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Volksbote
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Page 3 of 12
Date: 08.06.1972
Physical description: 12
überzeugt sind. Hier liegt die Hauptschwierigkeit und je mehr alle, Priester und Volk, die Anliegen der Seminarien .als ihre eigenen erkennen, umso eher können die Schwierigkeiten überwunden werden. Die verlorene Ehre 11 ROMAN VON MARGRET WALSER „Der Gschwandtner Jackl bin ich — der Sohn vom Bürgermeister.“ Die Silberblonde spitzt ein wenig den roten Mund. „Das hab ich mir doch gleich ge dacht!“ „Wieso?“ fragt der Jackl erstaunt. „Weil ich Sie mir genau so vorgestellt habe.“ „Ja, wie denn?“ stottert

der Jackl. Ganz benommen wird ihm unter den Blicken der himmelblauen Augen. „Das sag ich nicht“, erwidert Linda kokett lächelnd. Dem Jackl wird es ganz heiß. Er reißt sich das Visier vom Gesicht und stopft es achtlos in die Hosentasche. Dann umfaßt er mit beiden Händen die Taille des Mädchens, wirbelt es herum und hebt es mit einem Juchzer in die Luft. „Aber Herr Gschwandtner!“ prote stier! die Silberblonde lachend. „Jackl heiß ich“, flüsterte er ihr ins Ohr „Und du heißt Linda, gelt.“ „Woher wissen

Sie denn das?“ „Sag doch nicht immer ,Sie‘ zu mir!“ stammelt der Jackl und preßt das Mäd chen leidenschaftlich an sich. Drei Runden tanzt Jackl Gschwandt- ucr mit der schönen Lehreilstochter, und darin würde er sie noch immer nicht los- lassen, wenn nicht andere Burschen sie ihm aus dem Arm rissen. Wie betrunken ist er von so viel Blondheit., Völlig außer Atem stürzt er am Schanktisch eine Halbe Bier hinunter und fährt sich mit dem Taschentuch über die schweißnasse Stirn. „Sakra, du gehst aber mächtig ins Zeug

“, sagt der Wastl unverschämt grinsend. „Hall's Maul“, erwidert der Jackl unwirsch. In diesem Moment zupft ihn jemand von hinten am Rockärmel. Ungehalten dreht er sich um — und blickt gerade wegs in die Augen der Wildmoser Mar gret hinein. „Ach du bist’s!“ Seine Stimme klingt nicht sehr begeistert. Das Gesicht des Mädchens wird rot und blaß. „Aber Jackl, wir haben uns doch verabredet. Weißt du‘s denn nicht mehr? Ich soll heut abend kommen, hast du gesagt“, stottert Margret. Eine Unmutsfalte gräbt

sich in Jackls Stirn. „Deixl noch mal — darauf hab ich ja ganz vergessen!“ denkt er ärger lich. „Was mach ich jetzt bloß mit der Margret?“ Laut aber sagt er: „Freilich! So was vergeß ich doch nicht! Was magst denn trinken, Mar gret?“ „Ich hab keinen Durst.“ Aber Jackl befiehlt dem Wastl schon: „Ein Glas Anislikör — und mir noch eine Halbe!“ „Ich tät viel lieber mit dir tanzen!“ sagt Margret still. „Aber geh — wo es doch so voll ist! Und heiß ist mir auch. Das können wir später immer noch nachholen.“ „Vorher

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Tiroler Wastl
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Page 10 of 16
Date: 31.12.1924
Physical description: 16
. / Von iHans S chi schka. r Kennt's ös öppa dö zwoa a? Na? Hab mir glei denkt, daß al so is. TP toan si a nöt mit an jed'n Stadtfrack um. Höchstens, daß amal a guat's Trinkgeld unnehmen; dös aber lei in heachere Not'n. Kloans Zuig hob'n's eh gnan dahoant. Ter Jacht hat acht Buam, der lSimmerl fünf Buam und drei Mentscher. Naja, 's kost' schun a lArbeit, bis ma so an Haushalt beinander hat. Neulich is vom Jackl a Büab'l hinter an Guckkastsn- mann, der ztvoa Aff'n g'habt hat — oan wirklich,'u und oan geistig

a Stritzl Butter mit eini g'nommen in die Stadt, ober er hat koa Geld nit bei eahm g'habt. Ter Jachl zivingt eahm in Butter au, ober -der Forschtmoaster winkt o. ,,J hob koa Geld bei mir, Jachl". „Macht nix," sagt der Jackl, „zohl'n toan's bis wieder kemmen." „Nein Jackl, ich könnte sterben und dann kömmst Tu um Dein Geld," sagt der Forschtmoaster und der Jacht drauf: „Wann's sterb'n, Herr Forscht moaster, isch, a nit viel hin." : Z'nachst warn's wieder amol in der Weanastadt, der Jackl und der Simmerl

es, hat si dort auszog'n: 's Rockerl, die Schuach und die Strumpserln, 's Leib'l und dann — — — 's Höserl und endli (in Jackl hat alles schun z'lang dauert) hat dös Dirndl 's Hemderl über oa Achs'l g'stroaft. To lisch a Eis'nbahnzug vorbeig'sohr'n und hat dös schlaue Dirndl ganz verdeckt. Wia der Zug wieder weg war, isch's Dirndl im See g'schwummen und hat so liab g lachst, daß's in Jckl ganz enterisch, word'n isch Wia die Vorstel lung aus wor, ischt der Jackl sitz'n blieb'n und hat zum Simmerl g'sagt

, er soll si derweil a Bier kaf'n. Wia schun die stritte Vorstellung vorbei wor, isch der Simmerl wieder eini'gang'n in's Kino und hat in Jackk penzt, daß. er mit ihm giahn soll. Oa Vorstellung möcht er no sech'n, hat der Jackl dran, g'sagr, denn oamok muaß der verdanunte Zug decht a Verspätung kriag'n. Ober der Zug hat wieder koa Verspätung g'habt. Ge nau wia dös Dirndl 's Hemdl über die Schulter g'stroaft hat, isch er daherkeMinen und hat's verdeckt. „Lausige Eis'nbahner, verdammte, do könnt's pünktli

sein, ha?" hat der Jackl g'flnacht und isch, mit'n Simmerl gang'n. ^ Spat in der Nacht sein dö zwoa durch die Stadt in iahna Quartier gang'n. Ter Jacht hat Kopfweah g'habt vu der viel'n Musi und vom Bier. Kloa hat's schon g'schlag'n, Po sein's vor a Apathek'n kommen. „Halt," sagt der Jachl, „da käs i mir a Brausepulver."^ Tie Mpathek'u war natstrli zuag'sperrt und da Jachl hat a poormol fest ungläut'. Endli isch's Licht word'n und da lApatheker hat in Rollbalk'n au'zog'n. Ganz wild hat er in Jachl unblos'n

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Tiroler Wastl
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Page 11 of 16
Date: 31.12.1924
Physical description: 16
§tr. 928 i Seite ll] „tiroler WafM Jackl g'schrien, „i hob lei g'sagt, sie kunn ess'n, weil mij dös Dirndl g'fragt hat, ob sie derf. Mir isch lei loab uw bö schian Spiagl, sinst sitzt lang schun in oan drein, wennst mir mit sölchene Sachen kimmst, du Frack, du damischer." Tö Leut hab'n in Jackl recht geb'n und der Kellner hat si müass'n bö Zech von den Pupperl au'- fchreib'n. t > ' ( Z'mittog sein's nach er in a Stadtrestaurant ess'n gangen. Ter Simmerl fragt glei in Kellner, wos bös schr

a Fleisch isch. a Menü, unb hat g'moant, bös muaß so eppas jüdisch's sein. Wias zua der Meahlspeis kommen sein, aft hat ber Kellner an Griespubbing bracht, ber ganz gelb war unb nur so zittert hat am Teller. Ter Simmerl schaugt ben Pubbing a We l an, bann sagt er: „Zitter not, zitier npt ßch i friß, bi ja eh nit!" Wer der Jackl hat alle zwoa Pubbing kröpft. < < ( sach'n Ess'n sein's in's Museum gangen, wo sie lang, lang vor der Venus g'stanb'n sein. In Jackl is ber Soaferling abigronnen; er hat oan

Seifzer ton, wia a Loko motiv, mann ber Zug bergauf geaht und hat g'sagt: „Balftj a so a Frau'nzimmer unschaug chr, sigfcht erscht, wos für a Graffl bahoam hascht." , Wia 's Gelb aus war, sein's hoam g'fahr'n, bö zwoa. Ter Simmerl isch in an anbern Waggon eini- kemnren unb hat in Jackl v^erlor'n g'habt. Erst bahoam, am Bahnhof sein's wieder z'fammenkemmen. Ter Simmerl hcht a g'slchwollene Papp'n g'habt unb ber Jackl hätt'n balb nöt berkennt. „Ja, wia schaugscht denn bu aus," hat er'n g'fragt. Ter

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 3 of 10
Date: 19.11.1898
Physical description: 10
, das sagte der Jackl keinem Menschen. Heimweh konnte er nicht haben, sagten die Vorgesetzten, Imst und Innsbruck ist nicht weit voneinander, dort wie hier hat er seine Tiroler Berge, bei einem Gebirgler, der in's Flachland transferirt wäre, da wär' 's was anderes. Man muß ihm nur seine Mucken aus- treiben. Der Anfang dazu wurde gleich gemacht, der Jackl bekam ein anderes Dienstpferd, das bös artigste Thier aus der Remonte, das aufzutreiben war. Der Reihe nach vom Lieutenant bis zum schneidigsten

Remontezureiter herab, waren alle keine fünf Minuten im Sattel geblieben, der wilde Gaul brachte Jeden in den Sand. Der Jackl richtete seine Träumeraugen auf das Thier und dachte: Soll mit dir das Ende kommen?" Die halbe Batterie hielt das unbändige Pferd, damit der Jackl in den Sattel kam. Kaum aber oben, ging der Teufel los. PZie rasend geberdete sich der Gaul in der Manege, aber den Jackl brachte er nicht von der Kroupe, der Träumer blieb oben, wenn auch nicht im mustergiltigen Schluß und schließlich gab

die zerlegten Geschütze zur Höhe getragen wurden. Die berittene Begleitungsmannschaft, der unser Jackl angehörte, führte die Pferde sorgsam am Zaum auf dem schmalen schwindelerregenden Bergpfad über das steile Joch. Es verlangt ein solcher Alpenmarsch der Truppen außerordentliche Gewandtheit und Sicherheit, kaltes Blut und größte Aufmerksamkeit auf die Thiere, namentlich für die unruhigeren Pferde, während die Saumthiere instinktgemäß sicher emporklimmen. Jackl hat seinen Remontegaul am Zügel und steigt

düsteren Sinnes aufwärts. Ihm ist so schwer zu Muthe, als sollt' heute wahr werden, was der Voarweilingmann prophezeit. Unwillkürlich ist Jackl immer langsamer geworden, es steigt sich schlecht mit trüben Gedanken und seine Hintermänner im langen Troß sind dadurch alle zu langsamster Bewegung gezwungen worden. Ein lauter Kommandoruf ertönt, vorwärts heißt es und es drängt der Nachschub weiter. Der enge Pfad nimmt eine scharfe Wendung, die letzte Serpentine ist zu nehmen unterm Joch, die erfordert

an der schmalen Kurve größte Vorsicht für die Pferde. Jackl fühlt die Katastrophe und so sehr er die Sinne anchannt, eine Lethargie erfaßt ihn, mechanisch schreitet er über die Kurve, doch sein unruhiger Gaul stutzt vor der abschüssigen Stelle, da ein Hieb des Hintermannes auf des Gaules Kroupe. das Pferd steigt vor Schrecken kerzengrade auf — verzweifelt reißt der Jackl am Zügel — der Gaul rutscht und stürzt, ehe die übrige Mannschaft öeispringen kann, den Jackl mitreißend in die Tiefe. Die Batterie

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 2 of 10
Date: 19.11.1898
Physical description: 10
- oder Viktualiengeschäft, einer Krämer-, Fragner- oder Greißlerei kann nur in Städten und geschlossenen Orten von über 5000 Einwohnern gestattet werden. III. Dem Kleinverschleißer und dem Händler obbezeichneter Art soll es bei Verlust der Kon zession untersagt sein, in den Räumlichkeiten, über welche ihm oder seinen Familienangehörigen das Uoarweiling. Von Arthur Achleitner. Nachdruck verböte». Der Jackl ist zur Gebirgsartillerie assentirt worden. Er ist von Imst im Oberinnthal gebürtig und hätte ganz gut

zu den dort liegenden Landesschützen aus gehoben werden können, als er die üblichen zwanzig Jahre alt geworden war. Aber mit dem Regimentsarzt und den Schickfalsmächten ist kein Bund zu flechten und so kam der Jackl auf's hohe Roß nach Innsbruck, wo's bald noch besser sein ist, wie im buckligen Imst, wo selbst die Todten noch eine kleine Bergparthie machen müssen, um ins kühle Grab zu gelangen. Ja — Thatsache. Eh'vor der Jackl nach Innsbruck einrückte, ging er zum Imster Zacherl, dem Büchsenmacher Zacharias Gstrein

. Nicht wegen einem Gewehr, sondern wegen ganz was anderem.' Seine Mutter nämlich war schon ein recht alt's gebrechlich's Leut, sie glaubte fest an den Voarweiling, d. i. jenes Ahnungsvermögen gewisser Leute, welche den Tod Anderer oder ihrer selbst vorauszubestimmen in der Lage sind. (I. R. v. Alpenburg I, 141.) Dem Jackl sein Muatterl wollte zunächst wissen, wann ihr letztes Stünderl schlagen wird und wie's eppan (etwa) dem Jackl bei der „Artollerie" ergehen werde. Zur damaligen Zeit, in den vierziger

selber zum Zacherl und fragten ihn, ob er sie nicht schon gesehen habe. Dem Jackl sein Muatterl glaubte fest an die Sehergabe und wollte für sich und ihren Buben wissen, was die nächste Zukunft bringen werde. Richtig kraxelt der Jackl zum Büchsenmacher 'nauf und fragt ihn. Der Zacherl macht eine ernste Miene und sagt nach langer Pause: „Armer Bua!" Darob erschrack der Jackl nicht wenig, denn er konnte sich denken, was der Seher andeuten wollte. „Muß i wirkli mein Muatterl schon so bald verlieren

?" fragte der zitternde Bursch. „Na, 's Muatterl verliert ihren Buam", lautete die traurige Antwort. Todtenblaß verließ der Bursche das Häuschen am Friedhof. So viel Selbstbeherrschung hatte der Jackl, daß er der Mutter die VoarweilingS-Botschaft nicht ausrichtete. Er sagte nur, bei ihr hätt' es keine

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Volksbote
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Page 7 of 14
Date: 24.07.1969
Physical description: 14
Ölsardinen und zehn Flaschen Traubensaft. Da hat nachher sie Brot- Lärchenwiese am Ritten Zerbrochene Der Sallingcr Lenz und der Katzcn- Jakl waren dicke Freunde. Zwar wollten sie nicht recht zueinander passen. Der Sallingcr, wie man ihn allgemein nann te, war von großer, wohlgenährter Ge stalt und immer zu Späßen aufgelegt: hingegen war aber der Jackl ein klebercs Mandl, das meist ein ernstes, ja sauer töpfisches Gesicht zur Schau trug. Auf seinem kleinen Gütchen unter der Katzcnlcitcr, einem Weglein

, ihre Griesgrämigkcit. Doch ließen sie sich nicht irremachen in ihrer Sparsamkeit, in ihrem Geiz Da wurde jeder Groschen zusammen- gehalten und auf die Sparkasse getra gen. Alles, was man erreichen konnte und was zu entbehren war, wurde zu Geld gemacht. Fast jede Woche sah man den Jackl über die Katzenlciter klettern, ein Körblein, das „Zcggcrle“, Freundschaft in der Hand. Behutsam und achtsam ging er; denn er trug die Eier, die seine Gretl ihren paar Hühnern abgerungen; er trug auch das Knöllchen Butter

, das er der guten Milch seines mageren Kühlcins verdankte. Manchmal trug er im Rucksack auch Kienholz mit sich, im Sommer auch Beeren und Schwäm me. Alles mögliche wurde zu Geld ge macht. So machten sich die beiden Leut chen ihr Leben hart und mühsam genug. Dies konnte sic aber nicht irremachen im Streben, ihren Geldschatz zu mehren. In der letzten Zeit war aber für den Jackl das Leben unterhaltsamer gewor den: er hatte einen Gefährten gefunden auf seinem Wege, den Sallinger Lenz Sie paßten nicht zusammen, nein

, wenn auch Jackls rührige Spar samkeit, sein eifriges Schaffen im Lenz geheime Spottlust erregte. „Jackl“, sagte er einmal, „was trägst du eigentlich immer mit in deinem Rucksack oder in deinem Zeggcr?“ — „O“, meinte Jackl, „bald dies, bald jenes! So heikel ist dies nicht! ln der Stadt ist jeder Dreck teuer!“ Diese Antwort erregte beim Lenz -heiteres Schmunzeln. Immer wieder mußte er daran denken. Auch als er den Jackl am Sonntag auf dem Kirchplatz traf und dieser nicht zu be wegen war, mit dem Lenz

ins Gasthaus zu kommen zu einem gemütlichen Plausch. Als dann am Mittwoch, einem Markt tage,. der Lenz sich wieder auf dem Wege in die Stadt befand, wartete hin ter der Katzenleiter nicht wie gewöhn lich der Jackl auf ihn. „Er hat sicli verspätet; muß halt ich auf ihn war ten!“ sagte sich der Lenz. Da sah er in der Haselstaude neben dem Fahrweg das „Zeggerle“ des Jackl. Tief war es hineingeschoben. Da das Laub noch nicht ganz hervorgekommen war und erst die gelben Kätzchen die Kahlheit der Zweige zu decken

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Der Arbeiter
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Page 8 of 12
Date: 15.02.1928
Physical description: 12
. - So eine Gelegenheit konnte sich der Jackl nicht entgehen lasten und richtig hatte er das Glück, unter den vielen Beteiligten den Haupttreffer zu machen. Der Bock ward ihm in feierlicher Weise zuerkannt. Dafür muhte der Jackl als glücklicher Gewinner nach Landessitte ein Faß! Bier an die Mitbeteiligten spendieren. Da aber der Durst der Bayern mindestens so groß war wie der Bock, so mußte auch das Bierfaß entsprechen und es wurde daher auch ziemlich spät, ehe der Jackl ans Heimgehen dachte. Erst jetzt fiel

ihm ein, daß er mit dem Bock über die Grenze mußte, und daß die Finanzer für jedes Vieh einen Zoll verlangen. Der Jackl wollte aber mit den Grünröcken überhaupt nichts zu tun haben, denn mit diesen mißtrauischen Leuten hatte er schon öfters schlechte Erfahrungen gemacht. „Ich gehe drüben auf der Schattenseit'n" sagte sich der Jackl, „beim Stanzer- lois über der Grenz stell ich den Bock ein auf ein paar Tage." „Du kommst aber stark in die Nacht, Jackl," meinte der Wirt, „ich geb dir eine Laterne mit, über das Tobel

ist ein schlechter Weg und vor die Geister darfst dich a nit fürchten, dort ists bei der Nacht ziemlich unheim lich." „Grad deshalb gehe ich durchs Tobel", sagte der Jackl, „da ist sicher ka Grasrutscher zu treffen, die fürchten sich alle vor dem Teufel, weil sie so viel Un rechtes tun auf der Welt. Und dem Schäfertoni auf der Leiten möchte ich meinen Gewinn auch noch zeigen, der kennt sich aus bei den Schafen." Aber nicht deshalb allein zog es den Jackl zum Schä fertoni: mit der Burgl, der sauberen Tochter

des Schä fers, wollte er ein paar Worte reden. Schon lange suchte er Gelegenheit dazu, unauffällig ins Haus zu kommen. So tüchtig er sonst war, aber den Weiber leuten gegenüber war er ein unverbesserlicher Trau- michnicht. Die Dämmerung brach schon herein, als der Jackl schweißtriefend mit dem Schafdock auf der Höhe an kam. Der Schäfer, der vor der Tiir stand, musterte das

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Der Arbeiter
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Page 6 of 10
Date: 05.12.1928
Physical description: 10
teren Erörterungen und alles drängte sich zum Fenster. „Ä. wer kommt denn dort, daß die Verkäufer bei den Buden gar so a Katzenbuckerl machen?" fragte der Schmid-Luis. „Mei, die Gnädige von da oben, die will sich halt sehen lassen mit ihrem Krempel," brummte der Jackl, der frühere Grotzknecht beim Lehndorf, geringschätzig und trank sein Glas leer. „No, no, ich war z'frieden. wenn ich das Geld hätt, was bloß die zwei Pferd kostet haben," sagte der Ge meindediener, während er das Fenster öffnete

. „Kannst recht haben, Sepp," spöttelte der Jackl, während er seine Pfeife stopfte, „ich meine, der frühere Besitzer von die Rösser wird auch einmal das gleiche denken." ..Schauts wie sauber dem Baron seine neue Uniform steht. Aber auch die Elsa kann sich sehen lassen mit ihrem seidenen Spitzenkleidl und dem weißen Pelz," meinte die Weber-Stasi, „und erst die Gnädige, die schimmert ja ganz in Samt und Seide!" „Na grad so freudig schaut die Elsa nit drein neben dem noblen Baron," meinte der Jackl

, „man tat eher glauben, sie müßt zu einem Begräbnis, statt zu einem Kirchtag." „Ich weiß nit. was du heut für an Grant hast, Jackl." sagte die Stasi, „man könnt grad glauben, du wärst dem feschen Offizier um seine Braut neidig. Du wirst dir etwa doch nit einbilden, datz “ „Na. Stasi, gar nichts bild ich mir ein," schnitt ihr der Jackl das Wort ab, „nur derbarmen tät mir's Diendl, wenn es so weit käme; ist a brav's Madl, die Elsa." Neuankommende füllten indesien das Nebenzimmer und das Bauernstübl

. „Schau, gar die Burgl mit ihrem Vater," sagte er- frent der Jackl und führte die Ankommenden nach herzlicher Begrüßung an seinen Tisch, zu denen sich aucy bald der Hosbauer nebst den Zierhofleuten und der Förster-Martl gesellten. ------ r! - „Wie geht's denn dir immer, Jackl." fragte die Burgl, „ich habe dich schon länger nimmer g'sehen?" „Dank der Nachtrag," erwiderte der Angesprochene, „ich Hab mir mit den paar tausend Kronen, die ich von daheim Hab. und mit dem. was ick mir mit den Jahren beim

Lehndorf erspart Hab. ein kleines Gütl kaust auf der Sonnseiten, wo ich ganz gut drauskomm, aber die Zeiten, wo wir beieinand gwefen sind, kann ich alleweil nit vergessen." „Freilich waren die Zeiten schön, wie der Onkel noch glebt hat: ich werd sie auch nit so gschwind ver gessen. Aber sag. Jackl, wird dir nit die Zeit lang, so allein in der Einschicht, du bist es ja nit gwöhnt?" „Mei. Burgj, man gwöhnt sich mit der Zeit an vieles, was man in jungen Jahren nit für möglich hielt

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 10 of 16
Date: 26.03.1915
Physical description: 16
die Freundin erstaunt und zugleich bewundernd an. Die Hüttentür wurde aufgestoßen und her ein kam Jackl, der Hüterbube. Sein erhitztes Ge sicht und seine stoßweisen Atemzüge bewiesen, daß er gelaufen sein mußte. „Aaba lang bist aus, Bua," redete Lisl ihn an, „und schnaufn tust wia a Haufn Tiroler. Bist denn so glafn?" Jackl hatte im Winkel neben dem Herde auf einem umgestürzten Melkeimer Platz genommen und suchte nach Worten, um Lisls Fragen zu beantworten. „Freili bin i g'lafn— du wärest a g'lafn, Lisl

. A jeda Hot an großmächten Huat aufghabt, an lange Wettamantel o und a Büchs untan Arm. Dös netteste war, daß oana den längsten Bart trogn Hot und da ander sei Gsicht voll Ruah ghabt Hot." „San höchstens a paar Holzknecht gwenn, do a bisl zum Wildschiatzn ganga san," warf Lisl ein. „A Paar Holzknecht? Halt a bisl, bloas oanal" bemerkte Jackl wichtig. „Dös anda war bei leib koana, gar koa Idee." „Du Werst dös jetzt glei kennt hob'n, Wenns so vokload gwefn san!" entgegnete Lisl wieder. „An Oschaugn

nach hon i freili koan kennt, aba an da Stimnu Sie san ganz vor meina steh bliebn und habn mitnander wos ausgmacht!" Lisl fuhr nun ungeduldig auf. „Dalketa Bua, sag halt nacha amal, wers gwen is und was dö alls auszmacha gebn Hot!" Jackl lachte. „Gel, Lisl, neugierig warst net, aba wissn mögst alls gern. No i will Dei Neugier scho zfriedn stelln. Oana war da Kohlnsimmerl, woaßt, der Holzknecht — der Suh vo da altn Ponholzhex — da Anda —" Jackl warf einen Blick auf Rosl, die, wie es schien

, dem Geschwätz wenig Gehör schenkte — „den andern, den sog i net." „Brauchans a net zwisin," sagte Lisl etwas rasch. „Deszwegn braucht er Dir net zhocka," be schwichtigte Jackl die Sennerin, „vielleicht sog i dir's später amal — vielleicht a net. — Aba wos dö zwoa mitanada disputiert hobn, do werds spanna. Der mit dem lange Bart Hot zerst gsogt: „Also, Simmerl, Du woaßt es gwiß, daß da Jaga heut auf Luchseck hintri is?" Jetzt horchte die Rosl auf. „Natürli," Hot drauf da Anda gsagt, „denn mei Mutta

." Aus dös nauf san dö zwoa Loder Wieda weitaganga. I bin aba aufastanden und g'lafn hoamzua wia a Spitzbua!" schloß Jackl seine Erzählung. Das Feuer auf dem Herde war beinahe ganz niedergebrannt. Lisl legte etliche dürre Prügel darauf. Als es aufs neue wieder aufloderte, sah sie Rosl käsbleich und mit weitgeöffneten Augen dasitzen. Endlich schien wieder Leben in sie zu kommen. „Der Anschlag kann nur ihm gelten. Liaba Frau vo Birkaftoa, steh iahm bei und bfchütz iahm, i bitt di viel tausendmal! Gel, Lisl

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Volksbote
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Page 4 of 12
Date: 03.08.1972
Physical description: 12
des Kasernenlebens, dem einzelnen seine Menschenwürde zurückzugeben und ihn in eine lebensfähige Gemein schaft, die den Geist Christi lebt, ein zuordnen. Um dieser Aufgabe in persön licher Weise gerecht zu werden, errich tete er ein Soldatenheim im Franziska nerkloster, also ein Zuhause für Sol daten, auf daß sie ihre freie Zeit nütz lich verbringen können. Der Nachzügler brachte Freude in die Familie dem Gchwandtner Jackl eingelassen hat. Er verfolgt sie auf Schritt und Tritt; er hängt sich wie ein Mühlstein

! Wenn sie aber seine irre funkelnden Augen und sein von Eifersucht verzerrtes Gesicht vor sich sieht, dann bringt sie keinen Ton heraus. Heute jedoch, während sie am Arm des Gerichtsassessors Kurt Endres dem Dorf zuschlendert und sein verliebtes Gestammel mit Wonne in sich einsaugt, nimmt sie sich vor: „Das nächste Mal, wenn er mir wieder auflauert, werde ich es ihm sagen, diesem penetranten Bauernlümmel! Ich habe es satt — ein für allemal!" Und so geschieht es auch. Wie nicht anders zu erwarten, streicht Jackl

an diesem Abend mit bösem, ver kniffenem Gesicht um das Lehrerhaus herum. Aus dem geöffneten Fenster des Wohnzimmers tönt hin und wieder das helle, girrende Lachen Lindas heraus. Dazwischen hört man die Stimme des Lehrers und die eines anderen Mannes. „Er ist also da, der Nebenbuhler“, denkt Jackl wutschnaubend. Schließlich läßt er sich gegenüber vom Lehrerhaus unter einem Baum nieder. Es wird neun Uhr, zehn Uhr — und die Eifer sucht in dem Burschen wächst zu einer lodernden Flamme auf. Es ist eine schwüle

Sommernacht, in der noch die lastende Hitze des sonnen heißen Tages zu spüren ist. Endlich — kurz nachdem die Kirchturmuhr zehn mal geschlagen hat — öffnet sich die Haustür, und im Lichtkegel des erleuch teten Flurs sind die Silhouetten Lindas und des jungen Mannes zu erkennen. Arm in Arm gehen sie über den kleinen Vorplatz zur Straße. Hier umarmen sie sich und küssen sich — lange und lei denschaftlich. Dann reißt sich der Mann los. „Bis übermorgen dann, Liebste!" hört ihn Jackl sagen, der näher

herangeschli chen ist. Linda steht noch eine kleine Weile da und winkt dem Mann mit ihrer klei nen, weißen Hand nach. Plötzlich wird ihr erhobener Arm mit einem eisernen Griff umklammert. „Du!“ keucht Jackl und preßt seine Finger in ihre Haut, daß es schmerzt. „Laß mich los, du Grobian!“ Linda macht einen verzweifelten Versuch, sich aus der Umklammerung seiner Arme und Hände zu befreien. „Wenn du mich nicht sofort losläßt, schrei ich!“ Ihre Stimme bebt vor Zorn. „Komm mit!“ stößt der Bursche rauh hervor

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 13 of 16
Date: 04.07.1902
Physical description: 16
schüttelte sie krampfhaft. Die Leute wandten, von Mitleid gerührt, die Blicke aus sie. Jackl, wie um den neugierigen Augen zu ent gehen, beugte sich über das Kind und reichte ihm das Fläschchen mit Milch. Es wollte nicht; aber ruhig sah es ihn an und schloß dann die Augen. Die Messe begann. In der Kapelle brannten viele Lichter, der Altar trug seinen schönsten Schmuck, die Statue der Gottesmutter ihr bestes Kleid. Ein alter Wallfahrer begann den Rosenkranz zu beten. Alles betete nach, auch Marianna

. Aber alle Bitten des Vaterunser zerflossen ihr immer in die eine, die sie laut mitsprach: „Dein Wille geschehe," und dem Gruße des Engels ließ sie öfter die Worte folgen: „Siehe, ich bin eine Magd des Herrn." Jackl wurde unruhig über das ungewohnte Benehmen seines Weibes, er dachte, daß es gut wäre, bald zu einem Frühstück zu kommen und beschloß, nach der Messe die Kirche zu verlassen. Die heilige Handlung war vorüber, die Kom- monion erteilt. Draußen im Hauptschiffe der Kirche rüstete man zum Hochamte

, welchem heute die Zere monie der Blumenweihe vorherging. Jede Haus mutter hatte Blumen und Kräuter mitgebracht, die der Priester betend mit geweihtenl Wasser besprengte; Blumen hatten nach der Jungfrau Himmelfahrt ihr leeres Grab geziert. Wenige Beter waren noch in der Gnadenkapelle, Jackl gab seinem Weibe das Zeichen zum Aufbruch. Da beugte sich Marianna langsam über das Kind hin und sah es ganz nahe betrachtend an: — einen Blick auf sein leidendes Auge, aus die gefältelte Stirne des Märterleins

, noch einen auf sein liebes Mündchen. Und sie nahm es auf und stellte den Korb vor sich auf die Stufe des Altars, wo sie hin kniete — nach Sitte der Wallfahrer, die, ehe sie die heilige Stätte verlassen, noch eine Weile in nächster Nähe des Gnadenbildes zu knien pflegen. Da kniete die arme Bäuerin, den Blick zur Madonna gerichtet; ihre Lippen bewegten sich, die Hände schlangen und preßten sich ineinander. Jackl hörte sie flüstern, ihre Worte wurden lauter und auffällig; er trat hinzu, um sie der Neugier der Leute

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 10 of 16
Date: 21.05.1915
Physical description: 16
mei Pflicht toa, gehts krumm oder grob! Unsa Herr gott werd's scho recht macha, nur auf den alloan dürf ma uns volass'n und der Ausgang unserer Liab hängt bloß vo sein heilinga Will'n ob!" Anderl hatte seine feierliche Rede kaum ge endet, als Jackl bei der Tür hereinstolperte. „Oha, jetz hätt's mi bald g'schlenkt! meinte er, riß jedoch Mund und Augen zugleich auf, als er den Jäger und Rosl auf der Herdbank sitzen sah. „Guat'n Ab'nd beinand!" grüßte er etwas verlegen.. Anderl nahm ihn sofort

in Beschlag. „Du,.Jackl, vor a paar Tog sollst du q paar Wildara drennt im Grabn g'sehg'n hobn, habn dö Almarina gsagt. Host koan kennt?" „Ja —- na, na --- net recht." Jackl wollte mit der Sprache nicht recht heraus. „Du host do vozählt, oana war der Kohln- simmerl g'wes'n. Oder net?" Die Stimme des Jägers nahm einen etwas schärferen Ton an. Keinlaut meinte jetzt Jackl: , „Ko scho sei, daß er's. gwen is, gwiß woaß is aba net." „Wer is nacha da anda gwen?" frug Anderl weiter. Wie' damals

bei seiner Erzählung, warf Jackl wieder einen Blick auf Rosl. „Den hob i Überhaupts net kennt," sagte er dann bestimmt. ■ Nun probierte der Jäger ein anderes Ma növer. „Jackl, wennst,es nit all's sogst, wos Woast, Werst eigsperrt." Prüfend schaute der Bube dem Jäger ins Gesicht, um zu sehen, ob dem auch Ernst sei, dann sprang er mit den Worten: „Eigsperrt? Mir wars gnua!" zur Tür und — draußen war er. Unterdessen kamen auch Sepp und Lisl mit ihren gefüllten Wassergefäßen zurück und! nach dem die beiden Burschen

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Volksbote
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Page 12 of 20
Date: 20.06.1991
Physical description: 20
abzusen ken und sie besser an den Damm anzu passen. In Informationsgesprächen werden nun die Bürgermeister der Oft besteht sie nur auf dem Papier, die ideale Schulgemeinschaft, in der Direktor, Lehrer, Schüler und Eltern eine konstruktive Einheit bilden. Bei der Abschiedsfeier für Dr. Evelyn Jackl, die über dreißig Jahre der Mit telschule Lana Vorstand, wurde sie Wirklichkeit. Schulamtsleiter Walter Stifter faßte das zusammen, was in den Ansprachen, Lehrer- und Schü lervorstellungen zum Ausdruck

ge langte: Mit Frau Direktor Jackl ver abschiedet sich ein Stück Geschichte der Mittelschule in Südtirol. Ein Stuhl, ein Tisch und eine Schreibmaschine: Dies wär die ge samte Einrichtung des Sekretariates der Land- und Hauswirtschaftlichen Schule, die 1960/61 in Lana eröffnet wurde. Zur Direktorin dieser neuer richteten Schule wurde Dr. Evelyn Jack bestellt. Sie blieb es auch, als im Schuljahr 1963/64 gewissermaßen über Nacht die Einheitsmittelschule eingeführt wurde. Was noch blieb, das waren die Pro

mit sich bringt und so auch der Lärm herabge setzt werden kann. Angesichts dieser Tatsachen und zum Wohle des Um weltschutzes scheinen die betroffe nen Bauern nun bereit zu sein, diesen Grund zu opfern, damit die Straße am Fuße des Etschdammes gebaut wer den kann. rern und Direktoren zu danken, die unermüdlich für die Schule arbeite ten. Zu diesen wahren Pionieren der Einheitsmittelschule gehörte Frau Dr. Evelyn Jackl“, stellte Schulamts leiter Walter Stifter bei der Feier in Lana fest. Ihr Pflichtbewußtsein

und berufli ches Ethos zeigte sich vor allem beim Aufbau der Mittelschule Lana, die nicht zu Unrecht als „ihre Mittelschu le“ bezeichnet wurde. Über zwanzig Jahre hindurch waren die Schulklas sen notdürftig in verschiedenen öf fentlichen und nichtöffentlichen Ge bäuden untergebracht, bis der Bau der 1981 bezogenen heutigen Mittel schule den Notstand beendete. Unter diesen Voraussetzungen einen bei spielhaft funktionierenden Schuibe- trieb aufzubauen, bleibt das Ver dienst von Direktor Jackl, deren Wir ken

Nösslinger, um sie gleich zu beantworten: „Sie ist der Ausdruck einer starken, gereiften Persönlich keit, die weit über dem Durchschnitt steht, und wir Eltern danken Frau Direktor Jackl für ihr Engagement.“ Jene Form des Dankes, die der scheidenden Direktorin wohl am mei sten zusagte, stellt sie doch eine Be stätigung ihres vierzigjährigen Wir kens im Dienste der Mittelschule dar, fanden die Schüler. Sie gaben mit Einfallsreichtum und Können musi kalische, schauspielerische und lite rarische Proben

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Tiroler Grenzbote
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Page 5 of 8
Date: 24.07.1920
Physical description: 8
drastischen Bemerkungen über die handelnden Personen des Stückes zu entfesseln wußte. Was den Wastl und den Jackl aber als das Aller- schönste und Interessanteste des ganzen Stückes dünkte, das war der herkömmlich den Abschluß bildende ritter liche Zweikampf, in welchem der ruchlose von dem braven Ritter besiegt wurde. Da waren die beiden Freunde mit Leib und Seele dabei. Diese Zweikämpfe waren aber auch eine Sehens würdigkeit. Freilich, mit moderner Fechtkunst hatten sie recht wenig zu tun

die ganze Wache über das Geschaute und da sie nach mehrmaligem Besuch des Stückes den Text ziemlich auswendig wußten, was. war natürlicher, als daß sie bald dazu übergingen, einzelne Szenen nachzuspielen. Dabei war es nun selbstverständlich in erster Linie der Zweikampf, der des öfteren aufgeführt wurde. Und so waren der Wastl und der Jackl eines schönen Tages auch wieder einmal voll heißen Eifers beim Theaterfpielen. Die „Schaubühne" war die Getreide- tenne in Wastels Elternhaus

— da, plötzlich, als hätte Jackl den Befehl zur Höllenfahrt buchstäblich ansgeführt, war er von der Bilrfläche verschwunden. Nicht die sinnreichste Ver senkungsmaschinerie irgend eines Theaters hätte das in solcher Geschwindigkeit bewerkstelligen können, wie es hier geschah. Ein paar in die Luft gestreckte Beine, ein dumpfes Poltern war das letzte, was der erstaunte Wastl von seinem Gegner vernahm. Dann trat tiefste Stille ein. „Jessas, 's. Fuataloch!" schrie der Wastl nach einer Pause der Erstarrung, „iatz

is a in Stall abig'fall'n, der narrete Teufi. Er werd st do um Gott'swill'n net weh'to had'n!" Der „narrete Teufi" hatte sich nicht wehgetan. Drunten lag er weich auf einem Haufen frischen Grases, das zum Glück gerade kurz vorher da aufgeschichtet worden war. Eine scharfe Sense lag dabei; wäre er in diese gefallen, hätte das Spiel für den tapferen Ritter wohl einen schlimmeren Ausgang genommen. So aber war die Sache gut abgelaufen. Das Erstaunen des guten Jackl über seine so plötzliche abwärtsige

Ortsveründerung war natürlich nicht gering. Und dieses Erstaunen teilten mit ihm ein paar Kühe, die höchst verwunderte Augen machten über das sonderbare „Futter", das da von der Höhe heruntergeschneit kam. Der Wastl und der Jackl haben nachher noch oft Komedi gespielt miteinander. Das Futterloch wußten sie aber bei ihrem ritterlichen Treffen für die Folge zu vermeiden. — Aber wenn sie heute als Erwachsene und immer noch freundschaftlich Verbundene sich wieder einmal begrüßen und Erinnerungen an die glückliche

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Haller Lokalanzeiger
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Page 3 of 4
Date: 14.12.1929
Physical description: 4
kann er nicht sein der Jackl", tröstet der Bartl seine Kameraden, „er wird halt a diam rastn habn Müaßn. Die Hüttentür wird aufgeschlossen und Licht ge macht, dann tritt Bartl hinaus und sendet einen Juhschrei in die Nacht, auf den sofort von oben her Antwort kommt. Eine Riesenfreude l Noch ein paar Minuten und der Jackl steht bei der Hütte. „Wo is 's Bier?" schallt es ihm vierstimmig entgegen. „Ob'n is 's!" „Wo ob'n?" Jackl berichtet in Eile, daß mit dem Weg soweit alles gestimmt und er sich gut zurecktgefunden

habe. Weiter heroben aber ist er vom Steig abgekommen und auf einen Pfad geraten, der nicht zur Hütte geführt hat. Inzwischen sei die Nacht dagewesen. Weit weg kann die Hütte nicht mehr sein, habe er sich gedacht und sich, da « sehr müde war, niedergesetzt. Die Kraxe mit dem Bier habe er in die Boschen gestellt. Wenn die Jäger kommen, wird er es schon hören. „Also, nachher hol nur gschwind 's Bier!" befiehlt Bartl. Jackl rennt wieder hinauf. Aber er findet die Kraxen nicht mehr. „Kruzitürken!" wettert Bartl

beherrscht sie, die nicht W beschreiben ist. Zunächst entlädt sich ein grausiges Ha gelwetter über dem Haupt des Jackl. Dann füllen sie draußen am Brunnen den großen Krug mit — Wasser und verzehren dazu wehmütig den feinen Heringsalat, den ihnen die Bräuwirtin zubereitet hatte und der zu dem Märzenbier so schön gepaßt hätte. „Dös muaß i sog'n, an söllen traurigen Hüttenabend hun i no nia nit derlebt, und war gwiß schon an die hundertmal herobn" meint der Toni, „und an allm ist dös Rindvieh, der Jackl

schuld." „Ja, a saudummer Kerl is, dös mueß eahm der Neid lassn" bestätigt der Franz. Der Jackl ist indessen ins Heu gekrochen und schnarcht der betrübten Gesellschaft etwas vor. Er träumt von einem fröhlichen Reigen, den er mit den Jägern um ein großes Faß voll Märzenbier tanzt. Der Sepp geht an das Wandkastl, kommt aber fluchend zurück. „Und koa Bröserl Tee is mehr da. 's is do zum Hinwern!" Tee ist zwar sein und der anderen Fall nie gewesen; aber heut wären sie froh darum. „I moan, mir legn

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Volksbote
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Page 3 of 16
Date: 28.06.1972
Physical description: 16
mit den Militärgeneralvikaren aller teilnehmenden Länder in der unterirdi schen Basilika, von Lourdes fciqrte. Papst Paul VI. sandte den Teilnehmern eine Grußbotschaft. , verlorene Ehre 13 ROMAN VON MARGRET WALSER IIHMinillHIIIHIIIMHMMIIIII IIIIIIMIIIMIMMIMIimillMllllllllltlMIIIII IMIIIIUIMIIIIIMIIIIIimil „Ach du!“ sagt Linda lachend und löst sich aus seinen Armen. „Sei doch nicht immer so stürmisch!“ Mit einer anmutigen Bewegung läßt sie sich auf den Boden gleiten. Jackl setzt sich dicht an ihre Seite. Aus bren nenden Augen starrt

er sie an. „Drei Wochen lang hab ich dich nicht gesehen!“ Seine Stimme klingt vorwurfs- ' oll. Linda schaut ihn aus ihren himmel blauen Augen etwas verwundert an. „Aber geh, Jackl, ich hab dir doch gesagt, daß wir uns eine Zeitlang nicht treffen können. Ich hab doch meinen Vater ins Bad begleiten müssen.“ „Wie war‘s denn dort?“ Jackls Miene wi düster. „Oh. wunderbar!“ schwärmt Linda. Sie hat sich zurücksinken lassen und die Arme unter dem Kopf verschränkt. Die Formen ihres schmiegsamen, tadel los gewachsenen

den Burschen sanft von sich. „Jetzt stell dich doch nicht so an, Jackl“, sagt sic ungeduldig. Und dann fügt sie kokett hinzu: „Ich kann ja nichts dafür, daß mich andere Männer auch nett finden. Das solltest du lang sam schon gemerkt haben.“ „Ich kann’s nicht leiden! Kein ande rer soll dich anschauen, hörst du?“ Linda lacht ein girrendes Lachen. „Ich hab das aber ganz gern!“ Jackl wird ganz weiß. „Mir gehörst du — mir ganz allein! Es soll sich bloß einer unterstehen und dich mir wegnehmen. Dann sei ihm Gott

. Es tut ihr zwar gut, daß jackl so völlig den Kopf verloren hat, aber langsam hat sie von diesem Abenteuer genug. Mein Gott, sie ist doch jung und schön — sic will ihr Leben erst einmal genießen, che sic sieh an einen bindet. Sie ist eine Spiclcrnatur. die hübsche, silberblonde Lehrerstochter — erfüllt von einem unbändigen Hunger nach Genuß. Im Grunde ist sie Jakob Gschwandt- ner nicht unähnlich; ihre Charaktere haben viel Gemeinsames. Beide sind triebhaft und skrupellos. Jackl hat mit den Mädchen

will, um die Eintönigkeit in diesem „eienden Nest“ — wie sie Wildberg insgeheim nennt — etwas erträglicher zu machen! Warum klammert er sich an jedes Wort, das sie einmal in einer verliebten Stunde gesagt hat und an das sie sielt schon gar nicht mehr erinnern kann?! Ein heftiger Unwille, steigt in ihr auf, aber ein Blick in jackls Gesicht mahnt sie zur Vorsicht. „Das mit der Hochzeit pressiert doch nicht so. jackl“, sagt sie sanft und schenkt ihm einen himmelblauen Blick, der ihm durch und durch geht. Sie wehrt

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Page 13 of 16
Date: 28.03.2003
Physical description: 16
wird wohl sein, dass man dort ein umständlicheres, „aber ge naueres“ Wahlsystem anwandte. SVP-Bezirkssekretär Alois Gart ner hatte die Vorwahl in Percha „Die Kinder des Teufels" Das Stück von Felix Mitterer „Die Kinder des Teufels u erzählt von den schauerlichen Hexenprozessen um den Zauberer-Jackl. Die Kolping-Bühne Bruneck hat das Drama auf die Bühne gebracht Die Kolping Bühne Bruneck bringt Felix Mitterers Stück „Die Kinder des Teufels“ auf die Bühne. Premiere ist am Samstag um 20.00 Uhr im Kol

pinghaus von Bruneck. Das Stück von Mitterer entstand 1987. „Die Kinder des Teufels“ handelt von den Hexenprozes sen in Salzburg, die zwischen Felix Mitterer: Kinder im Zentrum der Hexenjagd 1675 und 1681 stattfanden. Auf der Anklagebank bei dieser größten und blutigsten Prozes sreihe seiner Zeit saßen Kinder. Der Protagonist war ein junger Mann namens Jakob Koller, besser bekannt als „Zauberer- Jackl“. Er galt als Hexenmeis ter und Verführer der Jugend. Trotz umfangreicher Fahndung und Aussetzung

einer hohen Belohnung konnte der Zaube- rer-Jackl nie gefasst werden. Aber hunderte Kinder und Ju gendliche, die bettelnd durch das Land zogen, sperrte man in die Gefängnisse. Durch Folter presste man ihnen die unglaub lichsten Geständnisse ab. 133 von ihnen wurden wegen Pakt mit dem Teufel, Schadenzaube rei und anderer Delikte zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt. Autor Mitterer hat für sein Dra ma die Akten studiert. Entstan den ist ein beeindruckendes Stück über Kinder im Schnitt punkt

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Volksbote
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Page 6 of 14
Date: 10.05.1972
Physical description: 14
, wenn mein Bub auf eine solche angewiesen wäre! Das werden Sie doch nicht glauben, Herr Richter? Und was das andere angeht: so was hat der Jackl nie getan! Dafür leg ich meine Hand ins Feuer!“ Den Bürgermeister^ ist es nicht ganz behaglich zumute. Er weiß mehr als seine Frau. Er hat ja selber gesehen, wie sein Sohn hinter dem Mädel her war. Aber daß er so weit gegangen sein sollte — das traut auch er ihm doch nicht zu. „Da hat die Susanna schon ein bißl übertrieben“, denkt er. Amtsgerichtsrat Weinberger

zieht sich mit dem Beisitzer und Protokollführer für zehn Minuten zurück. Im Saal bricht unterdessen ein Tu scheln und Murmeln aus. „Eine ganz ausgekochte ist das, die Burger Susanna!“ Die Bruggerin, die in der ersten Reihe der Zuschauerbänke sitzt, wackelt mißbilligend mit dem dicken Kopf. „Ja“, erwidert die „rote Marie“ an ihrer Seite. „Da hört sich doch wirklich alles auf! Die müßte ja froh sein, wenn sich so ein hübscher, reicher Bursch wie der Gschwandtner Jackl mit ihr abgeben tät!“ Emmerenzia

Kupfner gibt ihrem Mann, der ein bißchen cingedöst ist, einen unsanften Rippenstoß. „Was hab ich gesagt, August?“ zi schelt sie. „Auf den Jackl hat sie es abgesehen gehabt. Das ist doch sonnen klar. Die schaut mir nicht wie eine aus, die was dagegen hat, wenn ein Bursch zu ihr ans Kammerfenster kommt. Die hat doch überhaupt keine Scham im Leib! Auf dem Reineggerhof treibt sie’s ja nicht anders. Ganz narrisch hat sie den Klemens schon gemacht! Mit dem hat sie auch ein leichteres Spiel als mit dem Jackl

“, erwidert die Bürgermeisterin. Sie bemüht sich, ihre Enttäuschung nicht spüren zu lassen. Insgeheim hat sie die Susanna schon im Gefängnis sitzen sehen. Viel zu mild ist man beim Gericht mit dieser liederlichen Person umgegangen! Noch viel wütender ist die Gschwandtnerin jetzt auf das Mäd chen; die Anschuldigung gegen den Jackl, ihren Abgott, hat einen abgrund tiefen, unversöhnlichen Haß in ihrem Herzen entfesselt. „Daß man sie freigesprochen hat, will nicht viel besagen“, fährt sie daher böse fort

. „Jeder weiß es auch so, daß sie cs getan hat. Wer sollte es denn auch sonst gewesen sein? Sie hat schon einen Denkzettel bekommen, den sie nicht so schnell vergessen wird. Das mußt du doch selbst zugeben: mit so einer wird keiner mehr gern was zu tun haben!“ Xaver Gschwandtner antwortet nicht. Mit finster zusammengezogenen Augen brauen starrt er vor sich auf die Land straße. „Und das mit unserm Jackl — das war doch die Höhe! So eine boden lose Gemeinheit!“ fügt Josepha noch empört zu, und sie sieht

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