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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 9 of 16
Date: 13.11.1910
Physical description: 16
Lddaüto». Druck und Verlag der Kgl. Bayer. Hofbuchdruckerei von Gebrüder Reichel in AugsbwH. Der häßliche Doktor Liebling. Humoristischer Roman von Harry Nitsch. l«. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) „Herr Richard Lobe", fuhr Frau Eibeuforst nach einer kleinen Pause lebhaft fort, „ist ein stiller, unscheinbarer Mensch, für ihn ist es daher ungemein schwer, in seinem Beruf vorwärts zu kommen. Er lebt jetzt in Berlin. Nun schrieb er meiner Tochter vor einigen Tagen einen ganz verzweifelten

Brief, daß es ihm trotz seiner Bemühungen nicht gelingen wolle, eine Anstellung oder sonst festen Boden unter die Füße zu bekommen. Er sei mit seinen Ersparnissen am Ende und wisse nicht, was werden solle. Das wäre ja nun nicht so schlimm, denn ich bin immerhin so gestellt, daß ich Richard einige Zeit unterstützen könnte. Aber damit darf ich ihm gar nicht kom men. Nun will er nach Amerika, um dort eine ganz neue Existenz zu beginnen. Darüber ist Bella begreiflicherweise tief unglücklich

, denn sie hängt mit ihrem gan- zen warmen Herzen an Richard, der das übrigens auch ver dient. Er kann nichts für sein widriges Ge schick. Und ich bin machtlos, kann den beiden armen Leuten inkeinerWeise helfen. Es ist heute ein trau riges Weihnachten für uns und darum sahen Sie Tränen in meinen Augen." , ^ . Werner hatte ruhig zugehört. Nun sagte er lebhaft: „Ich danke Ihnen für Ihr ehrendes Vertrauen, Frau Rat. Glauben Sie, daß ich den Verlobten unserer lieben Bella nach Amerika ließe

? Und wenn ich ihn zu meinem Haus arzt ernennen müßte," setzte er lächelnd hinzu. „Da würde er allerdings wenig zu tun haben, denn ich bin, vom ärzt lichen Standpunkte aus betrachtet, unverschämt gesund. Aber wozu hat man seine Freunde? Doch nur, um wieder Freunden dienen zu können. Ich habe Professor Dolling, dessen Name Ihnen wohl bekannt sein wird, noch nie um etwas gebeten. Um so sicherer bin ich, daß er mir meine Bitte für Richard Löbe, so heißt der junge Amerikafahrer wohl, nicht abschlagen wird. Professor Dolling

: „Ich wollte Ihnen selbst danken, lieber Herr Doktor," sagte sie leise. „Sie sind so gut. Wie wird Richard sich freuen." Zum eitenbahncrfirek in frankreich Die durch Militär besetzte öieisemlahn und Sleükrcu)uug vor dem Parifer Ibrdbaftntof. { i a 11 S ie »t r h tt ll t t f l f : i t t t wenn orc i|ajeuji|u)eu vycuuficH »» «mt w werkfchaften national zu organisieren begannen. Der Bergarbeiter Jarolim aus Turn hielt der Zentralleitung vor, daß sie die erste Separations' "«fr <" —«v f n der tschechisch nationalen Agitation

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Tiroler Wastl
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Page 5 of 12
Date: 19.01.1913
Physical description: 12
der Vorname einer be stimmten Suppe genannt wird, denn dann füllt sich das ganze Vorstellungsbild mit Nudeln. Reiskör- nnern, geriebenen Teia. Fischeiern. Schwammerln oder was ihr eben den Charakter gibt. Unser Polifka aber macht, um auch diese Regel den ehernen Ge setzen aller anderen zu unterwerfen, eine Ausnahme, aber vorläufig nur für mich allein, denn ob sich unser Polifka nur Richard schlechweg. oder aber Ri chard Wilhelm, oder Arthur, oder gar Richard Karl Johann nennt, ist mir völlig gleichgiltig

ist kein Honigschlecken, aber - ich fürchte mich nun einmal nicht, konnte cs bislang auch nicht erlernen, und wenn ich jetzt etwas fürchte, ist es dies, daß auch Richard Wilhelm Polifka mich dies nicht zu lehren vermögen wird, auch nicht durch seinen stel lenweise dicken Freund Sikora, der vorigen Sonntag höchst vergnügt zu erzählen wußte, ich werde- fürch terlich hineinsausen, weil ich mich mit meiner Be hauptung. Richard Wilhelm Polifka habe sich für einen alten Herrn der Wiener Burschenschaft „Hn- bertus

" ausgcgeben. während er von derselben wegen Dokumentenfälschung cum infamia chassiert worden wäre, arg vergallopiert hätte, denn der Ehassierte wäre nicht unser verworrener Polifka-Begriff. son dern dessen Bruder gewesen, und dieser soll nach anderer Behauptung so heißen, wie der Held in Richard Wilhelm Polifkas Ichroman, nämlich Artur. So saß mit einem Male noch ein Polifka an der dunklen Tafelrunde und bildete den Dritten im Po- lifka-Bunde. denn ein schon bedeutend sicherer na mens Richard Karl Johann

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Tiroler Wastl
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Page 4 of 12
Date: 24.08.1913
Physical description: 12
, für den man keinen Schuß Pulver hat. Was täten die Engländer in dem Falle!! So werden die Griechen und Tür ken sich in die Faust lachen und wir sind die „schwarzen Peter", die sich das Maul abwischon können, wenn die ^errfd^aften fett gespeist haben. Katholische Kunstanschauung. Richard Wagner, der erste im Urgründe seines Wesens tief im Herzen des deutschen Volkes wur zelnde Musiker, muß dazu herhalten, dem inter nationalen, nie deutsch fühlenden Klerikalismus als Werkzeug seiner Eroberungslust zu dienen

. Es ist kein Meisterstück, dem verständnislosen Bayern einen solchen rührenden Unsinn vorzukauen, wie es Herr Dr. Richard von Kralik und Genossen in der Mo natsschrift für Kunstpflege im katholischen Geiste „Der Gral" (im 10. Heft des 7. Jahrganges, 1. Juli (1913) in ihren durch die äußere Form bestehenden Aufsätzen „Richard Wagners Welt- und Kunstan schauung", „Richard Wagners Werk" und „Richard Wagner als Mensch" tun; aber es ist — gelinde ge sagt — eine Umdeutung der Kunstgeschichte, die ihre Entstehung grober

als den, einer rastlosen, selbstlosen Arbeit für andere, die keine Hoffnung nach Erlösung heischen muß, da in: Schaffen und Wirken gerade des Menschen Erlösung liegt. So erfaßt Richard Wagner den „Willen zum Leben", „als ewiges, nie befriedigtes und nie zu befriedigendes Streben notwendig ein Leiden", dessen Aufhören die Erlösung bedeutet; „die Erlösung vom Leiden aber ist das Ziel jeder wahren Religion". Jedoch Erlösung im Sinne Dog menwelt der Kirche und Erlösung im Sinne Wag ners sind zweierlei; beide weit

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Sterne und Blumen
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Page 7 of 8
Date: 07.06.1914
Physical description: 8
183 Richard Strauß. Richard Strauß, ein moderner Komponist (geboren am II. 3uitt 1864). P enn man heute von moderner Musik spricht, so denkt man unwillkürlich an Richard Strauß als einen ihrer berufen sten und glänzendsten Vertreter. Seine Name bedeutet nicht nur eine Persönlichkeit, son dern auch im weiteren Sinn des Wortes eine Richtung, eine Ent wickelung im Musik leben unserer Zeit. Wie man vor dreißig und vierzig Jahren Wagners Kunstschaffen gegenüber begeistert oder ablehnend Partei

das Hauptgewicht legt. Die Farbigkeit liegt für die Musik im Klang der In strumente. Es leuchtet wohl ein, daß dasselbe musikalische Thema verschieden auf das Ohr wirkt, je nachdem es auf der Geige, oder der Posaune, oder etwa von Holzbläsern vorgetragen wird. Der moderne Komponist verfolgt nun das Ziel, die sinn liche Schönheit der Farbe des Tones im höchsten Maße auszu nützen, und gerade hier zeigt Richard Strauß seine größte Meisterschaft. Wenn bei ihm die thematische Erfindung nicht immer originell, häufig

, die freilich seinen Ruhm nicht schmälern konnten, so daß er augen korpshaus äer katholischen Stuclentenverbinclung „fluftria“ in Innsbruck. blicklich wohl als der gefeiertste und erfolgreichste deutsche Kom ponist gilt. Richard Strauß wurde am 11. Juni 1864 in München als der Sohn des Hornbläsers im königlichen Hoforchester, Franz Strauß, geboren. Schon in frühester Jugend zeigten sich bei dem Knaben hervorragende musikalische Anlagen, die von dem Vater sorgfältig gepflegt wur den. Nachdem sich der junge

. Als Liederkomponist offenbart Strauß ohne Zweifel eine An lehnung an Robert.. Schumann und erinnert besonders in dem lyrischen Schwung und. der seelischen Vertiefung an sein be rühmtes Vorbild. Als seine besten Werke dieser Art bezeichnen wir „Ruhe, meine Seele", „Cäcilia",. „Heimliche Aufforderung", „Morgen", „'Nachtgang", „Schlagende Herzen" und als Höhepunkt „Traum durch die Dämmerung". Richard Strauß steht erst im 60. Lebensjahr, sodaß sein künstlerisches Lebenswerk nach mensch lichem Ermessen wohl noch nrcht

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 8 of 16
Date: 25.05.1913
Physical description: 16
lechn als i doch er di versti habe dann Htifd frötij weil zialre Nach? Stell, abw.c war, gefaß! vor d kenntr nifier, schloff Nach rsrs Richard Wagner. 1913 Bon Ernst Edgar Reimdrdes. (Nachdruck verboten., m 22. Mai feiert die gesamte musikalische Welt den kundertsten Geburtstag des Mei sters von Bayreuth, des genialen Reformators der unter romantischen Einflüsser entarteten deutschen Oper die er zum echten Musik drama umgcstaltete. Wie Beethoven die erste Hälfte des neunzehnten Jahrhun derts

mühsam durchschlagen, bis sie ihnen 1814 in der Person des Schauspielers und Porträt malers Ludwig Geyer einen neuen, treu- Richard Wagner. (Zu,einem hundertsten Geburtslage — 22. Mai isi 3 ) gingen zwei Geschwister Wagners, Albert und Rosalie, zur Bühne. Es ist daher leicht begreiflich, daß bei dem Kuaben frühzeitig die List am Theater erwachte. Als Schüler verfaßte Wagner verschiedene Gedichte, er schrieb auch ein Trauerspiel nach Shakespeareschem Mi ster, in welchem nicht weniger als 42 Personen

war dieser mit einigen nach dem Muster Beethovens und Mozarts komponier ten Arien, Konzertouvertüren und Liedern, darunter sieben Gesänge zum „Faust". In Palazzo «vendrannn in «Venedig, Sierbehaus Richard Wagners. sorgenden Vater gab. Dieser wollte ans Wagner einen Kunstmaler machen, da er Zeicheutalent bei ihm entdeckt, zu haben glaubte. Nach dem Tode Geyers (1821) stellte sich dies jedoch bald als ein Irrtum heraus. Im Elternhause Wagners stand das Theater im Mittelpunkt des Interesses, kleine dramatische Aufführungen und Puppen

spiele waren an der Tagesordnung. Später Geburtshaus Richard Wagners in Leipzig. 'Villa Wahnfried in Bapreuth, Wohnhaus und letzte Ruhestätte Richard WagnerS. diesen Schöpfungen machte sich neben großer kontrapunktlicher Sicherheit bereits eine eigen artige Erfindungsgabe bemerkbar. Nach kurzer Zeit gab Wagner seine gelehrten Studien auf, um sich nunmehr ganz der Musik zu widmen. 1832 unternahm er eine Reise nach Wien, wo er jedoch wenig er freuliche Eindrücke vom dortigen Musikleben empfing

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 11.03.1913
Physical description: 8
stecken und er faßte, schnell sein Schwert und seinen Schild. Alle an deren griffen sofort zu ihren Waffen. Menschen, deren ganzes Leben so vom Zufall abhängig ist, eilen schnell bereit von dem Schmause zur Schlacht, und Richard fand in dieser Veränderung selbst ein Vergnügen. Er ließ sich den Helm rei chen und die schwersten Teile der Rüstung, welche er abgelegt hatte, und indes Gurth beschäftigt war, sie ihm anzulegen, gab er Wilfred die gemessensten Befehle, sich bei Vermeidung seiner höchsten

Ungnade nicht in den Kampf zu mischen, den er vorauszusehen meinte. „Du hast hundertmal für mich gefachten, Wilfred, und ich habe zugesehen. Heute sollst du zusehen, wie Richard für seinen Freund und Lehens- mann fechten wird." Unterdessen hatte Robin Hood mehrere seiner Leute in ver schiedenen Richtungen ausgesandt, gleichsam um den Feind zu beob achten; aber als er bemerkte, daß die Gesellschaft wirklich aufgebro chen war, trat er zu Richard, den er vollständig gewappnet fand, beugte das Knie

vor ihm und bat um Verzeihung. „Wofür denn, guter Aeoman?" versetzte Richard. „Haben wir dir nicht schon vollkommene Verzeihung aller Uebertretungen bewil ligt? Denkst du denn, unser Wort sei eine Feder, welche zwischen uns vor- und rückwärts geweht werden kann? Du kannst ja seitdem gor nicht Zeit gehabt haben, ein neues Unrecht zu begehen." — 325 — lischer Herzen findest, ob sie sich gleich vielleicht durch ihr warmes englisches Blut einige Schritte vom rechten Wege haben wegführen lassen." „Sir Wilfred

diesen braven Männern, der Verrat hat seinen Lohn gefun den. Allein, wie mir scheint, bist du ein Verräter," sagte Richard lächelnd, „ein sehr ungehorsamer Verräter; denn es war ja unser ausdrücklicher Befehl, daß du in St. Botolphs Abtei ruhig verweilen solltest, bis deine Wunde ganz geheilt wäre." „Sie ist geheilt," sagte Jvanhoe — „aber warum, edler Fürst, setzt Ihr die Herzen Eurer treuen Diener so in Angst und Sorge und bringt durch beschwerliche Reisen und kühne Abenteuer Euer Leben so in Gefahr

, als ob es nichts mehr wert wäre, als das jedes anderen irrenden Ritters, der keinen anderen Anspruch an die Erde hat, als den er sich durch sein Schwert und seine Lanze erringt." „Richard Plantagenet," sagte der König, „begehrt nicht mehr Ruhm und Ehre, als seine gute Lanze und sein Schwert ihm er werben mag, Richard Plantagenet ist stolzer auf das Bestehen eines Abenteuers bloß durch sein gutes Schwert und seinen Arm, als wenn er ein Heer von Hunderttausenden zur Schlacht führen könnte." „Aber Euer Reich

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Unterinntaler Bote
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Page 13 of 18
Date: 18.03.1911
Physical description: 18
„Ich bin der Pate!" „Nein — ich!!" „Ich!!!" Wie drei Kampfhähne standen sie sich einander gegenüber und schwangen ihre Telegramme. Keiner wollte auch nur einen Schritt von dem ihm verbrieften Rechte abweichen. „Was zum Teufel ist Werner in die Krone gefahren?" schrie Richard erbost. „Will er etwa seinem Jungen alle diese Namen beilegen? Und drei Paten obendrein? Warum nicht gleich drei Dutzend? — Armer kleiner Richard Otto Wilhelm Kurl Oskar Fritz — dir hat der Storch ja einen netten Vater

ausgesucht!!" „Er ist überhaupt gar nicht wert, Vater zu sein!" grollte Wilhelm in mühsam verhaltenem Ingrimm. Der friedliebende Oskar versuchte die beiden zu begütigen. „Viel leicht ist es nur ein übermütiger Scherz von Werner." „Scherz?" polterte Richard. „Wie darf er sich erlauben, mein Patenkind Richard Otto zum Gegenstand eines solchen Scherzes zu machen!" „Du meinst wohl Wilhelm Karl?" fuhr Wilhelm fort. „Nun aber genug!" protestierte der Dritte. „Oskar Fritz ist der Name des Richterschen Erben

!" Jede weitere Diskussion wurde abgeschnitten durch den uner warteten Eintritt eines Postboten, der eine Depesche für Herrn Richard Richter ablieferte. Begierig öffnete dieser das Telegramm, während seine Brüder sich erwartungsvoll vor ihm aufpflanzten. — Sicherlich kam nun eme Erklärung des im ersten Überschwung seiner Vaterfreude ein wenig übergeschnappten Bruders! Feierlich wie ein Prediger auf der Kanzel verkündete Richard nun die frohe Botschaft: „Meine lieben Brüder, sch vergaß in der Eile

die Erwähnung, daß mir drei stramme, kräftige Jungen beschert worden sind. Mutter und Ander befinden sich äußerst wohl. Werner." Da brach die Freude über diesen großartigen Glückssall, der keinen der drei Brüder zu kurz kommen ließ, sich mit spontaner Ge walt Bahn. Drei Gläser voll funkelnden Rheinweins klirrten fröh lich aneinander. „Auf das Wohl der Richterschen Erben!" Richard brüllte es förmlich, seine phlegmatische Ruhe ganz außer Acht lassend. „Eine Luxusausgabe!" fuhr Wilhelm Richter, der Verleger

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Tiroler Wastl
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Page 14 of 20
Date: 15.01.1920
Physical description: 20
noch kein musikalischer Adalbert Stifter erstanden, vielleicht reift er in Dr. Karl Senn heran, dessen op. 22, ein Klavierkonzert in E-dur, eine außerordentliche Talent gabe darstellt. Formal nicht eigentlich ein Klavierkonzert, son dern vielmehr eine sinfonische Dichtung mit obligatem Klavier (in diesem Belange an Richard Srrauß' „Burleske" für Pianoforte mit Orchester gemahnend), durch die deutlich erkennbaren Ein. schnitte — */* mäßig bewegt — % Schnell — Vt mäßig bewegt — Langsam (dieser Teil erinnert in der Form

-stilistische Einordnung versucht werden soll — am meisten aus den Richard Strauß der Kammer- Musikwerke, der Symphonie op. 12 und der Burleske als musi kalischen Ahnherrn hinweisend. Aber schon in der viel dunkleren Farbengebung und der wundervoll satten, dunkel getönten, vor nehmen, im guten Sinne modernen Art der Instrumentierung eigene Wege gehend, ist dieses Klavierkonzert das Werk eines Komponisten, der die musikalische Kultur seiner Zeit in sich aus genommen, aber Eigenes zu sagen

und pracht vollem Temperament (der außerdem einige Klavierpocsien von den Russen Rachmaninow und Scriabine zum Vortrage brachte), eine sehr gute Aufführung und beim Publikum eine herzlich.', warme Ausnahme. Den Schluß des Konzertes bildete Richard Strauß' sinfonische Dichtung op. 24: „T 0 d und Verklärung". Dieses 1889 vollendete Werk des damals 26jährigen Komponisten, nach „Don Juan" und „Maobeth" die dritte in der Reihe seiner sinfonischen Dichtungen, „heute schon von dem Hauche einer gewissen Klassi

zität umweht" (Steinitzer) und die populärste und am leichtesten verstanden? unter ihren Schwestern, ist ein interessantes Gegen stück zu Liszts in der vorjährigen Saison gehörtem „Tasso, La mento e Trionfo" (1849), dessen Bestreben, nach des Schöpfers eigenen Worten, „dahin ging, in Tönen die große Antithese des im Leben verkannten, im Tode aber von strahlender Glorie um gebenen Genius zu schildern", während Richard Strauß einer seits verallgemeinernd Tod und Verklärung nicht eines bestimmten

Künstlers und überhaupt nicht des Künstlers allein, sondern des Menschen schlechthin sich zum Vorwurf nimmt, andererseits in fortschreitender Entwicklung des musikalischen Realismus den Todeskampf selbst zum Rahmen des ersten Hauptteiles feines Werkes macht, der die Schilderung des verflossenen, nun schon ent schwindenden Lebens als «letzten Traum umspannt. Das recht schlechte Gedicht von Richard Straußens Freund und richtunggebendem musikalischen Mentor Alexander Ritter, der dem jungen, im strengsten

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Tiroler Post
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Page 19 of 20
Date: 05.06.1914
Physical description: 20
Oberländer ' Vezugsbedtnguna«, samt Zustellung» für Deutschland ...... N daS stdrtge Ausland N ganzsLdrtg. yg» yjT GG ^^e^ugsbedtngMg«^scm,r Zustellung, 1 sssrü-st lUnrhpif-Pnq — 183 Richard Strauß. Richard Straufj, ein moderner Komponist (geboren am 11. Juni 1864). HMenn man heute von moderner Musik spricht, so denkt man unwillkürlich an Richard Strauß als einen ihrer berufen sten und glänzendsten Vertreter. .Seine Name bedeutet nicht nur eine Persönlichkeit, son dern auch im weiteren Sinn

im höchsten Maße auszu nützen, und gerade hier zeigt Richard Strauß seine größte Meisterschaft. Wenn bei ihm die thematische Erfindung nicht immer originell, häufig sogar oberflächlich und trivial erscheint, so gleicht er doch diesen Mangel aus durch seine glänzende Fer tigkeit, mit allen möglichen Mischungen der Klangfarben verschie dener Instrumente Wirkungen von berauschender Schönheit für das Ohr hervorzuzaubern. Man kann nun der Meinung sein, diese Meisterschaft in der Behandlung der klanglichen

Reize sei estuas Aeußerlichcs und treffe nicht das innerste Wesen der Musik. Tatsächlich hat Strauß don seinen Gegnern manche Anfechtungen erfahren müssen, die freilich seinen Ruhm nicht schmälern konnten, so daß er augen- Zrau von Bethmann-chollweg f. Korpshaus der Katholischen Studentenverbindung „flultria« in tnnsbruck. blicklich wohl als der gefeiertste und erfolgreichste deutsche Kom ponist gilt. Richard Strauß wurde am 11. Juni 1864 in München als der Sohn des Hornbläsers im königlichen

" und als Höhepunkt «Traum durch die Dämmerung". Richard Strauß steht erst im 50 Lebensjahr, sodaß fern künstlerisches Lebenswerk nach'mensch lichem Ermessen wohl noch nrcht als abgeschlossen gelten kann. Vielmehr dürfen wir hoffen, daß er der musikalischen Welt noch manches Erzeugnis seines Geistes schenken werde, ihm zu'Ruhm und Ehre, den Mitlebenden aber zu Freute und Genuß! Mainz. Ludwig Degen. LLLLÄ-i-ü.'-LÄSL ISSS55BSW5 hinterher wieder zuknöpfen; ich begriff 1 - yutt||clixty v, i Z-ittz-lst

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Tiroler Wastl
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Page 12 of 16
Date: 07.06.1919
Physical description: 16
wie am ersten Tag: ein Musterbeispiel da für, daß auch eine vollwertige Operette möglich ist. Der Text ist amüsant, ohne sentimental oder ordinär zu werden, gibt dem Lieb und Tanz natürliche Möglich keiten und vermeidet so den Hauptfehler der neuesten Operetten, das ohne jede dramatische Logik willkürlich ge- handhabte Aufpropfungssystem von Musiknummern um jeden Preis (man vergleiche hierüber die glänzende Mo nographie Richard Spechts über Johann Strauß). Die Musik selbst ist moussierender Champagner

, zu der Sonate, op. 18, von Richard Strauß führte, in deren Klavierpart sich die pianistischen Qualitäten Musik direktor Schenntchs besonders glücklich ausleben durften. Das Zusammenspiel der beiden Künstler war musterhaft. Als Zugabe wurde der Mittelsatz (Improvisation, An dante cantabile) der Sonate von Richard S t r a u tz wie derholt: merkwürdig, wie dieser langsame Satz im Ge gensatz zu den beiden Ecksätzen, die neben Einflüffen von Brahms (im formalen Aufbau) in ihrem Elan uck Schwung

, in der Themenbildung, den hellen Karben der Harmonie (im Gegensatz zu den tiefen, dunkeln Farben der Romantiker und auch Wagners, Pfitzners und Mah lers, die Strauß nie hat), der spielerischen Freude am Beherrschen des Technischen schon den echten Richard Strauß zeigen, und im Einklänge mit allen langsa men Sätzen auch in späteren Werken Richard Strauß', z. B. noch der Symphonie „Aus Italien", in denen er am spätesten ein eigenes Gesicht zeigte, nach rückwärts schaut: nach den Romantikern und hier auch nach Chopin

. F.R. Ein historisches Konzert der Wiener musikhistorischeri Gesellschaft, das sehr interes interessant zu werden verspricht, fin det Samstag den 7. d. M. unter Leitung Prof. Richard S ch m i ü's im großen Stadtsaale statt. Alte Musikstücke auf alten Musikinstrumenten gelangen zur Aufführung Theorbe und Viola d'amour, Viola da gamba und Spinetl werden zu hören sein, eine schöne, entschwundene Zeit wird so wieder zum Leben eines Abends erweck. Die Ausführung der Musikstücke haben Prof. Scüm'iö, Prof

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Außferner Zeitung
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Page 19 of 20
Date: 07.06.1914
Physical description: 20
r= Richard Strauß, ein moderner Komponist (geboren am II. 3unt 1864). rMenn man heute von moderner Musik spricht, so denkt man unwillkürlich an Richard Strauß als einen ihrer berufen sten und glänzendsten Vertreter. Seine Name bedeutet nicht nur eine Persönlichkeit, son dern auch im weiteren Sinn des Wortes eine Richtung, eine Ent wickelung im Musik leben unserer Zeit. Wie man vor dreißig und vierzig Jahren Wagners Kunstschaffen gegenüber begeistert oder ablehnend Partei ergriff, so läßt

sich auch gegenwärtig bei Ri chard Strauß eine ähn liche Erscheinung Nach weisen. Vor einem Jahrzehnt wenigstens noch wurden seine Schöpfungen als Lärmmacherei bekämpft und abgewiesen. Das Ohr der Musikverstän- Richard Strauß. digen unserer Tage . , c . hat sich freilich mehr und mehr gewohnt an die Dissonanzen, chromatischen Tonfolaen und Qumtengänge der Straußschen Muse, und was unseren Eltern als häßliche Ausgeburt der Musik erklang, ist für die jetzige Generation bald zum Ohrenschmaus geworden. Ein bedeutender

. Die Farbigkeit liegt für die Musik im Klang der In strumente. Es leuchtet wohl ein, daß dasselbe musikalische Thema verschieden auf das Ohr wirkt, je nachdem es' auf der Korpshaus der Katholischen Studentenverbindung „flultria" in Innsbruck. Geige, oder der Posaune, oder etwa von Holzbläsern vorgetragen wird.^Der moderne Komponist verfolgt nun das Ziel, die sinn liche Schönheit der Farbe des Tones im höchsten Maße auszu- niitzen, und gerade hier zeigt Richard Strauß seine größte Meisterschaft

von seinen. Gegnern manche Anfechtungen erfahren müssen, die freilich seinen Ruhm nicht schmälern konnten, so daß er augen blicklich wohl als der gefeiertste und erfolgreichste deutsche Kom ponist gilt. Richard Strauß wurde am 11. Juni 1864 in' München als der Sohn des Hornbläsers im königlichen Hoforchester, Franz Strauß, geboren. Schon in frühester Jugend zeigten sich bei dem Knaben hervorragende musikalische Anlagen, die von dem Vater sorgfältig gepflegt wur den. Nachdem sich der .junge Strauß

und erinnert besonders in dem lyrischen Schwung und der seelischen Vertiefung an sein be rühmtes Vorbild. Als seine besten Werke dieser Art bezeichnen wir „Ruhe, meine Seele", „Cäcilia", „Heimliche Aufforderung", „Morgen", „Nachtgang", «Schlagende Herzen" und als Höhepunkt „Traum durch die Dämmerung". Richard Strauß steht erst im 50 Lebensjahr, sodaß sein künstlerisches Lebenswerk nach mensch lichem Ermessen wohl noch nicht als abgeschlossen gelten kann. Vielmehr dürfen wir hoffen, daß er der musikalischen

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Lienzer Nachrichten
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Page 7 of 24
Date: 09.06.1914
Physical description: 24
cw- 183 Richard Strauß. Richard Sfraulj, ein moderner Komponist (geboren am 11. 3uni 1864). AM enn man heute von moderner Musik spricht, so denkt man unwillkürlich an Richard Strauß als einen ihrer berufen sten und glänzendsten Vertreter. Seine Name bedeutet nicht nur eine Persönlichkeit, son dern auch im weiteren Sinn des Wortes eine Richtung, eine Ent wickelung im Musik leben unserer Zeit. Wie man vor dreißig und vierzig Jahren Wagners Kunstschaffeil gegenüber begeistert oder ablehnend Partei

das Hauptgewicht legt. Die Farbigkeit liegt für die Musik im Klang der In strumente. Es leuchtet wohl ein, daß dasselbe musikalische Thema verschieden auf das Ohr wirkt, je nachdem es auf der Geige, oder der Posaune, oder etwa von Holzbläsern vorgetragen wird. Der moderne Komponist verfolgt nun das Ziel, die sinn liche Schönheit der Farbe des Tones im höchsten Maße auszu nützen, und gerade hier zeigt Richard Strauß seine größte Meisterschaft. Wenn bei ihm die thematische Erfindung nicht immer originell, häufig

, die freilich seinen Ruhm nicht schmälern konnten, so daß er augen- Zrau von Bethmann-kjollweg st. ftorpshsus äer katholischen Studentenverbindung „flultria" in Innsbruck. blicklich Wohl als der gefeiertste und erfolgreichste deutsche Kom ponist gilt. Richard Strauß wurde am 11. Juni 1864 in München als der Sohn des Hornbläsers im königlichen Hoforchester, Franz Strauß, geboren. Schon in frühester Jugend zeigten sich bei dem Knaben hervorragende musikalische Anlagen, die von dem Vater sorgfältig gepflegt

offenbart Strauß ohne Zweifel eine An lehnung an Robert Schumann und erinnert besonders in dem lyrischen Schwung und der seelischen Vertiefung an sein be rühmtes Vorbild. Als seine besten Werke dieser Art bezeichnen wir „Ruhe, meine Seele", „Cäci-lia", „Heimliche Aufforderung", „Morgen", „Nachtgang", „Schlagende Herzen" und als Höhepunkt „Traum durch die Dämmerung". Richard Strauß steht erst im 50 Lebensjahr, sodaß sein künstlerisches Lebenswerk nach mensch lichem Ermessen wohl

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Tiroler Wastl
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Page 15 of 20
Date: 18.10.1919
Physical description: 20
der Empfindung; sie ist übertragene Empftndung. Die Töne sind allen Abstufungen seelischen Erlebens zugänglich und ftrib ihrer crusdrucksfähig. Historisch-ästhetische Untersuchungen, Vergleiche über Entwicklung der Open und des Musikdramas müssen immer wieder das Problem jenes Ausdruckes als Grundproblem passieren, wenn sie nicht von der Musik adkommen wollen. — Wie ist Richard Strauß' Werk damit zu fassen? — In historischer Beziehung kann es nichts Neues sagen. Und gerade dies ist das wertvolle

und eigentlich interessante, denn Richard Srrvuß, der Orchestorstürmer, ist bei den Ausdrucks- fvrmen» die er sich in feinen früheren Werken selbst, — aller dings auf Wagner weiterbauend — geschaffen hat, stehen geblieben. Das Orchester nicht Mittel, sondern selbst Zweck, stützt -das Melos, trag: es wie auf Wellen, flutet hindurch, .eben sich als Mttel und Zweck durchdringend, mit Breite und Sattheit, von höchster Klang- mtensirät förmlich durchleuchtet. Wenn ein Werk historisch nichts neues bedeutet

, kann cs musi kalisch rrotzdom sehr hoch im Werte sein; wie zum Beispiel aus anderer Ebene „Cavalleria rusticana" von „Carmen" vorweg überholt, musikalisch Neues brachte. Eine solche Wertung ist nur m Bezug aus Originalität und. Verwendung der Themen mög- j iich. Das Werk enthält wertverschiedene Themen; einige, die ihre Herkunft aus Bayreuth und auch aus Neu-Jkalien Herl eiten; aber die anderen, gerade die einfachen, dann Duette. Ensembleszenen, iutb Richard Strauß' eigenste Musiziersreudigkeit

wesen, mir halbem Menfchensaft, aber mit deren ganzen Sehnsucht. Dem Transzendentalen, Mystischen gibt Musik das Menschliche. Liebesfühlen — und Kamps ist der Musik eigentliches Ausdrucks- gcbiet. Liebe als höchste Gefühlskraft, der Musik adäguat. Nach Mozarts „Don Juan" bedarf es keines anderen Beweises. Richard Strauß ist der Tiefe alles schuldig geblieben. Cr hat wohl kein« Mittel außer acht gelassen, um alle Deutungen, Winke, Symbole, Vergleiche des Märchens, dieses Märchens vom Leben

der unbedingten Wirkungen ist. Doch Geistigkeit läßt alle Herrschaft unter sich; unfaßbar, unsichtbar, nur fühlbar in Ergriffenheit. Richard Strauß weiß nichts von ihr. Die Aufführung stellt unerhörte Anforderungen an Solisten, Mu siker, Regisseur, Bühnenarbeiter, an Licht und Klang. Der Klang der Philharmoniker mit jenem der Stimmen — es waren die schönsten der Oper (Frau Jeritza—Herr Oestvig, Frl. Lehmann— Herr Mayr) war von beispielloser Intensität und überirdischem Glanz. Da der Schöpfer

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 10.03.1913
Physical description: 8
nicht dafür strafe, daß wir mehr an unsere Torheiten, als an seine Ehre und an seinen Dienst gedacht haben." „Für meinen Patron will ich stehen," sagte scherzend der Priester. „Stehe nur für dich selbst, Mönch," versetzte Richard sehr ernst. Doch er reichte sogleich dem Eremiten seine Hand hin, welche dieser, ein wenig beschämt, kniebeugend küßte. „Du erweisest ja meiner ausgestreckten Hand weniger Ehre, als meiner geballten Faust," sagte der Monarch, „denn vor jener kniest du nur, und vor dieser warfst

, der ihm auf dem Schlacht rufe des Ritters selbst folgte. Jvanhoes Erstaunen läßt sich nicht beschreiben, als er seinen Herrn mit Blut besprengt sah und secbs bis sieben Leichname um ihn herliegend auf dem Platze, wo das Ge fecht stattgefunden hatte. Nicht weniger wunderte er sich, Richard von den Geächteten umgeben zu sehen, welche für einen Fürsten eine gefährliche Gesellschaft zu sein schienen. Er wußte nicht, ob er den König als den schwarzen irrenden Ritter begrüßen, oder wie er sich sonst gegen ihn benehmen

sollte. Richard bemerkte seine Verlegen heit. „Fürchte nicht, Wilfred," sagte er zu ihm, „Richard Plantagenet als den, der er ist, anzureden, weil du ihn in Gesellschaft treuer eng- — 321 — „Du bittest nicht um dein Leben, Waldemar?" sagte der König. „Wer in des Löwen Klauen ist, weiß, daß er dies fruchtlos tut." „So nimm es denn ungebeten," sagte Richard, „der Löwe nährt sich nicht von vorgeworfenen Leichnamen! Nimm dein Leben, doch mit der Bedingung, daß du in drei Tagen England verlässest und deine Schande

haben die ledig lausenden eingefangen, dann mache er sich ungekränkt davon!" „Ei," versetzte der Aeoman, „ich möchte gern dem Elenden einen Pfeil nachsenden, der ihm die lange Reise für immer ersparte." „Pu trägst ein englisch Herz im Busen, Locksley," sagte der schwarze Ritter, „und damit du weißt, wessen Befehlen du gehorchst, wenn du.mir gehorchst, so sage ich dir: Ich bin Richard von England!" Bei diesen Worten knieten die Aeomen mit einem Male vor ihm nieder, flehten um Vergebung ihres Unrechts und boten

ihm ihre Freundschaft und ihren Bund an. „Sieht auf, meine Freunde!" sagte Richard in sanftem Tone, indem er sie mit einem Blicke ansah, worin seine gewöhnliche Milde schon wieder an die Stelle seines Zornes getreten war: auch zeigte sich in seinem Gesichte keine Spur des letzten verzweifelten Kampfes, außer einiger Röte, von seiner Anstrengung herrührend. „Steht auf, meine Freunde," sagte er, „euer Unrecht ist vergütet worden durch die treuen Dienste, die ihr meinen unglücklichen Untertanen vor den Mauern

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 10 of 16
Date: 20.11.1910
Physical description: 16
er das Zweimarkstück vergnügt zwischen den Fingern, welches ihnen die Schwester dafür gegeben hatte, daß sie sich zur Abbitte herbeiließen. Zwei Tage nach Weihnachten traf ein Telegramm bei ©ifcenfotp ein, in dem Richard Löbe den glückstrahlenden Damen mitteilte, daß er nachmittags vier Uhr zwanzig in Rhoda eintrefsen werde. „Alles andere mündlich," lautete lakonisch die Depesche. Bella ging diesmal mit anderen Gefühlen zum Bahn hof als vor Wochen zum Empfang Mattikows. Mit ge röteten Wangen eilte

sie auf dem Bahnsteig auf und ab. Die innere Unruhe trieb sie vorwärts. Die Menschen sahen sie erstaunt an, denn ihre grauen Augen leuchteten förmlich« Endlich fuhr der Zug ein. Richard sprang aus dem Wagen, stürzte der Geliebten an den Hals und küßte sie vor aller Augen herzhaft ab. Bella ließ es sich ganz ver träumt gefallen und dachte nicht an die Zuschauer. „Nich wahr, Freilein, das is scheene, wenn der Schatz aus der Fremde wieder derheeme kommt," sagte ein biederer Kleinbürger schmunzelnd zu Bella und klopfte

Richard jovial auf die Schulter. Bella strahlte den Mann vergnügt an und nickte ihm freundlich zu. Dann hing sie sich^bei dem Bräutigam ein und schritt an seiner Seite der Stadt zu. Mochten die Menschen denken, was sie wollten. Doktor Liebling mußte beim Empfang des Bräutigams zugegen sein, das ging nicht anders. Bella holte ihn selbst. Schüchtern rrat sie in sein Zimmer: „Er ist dq, lieber Herr Doktor," sagte sie mit heimlichem Stolz. „Wollen Sie nicht zu uns herüberkommen?" Werner war der junge Arzt

sofort sympathisch. Ein Blick sagte ihm, daß er einen Leidensgefährten vor sich habe, den kein angenehmes Aeußere den Lebensweg ebnete. Doktor Lüde war klein, schmächtig und hatte ein finsteres Gesicht. Nur wer in Phypognomien zu lesen verstand, entdeckte den gutmütigen, frohgemuten Zug in diesen wenig angenehmen Zügen. Tatsächlich war Richard im Kreise gleichgesinnter Menschen ein fröhlicher, prächtiger Unterhalter. Doch er mußte sich wohl fühlen und warm geworden sein. Nun ging es an ein Fragen

am Herzen. Das Mädel kann inzwischen längst mit einem anderen unglücklich geworden sein. Ob ich jetzt noch schreibe?" „Ich tue es! Jetzt sieht es weniger gemacht aus, als wenn ich gleich nach der Ankunft Werners in Rhoda ge schrieben hätte. Ja, ja, man muß auch ein wenig Diplomat sein." An demselben Tage, als Richard Löbe bei seiner glück lichen Braut eintraf, erhielt Frau Schütz einen Brief aus Berlin. Es währte einige Zeit, bis.sie die krausen, durch einander laufenden Schristzüge entziffern konnte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 12
Date: 22.02.1913
Physical description: 12
tung e n.) Am Montag früh, als es noch dunkel war, erschienen vor dem Restaurant „Rieser" an der Sigmundskronerstraße drei Gendarmen und ver hafteten den Besitzer Vigil Fiorioli und seinen Sohn Alfons. Die beiden wurden direkt aus einem Lie- — 270 — „Eine kalte Nachricht für uns," sagte Waldemar, „obgleich du von Feuer und Flammen redest." „Das Schlimmste ist noch nicht gesagt," antwortete de Brach, indem er sich dem Prinzen näherte und in leisem, aber nachdrück lichem Tone sagte: „Richard

ist in England — ich habe ihn gesehen und mit ihm gesprochen." Prinz Johann wurde blaß, schwankte und hielt sich an der Lehne eines eichenen Stuhles — gleich einem Manne, dessen Brust von einem Pfeile durchbohrt ist. „Du rasest, de Bracy," sagte Fitzurse, „es kann nicht sein!" „Es ist so wahr wie die Wahrheit selber," sagte de Brach, „ich war sein Gefangener und habe mit ihm geredet." „Mit Richard Plantagenet, sagst du?" fuhr Fitzurse fort. „Mit Richard Plantagenet," versetzte de Brach, „mit Richard

Lö wenherz — mit Richard von England." „Und du warst sein Gefangener?" sagte Waldemar; „er steht also an der Spitze einer Macht?" „Nein, nur weuig Geächtete waren um ihn und diesen ist seine Person unbekannt. Ich hörte ihn sagen, er wolle von ihnen gehen. Er vereinigte sich nur mit ihnen, um beim Sturin aus Torquilstone zu helfen." „Ja," sagte Fitzurse, „das ist in der Tat Richards Weise — ein wahrer irrender Ritter ist er, geht auf wilde Abenteuer aus, verläßt sich auf die Stärke seines eigenen Ariues

, während die wichtigen An gelegenheiten seines Reiches schlummern und seine eigene Sicher heit gefährdet ist. — Was beabsichtigst du zu tun, we Brach?" „Ich? — Ich bot Richard den Dienst meiner Freikompanie an, doch er nahm es nicht an — ich will sie nach Hüll sichren, an Bord gehen und mich nach Flandern einschisfen; bei rie'-n unruhigen Zeiten finde! ein tüchtiger Mann immer VefckB Und du, Waldemar, willst du Lanze und Schild ergreife" .e Politik an den Nagel hängen, mit mir ziehen und das Sb . teilen

oder bei der Königin-Mutter Schutz zu suchen." „Ich suche keine Sicherheit für mich," sagte Prinz Johann, „die ich durch ein Wort von meinem Bruder erlangen könnte. Doch obgleich Jbr, de Brach, und Ihr, Waldemar Fitzurse, so bereit seid, mich zu rer'ässen, so sollte es mich doch sehr freuen, Eure Köpfe über je nem Tor ausgestellt zu sehen. Glaubst du, Waldemar, daß der ränke volle Erzbischof dich nicht von den Hörnern des Altars selbst würde wegnehinen lassen, könnte er dadurch von König Richard Verzeihung

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Unterinntaler Bote
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Page 12 of 18
Date: 18.03.1911
Physical description: 18
wurden: „Ich möchte allen meinen guten Freunden noch einmal die Hand küssen und ihnen danken für alle Liebe, die sie mir jeder Zeit so reichlich erwiesen haben." Therese Souray, die kleine Gattin Bebes, erreichte ein Alter von dreiundsechzig Jahren und ist im Theater August les Combes zu Paris oft auf der Bühne aufgetreten. ! Line Luxusausgabe. Humoreske von Franz Dudzik. (Nachdruck verboten.) Richard Richter saß in dem elegant ausgestatteten Bibliothek zimmer seines Landhauses und sah die soeben

darüber getroffen hatte, lehnte er sich, eine Zigarre anzündend, hehaglich in seinen Sessel zurück. Der Einfluß der guten Havanna, deren Rauchringelchen er lang sam zur Decke emporsteigen ließ, versetzte ihn bald in eine gedanken volle Stimmung, die der vor ihm liegende Brief seines Bruders noch erhöhte. Richard Richter war fünfzig Jahre alt und trug sein freiwillig aufgenommenes Junggesellentum mit Ruhe und Fassung. Seine Brüder Wilhelm und Oskar, zwei gleichfalls sehr geldbegabte Leute

zu haben. So tvar denn die Aussicht vorhanden, daß das ganze Richtersche Vermögen schließlich in fremde Hände übergehen würde. Mit einem ergebungsvollen Seufzer nahm Richard Richter den Brief seines Bruders zur Hand, öffnete ihn ohne besondere Neugier und begann zu lesen. Nach den ersten Zeilen schon paffte er rasend an seiner Zigarre, während sein Gesicht den Ausdruck freudigster Erregung annahm. „Na — endlich!" rief er dann aus tiefster Brust und schlug im Übermaß seines Entzückens mit schwerer Faust

einlmd Dankbar nahmen diese die Aufforderung an, da Richard in dein Rufe stand, ein sehr liebenswürdiger, gastfreundlicher Wirt zu sein. Das Wiedersehen gestaltete sich sehr herzlich. Die sonst i*> zugeknöpften, bereits Ziemlich vertrockneten Hagestolze tauten in Hin sicht auf den in Aussicht stehenden Erben ordentlich auf und fanden ihr Hauptvergnügen darin, sich gegenseitig in komisch-feierlicher Würde mit „Onkel" anzureden. Allmählich aber schlich sich ein heimliches Unbehagen in die fröhliche

Stimmung hinein. Die zur Schau getragene Herzlichkeit schien mehr und mehr forciert. Etwas Verstecktes, Argwöhnisch^ Lauerndes irrlichtete in den Blicken der drei Brüder. Und als Richard schließlich mit erzwungenem Lächeln die Frage aufwar>, wer denn wohl eigentlich zum Paten ausersehen sei, hatten die drei nur ein höchst verdächtiges, verlegenes Hüsteln und Achselzucken. Ihre versteckte Gereiztheit hatte schon einen bedenklichen Grad erreicht, als der Diener drei soeben eingelaufene Telegramme ab- gab

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 16.04.1913
Physical description: 8
die Berechnung des Lederkartells über die angeblich ge ringe Wirkung der höheren Lederpreise auf die Schuhpreise nachgeprüft und als irrig befunden. Von einem Mitglied wurde ausgezeichnetes austra lisches Leder gezeigt, das an Güte mit besten Lohterzen vergleichbar ist. Das australische Leder kommt loko Wien, also einschließlich Zoll und Fracht, billiger zu stehen, als das gleiche Leder, das man von: Kartell bek ommt. Innsbruck und Umgebung. Richard Wagner-Feier des Arbeitersängerbundes „Eintracht

". Wie bereits berichtet, veranstaltet der Arbeiter sängerbund „Eintracht" am kommenden Samstag den 19. April um 8 Uhr abends im Stadtsaal sein Frühlingskonzert, das er in Anbetracht des Um standes, als sich am 22. Mai d. I. der Tag der Ge burt Richard Wagners zum Hundertstenmal fährt, als Richard Wagner-Feier projektiert. Richard Wagner war es, der als größter Musik dramatiker aller Zeiten, genialer Dichter, feinsinni ger Aesthetiker, tiefdringender Denker, gewandter Journalist und gleichzeitig

unternehmungslustiger Mensch die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts in Bann hielt. In ungeahnter Einmütigkeit steht heute das Publikum und die Künstlerschaft bewun dernd vor den Werken des Bayreuther Meisters. Er ist populär geworden, nicht nur bei seinen Stam mesgenossen, sondern auch draußen im Ausland, Sette 6 populär nicht nur mit seinem „Lohengrin" und „Tannhäuser", sondern auch mit seinen späteren Werken. Am 22. Mai 1913 wurde Richard Wagner in Leipzig als Sohn eines Polizeiartuars geboren. Als er ein halbes Jahr

alt war, starb sein Vater, und auch seinen Stiefvater, den Schauspieler und Lust spieldichter Geyer, verlor er bereits 1820. Die ersten Jahre verlebte Richard in Dresden, wo er an der Kreuzschule studierte und sich haupt sächlich mit Dichtkunst beschäftigte. Als er nach Leipzig übersiedelte, wo seine Sä)wester Rosalia am Stadttheater wirkte, kam er in nähere Beziehungen zur Musik und hier begann er bereits neben seinem philosophischen Universitätsstudium unter Weinlig Musiktheorie zu studieren

. Richard Wagners früheste Kompositionen sind an und für sich nicht bedeutend, doch kündet mancher kühne Zug in der Melodienführung und Harmoni sierung den künftigen Neuerer an. Das Jahr 1833 trifft Wagner in Würzburg bei seinem Bruder Al bert, der dort als Sänger wirkte, an. Dort wird auch seine erste Oper, „Die Feen", reif, die jedoch keine Aufführung erlebte. 21 Jahre alt, also im Jahre 1834, kam Wagner an das Stadttheater in Magdeburg als Musikdirektor, wo er seine zweite Oper „Das Liebesverbot

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Tiroler Wastl
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Page 14 of 28
Date: 15.12.1912
Physical description: 28
Spöttelei. Wenn er ausnahmsweise einmal in unserer Kneipe bei uns am langen Stammtisch saß, dann zählte er mit ängstlicher Sorgfalt immer und immer wieder die bierheißen Häupter eins, zwei, drei, vier - kam er bis zwölf, stand er gewiß auf, um der nahe drohenden Dreizehnzahl auszuweichen. Auch erinnere ich mich, daß er, Richard und ich einmal auf einem Pfingstausflug in die nahen Berge in dem einen Gasthof unserer Nachtstation gar kein Zimmer mehr, in dem zweiten nur mehr eins mit der Nummer dreizehn

, „das be deutet Unglück!" — „Na, hörst Du", zürnte ich, „diese abergläubische Furcht geht denn doch zu weit. Das grenzt ja schon an Unver nunft". — „Nein", beharrte er, „diese ver ruchte Zahl hat in meiner Familie von jeher eine böse Rolle gespielt. Nenn' mich, was Du willst, Du wirst mir diese Angst und das furchtbare Alpdrücken nicht von der Seele schelten. Ich bin ganz gewiß ein Pflicht maier, aber wenn Richard der allerletzte geworden wäre, ich würde Gott danken!" Bald darauf fuhren wir heim zur großen

Vakanz. Die ersten paar Wochen verflossen in ungetrübter Fröhlichkeit. Eines Abends klagte Richard über heftiges Bruststechen und gestand, daß er mit einigen Dorfjungen „Räuber und Gendarm" gespielt und nach einer anstrengenden Klcttertour einen kalten Trunk getan. Er erkrankte an einer schwe ren Lungenentzündung. «Der Erzähler machte eine kurze Pause. Kurt Brummer Naturblumen- und Pflanzen- handlung, Etablissement für .'. feine Blumenbinderei INNSBRUCK, Erlerstr. Nr. IG Telephon 882 : Telephon 882

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