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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 09.01.1914
Physical description: 8
abgelehnt, kleine Gesetze, wie das über das Halten von Hektographen — Ge- setze, die an den Machtverhältnissen im Staate wahr- tii ileuteuet 1 h Kr MML Novelle von Hemrich Zschvkke. 13 Nun sing dem erschrockenen Röschen über ihr Abenteuer im dunkeln Hausgang ein Licht aus. War er ihr doch damals schon ausgefallen, daß der ver neinte Philipp so etwas Fremdartiges in seinem Nesen gehabt hatte. Da nun die Reihe an sie kam, aller hsarkleirr zu beichten, wie sie zu dem Gelbe für daS Lstterielos gelangt wäre

, stotterte sie lange und suchte nach Worten herum, lwß dem Philipp ganz bange ward. Sie erzählte endlich alles, was vorgefallen war; aber wie es zum Kuß und Gegenkuß kam, stockte sie wieder mit der Sprache. Doch mußte es heraus. »Ts ist nicht wahr!" rief Philipp. „Ich habe dir keinen Kuß gegeben und von dir keinen empfangen." »So hat es dir doch gegolten," sagte Röschen leise und schmeichelnd. Philipp rieb sich die blonden Haare «uf dem Wirbel herum, damit sie nicht zu Berge Stehen sollten. »Höre

, Philipp, bist du eS nicht gewesen," sagte NäSchen ängstlich, »so glaube ich dir alles Unglaub liche, daS du mir gesagt hast — so ist Prinz Julian i# deinen Kleidern gewesen." Das hatte Philipp schon lange geahnt und er rief: »Der Spitzbube! Er hat mich um deine Küsse bestoh len. Nun begreif' ich! Nur darum gab er mir seine Maske, nur darum wollte er auf eine halbe Stunde M fein!" Und nun fiel ihm die Maske ein, die ihm von der Opernsängerin Rollina, dann von Röschen erzählt hatte, und er erneuerte

.Herz wieder leicht ward. Er warnte sie vor den Schleichern und vor der Barmherzigkeit der Vornehmen, und Röschen hin wieder warnte vor den Gefahren der Maskenbälle und allen Abenteuern mit Frauenzimmern hohen Standes, durch welche mancher junge Mensch schon unglücklich geworden sei. Man vergab sich alle in der Unwissenheit begangenen Sünden und Philipp stand im Begriff, den Kuß einzufordern, der ihm bestimmt gewesen und den er nicht empfangen hatte — als das Pärchen im besten Augenblicke

durch eine fremde Erscheinung unterbrochen wurde. Es kam im vollen Lauf und Sprung ein Mensch gegen sie gerannt, der atemlos bei ihnen stehen blieb. An Mantel, Stange, Hut und Horn erkannte Philipp auf der Stelle seinen Mann. Dieser hin gegen suchte den Maskenträger. Philipp reichte ihm den Hut und Seidenmantel und sagte: „Gnädigster Herr, hier Ihre Sachen. In dieser Welt tauschen wir die Rollen nicht wieder miteinander: ich käme zu kurz dabei!" Der Prinz rief: „Nur geschwind, nur geschwind!" warf

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 22.09.1926
Physical description: 4
Frankreichs mit der Barbarei , Muck verboten.) 6 j Schicksalstncke. Roman von Molloy-Walter. D Men los von der Menge vorwärtsschicben lassend, »zte Philipp an eine Straßenecke, wo das Gedränge I Mrs stark war. Achtlos über den Weg schreitend, Nm er plötzlich laute Zurufe und das Stampfen von \ Musen in seiner nächsten Nähe. Erschreckt aus Gedankeu ausfahrend, blieb er verwirrt stehen, ( Ek schon hatte ihn eine kräftige Faust am Rockkragen j M und auf das Trottoir Herübergezogen

, so daß die A des ihn bedrohenden Wagens nur leicht seine «er streifte. l .« Sie verletzt?" fragte eine Stimme neben ihm, M seltsam bekannt vorkam, obgleich er nicht wußte, ^kr ße Hon gehört hatte. ich glaube nicht," stammelte er. sich nur langsam z «ent Schrecken erholend. Sein Retter sah ihm for- «ins Gesicht. „Ist das nicht Erhardt?" rief er über- W aus. i D heiße allerdings so," entgegnete Philipp, erstaunt, Jgt andere seinen Namen wußte. DoL dieser batte W seinen Arm in den seinen geschoben und ihn mit I Mziehend, sagte

er in jovialem Ton: „Nun, alter ' M, erkennst du mich nicht?" 'Mu," erwiderte Philipp kopfschüttelnd. ' K du besinnst dich nicht auf Oskar Werner?" i rf erst schaute Philipp in das intelligente, glatt- Gesicht seines Begleiters. „Ich hatte einmal ^ £ .^ulkameraden," sagte er zögernd und mit der u6er die Stirne fahrend, „aber meine Gedanken r. tzEt ^e so verwirrt — ich habe alles vergessen/ nur % l r ffach Plötzlich ab, mit leerem Blick vor sich hinstar- i- ^ >" daß Werner zu der Ueberzeugung gelangte

. TU. Genf, 31. Sept. In der gestrigen Sitzung des Böl- kerbundrates, in der die D a n z i g e r Frage behandelt konnte er sich uicht erkläre», aber um ihrer ehemaligen Freundschast willen wollte er ihn jetzt nicht sich selbsL überlassen. „Komm mit mir, alter Junge," sagte er in herzlichem Ton. Philipp machte keine Einwendung und da er in Gang und Haltung durchaus keine Trunkenheit verriet, so glaubte Werner, das verstörte Wesen seines Freundes müsse eine ernstere Ursache haben. „Was hast du?" fragte

er teilnehmend. „Was ist dir geschehen?" „Ich habe mein ganzes Vermögen verloren, — fast eine Million Mark," stammelte Philipp. „Eine Million Mark?" wiederholte Werner, dem diese Antwort ein deutlicher Beweis zu sein schien, daß sein ehemaliger Kamerad den.Verstand verloren habe. Um zu sehen, in wieweit feine Annahme richtig war, fragte er weiter: „Wann hat dich denn das Unglück getroffen?" „Vor einer Stunde. Doch wohin führst du mich?" „Nach meinem Büro- dort sind wir ungestört und hu kannst

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 07.01.1914
Physical description: 8
von Heinrich Zschvkke. 11 Das war dem Philipp recht; desto ungestümer bestand der Herzog darauf, daß sie beide in den Wa gen sitzen und, der Himmel weiß wohin, fahren woll ten, um die Ehrensache mit Pistolen und Säbeln ab zutun. Das war nun dem bedrängten Philipp gar nicht gelegen. Er stellte dem Herzog alle bösen Fol gen dieses Schrittes vor. Jener aber in seinem Grimme ließ sich durch nichts in seinem Verlangen abwendig machen; versicherte, er habe schon Für sorge für alles getroffen

und werde nach Beendigung ihres Geschäftes noch in der Nacht abreisen. „Wenn Sie nicht," fuhr der Herzog fort, „der feigste Mensch in ihrem Lande sind, so folgen Sie mir zum Wagen, Prinz." „Ich bin kein Prinz!" antwortete Philipp, der sich zum Aeußersten getrieben sah. „Sie sind es. Jeder hat Sie hier auf dem Balle erkannt. Ich kenne Sie am Hut. Sie hintergehen mich nicht." Rhilipp zog die Larve ab, zeigte dem Herzog sein Gesicht und sprach: „Nun, bin ich der Prinz?" Herzog Hermann, wie er das wildfremde Gesicht

erblickte, prallte zurück und stand wie versteinert. Seine geheimste Angelegenheit einem Unbekannten verraten zu haben, vermehrte seine Bestürzung und seine Verlegenheit. Ehe er sich noch aus dieser sam- ^meln konnte, hatte Philipp schon die Türe in der Kand und weg war er. eine ruthenische Literatur heranwächst, dann wird auch in der russischen Ukraina die Anziehungskraft der ruthenifchen Sprache gekräftigt, auch dort die Ab sonderungsbewegung gestärkt. Dem russischen Natio nalismus erscheint

sich darum des Erstarkens der Ruthenen. Sie empfehlen Zugeständnisse an die Ruthenen in Galizien, um da durch die ruthenische Bewegung in Rußland zu stär ken. Was will es besagen, wenn das polnische Volk 11 . Sobald sich Philipp im Freien befand, nahm er blitzschnell Hut und Seidenmantel ab, wickelte jenen in diesen und so, beides unter dem Arm tragend, sprang er die Gasse entlang, der -Gregorienkirche zu. Da stand Röschen schon in einem Winkel neben der hohen Kirchenpforte und harrte sein. „Ach Philipp

, lieber Philipp!" sagte sie zu ihm, sobald sie ihn erkannte, und drückte seine Hand. „Welche Freude hast du mir doch gemacht! O, wie glücklich sind wir! Sieh', ich habe keine Ruhe mehr bei meinen Freundinnen gehabt. Gottlob, daß du da bist Schon seit beinahe einer Viertelstunde stehe ich hier und friere. Aber ich denke vor Freuden gar nicht an die Kälte, die ich leide." „Und ich, liebes Röschen, danke Gott auch, daß ich wieder bei dir bin. Hole der Geier all den Schnick schnack der großen Herren

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 19.08.1931
Physical description: 6
, 18. August. Die Amtliche Nachrichtenstelle meldet: Der Indizienprozeß gegen Philipp Halsmann, der be schuldigt war, seinen Vater Max Morduch Halsmann in den Tiroler Bergen ermordet zu haben, ist noch in allgemeiner Erinnerung und hatte seinerzeit eine europäische Sen sation gebildet. Philipp H a l s m a n n wurde vom Schwur gericht Innsbruck zuerst zu zehn Jahren schweren Ker kers verurteilt, dieses Urteil wurde jedoch vom Obersten Ge richtshof aufgehoben und die zweite Verhandlung, die am 19. Oktober

ein und zehn Geschworene im zweiten Halsmann-Prozeß selbst baten den Bundes- Präsidenten, Gnade zu üben. Philipp Halsmann selbst hatte nie ein Begnadigungsgesuch unterschrieben. Am 30. September 1930 erfolgte seine B e- gnadigung und zugleich seine Ausweisung aus ganz Oesterreich. Zur Fortsetzung seiner Studien begab sich Philipp Halsmann dann nach P a r i s, wo er noch derzeit weilt. Kurz nach der zweiten Verurteilung Halsmanns meldete sich in dem an Zwischenfällen so reichen Prozeß ein Hilfsar beiter

Johann Schneider, der angab, den Mord an dem alten Halsmann begangen zu haben. Das Wiener Landesgericht hat jedoch den Angaben Schnei ders keinen Glauben geschenkt und überdies zog Schneider seine Selbstbeschuldigung zurück, so daß er schließlich vom Morde freigesprochen und wegen V o r- schubleistung verurteilt wurde. Nunmehr haben die Anwälte Philipp Halsmanns: Doktor Franz Peßler in Innsbruck und Dr. Ernst Ruzicka in Wien, am 17. Juli eine neuerlicheAnzeige gegen Johann Schneider erstattet

und am heutigen Tage dem Straflandesgericht in Innsbruck den Antrag überreicht, das Strafverfahren gegen Philipp Halsmann wieder aufzunehmen. ^ In dem Antrag bezeichnet H a l s m a n n als Ursache für seinen Schritt, daß es das Fürchterlichste ist, als unschuldig Verurteilter weiterleben zu müssen. Er unterbreite daher dem Gericht folgende zwei Wiederaufnahmsgründe: 1. Mit bezug auf die Strafanzeige gegen den Hilfs arbeiter Johann Schneider: Das Geständnis Johann Schneiders sei an sich auch ohne Bezugnahme

über Schneider als Täter bewiesen seien, dann müsse derProzetzSchneiderwiederaufgenom- men werden und die Rehabilitierung Philipp Halsmanns automatisch erfolgen. Wenn schließlich die Angaben Schneiders über die Ta 1 bewiefen, die Angaben über den Täter unbewiesen bleiben, so müsse eine Wiederaufnahme des Halsmann-Prozesses erfolgen. Das Wiederaufnahmsgesuch stützt sich auf diese Eventuali tät, daß S ch n e i d e r s T a t s ch i l d e r u n g w a h r ist, ohne daß seine Täterschaft bewiesen erscheint

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 10
Date: 05.01.1914
Physical description: 10
ZschokZe. 10 10 . Im Tanzsaale neben dem Spielziminer hatte Philipp, der gefürstete Nachtwächter, soeben von sei ner Sackuhr vernommen, daß es Zeit sei, sich zum Findemich bei der Gregorienkirche einzustellen. Er selbst war froh, seinen Pnrpurtalar und Federhut an den Substituten zurückzugeben, denn ihm ward unter der vornehmen Maske und in dieser Gesell schaft nicht gar Wohl zu Mute. Wie er eben die Tür suchte, um sich davon zu schleichen, kam ihm der Neger nachgetreten und zischelte

ihm zu: „Königliche Hoheit, Herzog Her mann sucht Sie allenthalben!" Philipp schüttelte ärgerlich den Kopf und ging hinaus; ihm nach der Neger. Wie sie beide in das Vorzimmer traten, flüsterte der Neger: „Bei Gott, da kommt der Herzog!" und mit den Worten machte sich der Schwarze wieder eilfertig in den Saal zurück. Eine hohe, lange Maske trat mit schnellen Schrit ten gegen Philipp auf und rief: „Halten Sie einen Augenblick; ich habe mit Ihnen ein Wörtchen ab zutun. Ich suche Sie schon lange." „Nur geschwind

," entgegnete Philipp, „denn ich habe keine Zeit zu verlieren." „Ich wollte, ich müßte keine mit Ihnen verlieren. erwachen zu sehen aus jahrhundertelanger Starr heit, erwachen zu eigenem, kraftvollen Willen. Und indessen vollzieht sich dieselbe Bewegung auch im Westen des Landes. Dort ist auch der Bauer Pole. Aber der polnische Bauer trug die Herrschaft der polnischen Schlachta nicht minder schwer als sein ruthenischer Klassengenosse im Osten. Auch hier gärt es in den Dörfern. Das Entstehen der Polnischen

des galizischen Bauern ist gegründet in der unaufhaltsamen wirtschaftlichen und sozialen Ent- Jch habe Sie lange genug gesucht. Sie sind mir Genugtuung schuldig. Sie haben mir blutige Be-- leidigung zugefügt." „Daß ich nicht wüßte." „Sie kennen mich nicht?" rief der Herzog und zog die Larve ab: „Nun wissen Sie, wer ich bin, und Ihr böses Gewissen muß Ihnen das übrige sagen. Ich fordere Genugtuung. Sie und der verfluchte Salmoni haben mich betrogen." „Davon weiß ich nichts!" antwortete Philipp

, war es Ihre Schuld." „Ich frage Sie, ob Sie mir Genugtuung geben wollen? Wo nicht, so mache ich Lärm. Folgen Sie mir aus der Stelle zum König. Entweder Sie schla gen sich mit mir, oder — zum König." „Ihre Durchlaucht. . ." stotterte Philipp verlegen. „Ich habe weder Lust, mich mit Ihnen zu schlagen, noch zum König zu gehen." Wicklung des Landes: in der Jntensivisierung der landwirtschaftlichen Produktion, in dem Uebergang von der Naturalwirtschaft zur Geldwirtschaft, in der genossenschaftlichen Organisierung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 08.01.1914
Physical description: 8
ich: nun wundert's mich nicht, daß der Philipp so unbändig war. Ja, recht unbändig bist du gewesen. Aber es war dir ja nicht zu verargen. Ich möchte dir selber um den Hals fallen und mich recht satt weinen vor Freuden." „Röschen, wenn du fallen willst, ich mag es Wohl leiden. Aber hier ist ein Mißverständnis. Wer hat dir das Geld gebracht und gesagt, es sei mein Lotterie los? Ich habe ja das Los noch zu Hause im Kasten und kein Mensch hat es mir abgefordert." i < „Philipp, treib' keine Possen. Du hast mir's

vor einer halben Stunde selber gesagt und mir selber das Geld apaeberu" „Röschen, besinne dich. Diesen Morgen sah ich dich beim Weggehen aus der Messe, da wir miteinander unser Zusammenfinden für diese Nacht verabredeten. Seitdem sahen wir ja einander nicht." „Außer vor einer halben Stunde, da ich dich bla sen hörte und ich dich zu Steinmanns ins Haus hereinrief. Aber was trägst du denn unter dem Arm für ein Bündelchen? Warum gehst du bei der Saiten Nacht ohne Hut? Philipp, Philipp! nimm ordnetenhause

Geld könnte dich leicht sinnig machen. Du bist gewiß in einem Wirtshause gesessen und hast dir mehr zu Gute getan, als du solltest. Gelt. Was hast du da für ein Bündelchen? Mein Himmel, das sind ja wohl Frauenzimmerklei der von Seide. Philipp, Philipp, wo bist du ge wesen?" „Gewiß vor einer halben Stunde nicht bei dir. Du willst dich, glaub ich, über mich lustig machen? Antworte mir, woher hast du das Geld?" „Antworte mir erst, Philipp, woher hast du diese Frauenzimmerkleider

Philipp aber gerade nicht für den besten Schwimmer; es ist schwer zu sagen, warum? Also mußte er zuerst erklären, ob er getanzt habe. Auf das Verneinen hin fragte sie, ob er keine Aber:teuer und Händel mit weiblichen Masken ge habt habe. Das ließ sich nicht verneinen. . Er be kannte allerlei; doch setzte er jedesmal hinzu, die Frauenzimmer wären insgesamt von vornehmer Ab kunft gewesen und hätten ihn für einen andern ge halten. Röschen wollte zwar ein wenig zweifeln; doch unterdrückte sie den Argwohn

. Als er aber auf ihre Frage, für wen man ihn gehalten habe und von wem er seine Maske geliehen, immer den Prinzen Julian nannte, schüttelte sie doch das ungläubige Köpfchen, und noch untvahrscheinlicher war ihr sein Geschichtchen, daß der Prinz Nachtwächterdienfte ge tan, während Philipp auf dem Balle gewesen. . Er aber vernichtete alle ihre Zweifel mit der Versiche-. rung, der Prinz — denn dafür halte er seinen Sub stituten — werde, laut Abrede, in wenigen Augen blicken bei der Gregorienkirche erscheinen und die schöne

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 12.01.1914
Physical description: 8
hat dir denn das alles er zählt?" „Er selbst. Sie sind noch nicht sicher. Zum König aber geht er nicht mehr, denn ich drahte ihm mit dem Zeitel, den er dem Bäckermädchen gab. Hin gegen wollte er sich mit Ihnen auf Tod und Leben schlagen. Nehmen Sie sich in Acht vor ihm." „Eins sage mir: weißt du, woher der Herzog weiß, daß ich —" „Er weiß alles von der Marschallin Blanken» schwrrd; die hat es ihm ausgeplaudert, und daß sie als Hexe bei dem Gaukelspiel gesessen." Der Prinz nahm den Philipp beim Arm und sagte: „Spaßvogel

, du bist kein Nachtwächter!" Er drehte ihm das Gesicht gegen eine aus der Ferne her- schinnnernde Laterne und erschrak, da er einen ihm vollkommen fremden Menschen sah. „Bist du vom Satan besessen oder. . . Wer bist du denn?" fragte Julian, der vor Schrecken ganz nüchtern geworden war. „Ich bin der Gärtner Philipp Stark, Sohn des Nachtwächters Gottlieb Stark!" antwortete Philipp. 13. „Nun ja, den suchen wir eben! Hal-t, Bursch!" riefen mehrere Stimmen und Philipp, Röschen und der Prinz sahen sich plötzlich von sechs

handfesten DieiMK.der Wichen Polizei UWingt. Röschen tat einen lauten Schrei. Philipp ergriff des erschrocke nen Mädchens Hand und sagte: „Fürchte dich nicht!" - Der Prinz klopfte dem Philipp auf die Achse! und sagte: „Es ist ein dummer Streich. Ich sagte dir nicht vergebens, du solltest dich zu rechter Zeit davon wachen. Aber fürchte dich nicht; es soll dir nichts widerfahren." „Das wird sich hintennach ergeben!" versetz« einer der Handfesten. »Einstweilen wird er mit uns ommeii." „Wohin?" fragte

Philipp. „Ick bin in meinem )ienft; ich bin der NachUvächter." „Das haben wir schon gehört, und eben deswegen jrnrnt Ihr mit uns." , ^ Y> . „Laßt ihn gehen, ihr Leute!" sagte Julian und ichte in den Taschen nach Geld. Da er nichts fand, üsterte er Philipp heimlich zu, ihnen aus der !örse zu geben. Die Handfesten aber rissen beide aus- inander und riesen: „Fort! Hier werden keine Ab- eden mehr genommen. Auch die Maske ist verdächtig nd muß mit uns!" „Die nicht!" sagte Philipp. „Ihr wollt den Nacht

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Tiroler Post
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Page 6 of 20
Date: 14.08.1908
Physical description: 20
an, Briefe zu schreiben an ihre Freundinnen, die in der Stadt im Dienste waren, Briefe, sechs — acht Seiten lang. Bei alledem war sie den El tern gegenüber schweigsam wie ein alter Feldherr und verschlossen wie eine Wertheimer-Kasse, und wenn sie allein war, wie eben jetzt, so dachte sie immerfort nur an des Lippelbauern Philipp. * * * Willst du wissen, lieber Leser, wer des Lip pelbauern Philipp ist? Er ist der einzige Sohn und Erbe des Lippelhofes. Sein Vater, der auch Philipp heißt, hat heute

mit der Mutter daheim bleiben müssen. Gestern haben sie ihm aus der Alm eine Kalbin heimgebracht, die sich den Fuß verstaucht und die die alten Lippelleute selber pflegen wollen; haben sie ja auf dieses Stück ihre besondere Hoffnung gesetzt von allen anderen zwölf Kühen, die in ihrem Stalle waren. Heute ist der junge Philipp allein im Bergmahd; mor gen will der Vater wieder kommen, so sagte er. Der Junge ist ein hübscher Sechsundzwan ziger, mit kühn gedrehtem Schnurrbart und schö nen schwarzen Augen

und auf dem Heimwege haben die zwei jungen Leute sich's klar gemacht, daß sie sich lieb haben und einmal Bauer und Bäurin werden wollen. Aber die Eltern wissen noch nichts davon, über haupt niemand, außer eben unser Philipp und die Luise. Philipp ist sehr glücklich. Seit jenem Tage nennt er's die schönste Zeit seines bisheri gen Lebens. Es jubelt in seinem jungen, glü henden Herzen; sein Kopf ist voll herrlicher Bil der, die seine Einbildung in rosigen Farben malt. Doch halt! Es gibt auch etwas, was ihn quält

, erschossen? Nein, mein, nichts von alledem. Es ist nur dieses: Philipp war Schreiber gewesen beim großen Kai serschießen in Stillebach. Vom Peter- und Paulstage an hat's zehn Tage gedauert — und ii4trt Maria Himmelfahrt soll große Vestvertei- nunziation und sonstigen feinen Mitteln dem Minister und der christlichsozialen Partei eins auszuwischen. Wir haben diesen Versuchen be reits gebührend entgegnet. Scharf weist auch das „Linzer Volksblatt" und das „G r a z e r V o l k s b l a t t" die Angriffe

der Philipp sollen alle Scheiben und Schriften mustern und ordnen. Dem Schützenhauptmann hat er's verheißen, die Liste der Bestgewinner und alles, was drum und dran hängt, wolle er rechtzeitig fertigstellen und abliefern. Und der Schützenhauptmann, der war der alte Franzelbauer — Luisens Vater. Viel freudiger als anderemale hat Philipp sei nem Hauptmann diese Arbeit abgenommen; aber jetzt niußte er zu Hause im Heunmhd nachholen, was der Schützenschreiber versäumt hat. Alle Tage prächtiges Wetter

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 15.01.1914
Physical description: 8
, als Sie in der seinigen." Der Prinz verließ den König. Er legte in einem Nebenzimmer den Ballanzug ab, den Ueberrock an, ließ Philipp rufen und befahl ihm, mit ihm in seinen Palast zu gehen. Hier mußte Philipp alles, was er als Stellvertreter Julians auf dem Ball ver nommen und gesprochen, Wort für Wort erzählen. Ailipp gehorchte. Julian klopfte ihm auf die Schulter und sagte: „Höre, Philipp, du bist ein ge sichelter Kerl. Dich kann ich gebrauchen. Ich bin zufrieden mit dir. Was du in meinem Namen dem Kammerherrn

Heimleben und Quellental. Das Geld, welches ich deiner Braut gegeben, soll ihre Aus steuer bleiben und den Wechsel des Marschalls Blan- kenschwerd löse ich mit fünftausend Gulden ein." Wer war glücklicher, als Philipp! Er flog in vol lem Sprung zu Röschens Haus. Noch war Röschen nicht zu Bette; sie saß mit ihrer Mutter am Tische und weinte. Er warf die volle Börse auf den Tisch und sagte atemlos: „Röschen, das ist deine Aus steuer! und hier fünftausend Gulden, die sind nwin. Ich habe als Nachtwächter

Fehler gemacht; dafür ver liere ich die Anwartschaft auf des Vaters Dienst und übermorgen ziehe ich als Schloßgärtner des Prinzen Julian nach Heimleben. Und ihr, Mutter und Röschen, müsset mit mir nach Heimleben. Mein Vater und meine Mutter müssen auch mit." Mutter Bittner wußte nicht, ob ihren Ohren trauen bei Philipps Erzählung und ihren Augen beim Anblick des vielen Geldes. Aber als Philipp ihr alles und wie es gekommen, doch eben nicht mehr als zu wissen nötio war, erzählt hatte, stand

sie schluchzend auf, umarmte ihn mit Freuden und legte dann ihre Tochter an sein Herz. Nun lief oder tanzte die freudetrunkene Frau im Zimmer herum, fragte: „Wissen das alles auch dein Vater und deine Mutter schon?" und da es Philipp verneinte, rief sie: „Röschen, mache Feuer an, tue Wasser über, koche einen guten Kaffee für unser fünf!", nahm ihr wollenes Mäntelchen, wickelte sich hinein und ging zum Hause hinai^s. Röschen aber vergaß an Philipps Herzen Feuer und Wasser. Sie standen noch in fester Umarmung

, als Frau Bittner zurückkam, begleitet vom alten Gottlieb und Mutter Käthe. Die umringten seg nend ihre Kinder; Mutter Bittner, wollte sie Kaffee, mußte ihn selber kochen. Daß Philipp den Nachtwächterdienst einbüßte, daß Röschen nach vierzehn Tagen seine Frau ward, daß beide mit ihren Eltern nach Heimleben zogen — das gehört nicht zum Abenteuer der Nenjahrsnacht, welches niemandem verderblicher ward, als dem Finanzminister Bodenlos. Man hat auch seitdem n'cht gehört, daß Prinz Julian ähnliche

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 15 of 16
Date: 16.03.1912
Physical description: 16
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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 7 of 8
Date: 17.09.1929
Physical description: 8
alle und alles an: Verteidiger, Geschworene, Vorsitzenden, Richter und Sachverständige! Die Angriffe sind oft sehr scharf und gemein. Heiterkeit entstand, als der Vorsitzende noch kurz bekanntgab, es hätte sich wer angeboten, der — ohne Philipp Halsmann zu untersuchen — ein Gutachten abgegen könne. Dieser freiwillige Helfer des Schwurgerichtes ist laut Brief ein — Hellseher! Es wurde nun Dr. Bickel, Untersuchungsrichter des Landesgerichtes, als Zeuge vernommen. Der Vernommene gab an, daß er im Verlauf der Untersuchungen

gewesen ist, daß der Angeklagte die Sezierung seines Vaters beachten konnte. Nach den Aussagen des Gendarmen Moser soll nämlich Philipp Hals mann vom Zimmer aus, wo er festgehalten wurde, teil nahmslos und sehr kalt zum Holzschupfen gesehen haben, wo man den Vater sezierte. Nach den Aussagen des Dr. Fritz ist in diesem Schupfen, der dem Vreitlahnerwirt gehört, auf einem primitiven Tisch die Obduzierung vorgenommen worden. Der Schupfen hatte eine türähnliche Oeffnung, die aber vor Beginn der Sezierung mit Brettern teilweise

, wenn die merkwürdige Zeugenaussage Mosers wahr gewesen wäre. Die Verteidigung hat des Gendarmen Aussage Stimmungsmache genannt! Gendarmerie-Revierinspektor Weiler berichtete als Zeuge über die Einvernahme Philipp Halsmanns. Dieser erklärte dem Gendarmen, daß zur Unfallszeit kein Dritter, sondern nur er und sein Vater am Unsallsort zugegen wa ren. Halsmann benahm sich ziemlich ruhig, bezeigte keine auffällige oder gar verdächtige Unruhe und sagte bloß immer: „Es ist schrecklich! . . " Seinen Angaben

nach hat er den ganzen Absturz nicht gesehen, sondern nur „ein Bild": den nach rückwärtsge- beugten, stürzenden Vater. Ueber Befragen sagte Weiler: „Wir sahen an Philipp Halsmann kein Blut, weder an den Kleidern noch an dem nackten Oberkörper . . Er ging damals ohne Hemd, um durch die Höhensonne seinen Ausschlag zu heilen. In der Nacht nach dem Unglück schlief der in Breitlahner festgehal tene Beschuldigte ruhig und ohne Aufschreie. Der Staatsanwalt machte nun bekannt, daß sich ihm ein Dr. Friedmann aus Eggenberg

es zu regnen und er schützte die Schlerfspur für die nachkommende Kommission, indem er die Trag bahre darüberstellte. Die 50 Schilling, von denen Philipp Halsmann mit Bestimmtheit sprach, konnten von Eicher nicht gesunden werden. Die Geldtasche im Rucksack war leer! (Treiber hatten den Rucksack nach Breitlahner getragen, ins dortige Telephonzimmer.) Ueber Befragen gab Eicher noch an, daß er an Halsmann keine Blut- oder Kratz spuren finden konnte. Zu bemerken ist, daß nach Eichers Aussagen weder Philipp

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Page 1 of 8
Date: 15.09.1929
Physical description: 8
. Ein großes Bombenflug zeug des 22. französischen Fliegerregimentes ist gestern ahends in der Umgebung von Courville infolge eines Motordesektes in Brand geraten und ab gestürzt. Der Pilot des Flugzeuges, ein französischer Unterleutnant, sowie die drei übrigen Mitglieder der Besatzung wurden getütet. Breitlahner, 14. September. Philipp Hals mann verbrachte die Nacht im gleichen Zimmer Nr. 30, in dem er die erste Nacht nach dem Tode seines Vaters verbracht hatte. In seinem Zimmer schlief

anzuweisen, weil ihm diese Zahl widerwärtig sei, und gestern, am 13. September, wurde Philipp Halsmann wieder in demselben Zimmer einquartiert, in dem er die Nacht nach dem Tode seines Vaters verbrachte. Heute um halb 5 Uhr früh waren bereits alle Personen, die an dem Lokalaugenschein teilnehmen, munter. Um halb 6 Uhr wurde gefrühstückt, um 6 Uhr bewegte sich die Kolonne des Geschworenengerichts Hofes. Philipp Halsmann nnt seiner Bedeckung von fünf Gendarmen, die Vertreter der Presse, die Sachv

dann den Geschworenen gegenüber fest, daß Philipp Hals mann am 11. September v. I. bei seiner e r st e n Einvernahme durch den Gendarmen gesagt habe, er sei bereits außerhalb der Wegknrve an einer erhöhten Stelle des Weges gestanden. öie etwa zehn Schritte vom Scheitelpunkt der Kurve entfernt ist und bezeichnete diesen Punkt und den Scheitel punkt. Bei der späteren Einvernahme und bei dem in An wesenheit des Untersuchungsrichters vorgenommenen L o k a l a u g e n s ch e i n am Tatorte hat Halsmann

habe. Der Vorsitzende stellte dann fest, daß talauswärts, etwa 180 S ch r i t t e von dieser Wegbiegung. an der die Tat geschah, eine Stelle sei, von der man. wie man fest- gestellt habe, den Scheitelpunkt der Wegbiegung e i n- sehen könne. Philipp Hals mann erbat sich nun das Wort und er klärte den Geschworenen: „Ich glaube, daß es wahrs cheinlicher ist, daß ich durch weine Schlntzfolgernng nicht den Pnnkt an gegeben habe, auf dem ich wirklich stand, sondern einen Punkt, der näher beim Scheitelpunkt

bei dem Scheitelpunkt der W e g b i e g u n g und einer an dem von Halsmaun Ursprünglich als seinen Standortpnnkt angegebenen Punkte ausgestellt. Philipp Halsmaun utt5 die Geschworenen gingen nun talauswärts soweit zurück, als man die beiden Personen noch s e h e n konnte. Es ergab sich eine Entfernung von 190 Schritten. Auf diese Entfernung wurden dann auch noch H ö r v e r s u ch e angestellt. Die Geschworenen stan den dabei mit der Blickrichtung talauswärts, also in jener Stellung, in der Philipp Halsmann

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 14.01.1914
Physical description: 8
er, wenn er vor dem ^ wrsthofmeister oder dem Polizeiminister die Larve abzog. Also rief er entschlossen: „Meinethalben! Kommt!" Sie gingen. Röschen sah ihnen weinend nach. 14. Philipp hätte beinahe an Hexerei glauben mögen, oder daß er träume. Denn so verworren und bunt es in dieser Nacht zuging, war's ihm in seinem Le ben noch nicht ergangen. Er hatte sich eigentlich keine Vorwürfe zu machen, als daß er mit dem Prinzen die Kleider getauscht und dann wider seinen Willen dessen Rolle auf dem Ball gespielt hatte. Da aber der Prinz

vermutlich die Nachtwächterrolle ebenfalls nicht in der Regel gespielt haben mochte — denn warum mußte er sich als Nachtwächter verhaf ten lassen? — hoffte er, bei diesem Gnade zu finden. Beim Palaste schlug dem armen Philipp das Herz stärker. Man nahm ihm Mantel, Horn und Stange ab. Der Prinz sprach mit einem vornehmen Herrn einige Worte. Sogleich wurden die Polizeidiener weggeschickt; der Prinz ging die Stiegen hinauf und Philipp mußte folgen. „Fürchte dich nicht!" sagte Julian und verließ ihn. Philipp

wurde in ein klei nes Vorzimmer geführt, wo er lange allein blieb. Endlich kam ein königlicher Kammerdiener und sagte: „Kommt mit mir. Der König will euch sehen." Philipp war fast außer sich vor Schrecken. Seine Knie wurden schwach. Er lvard in ein schönes Zim mer geführt. Da saß der alte König lachend an einem kleinen Tische. Neben ihm stand der Prinz Julian ohne Larve. Sonst war niemand im Zimmer. „Erzähle mir alles genau," sagte der König zu ihm, „was du in dieser Nacht getan hast." Philipp

, gab sie ihm und sagte: „Nun geh du, mein Sohn, und warte deines Beru fes. Es soll dir nichts Leides geschehen. Aber ent decke keinem Menschen, was du in dieser Nacht ge trieben und erfahren hast. Das befehle ich dir. Nun geh!" Philipp fiel dem König zu Füßen und küßte des sen Hand, indem er einige Worte des Dankes stam melte. Als er wieder aufstand, um fortzugehen, sagte Prinz Julian: „Ich bitte untertänigst, daß Ihre Majestät dem jungen Menschen erlauben wolle, drau ßen zu warten

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Innsbrucker Zeitung
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Page 9 of 12
Date: 06.01.1934
Physical description: 12
, wodurch mikrosko pisch kleine Längenänderungen der Nadel und da durch entsprechende Vibrationen des Resonanzbodens, auf dem die Nadel befestigt ist. hervorgerufen wer den. Die Schwingungen des Resonanzbodens können vom Ohr wahrgenommen werden und damit ist der für die lektrifche Uebertragung von Tönen nötige Kreislauf: Luftschwingungen — Stromimpulse — Aenderungen eines Magnetfeldes — Lustschwingungen geschlossen. Philipp Reis veröffentlichte feine Erfindung zum ersten Male in den Annalen

Mechaniker in den Sechzigerjahren als technisches Spielzeug vertrie ben. mehr wußte die damalige Zeit mit der genialen Entdeckung des Fciedrichdorfer Lchrers nicht anzu fangen. Am 14. Jänner 1874, wenige Tage nach Vollendung seines 40. Lebensjahres, starb Philipp Reis, ohne daß es chm vergönnt gewesen wäre, den ungeheuren Auf schwung des internationalen Nachrichtenaustausches, den feine Erfindung zur Folge hatte, zu erleben. Er selbst hatte die Bedeutung, die der ihm geglückten Entdeckung einmal zukommen

Stromschwankungen gestattete, als dies mit dem von Reis benützten Geber möglich war, stand der praktischen Auswertung der von Philipp Reis der Menschheit geschenkten Erfindung nichts mehr im Wege. 1880 wurde die erste Stadtfernsprechanlage in Mülhausen im Elsaß eröffnet und ein Jahr später folgte Berlin, wo der Betrieb mit 87 Teilnehmerstellen eröffnet wurde. Das Telephon trat nun feinen Siegeszug über den ganzen Erdball an. Viel später erst erinnerte man sich des Erfinders, aber fein Name wurde bisher

nicht so bekannt, wie es der Tragweite seiner Erfindung ent sprechen würde. Das Jahr 1934. in das die Feier sei nes 100. Geburtstages, das 60jährige Jubiläum der ersten öffentlichen Vorführung feiner Erfindung und die 60. Wiederkehr seines Todestages fallen, bietet Anlaß genug, des tragischen Schicksals dieses großen Erfinders zu gedenken- Philipp Reis Zum 100. des Erfinders der Teiepn©nl©> Von Dipl .«Ing. Rudolf Ff hm. v. Call, Innsbruck Es ist eine wenig bekannte Tatsache, daß das Prin zip der Telephonie

von einem Deutschen entdeckt wurde und daß diese in den Sechzigerjahren des ver gangenen Jahrhunderts gemachte Erfindung für mehr als ein Jahrzehnt in vollständige Vergessenheit geriet, bis sie von einem Amerikaner wieder entdeckt und dem Nachrichtendienst nutzbar gemacht wurde. Das Jahr 1934 bietet in dreifacher Beziehung An laß, der Persönlichkeit des Erfinders der Telephonie, Philipp Reis, und seines Lebenswerkes zu ge denken. Am 7. Jänner sind es 109 Jahre, daß Philipp Reis zu Gellnhaufen im Regierungsbezirk

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 28.05.1929
Physical description: 8
, füttert im Winter das Wild, bewacht die Schonungen, und seine Frau sagt ihm. was er soll und nicht soll. Die Schädeldecke ist geknickt, hat der Doktor da mals gesagt oder soll er gesagt haben. Jedenfalls, der Lemke ist körperlich ein Bär und an Verstand eine Mücke. — Das ist der Philipp." „Eine Tragödie im Walde," sagte Werner. „Und ihr habt ihn da wohnen lassen, den Philipp, das ist hübsch von euch." Heinrich hustete, er wollte etwas sagen, aber es schien ihm besser, zu schweigen. Die Mutter

hatte niemals an wei chen Anwandlungen gelitten und er eigentlich auch nicht. Was ging sie also der Philipp an? Nein, cs war so am bil ligsten gewesen. Da wurde gespart. Frau Lemke hielt die Augen-offen und war noch dankbar obendrein. In den Schonungen arbeitete der Geisteskrüppel fleißig, was ihm geheißen wurde, ohne Lohn zu beanspruchen, zur Arbeits aussicht war Heinrich herausgewachsen, der unten auf dem Talgute doch nichts zu sagen hatte. Das alles hätte sich in wahrheitsstrenger Abwehr des unverdienten

Lobe, einwenden lassen. Es war aber ganz und gar nicht nach Heinrichs Geschmack, diese Einwendungen zu erheben. Wozu auch, Werner hätte ihn doch nicht verstan den. So stand er denn auf und meinte: „Nun kennst du die Leute und wirst dich über nichts wundern. Der Ast, der damals den Philipp auf den Schädel schlug, hängt zum Beispiel in der Wohnstube über 'm Spie gel. Er wollte es, und da haben sie ihm den Willen getan. letzten gleich in das Gemeindespital abgab. Der gleiche Hund

wetterbraune Gesicht, ein paar Blauaugen sahen leer in die Welt. Sie sahen, aber sie gaben dem Geiste nichts von dem Bilde und trugen deshalb auch kein Gepräge seiner Antwort. Der Riese stieß eine Schaufel, die in feiner Hand als Spielzeug wirkte, in die Erde, stützte sich mit beiden Hän den daraus, so daß er fast kauernd in sich zusammenfank, und sagte mit einer tiefen, aber tonarmen Stimme: „Der Philipp —Dann lachte er über's ganze Gesicht. Große, blanke Zähne blitzten zwischen Kinn und Schnurrbart

. „Jawohl, Philipp, ich seh's, Ihr seid da," anwortete Heinrich. „Eure Frau auch?" Der Blödsinnige machte plötzlich ein Gesicht, als wollte er weinen. Hilflos gingen die Augen in die Runde. Er sah seine Frau nicht, also war sie überhaupt nicht auf der Welt, in Grenzen der Gegenwartssrist, die er zu überdenken ver mochte. Er schüttelte den Kopf und seufzte. Jetzt richtete er sich auf, so daß er auf einmal zu doppelter Höhe gewachsen schien, neigte nachdenklich den bärtigen Kops auf eine Seite. „Gestern

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