. Oer k^rieg. Gelungene Beschwichtigung. z. Berlin, 31. August. Hieher wird be richtet: Der neue Kriegsminister Millerand hat dem Generalissimus Ioffre im französischen Hauptquartier einen Besuch abgestattet. Die Gerüchte von der Abberufung Joffres von sei nem Posten haben keine Bestätigung gefunden. Der französische Oberkommandant genießt nach wie vor das Vertrauen der Regierung in Frank reich. Paris bereitet sich auf die Belagerung vor. Amsterdam, 30. August. Der „Telegraph' hat folgende
Information über die Lage in Paris.- Der französische Generalstab scheint für die nächsten Tage die vollständige Sperrung der Komunikation von Paris nach Norden zu erwarten. Gegenwärtig kann man mit London und Holland noch über Boulogne verkehren, aber wenn der deutsche Vormarsch bis Amiens vordringt, wird auch dieser Weg gesperrt sein. Paris bereitet sich im Stillen auf die Belage rung vor. Man rät den Armen und den Frem den, Paris zu verlassen. Der holländische Kon sul hat bekannt gemacht, daß heute
der letzte Tag sei, um über Boulogne in die Heimat zu fahren. Paris glaubt in der Lage zu sein, eine lange Belagerung aushalten zu können. Paris vor der vollständige« Abschätzung. j. Amsterdam, 31. August. „Telegraaf' meldet, der französische Generalstab erwarte in den nächsten Tagen die vollständige Abschließ- ung von Paris. Er ist in aller Stille da mit beschäftigt, Paris für eine Belagerung vor zubereiten. Die noch anwesenden fremden Konsuln veranlassen ihre Landsleute zur schleunigsten Abreise
. h. Paris, 31. August. Die Umgegend von Paris macht den Eindruck eines Feldla gers, weil rings um die Stadt Wälle aufge worfen sind, mit Drahtzäunen und Holzplan ken gegen jede Annäherung abgesperrt. Ein deutscher Flieger wirst Bomben ans Paris. Paris, 30. August. (K.-B.) Ueber Rom: Die „Agence Havas' meldet: Ein in einer Höhe von zweitausend Metern über Paris fliegendes deutsches Flugzeug hat ungefähr um 1 Uhr 30 Min. nachm. eine Bombe abgewor fen, die in der Straße Retecolletes in der Nähe
des Militärspitals Saint Martin niederfiel. Zwei Frauen wurden schwer verwundet. Vom Flugapparat wurde auch eine Fahne mit den deutschen Farben hinabgeworfen mit dem Briefe eines Leutnants, in dem es heißt: „Die deutsche Armee steht vor den Toren von Paris.' Der Brief schließt mit den Worten: „Es bleibt euch nichts anderes übrig, als euch zu ergeben! Neue Einberufungen zum Heeresdienst in Frankreich. th. Genf, 1. September. Der französische Kriegsminister beschloß, die Jahresklasse 1914, die Reserve des aktiven