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Neueste Zeitung
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Page 7 of 12
Date: 30.10.1937
Physical description: 12
der Toten wurden geradezu in Stein wüsten verwandelt. Durch eigene Verordnungen und Vor schriften sucht man heute dieser Verwilderung zu steuern und hat auch schon viele schöne Erfolge erzielt. Auch das Stein- Lntwurf und Ausführung Richard Kornberger. Meran. (Friedhof Bludenz.) grabmal, das immer noch von vielen bevorzugt wird, trägt heute schon ein anderes stilistisches Gesicht zur Schau, als es jene öden Steinpyramiden tun, die so unkünstlerisch und poesie los wirken. Wie anders sehen doch die alten

eines Entwurf und Ausführung Richard Kornberger. Meran. (Meraner Friedhof.) üppigen naturalistischen Dekors trat eine schlichte, einfache Stilisierung. Abkehr von einem mißverstandenen Naturalis mus muß das Losungswort sein, wenn das schmiedeiserne Grabkreuz noch einmal die stilistische Höhe erreichen soll, die es einstmals besaß. Unsere Abbildungen bringen neuere Arbeiten nach Ent würfen von Anton Oberhammer, Richard Kornber- g e r, Albert B e r m o s e r, Anton Fritz und Franz Platzer. An allen Arbeiten

Linien gefüge sitzen in gleichmäßiger Verteilung schmale goldene Blät ter und Knospen sowie teils offene, teils geschlossene Blüten. Die Fassung in zweierlei Gold sowie in einem kalten Grün und Schwarz belebt die ganze Komposition in hohem Maße und verleiht ihr eine prunkvolle Wirkung. Der Brunecker Richard Kornberger zur Zeit in Me ran tätig, schlägt in seinen beiden Arbeiten einen ausgesprochen volkstümlichen Ton an. Sie schließen sich in ihrem einfachen Ausbau und ihrem ganzen künstlerischen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 8
Date: 10.03.1913
Physical description: 8
Stolz behaupten die Rumänen, die es allerdings weit von sich weisen, als Balkanvolk zu gelten, direkte Nach- — 322 — „Das Sprichwort hat doch recht," sagte Wamba, jedoch mit Mä ßigung feines gewöhnlichen Mutwillens: „Gut Spiel hat die Maus. Wenn die Katz nicht zu Haus!" „Bist du denn auch da, Wamba?" fragte Richard, „ich habe deine Stimme ja recht lange nicht gehört; ich dachte, du hättest die Flucht ergriffen!" „Ich die Flucht? Wann fandet Ihr je die Narrheit von der Tapferkeit getrennt? Dort liegt

die Trophäe meines Schwertes, das gute Gauroß, das ich von Herzen wieder auf die Beine wünschte, wenn ich feinen Herrn an seine Stelle legen könnte. Freilich zog ich mich anfaug ein wenig zurück, denn ein Narrenwams hält die Lan zenspitze nicht auf wie doppelter Stahl. Und wenn ich auch nicht mit der Schärfe des Schwertes focht, so müßt Ihr doch sagen, daß ich tapfer geblasen habe." „Ja, ja, ehrlicher Wamba," versetzte der König, „und dein Dienst soll dir nicht vergessen werden." Richard schaute

ausdrückte und Furcht und Reue als erheuchelt darstellte. „Warum bist du denn so niedergeschlagen, toller Priester?" fragte Richard. „Fürchtest du, dein Diözesan möchte erfahren, wie treu du unserer lieben Frau und dem heiligen Dunstan dienst? Sei ruhig; Richard von England verrät kein Geheimnis, das ihm bei der Flasche anvertraut ward." „Ach, mein gnädigster Monarch," versetzte der Eremit, „es ist nicht der Bischofsstab, den ich fürchte, sondern das Szepter! Ach, daß meine entweihende Faust das Ohr

des Gesalbten des Herrn berüh ren mußte!" „Aha!" sagte Richard, „kommt der Wind daher? Den Schlag hatte ich wahrlich vergessen, obgleich mir das Ohr den ganzen Tag brummte. Doch ich denke, der tüchtige Puff wurde auch tüchtig von mir erwidert, oder meinst du etwa, daß ich dir noch etwas schuldig bm, so steht dir gleich noch ein zweiter zu Diensten." — 323 — „Nein, nein, es ist alles mit Wucher bezahlt," versetzte der Mönch — auch Bruder Tuck genannt — „möge Eure Majestät alle Schulden voll bezahlen

." „Wenn ich's mit Schlägen könnte," versetzte Richard, „dann sollten meine Gläubiger sich nicht über den leeren Säckel zu beklagen haben." „Und doch," sagte der Mönch, seine demütige Stellung wieder einnehmend, ich weiß wirklich nicht, wie ich den entweihenden Schlag je wieder gut machen soll." „Laß doch das," versetzte der König, „ein Schlag von so heiliger Hand ist doch besser, als einer von Ungläubigen; aber ich dächte, mein edler Bruder, es wäre besser für die Kirche

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 4
Date: 31.03.1921
Physical description: 4
ausgestattet. Alleinvertrieb für Tirol und Vorarlberg: Franz 8ms, Innsbruck, Adamgasse 10, Tel.-Heb.-Ze»tr, 3, Richard, der ihm am nächsten staub unb die Worte ge hört hatte, lächelte. Er hielt nicht viel von dem Lieben-Knollerischen- Wrigth-Apparat des Berliners. „Mit dem werde ich schon fertig" dachte er, „und die andern? Nun, die machen mir alle nicht bang!" Dann schwang auch er sich auf feinen Sitz, Leroy hatte den zweiten bereits eingenommen und gab das Zeichen zum Ankurbeln. Fast zugleich

mit ihm stiegen die beiden andern Deut schen auf, als letzter folgte der Engländer. Wie fünf Riesenvögel glitten die Apparate in kurzen Abständen von einander dahin, während unten vom Flug platz aus zwei Automobile in rasendem Tempo die Land straße entlang jagten. „En masse zu fliegen patzt mir nicht," sagte Richard lächelnd und setzte den Motor auf seine höchste Geschwin digkeit. während er zugleich das Hühensteuer arbeiten ließ. Wie ein Pfeil schoß der Apparat dahin. Bald hatte er die andern weit

hinter sich gelassen. Nichts war zu hören, als das Surren der Propeller, das Knattern des Motors und das Singen und Pfeifen in den Lüften oben. An Sprechen war natürlich nicht zu denken. Die Lenkung des Aeroplans forderte die allergrößte Aufmerk samkeit. Sie hatten eine Höhe von 500 Metern erreicht, als Richard bemerkte .daß nach abwärts drängende böige Winde die Tragflächen zu drücken begannen. Rasch steuerte er tiefer. Unter ihm lag ebenes Terrain, .viesenflächen und Ackerland. Bauern, die dort arbeite

- en, blickten erschreckt aufwärts und stießen dann ein lau tes Geschrei aus. Ehe Richard sie recht bemerkt hatte, wa ren ste schon weit hinter ihm. Bor ihm in der Ferne wandte sich eine dunkle Schlange am Erdboden eine lichte scheinbar neben sich hin- ziehenö. Es war ein Personenzug mit dem der Loko- 'otive entströmenden Rauch. In fünf Minuten war auch er weit überholt. Wieder machten sich jetzt senkrechte Böen uimugenehw fühlbar. Der Apparat wurde heftig hin und her geschw- öert. Richard steuerte

noch tiefer und verlangsamt Tempo etwas. Er flog jetzt etwa 150 Meter über dem Erd boden hin. — Da sah er unter sich, in 80 Meter Höhe, den Wrtgth- Flieger Pfannschmiö. Ruhig und gleichmäßig glitt ei dahin. Der Apparat schien also doch bester zu sein, als Richard anfangs'geöacht hatte. Er beschleunigte sein eigenes TM- vo wieder. Plötzlich sah er statt der sich bisher schier endlos aus- dehnenden grünen Fläche, in der nur ab und zu ein Dorf oder Städtchen einen bunten Flecken bildete, ei» weiD Meer

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 12
Date: 15.03.1913
Physical description: 12
, daß ein Mitglied des Kuratoriums ge- „Aber der Papst, mein edler Freund," sagte Cedric. „Aber der Teufel, mein edler Freund," versetzte Athelstane, „sie müssen sterben, und nun nichts mehr von ihnen. Wären sie auch die besten Mönche auf Erden, die Welt würde doch auch ohne sie bestehen." „Schämt Euch, edler Athelstane," sagte Cedric, „vergesset solche Elende bei der ehrenvollen Laufbahn, die sich Euch aufjchließt. Sage diesem normännischen Fürsten, Richard von Anjou, daß so löwen herzig

er auch ist, er den Thron Alfreds nicht ohne Widerstand be haupten wird, solange noch ein Abkömmling des heiligen Bekenners lebe, der ihn ihm streitig machen könne." „Wie?" sagte Athelstane, „ist dies der edle König Richard?" „Es ist Richard Plantagenet selbst," erwiderte Cedric. „Doch ich brauche dich nicht zu erinnern, daß, da er als Gast freiwillig hierher gekommen ist, er weder beleidigt noch als Gefangener be handelt werden darf, du kennst deine Pflicht gegen ihn als deinen Gast." „Ja, bei meiner Ehre," sagte

vor mir. Ich wende mich nun an Euch, edler Richard, mit dem Ge lübde meiner Treue, die ich als ein Lehensuntertan —" König Richard hatte sich unterdessen auch entfernt und niemand wußte wohin. Endlich erfuhr man, daß er eiligst nach dem Schloßhofe heruntergegangen sei, den Juden vor sich habe kommen lassen, der mit Jvanhoe gesprochen, und daß er, nach einer kaum augenblicklichen Unterredung mit demselben, heftig sein Roß verlangt und dem Juden befohlen habe, ein anderes zu besteigen, worauf er sich so eiligst

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Neueste Zeitung
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Page 7 of 12
Date: 02.03.1934
Physical description: 12
: Ich bin verliebt. Lich aus der Operette „Das Herrgotts lied". — Adolf Schreiner: Ton Gluck bis Richard Wagner. Pot pourri. 1Z Uhr: Zeitzeichen. Wette:bericht. 13.10 bis 14 Uhr: Fortsetzung des Mittagskonzerles. — Bruno: gesterreichische Vaterlandslieder, Potpourri. — Johann Strauß: An der schönen blauen Donau, Walzer. — Karl Zeller: Wie mei' Ahnl zwanzig Jahr'. Lied. — Franc Lehar: Vorspiel zur Operette ..Eva". -Arthur Sullivan: Danse gmcieuse. — Fritz Recktenwald: Wiener Weisen auf Reisen. Potpourri 15.30 Uhr

Strauß: Aqua- rellenwalzer. — Karl Zeller: Lied aus der Operette „Der Obersteiger". - Ascher-Scott-Wood: Rhapsodie. 13.30 Uhr: III. Berühmte Künstler. — P. I. Tschaikowsky: Arie W der Oper „Eugen Onegin". — Richard Wagner: Erzählung der Waltraute aus „Götterdämmerung". — Bach-Kreisler: Grave. — oranz Schubert: Impromptu. 14 bis 14.30 Uhr: Stunde der Frau. 15.30 Uhr: Zeitzeichen. 15.50 Uhr: Einführung in die Landschaftsphotographie. Adolf Kramer: Motive im Kahlenbergerdorf. 16 Uhr: Nachmittagsbericht

, op. 25. — Johannes Brahms: a) An die Nachtigall; b) Die Mainacht: c) Botschaft. — Hugo Wolf: a) Bedeckt nnch mit Blumen: b) Aus ein altes Bild; c) In dem Schatten deiner Locken. — Josef Marx: a) Marlenlied; b) Hat dich die Liebe berührt. 18.10 Uhr: Univ.-Prof. Dr. Dietrich v. Hildebrand: Geist und Leben. 18.35 Uhr: Louis Riviere: Französische Sprachstunde für Anfänger. 19 Uhr: Zeitfunk. 19.15 Uhr: Zeitzeichen. Wetterbericht. 1. Abendbericht. 19.30 Uhr: Die Zeit um Richard Wagner. Dirigent: Karl Aude- rieth

. Mitwirkend: *** (Sopran), Alfred Ierger (Bariton). Verbin dende Worte: Dr. Ernst Descey. Wiener Symphoniker. — Vincenzo Bellini: Ouvertüre zur Oper „Norma". — Heinrich Marschner: Arie der Königin aus der Oper „Hans Helling". — Richard Wagner: a) Ouvertüre zur Oper „Rienzi"; b) Die Frist ist um. Monolog des Holländers aus der Oper „Der fliegende Holländer": c) Dich, teure Halle, Arie der Elisabeth aus „Tannhäuser"; d) Vorspiel zur Oper „Lohengrin"; e) Mild und leise, Isoldens Liebestod, aus „Tristan

und Isolde". — Charles Gounod: Ja, das Geld regiert die Welt, Rondo aus der Oper „Margarethe". — Richard Wagner: Tanz der Lehrbuben und Aufzug der Meistersinger aus „Die Meistersinger von Nürnberg". — Viktor Neßler: Behüt' dick Gott. Lied des Werner aus der Oper „Der Trompeter von Säckingen". — Fried rich Smetana: Moldau, symphonische Dichtung. — Giuseppe Verdi: Credo aus der Oper „Othello". — Anton Bruckner: Scherzo aus der in. Symphonie. — Richard Wagner: Leb' wohl, du kühnes, herrliches Kind, Wotans

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Innsbrucker Zeitung
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Page 9 of 12
Date: 21.10.1933
Physical description: 12
Nacht in Venedig". — Kreisler: Du alter Stephansturm. — Kalman: Lied aus der Operette „Gräfin Mariza" (Gesang: Richard Tauber). — Strauß: Lied aus der Operette „Die Fledermaus". — Moszkowsky: Guitarre (Violoncello: Caffado). — Albeniz: Tango (Violine: Kreis ler). — Strauß: Lied der Saffi a. d. Operette „Der Zi geunerbaron". — Meyer Helmund: Rokoko-Ständchen (Gesang: Franz Völker). — Arditi: Parla-Walzer. — Strauß: An der schönen blauen Donau. — Gordigiani: Santa Lucia (Gesang: Joseph Schmidt

. — Schumann: a) Mondnacht; b) Mein schöner Stern; c) Wanderlied. — Liszt: a) Es muß ein Wunder bares fern; b) O komm im Traum; e) In Liebeslust. — Hugo Wolf: a) In der Frühe; b) Iägerlied; e) Der Gärt ner. — Richard Strauß: a) Breit über mein Haupt; b) Be freit; e) Liebeshymnus. 12.00 Orchesterkonzerl. Dir^ent: Martin Spörr. Mitwir kend: Oskar Dachs (Klavier). Wiener Symphoniker. — Volkmann (zu seinem 50. Todestag): a) Richard III., Ouvertüre; b) Konzertstück für Klavier und Orchester C-Moll. — Serenade

Bursche". 1430 Zeitzeichen. — Wochenbericht der Amtlichen Nach richtenstelle. 14.45 Hochschulprof. Dr. Emmerich Zederbauer: Pflege des Obstgartens im Herbst. 15.05 Bücherstunde. Sprache des Volkes. Hans Kloepfer: Gedichte in steirischer Mundart; Norbert Hanrieder: Der oberösterreichische Bauernkriag; Richard Plattensteiner: Mundartliche Anthologie; Hans Sa,rer und Hans Fraun- gruber: In da Muattasprach; Zephyrin Zettl: Wold- gschichtn. — Es spricht: Karl Jäger. 15.30 Kammermusik (Alte Meister

der Proklamation der türkischen Republik vor 10 Jahren.) Es spricht: Doktor Bedri Tahir Vey. Mitwirkend: Nuri Wahdet (Gesang), Friedrich Wildgans (Saxophon und Klarinette). Am Flü gel: Otto Schulhof. 19.00 „Arabella". Lyrische Komödie in drei Aufzügen von Hugo von Hofmannsthal. Musik von Richard Strauß. — Uebertragung aus der Wiener Staatsoper. In einer Pause: Zeitzeichen, Sportbericht. In einer Pause: Abendbericht. 22.05 Abendkonzert (Schallplatten). Mitteilungen des Innsbrucker Schachklubs Damenbauernspiel

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Bozner Zeitung
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Page 5 of 6
Date: 03.04.1900
Physical description: 6
Beilage zu Nr. 76 der „Bozner Zeituntt' vom 3. April 1900. (Nachdruck verboten.) Mach dem Sturme. Roman von D. Rüssel. (77. Fortsetzung.) „Ich fürchte, wenig oder gar nicht besser. Wie Sie wissen, ist meine Schwester jetzt zu ihrer Pflege bei uns.' „Ja. Leben Sie wohl. Ich werde später Richard von dem Gelde sagen; er wird Ihnen sehr dankbar sein.* Damit verließ sie das Zimmer und kehrte an Richards Krankenbett zurück, der bei ihrem Kommen seine Augen aufschlug, ihr zulächelte und seine Hand

entgegenstreckte. „Ich habe eben von Dir geträumt, Lucie.' sagte er leise. „Ist es noch ein Traum — oder bist Du Lucie — wirklich Lucie?' „Ich bin wirklich Lucie,' antwortete sie, mit Mühe ein Lächeln erzwingend, neben seinem Lager niederknieend und seine Hand nehmend. „Und wo bin ich ?' fragte er sich umsehend. „Du bist in meinem Zimmer — Du wurdest bewußtlos hierhergebracht — weißt Du, lieber Richard, nachdem Du verwundet worden warst —' Sofort empfand Richard um ihretwillen großherzige Besorgniß und sagte

mit einem ernsten Blick auf sie: „Aber Lucie, was wird die Welt dazu sagen „Was liegt mir daran, was die Welt sagt?' „Aber mir liegt daran, was man über Dich spricht.' „Deswegen brauchst Du Dich weiter nicht zu beunruhigen; ich sagte den Leuten hier. Du wärest mein Bruder. Die Aerzte und alle Uebrigen denken, daß Du mein Bruder bist — und Du möchtest doch auch lieber, daß ich bei Dir bleibe und Dich pflege?' Richard zog ihre Hand an seine Lippen und flüsterte kaum vernehmbar: „Weißt Du, was ich betete

, als ich dort lag und glaubte, ich würde mich zu Tode verbluten? — Daß ich Dich wiedersehen möchte — Dich noch einmal sehen, ehe ich stürbe. Und ich glaube, das Gebet fand Er hörung, denn einige Sekunden später kamen zwei junge Leute; und ich erinnere mich, daß ich ihnen dann noch Deine Adresse sagte, ehe ich blwußtlos wurde.' „Ja, Richard.' „Von da ab ist mir alles dunkel. Was folgte, dessen kann ich mich nicht mehr erinnern, vermuthlich brachten mich die jungen Leute dann hierher — nicht wahr

Herr König bist.' Richard lächelte. „Und dann darfst Du Dich auch gar nicht weiter mit Sprechen anstrengen oder Dich über irgendetwas sorgen oder beunruhigen.' »Aber hast Du auch Geld, Lucie?' sagte Richard einige. Sekunden später ; „Du mußt an Joseph schreiben und Dir etwas schicken lassen.' „Ich habe reichlich Geld, mehr als ich brauche Jetzt mußt Du aber versuchen, etwas zu schlafen, lieber Richard.' Während der nächsten Wochen kam Lukas Schmidt noch oft zu Frau Marks, um sich nach dem Befinden

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 09.04.1921
Physical description: 4
der Bezirkshauptmannschaft Lienz wurden wegen Schmug gels von Schafen über die Landesgrenze nach Italien bestraft: Johann K u ch l m a i e r zu 30 Tagen, Simon Planer t^r Jüngere und Johann O p p e n e i g e r zu wmmmmmmmmmmmmamnmmmmmmBBBmifSBgBmmmmmmmmmmaam (Nachdruck verboten.) Der Marchenvogel. Roman von Erich Eben st ein. Ne warf stolz den Kopf zurück. »m“ . „Und - Richard Corner'?" fragte er. leise. Richard Corner rvar früher der kühnste Pilot, den ich •eittte und ist heute noch der - genialste," gab sie rrchrg ilirück

heimlich ver liebt in Richard. Gottlob, nun konnte sie. sie darüber beruhigen. Miß Hargreaves Interessen lagen offenbar ganz anderswo. Dora empfing die Freundin mit blasiem, verhärmtem Gesicht. Ihre schönen dunklen Angen zeigten noch den Glanz unlängst geweinter Tränen. „Na, was gibt's denn? Du siehst ja ganz unglücklich aus, Liebste!" rief Meta erschrocken. "Dora sab an ihr vorüber. „Ich habe schlechte Nachrichten erhalten. Papa ist nicht wohl. Schon seit längerer Zeit „O, wie traurig! Was fehlt

ihm de»m?" „Ich weiß es nicht,- Mama drückt sich nicht klar aus." „Da wirst du wohl htnfahren müssen?" Dora hob erschrocken den Kopf. „Ich? Ach. ich möchte wohl — ich fürchte mich so sehr. Aber es geht nicht. Ich — ich kann Richard jetzt nicht allein lassen." ‘ „Wegen des „Märchenvogels" ? Wann null er ihn denn in die Oeffentlichkeit bringen?" „Ich glaube anfangs Mai. Genau weiß ich es nicht. Er ist so verschwssen darüber. Sie proben ihn jetzt aus, er und Leron, draußen bei rrnserem Landhaus

an der Seine, das ön ja kennst. Es scheint ja alles gut zu gehen — aber —" „Nun -- was — aber?" Dora brach plötzlich in Trirven aus und warf sich an Metas Brust. „Ich bin so unglücklich," schluchzte sie. „Richard ist ganz verändert, seit wir von Mourmelon zurück sind! Immer wortttrrg und verdrießlich — so selten daheim — und wenn ich frage, wird er gereizt und nngeduldig. Wenn ich nur rvützi«, weshalb er so ist? Mit dem Apparat kann seine je 14 Tagen, Dominikus Stadler und Josef O p p e - neiger zu je 21 Tagen, Peter

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Innsbrucker Zeitung
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Page 10 of 12
Date: 04.02.1934
Physical description: 12
Das Programm der diesjährigen Salzburger Festspiele ist nunmehr endgültig fixiert. Die Festspiele beginnen am Samstag, den 28. Juli, mit Beethovens „Fidelio" unter der musikalischen Leitung von Dr. Richard Strauß und werden am 2. September mit Hofmannschals „Jeder mann" geschlossen. W. A. Mozart kommt mit „Figaros Hoch z e i t" und „Cofi f a n t u t t e", beide unter Cle mens Krauß, und einer Neuinszenierung von „Don Giovanni" unter Bruno Walter zu Gehör. Walter lei- . tet außerdem Ausführungen von Richard

Wagners „Tri- st an und Isolde" und Webers „Oberon". Aus An laß des 70. Geburtsfestes von Richard Strauß ist diesmal ein Strauß-Zzklus in den Spielplan einbezcgen, der unter der musikalischen Leitung von Clemens Kroutz „Elektra", „Frau ohne Schatten", „Aegypti sche Helena" und „Rosen Kavalier" umfaßt. MH Reinhardt wiederholt seine Freilicht-Jnszenierungen: Gothes „Faust" im Felsenarkadenhof des Festspielhauses und Hofmannsthals „Jedermann" am Domplatz. Für die Orchesterkonzerte sind Sir Thomas

B e e ch a m, Wil helm Furtwänaler, Vittorio Gui. Clemens Krauh. Willem Menge! berg. Richard Strauß. Arturo Tos- canini und Bruno Walter als Dirigenten ausersehen. Das Programm umfaßt in ! D o m k o n ze r te n. die vcn Joseph Meßner dirigiert werden. kirchenmusikaMe Werke und unter Leitung Bernhard Paumgartners Mo- zart-Serenaden im Hofe der alten fürsterzbischöflichen Resi denz. Dre Dirigenten- und Musikkurse der internationalen Stiftung Mozarteum beginnen am 4. Juli und dauern brs &. September.

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Bozner Zeitung
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Page 5 of 6
Date: 28.12.1899
Physical description: 6
Beilage zu Nr. 2! ^Nachdruck verboten.) Wach dem Sturme. Roman von D. Rüssel. (I. Fortsetzung.) Es war nur natürlich, daß Richard darauf die rosigen Lippen des jungen Mädchens küßte, um so seinen Dank für das schmeichel hafte Bekenntniß abzustatten. .Ich werde Dich gar nicht mehr zu dem widerwärtigen alten Weibe in der Stadt lassen.- sagte er, dabei lächelnd und sich zärt lich über sie beugend. .Sie soll mir nicht Dein hübsches Köpfchen mit ihren schändlichen Anschauungen verdrehen

. Das einfache Leben auf dem Lande ist und bleibt das beste und reinste.' .Zusammen mit Richard!' antwortete das Mädchen mit einem leisen Lachen. „Ja, mit Richard. Was brauchen wir noch. Lucie, wenn wir einander haben? Ich bin nicht reich, aber ich habe genug für unser tägliches Brot.' .Ich wollte, Mama wäre uns nicht so entgegen,' meinte sie nachdenklich. .Ich auch — aber wir können das nun einmal nicht ändern und wenn wir nur fest sind, werden wir ihren Widerstand schon überwinden.' Richard von Münster

sich nun einmal nicht davon abbringen, daß mangelnder Reichthum durch keinerlei Vorzüge des Körpers oder des Geistes ausgeglichen werden könnte. Trotzdem gelang es den jungen Leuten viel häufiger zusammen zu sein als dse vorsichtige Mutter Luciens ahnte und 'in Folge dieser Zusammenkünste kam Lucie allmählich zu der Ueberzeugung, daß sie ohne Richard nicht glücklich werden könnte und daß, wenn ihre Eltern durchaus darauf beharrten, ihre Zustimmung zu ver sagen, ihnen Beiden nichts weiter übrig bliebe, als später

einmal ohne diese elterliche Ein willigung zu heirathen. Diese Ueberzeugung hatte sich bereits im Frühherbst endgiltig bei ihr herausgebildet. Bald darauf gegen Ende des Monats Sep tember, benutzte Richard das herrliche Herbst wetter dazu, in seiner kleinen Dacht, der Lucie, mit einem Freunde eine kurze Vergnügungs fahrt nach. Norwegen zu machen und beim Abschied beschlossen die Liebenden, sie wollten sofort nach seiner Rückkehr noch einen letzten Versuch machen, Herrn und Frau von König dazu zu überreden

, daß sie ihrem Glücke nicht länger widerstrebten. Und Lucie dachte an all' diese Dinge, während sie an diesem schönen Oktober-Nach mittage über den glatten Sand des Strandes dahingieng und die Strahlen der untergehenden Sonne ihr schönes Gesicht rosig erglühen ließen. sehnsüchtig blickte sie hinaus auf die Wogen der Nordsee, über die jetzt ihr Richard zu ihr zurücksegelte l Wie glatt und still das Meer jetzt war, wie schön und heiter das Wetter, wo mochte ihr Geliebter sich wohl in diesem Augenblick befinden

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 12
Date: 27.01.1900
Physical description: 12
am nächsten Morgen sehr wenig Zeit, einander Lebewohl zu sagen. Aber Herr von Harling hatte sich Bertha zur erbittertsten Feindin gemacht und'das junge Mädchen gab sich nicht einmal Mühe, ihre Ent rüstung gegen ihn zu verbergen. „wenn wir nur zusammen nach Hause giengen,' sagte sie, als sie Lucie wieder und wieder küßte. „Nun, eines Tages kann noch alles gut werden — ich werde Deine Bestellung an Richard nicht vergessen.' Lucie sagte ihr nichts davon, daß sie vor aussichtlich früher als jene Richard sehen

würde und als Bertha fort war, vermochte sie ihre Gedanken gar nicht mehr von Richard abzuwenden. „Würde er kommen, würde sie ihn wirklich wiedersehen?' Es war wie ein Traum, und je weiter der Tag vorschritt, desto weniger vermochte Lucie die rastlose Unruhe zu unterdrücken, die von ihr Besitz genommen hatte. Am Nachmittag wußte sie jedoch schon, daß sie ihren früheren Geliebten bestimmt wieder sehen würde, denn ihr Stiefsohn, Fritz von Harling, der den ganzen Tag über Dienst hatte, benachrichtigte

sie durch ein paar Zeilen, daß er um sechs Uhr mit Richard von Münster zum Diner kommen würde. Eine seltsame Aufregung ergriff Lucie, als sie diese Worte las. Sie war allein, als sie das Billet erhielt und sie küßte das Papier und ihre Augen leuchteten und ihre Wangen rötheten sich, Richard wiederzusehen — ganz gleich wie — ihn zu sehen, ihm die Hand drücken zu können — ihm, den sie schon für todt gehalten und hoffnungslos betrauert und beweint hatte! Sie lief die Treppe hinauf in ihr Schlaf zimmer und nahm

ihre schönsten Kostüms eins nach dem andern, aus dem Schränk. Nein, sie wollte keines derselben tragen. Sie hatte in Paris ein's mit Spitzen und bläuen Schleifen besetztes cremefarbenes Kleid von ganz weichem Stoff gekauft' — mehr eW Kleid für ein-junge? MSdHen^-HnliHHM Samstag, den 27. Jänner 1S00. Lucie sie damals zu tragen pflegte, als sie und Richard Hand in Hand am Meeresstrande dahinwanderten. Dies Kleid wollte sie heute tragen und dazu keinerlei Schmuck anlegen

ziemlich jugendlich aussieht — nun, es schadet nichts. Du magst es tragen, ich habe nichts dagegen.' „Mir scheint das Kleid sehr hübsch.' ant wortete Lucie, greng an ihren Gemahl vorüber und begab sich in den Salon, um dort mit pochendem Herzen Richard von Münster zu erwarten. Bald darauf hörte sie, wie eine Droschke vor dem Hause vorsnhr und wie daun Schritte die Treppe herauf kamen. Sie erhob sich halb, blaß und athemlos, aber die Schritte hielten nicht vor dem Salon an und gleich darauf hörte

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Alpenland
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Page 5 of 8
Date: 11.07.1922
Physical description: 8
auch nach seiner musikalischen Ausbeute hin von dem Gesichtspunkte ans zu beurteilen, daß er eine Wohltätig- keitSveranstaltrmg war; Musik und 'Sozialpolitik^ haben nichts mit einander zu tun und nach seiner musikalischen Seite hin bot dieses Konzert so viele Angriffsflächen wie kann, ein anderes der letzten Zeit. In erster Linie mit Beziehung aus die Vortragsfolge: Terl? stücke aus Wercken Richard Wagners. Lieder Richard Straußens. und zwar drrrch die Bank solche, die wir in den vergangenen Monaten so oft gehört

haben, daß es den Anschein hat. als vb Richard Strauß andere Gesänge nicht geschrieben hätte und Lieder anderer Herkunft für Innsbruck überhaupt nicht existieren dürsten, schließlich das Briesduett aus ..Figaros Hochzeit" und eine Puccini°Arie, also ein buntes Allerlei., dafür innerlich desto weniger geschlossen.. Daß Karla Zieglmayer-Rotter die drei Strauß-Lieder in wüer Hinsicht besonders schön singen und dabei ihre liebe Stimme, musi kalische Sicherheit und ihr ausgezeichnetes gesangtochmsches Können wieder bewähren

offen. Diese Mängel an technischer Zucht traten um,o bedauerlicher in Erscheinung, als sich die Sängerin sichtlich abmühte. zu den voraotragenen Gesängen und Arien in engeren seelischen Kontakt zu treten — ohne vollkommene Techttik und Kultur der Gesangskunst können aber weder moderne Lieder, nocl) Aruen Richard Wagners einwandfrei wiedergegeben werden- Ob die von Tr. Leo Sandbichler am Klavier zum Vorträge gebrachten Teilstücke aus „Rheingold" und „Walküre" überhaupt in den Konzertsaal gehören

, will ich nicht entscheiden. Das steht aber fest: soll eine Misstk, die aus ihrem ganzen Wesen heraus nach so großen Formen und starken Ansdrucksmitteln verlangt wie die Richard Wagners, am Klavier zur Geltung kommen, soll sie nicht teilweise dürftig, teilweise roh und geschmacklos klingem dann muß der Spieler durch musikalische und technische Ueberlegenheit das wettmachen, was das Instrument nicht oder nur in beschränktem Maße zu geben vermag, muß über ein imponierendes klavieristisches und gestalterisches

Können verfügen; sonst hat cs sein Bewenden mit einem Singen und Klingen, das wohl äußerlich das Ohr berührt, innerlich und unmittel bar sedoch nicht zu erwärmen vermag. Die letztere Wirkung hat sich Freitag abends eingestellt. Ms Begleiter der Lieder Richard Straußens erwies sich Tr. Sandbichler wohl als. musikalisch intelli genter Spieler, sein Piano und Piamssimo wiesen viel Klangschönheit und Zartheit auf, aber das Mindeste, was verlangt werden kann und muß. eine tonal fehlerlose Wiedergabe

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Page 3 of 6
Date: 20.12.1923
Physical description: 6
, wie sie es Verständnislosen und Gefühllosen gegenüber nie tun. Richard widmete sich seinen Wiesen und seinem Klee, seinem Sommerweizen, seinen Beerensträuchern und Obst bäumen, von seinen Schäferhunden, dem Preisvieh und den Kentucky-Pferden ganz zu schweigen. Bei solcher Lebensweise bekommt man keine Lange weile — er war von früh bis spät mit Lernen, Pläne machen und Arbeiten beschäftigt. Mit seiner leichten Auf fassungsgabe hatte Richard Duvall dem tüchtigen Ver walter und den Landarbeitern rasch die Meinung beige

nicht! Richard nickte. Er gedachte seiner früheren Tätigkeit, -wenn ihm gerade die Schlauheit eines berüchtigten Ver brechers Nächte lang den Schlaf raubte..— Es ist schon was anderes, erwiderte er lachend, findest du nicht? Jawohl, etwas ganz anderes, nicht wahr, Lieber? Du würdest gewiß nicht gern in die Stadt zurückkehrenl Um nichts auf der Welt, bestätigte er und sah dabei zufrieden auf den frisch angesäten Rasen. Natürlich hatte ich jenes Leben auch gern: die Aufregung, die Ge fahr

wie ich bin! — Dann ries er den Hund nochmals zurück. Da kam die Dienerin, die den Besucher vor dem Hause empfangen hatte, in die Laube heraus. Ein Herr wünscht Herrn Duvall zu sprechen. Er scheint es äußerst eilig zu haben. ! Gut, Tante Lucy, erwiderte Duvall und begab sich l vor das Haus. Sind Sie Herr Richard Duvall? fragte der Ankömm ling den Detektiv kurz und in fast herrischem Ton. Der bin ich. Was wünschen Sie? — Der Besucher erhob sich erregt von seinem Stuhl, an seiner Zigarre kauend. Ich habe eine Menge Zeit

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Meraner Zeitung
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Page 5 of 8
Date: 30.06.1923
Physical description: 8
der Wiederherstellung der inter nationalen Beziehungen im Radsport begrüßt. Jedes Lani» hat versichert, daß es seine besten Fahre? schicken wird. Man darf also auf den gebotenen Sport gesvannt sein. Die Veranstal tung eröffnet in würdiger Weife den Reigen der Meraner Sportveranstaltungen im Herbst. Gerichkssaal. Mit einem Iugscheite erschlagen. Heute hat sich vor dem Schwurgerichte in Bozen der Bauer Richard Sinn, geboren 188S in Obcrplanitzing, nach Kaltem zuständig, wohn haft in Oberplanitzing, wegen

,?. In diesen, Augenblick kam Richard Sinn, der schon früher in Begleitung seines Bniders Anton ge-> wefen war, aber in einer nahen Tabaktrafik einen Einkauf zu besorgen hatte, zur Stelle. Er näberte sich dem Anton Haßl von rückwärts und versetzte diesem einen derben Fußstoß in den Nacken und einen Fußtritt gegen den Fuß. In' folge dieser Schläge war Haßl zu Boden gekom- men. Nun forderte Richard Sinn von seinem Bruder das ZugsclM und sagte bierbei: „Ich werde schon fertig werden damit.' Als Anton Sinn

mit der Uebergabe des Zugscheites etwas zöaerte, riß es Ihm Richard Sinn aus der Hand »nd versetzte damit dem gerade Im Aufstehen vom Boden begriffenen Anton Haßl zwei wu^b- tiae Hiebe auf den Kopf und gegen die Schul- ter. Haßl fiel sogleich zu Boden 'nd blieb be- mußtlos liegen: Richard Sinn lief davon: Anton Sinn fuhr mit seinem Ochsenaesvann davm,. Anton Sinn hatte den Anton Hakl während des Auftrittes körperlich in, keiner Weise verletzt, seinen Bruder auch nicht zu dieser unseligen Tat aufaefordertet

oder aufgehetzt, sondern ihn se- diglich das Zugscheit hingereicht. Die Brüder Richard und Anton Sinn aaben die Tat im we- sentlicl^en z». Richard Sinn will mit dem Zua- scheit nur einmal aus Haßl geschlagen und aus Notwebr gehandelt haben. Nach Aussage der Tatzeugen kann von einer Notwehr keine Rede sein, weil Anton Haßl gegen die Brüder Sinn vorging. Haßl hielt zwar sein Rebmesser in Händen, er gebrauchte die Waffe nicht und hat sie wolil nur zu seiner Verteidigung in Bereit schaft gehalten. Außerdem stand

Häßler zwei Gegnern gegenüber. Der verletzte Anton Haßl wurde sogleich in das Spital nach Bozen über führt und dort einer Operation unterzogen: er starb jedoch dort bereits am 3l1. Oktober 1922 obne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben. Er Ist infolge der Schädleverletzung und schwe ren Beschädigung des Gehirns' gestorben. Die Leiche wies auch am rechten Fuß eine von den Fußtritten des Richard Sinn herrührende Ver- letning auf. Dem Anton Haßl wird allgemein nachgesagt, daß er ein ruhiger

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