Goethebüste von 1820 und außerdem die kleine Statuette: Goethe im Schlafrock. Von anderen größeren Arbeiten erwähne ich nur das lieb liche Denkmal der Darmstädter Prinzessin, die charakteristische Statue Friedrich Wilhelms II. in Gumbinnen, den sitzenden König Mar Josephs in München und den Stifter des hallischen Wai senhauses A. H. Francke. Die nach der Iulirevolution in Frankreich ein setzende romantische Richtung in der Plastik fand Rauch in seiner Kunstanschauung so gefestigt, daß er nur vorübergehend
Brunnenfigur eines Satyrknaben, die von tiefer und schlichter Frömmigkeit zeugenden Kin- dergestalten des Glaubens, der Liebe und der Hoffnung mehr als bloß zu nennen, sei hier ge sagt, daß Rauch in dem Dürer für Nürnberg den Gipfel seines Könnens erreichte. Das be kannteste Werk Rauchs sollte aber das berühmte Standbild Friedrichs des Großen werden, das nach langer Vorbereitung und oftmaliger Ver änderung in den Jahren 1839—1852 entstanden ist. Die populäre Gestalt Friedrichs des Großen, mit dem Dreispitz
und dem historischen Krück stock, durch die Straßen reitend, dazu die große Zahl der auf dem Denkmal in ganzer Figur, Relief und Halbrelief dargestellten großen Män ner der friedericianischen Zeit machten es zum volkstümlichsten Denkmal Berlins, wenn auch die Kunstkritik, von Berufenen und Unberufenen ge übt, in der Beurteilung dieses Werkes die ganze Skala von uneingeschränkter Bewunderung bis zur absoluten Verwerfung durchlaufen hat. Noch viele andere Werke hat Rauch, der das hohe Alter von 81 Jahren erreichte
, nach diesem ge schaffen, darunter die Standbilder Porks und Gneisenaus, ferner Kants Statue in Königs berg, die Albrecht Thaers in Berlin. Von einer ganz neuen Seite zeigte sich Rauch in der auf Veranlassung Friedrich Wilhelms IV. mäßiges aber scharf begrenztes Hautgebiet ver sorgt. Die Hautgebiete neben einander befind licher Nerven überdecken sich zu einem großen Teil in ebensolcher Weise wie die Innervationsbezirke der Haut bei Säugetieren. Dagegen vermögen die Tiere infolge einer nervösen Koordination im Ge hirne
. Keiner von diesen, — und es sind Namen von hohem Klang darunter, wie der dresdener Meister Ernst Rietschel, ferner Drake, Albert Wolff, Schilling u. a., hat den Meister in den Schatten gestellt, nur wenige ha ben ihn in ihren besten Leistungen erreicht. Das schönste menschliche Los: in Werken und Taten fortzuleben, teilt Rauch mit den glücklichen Jün gern der bildenden Muse; seinen Rainen und Ruhm hat die Geschichte der Skulptur in ihre Blätter eingezeichnet.