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Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 10.01.1911
Physical description: 8
der Marschen in den Tagen der Jugend oft genug ausgeführt hatte, -^dsch der Gaul, den er zwischen den Schenkeln :> itte, verftand seinen Reiter offenbar ganz; falsch, er doclte und widersetzte sich, und als Philipp al'vald in Hitze geriet, stieg die Rosinante kerzen gerade in die Höhe, so daß der begeisterte Lobredner seiner nordischen Heimat, trotz aller Anstrengungen, die er machte, sich im Sattel zu erhalten, hinten hernnreegliu. Dabei wollte es das Unglück, daß er einen schlimmen Beinbruch erlitt

, der sich auf die Heilung von Bruchschäden ganz ausgezeichnet verstand, n-ohnte glücklicherweise in der Stahe uud übernahm gegeu klingendes Entgelt bereitwillig die Kur, welche bloß durch die Ungeduld des Patienten erschwert wurde. Wäre Philipp indes eine Ahnnng davon gekommen, wie verhängnisvoll für seinen jungen Herrn die unfreiwillige Rast werden sollte, leine Macht der Welt hätte ihn auf seinem Lager sesthalten können. Fünf Wochen gingen ins Land, da konnte der arme Vareler, der seinen Uebermut so schwer

hatte büßen müssen, zur Not wieder gehen; oaran aber, daß er zu Pferde die Reise hätte fortsetzen können, war nicht im Traume zu denken. So ward denn ein Wägelchen erstanden, und sür die beiden Reitpferde wurden zwei muntere Braune eingetauscht, die das leichte Gefährt in raschem, gleichmäßigem Trabe dahinzogen. Philipp fungierte als Kutscher, und sein Herr mußte unwillkürlich lachen, als er bemerkte, mit welcher Vorsicht der sonst so Sorglose den Aus-, und - Abstieg vom- Wagen bewerkstelligte

' «Ja, - mein , guter Philipp,' svottete er autmütia. !s » clip dervixt CUP sn<z. lip.' oder auf deutsch i gesagt: „Zwischen Lipp' und Bechers Rand schwebt > der bösen Mächte Hand!' Wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, wird derselbe zugedeckt, u^>' gebrannte Leute scheuen das Feuer. Wärest Du ' vorher bloß halb so vorsichtig gewesen wie jetzt. Dir wäre nichts passiert, und wir weilten heute wohl schon mit dem Jüwelenfalken als dritten im Bunde in Amsterdam bei meinem viellieben Leo» «ardus

, von dem ich übrigens eine Ewigkeit lang nichts ;Aört habe.' Philipp' sah seinen Herrn mit einem Blicke an, der nm Mitleid flehte, und , sagte nur: .Ja, Herr, ick war en rechten Döskopp, tom twecten Mal schall 't mi nich wedder passeern.' Hätte der junge Graf gewußt, welche wichtigen politischen Ereignisse sich während der Wochen, > die.er in dem weltfremden Dörfchen verlebt, ab gespielt hatten, er würde seine weiteren Schritte mit großer Vorsicht bewerkstellig! haben, so aber fuhr er am hellen Tage in Varel

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Bozner Zeitung
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Page 5 of 8
Date: 19.12.1910
Physical description: 8
des Verwundeten sahen sich unwillkürlich bei dem Ausschrei nach ihrem Häuptling um, da aber war Licknng Günther auch schon heran. Dem vorderste» der Marodeure schleuoerte er die noch rauchend« Pistole ins Gesicht, einen Zweiten traf ein ae» ' «altiger Hieb seines Hirschfangers, während ihm Wc Seite sein Diener Philipp einen Dritten m Wnlicher Weise kampfunfähig machte, indem er dabei laut in seiner heimischen Mundärt wetterte: czi Räckertüg, de Duuner schall Ii schlan!' 5ber Rest des feigen Banditengesindels

. Nur ein plötzlicher Seitensprung seines Pferdes «ttete dem Junker das Leben, sodaß das Messer ihm »ur eine tiefe Fleischwunde am linken Arm beibrachte. Außer nch über diese Heimtücke des Räuberhäuptling schoß Philipp beide Pistolen in ' d«ck ^ Gesträuch hinein und vertrieb damit das Gesindel völlig. Ja tiefster Bewegung streckte Reichsgräsin . Dttolme ihremjungen Verioanvten die Hände entgegen: .Dank, Vetter, tausend Dank! Sie haben stch als ein echter Ritter bewährt —. okovälior »ws psur od siul» reprocliv

!' Leonore Sophie kam blaß und atemlos herbei, «cher ihre Augen glänzten und hingen mit dem Ausdruck der Bewunderung an Ludwig Günther, der ihrem kindlichen Sinne wie ein Held der alten Sage vorkommen mochte. Der junge Graf wollte etwas erwidern, aber plötzlich schwankte er im Sattel und eine tiefe Blässe überflog seine schöben Züge.. Philipp eilte erschrocken herbei und stützte den Wankenden. Erst jetzt Nahmen die beiden Frauen die Verwundung ihres Retters wahr, : der mit blassen Lippen

über sein Mißgeschick zu scherzen suchte: »Der Wurf war gut gemeint, aber unßglückte; es ist nur eine etwas tiefe Schramme geworden.' > > - -Oh. deHunn.' schallt der treue Philipp, .na tövt man, wenn ick s» noch 'mal to faten krieg' ; ick will se Mores lehren!. Min arme lewe ^^Wir müsse» sogleich heim/ bemerkte die be sonnene Gräfin, »yoffenmch Halle» Sie den Ritt aus, Vettel Oder reite schnell voraus. Leonore Sophie, und schicke Leute mit einer Tragbahre heraus!* .Nimmermehr!' wehrte Ludwig Günther

. Töllich erblaßt schloß er die Augen, eine tiefe Bewußtlosigkeit umnachtete seine Sinne. Ts bedurste keiner zweiten Aufforderung d« Gräfin an Leonore Sophia ein Blick genügte zur Verständigung, und wie ei» Pfeil flog die juaend^ liche Amazone davon, um Leute nevst einer Bahre zum Transport des Verwundeten herbeizuholen. Inzwischen betteten die Gräfin und der treue Philipp, dem die dicken Tränen in den Augen standen, den ohnmächtigen Junker sacht in daS Gras, in welches sich auch die stolze Gräfin

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Bozner Zeitung
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Page 5 of 8
Date: 30.12.1910
Physical description: 8
, ob ich bin. für was A mich bisher gehalten, ein Sproß der Familie Oldenbnrg-Bentinck oder ein Abkömmling der van der Valck.' Er war körperlich müde nnd damit ZuMch seelisch ruhiger geworden. Eine trübe Resignation griff bei ihm Platz, die auffällig von dem lrychen Lebensmut abstach, der ihn gerade m der letzten Zeit seit dem Abeniener mit den Strolchen und der Rettung Leonore Sophies erfüllte. , Philipp bemerkte das veränderte Wesen seines Herrn sofort. Der treue Mann pachte sich schwere Sorge darüber, nm so mehr als der Graf

, ganz «»der feine Gewohnheit, eine bescheidene Frage zAach der Ursache seiner Verstimmung barsch und ! unfreundlich beantwortete, sich überhaupt nervös .und unzufrieden zeigte. Freilich tat es ihm dann ?leder leid, wenn er den allezeit in feinem, ^Diensteifer und seiner Anhänglichkeit sich gleich»! »leibenden Blondkopf hart angefahren hatte, wo j gar keme Ursache dazu vorlag, und er suchte dm»n wohl durch ein herzliches Wort sein Versehen vneder gut zu machen. Philipp sann und grübelte

war in dieser Hinsicht Nicht ans den Mnnv gesailen uük> ciaö'6 ihr tüchtig zurück, schließt' ,, zog er. in dieii-m eigentümlichen Duell aber denn doch den Kürzen und gab schleunigst Fersengeld. „Od so'n Rappsnut/ brummte er vor sich hin, als er draußen war, „de hett in 'n Mule as 'n Katekerkci! in 'n Stert. Was to dull is, is to dull. Gesenkten Hauptes schritt er dahin, die alte Huntestraße und den mittleren Dämm eutlan.-. Es waren dies damals ganz neue Straße,», die von Philipp sonst viel bewundert worden wäre

», heute hatte er kein Auge für die Herrlichkeil der neuen-Häuser, sondern schritt gedankenverloren au? den Wall hinaus und dann im Schatten der Eschenbäume aus demselben dahin. Da kam ihm mit zwei Begleitern ein Herr entgegen, schlich: in seiner ganzeil Erscheinung und seiner Kleidung und doch so hoheitsvoll und imponierend in seinem Austreten, daß man sofort den Eindruck einer hervorragenden Persönlichkeit gewann. Philipp trat ehrsnrchtsvoll zur Seite, er sah diesen Herrn nicht zum erstenmal

. Es war der Herzog Peier Friedrich Ludwig von Oldenburg. Als der Landes- fürst vorüber war, ging Philipp den Ä.'<> welchen derselbe gekommen war, immer >ux., simulierend. den Blick auf den B^den aeiieüe:. Da erblickte er zu seinen Füt-en auf einmal ei« kleines Portefeuille mit mehreren leeren, weiße» Blättern zu Notizen. Auf der Innenseite d«S Umschlags war aus einer Gfenbeinplatte ein an mutiger, jugendlicher Frauenkopf gemalt^ während die Außenseite in Seidenstickerei einen kraus ver schlungenen Namenszug

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Bozner Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 11.01.1911
Physical description: 8
und was sie hier geborgen hat.' „Dachte ich es doch,' entgegnete die Herrn» von Schloß Varel, „nun denn, nur noch einen Augenblick, bisLhr Philipp hier ist, und. dann schleunigst ans Werk und auf und davon! Be vor der Morgen graut, müssen Sie schon weit fort sein!' „Philipp!' rief Ludwig Günther. „An den habe ich im Augenblick ja garnicht gedacht — oh, wie gütig Sie sind, Ottolwe! Niemals dürste ich ohne den Vieltreuen von hinnen weichen/ Die Worte wären kaum verhallt, so knarrte das Pförtchen, durch das der junge Graf

in meiner Brust, die Dämonen entflohen und die Engel des Lichts gewannen wieder die Oberhand. So beschloß ich denn. Dir die Freiheit wiederzugeben, gut zu machen, was mein Gemahl in seiner zornigen Uebereilung an Dir verbrochen hatte. Nun elle mit Philipp nach dem Zimmer der Großmutter, hole Dir dort» was Du vorhin schon suchtest, und dann fort von hier! Ich will hier mit Leila Wache halten, doch ist schwerlich etwas zu befürchten, wenn Dein Unstern Dir nicht etwa wieder den rottöpfigen Dänen, der förmlich

der böse Geist Wilhelm Gustav Friedrichs ge»! worden ist, in den Weg führt. Eile, eile, die Zeit drängt!' Sie händigte dem Grasen die kleine Laterne ein und drängte ihn aus den Gang, der nach den Gemächern der' verstorbenen Reichsgräfin führte, i Philipp folgte kopfschüttelnd: man'n Aewer-! gang, sä oe Voß, da trncken se em dat Fell äwer de i Ohren.' So brummte er vor sich hm, der ein«! fache Mann vermochte den schnellen Wechsel im! Benehmen der Reichsgräfin nicht zu fassen; erwari fast geneigt

» > als Schlafzimmer gedient hatte. Indem sie ihre« Fuß über die Schwelle setzten, glaubte Phmmll der mit einem ungemein scharfen Gehör begnav« war, das leise Schließ« jener zweiten Tür Mi vernehmen, und selbst Ludwig Günther war ^ einen Augenblick, als ob ein gwämpstes Geräusch! an sein Ohr schlüge, jedoch Mob er dies auf di»i begreifliche Erregung feiner Nerven und hielt e» für eine Täuschung. Mein der mißtrauisch» Philipp ließ es sich nicht nehmen, genau naAa» forschen. Er wußte von früher her, daß jener Raum

, mit dem Gesicht nach- unten gekehrt, während Philipp sich-auf ihn ge worfen hatte und Mit aller Gewalt den Wider strebenden am-Boden festhielt, ihm dabei zahlreiche Püffe und Stöße versetzend, indem er daber jedes-' inal eines der kräftigsten Schimpfwörter der Heimat ausstieß. Mit rascher Geistesgegenwart erfaßte der junge Graf die Situation. Die Laterne.beiseite setzend, zog' er Philipp eine starke Schnur ans der Tasche, die dieser, wie er wußle. fürsorglich ^ mitgenommen hatte, um,' falls es nötig

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Bozner Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 23.01.1911
Physical description: 8
, jauchzenden Ruf aus, und als >' daraufhin Philipp höchst verwundert seinen Kopf zur Tür hineinsteckte, zog er den treuen Diener völlig ins Zimmer, ergriff ihn bei den Ohren und schüttelte den alten Vertrauten herzhaft. „Philipp, . Philipp.' rief er dabei einmcu über das andere, «weißt Du, daß ich glücklich, selig bin? Ach, Philipp, Du bist ein Dummkopf, Du kannst ja gar nicht ermessen, wie wonnig mir zu Mute ist. Wahrhaftig. Philipp, ich möchte mich mit Dir prügeln vor lauter Vergnügen.' Der wackere

Vareler lachte über das ganze breite Gesicht: „Hauen Hie man immer zu, gnädiger Herr, ich kann 'uen Puff vertragen!' So hatte er seinen junge» Grasen ja noch gar nicht gesehen; er war darüber.ebenso erstaunt wie erbeut. Gottlob, die finsteren Geister, welche seinen Herrn so lange und so schrecklich gequält hatten, sodaß er, Philipp, schon geglaubt, jemand müsse seinen jungen Gebieter verhext haben, waren endgiltig gebannt; das erkannte er nun wohl. Aber was den Grasen in einen solchen Rausch

Du eine junge Gräfin zu bedienen. Hast Du verstanden?' Philipp nickte zwar, aber als er wieder, draußen war, verwandelte sich das Nicken in ein verwundertes Kopfschütteln. Er begriff an der ganzen Sache so mancherlei nicht, jedoch das ging ihm ja nicht zum ersten Male so, seitdem er mit seinem Grafen auf Reisen war, und die Haupt sache war und blieb, daß sein junger Herr so recht von Herzen vergnügt war. Schon am nächsten Tage betrieb Ludwig Günther seine Abreise ans Wangerooge. Von den gefangenen drei

Einbrechern hatte ihn der „Meister' erlöst. Wohin dieselben gebracht worden waren, wußte er freilich nicht, aber er uvd Philipp waren froh, die unheimlichen Mitbewohner los^zu sein. Oltmann beanspruchte vier Tage, dann sollte seine „Marie', eine schmucke Schonerbrigg, die augenblicklich in Brake ihre Ladung löschte, bereit liegen, den Grafen nebst Diener und Bagage auf zunehmen ' ' Es war ein wundervoller Tag, wie sie in der Zeit des Ueberganges vom Herbst zum Winter mitunter vorkommen

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Bozner Zeitung
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Page 8 of 20
Date: 24.12.1910
Physical description: 20
an ihr Ohr: „Gnädiger Herr! Gnädiger Herr, Herr Lndwig Günther!' — ' „Das ist Philipp, er sticht mich,' meinte der Graf erfreut und erwiderte den Ruf. Wenige Minnten später hatte der treue Diener seinen Herrn gefunden, ganz glücklich, daß feiy geliebter Junker heil und gesund vdr ihm stand., Ludwig ^ Günther jedoch sah in dem Zusammentreffen eine Fügung des Himmels. „Hast Du Waffen bei Dir?', fragte er seinen Vertrauten sofort. „Ja — nun Gott lob', zwei Pistolen und auch Pulver und Kugelvorrat

, Du bist ein Juwel, Philipp!' „Ihr wollt es also wirklich allein mit dem braunen Hanko und seinen Leuten aufnehmen?' fragte der Zigeuner. „Nun, da nehmet, gebt dies den Hunden im Hofcmm, sie werden dann nicht fressen, was der Brauue ihnen vorwirft und wachsam bleiben.' - Der jugendliche Sohn des geheimnisvollen Samstag, den 24. Dezember 1910. ^er tv.gcnouche Ä0yn des gehemnusvoUcn Volkes, das unstät und heimatlos die Erde durch- schweist. reichte dein Grafen zwei kleine Päckchen Hill und wiederholte nochmals

war in der Dunkelheit verschwunden. Jedoch es blieb dem Grafen keine Zeit, seiner Verwunderung über o«s sonderbare Verhalten des Zigeuners Ausdruck zu geben, aus der Dunkelheit vor ihm ertönte ein schriller Pfiff, - offenbar ein verabredetes Signal, das dem Sprossen des.Hauses Oldenhnrg-Bentinck einen jähen Schauer des Schreckens durch die Glieder jagte; er stürzte in wilder Hast vorwärts, so daß der' treue Philipp fast kaum zu folgen vermochte. — Gottlob' da lag das kleine gelbe Haus. Die Bewohner waren trotz

der späten Stunde noch nicht zur Ruhe. - Durch, einen Spalt der starken, eichenen Fensterladen quoll. goldiger Lichtschimmer' Neber die schmalen Blumenbeete des nur von einer niedrigen Hecke Umfriedeten Gärtchens hinweg, denen eine süße Wolke von Reseda- nnd Levkoyendilft- entquoll, 'eilte Ludwig Günther, dahin und pochte leise, doch energisch mit dem Kolben der von-Philipp erhaltene.» Pistole an den Fensterladen , an. Ein unterdrückter Auf schrei ersolgte drinnen, dann wurde das Fenster vorsichtig

und nur zum Teil geöffnet und die Stimme Leonore Sophies fragte: „Bist Du es, Vater?' - ' ' ' . - ' „Lassen Sie schnell und geräuschlos die Haus tür öffnen, Fräulein Sophie,' erwiderte. Ludwig Günther, „ich bin es. Gras Varel mit. meinem Diener Philipp. Ich' erkläre Ihnen alles im Hanse.' - - '.-'','7- - - V .- - ^ Aas:.jWge HMcheM NM Kk idk Alter ungewöhnlich klug und besonnen. Ohne sich mit weiteren Fragen aufzuhalten, gab sie ihrem alten Diener Befehl, die Haustür zu öffnen. Lndiv^z Günther

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Bozner Zeitung
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Page 9 of 20
Date: 24.12.1910
Physical description: 20
Nr. 29S „Bozuer Zeitung' (Südtiroler Tagblatt). Samstag, den 24. Dezember 19tg. Hnigeriiien von der Äiiinü» des Stövchens, das in dei Erregung de» Aiigendlicks ichöner «ar als le. drückte Ludwig Günther vi« schmale, aveiße Hau» desselbm av seine Prüft und rief in <dler Aufwallung: „Seien Sie ohne Sorge. Leonore Sophie, so lange ein Atemzug in mir ist.. ver- ^«rr« ich. dei» Schurken. mit meinem Leib« dm Weg zu Ihnen, und mein, braver Philipp läßt »ich nicht i« Stich, dasir kenne

verständnisvoll an. In jedem der drei kleinen Zimmer,^ welche das Erdgeschoß 7 eiühielt, hatte der Graf ein Fenster öffnen lassen, um leichter zu hören, was die Einbrecher nnter- »ehlnen wnrdnl. Flüsternd sprach er nochmals mit Philipp dm Kriegsplan iimch, ^überzeugte sich, daß die Pistolen schußbereit waren.' und wandte fich Hann an die jugendliche Hausherrin.' ' »Ihre alte Dienerin hat sich nach oben in Sicherheit gebracht,' sagte er, .wollen Sie sich nicht auch dorthin zurückziehen. Wir müssm den Schurken

uns die Haustür nut.' ^''rüchtig zpähren Ludivig Giinlher nnv Philipp durch die vor>M gebohrten ^öche». Bei dem Scheine enier?.el>e->aterne. die der Alan» mit sich .ühne. >»'«!> sie emen geschmeidig» Gesellen sich durch das ^'>»ler schivinj'.eu und au? leisen Soh'r» Herai,schleichen. Eii.eii lailerliaiceii Fluch stieß der Ei»l'.e.,'iet aus. als er die Tnr. hiuter welcher sie beioeu z.-»nicher siaiide». ^er schlossen fand und sich »»li0!!'' bei»»!.! . in and zusprenge:-. „Soll ich ii'i» ein? anl d.i

, sich dicht hinter ihm drängend die Schar seiner Leute mit 'ihren häßlichen Galgen- Physiognomien. Dennoch sollte die Bände nicht H leichtes Spiel, hubön, als ihr Anführer glaubte, ^ch .waren^idMnMort^ nicht verhallt, als die Hunde sich auf „die Eindringlinge stürzten nnd zweien derselben, ehe sie sich's versahen, an die Kehle führe« Äazu feuerten der Graf nnd Philipp ihre vorhin rasch aufs neue geladenen Pistolen, beide zugleich, m den dichten Halifen hinein nnd mit bessnem Erfolge als:das erstemal. Zwei

der , Leute stürzten zu Boden. Dennoch wäre es wohl' «veifelhaft gewesen, wie der Kamps geendet, die , uebermacht wävzu groß. ^Hund, Du — jetzt bist Du geliefert!' schrie der Zigeuner, indem er sich, km Messer schwingend, aus den jungen Gkasen Wrzte> der keine andere Waste in der Hand Hatte.' als die-abgeschosseue Pistole. Der Enkel der alten Reichsgräsin van Barel schien tatsächlich verloren,, fein Dasein hing ..an einem Faden, da rettete der treue Philipp ihm-das Leben, indem er, einer augenblicklichen

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Bozner Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 02.01.1911
Physical description: 8
, seinem Gast- Hause zu. s Der treue Philipp jubelte, als er sein.n Herr« . mit entwölkter Stirn und glänzenden Augen eintreten sah. »Der Herzog hat geholfen, ich wußte es ja, daß er meinem Herrn den Kopf zu rechtsetzen würde,' sagte er zu sich selber und ging den ganzen Tag mit einer Miene einher, als sei ihm unerwartet eine reiche Erbschaft in > den Schoß gefallen. „Philipp, pack' ein. wir reisen!' rief Graf Ludwig Günther dem treuen ' Diener zu. „Morgen mit Sonnenaufgang müllcn wir gen Bremen reiten

und von dort soll uns das erste Schiff, das nach Holland fährt, nach Amsterdam beiörder».- ''Philipp überreichte ihm einen Brief, der kurz vorher eingetroffen war. „Aus Varel von Ihrer Exzellenz der Frau Reichsgräfin-Witwe,' sagte er. „Wirklich von der Großmutter,' ries sein Herr herzlich erfreut; „was schreibt die liebe, gute Beschützerin meiner Kindertage?' Er vertiefte sich in den Inhalt des Schreibens, plötzlich aber schrie er unwillkürlich auf. ^Wunder barer Zufall! Der Erbgras Wilhelm ist gefangen

— vorzusprechen und die Vermittelung des alten Handelsherrn anzurufen, der weitreichende Ver bindungen besitze und mit der Großmutter in langjährigem Geschäftsverkehr stehe . . . Hurtig, hurtig, Philipp/ rief er dann keinem getreuen Schildknappen zu, der mit offenem Munde diesen schwerwiegenden Neuigkeiten gelauscht halte, „hole unsere Frau Wirtin herbei, damit ich unsere Rechnung begleiche und sogleich heute von dieser «riainellen Dame AbschiÄ» nehme.' ' Frau Schulten «schien bald darauf ganz be trübt

» sie zerdrückte wahrhaftig eine Träne zwischen ihren Augenlidern. Philipp hatte sie bereits von dem Stande der Dmge unterrichtet, und nur höchst ungern sah sie ven jungen Vareler Herrn scheiden, an den sie ganz offenkundig ihr Herz gehängt hatte. Das hinderte freilich nicht, daß sie entrüstet auffuhr und die Schleusen ihrer Rede öffnete, daß es nur so in Kaskaden her vorstürzte, als Ludwig Günther seine Rechnung forderte. „Wat betalcn,' rief sie entrüstet einmal über das andere, „ick schall Geld van Se nehmen

nich anners möglich.' Dabei blieb sie und fing znletzt wieder an, grobes Geschütz aus zufahren, sodaß der Graf halb ärgerlich, halb lachend von seinen Versuchen abstand und Philipp beauftragte, bei einem Goldschmied einen silbernen ' Becher zu erstehen, den er der Alten als An denken und als Entgelt für die Verpflegung in ihrem Hanse dann bei der Abreise zurücklassen wollte. Am anderen Morgen, als die Sonne ihre ersten Strahlen in die engen Straßen der kleinen Residenz sandte, ritten die beiden

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 6
Date: 08.07.1879
Physical description: 6
Spritze erste Section und Schlauchsectioneu der ersten und zweiten Spritze. Telegraphische Depeschen. Noderedo, 7. Juli. Bei der Abgeordnetenwahl wurden in Arco 16 Stimmen abgegeben. Davon er hielt Graf Philipp Fedrigotti 2 und Dr. Carl Bertolini 12. Ju Riva erhielt von 27 abgege benen Stimmen Graf Philipp Fedrigotti 16. Dr. Carl Bertolini 4 u.Dr. Baruffaldi 6 Stimmen. Noveredo» 7. .Juli. Bei der engeren Wahl in Roveredo (Stadt) erhielt von 292 abgegebenen Stim men Graf Philipp Fedrigotti 154

, Dr. Carl Bertolini 127, 11 Stimmen sind zersplittert. Noveredo, 7. Juli. Bei der Abgeordnetenwahl der Handelskammer erhielt von 13 abgegebenen Stim men Dr. Carl Bertolini 16, ein Stimmzettel war unbeschrieben. Eine engere Wahl zwischen dem Gra fen Philipp Fedrigotti und Dr. Carl Bertolini ist nothwendig. Borgo, 7. Juli. Von 75 Wählern gaben 26 dem Grafen Philipp Bossi-Fedrigotti ihre Stim men, 48 dem Dr. Carl Bertolini und 1 Stimme gina verloren. 2. Josef Mehr von Wilten, 3. Heinrich Heimbl von Brixen

Stimmzettel abgege ben; davon erhielt Graf Philipp Fedrigotti 284, Dr. Carl Bertolini 341 Stimmen; 19 Stimmen waren uugiltig. ZWiett, 8. Juli. Bei der engern Wahl im sechs ten steierischen Städt-bezirk Lnbnitz—DeutschlaudSberg wurde Magg mit 477 Stimmen gewählt gegen Mi nister Stremayr, der 404 erhielt. — Der Groß- grnndbesitz Mährens wählte mit 74 bis 75 Stimmen die Grafen Belcredi, Berchtold, DnbSky. Stockau. Better, Landgrafen Fürstenberg, Grafen Salm, Lau don und Frhrn. v. Gudenau gegen Aresin

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Bozner Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 13.01.1911
Physical description: 8
, daß '' seinem Hause die Souveränität verloren gehen sollte. „Ja, ^a,' fuhr er dann mehr zu sich selber als zu der Zigeunerin sprechend fort, »die Er eignisse der letzten Zeit drängten auf diese Wen dung der Dinge hin, und nach dem kleinen, welt abgeschiedenen Heidedorf, wo ich mir meinen . Philipp gesund pflegte und lange Wochen ver brachte, drang natürlich keine Kunde von den Vorgängen aus der großen Bühne der Welt geschichte. Gut, daß Du das nicht mehr erlebt - hast, alte stolze Großmutter

! Es würde Dir das Herz gebrochen haben.' Er versank in schmerzliches Sinnen, das weder Leila noch Philipp zu stören wagte. In des ging es ununterbrochen in dem gleichen schlanken Trabe vorwärts. Die Zigeunerin war der Gegend offenbar in seltener Weise kundig. Mitunter lenkte sie vom Wege ad, wenn dieser anfing, be schwerlich zu werden, und sprengte querfeldein auf ebenem, festem Terrain. Auf diese Weise kamen die Drei verhältniZmäßig rasch vorwärts, trotzdem wandte Leila des öfteren den Kopf zurück und spähte

dabei durch sein Hirn. Während das kleine Fahrzeug mit dem Grasen, , seinem getreuen Philipp und dem Fergen in das Watt hinaussteuerte, an dessen anderem Ende wie ein durchbrochener, schmäler grauer' Rand die Jnselreihe Langeoog, Spiekeroog, Wangeroog ans dem Wasser einportanchte, war die Sonne auf gegangen und warf ihre hellen Strahlen auf die leicht bewegte Flut, so daß die goldigen Lichter hin und wieder spielten. Frisch wehte der Wind und zauste an dem krausen Gelock an den Schläfen des jungen

, welches auf der Insel erisuere. Gern nah««, der Gras da» Anerbieten aü und hielt alsboili^ von Philipp, der den kostbaren Juwelenfalkr» stets fest in seinen Armen gepreßt hielt, gefolgt kinen Einzug in das nette Hänchen, worin «A ' Wn Philipp bald wohnlich machte. Ludwig Günther hatte die Absicht gehabt sogleich oder doch möglichst bald wieder Wangeroog» . zu verlassen, um nach Amsterdam zu eilen, alle» der eigentümlicheZauber der kleinen,weltverlassene» Insel segelte ihn mit jedem Tage mehr

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Bozner Zeitung
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Page 5 of 8
Date: 03.01.1910
Physical description: 8
' hat eine» reichen Gehalt nahrhafter Bestandteile, de die Kinder zu kräftiger Entwicklung bringen, ist leicht verdaulich und ver hindert und b-seitigt das Austreten von Verdauungsstörungen, Diarrhöe, Brechdurchfall, Darmkatanh et?. Göttin Däinsn. Roman von Richard Marsh. (Nachdruck verboten) (4. Fortsetzung.) „Aber in Ihrem Ton liegt eine Vermutung. Meinen Sie, daß Philipp Lawrence, als er seinen Bruder besuchte, seinen Kragen abnahm, und ohne Kragen wieder fortging? Warum?' „Well er blutig gewesen sein muß

.' „Dann nehmen Sie also an, daß Philipp Lawrence seinen Kragen da ließ, weil er mit Blut getränkt war.' „Ich nehme garnichts an. Ich sage, daß ich ihn auf dem Boden liegen sah und ihn aufhob: das ist alles.' Hume stand auf. „Was haben Sie sonst noch gefunden?' Ich umging die Frage. Denn ich hatte durchaus keine Lust, von den Handschuhen und der Photographie zu sprechen, da ich wußte, daß Hume sehr unangenehm werden konnte, wenn sich eme Gelegenheit dazu bot. „Ich habe mich nicht weiter umgesehen. Der Kragen

, festzustellen, wie dieser Mann getötet worden ist. Dennoch reden Sie, während Sie meine Fragen zu beant worten verweigern, und mein Recht oazu' an zweifeln, allerhand über Philipp Lawrence, und zeigen mit einer Art von Triumph einen Kragen vor mit seinem Namen, den Sie, wie Sie sagen, aus dem Boden gefunden hätten. Ich warne Sie noch einmal, daß Sie sich einer großen Unge rechtigkeit schuldig machen, wenn Sie Philipp Lawrence' Namen hier hinein ziehen, und daß die - Folgen aus Ihr eigenes Haupt zurückfallen

, die Sie mir gestellt haben, als absichtliche Impertinenz auf fassen. Ich kenne Sie genug, um zu wissen, daß nur Ihre unglückliche Art und Weise schuld daran ist. und daß Sie keine bö.se Absicht dqnei hattzn- Lassen Sie mich noch dies ytnznsugen. ^cy weiß garnichts über Herrn Philipp Lawrence? ich. habe ihn nie im Leben geseyen. Aber da man ihn ganz früh heut Morgen in auffallender Weife und mit allen Zeichen der Hast das Gebäude hat verlassen sehen, und da fein Bruder hier nun ansgefunden worden ist, so glaube

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 5 of 6
Date: 18.05.1922
Physical description: 6
Mr. Robinson. ,/Sind Sie bet der Gesellschaft engagiert? Wir haben wenigstens nichts für Sie placiert.' „Ja — doch, Ich bin bei der Gesellschaft engagiert,' sagte Philipp. „Ein wenig. Habe privat gekauft.' Mas betrübt mich,' fade Mr. Robinson und run zelte die Augenbrauen. „Welchen Kur» haben Sie be zahlt?' ./Sechs.' ,Mh — Sie haben also erst ganz kürzlich..' „Ja — und Sie meinen also, daß die Gesellschaft Pleite machen muß?' „Absolut — das heißt, vielleicht kann die Direktion das Publikum

noch eine Zeltlang' durch Zeitungs artikel Hinhalten. Oder...' «La?' „Oder kann der Zusammenbruch dadurch vermie den werden, daß irgendeine bekannt« Persönlichkeit ln die Bresche tritt.' Philipp pfiff leise vor sich hin. ..Zum Beispiel Mr. Ernest Jsaacs?' sagte er. Der Bankier lacht«. „Wer?' sagte er. „JsaacsI Er hatte wohl ursprünglich 1000 oder 800 Aktien der Gesellschaft, aber da können Sie Gift darauf nehmen, der hat sie schon rechtzeitig irgendeinem leichtgläubl-. gen Esel angehängt.' „Hm — ja — kann schon

fein. Ja, Ich danke Ihnen r Ihre Aufklärungen, Mr. Robinson,' sagt« Phi- ipp und ging. «Und um Gotte« willen, ries ihm her Bankier noch nach, .gerksusen — verkMM ~ «»Kufen!' t Philipp blieb aus dem Trottoir stehen, mitten in Londons Bormlttagsgewühl In Gedanken versunken. Berkaufenl Ja, das war leicht gesagt, aber ein Wer- gnügen war es wahrlich nicht, so um 1800 Pfund zu kommen, das war übrigens das geringste, was er nach dem Kurssturz verlieren mußte. Und verkaufen l Wer zum Geier

. da «» keine anderen Mittel gab als Ueberredung oder Zwang... , Aber wenn... ja wenn... unmöglich? Rein doch nicht. Wenn... und wenn/., das wäre wirklich mit Zinseszinsen hetmgezahlti Mit einem schallenden Ge lächter, das Mr. Georges Robinson ans Fenster lockte, sprang Philipp mit einem Jndianersatz in sein Auto, rief lÄtscot zwischen zwei Lachsalven «ine Adresse zu und verschwand In dunklen Mistionen im Gewühl Londons, wie an jenem Tage, wo er seine Rache gegen Mr. vateson vorbereitete. Denn er hatte einen Plan

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 6
Date: 12.09.1894
Physical description: 6
- hamshire in England von langem, schmerzlichem Leiden durch den Tod erlöst worden. Prinz Lndwig Philipp von Orleans, am 24. August 1338 zu Paris geboren, war der älteste Sohn des am 13. Jnli 1842 ver storbenen Prinzen Ferdinand von Orleans, Kronprinzen von Frankreich, nnd dessen Gemahlin, der im Jahre 1858 verblichenen Helene, gebornen Herzogin von Mecklenburg-Schwerin. Nach der Februar-Revolution von 1848 wurde Prinz Louis Philipp von seiner Mutier iu Eisenach, später in England erlogen

von Paris von den französischen Noyalisten all gemein als Erbe der Krone von Frankreich anerkannt, ohne jedoch politisch besonders hervorzutreten. Im Juni 1886 wurde durch ein Gesetz alleu Oberhäuptern der ehemaligen französischen Herrscher-Familien der Aufenthalt in Frankreich verboten, und auch der Graf von Paris musste den Boden seiner Heimat verlassen, den er, der Enkel König Louis Philipps, uie mehr be treten sollte. Seit dem 30. Mai 1864 war Prinz LouiS Philipp mit Ihrer königlichen Hoheit

Jsabella Prinzessin von Orleans, der ältesten Tocktcr seines — vor vier Jahren verstorbenen — OheimS. des Prinzen Anton Herzogs von Montpensier, vermählt, welckcr Verbindung sechs Kiuder, die Prinzen Lndwig Philipp Robert Herzog von Orleans und Ferdinand Franz Herzog von Montpensier und die Prinzessinnen Amalie, Helene, Jsabella und Louise entstammen. Die älteste Tochter, Prinzessin Amalie, vermählte sich am 22. Mai 1886 zu Lissabon mit dem damalig.» Kron prinzen Karl, dem jetzigen Könige von Portugal

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Meraner Zeitung
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Page 13 of 16
Date: 15.09.1911
Physical description: 16
sich mit der Geliebten zu verständigen, die jeden falls noch längere Zeit an Bord blieb. Jedoch wnrde ihm auf feine Frage nach dem Fräulein kurz und entschieden bedeutet, dasselbe sei für ihn nicht mehr zu sprechen. Wie er darauf ans Land und in seine Wohnung gekommen, das yätte Ludwig Günther später um keinen Preis angeben können. Der treue Philipp schwebte in tausend Aengsten; so hatte er seinen Herrn ja noch nie gesehen. Was in aper Welt war denn nur passiert? Froh und heiter, voll Lebens mut und Lebensfreude

«!» «»hin ich trete, mysteriöses Dnnkel, nnanf- Augen entschwunden war, da griff der Unglückliche jählings nach seinem Herzen, stieß einen lauten Schrei aus und brach ohnmächtig am Fenster zusammen. So fand ihn Philipp, und sein Jammern und die Tränen, die dem wackeren Burschen stromweis aus den Augen stürzlen und die Stirn des Grasen netzten, brachten letzteren allmählig wieder zu sich. Seit der Stunde aber war Graf Llldwig Günther von Varel ein ganz anderer Mensch, als er gewesen; düsler und in sich gekehrt

brachte er seine Toge zu; rein Lächeln flog jemals über sein Gesicht, und nur selten sprach er ein srenndliches Wort selbst zu dem treu erprobten Philipp. Der Graf dachte auch gar. nicht daran, obschon die Jahreszeit immer weiter vorrückte» Wangerooge ort ja to den Jngeweihten. Wat is ^>enn eegent» los? Wenn't blot nich so konfizierte Keerls wären, de hier herumlungert; da schulln eem ja de kolen Grüsen övern Puckel loopen!' Ludwig Günther fiel die Warnung, seiner Braut ein, aus welche er bisher

gegenüber aussprechen zu dürfen, erging sich noch des Weiteren in allerhand Be- trachtungen über die Schrecken und Unruhen der Zeit und kam dann wieder auf seine Besorgnisse zu rück, bis Ludwig Günther >einen Herzensergüssen »in Ziel setzte und sich mit kurzen Worten von ihm verabschiedete. Zu Hause angekommen, konnte er nicht umhin, dem treuen Philipp von dem Gehörten Mitteilung zu machen.

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Bozner Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 06.02.1911
Physical description: 8
Nr. 29 „Bvzner Zeitung' (Südtiroler Tagblatt). Montag, den 6. Februar 1911- Erkämpfte s Glück. Roman von A. Below. 45. Fortsetzung. Nachdruck verboten. Aver ebenso gut liaite der Graf mit seinem Flehen und seinen ' B-.'ichivörunyeu einen Felsblock zu rühren ver mach!. als das ciscuharte Herz des verbrecherischen Mannes. Auch der „Meister' geriet in die längste Erregung, als Ludwig Günther ihm von seinen fruchtlosen Bemühungen berichtete. Mit dem Greise und dem treuen Philipp vereint, ward

mit ihr zugleich auf dem brenueudeu Schiffe zu gründe!' Ta kam dem wackeren Philipp, der sich sonst nicht gerade durch scharfe Verstandesgaben ans- zeichnete, ein rettender Gedanke. Er erinnerte sich die dem Aufenthalte des Fräuleins auf Wangeroöge her, das dieses einen kleinen Hund besessen,, der außerordentlich treu und anhänglich . war.. Er verständigte, den „Meister' von seiner Idee, und in kurzen, hastigen Worten gab dieser an, daß das Tierchen sich in der Tat an Bord der „Leonore Sophie' befinde. Hwei

Minuten später kam der brave Vareler mit dem Hunde im Arme zurück. An die Erde gesetzt, hastete der kluge Vierfüßler, der die drei Männer mit glänzenden Augen verständnisvoll ansah, als wüßte er genan, was man von ihm erwarte, eine Weile hin und her; dann blieb er aus. einmal in einem schmalen Kajüteugange stehen, den die Suchende» wiederholt passiert hatten, winselte laut m d scharrte schließlich heftig gegen die Wand. «Hier muß etwas sein,' rief Ludwig Günther erregt, „schnell ein Beil, Philipp

, denn verschiedentlich hatten sich Gruppen gebildet, die eifrig mit einander flüsterten; abseits aber konnte man in der Hut wohlbewaffneter Wächter einen gefesselten Mann bemerken, den jeder, der ihn einmal gesehen, an seiner stolzen Haltung, seinem herrischen Wesen, das er selbst jetzt in Ketten nnd Banden bewahrte, wiedererkennen mnßte. Es war Lneifer, der Schmngglerkönig, und da dicht am Feuer standen der „Meister', Ludwig Güuther, Philipp, Ambrosius, Oltmann, letztere beide noch schwer an den Wunden leidend

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 21.04.1904
Physical description: 8
wird berichtet: Währetch der internationalen Segelrsgat' ten a,v der Mittelmeerküste brachten plötzlich ein setzende heftige Böen die amerikanische Jacht „Seat' zum Kentern. Das Fahrzeug ging in nächster Nähe des italienischen Kriegsschiffes „Lipanto' un. ter. Auch die Jacht „Frain' schlug infolge ^ines unvorhergesehenen Windstoßes um. — Zu den Lütticher Bombenanschlägen. Das kürzlich in Paris unter dem Verdachte der Teil- nahine an» den Lütticher Bombenanschlägen verhaf tete Individuum namens Philipp wurde

Montag an der belgischen Grenze in einem Eisenbahmvagen den verhafteten Lütticher Anarchisten Lambrn, Gudefin und Bontel gegenübergestellt. Philipp gestand, an Lambin drei Kilogramm pikru«saureS Kali verkauft zu haben. Er habe aber nicht ge- wußt, wozu dieses dienen sollte. Lambin gestand, den zweiten Anschlag ausgeführt zu haben. Den« ersten sei er ferne gestanden. Die beiden anderen sagten aus, Philipp Habs Lambin bei der ZkÄ» führung beider Unternehmungen begleitet. Meh rere Lütticher Zeugen

erklärten, in Philipp den Manu wiederzuerkennen, der im Augenblicke des Sprengschlages die Flucht ergriff. — Wie man, in Port Arthur Schisse ausbessert, schildert em russischer Ofizier der dortigen Garnsi- son in einem Briefe. Es ist die Schilderung umso interessanter, da man lange Zeit die Unzulänglich, keit oder Zulänglichkeit der dortigen Dockverhält- nsse diskutierte und das Sein oder Nichtsein» der beschädigten Schiffe geradezu von diesen abhänge» ließ. Diese Auffassung erweist sich nun als ganz

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Der Bote für Tirol
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Page 9 of 10
Date: 31.01.1889
Physical description: 10
vor halb 8 Uhr der Leibkammerdiener den Befehl ausführte, fand er den Kronprinzen todt im Bette. Prinz Philipp von Coburg und Graf Josef HoyoS befanden sich im Schlosshofe, als der Leibkammerdiener leichenblass mit der Entsetzenskunde herausstürzte. Sie eilten in das Schlafgemach des Kronprinzen und sahen sosort, dass menschliche Hilfe vergebens sei. Prinz Philipp von Coburg, niedergeschmettert von der Größe des Unglücks, verblieb am Sterbebette des erlauchten Schwagers, während Graf HoyoS über Baden

die Ueberreste deö geliebten Kron prinzen mit ehrfurchtsvollst entblößten Häuptern be grüßte. Ptinz Philipp von Cobnrg traf in Wien um halb 10 Uhr abcndS ein. Erzherzog Franz Ferdi nand ist ans Prag, Erzherzog Otto und Erzherzogin Maria Jofepha, letztere in tiefer Trauer, aus Brünn in Wien eingetroffen. Die Ai.kunft der übrigen außer halb Wien weilenden Mitglieder des Kaiserhauses steht unmittelbar bevor. Wir», 31. Jän. 11 Uhr 16 Min. vorm. Das „Neue Wiener Tagblatt 'meldet: Kaiser Franz Josef zeigte

morgens auf dem Westbahnhofe ein, auf welchem der Kaiser zu ihrem Empfange er schienen war. Als der Prinz nnd die Prinzessin den Waggon verließen, eilte der Kaiser auf sie zu, beide wiederholt unter Thränen sich nmarmend nnd küssend. Prinzessin Gisela war aufgelöst in Schmerz. Die Passagiere verließen den Zng erst, nachdem die Be grüßung der allerhöchsten nud höchsten Herrschaften beendet war. Aus Gmundcn trafen Herzog Philipp und die Herzogin Maria Theresia von Württemberg mit den Kindern

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 6
Date: 14.03.1879
Physical description: 6
sich von dort nach Zwechentlichem Aüfe'.< rlte nach Arco. ^ erso nal-Nachrich l eu. Äne Deputation des Prager Stadtrathes hat sich, wie das „Prager Abendblatt' meldet, am 8. d. Mte. in Prag, mit dem Herrn Bürgermeister Skramlik an der Spitze, zu dem commaudircndeu General FZM. Baron Philipp o- vich begeben und demselben du? Diplom eines Ehren bürgers der Stadt Prag überreicht. — In Mailand ist an, 7. d Mtc>. Antonio Tandardini, einer der hervorragendsten Bildhauer dcc- modernen Italien, der zugleich ein gründlicher Kenne

' deutscher Sprache und Literatur war, nach langem Tode^Nampfe gestorben. Brudermord. Aus St. Leonhard bei Groß sonntag berichtet die „Grazer Zeitung', daß Ursula Zitnjak in Podgorice nach dem Tode ihres ManneS ihrem Bruder Philipp Plaheu -100 fl. schuldete, welche Summe sie aber nicht auszahlen wollte, bis sie infolge einer Klage hiezu verhalten wnrde. Als sie nun 300 fl ausgefolgt Halle, den Nest aber noch schuldig blieb, wurre sie von einer solchen Nachsucht gegen den Bruder, der bei ihr im Dienste

einen bereit gehaltenen Stein und schlug damit den Philipp Plahen auf de»r Kopf, daß er ohnmächtig zusammenstürzte. Die Schwe ster aber schrie: „Hinaus mit dem Hunde!' Philipp wurde in den StaU gesperrt, wo man ihm die Ge» hirnknochen einschlug und zwei Rippen brach; infolge dieser Verletzungen starb der Arme noch in derselbe» Nacht. Am nächsten Tage jedoch erschien eine ge richtliche Commission mit Gendarmen aus Frieda» und verhaftete die Schwester des Ermordeten, die Magd und die drei männlichen Gäste

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