41 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1881/06_05_1881/BZZ_1881_05_06_2_object_392819.png
Page 2 of 6
Date: 06.05.1881
Physical description: 6
, mit welcher der Bischof von Linz die Gelegenheit eines dynastischen Festes denützl, um hinter loyaler Maske gegen Gesetze zu agitiren, welche die Sanction des Kaisers erlangt haben, muß allerdings großes Befremden erregen. In Budapest haben gestern die Berathungen be gonnen, in welchen die Modalitäten definitiv festgestellt werden sollen, unter welchen die Einverleibung der croatischen Miluärgrenze durchzuführen sein wird. An der gestrigen Berathung haben sowohl der Banus Graf „Ja, Du meinst's gut, Jackl, aber denk

vor, mein Jackl, ich vermag'S nicht, mir kommt schon allweil, die ganze Zeit her, oar nichts guts vor; weiß Gott, bei Nacht gräm ich mich noch im Schlaf, denn immer steht der Hammermei ster vor mir und schüttelt mir die Faust vor. schimpst mich ein schlecht's Leut, das ihm über'm Rücken in die Fenster schaut und sich aber seinen Weg scheuen sollt, wie jich's für eine so niedere Dirn schicken that. Niemals hätt's stattg'funden, daß die Sennin g'radwegs Baurin und Ham mermeisterin worden wär. So sagt

er im Traum zu mir und so hör ich ihn lästern, wenn ich wach bin. O, mein Gott, Jackl, mir schwant allweil nichts Guts.' „Bist närrisch. Walpi,' beruhigte Jackl mit großer Zu versicht, „wer wär denn ich, der Niemand, daß'd immer nur aus den Alten denkst? Laß Dir nicht sein und wisch Dir das Waffer auS'n Augen, ich kann'S, weiß Gott, nicht sehen. Bei der nächsten Gelegenheit renn ich den Vätern, r soll'S wissen, wie ich denk und wie'S steht und auf was er sich gesaßt zu machen hat. Wird wohl ein Einsehen

fallt dem Alten noch nicht in's Haus. Er thäts nimmer zugeben, denn es wär getheilte Herrschaft und der Alte ist nicht einer, der nur ein Kleins von seinem Recht ließe. Du bist noch jung und selbst noch militärpflichtig, es gab also nichts ob.' Der Jackl fuhr in die Höhe, während die Walpi ihn mit verstohlenen Blicken beobachtete und nur bei den letz ten Worten, die Franz sprach, überrascht den Athem anzog. „Wichtig, das gibt's nicht. Forstwart, ich bin der ein zig Sohn! Und was das Warten betrifft

, so hab' ich keine Lust dazu, ich will nicht.' „Dann wirst Dir's nicht besser machen, merk's Jackl, der Franz hat's g'sagt, der's wohl meint mit Dir uud der Walpi. Wenn zwei harte Köpf zusammtressen, gibt'S Feuer.' Der Forstwart stand auf und holte seine Flinte auS der Ecke; auch Jackl sprang auf und warf feine Joppe über. Die Nacht war sternhell und milde. Jackl rief einen Juch zer hinein. »Nu, Walpi, weg mit den MuSen, eine köpf» hängerische Sennerin ist g'rad wie eine Felswand ohne Echo. „Mir kommt vor,' sagte fie

1
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1881/20_05_1881/BZZ_1881_05_20_1_object_392396.png
Page 1 of 6
Date: 20.05.1881
Physical description: 6
Stenograinm bestätigt dies. Denn er hat gesagt (liest): „So machte eS auch der Oberste Gerichtshof, an dessen Spitze ein regierungsfeindlicher, fanatischer Richter Der Hammerschmied Jackl. Bon Max Stichlberger. (Fortsetzung.) Doch der Apfel ist nicht gar weit vom Stamm gefal» len; der Hammerschmied Jackl gab seinem Vater nicht viel nach; er hatte zur Wilpi gesagt, daß'd es weißt, wir tan» zen, keiner hat sonst ein Recht auf Dich! Und so wußte fie, der Jackl schmeiße des Alten Verbot in die Luft und küm

mere sich nicht um dessen Zorn. Es konnte eine leidlich unfeine Scene geben, drum hatte sie mit aller weiblichen Sorgfalt vorgebeugt und dem Hammermeister gar so schön gethan. Angstvoll klopfte ihr Herz aber doch an das bunte Mieder, und das rosaseidene Busentuch. das ein Geschenk deS Jackl war, wogte stürmisch auf und nieder. Nun brachte fie aber den scheuen Blick nicht mehr von der Thüre ab, immer kamen Gäste. Der Holzhändler Gogl trat ein und machte fich wie zufällig an den Hammer- meister

hinter dem Amtsdiener war Jackl erschienen und sein Gesicht glühte kühn. Er war dann aus Walpi zuge- treten und hatte ihr die Hand entgegengestreckt. Just in dem Momente sah der Hammermeifler seinen Sohn groß mächtig an. der seinerseits nicht blöde that, aber trotzig schwieg. »Ah, der Hammerschmied Jackl'. Prächtiger Bur sch das!. rief der Schwarzmann, halb zum Sohn, halb zum Vater hinnickend. Doch Beide hatten nicht Acht auf seine Leutseligkeit; der Jackl ging mit der Walpi zur Thür und der Brugger verfolgte

hatte er doch wieder auS dem Jungen was herausgefischt, wenn dieser in das Stadtl hineinkam und Schwarzmann ihm zutrinken mußte.ZJackl hatte bei derlei Anlässen nicht mit einigen bittern Hieben gegen den Alten gespart, der seinen Sohn nur ausbeuten wolle, ohne ihn sonst was gelten zu lassen. Was wär'S mit der Schmiede, gab der Schwarzmann dann dem Sohne zu bedenken, wenn der Jackl nicht wär und was mit der gan zen Bauernschaft des Hammerer's, wenn ihm nicht daS Augaitgütl. das nicht unbedeutend war. zugebracht wor den wär

. Und im Grund genommen, gehörte das nicht ureigentlich dem Jackl, dem natürlichen Erben der Mutter? Also bat der Herr Schwarzmann zu reden gewußt, alS er dem Jackl zutrank, jetzt oder bracht ihm's der alte Brugger selbst und das erwog der AmtZdiener in seiner angebornen Schlauheit. Der Brugger seinerseits kannte seine Pappenheimer und er liebte es. die deionvern Eigenschaften der Menschen, die es mit ihm zu thun hatte», auszunützen. Nun stock hinter der wichtigen Miene des Schwarzmann eine großmächtige

2
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1881/17_05_1881/BZZ_1881_05_17_1_object_392324.png
Page 1 of 6
Date: 17.05.1881
Physical description: 6
in den Staatseinnahmen durch erhöhte Einnahmen vorzusargen, da er ausdrücklich auf die au» der Erhöhung der TabakSpreise resultirende Mehreinnahme hingewiesen habe. Im Gegentheile, nach der von ihm aufgestellten Rechnung würde sich eine Mehreinnahme von 45 Mill. ergeben und ein Ausfall von 11 Mill., so daß die Erhöhung der Staats» einnahmen <!4 Mill. betragen würde, mit welchen das Der Hammerschmied Jackl. Boa Max Stichlberger. (Fortsetzung.) Es ging bereits gegen Mitternacht, als Jackl vor der Hammerschmiede

anlangte. Er wußte, daß er die Haus- thüre verschlossen finden würde und ging daher um das selbe herum, um sich aus das Label, den um diese Seite des Hauses ziehenden Brettergang zu schwingen. Sonst that er es mit Zuhilfenahme einiger Geräthe. heute ließ ihn Franz auf seine Schultern steigen. Jackl hielt sich oben an der Planke fest und zog sich behend empor. In diesem Augenblick trat der Hammermeister oben aus der Thür. Ec hielt einen Stock in der Hand, den er drohend schwang, indem er schrie: »Halt

Dieb, was willst stehlen!' Zugleich hieb er aus Jackl ein, der vor Ueberraschung nicht wußte, wie ihm geschah. »Des Teufels, Vater, laßt's genug sein, ich bin's ja.' .Larifari, ein Lump bist, der nächtens einbrechen will, ein ehrlicher Mensch geht g'rade Weg.' Und er schlug immerfort aus den Jackl los, dem jetzt die Geduld verging. Er schoß wüthend auf den Alten los, riß ihm mit einem mächtigen Griff den Stock aus der Hand und schwang ihn über dem grauen Haupte feines Baters. Der stand ruhig

und wie Hohn zog eS um seinen Mund, der nur ein heiseres Luchen ausstieß. Der Jackl gedachte des vierten Gebotes, er vergoß plötz lich alle Unbilden, die er die Jahre her erlitten und von «5 denen die heutige nicht die ärgste gewesen, drum schmiß er den Stock weit von sich und sagte: »Habt Euch wohl viel bemüht, mir abzupassen, Vater, um mir zu zeigen, was Willens Ihr seid. Bin aber kein Fratz mehr, den man mit dem Haslinger schlägt.' »Aber ein Nachwöget bist und verbotne Wege gehst, frag Dein Gewissen

, Bue. warum müßtest sonst herum schleichen und wie ein Dieb einsteigen in's Hau«, he!' schrie der Hammermeister. Jackl fühlte sich getroffen. „Doß'd es weißt,' fuhr der Alte fort, „jetzt ist's aus mit den Besuchen aus der Alm. Ich leid'S nit und will's nit; stad sein und nit maulen! Dein Vater ist's, der-s sagt und Du folgst, oder ich fahr ab mit oer Dirn und mit Dir.' „Weil Ihr schon davon sprecht's, Vater.' antwortete jetzt Jackl ruhig, „so müßt's auch wissen, daß die Walpi mein All's

3
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1881/10_06_1881/BZZ_1881_06_10_1_object_392077.png
Page 1 of 8
Date: 10.06.1881
Physical description: 8
die strengste sein, allein auch sie steht innerhalb, nicht außerhalb des Parteiverbandes und Der Hammerschmied Jackl. Boa Max Stichlberger. (Fortsetzung.) Dort erschien die hohe Gestalt des Hupfaus mit einer Hackenstange bewaffnet, die senkte er gegen die Jacke deS Mannes im Wasser und kräftig zog er dann an. Man bemerkte jetzt, wie der eingehackte Mann selbst mit dem «inen Arm arbeitete, während seine Linke die andere Ge« palt, die man als eine weibliche erkannte, fest an sich und über's Wasser Halle

. Alles Volk drängte sich herzu, als der gerettete Mann mit seiner Last an's Ufer kam. Man starrte ihn an. da hörte man des Försters Stimme: »Du Jackl, um Gott — und die Walpi?' .Der Hammerschmied Jackl und die Hüter Walpi', diese Namen echoeten nun durch die ganze Runde. »Sie g'hören vom Anfang z'samm und man soll sie nicht trennen.' ^ »Weil sie nicht lebendig einand gehören dursten, woll ten sie zusamm sterben.' Solche Reden fielen und dazwi schen auch manch ein Fluch auf den Hammermeister. ' »Mein Vater

, wo ist er?' hörte- man jetzt Jackl laut rufen. Er hatte sich versichert, daß Walpi lebe und athme und das Gesühl der Liebe zu feinem Erzeuger wurde plötz lich lebendig, der vielleicht van dtm Feuer bedroht war, das noch immer am Gerippe der Scheune leckte und ^an ' .Är einen Seite des Hauses, auf ber das Kammersenst» '' emeS Vaters war. ' Z Niemand hatte sich um den Hammerer bekümmert und Jackl erhielt darum auch keine Antwort. Rasch sprang er auf und stürzte in das Wohnhaus, in die Stude seines Vaters

. Die wir mit Rauch angefüllt, der beim offenen Fenster hereinqualmte. Auf seinem Bette lag bewußtlos, hilb angekleidet, der alte Meister. Jackl hob bn auf und trug ihn in die Luft. Mittlerweile war der Gemeindearzt herbeigekommen und nachdem er Walpi zum Moserbanern hatte übertragen lassen, bemühte er sich um den Alten. Er frattirte ihn stark, drückte den Brustkasten rhythmisch zusammen und blies ihm Lust ein. Ringsherum standen Jackl, der Moserbauer. der Reich- riegler, der Hupfauf und Franz, der Förster

ai,S — sür immer.' „Redt' doch nit 'v, Vater —' .Laß mich nur; ich sühl'Z. ich werd' nimmer und e» kann nicht gefehlt sein, wenn ich am letzten Abdruck die Rechnung redlich abschließen w>ll. Ich hätt' viel gut zu machen an Dir. Jackl, und an Deiner Mutter, ich werd'S wohl nimmer können und der Herr sei mir gnädig. Nimm was ich mein ncnne aus der Welt, viel ist's nicht, denn denn der Gogl. der hat mich arg hineingerjtten; warum mußt ich mich mit ihm einlassen. Weiß Gott, möcht ich nach rechnen

4
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1881/03_06_1881/BZZ_1881_06_03_2_object_391940.png
Page 2 of 6
Date: 03.06.1881
Physical description: 6
ihm gelungen, sie weich zu machen, die Tochter macht's der kranken Mutter zu lieb thun: sie sprach jetzt nimmer Nein und so wär's denn daran, daß der Sohn dem Va ter morgen auf sie Hochzeit gehen kann und er zur Mut ter erhält, die sein Wcib und Mutter seiner Kinder hätt' werden sollen.' VI. Der Jackl hat die Erzählung des Försters mit keinem Wörtlein unterbrochen. Er war immer stumm dagesessen mit gesenktem Kopse, den er nur ein paar Mal trotzig emporhob. Bei den letzten Worten war er jäh aufgesprun gen

und er athmete schwer und tief. Dann stammelte er einige Worte, die eine Entschuldigung bedeuten sollten und ging wieder zur Thür hinaus, d e sich ihm vor einer Stunde gastfreundlich ausgethan hatte. Die Nacht war nicht sehr finster, es dämmerte ein eigener Schimmer in das Dunkel hinein, so daß der späte Waller un schwer nicht zu ferne Gegenstände zu unterscheiden ver mochte. Jackl ging am Rande deS Wäldchens hin, in dem das Forsthaus stand und die Wogen, die durch seine Seele flutheten, wurden ruhiger

hab und unrettbar verlorengehen müsse, weil er nun herou-zugeben hätte, was dem todtgeredeten Sohne gehöre ? Gerecht wohl wärs, wenn dem, der ihm auf das Leben hineingesehen und auf da- rechtmäßige mütterliche Eigen nun eine Ver geltung geschäh. wenn ihm aus das Gewissen geklopst würde, das längst eingenickt schien, — aber er, der Jackl wollt's nicht thun. Wohl hat er sein lebenlang ein wilder, trotziger Unband sein können, im Herzensgrund ist er doch immer gut gewesen. So weh ihm heute bei der Geschichte

war, die der Förster ihm erzählt hatte, und wenn auch jede neue Begebenheit, die zum Vorschein kam. einen Cent nerstein und die Schlußworte einen ganzen Berg aus sein Herz wälzten, er konnte doch nicht anders, Vater ist Va ter und die Walpi — ach, die Walpi, süc ste galt er lange als todt, er will es in Gottesnamen bleiben. Zum Thor aus wandern und sich als Knecht bei einem Meister »er, dingen und vergessen, alles vergessen, daS ist's, was der Jackl thun will. So sann er angesichts der Hütte, die sein Liebstes

war das, was ist die Gestalt, die dort eilt mit flatternden Gewändern, lose flatternden Haaren? War sie nicht aus dem Hüterhäusl gekommen und wohin will sie? Ja dort huscht die Gestalt vorüber, ein Bild jähen Irrsinns in Haltung und Gebilde, unweit von ihm streckt sie die Hände gegen den Himmel auf. und schlägt sie dann weitereilend vor ihr Angesicht, dies wie im tiefsten Schmerze darin verbergend. Fort, vor» über! Dort zog die Ache dahin, wenn man gut acht hatte, hörte man den Schlag der eilfertigen Wogen. Den Jackl

5
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1881/06_05_1881/BZZ_1881_05_06_1_object_392813.png
Page 1 of 6
Date: 06.05.1881
Physical description: 6
, daß von den 23.338 Personen, welche in Wien die czechijche Spracht als ihre Umgangssprache angegeben haben, nicht sämmt liche sich wirklich im Verkehre dieser Sprache bedienen, indem eS ja trotz der unbefangendsten Nachforschungen nicht gelungen sei. mehr als 40 Schulkinder in den zehn Bezirken Wiens zu finden, weiche nur der czechi- jchen Sprache mächtig waren. Der Hammerschmied Jackl. Bon Max Stichlberger. (Fortsetzung.) Hatte er doch Niemanden sonst, dem er Leid und Freud und was sein Herz bewegte so ungenirt

mittheilen konnte, als wie die Walpi. Sie verstand ihn, sie hörte und trö stete ihn, sie war sein Alles und sollte eine! Tages ganz und gar ihm angehören. Diesen lrtzten G-danken im Sinne, stieß er jetzt einen lauten, weithinhallenden Juhschrei aus, daß der Jochgeier drüben in seinem Neste, das überm steilen Gewände klebte, den Hals emporreckle und die Flügel schlug. Gleich tönte als Antwort ein froher Ruf zurück. Jackl beflügelte feine Schritte und bald sah er die Gestalt seiner Walpi

ihm entgegenfliegen. „Bist'S Jackl?' lautete ihr Gruß. „Endlich, Walpi. mir scheint. Du bist gewachsen in der Zeit.' „Was nit gar, Hannsnarr!' lachte sie. .Meinst wohl vor Weillang.' Arm in Arm gingen sie der Hütte zu. Die Hahnenfe» der auf Jackl's Hut spielte im Wind, ebenso Walpi'S lange Haarstränge, die sich im Lausen ausgelöst hatten und über den Rücken wallten. „Ah, Du bist nicht allein, Walpi, wen hast denn da zum Heimgart?' Es zuckte etwas in Jackl's Stimme, daß der Dirn froh und weh wurde

. „Das ist der Forstwart, der Fran,, der sitzt schon ein halb Stündl bei mir. er weiß gut zu plauschen.' .Daß er Dich noch anplauscht, Walpi, he? rief der Jackl mit erzwungenem Lachen. Sie standen vor der Hüttenthür an der Bank, von der sich der Forstwart erhob. .Hammerschmied Jackl. Du! Hab mir's leicht denken können, daß Du hinter der Dirn steckst: Passets meiner Six zusamm. Ihr Zwei.' So sagte der Franz und schlit- telte Jackl'S Hand. „Und ich hoff. Du gehst mir nicht länger in's Gäu, Forstwart.' „Wär umsonst

bei der. die weiß Einen von sich abzu halten und schaut drein, wenn's sein muß. so kalt und un behaglich wie ein Gletscher. Darfst keine Sorg haben.' Alle drei waren in die Hütte getreten.' Die Walpi brachte einen Butterwecken und einen Laiben Brod. Jackl holte aus seiner Joppentasche eine Flasche Kirscheler, die er dann auf den Tisch stellte. Ein Bua. der zum Dirndl geht, darf dem ländlichen Gebrauch gemäß die Meth- oder Schnapsflasche nicht vergessen. Das Gespräch spann sich gemüthlich sort. im Gefühle

6
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1881/24_05_1881/BZZ_1881_05_24_1_object_392499.png
Page 1 of 4
Date: 24.05.1881
Physical description: 4
und seiner eventuellen Pläne den ungezügeltesten Be fürchtungen überläßt, vorerst die nächsten Wahlen und ihre Ergebnisse abwarten. Dies kann nur zur allsei- tigen Beruhigung dienen. Es muß sich ja sehr bald zeigen, ob er sich als Prätendent des CäsarenthumS oder als Dauphin des Herrn Grevy entpuppen, ob er als Kriegsbrand oder als FrieoenSfakel über Frankreich leuch» ten wird. Der Hammerschmied Jackl. Bou Max Stichlberger. (Fortsetzung.) Die Walpi schwieg, der Unwille schloß ihr den Mund, sehr zur unrechten Zeit

die Hand hielt, der Thüre zu, an Schwarzmann vorüber, in's Freie. Lois. der zuerst überrascht gewesen, ließ sich nun vom Zorn packen, denn ringsum hörte er schaden frohes Gekicher, begegnete er höhnischen Blicken. Wüthend sprang er der Dirn nach; am Ausgange erwischte er ihr Kleid. Schon wollte der Schwarzmann das Mädchen in seinen Schutz nehmen, da stand plötzlich der Jackl, hoch ausgerichtet, die funkelnden Augen auf Lois gerichtet, da. Der starrte seinen Gegner wild an. Kein Wort kam

we der auS des Einen, noch aus des Andern Mund, aber die Fäuste hoben sie gleichzeitig, wie unter dem magischen Ein druck der Blicke und dann holten sie gegeneinander aus. Die Faust des Jackl war wie ein Eisenhammer aus den Ambos, auf Nase und Auge des LoiS niedergefallen, so daß augenblicklich ein Blulstrom über das Gesicht des Bur schen floß. Dieser stieß ein Brüllen aus, das unarlikulirt und schauderhast klang und er wäre nun in blinder Wuth auf Jackl losgefahren, wenn niqt ein Keil junger Bauern sich zwischen die Gegner gedrängt

taugt zu jedem Unsried, ich sag's Euch, der wird bald reis sein, denki's aus mich Herr Schwarzmann. ' IV. Der Winter war dahingegangen. Das Leben in der Hammerschmiede war nicht erquicklicher geworden, denn das Verhältniß zwischen Vater und Sohn batte sich in keiner Weise angenehmer gestaltet. Der Jackl that seine Arbeit, der Alt? guckle überall hinein, sccirte wo er konnte, schalt nicht zu wenig u»d der Jackl schwieg, ging aber dafür b-im letzten Schlag der Feierabendstunde aus dem Hause

, in dem er sich nicht mehr heimisch fühlte. Der Hammermeister nützte diese Situation aus, ver schrie den Sohn als unfolgsam und als einen solchen, der die Hausordnung störe und nur mit halbem Sinn bei seiner Arbeit sei. In der That kam es ihm sogar zu statten, daß außer dem Dorfe in einem Thälchen, das ein Bergbach durchzog sich eine neue Schmiede austhat, die viele Kunden abzog. Der Grund, daß so manche -alte Kundschaft zum neuen Schmied ging, lag eigentlich lediglich darin, weil Jackl und sein Mitgeselle außer Stand

7
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1881/03_05_1881/BZZ_1881_05_03_2_object_392747.png
Page 2 of 6
Date: 03.05.1881
Physical description: 6
durch die betreffenden Zellen der „Das Augarthütl ist das mütterlich Theil, das dem Jackl g'hört, zeuch' ich, erwiderte er bescheiden. „Das zeuchst Du. aber i nit.' .Geschrieben steht's, so, das muß wahr sein. „Schreiben kann man viel, i gib nix drauf, das Giit^ ist zur Hammerschmied'» g'schlagen word'n. ein für allemal.' „Schon wahr, aber als unveräußerlich.' Der Hammerer machte eine ungeduldige Bewegung, weß- halb der Maser begütigend hinzusetzte: „Du weißt's ja selbst, Brugger, daß Dein Weib auf die Verschmelzung

der Güter eingegangen ist, weil sie wohl erkannt hat, daß die Hammerei als Oeconomic nur ein halb's Ding wär', weil kein Wald uud kein Streumoos dabei ist. Könnt st kein Halbdutzend Küh halten damit. Sie hat das Gütl aber ausdrücklich dem Jackl fest zugeschrieben, so daß er's. wenn der Herrgott ihm's Leben laßt, einmal kriegen muß, auf alle Fäll, hat sie sich denkt, könnt's gut sein.' Der Hammermeister lachte höhnisch: Hehe, wie Du be wandert bist, Moser und alles schmeckst, was die selige

Hammermeisterin woll'n und sich denkt hat. Der Angeredete wandte sich unwillig ab: .Bin ich nit ihr nächster Verwandter und ist der Jackl mein Gödl, (Pathenkind) oder ist er's nöt? Ich protestir gegen einen Verlaus.' Jetzt stieg die dunkle Zornröthe auf die vom herabgekämm ten Haupthaar sast verdeckte Stirn Bruggers. Er hieb mit den Knaspeln seiner Finger, die er krampfhaft zusammenballte, fieberhaft schnell aus die Tischplatte und stieß die Worte hervor : Ministerien diese Frage genau geprüft

Kaisers. (Lebhafter Beifall und Händeklatschen rechts. Redner wird von vielen Seiten beglückwünscht.) Politische Uebersicht. Bozen, 3. Mai. Im Abgeordnetenhause hat der Finanzminister Dr. von Dunajewski einen Gesetzentwurf betreffend Gebüh- renerleichterung bei der durch Hypothekar-Cre» ditaiistalten vorgenommenen Convertirung von Hypolhe- karforderungen eingebracht. Ungeachtet das Interesse des Hauses in überwiegendem Maße der unmittelbar „Weg'n dem Jackl und wegen der Schrift thu

, i bin der Hammermeister von Mernerwald, der an Geld und Sach kein Mangel hat.' Laut entgegnete er daraus: Wenn mich nur der Bub, der Jackl, nit är gert, denn sonst, i sag's Reichriegler, paß auf, i wär all's im Stand.' Zu den Gästen trat jetzt der Rothadlerwirth: .Grüß Gott allsammt,' rief er fröhlich, „was Taufend! der Ham mermeister auch einmal über Feierabend? ja, das ist was seltjams!' Der schob ihm das volle Glas hin und der Wirth hob es zu den Lippen mit den Worten: „Dein G'sundheit, Brugger

8
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1881/31_05_1881/BZZ_1881_05_31_1_object_391863.png
Page 1 of 6
Date: 31.05.1881
Physical description: 6
?' .Sie lebt und es geht ihr angemessen. Doch, wie ist's gekommen, daß Du ihr nie Post gethan von Dir; ihr nicht, mir nicht und Niemand:«; Weißt Du wohl. Jackl, daß man Dich sür todt hält?' .Hab's im Stabil erfahren, wo ich beim Bezirksgericht alle Hände voll zu thun halte, um meinem sauberen Herrn Vater den Handel mit dem Gogl einzustellen. Wollt mei nen Lärchwald vom Äugartgütl verschachern, oder wenn der Göd der Moser nicht gewesen wär, alles zusammen, und wie? Um einen Spottpreiß. denk

. .Wirst's früh genug erfahren/. Freund Jackl, wird Dich kaum baß freuen. Möcht nur wissen, was Dich veranlaßt hat, bei der Walpi als todt oder verschollen zu gelten?' „Was Du sagst! daS hab ich wahrhasteg nicht wollen. Du weißt, an jenem Frühjahr, da ich einrücken mußt, ging der Tanz in Italien los. Bei einem Treffen erhielt ich einen Hieb über den Kopf und die Piemontesen lasen mich als schwer verwundet auf. Später kam ich in's Laza- reth nach Alessandria und als die Auslieferung der Gefange nen

.' Jackl machle eine Pause und man sah eS ibm a», wie er den Schmerz gewaltsam niederkämpfte. Ueber einer Weile fuhr er sort : .Als ich endlich transportfähig war. entledigten die Wälschen sich meiner, indem sie meine Ablieferung nach Trieft veranlaßten. Von dort kam ich zu dem Kaiserjäger- Bataillon, daS gerade in Wien lag. Ich hätte nun leicht, mit Urlaub nach Tirol zurückgehen können, aber, sag selbst Franz, was hätte ich da sollen, wo ich dem, der mir am nächsten steht, nur im Wege gewesen wäre

ihn «ine Kugel von Dir. Spä ter kam noch was anders hinzu, so denk ich mir'S heule, und das machte ihn völlig zum Jntriguanten; dies andere ist: er hatte eS selbst auf die Walpi abgesehen.' Jackl stieß einen Ruf deS Entsetzens und der Entrü stung auS. „Ah, deshalb hat der Richter dort mich gar so ange guckt ! das ist am End' die Thorheit, von der er sprach, mein Alter will mein Dirndl, die Walpi heirathen I' Der Blick des Jackl gewann etwas Wilde? und doch klang aus seiner Stimme eine gewisse

Verzagtheit. .Latz unS gehn, Freund, Du bleibst bei mir heut, denk, 's wird am besten sein. In meinem Stübl da verzähl ich- Dir,- waS vorgegangen ist seit Deinem Weggehen.' ' . Folgendes ist'S, was der Franz dem Jackl mitgetheilt hat am selbiges Abend, da der Sohn deS Hammerer» nach'

9
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1881/17_05_1881/BZZ_1881_05_17_2_object_392330.png
Page 2 of 6
Date: 17.05.1881
Physical description: 6
eine Resolution, die Regierung sei aufzu fordern, den Verbrauch WS Viehsalzes für die Land- Wirthschaft zu ermöglichen. entsagt, von der er nicht ablassen zu können geglaubt, ist unterm väterlichen Joch geblieben still und mürrisch und hat die Braut genommen, die der Alte ihm zugeführt. Was könnte sie erzählen, die selige Hammermeisterin, wenn sie noch leble. was sie ausgestanden und ertragen, waS sie geschluckt und geschwiegen die Zeit hindurch, bis der Jackl endlich gekcmmen. Da war der Sinn des Man nes

ausgetaucht: Mißtrauen, Stolz, Eigenwille und Starrsinn gewannen die Herrschaft über ihn. Und die Leute sagten, er wolle es nun seinem Sohn gerade so machen, wie es ihm selbst von seinem Bater geschehen. Der aber glich eher der Wettertanne, die in Sturm und Drang bolzengerade gegen Himmel strebt. Was auch der Hammermeister wetterte und schmetterte, der Jackl stieg doch zu seinem Dirndl hinauf auf die Alm, wenn nicht mehr am Samstag, doch am Sonntag nach Kirchzeit. Sel tener allerdings

war es ihm in der letzten Zeit geglückt abzukommen, denn der Alte hatte bereits wieder Wind ge kriegt und nun schon immer einen präsanten Auftrag bei der Hand, der den Jackl im Thale oder im Dorfe festhielt. Bei der Abstimmung wird die Resolution des Abg. illZner, betreffend die Herabsetzung der Preise für Viehsalz, und das Capitel XV des Erfordniffes : „Salz' ebenso wie das Capitel XVI: „Tabak' und die zu diesem Capitel beantragte Resolution nach den Anträgen d'S BudgetauSschuffeS angenommen. Wien, 14. Mai

nach der Thür. Sie hatte insgeheim Angst. Nicht umsonst hatte sie dem Vater des Jackl so traulich und friedlich zugelächelt, sie dachte dabei, wenn er nur auch Frieden halten und An dere „sich trauen lassen' thäte. Es war ihr bekannt ge worden. daß der Alte zum Sohne Reden fallen ließ, aus denen deutlich durchblickte, er möcht's nicht, daß der Jackl mit der Walpi tanze. Und es war seinem gewaltthäti- gen Sinne, seiner sprunghaften Laune nicht zu trauen: er konnt's auch thätlich erzwingen, daß sein Wille

10
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1881/29_04_1881/BZZ_1881_04_29_1_object_392640.png
Page 1 of 6
Date: 29.04.1881
Physical description: 6
Jackl. Bon Max Stichlberger. Ein weiter, schweigender Kranz von Bergen, die maje stätisch in das Himmel-blau hineinragen; auf den Mittel gebirgen, die terrassenarlig vor den Steincolossen lagern, fpitzgieblige Bauernhäuser, dort und da auf isolirt empor strebenden grünen Hügeln blinkende Kirchlein mit ragenden Thürmen; im Thale unten weit ausgebreitet das Dorf, die Aecker und Wiesen, die geschläagelten Straßen und die brausende Ache, deren Wasser Mühlräder treibt und die gewaltigen Pocher

ist die Schmiede mit dem Pochwerke, dessen Triebwerk für heute und den morgigen Sonntag stillesleht. Das Abendmahl ist soeben beendet, der Meister hat sei» „G'seg'n Gott' gesprochen und Gesellen und Mägde rucken die Stühle und erheben sich. Jackl der einundzwan zigjährige Sohn des Hauses schlüpst rasch zur Thür hin aus und in seine Kammer. Tort striegelt und schniegelt er sich, setzt zuletzt seinen Hut mit der Hahnenfeder schief auf den glattgekämmten hübschen Kopf und macht sich dann behutsam zur Thür hinaus

haben, denn er hatte so ein Gefühl, das ihm sagte, die Wege, die er ging, behagten seinem Vater nicht und es würde dieser in seiner energischen Weise Ein spruch dagegen erhoben haben, wenn er darum gewußt hälte. Dies Gefühl machte es auch, daß Jackl mit einer seiner Natur sonst ganz zuwider» Heimlichkeit vorging und sich jedesmal, wenn er an Feierabenden das väterliche HauS verließ, den Anschein gab. als ginge er nur etwa zum Nach« barn in den Heimgarten. Ah. er konnte ja nicht anders, daZ frische Antlitz, da? ihn tagsüber

: »Jackl, was soll aus uns werden? Machst Du nicht die Rechnung ohne Deinen stolzen Vater, der seinen Einzigen viel zu gut hält, sür die niedere Dirn?' Jackl schüttelte sich bei diesem Gedanken und er suchte ihn loS zu werden. Kommt Zeit, kommt Rath! dachte er und mit dem leichten Sinn der Jugend eilte er beflügelten Schrittes den beschwerlichen Pfad hinan. .Wart nur Bürschl, werd Dir die Flausen noch auS- treiben, werd Dir dcn Weg verlegen zum Schatz. Schau, schau, denkt das schon übern Zaun hinaus

11
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1881/10_06_1881/BZZ_1881_06_10_2_object_392081.png
Page 2 of 8
Date: 10.06.1881
Physical description: 8
Kegel und gewann in der Tombola auf Nummer 1V zwei Kelche, die er sogleich der eben in der Nähe sitzen den Frau eines Kneipenwirlhes aus der Rue des Cos- cades verehrte. Man muß den Umgang mit dem Stimm vieh nur verstehen. Bulgarien. Die Situation in Bulgarien wird Sie kamen auch zusammen und der Jackl und die Walpi hatten obendrein die Freude, daß beim Hochzcitsmaht selbst der alte Hammermeister auf ein halbes Stündchen erschien, der sich wieder ziemlich erholt batte. obwohl er seit der Katastrophe

nie mehr ganz zur Kraft kommen konnte. Es war auch nur das letzte Aufflackern einer verlöschenden Flamme gewesen. Einige Monate später senkte man ihn in daS Grad, auf das die Liebe seiner Angehörigen, die er sich so spät erworben, einen mächtigen Stein aus weis» sem Marmor stellte. Vor seinem Ende hatte er doch noch die Genugthuung gehabt, zu vernehmen, daß der Gogl eines schweren Betruges wegen in die Hände der Justiz gefallen sei und es also dem Jackl sehr erleichtert wurde, die vom Vater

herrührenden Verbindlichkeiten mit jenem schlauen Manne zur Zufriedenheit abzuwickeln. Auch vom Hacken Lois erfuhr er noch, daß derselbe abgeurtheilt und in's Zuchthaus abgeschoben worden sei. Wer von dm Lesern den Helden dieser Erzählung und fein Weib, die Walpi, umgeben von einer Schaar glut- üngiger frischer Kinder sehen will, wer von dem jungen, blühenden Weibe hören will, wie in jener ereignißreichen Nacht die Verzweiflung ihre Sinne umnachtet hatte, wie fit allzeit den armen, ferngeglaubten Jackl

, da wo die Ache brausend zieht, die Schmiede steht. Die Dorfbewohner sind freundliche Leute, die jeden Fremden artig grüßen und jedes Kind führt ihn auf sein Verlangen zum Hammerschmied Jackl. immer Verwickelterz Fürst Alexander geht bis an's Aeljßerste und proclamirt den Belagerungszustand übers das ganze Lanv. Er hat die-schiefe Eb^e betreten, eS wird sich bald zeigen, ob diese aufwärts oder abwärts führt. Wie Telegramme aus Sofia melden, finden Fürst Alexander wie Karawelow ihre Anhänger und beide Theile

12
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1881/20_05_1881/BZZ_1881_05_20_2_object_392401.png
Page 2 of 6
Date: 20.05.1881
Physical description: 6
unter den anwesen den Mädchen war, die aber gleichwohl kaum so allgemein zum Reigen begehrt worden wäre, wenn sie nicht der reiche und angesehene Hammerschmied Jackl so sehr bevor zugt hatte, glühte wie eine Heckenrose. Sie sah so srisch und prächtig aus und manchem Burschen fiel es erst jetzt auf, da sie für ihn unerreichbar geworden, wie tannen schlank und schmiegsam ihre Gestalt war. wie fein ihr glänzendes Gesicht, wie lieb ihr Thun und Lassen sei. Da gab es einen weitschichtigcn Vetter von ihr, den Hacken

als ein tückischer, gemalt thätiger, händelsüchtiger Störe sried galt. So kam's, daß man ihn fürchtete. unh.ma^-ihm gerne ausw'ch, ging das nicht/so gab man gerne nach, um den Frieden zu erhalten. Gerade wollte Walpi, die abwechselnd mit dem Jach und dem Forstwart Franz getanzt hatte, aus der Scheune treten, an deren Thüre sie den Jackl erblickt hatte, als der Hacken Lois ihr den Weg vertrat. .Mein schön's Basele,' sagte er und sein Auge glühte in unheimlichem Feuer, .jetzt ianzst einmal mit mir. Wirst wohl nit

zu gut sei», hoss ich.' Das Mädchen erschrack und getraute sich nicht »nein'zu sagen, ihr Blick iuchte wie um Hilse, ihren Jackl. Weil die Musik eben schwieg, gingen die Paare den Kreis ab und der Lois schloß sich mit der Walpi, die er um die Mitte gefaßt hielt, dieser Prozession an. Er redete viel in die Dirn hinein, die aber nur einsilbige, gleichgil- tige Antworten gab. Dos ärgerte den Hacken Lois. .Brauchst Dich nit so hoch auf zu stellen, bist doch nur. der Hüter Lies ihre Tochter

, für die Unsereiner, sollt man meinen, gut genug wär.' Und da sie nun ganz und gar verstummt war. fing er wieder an: „Schau Dirndl, ich mein's gut mit Dir, laß ab von dem Hammerschmied Jackl, das gibt alleweil nichts ab und taugt nit für Dich. Der Alte, Du sollst ihn ja kennen, will weit obenaus, die schwerste Bauerntochter wär g'wiß nit z'gut für seinen Einzigen. Und der wird's arme Mädl zuletzt auch hintanflellen, das ihm zum Zeitvertreib gut genug war. Hör nit auf ihn, Walpi. schau, es gibt ja Burschen

13
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1881/07_06_1881/BZZ_1881_06_07_1_object_392006.png
Page 1 of 6
Date: 07.06.1881
Physical description: 6
Lösung der zeitweise auftauchenden Fragen ermöglicht. Zum Schlüsse gedenkt die Thronrede der Vermählung des Kronprinzen und der hiebe, von Ungarn an den Tag gelegten Anhänglichkeit und Treue. Der Hammerschmied Jackl. Lo» Max Stichlberger. (Fortsetzung.) Dem Förster hatte es doch keine rechte Ruhe gelassen, als der Hammerschmied Jackl ihn so plötzlich und in so dekparater Stimmung verlassen. Er konnte sich in diese hineindenken, hatte er doch Mitleid, inniges Mitleid mit feinem Freunde empfunden

an direkten Steuern in den ersten drei Monaten des JahreS 1331 sind in dieser Periode 23,306.417 fl. eingegangen. Im Jahre 188V betrugen die Einzahlungen in dem gleichen Zeitabschnitte 22,017.421 fl. — Der Erfolg ist demnach im Jahre 1881 um 1,283.996 fl. höher. Die indirecten Abgaben lieferten im ersten Quartal ist ein Reinerträgniß von 46,825.259 fl. gegenüber schritt in die Nacht hinaus, der Mühle zu. Er schlug die sen Weg ein, ohne eigentlich zu wissen weshalb, Jackl konnte ebensogut dem Hüterhäusl

durch die Nacht hin ;u den Fenstern der Schmiede empor. Er selbst fetzte dem flüchtigen Verbrecher nach, die einsame Dorf gasse hinab, immerfort rusend: »Feuer! beim Hammerer brennt's!' Außerhalb des Dorfes, da wo der Weg in den Wald- zieht, in dem Nachmittag- der Jackl gelegen und auf den Abend gewartet, kam Franz dem Flüchtling auf Schuß» weite nahe. „Jetzt Kcrl, zum letztenmal?, halt oder ich' schieße!' Der aber hielt nicht, er schaute sich gar nicht um. Jetzt krachte der Schuß

15
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1881/27_05_1881/BZZ_1881_05_27_2_object_391777.png
Page 2 of 6
Date: 27.05.1881
Physical description: 6
der Versöhnung der Natio nalitäten, in gänzlicher Unkenntniß der staatlichen Ver hältnisse unter Einem den Kampf zwischen Freiheit und sein werd'. Fürcht nichts sür mich,' setzte er dann bei, als Walpi nur »och heftiger zu weinen anfing, «ich bin über all in der Hand des Herrn. Die Paar Jahrln werden mich nicht umbringen, vielleicht komm ich gar schon auf nächste Weihnacht zu kurzem Urlaub heim. Ah, wie froh wird das Widersehen sein, daran denk, Walpi, und laß das Weinen.' .Du redtst nur fo, Jackl

, und glaubst, ich wußt nit, daß im Längs (Lenz) Krieg sein wird, .O Gott, o Gott!' Sie streckte die Arme aus und Jackl hatte zu thun, um die Thränen zurückzudrängen, die beim Anblick ihres Jam mers gewaltig in seine Augen schoßen. .Das weiß man ja nit, Walpi, und wenn'S so sein sollt, dann sei g'scheit und denk daran, daß es auch Leut geben muß, die die WSllischen hinauShauen aus dem Tiro lerland. 's ist mein Seel, ein ehrenvoll Ding in der Schlacht gestanden, für's Vaterland gekämpft zu haben.' Sein Auge

eintritt, um dann ohne viel Auf sehens in'S Dorf zu kommen ; wie dumm! es hätt's micht Vonnöthen gehabt, weil selbst der beste Freund mich nicht mehr erlennt> - :: 6- Doch er hatte nicht ausgesprochen, schon 'langten ihm Franz beide Hände entgegen, »Jackl, wahrhastig ünkGotl, Du bist's, lieber alter Hammerschmied Jackü' . . T ' Die Freunde musterten sich gegenseitig und-jeder,schien mit dem Aussehen des andern befriedigt. Jetzt Wg daS Pöllern im Dorse, das eine Weile: ausgesetzt hatte, wie -um Äthem

zu holen,! von Aeuem an. 5 t . .? ' »Um Gott,!Jackl, wiekommst gerade jetzt!daher??' rief -Franz-auf^.-dem-es wie ein Schreck durch die.Glieder fuhr, ^so daß Jockt ausmerksam. gemacht;- ihn -sragtltdxanstarrte. . »Bin ich noch zu früh heimgekommen Z5 sagte : er weh müthig und gefaßter setzte er hinzu:! i ^Sag-iui»lMS geht -rvor^im Dorf,?wasfeierw sie dort.<so -festlichZ'^ZZ r^. Ein ei genthümlich» mitleidiges Blicke auZ - dH>.FöistnS ! Augen tros^ihu.» ;«« n :zZti i :gi ö-'L -(Fortsetzung ^dlgt.)U.V

16
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1881/27_05_1881/BZZ_1881_05_27_1_object_392538.png
Page 1 of 6
Date: 27.05.1881
Physical description: 6
Der Hammerschmied Jackl. L<m Max Stichlberger. (Fortsetzung.) Ganz eine andere Wirkung übte» darum die Anschuldi, guogen des Vaters gegen den Sohn, als er jetzt der Rauferei am Kirmeßtage erwähnte, die sich alle Tage wie. derholen könne, da die Dirn, derentwegen der Streit ent» bräunte und die beide» Nebenbuhler immer noch aus dem eng begrenzten Plan der Dorsschast beisammen wären. ,AH, ein Raus«, daß Dich! Weiß schon, weiß schon. Schwarzmann hat rapportir! damals. Darf nicht wieder vorlommm

zer» rissen darüber, waS für ein Geflenne das Dorf durchdrin gen werde, wenn eS zum Hammerschmied Jackl einmal hieße: .Allo, Courage Bübl. die Büchse zur Hand, hin» ein nach Wälschland und Menage gefressen!' Daß er so gut zum Kaiserjäger tauge, wie die besten Buem vom Thal, daS wollte er zeigen, schmerzlich kam eq ihn aber doch an, daß sein Vater so wenig Lieb zu ihm habe; er dünkte sich wie verkauft und verrathen. Hatte er denn Unrechte« gewollt, hotte nicht eine höhere Macht ihm die Liebe

zu Walpi eingegossen? Hätten sie drei nicht so gut und friedlich Hausen können mitsammen wie ehe mals mit der Mutter? Die Fragen kreuzten fich in sei» nem Gehirne und erzeugten nur noch ärgere Verbitterung seines Gemüthes. So kam dye Tag der Affentirung; am Abende dessel ben ersM'das, Dorf, der Jackl uud der Hupfauf Najl wären behaltU worden und in wenigen Tagen müßten sie auch schon einrücken. Eine unnennbareStimmung hie^t denüJstcki gesongm, Gr sah daS ganze zaübervolle Gemälde

hernieder. Dort, eingehüllt in Nebeln lag das Dorf. Auf dem StrSßlei», das gegen das Stadtl hinführte, wanderten langsam/ im mer wieder stehen bleibend, dann wieder einige Schritte hastiger ausholend, zwei junge Leute, von denen ein« da« andere zu trösten suchte. »Und so muß es deim sein.' sagte die Wen Und sie schluchzte bitterlich in die Schürze hinein, „Sott Hat'S so gemacht, er wird wissen warum! EZ ist eine Prüfung für unS Beide. Jackl, und ich mein ficher. wenn wir ttelt aus halten, wird er'S

17
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1881/31_05_1881/BZZ_1881_05_31_2_object_391868.png
Page 2 of 6
Date: 31.05.1881
Physical description: 6
. Der Alte brachte unter die Leute, er hab' das Dirndl deshalb zu sich in'- Haus genommen, weil der Hacken Lois ihr keine Ruh' ließ nnd sie überall verfolgte; — nu. das war nur halb erlogen, denn, wer die Walpi kennt, weiß, daß sie sich selbst zu vertheidige» versteht und Heut ist's aber klar, was der Hammerer wollte: Die Dirn wollt er um sich und unter seinen Augen haben. Kein Brief kam aus dem Haus oder in's Haus, er mußte im mer durch seine Hände pnssiren und ich calculir, Jackl, Deine Briese

sind daran kleben geblieben. Eines Tages brachte der Schwarzmann eine Neuigkeit ins Dors: der Hammerschmied Jackl sei in der Schlacht gefallen und kein Mensch wisse, ob er todt sei oder wenn er überhaupt noch lebe, was aus ihm gewordm ist. Da, mals hat man die Walpi nur mit rothgeweinten Augen gesehen und blaß war sie und abgehärmt, daß es einem selbst weh that um sie. Z'letzt ist der Hopfauf Natzl zu rückkommen vom Militär, der wollt Dich selbst gesehen haben daliegen am grünen Rain, blaß und blutig

und starr. Hat ein Kreuz über Dich geschlagen und ejnen gu ten Gedanken gemacht für Dein arme Seel, mußte aber zurück vor dem anstürmenden Feind und hat seither nichts von Dir gehört.' Der Förster Franz hielt hier inne.und stieß, um den Freund, der schweigend und mit gesenktem Haupte vor ihm saß, etwas aufzumuntern, sein «eingefülltes GlaS mit Jackl's Glas an, der einen Schluck nahm und den Freund bat. fortzufjiKMs. s, j > ^ ^ «Du weißt schon, Jackl,' hub dieser wieder an, „ich bin kein heuriger Hase

19