, füttert im Winter das Wild, bewacht die Schonungen, und seine Frau sagt ihm. was er soll und nicht soll. Die Schädeldecke ist geknickt, hat der Doktor da mals gesagt oder soll er gesagt haben. Jedenfalls, der Lemke ist körperlich ein Bär und an Verstand eine Mücke. — Das ist der Philipp." „Eine Tragödie im Walde," sagte Werner. „Und ihr habt ihn da wohnen lassen, den Philipp, das ist hübsch von euch." Heinrich hustete, er wollte etwas sagen, aber es schien ihm besser, zu schweigen. Die Mutter
hatte niemals an wei chen Anwandlungen gelitten und er eigentlich auch nicht. Was ging sie also der Philipp an? Nein, cs war so am bil ligsten gewesen. Da wurde gespart. Frau Lemke hielt die Augen-offen und war noch dankbar obendrein. In den Schonungen arbeitete der Geisteskrüppel fleißig, was ihm geheißen wurde, ohne Lohn zu beanspruchen, zur Arbeits aussicht war Heinrich herausgewachsen, der unten auf dem Talgute doch nichts zu sagen hatte. Das alles hätte sich in wahrheitsstrenger Abwehr des unverdienten
Lobe, einwenden lassen. Es war aber ganz und gar nicht nach Heinrichs Geschmack, diese Einwendungen zu erheben. Wozu auch, Werner hätte ihn doch nicht verstan den. So stand er denn auf und meinte: „Nun kennst du die Leute und wirst dich über nichts wundern. Der Ast, der damals den Philipp auf den Schädel schlug, hängt zum Beispiel in der Wohnstube über 'm Spie gel. Er wollte es, und da haben sie ihm den Willen getan. letzten gleich in das Gemeindespital abgab. Der gleiche Hund
wetterbraune Gesicht, ein paar Blauaugen sahen leer in die Welt. Sie sahen, aber sie gaben dem Geiste nichts von dem Bilde und trugen deshalb auch kein Gepräge seiner Antwort. Der Riese stieß eine Schaufel, die in feiner Hand als Spielzeug wirkte, in die Erde, stützte sich mit beiden Hän den daraus, so daß er fast kauernd in sich zusammenfank, und sagte mit einer tiefen, aber tonarmen Stimme: „Der Philipp —Dann lachte er über's ganze Gesicht. Große, blanke Zähne blitzten zwischen Kinn und Schnurrbart
. „Jawohl, Philipp, ich seh's, Ihr seid da," anwortete Heinrich. „Eure Frau auch?" Der Blödsinnige machte plötzlich ein Gesicht, als wollte er weinen. Hilflos gingen die Augen in die Runde. Er sah seine Frau nicht, also war sie überhaupt nicht auf der Welt, in Grenzen der Gegenwartssrist, die er zu überdenken ver mochte. Er schüttelte den Kopf und seufzte. Jetzt richtete er sich auf, so daß er auf einmal zu doppelter Höhe gewachsen schien, neigte nachdenklich den bärtigen Kops auf eine Seite. „Gestern