Gesicht am Fenster und fand es nicht ein mal der Mühe wert, Notiz von seiner Frau zu nehmen. Tränen stiegen Dora in die Augen, aber sie unterdrückte sie gewaltsam Sie wußte aus Erfahrung, daß Richard dann immer doppelt reizbar wurde, wenn sie weinte. Sie zwang sich zn möglichster Ruhe. _ ' , a „Richard, willst du mir nun erklären, was dieses olles bedeutet?" Er fuhr herum, als habe er nur auf diese 'Frage ge wartet In seinem Blick war wieder das kalte Funkeln, das sie in der letzten Zeit schon so oft
erschreckt hatte. Welten schienen dann zwischen ihnen zu liegen. „Ich denke, das ist sehr klar: Ich wollte, daß Miß Hargreaves zu uns ziehe, und du hast — verständnislos wie immer — meine Pläne durchkreuzt. Noch dazu in äußerst taktloser Weise, so daß sie nun glauben muß —" „O Richard, du wolltest wirklich? Du wolltest es? Ich dachte, es sei ihr Wunsch." „Nein, es war der meine. Und eine a,tdere Frau als du hätte sich natürlich gesagt: Er wird seine Gründe da zu haben." lieber Doras Stirn glitten
durchschaut, Richard. Das, was dieses Mädchen so beharrlich wieder und wieder in deine Nähe treibt, ist nicht dein Berns, sondern tot bist es. Glaube mir, Richard, sie will deine Leidenschaft wecken, sonst nichts." Der ernste Ton, mit dem sie sprach, ließ Corner einen Augenblick stutzen. Doch ärgerlich warf er den Kopf zu rück. „Lächerlich; Aber ich wundere mich nicht mehr über die Kleinlichkeit deiner Auffafstmg nach den Proben, die ich davon bereits auf anderen Gebieten kennen lernte. Auch darin
hat die Hargreaves ja leider recht: Ihr deutschen Frauen seid unfähig, weiter zu sehen, als der Horizont eurer Liebe reicht. Ihr könnt nicht darüber hinweg kommen!" Dora sah ihn traurig an. „Arrch deine Mutter war eine Deutsche, Richard, und du selbst bist einer, wenn du auch drüben geboren wur dest. Was du rnir heute zum Vorwurf machst, hat dich früher beglückt " Er fuhr sich über öie Stirn. „Ja, auch heute noch würde mich die Tiefe und In nigkeit der Liebe einer deutschen Frau beglücken, wenn sie nur fähig
unserer Ehe RW und Glück über mein Schaffen zn verbreiten, muß ™ heute in dir bei jeder Gelegenheit die geheime Wtder- facherin meiner Pläne nnd Arbeiten finden. Bisher mr es nur deine törichte Angst. Jetzt quälst du Mch gar nm grundwser Eifersucht. Das ist merkwürdig und un erträglich. Miß Hargreaves denkt nicht daran, mich er- obern zu wollerr. Es ist auch absurd, ihr, der blind dein Sport ergebenen Frau, dies znzutrauen." ^ „Sage das nicht, Richard. Im tiefsten Gründe sucht Weib, nnd mag