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Tiroler Post
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Page 5 of 14
Date: 11.10.1902
Physical description: 14
^ Die Meimekakkaßn. Bozen, den 10. Oktober 1902. Gestern abends fand im großen Bürgersaale eine glänzende Versammlung statt, welche vom Bozner Fleimstalbahnkomitee einbernfen und von allen deutsch- tirolischen Landesparteien massenhaft besucht war und einen durchaus günstigen Verlauf nahm. Sehr angenehm berührte es, daß alle Parteien Deutsch tirols, die nationale Bedeutung der Bahn Neu markt—Predazzo—Moena erkennend, an dieser wich tigen Angelegenheit so regen Anteil nehmen, wie es die gestrige

. Die Anregung, die Bahn zu bauen, so führte Redner aus, ist von der Generalgemeinde Fleims selbst gegeben worden, und zwar im Jahre 1893, in welchem Jahre die Fleimstaler nach Bozen zur Besprechung eines Bahnprojektes Neumarkt—Predazzo kamen. Dann rührten sich auch die Trientiner, welche die Fleims- talbahn in ihrem Interesse in Lavis hätten auslaufen lassen mögen. Von diesen beiden Linien ist die Neu markt—Predazzo-Linie um 15 Kilometer kürzer, zu dem technisch viel leichter herzustellen, als die Linie

durch das Cembratal. Es wurde dann die Regierung um Unterstützung der deutschen Linie angegangen, man habe aber nichts weiter erlangt, als die Zu sicherung des „Wohlwollens" der Regierung, weiter aber auch gar nichts. Sie wollte weder den Deutschen noch den Italienern durch Subventionierung der einen von beiden Linien vor den Kopf stoßen. So mußte man eben selbst schauen, wie man das nötige Geld zusammenbrächte. In Bozen allein wurden im Verlauf von wenigen Monaten für die Linie Neumarkt—Predazzo 400.000

Mengen an verschiedenen Gebrauchsartikel einführen; wird nun die Linie Neu markt—Predazzo gebaut, so wird der Bedarf im deutschen Landesteile, vorzugsweise in Bozen gedeckt, mit dem Zustandekommen der Lavis—Predazzo-Linie würde aber Trient der Lieferant fürs Fleimstal werden. Ebenso ist es mit der Ausfuhr aus dem Fleimstal: während im einen Fall die Produkte des Tales nach Trient abgeliefert würden, würden selbe im anderen Falle durch die Bahn Predazzo—Neu markt dem deutschen Markte zugute kommen

sei in dieser Hinsicht resultatlos verlaufen. Es seien keine direkten Zu sagen gemacht und nur das größte Wohlwollen versprochen worden. Hierauf verlas der Vorsitzende einige Entschul digungstelegramme, u. a. auch eines von Dr. v. Grab- mayr. Dann erhob sich der Abg. Schrott zu seinen Ausführungen und überraschte die ganze Zuhörer schaft durch die besondere Betonung des nationalen Momentes, welches ihn und seine Parteigenossen dazu bewogen, sich mit ganzer Kraft für die Neu markt Predazzo-Linie

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 2 of 10
Date: 11.10.1902
Physical description: 10
der Eisak- und Pustertaler, ja von ganz Deutschtirol, den Verkehr in das Dolomitengebiet nicht an die Welschen abzutreten. Es ist darum eine dringende Forderung des Nationalismus, daß ganz Deutschtirol sich für die Erbauung der Bahn Neumarkt—Predazzo mit allen Kräften einsetze und daher sollen nicht bloß die deutschen Südtiroler, sondern auch die Eisak- und Pustertaler, ja auch die Jnntaler, weil ebenfalls verpflichtet, das Deutschtum in Tirol zu schützen, zur Erbauung dieser Linie nach Kräften

Bedeutung der Linie Neumarkt—Predazzo durchaus erkannt und gewürdiget werde. Sie erachtet den Bau dieser Bahnlinie, nament lich angesichts der von den Welschtirolern für das Projekt Trient—Lavis—Molina—Moena entfal teten Agitation für eine berechtigte Forderung Deutsch-Südtirols, das sich im Zustande der Not wehr gegen einen von welschtirolischer Seite geführten Angriff auf erworbene Rechte befindet. Sie glaubt jedoch, daß die national-politische Bedeutung der Frage weit über das Gebiet des engeren

Wunsche Deutschtirols sowohl als insbesondere auch der hohen Bedeutung der Linie Neumarkt—Predazzo für die Zwecke der Landesverteidigung, sowie der Tatsache des unbestrittenen volkswirtschaftlichen Vorzuges dieser Linie Rechnung tragen und das Projett auch finanziell unterstützen werde. Den Worten Dr. Krautschneiders schloß sich auch G.-R. Lun an, auch er konstatierte seine Freude an der erhebenden Einigkeit in dieser wichtigen, alle Deutschen Tirols angehenden Angelegenheit und be klagte

dem deutschen Südtirol, namentlich dem deutschen Etschtale, der Stadt Bozen und dem Eisak tale bringen müßte, haben diese Gebiete zu einer gemeinsamen, energischen Abwehr gegen dieses beab sichtigte Vordringen des trientinischen Einflusses ver einigt. Das vom Bozner Fleimstalbahnkomitee aus gearbeitete, reiflich, erwogene Projekt einer Bahnlinie Neumarkt—Predazzo—Moena wurde durch weit gehende Unterstützung, Uebernahme von Stammaktien, Zinsengarantien seitens öffentlicher Korporationen

, sich an das nationale und patriotische Gefühl aller Tiroler mit der dringenden Bitte zu wenden, die deutschtiro- lisch e Aktion zur Erbauung der Bahnlinie Neumarkt— Predazzo—Moena durch Zeichnung von Stamm aktien zu unterstützen. Die Finanzierung des Pro jektes ist bis auf einen verhältnismäßig geringen Be trag vollendet. Die rasche Aufbringung desselben wird der Beweis sein, daß in Tirol noch deutsche und patriotische Herzen schlagen, daß wie einstmals, wo ganz Tirol, Nordtirol in treuer Brüder schaft mit Südtirol

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 1 of 10
Date: 11.10.1902
Physical description: 10
; wird nun die Linie Neu markt—Predazzo gebaut, so wird der Bedarf im deutschen Landesteile, vorzugsweise in Bozen gedeckt, mit dem Zustandekommen der Lavis—Predazzo-Linie würde aber Trient der Lieferant fürs Fleimstal werden. Ebenso ist es mit der Ausfuhr aus dem Fleimstal: während im einen Fall die Produkte des Tales nach Trient abgeliefert würden, würden selbe im anderen Falle durch die Bahn Predazzo—Neu markt dem deutschen Markte zugute kommen. Vom nationalen Standpunkte aus muß die deutsche Linie

keine direkten Zu sagen gemacht und nur das größte Wohlwollen versprochen worden. Hierauf verlas der Vorfitzende einige Entschul digungstelegramme, u.a. auch eines von Dr. v. Grab- mayr. Dann erhob sich der Abg. S chrott zu seinen Ausführungen und überraschte die ganze Zuhörer schaft durch die besondere Betonung des nationalen Momentes, welches ihn und seine Parteigenossen dazu bewogm, sich mit ganzer Kraft für die New markt—Predazzo-Linie einzusetzen. Es ist das sehr zu begrüßen und es erschollen

die Konservativen den Christlichsozialen den Nationa lismus als unkatholisch vor. Redner führte weiter aus, daß er und seine Gesinnungsgenossen diese Bahnfrage auch vom poli tischen und patriotischen Standpunkte aus vertreten. Die Italiener wollen den Deutschen durch eine Bahn linie Lavis—Predazzo das ganze große Eembra-, Fleims- und Fassatal den Deutschen abzwacken und dem Trentino angliedern. Die Deutschen aber wollen durch die von ihnen projektierte andere Bahnlinie ihren nationalen Besitzstand erhalten

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Brixener Chronik
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Page 5 of 8
Date: 11.10.1902
Physical description: 8
die Entwicklungsgeschichte der nun brennend gewordenen Frage: wer soll die Fleimstalbahn bauen, respektive sollen die Deutschen es zugeben, daß die Welschen dieselbe herstellen und dadurch den ganzen Fleimstal- verkehr nach Trient ablenken? Vom wirtschaft lichen und nationalen Standpunkt aus sind die Deutschen verpflichtet, nachdem von der Re gierung nichts zu erwarten ist, die Linie Neumarkt- Predazzo selbst herzustellen. Nach ihm ergriff der konservative Abgeordnete Pfarrer Schrott das Wort und betonte eingangs der Rede

, daß er und seine Parteigenossm außer vom wirt schaftlichen auch vom nationalen Standpunkt für die Linie Neumarkt-Predazzo sind. Es ist sehr zu begrüßen, daß auch die konservativen Deutschen anfangen, etwas national zu werden. Es war das früher nicht so. Wir wollen nicht glauben, daß es diesmals bloß aus Opportunist geschah. Dann führte er weiter aus, daß er und seine Parteigenossen sür die Erbauung der deutschen Linie auch aus politischen und patriotischen Gründen sind. Nach ihm erhob sich der christlich soziale

Landtagsabgeordnete Pfarrer Steck und führte aus, welche Schädigung in nationaler Hinsicht der Ausbau einer Linie Lavis-Predazzo- Moena mit sich brächte; es würden sich die Welschen dann im Nu auf das ganze lange Tal werfen und einerseits aus der Ampezzanerstraße gegen Ampezzo, andererseits gegen Buchenstein vordrängen. Das Welschtum würde dann den einen Arm über das Dolomitengebiet, den andern über das Etschland und Elsacktal ausstrecken, das dazwischenliegende Gebiet umfassen und erdrücken. (Slürmische Rufe

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