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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 2 of 8
Date: 03.12.1907
Physical description: 8
Fleiße suchte er nun das Versäumte nachzuholen. Freilich wurde ihm die nachgesuchte Dienstentlassung vorläufig noch nicht gewahrt, aber ein halbjähriger Stu dienaufenthalt in Dresden, den der Oberhof- leister für ihn erwirkte, brachte ihn in engere Beziehung zur bildenden Kunst. Schon 1802 konnte er mit einem Relief auf der Ausstel lung der Akademie debütieren. Dennoch dauerte es noch weitere zwei Jahre, bis Rauch die Entlassung aus seinem Dienst und die Erfüllung seines sehnlichsten Wunsches zu teil

wurde: ein Aufenthalt in Rom. „Ich hatte damals nur einen Gedanken und der war — fort!" schrieb er später. Endlich gelangte er ans Ziel; nach einer wundervollen Reise durch die Schweiz traf Rauch in Gesellschaft des Grafen Sandretzky in Rom ein. Was er in den sechs Jahren seines Aufenthaltes der ewigen Stadt und ihren Meistern verdankte, läßt sich in Kürze sagen. Hier reifte er aus dem Schüler zum Meister seiner Kunst. Im engen Verkehr mit politische Rundschau. Innsbruck, am 2. Dezember 1907

, das in seiner wundersamen Mischung von weib licher Anmut und königlicher Würde bei äußer ster Schlichtheit seinen Eindruck aus den Beschau er nie verfehlt, stellt sich Rauch an die Spitze der lebenden Bildhauer. Ueberall im Volke, be sonders aber beim Könige und der königlichen Familie, fand das ergreifende Werk ungeteilte Anerkennung. Nachdem Rauch noch einige Büsten ausgeführt und auf der Rückreise in dem kunstbegeisterten bayrischen Kronprinzen Ludwig einen Gönner und Mäcen gefunden hatte, der ihn mit Auf trägen

be rührte und die Verdienste jenes Mannes hcr- vorhob, dessen Mühen und Ausdauer das bis her Erreichte in erster Linie zu danken ist, des i die Lage des preußischen Staates und tm Zu- | sammenhang damit die künstlerische Entwickelung bedeutend zu ihrem Vorteil gewandelt. Rauch, der an allem Großen den tiefsten Anteil nahm, entschloß sich, nach Berlin zu übersiedeln, um zusammen mit Schinkel die großartige Wirksam- j teil zu beginnen, die die Kunstgeschichte mit goldenen Lettern verzeichnet

die Verwendung des Mantels, wodurch Rauch sder Urheber zahlreicher „Mantelfiguren" wurde, j häufig angefochten worden ist. Auch gelang Rauch ! die Darstellung unbewegter, in ruhiger Hal- j tung verharrender Statuen besser, als die be legter. Bei den historischen Personen bevorzugte er die historische Tracht, nur den Dichter mochte er wegen seines idealen Berufes nur in klassi schem Gewände vorstellen. So kommt es, daß 'Rauchs Entwurf für ein Eoethedenkmal in Frank- Jfurt, den den Dichter in der Toga

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 3 of 8
Date: 03.12.1907
Physical description: 8
Goethebüste von 1820 und außerdem die kleine Statuette: Goethe im Schlafrock. Von anderen größeren Arbeiten erwähne ich nur das lieb liche Denkmal der Darmstädter Prinzessin, die charakteristische Statue Friedrich Wilhelms II. in Gumbinnen, den sitzenden König Mar Josephs in München und den Stifter des hallischen Wai senhauses A. H. Francke. Die nach der Iulirevolution in Frankreich ein setzende romantische Richtung in der Plastik fand Rauch in seiner Kunstanschauung so gefestigt, daß er nur vorübergehend

Brunnenfigur eines Satyrknaben, die von tiefer und schlichter Frömmigkeit zeugenden Kin- dergestalten des Glaubens, der Liebe und der Hoffnung mehr als bloß zu nennen, sei hier ge sagt, daß Rauch in dem Dürer für Nürnberg den Gipfel seines Könnens erreichte. Das be kannteste Werk Rauchs sollte aber das berühmte Standbild Friedrichs des Großen werden, das nach langer Vorbereitung und oftmaliger Ver änderung in den Jahren 1839—1852 entstanden ist. Die populäre Gestalt Friedrichs des Großen, mit dem Dreispitz

und dem historischen Krück stock, durch die Straßen reitend, dazu die große Zahl der auf dem Denkmal in ganzer Figur, Relief und Halbrelief dargestellten großen Män ner der friedericianischen Zeit machten es zum volkstümlichsten Denkmal Berlins, wenn auch die Kunstkritik, von Berufenen und Unberufenen ge übt, in der Beurteilung dieses Werkes die ganze Skala von uneingeschränkter Bewunderung bis zur absoluten Verwerfung durchlaufen hat. Noch viele andere Werke hat Rauch, der das hohe Alter von 81 Jahren erreichte

, nach diesem ge schaffen, darunter die Standbilder Porks und Gneisenaus, ferner Kants Statue in Königs berg, die Albrecht Thaers in Berlin. Von einer ganz neuen Seite zeigte sich Rauch in der auf Veranlassung Friedrich Wilhelms IV. mäßiges aber scharf begrenztes Hautgebiet ver sorgt. Die Hautgebiete neben einander befind licher Nerven überdecken sich zu einem großen Teil in ebensolcher Weise wie die Innervationsbezirke der Haut bei Säugetieren. Dagegen vermögen die Tiere infolge einer nervösen Koordination im Ge hirne

. Keiner von diesen, — und es sind Namen von hohem Klang darunter, wie der dresdener Meister Ernst Rietschel, ferner Drake, Albert Wolff, Schilling u. a., hat den Meister in den Schatten gestellt, nur wenige ha ben ihn in ihren besten Leistungen erreicht. Das schönste menschliche Los: in Werken und Taten fortzuleben, teilt Rauch mit den glücklichen Jün gern der bildenden Muse; seinen Rainen und Ruhm hat die Geschichte der Skulptur in ihre Blätter eingezeichnet.

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 8
Date: 03.12.1907
Physical description: 8
ster : Anton v. G u g g e n b e r g. Die vollständige Liste der Landesparteileitung, sowie die programmatischen Grundsätze werden demnächst veröffentlicht werden. Zu den Vorfällen au der Innsbrucker Universität. Der Hochschulausschutz der deutschfreiheitlichen Studentenschaft an der Innsbrucker Universität ersucht uns um Ausnahme folgender Erklä- run g: Nachdruck verboicn. Christian Daniel Rauch. Zu seinem 50. Todestage am 3. Dezember 1907. Von- Dr. Fritz Rose. Das Schicksal der großen Vermittler

, jener ehrlichen Mäkler Bismarcks, hat der Bildhauer Rauch in vollem Matze an sich erfahren müssen: die Vertreter des ertremen Klassizismus haben ihm den Kompromiß mit der Naturwahrheit ebenso wenig verziehen wie die Realisten sans phrafe seine Vorliebe für die idealistische Antike. Seine Stellung in der neuen Kunstgeschichte ist daher bis auf unsere Zeit umstritten geblieben. Eben dies aber beweist seine Lebendigkeit und den dauernden Einfluß seines Schaffens; die Tradition seiner Werkstatt

haben können, jener Geist der Antike, die Winckelmann unübertrefflich als edle Einfalt und stille Größe charakterisiert hat, nicht verloren gehen. Von Schadow hatte Rauch die Formen- strenge und das genaue Naturstudium gelernt, aber er besaß von Haus aus weit mehr Fülle und Schwung der Phantasie; den zweiten Gro ßen der Zeit, Thorwaldsen, hat er nicht an technischer Virtuosität und formaler Schönheit, wohl aber an innerem Gehalt und an Tiefe der Empfindung übertroffen. Gleich Schadow und Thorwaldsen ist Rauche

aus dem Volke hervorgegangen: war der alte Schadow als Schneiderssohn geboren, so war der berühmte Däne eines armen Holzschnitzers Kind, und Rauch, der spätere König im Reiche der Kunst, kam als Sohn eines Hoflakeien zur Welt, ja er selber ist lange Zeit ein Lakai ge- teil der Studentenschaft mit Nachdruck zurechtweisen. Se. Magnifizenz erkannte die Bedenken als be gründet an, sagte dem Vorschläge zu, hob deshalb eine Senatssitzung auf und begab sich in die Versammlung. Natürlich war es Ehrensache

es in Cassel, wo der junge Rauch zwar vorläufig : in der Werkstatt Ruhls auf Dekorationsarbei ten beschränkt blieb, aber an Winterabenden die Modellkurse der landgräflichen Akademie be nutzen konnte. Leider sollte dies nicht lange dauern — oder war es der höhere Schicksals wink? — genug, ein älterer Bruder Rauchs, - der Kastellan in Sanssouci gewesen war, starb ; plötzlich und überließ dem Jüngeren die Sorge i für Mutter und Bruder, da auch der Vater , aus dem Leben geschieden

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