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Title A - Z
Title Z - A
Books
Category:
History
Year:
1851
Gedrängte Geschichte des östreichischen Kaiserstaates bis auf die neueste Zeit
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Page 316 of 351
Author: Mailáth, Johann / von Johann Mailáth
Place: Wien
Publisher: Mayer
Physical description: 343 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich ; z.Geschichte
Location mark: 1305
Intern ID: 184653
Da trat das Frankfurter Parlament, der Wiener und der dex unga rische Reichstag zusammen. Der Kaiser ernannte den Erzherzog Johann zu seinem Aller ego in Wien. Der zweite Alter cgo Erzherzog Stefan faß in Ofen, der Kaiser in Jnnspruck, hiezu noch zwei Reichstage J eine größere Verwirrung konnte kaum gedacht werden; und nun wurde obendrein Pil- lersdorf durch die Studenten gezwungen, von seinem Posten abzutreten. Ein neues Ministerium wurde gebildet, und Mar: Weffenberg, Kraus, Latour blieben

chenderes kann man nicht ersinnen. Der Wiener und der Ungarische Reichstag traten fast zu gleicher Zeit zusammen. Der erste gab die politische Unmündigkeit der dentsch-östreichischen Länder kund. Es war die Folge der wissenschaftlichen Vernachlässigung der Bevormundung der Volker durch die vormärzliche Regierung. Nicht eine einzige parlamentarische Capazität, nicht ein einziger großer Redner saß im Reichstag. Die Verhandlungen selbst waren unreif. Mit allem beschäftigte sich der Reichstag

, nur mit der Konstitution nicht, die doch seine Aufgabe war. Keine Partei hakte .einen Führer wie er sein soll. Das Einzige, was erwähnt werden muß, war die Abschaffung der grundherrlichen Giebigkeiten. Der ungarische Reichstag bewilligte die Aushebung von 200,000 Recruten, einen Kredit auf 40 Millionen, und die Emission von Papiergeld. Der Kaiser war nach Wien zurückgekehrk. Eine Deputation der Ungarn an den Wiener Reichstag wurde von diesem, trotz der Anstrengung der Linken, nicht angenommen, aber der demokratische

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Category:
History
Year:
1853
Geschichte der Ereignisse in der österreichischen Monarchie während der Jahre 1848 und 1849 in ihren Ursachen und Folgen
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Page 527 of 738
Author: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Place: Wien
Publisher: Gerold
Physical description: IV, 730 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich ; z.Geschichte 1848-1849
Location mark: II A-6.673
Intern ID: 178666
gm Interessen der Ration zu wahren. Das freundliche Einvernehmen mit den andern Mächten sei bewahrt worden, mit Spanien die unter brochene Verbindung hergestellt. Die Beraihung über die Geschäftsordnung, womit der Reichstag seine Thatigkeit begann, wurde von einer Menge von Anträgen und Interpellationen unterbrochen, durch welch' letztere die Versammlung gleich Anfangs ein Muster aufftellte, in welcher unfruchtbaren Art sie ihre Thatigkeit zu zersplittern Willens sei. Hauptgegenstand

dieser In- terpellationen, in denen d.r Reichstag sich bald mit einer förmlichen Manie erging, war, ob das Ministerium auch für alle seine Handlun gen die Verantwortlichkeit übernehmen könne, oder ob eS nicht von einer geheimen Camarilla durchkreuzt werde. Auch gab es eine statt liche Auswahl von Interpellationen in Bezug auf die Prager Juni vorgänge und die dieserhalb ergriffenen militärischen Maßregeln; Gold mark interpellirte wegen des Einmarsches der Russen in die Donau- Fürstenthnmer, und in ähnlicher Art ging

es fort, ohne daß man zum eigentlichen Zwecke kam. Auf dem Umwege von Zurechtweisungen und Bevormundungen hoffte der Reichstag zu jener Souverämkät gegen über der Krone zu gelangen, die er vor Allem anstrebte, und welche ihn feine wirkliche Bestimmung, die der Beraihung über eine Verfas sung, mit Kälte und Gleichgiltigkeit anblicken ließ. Der Minister Doblhoff selbst gab Anlaß dazu, daß dieser Umweg abgekürzt werde, indem er beantragte, die Versammlung möge den Kai ser in einer Adresse zur Rückkehr

in seine Hauptstadt einladen, die Versicherung beifügen von der in Wien herrschenden Ordnung und Ruhe, und der vollkommen gesicherten Freiheit ihrer Berathungeu, und zugleich diese Adresse durch eine eigene Deputation an den Kaiser über schicken. Er brachte dabei seine früheren Versuche , den Kaiser zur Rückkehr zu bestimmen, so wie die ausweichende Antwort des Monar chen, zur Sprache, und rief somit gewissermaßen den Reichstag zum Schiedsrichter zwischen dem Kaiser und dem Minister auf. Eine so schöne

, von dem Minister selbst herbeigcfnhrke Gelegenheit , eine gebie tende Stimme gegen den Souverän zu erheben, konnte der Reichstag natürlich nicht vorübergehen lassen, und in diesem stolzen Gefühle zer brach »an sich den Kopf nur noch darüber, ob man den Kaiser um seine Rückkehr „bitten," oder ihn dazu „anssordern" solle. Ein Ab geordneter aus Böhmen sprach zuerst dafür, daß die Adresse in einem

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Category:
History
Year:
1853
Geschichte der Ereignisse in der österreichischen Monarchie während der Jahre 1848 und 1849 in ihren Ursachen und Folgen
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Page 631 of 738
Author: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Place: Wien
Publisher: Gerold
Physical description: IV, 730 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich ; z.Geschichte 1848-1849
Location mark: II A-6.673
Intern ID: 178666
626 Die letzten Wiener Reichstagßtzungen für illegal erklärt. wodurch natürlich das Nebel vergrößert und Jenen, welche wirklich dazu berufen, daS Einschreiten so sehr erschwert wurde, -- hatte ihm alles Vertrauen entzogen; seine Debatten kümmerten Niemand, und die Worte, Ln denen er sich laut machte, waren Denen, die er vertreten wollte, wenig mehr als Schallwellen. Dazu kam, daß aller Aerger, den der Reichstag ob seiner Schließung in Wien, empfand. mit ihm nach Kremfier überfiedelte

. Die Wahl des Vorsitzenden war dieses Mal von Bedeutung, denn wenn Smolka wieder gewählt wurde, - so erklärte der Reichstag damit, daß er seine während der Empörung gehaltenen Sitzungen als vollgiltig anerkenne. Ungeachtet der Bemühungen der Rechten, Stro- bach auf den Präsidentenstuhl zu bringen, erhielt Smolka die Majori tät. Schuft lka verlangte und erhielt dann das Wort zu einer Erklärung, die er im eigenen und seiner Gesinnungsgenossen Namen und , wie er überzeugt sei, im Interesse

der Würde des Reichstages abgeben müsse. Er hob hervor, daß der Reichstag, welcher während der Revolutions zeit in Dien fortwährend in gesetzlicher Weift gewirkt, und darin vom Kaiser und von den Ministern anerkannt worden, ans achtem Patrio tismus gegen die Entfernung aus Wien prvtestirt, und daß diejenigen, die dies gethan, sich nur deshalb in Kremsier eingefunden, weil sie cs jetzt mehr als je für eine heilige Pflicht gehalten, der Majorität zu gehorchen, damit nicht zu den vielen unseligen Spaltungen

, welche Oesterreich zu zerreißen drohen, noch eine Spaltung des Reichstages komme. Er, der Redner, und seine Gesinnungsgenossen, müßten sich aber aufS Entschiedenste dagegen verwahren, als hätten sie durch ihrc Ueberfiedelung nach Kremsier das Recht der Krone anerkannt, Herr Reichstag nach einseitigem Belieben da- oder dorthin zu verlegen. Eine solche Verlegung könne in constitutioneller Weise (wo andere An halt svuncte fehlten, da mußte immer das summarische Wort „constitu- tiomll" anshelfen

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Category:
History
Year:
1853
Geschichte der Ereignisse in der österreichischen Monarchie während der Jahre 1848 und 1849 in ihren Ursachen und Folgen
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Page 634 of 738
Author: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Place: Wien
Publisher: Gerold
Physical description: IV, 730 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich ; z.Geschichte 1848-1849
Location mark: II A-6.673
Intern ID: 178666
Protest der Armee gegen ihre Vertretung im Reichstage. 629 M.'„Reichstag, wo ist Latour?" Gelegentliche Versuche deS siechen Par lamentes , wieder Front zu machen und ein Kraftbewußtsein zu heu chln, das ihm schon seit lange fehlte, deckten nur neue Bloßen auf. Einige Mitglieder, z. B. Füster, Goldmark, Bioland, Borrosch, erhiel ten von ihren Wählern Miß trauen sadreffen, und wurden zum Austritte aufgefordert. Aber die Deputaten, die sonst überall so lärmend der Volks- souveränetät das Wort

redeten, verstopften sich da, wo diese Volkssou- veränetat aus dem Munde der Wahlkörper Zu ihnen selbst sprach, die Ohren, und blieben auf ihrem Platze. Fortan lag es im Geschicke dieses Reichstages, sich bei jedem Schritte, den er that, moralisch selbst zu verwunden. Am 23. Januar stellte der Abgeordnete Zbyszewski folgenden Dringlichkeitsantrag: daß es der österreichischen Armee im lombardisch-venetianischen Königreiche ausnahmsweise gestattet werden sollte, den Reichstag in Kremsier mit mehren

, die Anordnung nachträglicher Wahlen in der Armee betreffend, fand in letzterer durchaus keinen An klang. Man entsaun sich hier, wie der Reichstag früher das von Se linger beantragte DankeSvotum an die Armee auf verletzende Art ver weigert hatte, und mißtraute mit Recht der plötzlich erwachenden Zärt lichkeit der Linken, die jetzt so unerwartet ihre Liebesarme nach einem Heere auSstreckte, für welches sie bisher nur Verunglimpfungen oder Demokratisirungsversuche in Bereitschaft gehabt hatte. Man entsann

sich, wie Wühler in und außer dem Reichstage fortwährend gedrängt hatten, daß die Armee auf die Constitution beeidet werde, ja, wie ein Mitglied - des Reichstages gar so weit gegangen war, zu verlangen , daß man die Armee auf den Gedanken der künftigen Constitution ver eide, während bisher weder der Reichstag, noch die Nationalgarde für Kaiser und Vaterland in Eid und Pflicht genommen, vielmehr die leisesten Andeutungen hierüber als unvereinbarlich mit der Würde die ser großen constüutionellen Gewalten barsch

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Books
Category:
History
Year:
1853
Geschichte der Ereignisse in der österreichischen Monarchie während der Jahre 1848 und 1849 in ihren Ursachen und Folgen
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Page 583 of 738
Author: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Place: Wien
Publisher: Gerold
Physical description: IV, 730 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich ; z.Geschichte 1848-1849
Location mark: II A-6.673
Intern ID: 178666
; aber andere Depu tate erklärten sich auf das Entschiedenste dagegen. Der Reichstag möge fest auf dem legalen Boden bleiben. Die Zustände seien allerdings revolutionär, und würden es bleiben, bis man die Bersassung vollendet hätte; aber man dürfe auf keinen Fall einen Bauernaufstand erregen, dies sei nicht einmal rathsam mit Rücksicht auf dm Erfolg. Denn wenn ein Landsturm auch in Ungarn von Erfolg gewesen, wo der Bauer arm sei, so trete in Oesterreich ein anderes Berhaltmß ein, wo der Landmann durch Angst

würden,, wenn eine ähnliche Aufforderung dahin käme. Bioland nahm seinen Antrag zurück. Man sieht, der Reichstag spielte gegenüber dem Landstürme in spc so ziemlich dieselbe Rolle, wie gegenüber der ungarischen Hilfe. Viele der Dcpulmen hätten den Landsturm sehr gern kommen sehen, aber sie mochten ihn nicht rufen, vornehmlich aus dem von ihnen selbst ei'ngestandmen Grunde, daß der Ruf ohne Erfolg bleiben und die Furcht vor Verlusten den Landmann auf seiner Scholle sestbaunen werde. Man wollte lieber abwarten

, daß die Provinzen sich für den Wiener Aufstand aussprächen, und die kaiserliche Armee dann in ihrem Rücken bedroht werde. In dieser Hoffnung zog der Reichstag eS vor, sich vor der Hand zu einer zweideutig loyalen Haltung zu verurtheilen, sich auf eine Aufklärung der Tha'sachen zu beschränken, die aber ganz die Einsei tigkeit der Parkeifärbung trug, und nebstbei von Uebertreibungen strotzte. Am 20. Octvber wurde im Reichstage die „Proelamation an die Völker Oesterreichs" beratben und erlassen. Der Reichstag habe

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Category:
History
Year:
1853
Geschichte der Ereignisse in der österreichischen Monarchie während der Jahre 1848 und 1849 in ihren Ursachen und Folgen
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Page 584 of 738
Author: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Place: Wien
Publisher: Gerold
Physical description: IV, 730 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich ; z.Geschichte 1848-1849
Location mark: II A-6.673
Intern ID: 178666
Proklamation des Reichstages an die Völker Oesterreichs- 579 w dem ausgebrochenen Kampfe vor Allem seinem Friedensberufe getreu bleiben muffen, und bis zum letzten Augenblicke alle seine Kräfte auf- geboten, um aus den verworrenen Verhältnissen des Augenblicks den Pfad des Friedens und der Versöhnung zu finden und zu zeigen. Seine Bemühungen seien ohne Erfolg geblieben. Zwar. habe der Kaiser Al lem, was der Reichstag zur Hintanhaltung der drohenden Anarchie derfügt, die volle Anerkennung

gezollt, aber nichtsdestoweniger sei Wien rroch immer in derselben kriegerisch-bedrohten Lage, und nur dadurch (!) sti die Möglichkeit aufrecht erhalten, daß der blutige Kampf und in Folge dessen die Auflösung der gesetzlichen Ordnung losbreche. Der inmarsch des, dem constitutio nellen Boden Oesterreichs fremden kroa- trschen Heeres bedrohe unmittelbar die Thore Wiens; vergebens habe er Reichstag Alles aufgeboten, den Rückzug dieses Heeres durchzu sehen, vielmehr bilde dasselbe nur den Vortrab immer

größerer Trup- penmaffen. welche bereits die Hauptstadt eng umschlossen hätten. Mit redem Tage erfahre Wien mehr und mehr das schwere Verhängniß emer belagerten Stadt. „Solchen Thatsachm gegenüber mußte'der Reichstag das Bestreben des Wiener Volkes, sich in Vertheidigungs- zu tand zu setzen, als eine Nothwendigkeit anerkennen. Wien ist die, urch das Ansehen der Jahrhunderte geweihte Hauptstadt des Rei ffs und keine andere Stadt kann eS fein; Wien ist der Mit- e punct der Interessen aller Völker

Oesterreichs, und jedes Unglück, we ches Wien trifft, wird bis in die fernsten Theile des Reiches schmerzlich nachempfunden; Wim ist der einzig mögliche Sitz eines Reichstages, welcher der Gleichberechtigung so verschiedener Völker ent sprechen soll; Wien ist die Wiege und die Burg unserer Freiheit. —- E Reichstag erkennt es als seine heilige Pflicht, sowohl der Reac- Uon als der Anarchie entgegenzuwirken .- die Reactkon soll uns Nicht en kleinsten Theil unserer Freiheit rauben, die Anarchie

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Category:
History
Year:
1853
Geschichte der Ereignisse in der österreichischen Monarchie während der Jahre 1848 und 1849 in ihren Ursachen und Folgen
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Page 636 of 738
Author: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Place: Wien
Publisher: Gerold
Physical description: IV, 730 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich ; z.Geschichte 1848-1849
Location mark: II A-6.673
Intern ID: 178666
zu sammen, und verhauchte unter dem Gepolter ohnmächtigen AergerS. Die Regierung endigte spät genug den qualvollen Todeskampf des Reichstages, der, wie er mit Nichts fertig geworden, außerdem auch mit sich selbst nicht fertig geworden wäre. Am 7. März 1849 wurde der erzbischöfliche Palast zu Kremsier, in welchem der Reichstag seine Sitzungen hielt, früh Morgens noch in der Dunkelheit von einem Ba taillon Infanterie besetzt, der Saal und die Kanzleien gesperrt, an allen Thoren Posten ausgestellt

, die Wachen verdoppelt. Als die De- putirten nach und nach eintrafen, wurden sie zurückgewiesen und be deutet, daß der Reichstag aufgehoben sei. Sie zerstreuten sich nach allen Richtungen; die politisch Gravjrten entzogen sich durch die Flucht der drohenden Untersuchung. So der Ausgang des unfähigsten aller Parlamente, welche noch jemals irgendwo getagt. In dem kaiserlichen Manifeste vom 4. März, welches diese Auflösung verkündigte, waren die Gründe derselben mit möglichster Schonung angegeben

. „Der Kaiser habe bei seinem Regie rungsantritte beschlossen, den Reichstag — mit Hinblick auf die von ihm während des Octobers eingenommene, mit der dem Kaiserhause schuldigen Treue wenig vereinbare Stellung, allerdings nicht ohne Bedenken — mit der Fortführung seines großen Werkes, nämlich der Berathung einer Verfassung für einen Theil der Monarchie, betraut

12
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Category:
History
Year:
1853
Geschichte der Ereignisse in der österreichischen Monarchie während der Jahre 1848 und 1849 in ihren Ursachen und Folgen
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Page 506 of 738
Author: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Place: Wien
Publisher: Gerold
Physical description: IV, 730 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich ; z.Geschichte 1848-1849
Location mark: II A-6.673
Intern ID: 178666
, die kaum glauben läßt, daß Aehnliches durch ^ schehen konnte. Der Mörder Kol ossy stolzirte mit dem blutigen triumphirend durch die Straßen Pesth'S. ^ (Am Jahrestage des Mordes wurde er emgefangen, und am • j - iiuar 1850 hingerichtet. Im Verhöre mit ihm, hat sich^ durch uberei - stimmende Aussage vieler Augenzeugen, wie durch ftm «3® . _ standniß herausgestellt, daß der Pesther Reichstag in fernem , vom 29. Geptbr. 1848 zwar die Pesther Stadtbehörde zum Emschrertcn der Justiz beorderte, Koloffy

aber in Pesth verblreb, m.W HE trat, und durch Koffuth augenblicklich zum Lieutenant befördert wur . DaS Opfer war gefallen. Man mußte nun wieder trachten, m dem, durch das Vordringen des Ban's bedrohten Buda-Pesth die in nere Ruhe herzustellen. M hielt schwer, die durch Blut aufgeregte Volksleidenschaft wieder zu dämpfen, und Reichstag, Stadt- un zetbehörde mühten sich, nachdem man keine Aufregung mehr rauch c, um die Wette ab, die Gemüther zu beruhigen. Koffuth S sel fsnch 6 Plane reiften

jetzt. Auf deS Präsideuten Püzmündy Antrag faßte ^ Reichstag den Beschluß, die vollziehende Gewalt m die Hand außerordentlichen Regierungsbehörde zu legen, indem unter en handenen Umständen die Einsetzung eines förmlichen MmistermmSmcht ausführbar erschien. Der Beschluß lautete: „Da setzt kein erge Ministerium besteht, das Land aber nicht ohne Regierung ftm ' t so wird die vollziehende Gewalt einstweilen dem Landes-Verthewigung . Ausschüsse übertragen." Dieser Ausschuß bestand schon seit einiger 0 als eine der Regierung

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Category:
History
Year:
1853
Geschichte der Ereignisse in der österreichischen Monarchie während der Jahre 1848 und 1849 in ihren Ursachen und Folgen
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Page 564 of 738
Author: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Place: Wien
Publisher: Gerold
Physical description: IV, 730 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich ; z.Geschichte 1848-1849
Location mark: II A-6.673
Intern ID: 178666
Der Reichstag erklärt sich permanent. 589 tm mit dem Verbrechen, das so eben am Kriegsgebäude begangen wurde. Schon wagten Bewaffnete auf den Galerien zu erscheinen, und wäh rend ein Deputirter auf ihre Entfernung drang, widersetzte sich ihm ein anderer Deputirter mit den Worten: „Diese Waffen haben vor wenig Augenblicken die Freiheit dem Wolke auf den Straßen erkämpft, sie haben daher auch das Recht, hier Zu erscheinen; Ihr habt die Freiheit verrathen, Ihr müßt daher jetzt dulden

!" Da auf solche Werse der Reichstag die Proskription gegen sich selbst verhing, so verließ der Prä sident Strobach den Sitzungssaal, und begab sich auf die Flucht. . Dw magyarische Natur des ganzen October-Aufruhrs zeigte sich zugleich in dem Hasse gegen die Slaven. An den Barrikaden hatten die Arbeiter es offen ausgesprochen, daß, wenn Rieger und die übrigen böhmischen Depntirten ihnen in die Hände sielen, es diesen so ergehen sollte, Me es Latour ergangen. Als dies im Reichstage bekannt wurde, erbat

sich der Abgeordnete Jelen aus Wlasfim, die Bewilligung der Kammer, für die Sicherheit seiner Landsleute sorgen zu dürfen. Der Reichstag ge währte zwar dieses Ansuchen, und beauftragte den Abgeordneten Zim mer zur Ausführung der erforderlichen Sicherheits-Maßregeln, ließ dies aber nicht in die stenographischen Protokolle aufnehmen, damit es nicht zur Kenntniß des Volkes käme, weil sonst die persönliche Sicher heit der böhmischen Deputirten erst gar gefährdet wäre, was den Reichs tag aber nicht abhielt, bald darauf

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Category:
History
Year:
1853
Geschichte der Ereignisse in der österreichischen Monarchie während der Jahre 1848 und 1849 in ihren Ursachen und Folgen
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Page 574 of 738
Author: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Place: Wien
Publisher: Gerold
Physical description: IV, 730 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Österreich ; z.Geschichte 1848-1849
Location mark: II A-6.673
Intern ID: 178666
. Am 8.October wurde ein Antrag Borrosch's zum ReichstagSbeschlusse erhoben. Der Reichstag ging dabei— wir wissen nicht, aus welchem Grunde und mit welcher Berechtigung — von der Voraussetzung auS, daß er vor der Beendigung des Constitmionswerkes unauflösbar sei, und erklärte, auch unter den bedrohlichsten Umständen unter keiner Bedingung sich selber au fzulösen; erklärte sich ferner als ein untheilbares Ganze und als Vertreter aller Volker Oesterreichs, von welchen er beschickt sei

. Damit man aus dem Rücktritte der böhmischen und anderer Deputaten nicht den Schluß ziehen sollte, daß er bereits zerrissen und kaum mehr beschlußfähig sei, erklärte er nachträglich, keinem Abgeordneten einen moralischen Zwang zum Blei ben auferlegen zu wollen. An demselben Tage beschloß der Reichstag eine Adresse an den Kaiser, in welcher Derselbe, um das Werk der Eonstituirung nicht zu verzögern, zur Rückkehr an den Sitz der Regie rung eingeladen , zugleich aufgefordert wurde, ohne Verzug den Bür gerkrieg zu beendigen

. Der Reichstag selbst sprach nur von etwa 2000 gemischter und ganz ermat-

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