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Newspapers & Magazines
Lienzer Zeitung
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Page 6 of 30
Date: 27.10.1906
Physical description: 30
und Mädchen hat sich längst als notwendig erwiesen. Vermischtes. Der Urenkel Andreas Hofers als Bittsteller. Der Urenkel Andreas Hofers, Herr Tallock, dessen Mutter ein: Urenkelin Hofers ist, erschien bei den Abg.- Dr. Erler und Berger und „Vo mein' Ohrwaschl, vo meina Nas'n, vo mein' Kopf, von mein' Buckl?' „Jo.' „Kunntschl Du oan' a so hau'n, daß a g'rad' aso ausschang'n taat als wia i sellmals ausg'schaugt Hab'?' Mit einem verklärten Lachen bejaht der Jackl. „Du — i möcht' Di' um an G'fall'n bitt'n

!' „Mi?' „Jo — möchscht Du oan' han'n?' „Sell möcht' i scho'. An Hechadorfa?' „Na, an Huglfing«!' „An Huglfings?' „Jo, m i sollfcht hau'n! „Di' ?' „Jo — woascht, aso als wia mi' d' Hecha- dorfa g'haut ham sellmal. Daß i Wieda g'rad aso ausschaug'n taat wia sellmal. I taat' Dir zwoa Maß Bier zahl'n!' Was hinter der Scheune so mörderisch brüllt, da? ist der Pauli. Sein Brüllen ist ein sicheres Anzeichen dafür, daß der Wehdam wieder begon nen hat. „Hör' auf — Jackl!!' Der Jackl hört auf und schimpft. „Ja, was moanscht

und keine Meinung. Die Richter aber müssen „I ho so an Wehdam! G'langt's denn >w it?' „Na.' „Schaug i denn no it aus als wia sellmal?' „Na, no it!' „Muascht no lang hau'n?' „Na, nimma lang.' „Aba wanii's so weit is, na muascht fei glei anfhör'n, gel?' „Jawoi.' Und der Jackl läßt den Zaunstecken, den er nach reiflicher Prüfung gewählt, weitertanzen. Was hinter der Scheune so mörderisch brüllt, das ist wieder der Panli. Er hört die Engerl im Himmel singen und will mitsingen. Manchmal macht er eine Bewegung

, als ob er plötzlich ausreißen wollte. Aber der Jackl läßt's nicht zu; er hat sich mit Feuereifer der Idee gewidmet, den Hechensdorfern das Schmerzensgeld zu entringen. Plötzlich hält er ein. „Bischt firti!' schreit der Pauli mit halber Freude. „Fascht. Aba moanscht it, dascht no mehra als wia tansad March kriag'n kunntscht, bal i Di' no mehra schlag'« taat als wia d' Hechadorfa?' „No mehra schlag'n?' „Für no mehra Geld!' „Moanscht?' .Freili!' „In Goti'snam', schlag' zua!' Meinung haben, denn die Hauptsache

. Daß es den Jackl gar so auf das linke Ohr abgesehen hat, das wurmt den Pauli. Wiederholt will er die Partie mit der Hand schützen, aber der Jackl drischt dann fürchterlich auf die Finger los, bis der Pauli sich in sein Schicksal fügt. Soll er vielleicht den Hechen- dorfern das Geld schenken? Nein, nein, nein! Endlich hört der Jackl auf. Er ist schon ein bisset müd' g'worden und empfindet Durst. So hat er noch niemals zugeschlagen! „Jatz muascht aa meine zwoa Maß Bier zahl'n!' droht er. „Dös aa no!' „Willscht

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Newspapers & Magazines
Lienzer Zeitung
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Page 5 of 30
Date: 27.10.1906
Physical description: 30
hat er die ganz groben be zogen. Es waren lauter echte Kirchweihprügel — und kein einziger falscher darunter. Zwei streiften sein Gesicht nnd verwüsteten die Nase; einer machte aus dem linken Ohr zwei, so rundlich schwoll es an; die anderen erregten auf Rücken und Kopf zahllose Schmerzgefühle. Knrz und gut: uicmal» hatte der Pauli eine solche Niederlage erlitten. „Waruma bischt denn it z'Huglfing blieb'n?* frug der Sunnawend Jackl grob, als der Pauli seinen Wehdam klagte. „Mia hamnia d' Hechadorfa verhaut

ihm ein, daß er von dem großen Wehdam eigkntlich nichts mehr verspüre seit zwei Wochen. Sogar die Nase und das linke Ohr hatten bereits wieder allgemeinere Formen angenommen, so lange hatte das Gericht mit dem Zettel gewartet. „Was sollt' denn i iatzt toa?' fragte er den Snnuaweiid J^ickl. „I ho ja gar ?oa»' Wehdam mehr! I ko dene ani G'richt drom do koan' Weh dam mehr zoag'u!' Der Jackl zuckt die Achseln und lacht. „Waarfcht ehbevor aufs G'richt ganga und hascht Dein' Weh dam herzoagt! Jatz glaabl's ueamd mehr!' „Sie ham

ja erscht hemit nach meiua volangt!' „Mir is's Wurscht!' „Aba nachat mnafcht Du mein' Zeug'» macha, weilfcht mein' Wehdam g'sehg'n hascht!' „I mach koan Zeug'n nöt! I geh it aufs G'richt! I taat mi fiercht'n!' ,Aba i möcht' mei Schmerz'nsgeld it hint- lass'n! Moascht i lass' mi anslacha vo dö Hecha dorfa ? Dö taat'n mi ja glei Wieda hau'n, bal's nix kosch:'n taat!' Der Jackl zuckt wieder die Schultern und geht. Was geht ihn die Geschichte an! Am Abend vor der Verhandlung gegen die Hechendorfer kam

der Pauli wieder zum Jackl. „Du,' sagt er, „moascht eS Du no', wia daß i sellmals ansg'schangt Hab' mit dem Wehdam?' „Guat hascht anSg'schangt!' „Obscht es Du »o g'uau woascht, frag' i?' „Jo.'

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