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Tiroler Land-Zeitung
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Page 3 of 10
Date: 19.11.1898
Physical description: 10
, das sagte der Jackl keinem Menschen. Heimweh konnte er nicht haben, sagten die Vorgesetzten, Imst und Innsbruck ist nicht weit voneinander, dort wie hier hat er seine Tiroler Berge, bei einem Gebirgler, der in's Flachland transferirt wäre, da wär' 's was anderes. Man muß ihm nur seine Mucken aus- treiben. Der Anfang dazu wurde gleich gemacht, der Jackl bekam ein anderes Dienstpferd, das bös artigste Thier aus der Remonte, das aufzutreiben war. Der Reihe nach vom Lieutenant bis zum schneidigsten

Remontezureiter herab, waren alle keine fünf Minuten im Sattel geblieben, der wilde Gaul brachte Jeden in den Sand. Der Jackl richtete seine Träumeraugen auf das Thier und dachte: Soll mit dir das Ende kommen?" Die halbe Batterie hielt das unbändige Pferd, damit der Jackl in den Sattel kam. Kaum aber oben, ging der Teufel los. PZie rasend geberdete sich der Gaul in der Manege, aber den Jackl brachte er nicht von der Kroupe, der Träumer blieb oben, wenn auch nicht im mustergiltigen Schluß und schließlich gab

die zerlegten Geschütze zur Höhe getragen wurden. Die berittene Begleitungsmannschaft, der unser Jackl angehörte, führte die Pferde sorgsam am Zaum auf dem schmalen schwindelerregenden Bergpfad über das steile Joch. Es verlangt ein solcher Alpenmarsch der Truppen außerordentliche Gewandtheit und Sicherheit, kaltes Blut und größte Aufmerksamkeit auf die Thiere, namentlich für die unruhigeren Pferde, während die Saumthiere instinktgemäß sicher emporklimmen. Jackl hat seinen Remontegaul am Zügel und steigt

düsteren Sinnes aufwärts. Ihm ist so schwer zu Muthe, als sollt' heute wahr werden, was der Voarweilingmann prophezeit. Unwillkürlich ist Jackl immer langsamer geworden, es steigt sich schlecht mit trüben Gedanken und seine Hintermänner im langen Troß sind dadurch alle zu langsamster Bewegung gezwungen worden. Ein lauter Kommandoruf ertönt, vorwärts heißt es und es drängt der Nachschub weiter. Der enge Pfad nimmt eine scharfe Wendung, die letzte Serpentine ist zu nehmen unterm Joch, die erfordert

an der schmalen Kurve größte Vorsicht für die Pferde. Jackl fühlt die Katastrophe und so sehr er die Sinne anchannt, eine Lethargie erfaßt ihn, mechanisch schreitet er über die Kurve, doch sein unruhiger Gaul stutzt vor der abschüssigen Stelle, da ein Hieb des Hintermannes auf des Gaules Kroupe. das Pferd steigt vor Schrecken kerzengrade auf — verzweifelt reißt der Jackl am Zügel — der Gaul rutscht und stürzt, ehe die übrige Mannschaft öeispringen kann, den Jackl mitreißend in die Tiefe. Die Batterie

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 2 of 10
Date: 19.11.1898
Physical description: 10
- oder Viktualiengeschäft, einer Krämer-, Fragner- oder Greißlerei kann nur in Städten und geschlossenen Orten von über 5000 Einwohnern gestattet werden. III. Dem Kleinverschleißer und dem Händler obbezeichneter Art soll es bei Verlust der Kon zession untersagt sein, in den Räumlichkeiten, über welche ihm oder seinen Familienangehörigen das Uoarweiling. Von Arthur Achleitner. Nachdruck verböte». Der Jackl ist zur Gebirgsartillerie assentirt worden. Er ist von Imst im Oberinnthal gebürtig und hätte ganz gut

zu den dort liegenden Landesschützen aus gehoben werden können, als er die üblichen zwanzig Jahre alt geworden war. Aber mit dem Regimentsarzt und den Schickfalsmächten ist kein Bund zu flechten und so kam der Jackl auf's hohe Roß nach Innsbruck, wo's bald noch besser sein ist, wie im buckligen Imst, wo selbst die Todten noch eine kleine Bergparthie machen müssen, um ins kühle Grab zu gelangen. Ja — Thatsache. Eh'vor der Jackl nach Innsbruck einrückte, ging er zum Imster Zacherl, dem Büchsenmacher Zacharias Gstrein

. Nicht wegen einem Gewehr, sondern wegen ganz was anderem.' Seine Mutter nämlich war schon ein recht alt's gebrechlich's Leut, sie glaubte fest an den Voarweiling, d. i. jenes Ahnungsvermögen gewisser Leute, welche den Tod Anderer oder ihrer selbst vorauszubestimmen in der Lage sind. (I. R. v. Alpenburg I, 141.) Dem Jackl sein Muatterl wollte zunächst wissen, wann ihr letztes Stünderl schlagen wird und wie's eppan (etwa) dem Jackl bei der „Artollerie" ergehen werde. Zur damaligen Zeit, in den vierziger

selber zum Zacherl und fragten ihn, ob er sie nicht schon gesehen habe. Dem Jackl sein Muatterl glaubte fest an die Sehergabe und wollte für sich und ihren Buben wissen, was die nächste Zukunft bringen werde. Richtig kraxelt der Jackl zum Büchsenmacher 'nauf und fragt ihn. Der Zacherl macht eine ernste Miene und sagt nach langer Pause: „Armer Bua!" Darob erschrack der Jackl nicht wenig, denn er konnte sich denken, was der Seher andeuten wollte. „Muß i wirkli mein Muatterl schon so bald verlieren

?" fragte der zitternde Bursch. „Na, 's Muatterl verliert ihren Buam", lautete die traurige Antwort. Todtenblaß verließ der Bursche das Häuschen am Friedhof. So viel Selbstbeherrschung hatte der Jackl, daß er der Mutter die VoarweilingS-Botschaft nicht ausrichtete. Er sagte nur, bei ihr hätt' es keine

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 4 of 6
Date: 31.03.1894
Physical description: 6
, den Jackl, und der war mei Schatz. Der Jackl war der beste Mensch von der Welt, und a sauberer Bursch; aber sei G'müth hat koa Steifen g'habt; er war so letschat, daß 'n a Jeder hat wenden und drehen können. Dös hätt' i net g'acht; i Hab' die Reschen und die Schneid für uns Zwoa g'habt; und er is an mir g'hängt mit Leib und Seel. Er hätt' dös Gütl von meim Vätern übernehmen können; denn er hat kvan Anspruch g'habt auf dös viele Sach vom Weigl. Ski Mutter war, ehe sie der Bauer als Wittmann g'heirath

hat, als Magd am Hof und hat den Jackl scho lediz g'habt; sei Vater war a Torfstecher. So hat der Hof und alles dem Weigl g'hört; und der Jackl war no ärmer als i. Der Weigl aber hätt's net g'spürt die paar hundert Gulden, mit dene der Jackl mei väterlich's Anwesen hätt übernehmen können, daß wir zum Heirathen kemmen wären. Aber na, er hat's uns net geben ! Und bei uns war's g'fehlt! Auf die Knie Hab i ihn bitt', er soll uns helfen und mir die Schand net anthoa — da hat er g'lacht. „I soll mi net so stellen

; wenn i no a Bauerntochter war; aber die Ehr' von einer Häuslerdirn sei do so viel net werth \“ Drauf is der Jackl ganz verzweifelt in die weite Welt gangen und dort g'storben und verdorben. I aber Hab mei Schand ausg'halten, mei Kind aufzogen und mi g'schunden und plagt, bis mir a meinige Basen die Wirtschaft im Himmelreich Hintersassen hat, daß i, wenn a koa reiche Bäuerin, so doch von Kummer und Roth bin erlöst worden. Fortsetzung folgt.

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