einstecken ohne dafür etwas geleistet zu haben. Neber den Barmswechsel in Kroatien wird aus Agram geschrieben: Die kroatische Op positionspresse nimmt die Ernennung des Ba rons Paul Rauch zum Banus von Kroatien mit bemerkenswerter Reserve auf. Man weiß, datz mit Baron Rauch ein Politiker der sogenannten „starken Hand" zu Worte gelangt und erinnert an ! jene Rede, die Baron Rauch im Frühjahre 1907 im Landtage hielt, in welcher er auf den Verfall der Disziplin im Beamtenstande verwies und die Forderung
aufstellte, datz Beamte in allererster Li nie Beamte, nicht aber und hauptsächlichst aktive Politiker seien. Diese Worte werden jetzt lebhaftest besprochen und dahin gedeutet, datz sie eine Richt schnur für die von dem neuen Banns zu be folgende Politik geben und ein strenges Regiment s zu erwarten fei. Die Andeutung des Banus Ba ron Rauch, daß Kroatien auf Ungarn angewie sen sei, weil es sonst im Meere des orthodoren Serbentums untergehen würde, hat in serbischen Kreisen peinliches Aufsehen und tiefe
, was uns von den freimaurischen Tagesschviftstellern und den Gelehrten offenbart wurde, die die Sette in den von ihr veröffent- ! lichten Werten und in ihren geheimen Satzungen Starcevicianer hinneige, die bekanntlich eine un bedingt serbenfeindliche Haltung einnehmen. Ba ron Paul Rauch steht im 44. Lebensjahre. Er ist der jüngste Sohn des ersten kroatischen Zi- vilbanus Baron Levin Ranch, unter dem 1868 der ungarifchkroatifche Ausgleich geschaffen wurde. Die Familie Rauch, als eine alttroatifche, genietzt im Lande
viel Popularität. Baron Rauch war niemals als Abgeordneter in den Landtag ge wählt worden, sondern kam als Virilist in das kroatische Parlament. Unter dem Banns Khuen- Hederrary trat Baron Paul Rauch zuerst politisch hervor. Er hatte sich zuerst der Partei des Grafen Khnen angeschlossen, trat aber bald im Vereine mit Dr. Rikola von Crnkovich und Koloman und Ferdinand Miksich — Vater und Sohn — in die schärfste Opposition gegen den Grafen Khnen. In der Folge kam es zu einem großen Skandal nn Landtage
zwischen Baron Paul Rauch und dem Grafen Khuen, dessen Folge eine Duell affäre war, die seinerzeit das grötzte Aufsehen erregte. Baron Rauch schleuderte in einer Sit zung des Landtages dem Grafen Khuen den Vorwurf ins Gesicht, datz er ein würdiger Schü ler des Direktors der Banca Romana fei, der damals nach Unterschlagung von Millionen ge flüchtet war. Graf Khuen ließ daraufhin Baron Rauch zum Duell fordern, das aber über Wunsch des Monarchen unterblieb. Baron Rauch leistete im Landtage dem Banus Khuen
