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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 09.01.1914
Physical description: 8
abgelehnt, kleine Gesetze, wie das über das Halten von Hektographen — Ge- setze, die an den Machtverhältnissen im Staate wahr- tii ileuteuet 1 h Kr MML Novelle von Hemrich Zschvkke. 13 Nun sing dem erschrockenen Röschen über ihr Abenteuer im dunkeln Hausgang ein Licht aus. War er ihr doch damals schon ausgefallen, daß der ver neinte Philipp so etwas Fremdartiges in seinem Nesen gehabt hatte. Da nun die Reihe an sie kam, aller hsarkleirr zu beichten, wie sie zu dem Gelbe für daS Lstterielos gelangt wäre

, stotterte sie lange und suchte nach Worten herum, lwß dem Philipp ganz bange ward. Sie erzählte endlich alles, was vorgefallen war; aber wie es zum Kuß und Gegenkuß kam, stockte sie wieder mit der Sprache. Doch mußte es heraus. »Ts ist nicht wahr!" rief Philipp. „Ich habe dir keinen Kuß gegeben und von dir keinen empfangen." »So hat es dir doch gegolten," sagte Röschen leise und schmeichelnd. Philipp rieb sich die blonden Haare «uf dem Wirbel herum, damit sie nicht zu Berge Stehen sollten. »Höre

, Philipp, bist du eS nicht gewesen," sagte NäSchen ängstlich, »so glaube ich dir alles Unglaub liche, daS du mir gesagt hast — so ist Prinz Julian i# deinen Kleidern gewesen." Das hatte Philipp schon lange geahnt und er rief: »Der Spitzbube! Er hat mich um deine Küsse bestoh len. Nun begreif' ich! Nur darum gab er mir seine Maske, nur darum wollte er auf eine halbe Stunde M fein!" Und nun fiel ihm die Maske ein, die ihm von der Opernsängerin Rollina, dann von Röschen erzählt hatte, und er erneuerte

.Herz wieder leicht ward. Er warnte sie vor den Schleichern und vor der Barmherzigkeit der Vornehmen, und Röschen hin wieder warnte vor den Gefahren der Maskenbälle und allen Abenteuern mit Frauenzimmern hohen Standes, durch welche mancher junge Mensch schon unglücklich geworden sei. Man vergab sich alle in der Unwissenheit begangenen Sünden und Philipp stand im Begriff, den Kuß einzufordern, der ihm bestimmt gewesen und den er nicht empfangen hatte — als das Pärchen im besten Augenblicke

durch eine fremde Erscheinung unterbrochen wurde. Es kam im vollen Lauf und Sprung ein Mensch gegen sie gerannt, der atemlos bei ihnen stehen blieb. An Mantel, Stange, Hut und Horn erkannte Philipp auf der Stelle seinen Mann. Dieser hin gegen suchte den Maskenträger. Philipp reichte ihm den Hut und Seidenmantel und sagte: „Gnädigster Herr, hier Ihre Sachen. In dieser Welt tauschen wir die Rollen nicht wieder miteinander: ich käme zu kurz dabei!" Der Prinz rief: „Nur geschwind, nur geschwind!" warf

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 07.01.1914
Physical description: 8
von Heinrich Zschvkke. 11 Das war dem Philipp recht; desto ungestümer bestand der Herzog darauf, daß sie beide in den Wa gen sitzen und, der Himmel weiß wohin, fahren woll ten, um die Ehrensache mit Pistolen und Säbeln ab zutun. Das war nun dem bedrängten Philipp gar nicht gelegen. Er stellte dem Herzog alle bösen Fol gen dieses Schrittes vor. Jener aber in seinem Grimme ließ sich durch nichts in seinem Verlangen abwendig machen; versicherte, er habe schon Für sorge für alles getroffen

und werde nach Beendigung ihres Geschäftes noch in der Nacht abreisen. „Wenn Sie nicht," fuhr der Herzog fort, „der feigste Mensch in ihrem Lande sind, so folgen Sie mir zum Wagen, Prinz." „Ich bin kein Prinz!" antwortete Philipp, der sich zum Aeußersten getrieben sah. „Sie sind es. Jeder hat Sie hier auf dem Balle erkannt. Ich kenne Sie am Hut. Sie hintergehen mich nicht." Rhilipp zog die Larve ab, zeigte dem Herzog sein Gesicht und sprach: „Nun, bin ich der Prinz?" Herzog Hermann, wie er das wildfremde Gesicht

erblickte, prallte zurück und stand wie versteinert. Seine geheimste Angelegenheit einem Unbekannten verraten zu haben, vermehrte seine Bestürzung und seine Verlegenheit. Ehe er sich noch aus dieser sam- ^meln konnte, hatte Philipp schon die Türe in der Kand und weg war er. eine ruthenische Literatur heranwächst, dann wird auch in der russischen Ukraina die Anziehungskraft der ruthenifchen Sprache gekräftigt, auch dort die Ab sonderungsbewegung gestärkt. Dem russischen Natio nalismus erscheint

sich darum des Erstarkens der Ruthenen. Sie empfehlen Zugeständnisse an die Ruthenen in Galizien, um da durch die ruthenische Bewegung in Rußland zu stär ken. Was will es besagen, wenn das polnische Volk 11 . Sobald sich Philipp im Freien befand, nahm er blitzschnell Hut und Seidenmantel ab, wickelte jenen in diesen und so, beides unter dem Arm tragend, sprang er die Gasse entlang, der -Gregorienkirche zu. Da stand Röschen schon in einem Winkel neben der hohen Kirchenpforte und harrte sein. „Ach Philipp

, lieber Philipp!" sagte sie zu ihm, sobald sie ihn erkannte, und drückte seine Hand. „Welche Freude hast du mir doch gemacht! O, wie glücklich sind wir! Sieh', ich habe keine Ruhe mehr bei meinen Freundinnen gehabt. Gottlob, daß du da bist Schon seit beinahe einer Viertelstunde stehe ich hier und friere. Aber ich denke vor Freuden gar nicht an die Kälte, die ich leide." „Und ich, liebes Röschen, danke Gott auch, daß ich wieder bei dir bin. Hole der Geier all den Schnick schnack der großen Herren

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 10
Date: 05.01.1914
Physical description: 10
ZschokZe. 10 10 . Im Tanzsaale neben dem Spielziminer hatte Philipp, der gefürstete Nachtwächter, soeben von sei ner Sackuhr vernommen, daß es Zeit sei, sich zum Findemich bei der Gregorienkirche einzustellen. Er selbst war froh, seinen Pnrpurtalar und Federhut an den Substituten zurückzugeben, denn ihm ward unter der vornehmen Maske und in dieser Gesell schaft nicht gar Wohl zu Mute. Wie er eben die Tür suchte, um sich davon zu schleichen, kam ihm der Neger nachgetreten und zischelte

ihm zu: „Königliche Hoheit, Herzog Her mann sucht Sie allenthalben!" Philipp schüttelte ärgerlich den Kopf und ging hinaus; ihm nach der Neger. Wie sie beide in das Vorzimmer traten, flüsterte der Neger: „Bei Gott, da kommt der Herzog!" und mit den Worten machte sich der Schwarze wieder eilfertig in den Saal zurück. Eine hohe, lange Maske trat mit schnellen Schrit ten gegen Philipp auf und rief: „Halten Sie einen Augenblick; ich habe mit Ihnen ein Wörtchen ab zutun. Ich suche Sie schon lange." „Nur geschwind

," entgegnete Philipp, „denn ich habe keine Zeit zu verlieren." „Ich wollte, ich müßte keine mit Ihnen verlieren. erwachen zu sehen aus jahrhundertelanger Starr heit, erwachen zu eigenem, kraftvollen Willen. Und indessen vollzieht sich dieselbe Bewegung auch im Westen des Landes. Dort ist auch der Bauer Pole. Aber der polnische Bauer trug die Herrschaft der polnischen Schlachta nicht minder schwer als sein ruthenischer Klassengenosse im Osten. Auch hier gärt es in den Dörfern. Das Entstehen der Polnischen

des galizischen Bauern ist gegründet in der unaufhaltsamen wirtschaftlichen und sozialen Ent- Jch habe Sie lange genug gesucht. Sie sind mir Genugtuung schuldig. Sie haben mir blutige Be-- leidigung zugefügt." „Daß ich nicht wüßte." „Sie kennen mich nicht?" rief der Herzog und zog die Larve ab: „Nun wissen Sie, wer ich bin, und Ihr böses Gewissen muß Ihnen das übrige sagen. Ich fordere Genugtuung. Sie und der verfluchte Salmoni haben mich betrogen." „Davon weiß ich nichts!" antwortete Philipp

, war es Ihre Schuld." „Ich frage Sie, ob Sie mir Genugtuung geben wollen? Wo nicht, so mache ich Lärm. Folgen Sie mir aus der Stelle zum König. Entweder Sie schla gen sich mit mir, oder — zum König." „Ihre Durchlaucht. . ." stotterte Philipp verlegen. „Ich habe weder Lust, mich mit Ihnen zu schlagen, noch zum König zu gehen." Wicklung des Landes: in der Jntensivisierung der landwirtschaftlichen Produktion, in dem Uebergang von der Naturalwirtschaft zur Geldwirtschaft, in der genossenschaftlichen Organisierung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 08.01.1914
Physical description: 8
ich: nun wundert's mich nicht, daß der Philipp so unbändig war. Ja, recht unbändig bist du gewesen. Aber es war dir ja nicht zu verargen. Ich möchte dir selber um den Hals fallen und mich recht satt weinen vor Freuden." „Röschen, wenn du fallen willst, ich mag es Wohl leiden. Aber hier ist ein Mißverständnis. Wer hat dir das Geld gebracht und gesagt, es sei mein Lotterie los? Ich habe ja das Los noch zu Hause im Kasten und kein Mensch hat es mir abgefordert." i < „Philipp, treib' keine Possen. Du hast mir's

vor einer halben Stunde selber gesagt und mir selber das Geld apaeberu" „Röschen, besinne dich. Diesen Morgen sah ich dich beim Weggehen aus der Messe, da wir miteinander unser Zusammenfinden für diese Nacht verabredeten. Seitdem sahen wir ja einander nicht." „Außer vor einer halben Stunde, da ich dich bla sen hörte und ich dich zu Steinmanns ins Haus hereinrief. Aber was trägst du denn unter dem Arm für ein Bündelchen? Warum gehst du bei der Saiten Nacht ohne Hut? Philipp, Philipp! nimm ordnetenhause

Geld könnte dich leicht sinnig machen. Du bist gewiß in einem Wirtshause gesessen und hast dir mehr zu Gute getan, als du solltest. Gelt. Was hast du da für ein Bündelchen? Mein Himmel, das sind ja wohl Frauenzimmerklei der von Seide. Philipp, Philipp, wo bist du ge wesen?" „Gewiß vor einer halben Stunde nicht bei dir. Du willst dich, glaub ich, über mich lustig machen? Antworte mir, woher hast du das Geld?" „Antworte mir erst, Philipp, woher hast du diese Frauenzimmerkleider

Philipp aber gerade nicht für den besten Schwimmer; es ist schwer zu sagen, warum? Also mußte er zuerst erklären, ob er getanzt habe. Auf das Verneinen hin fragte sie, ob er keine Aber:teuer und Händel mit weiblichen Masken ge habt habe. Das ließ sich nicht verneinen. . Er be kannte allerlei; doch setzte er jedesmal hinzu, die Frauenzimmer wären insgesamt von vornehmer Ab kunft gewesen und hätten ihn für einen andern ge halten. Röschen wollte zwar ein wenig zweifeln; doch unterdrückte sie den Argwohn

. Als er aber auf ihre Frage, für wen man ihn gehalten habe und von wem er seine Maske geliehen, immer den Prinzen Julian nannte, schüttelte sie doch das ungläubige Köpfchen, und noch untvahrscheinlicher war ihr sein Geschichtchen, daß der Prinz Nachtwächterdienfte ge tan, während Philipp auf dem Balle gewesen. . Er aber vernichtete alle ihre Zweifel mit der Versiche-. rung, der Prinz — denn dafür halte er seinen Sub stituten — werde, laut Abrede, in wenigen Augen blicken bei der Gregorienkirche erscheinen und die schöne

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 12.01.1914
Physical description: 8
hat dir denn das alles er zählt?" „Er selbst. Sie sind noch nicht sicher. Zum König aber geht er nicht mehr, denn ich drahte ihm mit dem Zeitel, den er dem Bäckermädchen gab. Hin gegen wollte er sich mit Ihnen auf Tod und Leben schlagen. Nehmen Sie sich in Acht vor ihm." „Eins sage mir: weißt du, woher der Herzog weiß, daß ich —" „Er weiß alles von der Marschallin Blanken» schwrrd; die hat es ihm ausgeplaudert, und daß sie als Hexe bei dem Gaukelspiel gesessen." Der Prinz nahm den Philipp beim Arm und sagte: „Spaßvogel

, du bist kein Nachtwächter!" Er drehte ihm das Gesicht gegen eine aus der Ferne her- schinnnernde Laterne und erschrak, da er einen ihm vollkommen fremden Menschen sah. „Bist du vom Satan besessen oder. . . Wer bist du denn?" fragte Julian, der vor Schrecken ganz nüchtern geworden war. „Ich bin der Gärtner Philipp Stark, Sohn des Nachtwächters Gottlieb Stark!" antwortete Philipp. 13. „Nun ja, den suchen wir eben! Hal-t, Bursch!" riefen mehrere Stimmen und Philipp, Röschen und der Prinz sahen sich plötzlich von sechs

handfesten DieiMK.der Wichen Polizei UWingt. Röschen tat einen lauten Schrei. Philipp ergriff des erschrocke nen Mädchens Hand und sagte: „Fürchte dich nicht!" - Der Prinz klopfte dem Philipp auf die Achse! und sagte: „Es ist ein dummer Streich. Ich sagte dir nicht vergebens, du solltest dich zu rechter Zeit davon wachen. Aber fürchte dich nicht; es soll dir nichts widerfahren." „Das wird sich hintennach ergeben!" versetz« einer der Handfesten. »Einstweilen wird er mit uns ommeii." „Wohin?" fragte

Philipp. „Ick bin in meinem )ienft; ich bin der NachUvächter." „Das haben wir schon gehört, und eben deswegen jrnrnt Ihr mit uns." , ^ Y> . „Laßt ihn gehen, ihr Leute!" sagte Julian und ichte in den Taschen nach Geld. Da er nichts fand, üsterte er Philipp heimlich zu, ihnen aus der !örse zu geben. Die Handfesten aber rissen beide aus- inander und riesen: „Fort! Hier werden keine Ab- eden mehr genommen. Auch die Maske ist verdächtig nd muß mit uns!" „Die nicht!" sagte Philipp. „Ihr wollt den Nacht

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 14 of 16
Date: 17.01.1902
Physical description: 16
geworfen und sich vorgenommen, sie, respectioe ihr Vermögen, zu erobern. Als aber Philipp (das war sein Name) eines Tages um ihre Hand anhielt, erhielt er einen Korb. Das Bärbele sagte ihm rundweg: „Du bist zu viel im Wirtshaus und zu wenig in der Kirche, Du kannst besser fluchen als beten, Du hast die Hände mehr am Würfelbecher als anr Pflug, Du schimpfst über die Geistlichen und preisest die nichts nutzigen Menschen und ihre Bestrebungen, und darum taugen wir nicht zusammen." Philipp entschuldigte

sich mit seinen jungen Jahren, mit der verführerischen Kameradschaft, mit seinen Verwandten, die der neuen unchristlichen Richtung huldigten, und schließlich sagte er: „Ich will und kann mich bessern, wenn Du meine Frau wirst. Bestimme mir eine Prüsungs- und Besserungszeit und versprich mir, dass Du während dieser Zeit keinem anderen das Jawort gibst!" Und das Bärbele, dem der hochgewachsene Philipp sonst sehr gefallen würde, ist so thöricht, den arglistigen Worten desselben zu glauben und verspricht

ihm, eine Prüsungs- und Besserungsfrist von einem Jahre abzuwarten. Von nun an ist Philipp wie umge wandelt. Er meidet das Wirtshaus, die bisherige Kameradschaft und den Würfelbecher; er geht fleißig in die Kirche, lässt sich sogar in die „Erzbruderschast vom unbefleckten Herzen Maria" anfnehmen, beichtet und communiciert öfters und wallfahrtet nach Maria Einsiedeln. Von dort bringt er dem Bärbele ein prachtvolles Gebetbuch sammt silbernem Rosenkranz mit, spricht ganz begeistert von Religion, Kirche

, Gottesdienst, Tugend und redet so salbungsvoll, fast wie ein heiliger Bernhard. Und das Bärbele kann sich über die wunderbare und gründliche Bekehrung Philipps nicht genug wundern; arglos glaubt es dem abgefeimten Heuchler und — geht richtig in die Falle, wie schon so viele Bärbele vor ihm und nach ihm. Kaum ist das Probejahr vorüber, reicht es ihm die Hand am Altäre. Aber o weh! Nun kehrt Philipp seine wahre Seite wieder nach außen: nach wenigen Tagen ist er wieder täglicher Wirtshausgast, er betrinkt

sich, flucht und meidet die Kirche, schimpft wacker über die geistliche und weltliche Obrigkeit und behandelt gar bald das Bärbele auf die brutalste Weise. Es war ihm eben nur darum zu thun ge wesen, Bärbeles prächtigen, schuldenfreien Bauern hof zu angeln. Freilich hat die Herrlichkeit nicht lange gedauert; die täglichen Misshandlungen, Kummer, Gram, Reue, Schande brachten das Bärbele ins kühle Grab. Philipp wurde vergantet und bettelte später von Thüre zu Thüre. Seltener Uftichteifer eines Soldaten

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Tiroler Post
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Page 6 of 20
Date: 14.08.1908
Physical description: 20
an, Briefe zu schreiben an ihre Freundinnen, die in der Stadt im Dienste waren, Briefe, sechs — acht Seiten lang. Bei alledem war sie den El tern gegenüber schweigsam wie ein alter Feldherr und verschlossen wie eine Wertheimer-Kasse, und wenn sie allein war, wie eben jetzt, so dachte sie immerfort nur an des Lippelbauern Philipp. * * * Willst du wissen, lieber Leser, wer des Lip pelbauern Philipp ist? Er ist der einzige Sohn und Erbe des Lippelhofes. Sein Vater, der auch Philipp heißt, hat heute

mit der Mutter daheim bleiben müssen. Gestern haben sie ihm aus der Alm eine Kalbin heimgebracht, die sich den Fuß verstaucht und die die alten Lippelleute selber pflegen wollen; haben sie ja auf dieses Stück ihre besondere Hoffnung gesetzt von allen anderen zwölf Kühen, die in ihrem Stalle waren. Heute ist der junge Philipp allein im Bergmahd; mor gen will der Vater wieder kommen, so sagte er. Der Junge ist ein hübscher Sechsundzwan ziger, mit kühn gedrehtem Schnurrbart und schö nen schwarzen Augen

und auf dem Heimwege haben die zwei jungen Leute sich's klar gemacht, daß sie sich lieb haben und einmal Bauer und Bäurin werden wollen. Aber die Eltern wissen noch nichts davon, über haupt niemand, außer eben unser Philipp und die Luise. Philipp ist sehr glücklich. Seit jenem Tage nennt er's die schönste Zeit seines bisheri gen Lebens. Es jubelt in seinem jungen, glü henden Herzen; sein Kopf ist voll herrlicher Bil der, die seine Einbildung in rosigen Farben malt. Doch halt! Es gibt auch etwas, was ihn quält

, erschossen? Nein, mein, nichts von alledem. Es ist nur dieses: Philipp war Schreiber gewesen beim großen Kai serschießen in Stillebach. Vom Peter- und Paulstage an hat's zehn Tage gedauert — und ii4trt Maria Himmelfahrt soll große Vestvertei- nunziation und sonstigen feinen Mitteln dem Minister und der christlichsozialen Partei eins auszuwischen. Wir haben diesen Versuchen be reits gebührend entgegnet. Scharf weist auch das „Linzer Volksblatt" und das „G r a z e r V o l k s b l a t t" die Angriffe

der Philipp sollen alle Scheiben und Schriften mustern und ordnen. Dem Schützenhauptmann hat er's verheißen, die Liste der Bestgewinner und alles, was drum und dran hängt, wolle er rechtzeitig fertigstellen und abliefern. Und der Schützenhauptmann, der war der alte Franzelbauer — Luisens Vater. Viel freudiger als anderemale hat Philipp sei nem Hauptmann diese Arbeit abgenommen; aber jetzt niußte er zu Hause im Heunmhd nachholen, was der Schützenschreiber versäumt hat. Alle Tage prächtiges Wetter

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 15.01.1914
Physical description: 8
, als Sie in der seinigen." Der Prinz verließ den König. Er legte in einem Nebenzimmer den Ballanzug ab, den Ueberrock an, ließ Philipp rufen und befahl ihm, mit ihm in seinen Palast zu gehen. Hier mußte Philipp alles, was er als Stellvertreter Julians auf dem Ball ver nommen und gesprochen, Wort für Wort erzählen. Ailipp gehorchte. Julian klopfte ihm auf die Schulter und sagte: „Höre, Philipp, du bist ein ge sichelter Kerl. Dich kann ich gebrauchen. Ich bin zufrieden mit dir. Was du in meinem Namen dem Kammerherrn

Heimleben und Quellental. Das Geld, welches ich deiner Braut gegeben, soll ihre Aus steuer bleiben und den Wechsel des Marschalls Blan- kenschwerd löse ich mit fünftausend Gulden ein." Wer war glücklicher, als Philipp! Er flog in vol lem Sprung zu Röschens Haus. Noch war Röschen nicht zu Bette; sie saß mit ihrer Mutter am Tische und weinte. Er warf die volle Börse auf den Tisch und sagte atemlos: „Röschen, das ist deine Aus steuer! und hier fünftausend Gulden, die sind nwin. Ich habe als Nachtwächter

Fehler gemacht; dafür ver liere ich die Anwartschaft auf des Vaters Dienst und übermorgen ziehe ich als Schloßgärtner des Prinzen Julian nach Heimleben. Und ihr, Mutter und Röschen, müsset mit mir nach Heimleben. Mein Vater und meine Mutter müssen auch mit." Mutter Bittner wußte nicht, ob ihren Ohren trauen bei Philipps Erzählung und ihren Augen beim Anblick des vielen Geldes. Aber als Philipp ihr alles und wie es gekommen, doch eben nicht mehr als zu wissen nötio war, erzählt hatte, stand

sie schluchzend auf, umarmte ihn mit Freuden und legte dann ihre Tochter an sein Herz. Nun lief oder tanzte die freudetrunkene Frau im Zimmer herum, fragte: „Wissen das alles auch dein Vater und deine Mutter schon?" und da es Philipp verneinte, rief sie: „Röschen, mache Feuer an, tue Wasser über, koche einen guten Kaffee für unser fünf!", nahm ihr wollenes Mäntelchen, wickelte sich hinein und ging zum Hause hinai^s. Röschen aber vergaß an Philipps Herzen Feuer und Wasser. Sie standen noch in fester Umarmung

, als Frau Bittner zurückkam, begleitet vom alten Gottlieb und Mutter Käthe. Die umringten seg nend ihre Kinder; Mutter Bittner, wollte sie Kaffee, mußte ihn selber kochen. Daß Philipp den Nachtwächterdienst einbüßte, daß Röschen nach vierzehn Tagen seine Frau ward, daß beide mit ihren Eltern nach Heimleben zogen — das gehört nicht zum Abenteuer der Nenjahrsnacht, welches niemandem verderblicher ward, als dem Finanzminister Bodenlos. Man hat auch seitdem n'cht gehört, daß Prinz Julian ähnliche

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 14.01.1914
Physical description: 8
er, wenn er vor dem ^ wrsthofmeister oder dem Polizeiminister die Larve abzog. Also rief er entschlossen: „Meinethalben! Kommt!" Sie gingen. Röschen sah ihnen weinend nach. 14. Philipp hätte beinahe an Hexerei glauben mögen, oder daß er träume. Denn so verworren und bunt es in dieser Nacht zuging, war's ihm in seinem Le ben noch nicht ergangen. Er hatte sich eigentlich keine Vorwürfe zu machen, als daß er mit dem Prinzen die Kleider getauscht und dann wider seinen Willen dessen Rolle auf dem Ball gespielt hatte. Da aber der Prinz

vermutlich die Nachtwächterrolle ebenfalls nicht in der Regel gespielt haben mochte — denn warum mußte er sich als Nachtwächter verhaf ten lassen? — hoffte er, bei diesem Gnade zu finden. Beim Palaste schlug dem armen Philipp das Herz stärker. Man nahm ihm Mantel, Horn und Stange ab. Der Prinz sprach mit einem vornehmen Herrn einige Worte. Sogleich wurden die Polizeidiener weggeschickt; der Prinz ging die Stiegen hinauf und Philipp mußte folgen. „Fürchte dich nicht!" sagte Julian und verließ ihn. Philipp

wurde in ein klei nes Vorzimmer geführt, wo er lange allein blieb. Endlich kam ein königlicher Kammerdiener und sagte: „Kommt mit mir. Der König will euch sehen." Philipp war fast außer sich vor Schrecken. Seine Knie wurden schwach. Er lvard in ein schönes Zim mer geführt. Da saß der alte König lachend an einem kleinen Tische. Neben ihm stand der Prinz Julian ohne Larve. Sonst war niemand im Zimmer. „Erzähle mir alles genau," sagte der König zu ihm, „was du in dieser Nacht getan hast." Philipp

, gab sie ihm und sagte: „Nun geh du, mein Sohn, und warte deines Beru fes. Es soll dir nichts Leides geschehen. Aber ent decke keinem Menschen, was du in dieser Nacht ge trieben und erfahren hast. Das befehle ich dir. Nun geh!" Philipp fiel dem König zu Füßen und küßte des sen Hand, indem er einige Worte des Dankes stam melte. Als er wieder aufstand, um fortzugehen, sagte Prinz Julian: „Ich bitte untertänigst, daß Ihre Majestät dem jungen Menschen erlauben wolle, drau ßen zu warten

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Innsbrucker Zeitung
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Page 9 of 12
Date: 06.01.1934
Physical description: 12
, wodurch mikrosko pisch kleine Längenänderungen der Nadel und da durch entsprechende Vibrationen des Resonanzbodens, auf dem die Nadel befestigt ist. hervorgerufen wer den. Die Schwingungen des Resonanzbodens können vom Ohr wahrgenommen werden und damit ist der für die lektrifche Uebertragung von Tönen nötige Kreislauf: Luftschwingungen — Stromimpulse — Aenderungen eines Magnetfeldes — Lustschwingungen geschlossen. Philipp Reis veröffentlichte feine Erfindung zum ersten Male in den Annalen

Mechaniker in den Sechzigerjahren als technisches Spielzeug vertrie ben. mehr wußte die damalige Zeit mit der genialen Entdeckung des Fciedrichdorfer Lchrers nicht anzu fangen. Am 14. Jänner 1874, wenige Tage nach Vollendung seines 40. Lebensjahres, starb Philipp Reis, ohne daß es chm vergönnt gewesen wäre, den ungeheuren Auf schwung des internationalen Nachrichtenaustausches, den feine Erfindung zur Folge hatte, zu erleben. Er selbst hatte die Bedeutung, die der ihm geglückten Entdeckung einmal zukommen

Stromschwankungen gestattete, als dies mit dem von Reis benützten Geber möglich war, stand der praktischen Auswertung der von Philipp Reis der Menschheit geschenkten Erfindung nichts mehr im Wege. 1880 wurde die erste Stadtfernsprechanlage in Mülhausen im Elsaß eröffnet und ein Jahr später folgte Berlin, wo der Betrieb mit 87 Teilnehmerstellen eröffnet wurde. Das Telephon trat nun feinen Siegeszug über den ganzen Erdball an. Viel später erst erinnerte man sich des Erfinders, aber fein Name wurde bisher

nicht so bekannt, wie es der Tragweite seiner Erfindung ent sprechen würde. Das Jahr 1934. in das die Feier sei nes 100. Geburtstages, das 60jährige Jubiläum der ersten öffentlichen Vorführung feiner Erfindung und die 60. Wiederkehr seines Todestages fallen, bietet Anlaß genug, des tragischen Schicksals dieses großen Erfinders zu gedenken- Philipp Reis Zum 100. des Erfinders der Teiepn©nl©> Von Dipl .«Ing. Rudolf Ff hm. v. Call, Innsbruck Es ist eine wenig bekannte Tatsache, daß das Prin zip der Telephonie

von einem Deutschen entdeckt wurde und daß diese in den Sechzigerjahren des ver gangenen Jahrhunderts gemachte Erfindung für mehr als ein Jahrzehnt in vollständige Vergessenheit geriet, bis sie von einem Amerikaner wieder entdeckt und dem Nachrichtendienst nutzbar gemacht wurde. Das Jahr 1934 bietet in dreifacher Beziehung An laß, der Persönlichkeit des Erfinders der Telephonie, Philipp Reis, und seines Lebenswerkes zu ge denken. Am 7. Jänner sind es 109 Jahre, daß Philipp Reis zu Gellnhaufen im Regierungsbezirk

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 26.09.1926
Physical description: 6
auf das zuvorkommendste. jede« Mnfer die veqaenMe GirEa«fÄa«eAe, da sämtliche VekSesdangSartikel sowie alle Gegenstäude für Ha«S, KEWS ««S Ver«- i« einem Hause vereint, bei einer ««srsMStz- ItGem cvlnarvaHI und MMmltem Weeifem. Wer nach Graz nicht kommen kan«, verlange de» SÄZ Kästner L vehler, Graz, Eackstraße. BIT.5ÄS Jeder überzeuge sich selbst, wie leistungsfähig die Firma ist. Welt ist hart gegen den, der Rang und Vermögen ver loren hat", fügte sie seufzend hinzu. „Ja, das ist wahr!" stimmte ihr Philipp

Haben, die das Schicksal von der Höbe herab ins Elend stürzt!" „Hatten Sie denn keine Menschenseele, die sich Ihrer 'annahm?" fragte Philipp teilnehmend. „Als mir alles fehlschlug," entgegnete sie, „erbarmte sich der Advokat, der meines Vaters Freund gewesen war, und übertrug wir die Verwaltung eines seiner Häuser, das zu Geschäftszwecken vermietet wird. Ans diese Weise bin ich wenigstens vor Not geschützt, so lange mein Gönner lebt und ich gesund bleibe." „Welch traurige Existenz für Sie!" sagte Philipp bedau ernd

," bemerkte Philipp, der wegen seiner Diamanten den gleichen Gedanken gehabt hatte, „doch ich fürchte, selbst wenn Sie Gelegenheit hät ten, ihn zu sehen, würde er Ihrer Bitte kein Gehör schenken." „Das glaube ich auch," gab er seufzend zu, „er hat leider ein Herz von Stein." Philipp schwieg,- er war eigentlich enttäuscht, denn er hatte gehofft, die Geschichte dieser Frau würde ihm mehr Ausschluß über Brann's Treiben liefern,- so aber sah er ein, daß diesem geriebenen Gauner in keiner Weise bei- zulkoimnen

, mit be bender Stimme hervorstieß: „Bielleicht kann — ich Ihnen helfen." Philipp starrte sie verdutzt an. „Sie mir Helsen?" fragte er zweifelnd. „Wie wäre das möglich?" „Weiberlist geht über Männerschlauheit", entgegnete sie mit schwachem Lächeln, „und wo der Mann keinen Weg mehr sielst, schlüpft die Frau noch durch." „Wollen Sie Hoffnungen in wir erwecken, die sich doch nicht erfüllen können?" sagte er noch immer zweifelnd. „Das liegt mir fern," wehrte sie ab. „Ich meinte nur, daß ich Ihnen vielleicht

eine Begegnung mit Braun er möglichen könnte." „Wirklich?" rief Philipp aufgeregt. „O, sagen Sie mir, wie und wo! Wenn das ginge " „Ruhig, ruhig!" beschwichtigte sie ihn. „Sagen Sie es wir doch!" drängte er von neuem. 1 ! „Nicht hier," flüsterte sie, den Schleier vor ihr Gest ziehend. „Kommen Sie mit mir!" Sie erhob sich, und B Widerrede folgte Philipp ihr ans die Straße hinaus. :f 8. Kapitel. | Beratungen. Schweigend, jedes seinen Gedanken nachhängend, schr«' ten die Zwei, die der Zufall ans so seltsame

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 16
Date: 19.09.1925
Physical description: 16
. Die verfluchte Weste! Ich nehm sie ihm ab, Beppo! Er soll einmal Sonne sehen. Mach' auch Frühstückspause, Caro!" Franz entfernte die Weste. Aber das Licht blendete den Esel. Er steckte den Kopf zwischen die Vorderfüße und schnob durch die Nüstern. „Du siehst, die Sonne tut ihm nicht gut." „Im Gegenteil, Philipp, schau, wie er munter wird!" Tatsächlich: mit dem Licht kam Loben über das Tram peltier. Schon schlenkerte der Esel den Kops, lachte, wollte hinten hoch, aber der Brei hielt zäh. Wieder versuchte

ist. Helft mir, ich sterbe vor Lachen!" Luigi reparierte die Leitstange, Franz, immer noch lachend, setzte sich zu dem Alten. „Du machst ein unzusriede- nes Gesicht, Philipp!" „In Zukunft laß dem Caro die Weste auf der Nase liegen!" „Wer, Philipp, empört's dich nicht, Caro den ganzen Tag im Dunkeln tappen zu lasten?" „Dummer Junge, die Weste ist ein Glück für den Esel." Franz schaute verdutzt. „Ein sauberes Glück, Philipp! Du hältst auf die dreckige Weste!" „Du bist noch zu jung, Franz, sonst würdest

du be greifen. Ohne Weste sieht und fühlt Caro sein Elend größer. Wenn er im Dunkeln ist, lockt die Umgebung, plagt die Sehnsucht ihn nicht. Er käme ja doch nicht aus seiner Fron. Drum ist's gut, daß er nicht sicht." „Ah! Sprich doch weiter, Philipp, warum sagst du nicht auch, er arbeitet bester für seinen Herrn mit der Weste auf den Augen. Man blendet ihn. Desto bester läßt er sich schin den, der arme Teufel!" Der Esel stapfte an seiner Stange wieder im Rund, gleichmäßig, ein Automat. Nur die langen Ohren

. Wie gleichmütig er sein Los hinnimmt. Sind die Menschen nicht am besten dran, solange sie blind sind?" „Oho, Philipp, zeige ihnen die Wahrheit, laß sie die Welt sehen, wie sie ist, dann mucken sie aus, dann kehren sie die Welt um!" „Darum brauchen sie eine Weste vor den Augen, Luigi!" „Die Pfaffen und die Kapitalisten sorgen schon dafür! Per Bacco! Sie sind dumm wie die Esel, die Menschen. Philipp, du hast recht! Sie bleiben ständig im Dreck!" Baltin Hartig (im „Kulturwillen").

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 8 of 8
Date: 03.02.1911
Physical description: 8
, die sich mit der Aufnahme von Lebens- und Kinderversicherungen befassen wollen. Bei Verwendbar keit wird fixe Anstellung als Reise beamter, eventuell Bezirksvertreter geboten. Briese an die Zweig niederlassung für Tirol der N.-ö. Landes-Lebens- und Rentenver sicherungs-Anstalten Innsbruck, Landhaus (altes Postgebäude), Parterre rechts. Zimmer (möbliert oder unmöbliert) mit 2 Betten (elektr. Beleuchtung) separatem Eingang, heizbar, ist sofort zu vermieten. Gabelsbergerstr. 31, part. rechts. ÄS Abführmittel PHILIPP

Schaöhtel, 13 Pillen enthaltend, kostet 30 b; eirre Rolle, die 8 Schachteln, also 120 Pillen enthält, kostet nur 2 k(. Bei Voreinsendung des Betrages von K 2.45 erfolgt Franko-Znsendnng 1 Rolle Pillen. nRJfcrtt**»«***/* ? Vor Nachahmungen wird dringend ge- »»♦ warnt. Alan verlange „Philipp Neustcins abführende Pillen". Nur echt, wen jede Schachtel und An weisung mit unserer gesetzlich protokollierten Schutzmarke in rot schwarzem Druck „Heiliger Leopold" und Unterschrift, „Philipp Neusteins Apotheke

", versehen ist. Unsere handelsgerichtlich geschützten Emballagen müssen mit unserer Firma bezeichnet sein. f7-> >4*1 Depot in Innsbruck: I. Malfntti, G. OrLlachee, H. Weiser, £. Winkler Philipp Neustem WöLheke „Zum heil. Leopold' Wien I., Plankengasse 6. 1059 Schutzmarke „Adler" Bewährte Einreibung bei rheumatischen und neural gischen Schmerzen und zur Stärkung der Muskeln nach Märschen und Touren. 1 kleine Flasche 89 h, L große Flasche K 1.69. Nur echt zu haben bei: 1038 K» n. §. Hoflieferant

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 12 of 12
Date: 09.03.1912
Physical description: 12
Seite 12 Volks-Zeitung Samstag den 9. März Nr. 57 Billigstes und Abführmittel bestwirkendes PHILIPP 1USTI VERZUCKERTEf? ABFÜHRENDE Neusiein's AisabM- Allen ähnlichen Präparaten in jeder Beziehung vorzuziehen, sind diese Pillen frei von allen schädlichen Substanzen mit größtem Erfolge angemendet bei Krank heiten der Unterleibsorgane, find leicht abführend, blutreinigend; lein Heilmittel ist günstiger und dabei'völlig unschädlicher, um Verstopfungen zu bekämpfen, die gewisse Quelle der meisten

Krankheiten. Der verzuckerten Form wegen, werden sie selbst von Kindern genommen. Eins Schachtet, 15 Pillen entyattens. Lostet 3V h; eine Rolle, die 8 Schachteln, ai |0 120 Piuen enthalt, tostet nur 2 K. Bei Voreinsendung des Betrages von K 2,45 erfolgt hfranko-Zuserrdung 1 Rolle Pillen. ORft/**»'***««/* ? Vor Nachahmungen wird dringend ge- ♦ warnt. Man verlange „Philipp Neusteins abführende Pillen". — Nur echt, wenn jede Schachtet und An weisung mit unserer gesetzlich protokollierten Schutzmarke in rot

- ichwarzem Druck „Heiliger Leopold" und Unterschrift „Philipp vieufteins Apothete", versehen ist. — Umsere handelsgerichtlich geschützten Emballagen müssen mit unserer Firma bezeichnst sein. MW Sleaföins Wuchere „8«m heil. Leshold" Wien L., Plankengasse 8. Depot in Innsbruck: I. Malfatti, G. Oellacher, H. Werfer, L. Winkler. kchtsiirblge Reste Kanefase, Oxforde, Weiß webe, Bauernleinwand, Handtücher, Zephyre, Fla nelle, Blaudrucke f. Küchen schürzen und -Kleider, De- laine, Batiste, Kriselte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 13.01.1914
Physical description: 8
®. Novelle von Heinrich Zschokke. 15 „Auch das Frauenzimmer?" fragte Philipp, „ich tvill nicht hoffen. „Nun, das Jüngferchen mag gehen. Für sie haben lvir keinen Befehl. Aber Namen und Gesichtchen müs- sm wir für den Notfall kennen und den Aufenthalt." „Es ist die Tochter der Witwe Bittner im Milch- naßchen!" sagte Philipp und ärgerte sich nicht wenig, als die Kerls alle das Gesicht des weinenden Röschens Men den Schein der fernen Straßenlaterne drehten und begafften. .. „Geh' heim, Röschen!" sagte

Philipp, „geh' heim; furchte nichts für mich. Ich habe ein gutes Gewissen." Röschen aber schluchzte laut, daß es selbst den Po- uzeidienern Mitleid einflößte. Ter Prinz wollte die sen Umstand benutzen, um durch einen Sprung zu entkommen. Aber von den Handfesten einer war noch cm besserer Springer, stand mit einem Satz vor ihm und sagte: „Holla! der hat ein schlechtes Gewissen; er Mß mit uns. Vorwärts, marsch!" ! „Wohin?" fragte der Prinz. „Direkte und schnurgeraden Weges zu Seiner Ex- Akllenz

." „Laßt den Herrn um Gotteswillen gehen, Leute!" rief Philipp. „Verlasset euch auf mein Wort, es ist ein großer Herr, der euch eueru Dienst garstig ver salzen kann. Es ist . . ." „Schweig!" ries Julian, „es soll niemand aus dei nem Munde erfahren, wer ich bin, wenn du allenfalls erraten hättest, wer ich sei. Hörst du, niemand! N i e- m a n d, sage ich dir, es komme, wie es wolle. Hörst du?" „Wir tun unsere Schuldigkeit!" entgegnate ein Po lizeidiener, „und dafür setzt uns keiner in den Turm

. Das könnte aber am Ende wohl deni Herrn in der Maske selbst widerfahren. Wir kennen dergleichen Sprachen schon und fürchten solche Drohungen nicht. Vorwärts, marsch!" „Leute, nehmt Vernunft an!" rief Philipp. „Es ist ein sehr angesehener Herr am Hofe." „Und wenn's der König selber wäre, müßte er mit uns; das ist unsere Pflicht, er ist verdächtig!" gab einer zur Antwort. „Ei ja!" rief ein anderer, „große Herren am Hofe haben wohl mit Nachtwächtern und euresgleichen heimliche Dinge abzutun und wie vorhin, einander

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 8 of 8
Date: 13.01.1911
Physical description: 8
. Ausführliche Prospekte gratis und franko. S. Bcnisch in Dcschemtz, Nr. 701, Böhmen. « LSLÄ Abführmittel . PHILIPP m f, | EZ * m n i m % ^3 i ^ IVERZ LjCKCRTc SReuftein’s Wabeth- :: Pillen:: Allen ähnlichen Präparaten in jeder Beziehung vorzuziehen, find diese Pillen frei von allen schädlichen Substanzen mit größtem Erfolge angewendet bei Krank heiten der Unterleibsorgane, sind leicht abführend, blutreinigend; kein Heilmittel ist günstiger und dabei völlig unschädlicher, um Verstopfungen zu bekämpfen

, die gewisse Quelle der meisten Krankheiten. Der verzuckerten Form wegen werden fie selbst von Kindern gerne genommen. Eine Schachtel, 15 Pillen enthaltend, kostet 30 h; eine Rolle, die 8 Schachteln, also 120 Pillen enthält, kostet nur 2 K. Boi Voreinsendung des Betraaes von K 2.45 erfolgt Franko-Zuseudung 1 Rolle Pillen. Vor Nachahmungen wird dringend ge- | Jj HwHVJ ♦ warnt. Man verlange „Philipp Neusteins abführende Pillen". Nur echt, wen jede Schachtel und An weisung mit unserer gesetzlich

protokollierten Schutzmarke in rot schwarzem Druck „Heiliger Leopold" und Unterschrift, „Philipp Neusteins Apotheke", versehen ist. Unsere handelsgerichtlich geschützten Emballagen müssen mit unserer Firma bezeichnet sein. Philipp Neusteins Apotheke „Zum heil. Leopold" Wien I., Plankengasse 6. Depot in Innsbruck: I. Makfattl, G. Oellacher, H. Weiser, L. Winkler. 1059 vorzügliches Mittel zur Stärkung des Haarbodens gegen Haar ausfall und Schuppenbildung 10.23 1 Flasche 1 Krone Echt nur mit Schutzmarke „Adler

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 14.11.1915
Physical description: 8
daß ihm der Befehl des Kommandanten klar gemacht worden war, ohne Widerrede herausgab. Und so eilten sie mit der Schönen in das Haus des Bauern Philipp, wo sie sie gut versteckten. „Komm, Tomtschka," rief sodann der Dorfälteste seine häßliche Magd an, „ein hoher Herr wartet, um dich zu sehen!" „Ein hoher Herr?" „Ja," lachte Philipp, „bei dem du vielleicht dein Glück machst! Schnell, Mädchen, komm!" Und mcm ging zum Kommandanten. Der Dorfälteste neigte devot sein Haupt, führte Tonitschka an der Hand

und präsentierte sie dem Russen. „Hier, Euer Gnaden, das Mädchen, dessen Ret ter Euer Gnaden geworden sind! Und hier der Va ter, der bittet, Euer Gnaden den Rock küssen zu dürfen!" Es entstand eine lange Pause, in deren Verlaufe der Hauptmann keinen Ton von sich gab. Und wieder rötete sich sein Gesicht. Vor Zorn? Vor Freude? Jedenfalls fluchte er diesmal überaus kräftig, spuckte aus und sah Philipp wütend an. „Dieses ist das Mädchen?" „Zu dienen, Euer Gnaden. Und hier ist der Vater." „Ja, ich bin der Vater

. . . diesem Scheusal saget ihr Ochsen, daß das ein Mädchen sei, welches schön ist? Abermals führte der Bauer Philipp beteuernd die Hand an seine Brust. „Euer. Gnaden, wir haben keine im Dorf, die schöner wäre!" . Der Russe maß das Mädchen verächtlich, spuckte ein zweites Mal aus und schrie:. „Dirne, dreh' dich um!". Und also von ihrem Anblick befreit, wandte er sich um einige Nuancen milder. an Philipp und Andreas, indem er sägte: „Ihr seid zwar nur dumme Bauern und verdient nicht, daß man sich Eurer annimmt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 13.12.1928
Physical description: 8
, der zwölfjährige Alois Graus, aus Pfitsch, beobachtete, daß die beiden Touristen miteinander stritten. Gegen halb 3 Uhr nachmittags kam Halsmann mit seinem Sohn au der Dominikushütte vorüber. In der Nähe der Wensendliallpe, die Zwischen Dominikushütte und Breit- lahner liegt, war Marianne Hofer mit Beerensammeln be schäftigt. Zu ihr kam Philipp Halsmann in scheinbar großer Aufregung und sagte ihr, sein Vater sei abgestürzt. Auf die Frage, ob der Abgestürzte noch lobe, sagte Philipp Halsmann. das w'sse

der Hirte Niederer die beiden Touristen Nettermann und Schneider und verständigte sie von dem Unfall. Die beiden eilten so fort zur angeblichen Unsallstelle und trafen Philipp Hals mann auf eineni Stein neben der Leiche seines Vaters sitzend auf. Nettermann ließ sich von ihm den Hergang des angeblichen Unfalles beschreiben; Philipp Halsmann gab nun (abweichend von seinen späteren Angaben) an, er sei hinter seinem Vater gegangen. Auf einmal habe dieser einen Schrei ausgestoßen, was dann geschehen sei

, wisse er nicht, denn den Absturz habe er in der Schnelligkeit und Aufregung nicht beobachten können. Hingegen besahen sich die zwei Touristen die von Philipp Halsmann bezeichnete Absturzstelle sehr genau und es schien ihnen schon von An fang an unbegreiflich, daß an dieser harmlosen Stelle ein Absturz hätte erfolgen können. Bald darauf kam auch der Wirt der Dominikushütte, Josef Eder, zur Unfallstelle und es war ihm, der ja den Weg ganz genau kannte, gleichfalls als unwahrscheinlich erschienen

diese Stelle genau ab und sie fanden neben dem Weg im tiefen Gras einen scharfkantigen Stern, der ebenfalls mit Blut befleckt war. Auch einzelne Haare kleb ten an dem Stein-. Am Wegrand, der dem Bach zugekehrt ist, fand sich weiter das Gras in einer Richtung so nieder gedrückt, als ob ein schwerer Körper darüber geschleift worden wäre und es hingen auch Blutstropfen an den Grä sern. Diese Blutspuren führten einige Meter den Weg entlang bis zum Beginn der von Philipp Halsmann bezeich- neten Absturzstelle

und setzten sich deullich über die Ecken und Kanten der kleinen Stützmauer über den Abhang hin ab, bis zur Leiche im Bache fort. Später fanden sich am Hang auch noch Haare des Toten, die nach genauer ärzt licher Untersuchung deutlich zeigten, daß sie beim Schleifen des Körpers vom Kopfe gewaltsam abgequetscht waren. Es gab keine andere Erklärung als die. daß Philipp Halsmann seinen Vater aus dem Weg mit denr gefundenen Stein niedergeschlagen, ihn einige Meter zurück zum Ab bruch geschleift

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 19.08.1931
Physical description: 8
der aufopfernden Be- mübungen der Ortsfeuerwehr und der Fe "erwehren aus den benachbarten Dörfern gebannt wurde. Aus dem Gerichtsfaal. Wiederaufnahme des Halsmann-Prozeffer? Wie die „Amtliche Nachrichtenstelle" meldet, haben die Anwälte Philipp Halsmanns, Dr. Franz Peßler in Inns bruck und Dr. Ernst Ruzicka in Wien, eine Anzeige gegen Johann Schneider erstattet und gestern dem Straflandes- aericht in Innsbruck den Antrag überreicht, das Strafver fahren gegen Philipp Halsmann wieder aufzunehmen. Schneider

geschehen sei. Wenn jedoch die Angaben Schneiders über die Tat und die Angaben über Schneider als Täter bewiesen seien, dann müffe der Prozeß Schneider wieder ausgenommen werden und die Rehabilitierung Philipp Halsmanns automatisch erfolgen. Wenn schließlich die Angaben Schneiders über die Tat bewiesen, die Angaben über den Täter unbewiesen bleiben, so müsse eine Wiederauf, nähme des Halsmannprozesses erfolgen. Das Wiederauf nahmsgesuch stützt sich auf diese Eventualität, daß Schnei ders Tatschilderung

wahr ist, ohne daß seine Täterschaft be- wiesen erscheint. Aus dem aufgenommenen Lokalaugen schein ergebe sich, daß das Geständnis Schneiders an sich geeignet sei. alle Rätsel dieses Prozesses zu lösen und den Nachweis zu führen, daß Philipp Halsmann zur Zeit der Tat nicht im ausschließlichen Gelegenheitsverhält nis stand. Oben auf dem Wege seien Versuche zu merken, die Spuren des Mordes zu verbergen und einen Unfall zu markieren. Unten am Bache habe die Situation jedoch einen Raubmord annehmen

lassen. Gerade aus diesem Umstande ergebe sich, daß ein dritter in dem Augenblick tätig war, als er sich unten am Bache um feinen Vater bemühte. Im Augenblick, in dem Halsmann von seinem Vater davon lies um Hilfe zu holen, habe der dritte, der ursprünglich die Spuren am Wege nur verdeckt, damit Philipp Hals- mann ihn und sein Werk, solange seine Tat nicht vollendet war, nicht bemerken sollte, keine Veranlassung mehr gehabt, den mörderischen, bezw. räuberischen. Angriff zu maskieren. Aus den neuen

Ausführungen Dr. Ruzickas zeige sich, daß das Geständnis Johann Schneiders nur von diesem selbst stammen kann, daß seine Verhöre vor der Polizei und vor dem Untersuchungsrichter eine derartige Beherrschung der Situation ergaben, daß sie klar auszeigen, daß der Täter selbst spreche. Das Aktenmaterial über Jo hann Schneider enthalte daher den Nachweis der Täter schaft eines dritten, darüber hinaus die Möglichkeit einer Täterschaft Schneiders, jedenfalls aber den Nachweis der Schuldlosigkeit Philipp Halsmanns

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 2 of 14
Date: 27.05.1900
Physical description: 14
(B estgew in n er) vom kaiserl. Bezirksschießen in Kitzbühel am 19. und 20. Mai d. I. Haupttiefschußbeste: 1. Best: Josef Eder, Waidring. 2. Michael Salvenmoser, St. Johann. 3. Mathias Höck, Kitzbühel. 4. Johann Krimbacher, Jochberg. 5. Johann Unterreiner, Waidring. 6. Robert Maier, Joch berg. 7. Johann Gschwentner, St. Johann. 8. Josef Brunner, Kitzbühel. 9. Josef Gautschnigg, Jochberg. 10. Georg Höck, Kitzbühel. 11. Dr. Hanns Thaler, Kitzbühel. 12. Philipp Sapelza, Kitzbühel. Haupt

. 4. Eder Josef. Waidring. 5. Höck Georg, Kitzbühel. 6. Unter reiner Johann, Waidring. 7. Eder Josef, Fieberbrnnn. 8. Eder Johann Georg, Fieberbrunn. 9. Bichler Josef, St. Johann. 10. Wieser Anton, Fieberbrunn. 1!. Foidl Josef, St. Johann. 12. Hechenberger Sebastian, Jochberg. 13. Sapelza Philipp, Kitzbühel. 14. Maier Robert, Jochberg. Schlecker-Jungschützen beste: 1. Laucher Anton, Kitzbühel. 2. Höck Viktor, Kitzbühel. 3. Rettcnwander Josef, Kitzbühel. 4. Laucher Georg. Kitzbühel. Tagesprämien

für die erste Nr. am 19. Mai Josef Regner, Kitzbühel, für die zweite Nummer Johann Gschwentner, St. Johann; für die meisten Nummern am 19. Mai 1. Johann Georg Eder, Fieberbrunn, 2. Josef Eder, Fieberbrunn; für die erste Nummer am 20. Mai Johann Unterreiner, Waidring, für die zweite Nummer Philipp Sapelza, Kitzbühel; für die meisten Nummern ani 20. Mai 1. Johann Unterreiner, Waidring, 2. Viktor Höck, Kitzbühel; für die meisten Schleck schüsse am 19. Mai 1. Josef Eder, Fieberbrnnn, 2. Johann Gschwentner

erklärte, mit einem ge wissen Johann Philipp Nordlund identisch zu sein, welcher int April nach Verbüßung einer Strafe wegen Brandstiftung aus dem Gefängniß entlassen worden war. Bezüglich des versuchten Massenmordes erklärte Nordlund, es sei Sache der Polizei, den Thatbestand aufzuklären. Er gestand, die Blut- that an Bord des Dampfers „Prinz Karl" verübt und dem Kapitän über 800 Kronen geraubt zu haben. Ueber die Mordthat äußerte sich Nordlund völlig gefühllos. Es gibt kaum ein Thal, kaum

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