haarklein erklärte, hörte er mit gesenktem Haupte und finsterer Miene zu. Weil er nichts mit sich gebracht hatte, überließ ihm der Kurat ein Bett und einige Lebensmittel; er selbst blieb aber nicht mehr im Widum, ging aber auch nicht, wie es ihm aufgetragen worden war, sogleich aus dem Landgerichte, sondern in das nahe Kuens, wo er in halber Verborgenheit lebte. Der k. Landrichter wußte es wohl, sah ihm aber, da er sein Gevattersmann war, durch die Finger. Planggers Kooperator, Simon Platzer, speiste
nun beim Schullehrer und be hielt im Widum blos seine Wohnung. Die Pfarrbücher nahm er zu sich, ohne sie jedoch zu verschließen. Nach etlichen Tagen wollte Sandbüchler als Bevollmächtigter auftreten. Da erklärte ihm Platzer, woferne er amtiere, müsse er sogleich auf Befehl seiner geistlichen Obrigkeit Riffian verlassen; denn mit Eingedrungenen dürfte er nicht arbeiten. Darüber ward Sandbüchler sowohl über den Kooperator als auch dessen Vetter Mathias Platzer, einen Studenten, welcher ihm Speise
und Trank brachte, so ungehalten, daß er bei der Behörde Klage zu führen beschloß. Weil man aber erfuhr, daß der k. Landrichter W. mit Hofstetten nicht mehr in Eintracht lebe, so wendete sich Sandbüchler an das Militärkommando zu Meran. Auf Verordnung der k. Spezialkommission vom 13. Sept. kam nun ein k. b. Major in Begleitung von zwei Husaren nach Riffian und stellte den Kooperator Platzer zur Rede, indem er ihm schlechte Behandlung des neuer: Seelsorgers vorwarf. Dieser blieb ihm aber keine Antrvort
des Port aushelfenden FrühmefferS von Martell, Sebastian Rafeiner, bis zur Latschander, wo das neue Landgericht Fürstenburg anfing. Von hier begab er sich nach Graun, wo er sich einstweilen niederließ. — Allein Simon Platzer erfuhr gar bald, wem das Militär gelte. Er selbst und sein Vetter wurden von demselberr in Riffian, Verauer und Meran bis zum 23. Sept. wie ein Wild gehetzt, und zwar vorzüglich darum, weil ma t er fahren hatte, daß er den Erpofltus Schiser zu Vernauer nach Passeir gesandt
habe, um das Volk gegen die neuen k. Seelsorger aufzu dringen und Unruhe zu erregen. Ihre Kühnheit rettete sie jedoch bis Rabland und von hier nach Martell. Auch bis in dieses Thales Schluchten wurden sie vom Militär verfolgt. Sie ent gingen ihm aber als Bauern verkleidet durch die unwegsamsten Gebirge und kamen nach St. Maria im bündtner'schen Münster thal, von wo sich Simon Platzer nach Cur begab, woselbst er im Seminar seine endliche Sicherheit fand.*) Kein besseres Schicksal hatte der Erpositus zu Vernauer