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Meraner Zeitung
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Page 9 of 22
Date: 10.04.1898
Physical description: 22
M., 43 S' lame» des Schicksals. ^ Erzählung v»n Robert LouiZ Jeff«rson. (») (Nachdruck verboten) Tom zuckte die Achseln. „Besser ein Sklavcntreibcr in Afrika, als ein Zuchthäusler in England,' antwortete er. «Ich bin gekommen, um Euch etwas zu sagen; ich habe jetzt mit meinen Kameraden einen mehrtägigen Weg vor mir, fühlt Ihr Euch kräftig genug, so lange allein bleiben?' «Ich denke, es wird gehen,' erwiderte Philipp, „ich danke Euch vielmals für Eure Freundlichkeit, die Ihr mir erzeigt

.' „Nun, wir sind Landsleute, da muß ich schon etwas für Euch thun. Vor allem will ich Euch einen Rath geben: verlaßt diese Hütte nicht eher, als bis ich wieder komme. Wenn Euch die Schurken von Arabern sehen, so werdet Ihr endlosen Qualen ausgesetzt sein, aber ich will Euch nicht verlassen.' So konnte doch vielleicht noch Alles gut werden. Philipp betete heiß und inbrünstig zu Gott, und Ruhe und Frieden zogen in sein geängstetes Herz ein. Im Laufe des folgenden Tages mußte er wieder einen so entsetzlichen Auftritt

. Ein furchtbares Ringen folgte. Philipp mußte der Ilebermacht weichen; gleich dem Sklaven wurde er ge fesselt und mit fortgeschleppt. Weiter ging's, ununterbrochen weiter; rechts und links sah Philipp die armen Opfer fallen, aber ohne Gnade und Erbarmen ivurde die Karawanne vorwärls getrieben. Nach einem, wie es Philipp schien, endlosen Marsch kamen sie an die Mündung des Zambesi. Dort lag ein Schiff vor Anker. Philipp glaubte seinen Augen nicht zu trauen; es war das Schiff des schurkischen Kapitäns

. Nicht lange danach stand dieser auch schon vor ihm. „Guten Tag, mein Herr,' sagte er niit dem freundlichen Grinsen, das Philipp so haßte, „wo haben Sie denn Ihren Gefährten?' „Er ist todt, und mit mir wird's wohl aus bald so weit sein,' war Philipp's Antwort. „Wie sind Sie denn hierher gekommen? Aber ich kann mir's schon denken, Sie sind den Treibern in die Hände gefallen. Ist's denn da nicht besser, ein Sklaven händler zu sein, als selbst ein Sklave?' Ohne eine Antwort abzuwarten, wandte er sich fort

. Am nächsten Morgen sollte Philipp mit seinen un glücklichen Leidensgefährten eingeschifft werden. Als er indeß in der Frühe des folgenden Tages aus seinem Schlafe erwachte, sah er sich zu seiner un aussprechlichen Freude von englischen Seeleuten umgeben. „Rettet mich, rettet mich,' rief er laut. Sein Flehen war nicht vergebens; er wurde von mitleidigen Männern aufgehoben und auf deren Schiff gebracht. Ein englisches Kanonenboot war in der Nacht an gekommen; als die Matrosen bei Sonnenaufgang

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Dolomiten
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Page 7 of 8
Date: 25.10.1926
Physical description: 8
Schicksalstücke. (4. Fortsetning.) Roman von Molloy-Walter. „Welch traurige Eristenz für Sie!' sagte Philipp bedauernd. „Und das alles durch jenen Buben! Sind Sie 'Broun niemals wie der begegnet?' „Niemals. Es ist vielleicht auch besser, wenn ich Um nicht miedersehe. Und doch — es kommen Zeiten, wo die Erinnerung an das (Geschehene zu mächtig wird und mich dem Wahnsinn nahe bringt. Dann zieht es mich unwiderstehlich hierher und spät am Abend, wenn alles still ist, betrete ich dies Haus

mit dem Gedanken, vielleicht Braun begegnen und ihn bitten zu können, mir einen kleinen Teil des Geraubten zurück zugeben.' „Ich verstehe Sie vollkommen,' bemerkte Philipp, der wegen seiner Diamanten den gleichen Gedanken gehabt hatte, „doch ich fürchte, selbst wenn Sie Gelegenheit hätten, ihn zu sehen, würde er Ihrer Bitte kein Ge hör schenken.' „Das glaube ich auch,' gab sie seufzend zu, „er hat leider ein Herz von Stein.' Philipp schwieg: er war eigentlich ent täuscht, denn er hatte gehasst, die Geschichte

hat.' Sie hatte ihm still zugehört, doch auf ihrem Gesicht sah mau, wie mächtig es in ihr arbeitete. Ihre dunklen Augen blitzten und ihr Atem ging rascher, als sie leise, mit bebender Stimme hervorsties;: „Vielleicht kann — ich Ihnen helfen.' Philipp starrte sie verdicht an. „Sie mir helfen?' fragte er zweifelnd. „Wie wäre das möglich?' „Weiberlist geht über Männerschlauheit,' entgegnete sie mit schwachem Lächeln, „und wo der Mann keinen Weg mehr sieht, schlüpft die Frau »och dlirch.' „Wollen Sie Hoffnungen

in mir erwecken, die sich doch nicht erfüllen können?' sagte er noch immer zweifelnd. „Das liegt mir fern,' wehrte sie ab. „Ich meinte nur, das; ich Ihnen vielleicht eine Begegnung mit Braun ermöglichen könnte.' „Wirklich?' rief Philipp aufgeregt. „O, sagen Sie mir wie und wo! Wenn das ginge ' „Ruhig! ruhig!' beschwichtigte sie ihn. „Sagen Sie es mir doch!' drängte er von neuem. „Nicht hier,' flüsterte sie, den Schleier vor ihr Gesichl ziehend. „Jbinmen Sie mir mir!' Sie erhob sich, und ohne Widerrede folgte

Philipp ihr aus die Straße hinaus. 8. Kapitel. Beratungen. Schweigend, jedes seinen Gedanken nach hängend, schritten die Zwei, die der Zufall auf so seltsame Weise zusammengeführt hatte, durch die stillen, menschenleeren Straszen. Es war schon spät und mir wenige Menschen begegneten ihnen, von denen der eine oder andere einen neugierigen Blick auf das Paar warf, sich fragend, in welchem Verhältnis der junge, hübsche Mann wohl zu der ärm lich aussehenden, dichtverschleierten Frauen gestalt stehen möge

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 6 of 8
Date: 14.06.1922
Physical description: 8
, er- klärte Philipp sich hierzu bereit und bestieg wieder die Droschke. „Jetzt geht e» aber doch ins Loch,' sagte der Kut scher, oer den Auftritt voll Interesse oerfolgt hatte. ^Jns Loch, du dicke Kutschersaul schrie Herr Woerz und ergriff wieder in seinem besten Hamburger Deutsch das Wort. Nachdem «r dem Kutscher ein schlechtes Ende auf Grund der Eigenschasten, dle auch Gustav IV.«Adolf gestürzt hatten — Dummheit und eselartiger Eigensinn — prophezeit hatte, befahl er ihm, zu Schiemann» Bierhall

« zu fahren. Der Kut scher weigerte sich laut und vernehmlich, zu Schie manns Blerhalle zu fahren. ,/3o fahren Sie zur Brunnengasse, wir gehen da» letzte Stück!' Zehn Minuten später hielt der Kutscher bei der Mündung eines dunklen, unwirtlichen Gässchen», au» dem gelbe Laternen sckimmernten und Sohlen er tönte. Herr Woerz nahm Philipp unter den Arm, und mit dem Gefühl, ein neuer Djafar zg fein, der an der Seite des Kalifen in diesem modernen Bagdad auf Abenteuer aurgoa. bog Herr Eollln in seiner Ge> sells

' ' ' Sei der ersten Straßen- Ilschaft ln da» Gä i laterne blieb Herr Aoerz stehen, betrachtet» Philipp i kritisch und sagte: .-So kann der Herr nicht bleiben. WIUJU/ UIW I-UHIC* i/VW IMIMb VF* Gigerl kann man hier nicht brauchen.' n leere» Trep'penbau» wurde zur Garderobelog« erkoren, und »intae Minuten später halt« Herr Woerz Imlt «in paar Handgriffen, liichen Zigarette und ein lEand. für. Philipp Eollln etwa, Säst seiner schauer- wenia Straßenschmug den. in da, schönste Exemplar eines Hafenstrolche

» verwandelt, da» man sich nur wünschen konnte. Philipp hatte Herrn Woerz' groß karierten Ulster übernommen, der ihm bi» zu den Fußknöcheln reichte, sowie seinen Melonenhut, wäh rend dieser sich mit Philipps Zylinder geschmückt hatte, nachdem derselbe entsprechend eingetrieben worden war. Dann setzten sie ihre Wanderung fort, bi» Herr Woerz in einem zwei Meter breiten Gätzchen vor einem roten Ziegelhaus, dessen Fenster erleuchtet wäre», stehen blieb. Don drinnen Hort» man singen und schreien. Plötzlich

sprang die Tür« aus, und «in Mann kam kopfüber auf die Strasse ge flogen, mit einer Geschwindigkeit, dir ihm offenbar von außen cmfgevrängt war. Ehe sich die Türe noch schließen konnte, stand Herr Woerz mtt Philipp an der Hand davor. Mbendl'chörte Philipp ihn flüstern. „Woerz, zum Teufel..., Woerzl — Kein Schwindel' — — eine Münze klirrt« sacht», und Philipp wurde von Herrn Woerz ln ein dunkle» Stieaenhau» gezogen. In der nächsten Minute ging ein« Tür auf, und sein Beglei ter schob ihn in ein Zimmer

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Volksbote
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Page 11 of 16
Date: 04.10.1934
Physical description: 16
brachte. Hätte er die Hand nur ein wenig verrückt, so wäre es vielleicht um ihn geschehen ge wesen, setzte der Jäger Peter seine Erzählung, zu Philipp gewendet, fort. Dieser nickte Nur leicht mit dem Kopfe und nahm einen neuen kräftigen Schluck Bier. Run war alles abgemacht; heute sollte der tolle Philipp seine Wunder erleben. Bevor sie auf den Anstand gingen, tranken sie im Stammlokal zum „Blauen Ochsen' einige Halbe und bestellten immer von neuem eine Runde, so daß Philipp weit über das nor male Maß

trank. Dann brachen sie zu einer weit entfernt liegenden Wildkreugung auf. , Es war das erste Mal, daß sie nach dem schrecklichen Unwetter ans dte Jagd gingen, und sie mußten immer wieder über um- gefallene Bäume oder Geröllhaufen klettern; was Philipp beinahe bewogen hätte, umzu kehren, denn er meinte, schließlich sei das kein 1 Vergnügen mehr, auf die Jagd zu gehen. Die anderen mußten sich alle Mühe geben, um ihn zum Bleiben zu bestimmen. Auf dem Anstand angekommen, nickte Philipp bald

ein. Im Halbschlafs kam es ihm vor, als ob sich jemand an feiner Hose ! zu schaffen machte. Ohne dte Augen zu äff- ! neu, blinzelte er leise durch die Wimpern und erkannte den Jäger Peter, der vorsichtig seine vorderen Hosenknöpfe aufmachte und zu seiner größten Upberraschung ein kleines Bündel . Gedärme hineinpraktiziorto., Philipp rührte sich nicht und ließ ihn ruhig gewähren, aber> es war ihm sofort klar, daß ihm da irgendein Streich gespielt wurde. Da siel ihm auch schon die Erzählung des Jägers Peter

bezüglich des Bauchschußes ein und nun wußte er bereits, was sie mit ihm vorhatten. Na, wartet Ihr Burschen, euch will ich heimleuchten! Nun stellte sich der Jäger Peter einige Schritte von ihm weg hinter den Busch und ließ einen ; Schutz in dte Lust. Philipp fuhr aus dem Schlafe, macht», als ob er die ausgetretenen Gedärme entdeckt hätte und schrie mit Herz- zerreißender Stimme: „Hilfe, Htlfe, ich bin angeschossen, Hilfe!' Der Jäger Peter und die anderen drei Jagdgenossen ellten herbei und stellten

sich mit entsetzten Gesichtern um den tollen Philipp, der fürchterlich stöhnte und jammerte und um einen Arzt schrie. ' Dem Jäger Peter schien nun der Stretch ge lungen zu sein und er erklärto Philipp, er Möge nur die Hände weggeben, es seien ja gar nicht seine Gedärme. Da war er aber an den Falschen gekommen. Philipp erklärte, das < sei nicht wahr, man wolle ihn ermorden, und als ihm der Jäger Peter mit Gewalt dis i Hände wegnehmen wollte, begann er derart zu brüllen,, daß man glaubte, er sei wahn- , sinnig

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Bozner Zeitung
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Page 5 of 8
Date: 13.03.1905
Physical description: 8
»Bozner Zeitung- (Südtiroler Tagblatt) Montag, den l». März W05 Zu Geschworenen wurde» ausgelost die Her ren: Johann Fliri. Theodor Veit, Georg Torggler. Ferdinand Kaufmann'. Leopold Eifendle, Franz Flora. Josef Lberschartuer. Anton Nabairser, Jo hann Wanner und Johann Bailmgartner. Der Anklageschrift entnehmen wir: Die nun 30jährige Beschuldigte verlobte sich im Juli 1903 mit dem Besitzer des Kauserhofes in Gritzen, Gemeinde St. Veit in Defereggen, namens Philipp Veiter. Obzivar

noch Anna Praft, sah den Smwn Veiter gern und ivar ihm vor Weih nachten 1903 und dann noch im Jänner 1904 dreimal zu Willen. Am 8. Februar 1904 fand die Kochzeit Philipp Veiters statt. Kurz nach der Hochzeit - Philipp Veiter hatte sich um seine Frau noch nicht bekümmert er schien Simon Veiter ans dem Kanserhofe und v.urde vcn Anna Veiter sehr freundlich behandelt. Mhillpp Veiter schöpfte Verdacht und warf ihr Beziehungen mit seinem Bruder vor. Bald darauf nach Behauptung Philipp Veiters schon früher

bis zur Sättigung ins Wasser geben nnd nnt diesem Umschläge machen sollen. Anfangs Juni 1904 nun bot Anna Veiter ei nige Tage abends ihrem Manne immer Kirsch- branntwein zum Trinken an. der ihm jedesmal mundete. Ein2s Abends gab sie aber einen halbe.' KM>c- iöffel voll von Bleizucker in das Schnapsgläschen. Als Philipp Veiter das Gläschen geleert hatte, wurde er sofort von sehr großen Magenschmerzen ergriffen, welche die ganze Nacht andauerten. Durch eine volle halbe Stunde mußter er ohne Unterlaß erbrechen

. Der Geschmack des Getränkes war auf fallend bitter und im höchsten Grade eigentümlich, so daß Veiter ihn einen ganzen Tag lang nicht aus dem Munde brachte. AI's er seine Frau wegen dieser Wirkung des Branntweines befragte, er klärte sie ihm. die Ursache müsse darin Legen, daß der Schnaps zu Ende und daher zu stark sei. was aber erlogen war. Einige Zeit hernach war Philipp Veiter in folge einer Beschädigung, die er sich bei der Arbeit zugezogen, krank. Seine Frau reichte ihm ein Häfelchen mit Him beersaft

. Vorher gab sie in dasselbe einen kleinen Eßlöffel voll von einem Wasser, in welchem sie für ihren Gebrauch Bleizucker aufgelöst hatte. Das r war voll gesättigt, weil iu dem zum Auf- beniitzten Fläfchichen Satz zurückgeblieben war. Als sie ihm den Himbeersast kredenzte — es war eine Quantität von ^ Liter - sagte sie ihm. seine Tante hätte ihn» den Saft geschickt, er solle ihn trinken. Philipp Veiter nahm jedoch den gleichen Geruch und Geschmack wahr, den er noch vom Ge nusse des ihm so überl

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 6 of 8
Date: 28.06.1922
Physical description: 8
ak« Buchhal terin, erste Chefstütze oder ähnlich am Platze oder auswärt». Gefl. Anbote unter „Solid 4282' an die Verwaltung de» Blatte». 4282 'ist L i. i Herrn Kolli«, Abenteuer. Roman von Frank Heller, ö ) (Nachdruck verboten.) „Guten Tag, Mr. Johnson,' sagt« Philipp, „schließen Sie hier auch bl« Buoes' „Ja, Sir,' sagte Mr. Johnson. „Mr. Kenyon und Mr. Laue reisen heute abend, in die Schweiz, Sir.' Meiden Sie lange fort?' fragte Philipp. „Bis August oder September, Sir. „Die haben e, gut.' sagte Philipp

. ^Dann ist ja die Straße ganz leer. „Ja. Sir, bl, auf mich,' sagt» Mr. Johnson mit einem Seufzer. „Ja, gewiß, bi, auf Sie, Mr. Johnson,' sagte Phi lipp und ging, ohne weiter an die Sache zu denken. Es war an einem Samstag abends, eine Woche später, London war schwül wie eine Wüste, und Phi lipp ging langsam durch Picadilly. Trotz des Ge wühls auf den Straßen lag eine Felertagsstlmmung über der Stadt. Aber es war schwül, furchtbar schwül, und Philipp bog in den Hyde Park ein. um ein bißchen frische Luft zu schnappen

. Er ging einige Schritte in den Part und ließ sich auf einer Bank nieder. Ein anderer Herr saß schon darauf, aber Philipp beachtete Ihn nicht. Plötzlich warf er jedoch zufällig einen Blick zur Seite und erkannte zu seiner Ueberraschung oen riesenhaften Mr. Johnson. Er passte an einer Penny zigarre, deren Licht sich auf seinen braunen Backen knochen und in den kleinen wasserblauen Augen wiederspiegelte. Den Hut, einen Schlapphut, oer wenig zu seinem kantigen Kopf paßte, hatte er in den Nacken

zurückgeschoben. Philipp betrachtet» ihn amüsiert und sagte: „Guten Abend, Mr. Johnson.' Mr. Johnson sah mit dem Mißtrauen auf, da» seiner Rasse eigen ist (wir haben schon erwähnt, daß er Smaländer war), offenbar erkannte er Philipp zuerst nicht. Dann kam er -Über ihn ln» Klare und hob die Hand, um zu grüßen. Dabei entglitt ihm ein weiße» zusammengefaltete» Papier — eine Zeitung, wie es schien —, die vor Philipp zu Boden fiel. Phi lipp bückt» sich artig, um sie auszuhebrn. Man denke sich sein Staunen

Feder gehorchend, regten sich seine Lippen und sagten im schönsten Smaländer Dialekt: „Ja, freilich, ich bin au» Smaland.' Dann machte er eine Pause, wie selbst erstaunt über den Klang seiner, Stimme. JUbet der Herr wird doch kein Schwede sein?' „Und ob ich ein Schwede bin.' sagte Philipp herzlich. -- „Ist', dl» Möglichkeit, ist', die Möglichkeit — und ich habe jetzt seit vierzehn Jahren nicht schwedisch ge- sprachen. «Solange find Si« schon da?' »Freilich, freilich,' bestätigte Mr. Johnson gedan

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 5 of 6
Date: 20.06.1922
Physical description: 6
und da mußte es doch Droschken geben. Nachdem er Herrn Woerz von seiner Brieftasche befreit hatte — denn die Apachen konnten ja noch zurllckkommen — empfahl ihn Philipp dem Schutz der russischen Heiligen und trabte durch die morgend- lich einsamen Straßen. Ueber den Häusern wurde es schon heller. Die Wolken jagten sich graublau über den spitzigen Dächern, und der Wind pfiff um die Ecken. Die Straßen verschlangen sich miteinander wle die Linien auf einer Zeichnung von Beardsley. Plötzlich bog Philipp

um eine Ecke wie ein Dutzend anderer und stand, auf dem Gänfemarkt, der Im anderer und stand auf dem «Gänsemarkt, der lm Mor. genlicht grauschwarz vor ihm lag. Bor einem früh geöffneten Gasthaus stand eine Droschke, und mit einem Seufzer der Erleichterung sprana Philipp hinein und gab dem Kutscher die Adresse Truthahn, gaffe. Nachdem dieser Philipps Kostüm unschlüssig angestarrt und einen Vorschuß aus dl« Bezahlung .verlangt hatte, fuhr er davon. Philipp zündete sich eine ZIgarett« an — die letzte

Philipp schlaftrunken und suchte ver- geoens seine Erinnerungen zu einem Bilde zusam- menzufügen. In das das Wort Truthahngasse hinein ' Ja, richtig. ~ paßte zum Teufel, dämmerte es ihm plötzlich auf, da sollte ich doch Herrn Woerz holen, der eigentlich Michael Nikolajewitsch heißt und Großfürst von Rußland ist.... Aber wo zum Teufel ist Herr Woeriz? Die Antwort aus diese Frage kam ln höchst unerwarteter Form, und zwar von der Person, von der Philipp sie zuletzt erwartet hätte, nämlich von Herrn Woerz

war frei, und Ihm entströmten in einer Sturmflut die schrecklichsten Schimpfworte und Flüche, die Philipp je gehört hatte. „Halt's Maul.' rief der eine der Schutzleute einmal übers andre Mal. „Schusterl Und sich ärger besaufen als ein Schwein — pfui Teufel — halt's Maul, sag« ich...!' „Halt selbst dar Maul.' brüllte Herr Woerz mit gereizter «Sm Imme, .einen armen Schuster hopp. nehmen, das könnt ihr. ihr verdammten «Blutwürste, aber...' Seine Stimme wurde plötzlich dadurch erstickt

, daß der eine der Schutzleute ihm mit seiner Riesenhand den Mund verschloß. ,^Hol' die Karre,' hörte Philipp ihn seinem Kollegen zurufen, der daraufhin im Lauf- marsch verschwand. Blaurot im Gesicht vor erstickter Empörung suchte Herr Woerz vergeblich dem Schutz mann zum Ausdruck zu bringen, was er über diese Behandlung von Arrestanten dachte, aber trotz all seinen Anstrengungen gelang es nicht. Plötzlich kamen oer Schlag des Bleiknovfs und der Alkohol, den er konsumiert hatte, zu ihrem Recht, er sank wider standslos

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Lienzer Zeitung
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Page 22 of 24
Date: 12.07.1902
Physical description: 24
stärker und murmelte: „Wie verächtlich er von den Frauen sprach! Wenn Papa den kennte, er hätte gewiß nicht daran ge dacht, eine veraltete Mode wieder aufnehmen zu wollen! Gott be wahre mich vor der Bekanntschaft!' Sie zog ihr Taschentuch und wischte sich die Augen, denn sie dachte an ihr liebes Mütterchen, wie gut es gewesen! — der an dere, wie nannte er ihn doch? Hm, Philipp Lüders? Richtig! Der andere hatte ganz andere Ansichten von den Frauen! Sie hätte ihm dafür danken mögen! Das Taschentuch

legte sie neben sich. Da hört sie keuchenden Atem. Die Dogge Trim trottet heran, schnüffelt auf der Erde herum und packt dann ihr Taschentuch, läßt es fallen und hält ein anderes mit Monogramm und Krone fest, welches neben ihr liegt, auf dem sie halb gesessen. Die Dogge reißt daran und knurrt abscheulich; Eugenie stößt einen Schreckens schrei ans und will aufspringen. Da stehen Leopold Spillner und Philipp Lüders vor dem Run dell. Der erstere lacht belustigt, Philipp Lüders aber sagt: „Mein Fräulein

, die Bestie will nur ihres Herrn Taschentuch, aus dem Sie sitzen, haben. Der verrückte Baron hat das Vieh gewiß zum Apportieren geschickt.' Eugenie erhebt sich, Philipp Lüders hebt drohend das Spazier- stöckchen, die Dogge schielt ihn drohend an, knurrt verdächtig, er greift das Taschentuch mit dem Monogramm und der Krone und schießt pfeilschnell dahin. Leopold Spillner ist schon feige vor der drohenden Dogge ge wichen und reißt Philipp mit sich, so daß dieser kaum den Hut ziehen und sich in höflicher

Weise verabschieden kann. „Die Bestie ist gefährlich!' meint Leopold. „Und die Dame entzückend!' „Bah, wie viele hundert andere!' Indessen sind sie vorwärts geschritten. Drüben winkt die Re staurationshalle. „Komme mit! Das Wiedersehen muß doch ge feiert werden!' Philipp Lüders folgt widerwillig. Der reiche Spillner findet andere Bekannte; Philipp kann sich jetzt drücken und kehrt nach dem Rundell zurück; die Dame ist fort! Dort hat sie gesessen, das sind die Abdrücke ihrer Stiefelchen im Kies

! Da blitzt es im Sande; Philipp bückt sich und ein winziges Brillantringelchen ruht in seiner Hand. „Sie muß es verloren haben!' Das ist sein erster Gedanke. Er steckt es ein und geht langsam seinem Hotel z». Eugenie hat ihren Verlnst schon bemerkt. Sie geht sofort zu einer Zeitungsexpedition und giebt folgende Annonce auf: „Ver loren im Kurpark ein Brillantring. Dem Wiederbringer zwanzig Mark Belohnung! Viktoria-Hotel, Zimmer 28.' » ^ -i- Bei ihrer Heimkehr fand Eugenie ihren Papa im Hotel an gekommen

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Meraner Zeitung
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Page 9 of 18
Date: 08.04.1898
Physical description: 18
Lame« des Schicksals, Sljühlung von Robert Louis Jesferfoo. <>o) (Nachdruck verboten) Sie waren so vertieft in ihre Arbeit gewesen, daß sie es gar nicht bemerkt hatten, wie sich ein schweres Gewitter über ihnen zusammengezogen. Während sie sich noch abmühten, den Deckel des Kastens zu öffnen, kam ein heftiger Windstoß; eine Wolke von Staub und Sand hüllte sie ein, während der Boden unter ihnen so stark zitterte, daß sie zur Erde stürzten. „Das ist ein Erdbeben.' rief Philipp entsetzt

und schickte sich an, fortzueilen. Anton humpelte ihm mühsam nach; jeden Augenbick mußten sie fürchten, von einem einstürzenden Felsen zertrümmert zu werden. Von dem strömenden Regen ganz durchnäßt, setzten sie sich endlich erschöpft nieder. „Hast Du unsern Proviant und den Kasten mit genommen?' fragte auf einmal Anton. Philipp erschrak heftig; in der Aufregung hatte er gar nicht daran gedacht; nun waren sie auch ihrer letzten Habe beraubt. Aber es half nichts, über den Verlust zu klagen, sie mußten

sich in's Unvermeidliche fügen. Die Nacht brach an. DaS waren immer glückliche Stunden für Philipp. Er befahl sich dem Schutze GottcS und schlief trotz allen Kummers ruhig einige Stunden. Dann trugen ihn die Träunie in die Heimath, und er wandelte an der Seite der Geliebten. Als er am andern Morgen erwachte, merkte er, daß er allein war ; er rief laut den Namen seines Gefährten; eine bange Sorge befiel ihn, daß ihm ein Unfall zu gestoßen sein möchte. Er würde doch nicht etwa den tollkühnen Versuch

gemacht haben, den verlorenen Vorraths sack und die Schatulle wieder zu erlangen? Der Regen siel in Strömen, der Donner grollte, Philipp kümmerte es nicht, er stürzte vorwärts, den einzigen Wunsch im Herzen, seinen Geführten wieder zufinden. Laut rief er wieder und wieder seinen Namen. Endlich, es waren schon Stunden vergangen, schien es ihm, als hörte er eine leise, ganz leise Antwort. Er stieg auf einen Felsblock und blickte sich aufmerk sam nach allen Seiten um. Ja, in einiger Entfernung sah

er eine Gestalt liegen; das mußte Anton sein. Jetzt halte er die Stelle erreicht; er kniete neben seinem Freunde nieder und netzte seine Stirn und seine Lippen mit frischem Wasser. Er legte sein Ohr auf Anton's Herz, es schlug noch leise. Nach einer Weile öffnete Anton die Augen. „Philipp,' lispelten die bleichen Lippen, „ich sterbe.' „Sage mir, was kann ich für Dich thun, mein Freund?' „Nenne mich nicht Deinen Freund; ich verdiene es nicht o wenn Du alles wüßtest!' DaS Sprechen wurde ihm sauer

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Lienzer Zeitung
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Page 9 of 22
Date: 18.03.1905
Physical description: 22
, verehelicht, zuletzt Bäuerin am Ranserhofe in Ät. Veit, die Anklage: 1. Sie habe im Juni 1904 am Ranserhofe in St. Veit gegen ihren Manu Philipp Veiter, in der Absicht, ihn zu töten, durch wiederholte Verabreichung von Bleizucker, somit eines Gif tes, zur wirklichen Ausübung der Uebeltät führ ende Handlungen unternommen, wobei die Voll bringung des Mordes nur wegen Unvermögen- heit und Dazwischenkunft eines fremden Hinder nisses unterblieben ist. 2. Sie habe am 30. August 1904 im Fut terhause ihres Mannes

Philipp Veiter in St. Veit durch Anzünden eines Feuers eine Handlung unternommen, aus welcher nach ihrem Anschlage an fremden Eigentum eine Feuersbrunst entstehen sollte, wobei das Feuer ausgebrocheu und ein für den Verunglückten erheblicher Schaden ent standen ist. 3. Sie habe bei der in der ersten Hälfte des Oktober 1904 in Kurztalhofe in St. Veit erfolgten Geburt ihres ersten ehelichen Kindes dieses, in der Absicht es zu todten, dnrch Er würgen auf eine solche Art gehandelt, daß dar aus dessen Tod

erfolgte. Anna Veiter habe hiedurch das Verbrechen des versuchten meuchlerischen Gattenmordes, das Verbrechen der Brandlegung und das Verbrechen des Kindsmordes begangen. Vorgeladen sind als Zeugen: 1. Philipp Veiter, Ranserhosbesitzer in Gritzen, St. Veit, 2. . Dr. Hans Wallnöser, Gemeindearzt in St. Veit. Als Sachverständige sind erschienen die Herren Aerzte: Dr. Robert Kinsele und Dr. Josef von Braitenberg von Bozen. Die Gründe der Anklageschrift besagen: Die nun 30jährige Beschuldigte verlobte

sich im Juli 1903 mit dem Besitzer des Ranser- hofes iu Gritzen, Gemeinde St. Veit in De fereggen, Namens Philipp Veiter. Obzwar auch dieser erst im Alter von 27 Jahren stand, scheint die Verbindung eine Geschäfts heirat bezweckt zu haben, denn ein Liebesverhältnis bestand zwischen den Beiden nicht. Der Bruder des Bräutigams, Simon, war schon durch lange Jahre auf dem heimatlichen Hofe der Braut zu Kurztal in St. Veit bedienstet und benutzte das Herannahender Hochzeit dazu, sich mit der Tochter

seines Dienst gebers und der Braut seines Bruders intim ein zulassen. Anna Veiter, damals noch Anna Prast, sah den Simon gern . . . Am 8. Februar 1904 fand die Hochzeit Philipp Veiters statt. Kurz nach der Hochzeit erschien Simon Veiter ans dem Ranserhofe und wurde von Anna Veiter sehr freundlich behandelt. Philipp Veiter schöpfte Verdacht und warf ihr Beziehungen mit seinem Bruder vor. Bis zur Abreise des Simon Veiter von St. Veit, die am 30. August 1904 morgens erfolgte, ging Anna Veiter häufig

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Der Bote für Tirol
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Page 7 of 10
Date: 07.01.1891
Physical description: 10
W^tri-Beilage H« „Bote für Tirol und B König Philipp II. Reise durch Tirol 1S4S. Nach einem zeitgenössischen Berichte von P. v. Radi es. Kaiser Karl V. halte nach der siegreichen Schlacht bei Miihlb-rg sich nach Brüssel zurückgezogen und wünschte nun seinen in Castilien weilenden Sohn Philipp — den nachherigen König Philipp II. von Spanien — von dem e>- durch mehrere Jahre getrennt gewesen, wieder einmal zu sehen, und zugleich ihn dem niederländischen Volke als künftigen Herrscher vorzu stellen

. Er ließ ihm daher durch die nach Brüssel abgeschickte Gratulationsdeputation die Weisung zu kommen, sobald als möglich ans Spanien nach Flan dern aufzubrechen. Nachdem Philipp dem Befehle des Vater? ent sprechend die Regentschaft von Castilien seinen, Schwager und Vetter Maximilian übergeben, machte er sich auf die Neise und zog, nachdem er' noch in Barcelona einein grandiosen, in den angenehmen Citronengärten deS Cardinals von Trient ihm bereiteten Abschieds» f»ste beigewohnt vom Hafen von Rosas

, die der damals 21jährige, aus der ihm angebornen Zurück haltung noch gerne, und namentlich in Damcngesell- schaft „mit veredelter Höflichkeit der Manieren' her austretende, inSbefouderS den feine leichte und behende Gestalt aufs vortheilhafteste weisenden Tanz liebende Pri»; durch das Land Tirol genommen, dessen Haupt stadt ven später so ernst gewordenen Fürsten bei seiner Anwesenheit in ihren Mauern also jugendfroh in die Erscheinung treten gesehen. Ueber diese Reise Philipp II. durch Tirol, gibt

uns nämlich ein zeitgenössischer Bericht in einem hente äußerst seltenen Drucke näheren Ausschluss, welchen Bericht wir na« so mehr zu reproducieren uns veran lasst sehen, als selbst das monumentale biographische Werk über Philipp II. von William PreScolt, das wohl sonst eine Schilderung der ganzen Tour Philipps a»S Spanien nach Flandern enthält, gerade über seinen Durchzug durch Tirol nur mit einer Zeile hinweg» g-cht. ^ HinS HeuSl von Salzburg, als ein Diener der fürstl. Durchlaucht aus Hispanien

, Philipp des Prinzen, beschrieb nämlich als Augenzeuge den größten Theil dieser Reise, welche B-schreibuug er dann sofort nach Beendigung der Tour seines Herrn retour bis Augs burg 1551 zu Augsburg bei HanS Znnmermann er scheinen ließ unter rem Titel: „Ain schen new Buch, lustig zu lesen, den ganzen Zug und Raiß.... Philipps Printzen anß Hispanien.... was Turnier, Kampf, mancherlei Ritterspiel sammt andere wunder- barlichen Banketten, Lust und Frewden Spilen auch all demjenigen

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 6 of 6
Date: 16.05.1922
Physical description: 6
. Aber wer weih? Vielleicht konnte noch irgend etwas ein» treffen! Mr. Jsaacs beschloß, die Sache einmal dem Zufall zu überlassen. Was'war im Notfall ein Ver lust von 1000 Pfund? Mr. Haars blies «ine illu» strattve Rauchwolke vor sich. Am Nachmittag machte er dis Bekanntschaft Herrn Philipp Collins. Herr Collin hatte Frühling und Sommer in Eng land verbracht, mit verschiedenen kleineren Unter nehmungen beschäftigt, die mehr oder weniger fein gegangen waren. Im Herbst hatte ihn plötzlich die Wanderlust

flüsterte: »Darling, gib mir doch ein bißchen Geld! Ich habe so gräßliches Pech gehabt!' , »Rouge perde et couleur,' sagte Croupfer. Philipp heimste seinen Gewinn ein und drehte sich um, um zu sehen, wer da so rührend schön um Geld bat. Ihm begegnete ein erstaunter Ausruf, zwei auf» gerjssene blaue Augen — enfin — Mrs. Maisy Bell. »Pa... pardon,' stammelte sie, »ach Ver zeihung... Ich habe mich geirrt! Was werden Sie von mir denken? Ich habe Sie für jemand andern gehalten. Sie sehen ihm so riesig

ähnlich — von rückwärts meine ich — ich .... aber da kommt er!' unterbrach sie sich und eilte auf Mr. Jsaacs zu, der eben aus dem Roulettesaal hereinkam. „Ernie, kannst du dir denken, ich habe dich mit diesem Herrn ver wechselt, und ich habe ihn um Geld gebeten!' Philipp, der sogleich zu seiner nicht geringen Ueber» raschung Mr. Jsaacs aus den illustrierten Zeitungen erkannt hotte, beeilte sich,' ein paar artige Phrasen zu sagen: und während Mrs. Bell an Mr. Jsaacs Seite fortflatterte, warf

er ihr einen langen Blick, nach, denn sie war wirklich sehr schön. Aber was zum Teufel tat Mr. Jsaacs in Monte Carlo — in dieser Gesellschaft? Er hatte die ganze Episode beinahe vergessen, als er am Abend plötzlich wieder mit dem großen Fi nanzmann in der Halle des Hotel de Paris zusam» menstieß »<Äe sind also wieder in Europa, Mr. Jsaacs?' sagte Philipp im Vorübergehen mit einem artigen Lächeln. Pst! Keinen Namen,' flüsterte Mr. Jsaacs. »Sie sind ein Mann von Welt... Sie verstehe»!' „Ich verstehe,' sagte Philipp

mit einem unter drückten Lächeln. Mr. Jsaacs schien noch nicht beruhigt. Vielleicht war es besser, diesem Herrn, der ihn kannte, etwas nachdrücklich den Mund zu schließen — die englischen Wahlmänner sind so überaus moralisch. „Verzeihen sind . sagte er. „sind Sie allein?' Wollen Sie mit mir... mit uns dinieren? Es wäre... uns ein großes Vergnügen.' „Danke,' sagte Philipp. »Sie sind zu liebens würdig, ober ich bin sicher, daß ich nur stören würde. „Aber nein, gewiß nicht. Sie sind herzlich willkom men. Hier kommt Mrs

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 5 of 6
Date: 25.04.1922
Physical description: 6
, G. m. b. fj. — Rota tionsdruck Buch» und Kunstdruckerei S. Pützelberger. Meran. ) o z« n: Rapid', eb mit n Ama- teserven i Gaste schlägt Boxer- abends, ! einge- -♦ Neben- srlanat. 5500 Herrn Collins Abenteuer Roman vo» Frank Heller. 5 . (Nachdruck verboten.) Nachdem «r einem der dreizehn Sandwichmen einen Stockschlag auf die Annvncenlafel versetzt hatte, um semen Abscheu vor dem Mann auszudrücken, bellen Bild er trug, und nachdem er die nötigen Polizel- butzen hierfür erlegt hatte, stürzte Philipp

anwesender, ln Zivil gekleideter Bruder, Mr. Bateson, »er gesuchte Verbrecher war. In brühheißem Französisch-Dämsch.Eng lisch hatte Philipp sein Geld verlangt, «in rohes Lachen zur Antwort bekommen, Drohungen fürchterlichster Art ausgestoßen worauf er von den muskulösen Brüdern hdnausgeschleudert wurde, während er ihnen die unerhörtesten Strafen in Aussicht stellte und schwor» im Notfall« Hilfe bei irer Polizei zu suchen. Eine Sekunde später wurde noch «in Herr hmausgaworfen; das war El Kabirs Diener

, der feine Stelle verlor, well «r Philipp eingelassen 'hatte. Philipp rettete sich vor diesem in einem Auto, und bevor er noch PiccadMy erreicht hatte, war sein Racheplan fertig. Am selben Nachmittag enthielten die Zeitungen unter der Rubrik „Wanted' «in« Annonce, tn der «m Platz als Diener bei dem großen El Kabir in Bond Street angekündtgt «rar. Am nächsten Tag« wurde für diese Stella ein schweigsamer, brauner Hindu angenommen, der auf den Namen Feiz Ullcch hörte. Nach einer Woche war er der Liebling

seines Herrn wie dessen Kunden, um» wenig ahnst der erste, daß dl« braune Haut und die 'wetten >indlischen Kleider einen Ddann verbargen, per sein Todstind war, rand. juris utriusque, Philipp Cvilin aus 'Kvistlan^h-rnlii. Aber st war es. . Und während die Tage vergingen. wachten diese schwarzen indischen Augen, die so demütig und treu schie nen, mit nie versagender Aufmerksamtett über alles, was sich im zwei ten Stockwerk 118 b Bond Street zutrug. und registrierten alle ver-' dächtigen Züge zur künftigen

Darnachachtung «in. Und was Philipp von Anfang an vermutet hatte, nahm In seinem Bewußtsein bald klarere Fomien an. Nicht zufrieden mit dem Gewinn des fetten Wahrsagergeschäftes, verwendeten die beiden Brüder die Mit teilungen, die sie ihren Kunden entlocken konnten; zu Privatzwecken ganz spezieller Natur. Ein« Woche, nachdem die junge Mrs. Morris — Philipp hatte ihre Wisitenkarte selbst in Empfang genommen — ihr Rendezvous mit El Kabir gehabt hatte, wurde am hcllichten Tage in ihrer Wohnung ein kühner

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 5 of 6
Date: 17.05.1922
Physical description: 6
hinab, um den befriedigten Glanz u verbergen, der bei Philipps Worten in seinen lugen aufleuchtete. „Ja, was ist dabei zu verwundern? Man muß für ei Mi t heutzutage praktisch sein, der zerstreute Professor taugt nicht mehr —'“ Philipp lächelte bei dem Ge- danken, wie gut die Zerstreutheit sich für einen Pro fessor, den er kannte, gelohnt hatte. „Ensin ich habe Lust, Ihre Worte über die Dlgammagesellschaft zu beherzigen, Mr. Jsaacs!' Mr. Jfaacs legte das Obstmesser mit einem Inner- lichen

Segensspruch über den Zufall oder die christ liche Vorsehung hin, die ihn mit diesem leichtgläubi gen Gelehrten zusammengeführt hatte. „Hören Sie zu, Professor!' sagte er und begann zu sprechen, während Philipp aufmerksam lauschte und nur hier und da einen Blick auf Mrs. Bells entzücken, den Hals warf. Drei Tage später, einen Tag vor Mr. Jsaacs, fuhr Philipp heim nach England, als Besitzer von 500 Ak- tien der britischen Dlgammagesellschaft. Mr. Ssaqcs war sein Coup über Erwarten geglückt. In gewöhn

- lichen Fällen hätte Philipp sich nie in ein Geschäft eingelassen, von dem er wenig oder nichts wußte: aber wie er da an dem lauen Sommerabend als East am Tische des Ftnanzmatador» faß, wäre es ihm als rin Berbrechen erschienen, den glänzenden, uneigennützigen Tip nicht zu benützen, den dleser ihm gik. vielleicht hatte «r sich «euch »on Mr». Bell beeinflussen lassen und ihrer sichtbaren Bewunderung inen Mann, der Geschäfte von 8000 Pfund beim ttagstlsch erledigte. Genug, beim Kaffee hatte Mr. Jsaacs

an sein Kontor telegraphiert, die Aktien der Dlgammagesellschaft. die er „für einen Freund' Inne hatte, Professor Pelotard zu dem Kurse von K Pfund per Stück zu überlassen: und gleichzeitig ! der Professor seine Bankiers telegraphisch an gewiesen, den Betrag auf Mr. Jsaacs Order hin aus zubezahlen. Beim Abschied war Philipp für einen Augenblick von Mrs. Bell beiseite gerufen worden. „Sie müssen mich einmal besuchen,' hatte sie ge- Ö t. Ich wohne so hübsch. In Sutherland Avenue 20. er bitte, kommen

Sie vorsichtig, Ernte ist so furchtbar eifersüchtig, und er will jeden Tag um ö Uhr bei mir den Tee nehmen.' Philipp hatte bereitwillig versprochen, zu kommen. Einen Tag nach seiner Ankunft in London erschien Mr. Jfaacs offiziell aus Aegypten und wurde von der liberalen Presse mit großem Waffengeklirr emp- angen. Am nächsten Tage würde er offiziell zum rei-sinnigen Kandidaten für South Watford prokla miert. wo nach dem Tooe des früheren Kandidaten eine Ergänzungswahl notwendig geworden war. Drei Tage später

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Meraner Zeitung
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Page 9 of 20
Date: 03.04.1898
Physical description: 20
M. 40 Meraver IMmz. »»»« ll»i»cn drs Schicksals. Erzählung von Robert Louis Jefferson. »1 (Nachdruck «erboten ) Lange hielt Bewußtlosigkeit ihre Sinne gefangen. Philipp erholte sich zuerst wieder. Entsetzen befiel ihn, als er sich seine und seines Begleiters Lage vergegen wärtigte. Allem Anschein nach befanden sie sich im Kielraum des Schiffes. O Gott! sollten sie denn hier elendiglich verschmachten? Alle Glieder thaten ihm von dem Sturze weh; noch schlimmer aber schien es seinem Gefährten

zu er gehen, der sich laut stöhnend hin und her warf. Philipp schlang seine Arme um ihn und redete freundlich auf ihn ein; ein Stein fiel ihm vom Herzen, als Anton endlich aus seiner Betäubung erwachte. „O Philipp,' war sein erstes Wort, „ich glaube, ich habe das rechte Bein gebrochen. Wo sind wir eigentlich?' fügte er nach einer Weile hinzu. „Ich fürchte, wir sind im Kielraum; wir wollen zu Gott beten, daß er uns aus dieser schrecklichen Lage be freit; er ist unsere einzige Zuflucht in unsrer großen Noth

.' Die Stunden schlichen dahin; war's Tag, war's Nacht? Die Beiden wußten es nicht. In dumpfem Hinbrüten verbrachten sie die Zeit. Anton hatte große Schmerzen in seinem Bein zu leiden, und Philipp saß an seiner Seite, unfähig ihm auch nur die kleinste Linderung zu verschaffen. Er hatte, so gut er es in der Dunkeheit vermochte, mit den Tüchern, die sie bei sich hatten, einen Verband um Antons krankes Bein gelegt, das war aber auch alles. So waren ein paar Tage vergangen; die Gefangenen waren vor Hunger

- deihen ließen, wieder genesen. Sie saßen in ihrer kleinen Kajüte und sprachen von den überstandenen Leiden, als sie die Botschaft empfingen, der Kapitän wünsche sie zu sprechen. Mit dem Grauen, das Philipp vor jeder Berührung mit diesem Menschen empfand, begab er sich alsbald in die Kajüte des Kapitäns; hätte er geahnt, welchen Ausgang diese Unterredung nehmen würde, er würde sich noch weit mehr davor gefürchtet haben. Ohne alle Umschweife gab der Kapitän seiner Ueber zeugung Ausdruck, daß die Beiden

, die er „aus Mit leiden' in sein Schiff aufgenommen habe, entlaufene Zuchthäusler seien. (Woher er zu dieser Kenntniß ge kommen, ob er das blos vermuthet, oder ob er von außen Kunde erhalten, hat Philipp nie erfahren.) Nun will ich Ihnen einen Vorschlag machen,' schloß der Kapitän seine Rede, bei der es Philipp bald heiß, bald kalt geworden war. „In Ihre Heimath können Sie nicht wieder zurück, da dachte ich, Sie könnten lieber bei uns bleiben, und uns bei unserm Geschäft helfen. S' ist freilich kein so ganz

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 6 of 8
Date: 13.06.1922
Physical description: 8
Pulvar - Paal« - Cllxlr Bet den besten Agenten erhältlich Sotletä Dr. A. Mllanl a [o. Verona, Pension Villa „Rosa“ oeOitnetnin I. Juni bis 30. Sept. IUBig> Pniis. Ingimlunis Funliiinltsu Herrn kollin« Abenteuer. Roman von Frank Heller. (Nachdruck verboten.) Verflucht, dachte Philipp, ist Herrn Woerz' Durst gelöscht, dann muß er in einer Stunde rui- noch nie , . .. _ niert fern. Uebriäen« scheint die Schuhmacherei ein lohnende» Gewerbe zu sein. 20 Wart da» Seidel, da» kann man schon «inen^sürstlichen

offenbar schon in Verkleidung getroifen. Während Philipp hastig dies« Erinnerungen zusam» ging. Im Hinblick daraus gab Herr Woerz Philipp einen guten Rat. der mehr wohlgenceint al» druckbar war, worauf er vom Trottoir au» elm Droschke an» rief. Al» der Kusscher da» wunderlich« Paar sah —. Philipp in Frack und Lackschuhen, Herrn Woerz in seinem wunderbaren Kostüm — hielt er offenbar den letzteren für einen Detektiv, der Philipp arretiert hatte, denn seine ersten Worte waren: „Ahal' Jetzt gebt

!' Knurrend und fluchend setzte der Kutscher die Werde in Trab, und es ging nach St. «Paul; zehn ' ~ ~ ' rüde passt Minuten, nachdem sie die LombardbrÜ ert batten, war Phllipp so gut wie verirrt. Herr Woerz schwadronierte weiter an seimr Seite. Plötzlich de- kam Philipp Lust, zu rauchen; er steckte die Hand in Tasche und zog sein Zigarettenetui hervor:,dabei die Tasche und „ , kam di« blauweiß« 'Karte' mit, die er von Direktor Dreitmann bekommen hatte, urw wurde «inen Augen blick vor dem Licht

einer Bogenlamp« beschienen. Er Kündet« di« Zigarette an und steckt« die Sachen wie der ein, aber kaum «hatte er einig« Züge gemacht, al» «Herr Woerz di« Droschke stoppt«, indem er au» Lei beskräften an die Decke trommtlte. Sr öffnete Philipp artig di« Türe, und dieser sprang herau». Draußen n, aber «» war dafür hatte e» aufgehört zu r ziemlich kalt geworden, nen auf den Boden und dr«!. . . sehen» ob Herr Woerz nicht auch au»stl«g. livp stampft« mit den ht« sich bann um. um zu Aber nicht seine freundlich

« Physiognomie begegnete ihm, sondem «in wild grtmasslermde» Gesicht von mz unoerkmnbar tatarischem Typus, und vor efem Gesicht in der Höh« von Philipp» Kopf ünt Ute, sehmge Hand, di« sich um «men Revolver lloß. Philipp machte unwillkürlich elnm Sprung zurück. Er war nicht» weniger al, physisch feige, aber ol» Schießscheibe für einen verrückten russischen Großfüvstm dazustehen, für den «in Mensrhenleven «vermutlich weniger al« «in« Rull bedeutet», macht« chm wenig Spaß. Sin donnernde« „Hände hoch

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Lienzer Zeitung
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Page 4 of 27
Date: 28.09.1901
Physical description: 27
,, Debant. 3. Michael Jesacher, Sillian. 4, Josef Wallensteiner sen^, Debant. 5, Theodor v. Hibler, Lienz. 6. Johann Jak ob er, Lienz. 7. Peter Jesacher, Sillian. 8. Dr. Anton Wurnig, Lienz. Schleckerbeste: 1. Alois Putz, St. Johann i. W, 2. Johann Jakober, Lienz. 3. Philipp Vergeiner, St. Johann i, W. 4. Dr. Anton Wurnig. 5, Michael Jesacher, Sillian. 6. Johann Aigner, Abfaltersbach. 7. Andreas Lukasser, Aßling. 8. Wilhelm Kiniger, Sexten. 9. Alois Grißemann, Lienz. 10. Alois Obois, Lienz. 11. Michael

mien für die meisten Nummern: 1. Johann Aigner, .Abfaltersbach. 2. Philipp Vergeiner, St. Johann i. W. Tages-Prämien: Am 15. Sept. 1. Josef Wallen steiner sen, Debant. 2. Dr. Anton Wurnig, Lienz. Am 16. Sept. 1. Stefan Moser, Prags. 2. Alois Maier, Lienz. Am 23. Sept. 1. Wilhelm Kiniger, Sexten. 2. Theodor v. Hibler, Lienz. Am Haupt zieht der Kreis 23 Heller. Bestgewinner beim II. Filial-Schießen des Pusterthaler Schn- tzenbnndes in St. Johann i. W. am 14., 15, 16. und 22. September 1901 Hauptbeste

: I. Johann Wallensteiner jun., De bant 663 0 Theiler. 2. Andrä Vergeiner, St. Johann 920 0. 3. Michael Jesacher, Sillian 973-1. 4. Pfarrer Kröll, Ainet 13260. 5. Stefan Moser, Prags 1770 2. 6. Philipp Vergeiner, St. Johann 18631. 7. Wilhelm Kiniger, selten 1888 3. 8. Theodor v. Hibler, Lienz 1967 2 9. Franz Schneeberger, St. Veit 2118 2. 10. Rupert Oberlohr, Kals 2192 2. Schleckerbeste: 1. Dr. Anton Wurnig, Lienz 0 0 Theiler. 2. Georg Groß- lercher, st. Johann 375 2. 3. Philipp Vergeiner, St. Johann 387

0. 4. Theodor v. Hibler, Lienz 4720. 5. Michael Jesacher, Sillian 483 2. 6. Josef Rainer, St. Johann K47 l. 7. Andrä Lukasser, Aßling 705. 8. Ei- sendle, Jnnichen 825. 9. Pfarrer Kröll, Ainet 835 2. 10. Franz Schneeberger, St. Veit 850 0. 11. Philipp Vergeiner, St. Johann 718 2. 12. Michael Jesacher, Sillian 835 2. 13. Stefan Moser, Prags 851-2 14. Andrä Vergeiner, St. Johann 884 0. 15. Dr. Knoflach, Lienz 912 2. 16. Andrä Vergeiner, St. Johann 920. 17. Stefan Moser, Prags 9212. 18. Franz Schnee berger

). 4. Stefan Moser, Prags 13. 5. A. Lukaßer, Aßling 12. 6. Franz Schneeberger, St. Veit 12. 7. Dr. Wurnig, Lienz 12. 3, Sebastian Huter, Kals 11. Serienbeste zu 10 Schuß: 1. Dr. Zlnton Wurnig, Lienz 34 Kreise. 2. Stefan Moser, Prags 31. 3. Michael Jesacher, Sillian 30. 4. Johann Jakober, Lienz 30. 5. Wilhelm Kiniger, Sexten 29. Prämien: Die erste Nummer am 14. Früh Philipp Vergeiner, St. Johann, letzte Andrä Ver aeiner, St. Johann. Die meisten Schleckschuß Philipp Vergeiner, St. Johann. Die meisten

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 4 of 12
Date: 10.06.1922
Physical description: 12
. welchen auch die Oberaus- A U I 5:. ■! I ■ m I? m i, .| ;i l. Ml Herrn kollinr Abenteuer. Roman von Frank Heller. 69) (Nachdruck verboten.) Das ist doch höchst wunderbar, dachte Philipp. Bin ich betrunken oder träume ich? Hier sitze ich in Nord» europas sicherlich feinstem NachtcasL, rings um mich habe ich ein tadelloses, elegantes Publikum, das Champagner trinkt und zu 50 Mark per Person souplertl vor mir habe ich einen kostbaren Mosaik boden. wo nubische Sklavinnen mäßig sittliche Tanze vollführen

«r. „Es soll doch auch bezahlt werden!. Offenbar verkehrte er in Lokalen, wo dl« Gäste wenig Kredit genießen. „Was kostet es?' fügt« er resolut hinzu. „Zwanzig Mark, Euer Gnaden.' Zu Philipps unaussprechlichem Staunen zog der Graugekleidete «ine blank« Boümiünge au» der Tasche und übergab sie nebst einem Nickelstück von zehn Pfennig dem Kellner. „Für die Michel' sagte er mit einem Ton, als wollte er sich alle Danksagungen verbleien. Der Kellner verschwand mit einer Verbeu gung, und Philipp starrt« Len graugekleideten Schu

ster verblüfft an. Zwanzig Mark für «ln Bier! Da» war selbst hier niedlichl Der Mann, der Philipp- Blicke offenbar bemerkt hatte, wandte sich ihm nun mit einem Aufleuchten sin Auge zu und sagt«: „Prost, lieber Herr!' „Profil' sagte Philipp und betrachtet« feinest Nach barn näher, während er ttank. Seine Augen waren intelligent, es lag ein Funkeln darin, das Philipp zusagte. Ein Schuster — lächerlich! War «» ein Schauspieler, der sich damit amüsierte, da» Publikum zu mystifizieren? Die Züge kamen

Philipp -«bannt vor — al* hätte er sie irgendwo photographiert ge sicht oblag. Die nicht ander» zu erwarten« wurd« bei diesem Umbau eine ebenso geschmackvolle, als auch gediegene Arbeit geschaffen, die den ausführenden Architekten gleichwie den Ge werbetreibenden alle Ehre macht. Spenden. Di« freiwillige Rettungsgesellschast Bozen-Gries erhielt an Zuwendungen von Herrn Anton Frick und dessen Frau «in« Kranz spende von L. 20.— für Frl. Rosa SporNberger; von Herrn Frastz Kamaun, Gastwirt, «in« Sach

ist nicht gewillt und auch nicht in der Lage, alle Auslagen allein zu tragen. sehen; aber fein Gehirn weigerte sich, di« Etikette zu dieser Phoiographle auszuliefern. Nachdem sie die Gläser niedevgestellt hatten, beugte Philipp sich vor und sagte: „Mir scheint, wir sind Kollegen?' ,M«rstche den Herrn nicht.' „Ja so — ich meinte nur, ich bin von der Direktion gemietet, hier zu sitzen, und Sie?' „Was sagt der Herr da? Ich — nein, ich -in der Schuster Woerg au» Altona und will einmal ein bissei drahn, mein lieber

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 4 of 6
Date: 26.04.1922
Physical description: 6
d. J., su varmlatan. Nähere Auskünfte: Stubnarhof, Untarmals ed. Advokaturskanslal Dr. Luchnar, Maran. 5586 Herrn Lollins Abenteuer Roman von Frank Heller. 6) - (Nachdruck verboten.) Philipp hörte von draußen Schrttte und flog psollschnM auf seinen Posten Im Wardezlmm« zurück. Sein Kopf ^brummte, und nur mit Aufgebot all seiner Kräfte konnte er zwei Minuten spät« zwei Damen mit sein« gewöhnlichen orientalischen Ruhe zu El Kabir geleiten. Denn die «ine von ihnen war Mrs John Walters, Wresje Steffens Walk

wird. Das zu besingen, was nun folgt, würde eins würdige« Feder verlangen, als sie meiniige. Gerade aus d« Gavage gekommen, ging Philipp nachdenlllch das Emücmkmmt entlang, über «in ungelöstes, wichtiges Detail feines Planes nachgrübeknd. Würde Batöson allein .sein? Oder würde stin Chauffeur mit sein? Und würde er in diesem Falle seinen eigenen Plan ändern müssen, oder würde besagt« Charrf. seur mit sich reden lassen? Und während er noch darüb« grübelte, erblickte «t plötzlich vor De Keyser» Hotöl «in große

» schwarze» Pcm- hardauto mit tigerartig spinnendem Motor und daneben, im Gespräch mit einen Bateson. in L«d« gekleideten Ehaufstur, keinen anderen als Mr. dem Feinde nach, aber der Kampf war Panhardauto wäre schon längst auß« esoi Es mar. als hätte Mr. Batöson göahnt, daß sein Feind Um' der Nähe war, denn in demselben Augenblick, in dem Philipp ihn erblickte, sprang « in das Auto, und-dieses flog das Embanbment entlang. Söine rückwärtige Laterne war angezündet, und in ihrem Lichte las Phikipp dis Nmmner

12 M 1000 Mit einem plötzlichen Entschluß stürzte Philipp im Laufschritt , aber der Kampf war zu ungleich, und das schwarze gewesen, wenn nicht im richtigen AugeMick ein Taxi aufgötaucht wäre. Er sprang hinein und gab dem Chausfeur Ordre nachzufcchren; ab« er konnte mcht lange ^ en bleiben. Gleich hinter Waterloo Bridge bog das 'Auto 12 dl 1000 «ins Quergasse, die nach dem Strand führte, wo der Abendv«kehr zu ungeheuren Proportionen angemachsen war. Im letzten Augenblick, ehe noch der cm d« Ecke

postierte PoÄzchmttnn den Arm hatte heben können, preßt« sich Mr. Bateson» Auto auf den Strand, und dann schloß sich dis Lücke im Derköhrsstvam wieder hermetisch. Wütend üb« dieses Pech warf Philipp fqinem Chauffeur «inen Schilling zu und tauchte unt« dem Kopfe eines riesenhaften Ardannerpferdes in dem Abendv«kchk des Strandes unt«, um feinen Feind zu verfolgen. Auf die Gefahr, jeden AugeMick AutomobÄvädern od« Pferdöhufen zum Opf« zu fallen, gelang es ihm, dem fsbndllchen Auto bis zur Ecke von Aldwych

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 4 of 6
Date: 14.07.1922
Physical description: 6
abends Sitzung im Dereinsheim CafL Planken stein. Dienstags abends Saaltraining (Stemmen, Boxen. Ringen ufw.). Treffpunkt v Uhr abends am Theaterplatz. WOHIN AM SONNTAG! Beachten Sie die beiden Spezlal- Rubrlken »VergnUgungs-Anzelger* sowie f Emptehlenswerte Sommer- orte* In unserer Sonntagsnummer. 1 t 1 > -ll Herrn öollins Abenteuer. Roman von Frank Heller. 61) (Nachdruck verboten.) „Der ganze Inhalt ausgeleertl Ohne daß Sie es gemerkt yabenl' sagte Philipp teilnehmend. „Nein

, ich hatte nicht das Geringste gemerkt. Alles war nicht weg, aber ein paar Juwelen die Ich darin hatte... und eine Uhr... Man muß er furchtbar B ‘ hickt geöffnet haben, so daß ich gar nichts gemerkt e.' „Hier in London/ sagte Phllipp zerstreut, „ist alles iiröglich.' „Aber, setzt sprechen Sie wie Mr. Philpott. Das ist doch faktisch passiert -. Ihnen? dachte Philipp, und unterbrach dann: „Warum haben Sie mir denn nichts gesagt, als wir uns trafen? Ich hätte Ihnen vielleicht helfen könne», wenigstens zur Scotland Dard

zu finden/ „Nein. Ich wollte Sie nicht benkühen/ sagte ste ein bißchen ungeschickt. Philipp betrachtete sie mit gespieltem Dorwurf, und sie fuhr eifriger fort, während sie an der Ziga rette rauchte: „Ich wollte zur Scotland Pard. weil ich einen rich tige» Detektiv haben möchte. Ich brauche doch einen richtige» Detektiv?' „Ja/ sagte Philipp mit verschlelerter Ironie, .da» Ist sicher/ Die Gedanken brausten nur so durch seinen Kopf: aus der Straße bestohlen, ohne daß sie «» gemerkt hat — sehr nujglich

noch festst eben, gönne ich Ihnen geme den Ver such, sie zu gewinnen. Ohne seine Gedanken zu verraten, hatte Philipp Ihr noch einig« Fragen über den mysteriösen Dieb» stahl gestellt. Dlötzslch kam ihm eine Idee, und er sagte: „Ja. Sie brauchen unbedingt «inen richtigen De tektiv, Fräulein Holten, wenn Sie Ihren Verbrecher fangen wollen. Wissen Sie wa»? Gehen Sie nicht zur Scotland Aard — die sind fo überlaufen, daß fl« Ihrem Fall kein« Mnf Minuten opfern können. Wenn sch an Ihrer Stelle wäre, ich ging

wird, Fräulein Holten. Auf der Straße bestohlen — ohne daß Sie etwas merken, ohne daß Ihnen da» Täschchen en>- rlssen wird. Nicht übel.' „Und er kann «inen Dieb arretieren, wenn er ihn findet?' ,M»er ja. seien Sie ganz ruhig, Fräulein Holten. Er ist ein ebenso richtiger Detektiv, wie nur irgend einer von der Scotland Uard. Ich kann Ihnen seine Ad resse auf eine Kart« aufichreiben.' „Danke, wenn Sie so freundlich sein wollen.. / Philipp riß ein Blatt aus seinen Block-Notes und schrieb mit zierlichen

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Meraner Zeitung
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Page 9 of 14
Date: 18.03.1898
Physical description: 14
bis zu der angesehenen Stellung emporgeschwungen, die er jetzt inne hatte. Nun war er alt geworden, aber bei seiner rüstigen Energie und seiner Schaffensfreudigkeit lag ihm der Ge danke, sich zur Ruhe zu setzen und seinen beiden Söhnen Hans und Philipp das Geschäft zu übergeben, noch fern. Doch da traten Ereignisse ein, die dem alten Herrn tief in's Herz schnitten und seinen Plänen eine ganz andere Richtung gaben. Der älteste Sohn, Hans, war schon als Knabe ein Leichtfuß gewesen und hatte manchen dummen Streich

, der ungerathene Sohn dürfe die Schwelle des väterlichen Hauses nie wieder überschreiten. Dieser Schlag hatte den Vater mit einem Male zum Greise gemacht. Alle Lebensfreudigkeit und Schaffenslust waren ihm vergangen, und er konnte es kaum erwarte», bis sein zweiter Sohn Philipp, seinem Rufe Folge lei stend, ihm die Geschäfte abnahm. Philipp war in allen Stücken das gerade Gegentheil von seinem Bruder, ein ehrenhafter, tüchtiger junger Mann, der seinem Vater noch keinen Kummer bereitet hatte. Eine besondere

. Der Mitinhaber derselben, Herr Graser, begrüßte den Sohn seines Freundes mit großer Herzlichkeit; er er kannte bald den redlichen Willen und die gute Begabung des jungen Mannes und freute sich, daß derselbe mit einer kühnen Unternehmungslust große Gründlichkeit und Vorsicht verband. Auch in Gesellschaft war Philipp gern gesehen. Sein angenehmes Aeußere und sein fröhlicher Sinn, wie auch sein fein gebildetes Wesen machten ihn bald zu Aller Liebling. In einem Hause aber fühlte er sich vor Allem an deren wohl

; das war das Haus des .Herrn Graser. Und in der That war es auch ein edles, schönes Fa milienleben, das in den Räumen der eleganten und dabei gemüthlichen Villa herrschte. Die treue, innige Liebe, die Herrn Gräser und seine Gattin in ihrer Jugend zusammengesührt hatte, war all' die Jahre hindurch frisch und warm geblieben. Der Sonnenstrahl des .Hauses aber war Jda, die ein zige Tochter. Sie war auch vor Allem der Magnet, der Philipp immer wieder zu der Familie hinzog; er sah in ihr den Inbegriff

, aber eines Tages sollte ihm die ersehnte Ge legenheit werden. Der Bürgermeister von Sludgley gab ein groszes Fest, zu dem die Noblesse der ganzen Umgebung ein geladen war; auch Philipp und die Familie Graser befanden sich unter den Gästen. Noch nie war Jda dem jungen Dörner so berückend schön erschienen, wie an diesem Abend. Die einfache und dabei geschmackvolle Kleidung hob ihre zarte, schlanke Gestalt auf das Vortheilhafteste. Auf ihrem lieblichen Gesichte lag eine bezaubernde An muth. aus ihren dunklen

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