24,630 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1879/21_04_1879/BZZ_1879_04_21_3_object_407786.png
Page 3 of 4
Date: 21.04.1879
Physical description: 4
die Rede Victor Hugo's, in welcher er die Rückkehr der französischen Kammern nach Paris befür« wartet hatte, in folgender Weise: „Nur zwei Städte sind gewesen, was Paris heute ist: 'Athen und Rom. Paris ist llrb?, London ist Wien ist Vivulus, Berlin ist Xiäus. Alle andere,» Städte sind entweder mikroskopisch oder gar nicht. Paris allein ist Urbs, ist urbser als Athen und Rom. ist das Urbsiste der gan zen Erde, denn Paris ist Athen und Rom. zusammen, wie die siamesischen Zwillinge nur eins

waren, und wie die zweiköpfige Nachtigall nur Einen Stuhl zum Sitzen braucht. Aber wozu beschränke ich mich? Ich sage: Paris ist die Erde und alle anderen Städte liegen in Paris, nein, nein, Paris ist das Weltall, und die Erde dreht sich in Paris um die Sonne. Wer die Karte von Paris studirt, kann den Kiepert entbehren. Wer über den pond nsnk geht, pafsirt die Linie. Wer nach Paris reist, kommt zur Welt. Wer von Paris abreist, segnet das Zeitliche. Wer um Paris spazieren sährt, macht die Reise um die Welt in einigen Stunden

. Im Anfang schuf Gott Himmel und Paris, Oder ist Paris nicht auch der Himmel? Ja! Also schuf Gott im Anfang Paris, d. i, Himmel und Erde. Und die Kammern von Frankreich. daS in Paris liegt, sollen zwei Stunden weit vom Universum entfernt tagen» die Gesetze, welche die Civilisation befestigen, sollen nicht im All, welches Paris ist. berathen und beschlossen werden? Unmöglich! Die französischen Kammern dürfen nicht länger von der Welt ausgeschlossen sein. Haben Sie mich verstanden? Nein

, Sie haben mich nicht verstanden. Darum will ich mich kürzer fassen. Die Kammern müssen nach Paris zurück, weil sie in Paris sein müssen, um in der Welt zu sein. Die Kammern müssen'in die Welt gesetzt werden!' (Kussische Zertirer.) In Folge der religiösen Jnto- le>anz und Knechtung jedes freiern Gedankens ist die Zahl der Secten in Rußland in stetem Wachsen be griffen. Nach einem officiellen Ausweise der Peters burger Synode hat das vergangene Jahr 1873 nicht weniger als vierzehn neue Secten zu Tage gefördert

1
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1871/08_02_1871/MEZ_1871_02_08_1_object_590893.png
Page 1 of 6
Date: 08.02.1871
Physical description: 6
kann jederzeit stattfinden und wird vom Tai;e des Eintrittes an berechnet. Inserate nehmen für n»S entgegen die Herrn: ttsszonstoin^Vogloi- in Wien, Neuer Markt ll. Prag, Hamburg, Lübeck, Berlin, Leipzig, Dresden, Bresla», Köln, Frankfurt a/M. Stuttgart, Basel, St. Gallen, Zürich, Genf und Lausanne sowie ftuclolk IVIozz» in Wien »nd München. Nr I I Mittwoch 8. Febrnar Kriegsereignisse. Einem interessanten Aufsatz des Wiener Tage- blattesüber die Belagerung von Paris entnehmen wir folgende Sätze

: „Die militärische Umgebung des Königs von Preußen, sagt dieser Artikel, war sich Anfangs keineswegs klar darüber, wie die feindliche Haupt stadt zu bewältigen sei. Moltke war der Mei nung, es wäre am besten, Paris gar nicht zu belog in, sondern blos durch die unermüdliche deutsche Kavallerie alle Eisenbahnen zu zerstören, die großen Straßen thunlichst zn sperre», mit einein Theil des Heeres Paris aus größerer Ent fernung zu beobachten, den Nest der Armee aber in fliegende Colounen zu theilen, die das ganze Land

bis an die Loire und den Eanal la Manche zu durchziehen und die Bildung neuer Streitkräfte zu verhindern hätten. Dem trat der geistvolle Generalstabs-Chcf der 3. Armee, Herr v. Blu menthal, entgegen und entwickelte den Gedanken. Paris zu cerniren. .Mangel an Proviant und innere Unruhen würden die Weltstadt bald zur Uebergabe zwingen. Moltke fügte sich und die Cernirung von Paris zum Zwecke der Aushungerung wurde be schlössen. Am 15. September, also grade zwei Wochen nach dem Tage von Sedan, erblickten

von Preu ßen, denen des Kronprinzen von Sachsen, welche die ihnen angewiesenen Stellungen ohne Kampf bezogen hatten, die Hand; die Einschließung von Paris war am IS. September vollzogen. Die zahlreichen Bahnen, die in Paris ein münden, hatten unermeßlichen Proviant noch jenen Vorräthen hinzugefügt, die in Paris immer ange häuft sind. Mobilgarden und Rekruten aus der Provinz waren zu Tausenden herbeigezogen wor den, kurz Paris hatte sich trefflich vorbereitet, den Feind zu empfangen. Nur einen grobe

» Fehler hatte man begangen, man hatte es versäumt, die Ortschaften um Paris herum, deren Bevölkerungen in die Stadt gefluchtet waren, zu zerstören, die deutsche Armee fand die schönsten Landhäuser, Villen und Dörfer der ganzen Welt als ein un vergleichliches Lager und Quartier. Angesichts dessen war es eine wahnsinnige Phrase Gambetta's- den Belagerern mit der Strenge des Winters zu drohen, die Deutschen waren ja unter Dach und Fach geborgen. Am 23. fand der erste Ausfall aus Paris statt

2
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1871/05_04_1871/BZZ_1871_04_05_3_object_459220.png
Page 3 of 4
Date: 05.04.1871
Physical description: 4
errathen können. Die Empörung darüber ist in unsiker'Stadt eine allgemeine und findet besonders unter den gebildeten 'Ständen einen sehr entschiedenen Ausdruck.^ °^ Eeltgrammt dcr „Aozser Fettmlg«». Paris 3. AM/ ÄbeüdK.^'^PaS „Jöürual>ssi- «el' meldet. Bergeret und Floüreus stellten un^ geachtet des Feurrs vom MoutBalerieu beilLourbe- ^oie ihre Berbindung her nud marschiren «ach Ver sailles, die föderirte Nationalversammlung operirt: « ?Ü.CorpS, zusamW« M,000 Mau« mit 200 Kanonen. . Be^s^ittes

, 4. Aprll. (Officiell.)Zwei I«. MgeuteucorpS, welche gester« gegen Meudoü, Cha« tmou «nd Rneil vorrückte«, wurde« vollständig de- rontirt, Flourens getSdtet. Die Haltung der Trup pen ist ausgezeichnet. Die Jusurgeute« werde« jetzt in der Redoute vo« Chatillo« angegriffen; man erwartet raschen, vollständigen. Erfolg. Der „Bote' veröffentlicht folgende Telegramme: Paris, 3. April. Morgens. Mac-Mahon wurde zum Obercommandanien der Bersailler Armee er nannt. Eine Proclamation der Commune sagt: Die Regierung

griff uns an. Wir haben die Aufgabe, die Stadt zu schützen, wir rechnen auf eure Hilfe. — NaMS unaufhörliche Bewegung. Heute Morgens gehen neue Bataillone ab. In allen Stadtvierteln wird, Generalmarsch geschlagen und Barritaden wer den' wieder errichtet. Seit 5 Uhr Morgens wird. Kanonendonner vernommen. Brü „Etöile' berichtet aus Paris vom 3. April.- Die Commune decretirte die Versetzung Thiers', Favre's, Picard's, Dufaure'S, Simon'S und Pothuau'S in den Anklagestand und die Sequestrirung

senheit wie bisher das Nachspiel des Krie ges zu Ende geführt werden. DaS Haus be schloß. die letzte Sitzung vor Ostern am 5 April, die erste nach Ostern am 12. April, zu halten. verstilles, 2. April. Das Central-ComW beabsich tigt die Ausgabe von Assignaten. Dem fällig gewe senen, aber nicht eingelösten Coupon der Schulden der Stadt Paris soll ZwangScurS beigelegt werden. Das Gebäude des Credit Foneier ist von- den Auf ständischen, das Bankgebäude von der OrdnungSpartei besetzt Die Bank

hat an daS Central-Comitö 3 Mil lionen Francs „vorgeschossen', um die Plünderung zu hindern. Die Organisation und Ausrüstung der Marschbataillone in Paris wird eifrU betrieben. Die Armee von Versailles besetzt St/ Cloud und die Sewe Linie. ' ^ - Mehrere tausend dem Central -'Comite ergebene Nationäkgarden gingen von Paris ab 'und besetzten Coyrbevyke^MteaiU uüd'dle UrMe ''bei NeüillA Dieselben wurden von den Bersailler Truppen voll ständig tn die Flucht geschlc gen. Die vo« oenJnfur- genten vertheidigten

3
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1871/14_06_1871/SVB_1871_06_14_6_object_2504904.png
Page 6 of 8
Date: 14.06.1871
Physical description: 8
Streiflichter zur Tagesgeschichte. Wenn daS wahr ist, was man der Kreuzzeitung- aus Versailles schreibt, so käme daS arme Frankreich noch immer nicht zur Ruhe. Nach ihr hat die Revolution noch nicht ausgetobt, und find aber malige Zuckungen unvermeidlich. Die politische Gesinnungsverschieden heit der Generale ruft diesmal, so glaubt die „Kreuzztg.', den Zwie- ft)alt herauf. — Auch die internationalen Weltbrandstifter find mit den Schlägen, die sie in Paris erhalten, noch nicht zufrieden

. So gibt es zur Abwechslung jetzt Arbeiterunruhen in England. In Wales haben'12,000 Bergarbeiter die Arbeit eingestellt. — Von den Arbeiterunruhen in Graz haben wir schon in der letzten Nummer gesprochen. Es kamen in Folge der Demonstrationen zahlreiche Ver haftungen vor. — Die Wiener Kommunisten trauern über den Fall ihrer „Brüder' in Paris; die neueste Nummer des „Volkswille' (so heißt ihr Organ) ist mit schwarzem Rande erschienen, sie wurde consiscirt. ES sollen Briefe aufgefunden worden

sein, aus welchen hervorgeht, daß die deutsche Sektion der „Internationalen' die Kommune von Paris bedeutend mit Geld unterstützt haben. V Durch die Pariser Virren ist den „Internationalen' die Maske abgerissen worden. Diese Gesellschaft, obwohl erst vor neun Jahren begründet, zählt bereits 2^ Mill. Mitglieder. Darunter sind noch dazu die affiliirten Gesellschaften, die Fenier, die Mariannen, die republikanischen Brüder von Lyon und Marseille, die zahlreichen geheimen Gesellschaften von Rußland und Polen und die Carbonari

aus aller Herren Länder in Paris sich das Stelldichein gegeben haben; um ihre gottlosen Ideen auszuführen. Nachdem Paris gesäubert ist, so sind jene, die entkommeu sind, wieder in ihrer Heimat angelangt, um die Drachensaat ihrer Grundsätze zu pflegen. Auch in Rom sindi Garibaldiner-Communisten aus Paris eingelangt. Diesen Leuten gilt gar keine Auctorität, und so haben sie auch schon in Rom begonnen, die Organe der welschen Regierung zu insultiren. Blätter der rothen Partei beginnen bereits mit dem Schicksale

von Paris zu drohen, im Falle eine fremde Macht es wagen sollte, sich in. die Angelegen heiten Roms einzumischen. Wenn wir oben von der Säuberung von Paris gesprochen haben, so ist das nicht so zu verstehen, als wenn in Paris keine schlechten Elemente sich mehr vorfinden würden; behauptet ja der „Figaro', daß sich noch 50,000 Insurgenten in Paris befinden, welche der Militärjustiz entronnen sind. Diese Menschen find eine fortwährende Gefahr, sie harren nur einer günstigen Stunde, um Un ruhen zu erregen

4
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1871/24_03_1871/SVB_1871_03_24_2_object_2505088.png
Page 2 of 8
Date: 24.03.1871
Physical description: 8
sich aufgestellt befand, wurde entwaffnet und die dort aufgefahrenen Geschütze triumphirend von den Insurgenten fortgebracht. — In Paris hat sich ein Nationalgardekomitö zusammen gethan, das aus dm schlimmsten Individuen besteht, Garibaldi und seinen Sohn Menotti a!S Mitglieder der Regierung ernannt und herbei zukommen eingeladen hat. Es nennt sich Central-Comits und bezeichnet die legale Regierung in Versailles als Verräther, des Todes schuldig. Es hält das Hütel-de-Ville besetzt, auf welches die rothe Fahne

sie den Belagerungszustand auf und ordnen Neuwahlen an. Ein Theil der gesetzlichen Regierung begab sich nach Versailles, ein Theil blieb in Paris zurücke Die Gesammt» regierung, Behörden, Armeekommandanten sind in Versailles ver sammelt, wo 60.000 Mann zu ihrem Schutze konzentrirt sind. Ein Aufruf an alle Präfekten, Maires, Generale u. f. w. erklärt die Re gierung von Versailles als einzig gesetzliche und - die Anhänger - des CentralconMs als Rebellen. - Am 18. Abends hatten sich die Rebellen des GeneralstabquartierS

der Nationalgarde am Vendome-Platz bemächtigt. Am 19. Abends besetzten sie den Palast des Justizministeriums. Am 20. März wurden endlichVersuche zur Anbahnung der Versöhnung gemacht. Wenn diese nicht gelingt, so ist ein Bürgerkrieg bevorstehend, da nicht allein in Paris, sondern auch in Lyon und Marseille ein heilloses Gesindel sich vordrängt, das zu den Aufrührern in Paris steht. ^ '' s. Wenn der Anarchie nicht ein Ende gemacht wird, so werden die Preußen vielleicht der gesetzlichen Ordnung ihre Macht leihen

. Bereits ist nach einem Telegramm auS Berlin der Rückmarsch der deutschen Truppen aus. Frankreich und der. Transport der Gefangenen nach Frankreich eingestellt. Eine Brüsseler Meldung vom 20. März lautet dahin, daß die Wiederbesetzung von Paris durch die Deutschen für den Fall befürchtet werde, als die> Einhaltung der Friedenspräliminarien gefährdet erscheine. Die auf dem rechten Ufer der Seine der Paris liegenden Forts sind noch von starken Abtheilungen der deutschen Armee besitzt. Nach den letzten

Nachrichten, nähern sich die Preußen wieder der Stadt Paris.?. St. Denis wird in Bälde von ihnen besetzt sein. In Berlin wird. „Kriegsrath' gehalten und beschlossen, falls die fran zösische Regierung sich zu schwach zeigen sollte, die Emeute zu bändigen, Paris wieder zu besetzen. -—Das 119. französische Infanterieregiment, hat sich geweigert, gegen Paris zu marschiren. — Die FcitdenSverhand-. lungen in Brüssel sind in Folge der Pariser Ereignisse verschoben. Die weiteren Nachrichten von Paris lauten dahin

5
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1870/03_09_1870/BZZ_1870_09_03_2_object_354005.png
Page 2 of 4
Date: 03.09.1870
Physical description: 4
wird, sind 73t preus sische Gefangene von verschiedenen Truppengattungen, welche in Metz intennrt waren, in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag voriger Woche ans der Festung geschafft worden. Sie trafen Nachts l Uhr im Lager der preußischen Arm« ein Nach Aussage der Leute erhielten anfangs je zwei Mann täglich ein Brod, in den letzten Tagen aber je sechs Manu nur ein Brod. Es ist dies ein Zeichen, daß Mangel an Lebensrnitteln in Metz sich bereits anzu melden beginnt. Aus Paris. Indem nun die Dinge

an der Mosel uus Maas ihrem Abschluß entgegensehen und die letz'.eu französi schen Streitkräste von Bedeutung theils in Festungen eingekeilt, theils in der Auflösung begriffen sind, richten sich Aller Auge» auf den nunmehrigen Brenilpunkt der Action. ans Paris. ES ist indessen ganz unmög lich, sich in dein Chaos der moralischen Hauptstadt der Welt nach den Journalen zurechtzufinden, und die trostlosen Zustände derselben berechtigen wohl zu der Annahme, daß. wie einst in Jericho, so auch die Mauern

von Paris auf den bloßen Schall der Trompeten zu sammenstürze» w.rden, ohne daß wir dabei ein Wun der iu Anspruch zu nehmen brauchen. Indessen wenn die ossiciellen Kundgebungen in der That ernst zu nehmen sind, so denkt der Gouverneur von Paris General Trochu nicht im entferntesten daran, die Stadt ohne Schwertstreich zu übergeben, und das Amtsblatt vom 29. August ist wieder reich an Decretcn. welche die Vertheidigungsmaßregeln zu vervollständigen bestimmt sind. ES werden sämmt liche Domanisl

- und Communalwaldhiiter des Reiches dem Kriegsminister zur Verfügung gestellt^ dann wer den 20 neue provisorische Mobilgarderegtmenter auf gestellt. wobei aber nicht gesagt ist. wann dieselben lriegötüchtig sein werden. Ueber die Verproviantirung von Paris wird der «Frkf. Ztg.' geschueben: „Die Vonäthe in Paris sind ungeheuer. Fast alle öffentlichen Märkte sind in Speicher umgewandelt. Fünfhundert Milchkühe aus der Noiinand.e sind gestern eingetroffen Das Bois de Bavlogne bietet eine» malerische» Anblick. HS«< met

and Ochsey weiden i» Friede« »eben etnmder. Man schätzt die Zahl der letzter« auf 30.000. der erster« auf 10),009. AuS Haore sind 47M) Wage« Mehl, gesalzenes Fleisch, Reis. Nasfee. Zucker ange« kommen. Die Borräthe an Holz, Stein- und Holz kohlen reichen ans drei Monate. Man meldet die Ankunft von 22 Schiffen mit comprimirter Fourrage. Diesen Morgen hätte Paris eiu besonders aaimirte» Aussehen Bor den «specereiläden machte« die Käufer förmlich Queue; auf de« Märkten war der Andrang nicht kleiner

6
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1871/25_03_1871/MEZ_1871_03_25_3_object_591240.png
Page 3 of 8
Date: 25.03.1871
Physical description: 8
. Die „Jndependance beize' meldet aus Paris vom 13. März: Man hört unter den Jnsur genten die Rufe: Nach Versailles! Der Korre spondent glaubt jedoch, daß zuerst die Entschei dung in Paris stattfinde. Seit 1843 war die Lage nicht so erschreckend. Zahlreiche Gruppen sammeln sich auf den Boulevards und diskutiren lebhaft. Die Läden sind geschlossen, der Omni busdienst suspendirt. — Ferner wird gemeldet: Die Leichname der von den Insurgenten er schossenen Generale wurden öffentlich ausgestellt Wie es heißt

den Elsässern und Lothringern amtliche, ihre »Natio nalität' nachweisende, Dokumente einhändigen solle. Gegen das Ertränken der Deutschen findet der »Courriet deLyon' nichts einzuwenden, nur sollen.Verwechselungen' vermieden werden. Für die geistige Rohheit eines solchen Blattes finde man keine Worte. Der bekannte Bankier Bamberger, Direktor der in Paris ihren Hauptsitz habenden „Sockels du Pays-Bas', Bruder deS deutschen Schrift stellerS und jüngst in Mainz zum Parlaments mitgliede gewählten Louis

Bamberger, ist auf der Pariser Börse auf's Gröblichste iufultirt und nur mit genauer Noth durch den Börsen-Com- missär aus den Händen der wüthenden Bour- fiers gerettet worden. Herr Bamberger war vor 14 Tagen von Brüssel nach Paris zurückgekehrt nachdem er in der „Jndependance belge' und in verschiedenen französischen Blättern hatte hervor heben lassen, daß er die Gesinnungen seines Bruders durchaus nicht theile. Paris, 19. März. Die Zeitungen bestäti gen, daß die Generale Le Comte und Element Thomas

gestern von den Insurgenten im Garten der Rue Nosier, wo der Sitz des Zentral-Komites ist, erschossen wurden. Das „Journal deS De- bats' sagt: „Der Tag des 13. März wird zu len traurigsten unserer Geschichte zähle». Die Emeute ist Herrin von Paris. Dieser schreckliche Tag hat der Republik größeren Schaden znge- ügt, als alle bonapartischen Intriguen es ge- onnt hätten, unv Frankreich, daS sick mit eige ne» Händen zerfleischt, leidet nicht minder als die republik. Verfassung. Die guten Bürger jaben

die Pflicht, sich um die von den leg!« imen Repräsentanten konstituirte Regierung zu chaaren. Die Nationalversammlung und ihre Delegirten haben allein das Recht zu befehl'n und nur durch Gehorchen bleibt die letzte Hoff nung, das unglückliche Land zu retten.' D.r Electeur libre' meldet: Er» Theil der Regie rung ist in Paris geblieben, nn anderer nach Versailles gegangen, um der National-Veyamm- uug nahe zu sein, und die Maßregeln, welche die Ereignisse fordern, treffen zu können. Gestern Abend besetzten

7
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1871/28_03_1871/BZZ_1871_03_28_2_object_459032.png
Page 2 of 8
Date: 28.03.1871
Physical description: 8
. Auf der einen Seite drängten sich am Thor des Platzcommando'S verabschiedete Soldaten, welche ihre Papiere holten; auf der andern Seite herrscht das rege Treiben des Hauptquartiers der National garde, welche sich des Hotels ihres Commandanten General d'AurelleS bemächtigt hatte. Durch die Rivoli- Straße hinunter war wenig Ungewöhnliches zu ver spüren. Die verlassenen Tuilericn wurden wie ge wöhnlich bewacht ; aber die öden Casernen des Lonvre waren geschlossen. Der letzte Mann der Militärgar- nison von Paris

hatte sich nach Versailles zurückge zogen. Je näher wir dem Stadthaus wmmen, desto häufiger sehen wir Nationalgarden-Bataillone anrücken. Eine Barricade erschwert das Vordringen auf den Platz. Am Stadthaus flattert die rothe Fahne. Am Balcon und an den nächsten Fenstern sehen wir Gruppen in Civilkleidern. Kein Ruf, leine Accla-- mation, keine Demonstration! Das Stadthaus war ein Schauspiel und ein Gegenstand der Neugierde, wie Saivt-Cloud am Sonntag vor acht Tagen. Sonst wäre» in Paris kein Soldat, kein Nationalgardist

. Tausende von Personen ergreifen die Flucht vor den unberechenbaren Ereignissen. Der jugendliche General Cremer ist gestern im Stadthaus gewesen und überlegt es sich heute noch, ob er von der rothen Bande ein Commando annehmen soll. Die Abgeord neten von Paris lassen noch immer nichts von sich hören. Sie sind berufen, zwischen der Bevölkerung von Paris und der Nationalversammlung zu ver mitteln. Wenn die Vermittlung mißlingt, wird Paris selbst mit sich abrechnen müssen. Sämmtliche Organe

der öffentlichen Meinung protestiren gegen die Bande und ihre etwaige Schreckensherrschaft. Wenn auch die Posse in der allgemeinen Verachtung und Entrüstung rasch untergeht, so wird doch Paris sobald nicht wie der der Sitz der Regierung sein. Verzögert sich dieser Untergang, so ist Paris den größten Gefahren aus gesetzt. Au der rothen Bande gesellen sich die bona partistischen Agenten, um die Schmach voll zu machen. Entstehen Feindseligkeiten zwischen Versailles und Paris, so werden die deutschen

Militärbehörden un fehlbar gegen Paris intervcniren, indem si< vorerst dessen Zufuhren wieder abschneiden. In Versailles ist man noch guten Muthes. General Vinoy wurde wegen Unfähigkeit seines Cvmmando'S in Paris ent hoben, d'AurelleS gab seine Entlassung. Thiers zwei felt nicht, die rothe Bande werde sich von selbst aus lösen, und es werde, unter der Firma und Verant wortlichkeit der Republik, eine. .conservative Reaction eintreten, welche sich iu dem Worte ankündigt: rme röpukÜHue uitra-räaotiouualie. Paris

8
Newspapers & Magazines
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1871/15_03_1871/BTV_1871_03_15_2_object_3055467.png
Page 2 of 8
Date: 15.03.1871
Physical description: 8
auferlegen, hätte ich gerne Schweigen gewahrt, aber die Erklärung der Versammlung zwingt mich im Namen der beleidigten Wahrheit und der verkannten Rechte der Natiou zu protestiren. Em pfangen Sie, Herr Präsident, die Versicherung meiner Hochachtung. Wilhelmshöhe, 6. März 1871. Napoleon.' Berlin. Die „Schles. Ztg.' theilt folgenden Brief eines höhern deutschen Offiziers mit, welcher Kommandant des Forts B. vor Paris war: „Am 1. und 2. März hing da« Schicksal von Paris nur noch an einem seidenen Faden

. Wurde die Hal tung der Bevölkerung um eiueu einzigen Schritt ungebührlicher als sie eS ohnehin schon war, so lag Paris in Asche. Schon war die Artillerie sämmt licher Forts um Paris in Aufstellung; wir warteten nur noch auf das erste Klopfen des Telegraphen und 800 Feuerschlünde machten den Pfuhl alles Laster«, Uebermuths uud Wahnsinns zu einem rau- cheuden Trümmer-Meer. Es waren Anweisungen für den Fall des beginnenden Bombardements ge geben, welche den Entschluß nicht verkennen ließen

, die verdiente Strafe rücksichtslos bis in die letzten Confequenzen zu vollziehen, wenn'S für gut befin den wurde, sie überhaupt in Angriff zu nehmen. Die Deutschen in Paris nnd wahrlich nicht die Pariser haben Pari» vor dem strafenden Schicksal bewahrt, zu welchem die Deutschen vor Paris schon den Arm erheben hatten. Die Haltung deS JnvasionSheereS, getheilt zwischen Verachtung und nachsichtiger Gutmüthigkeit, wie geistig und moralisch hoch überlegene Männer sie den Unzurechnungsfähi gen zollen, die gauz

uud gar bis zur grausamsten Vernichtung willenlos in ihrer Hand sind, sie hat Paris gerettet, während die schimpfenden, kindisch- tollen Pöbelmassen mit ihrem ekelhaften Gebahren nahe daran waren, Paris in den Abgrnnd deS Jam mers zu stürzen. Niemals in der Weltgeschichte haben Sieger so glorreich gesiegt, niemals haben Sieger so glorreich eine unermeßliche Höhe der Bil dung und wohlwollenden Humanität gegenüber den Besiegten gezeigt, wie die Deutschen gegenüber den gänzlich verkommenen Franzosen

und Parisern. Paris hat die verdiente Und, wie eS scheint, noth wendige Strafe noch nicht erlitten. 5 ie Deutschen halten sich zu gut dazu, um sich länger mit jenen politischen und moralischen Kloaken zu besassen. Aber die Weltgeschichte hat uoch immer die Wege gesunden, um Städten die verdiente Züchtigung zu ertheilen, wenn sie so tief gesunken waren, wie Paris. DaS zeigt Babel und Jernsalem, Rom und Byzanz Das wird vielleicht noch unsere Generation mit schau dernder Bewnndernng an Paris erblicken

9
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1871/05_06_1871/BZZ_1871_06_05_2_object_458201.png
Page 2 of 4
Date: 05.06.1871
Physical description: 4
, er hat mit sich selbst zu thun seit der fehlgeschlagenen Speculation. — Er hat sich von der Arbeit so sehr entwöhnt, seit — seit — nun — seit Carl fort ist. — Denke nur. gestem trifft der Vater den Lehmann, der damals mit dem Better nach Paris gegangen, der erzählt, daß Carl vor drei Jahren die Hand seiner reichen Principalin ausgeschlagen und in Folge dessen wieder um seine gute Stelle gekommen — Gott weiß — wie eS ihm jetzt ergehen mag'. Seit drei Jahren, seitdem ich trank lag und Keiner von Euch seine Briefe beantwortet

. An die Pforte des Hauses befestigte man oben die fuagSferiea die Ernte-, und auf diese die langen Winterferien folgen und das um Georgi schon wieder hinter den Kühen steht, weil eS der Bater nicht den ganzen Tag entbehren und die weite Reise zur Schule machen lassen will. Wenn das Gesetz auch 39 solcher Kinder Preis gibt, kann man es rücksichtsloser Prin- eipienstrenge nicht zeihen. (Fortsetzung folgt.) Die letzten Kämpfe in Paris. > In der Nacht vom SamStag zu Sonntag bemäch tigten sich die Truppen

des Gefängnisses, von La Ro- quette und der gegenüber liegenden Gefangenanstalt für junge Sträflinge. Sie befreiten in dem ersteren Gebäude etwa 300 Geiseln, die sich in dem Gefäng nisse ganz selbst überlassen waren, aus Furcht vor einem Massacre verbarricadirt halten und nur schwer zu überzeugen waren, daß die Truppen, welche an ihr Thor klopften, der Linie und nicht der Nationalgarde angehörten. Nach der Aussage der Befreiten, unter welchen sich der Secretär deö Erzbischofs von Paris, Hr. Petit, der Abb6

Bayle, der Pfarrer Molson von St. Söverin, d^r Vicar Lamazou von der Ma deleine, der Professor BucueS von St. Sulpice und der Jesuitenpater Bazin befanden, sind der Erzbischof von Paris, Hr. Darboy, der Pfarrer der Madeleine, Hr. Deguerry, der Präsident Bvnjean und dir PP. Ducoudray und Clerc, Superioren der Schule St. Geneviöve, am 24., und die Jesuitenväter Olivain, de Beaugi, Caubert und achtzehn andere Priester am 26. füsillirt worden. Im Laufe des Vormittags wur den dann die Insurgenten

sich, dieser Aufforderung, die eher einem Befehle glich, Folge zu leisten, und kehrte mit allen seinen Leuten nach Paris zurück. Eine Stunde später besetzte ein bayerisches Jnfanteriebataillon den Donjon, während andere Truppen in den Dörfern St. Maurice und St. Mand6 Stellung nahmen, welche noch dem Waffenstillstand zu der neutralen Zone gehörten. Die Einschließung von Paris war in Folge dessen aus dieser Seite eine vollständige. Freitag, gegen 4 Uhr Nachmittags, als die regulären Truppen, durch das Faubourg

10
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1870/16_09_1870/BZZ_1870_09_16_3_object_353565.png
Page 3 of 8
Date: 16.09.1870
Physical description: 8
, wo nicht neue Körper er stehen, wo nicht neu:Dinge geschaffen werden, die die Vertheidigung von Paris betreffen. Die „Nordd. Allg Zt-,.' schreibt über den Marsch auf Paris: „Der Ungeduld, mit welcher bei uns zu Aande der Nachricht von der Ankunft unserer Heere vor den Mauern von Paris entgegengedlickt wird, möchten wir bei dieser Gelegenheit zu erwägen geben, das die Bewegung großer Truppwmassen gegen einen Punkt von so hoher strategischer Bedeutung wie Pa ris sich keineswegs

mit Courierzug'Geschwindigkeit vollziehen kann. Es muß nicht nur für die Verbin dung der Corps und Abtheilungen unter einander, sondern auch dafür Sorge getragen werden, daß der Train, diese unentbehrliche Lebensynelle einer operiren- den Armee, hinter der letzteren nicht allzu sehr zurück bleibe. was bei forcirteu Märsche» stets der Fall ist, und im Hinblick auf d-e großen Aufgaben, welche der Armee vor und in Paris harren, dießmal nicht zu lässig wäre, gar nicht zu gedenken der Einwirkungen, die durch die Zahl und Beschaffenheit

glänzenden Eigenthümlichkeiten der deutschen Truppen haben sich auch bei deren neuesten Bewegungen keinen Augenblick verläugnet. Sollen ja nach der „Judäp. Belge' am 9. d preußische Cavalleristen bereits in Effonne (am linken Ufer der Seine, ungefähr 4 Mei len südlich von Paris) bemerkt worden sein, und die französische Regierung selbst gesteht im „Journal Of- ficiell' zu, daß preußische Truppen in der Stacht zum 12. d. in Meaux (5 Meilen östlich), und Meluu <5'i- Meilen südöstlich von Paris) eingerückt

seien.' Ueber den BertheidigungSznstand von Paris wird der »Frkf. Ztg.' unterm 9. d. geschrieben: „Heute hat für die Pariser der Vertheidigungsdienst der Hauptstadt begonnen. l8 Bataillone der National garde wurden auf die Wälle der fortlaufenden En- ceinte commandirt. Uebermorgen wird die Reorgani sation des Bürgermilitärs beendet sein. Zu den 60 alten Bataillonen von je 1500 Mann sind dann 60 neue hinzugetreten. An die ueugebildeten Abtheilungen sind bereits 45,000 Gewehre abgegeben worden. Indeß

ist ein Unterschied zwischen den neuen und alten Bataillonen nicht zu verwischen; in diesen finden sich noch viele reactionare Elemente, während jene radical republikanisch sind, wie die Wahl der Officiere hinlänglich bewiesen hat. Ulrich Fonvielle und Flou- rens haben beide den Grad von Commandanten in ihr erlangt. Der VertheidigungSzustaud von Paris hat inzwischen einen sehr respectabeln Charakter an genommen. Zwischen dem Fort de la Briche und dem von Mont Valerien schien die Vertheidigung«- linie schwach

11
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1870/31_08_1870/MEZ_1870_08_31_3_object_589805.png
Page 3 of 4
Date: 31.08.1870
Physical description: 4
erhängt vorgefunden wurde. Der Unglückliche war der Spionage verdächtig gewesen, und alle seine Waaren-Vorräthe waren einige Tage vorher von der erbitterten Soldateska zertrümmert worden. Paris, 27. August, 3 Uhr Nachmittags. Folgende Nachrichten werden vom Minister des Innern veröffentlicht: Feindliche Kavallerie wurde in Arcis-sur Aube siznalisirt. Eine Abtheilung Ublanen griff den Bahnhof von Epernay an, andere drangen in die Stadt. Die Nationalgarde w.irs sie zurück und tödtete 17 Mann

. Eine starke Kolonne Kavallerie und Artillerie ist gestern in Cbalons eingerückt. Man versichert, die Besa tzung von Straßburg habe einen glücklichen Aus fall gemacht und dabei einen Vieh- und Muni- tionstransport weggenommen. Der Widerstand der Festung ist sehr kräftig. Die als National garden organisirten Einwohner sind von Eifer erfüllt und betheiligen sich an den Ausfällen. Paris, 27. August, 1 Uhr Mittags. Das Gerücht, daß die Festung Longwy von den Preu ßen angegriffen worden sei, wird dementirt

. Der als Spion verhaftete preußische Ossizier Karl Hardt wurde heute früh erschossen. Paris, 23. Aug. 10,00V Mann preußische Truppen unter dem Befehl des Kronprinzen von Sachsen griffen am 26. August Verdun an. Die Preußen wmden mit Verlust von der Na tionalgarde zurückgewiesen. Die Bewegung der preußischen Truppen au der Aube scheint aufge halten zu sein; sie ziehen sich gegen St. Dizier zurück. Preußen stehen vor Nheims. Paris, 23. Aug. Seitzwei Tagen ist das ganze Personal der Tabaksmauufaetureu

mit der Anfertigung von Patronen beschäftigt. Die Gesellschaft der Paris-Lyoner und der Mittelmeer-Bahn hat Befehl erhalten, ihr ganzes Material zum Dienste des Kriegs-Ministers für Truppentransporte zu stellen. Die.Personenzüge hören bis'auf Weiteres am diesen Bahnen auf. Der Kaiser hatte, wie man erzählt, Palikao seinen Wunsch mitgetheilt, nach Paris zurück zu kehren, um auf den Wällen den Tod zu finden. Palikao ließ ihm antworten, es sei für ihn kein Platz in Paris, und wenn es ihm Ernst sei, den Tod zu suchen

, werde er ihn auch in der Umge gend von Nheims finden. Die Kaiserin soll, das wird als ganz sicher erzählt, an ihren Gemal telegrafirt haben: «Man sagt in Paris, Sie hätten unseren Sohn dort hingestellt, wo die todten Kugeln fallen. Ich bitte, ihn dort hinzustellen, wo die Kugeln fallen die todten.' Aus Nom verlautet, die Negierung sei zum Widerstand entschlossen und treffe umfassende Ver- theidiguiigsmaßregeln. Kardinal Patrizi ordnete ein dreitägiges Gebet um den Frieden an. Der Papst verlieh einen siebenjährigen Ablaß

12
Newspapers & Magazines
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1872/16_02_1872/BTV_1872_02_16_1_object_3057694.png
Page 1 of 6
Date: 16.02.1872
Physical description: 6
Graf Arz, k. k. Statthaltereirath. Herr Ludwig Nitter v. Barth, Professor der Chemie. Herr Ferdinand Bauer, Tuchfabrikant in Innsbruck. Herr Joseph v. Ehrhart, k. k. Statthaltereirath. Se. Exzellenz Franz Graf v. Enzenberg, (Paris 1855). Herr Ludwig Graf, Professor an der Oberreal- Schule. Herr Johann Groß, Kunst- und Musikalienhänd- ler in Innsbruck. Herr Dr. Carl Heine, Professor der Chirurgie. Herr Edmund v. Hellrigl, Eisenwaaren Fabriks- besitzer in Bulpmes. Heir H rmann Hradetzky

, k. k. Forstrath. Herr Carl v. Jnama-Sternegg, Professor der Politischen Wissenschaften und National-Oekonomie. Herr Gabriel Kaler, Professor an der Oberreal' Schule. Herr Joseph Klingler, k. k. Statthaltereirath. Herr Eduard Krischek, LandeS-Schulinspektor für Mittelschulen. Herr Dr. Jgnaz Laschan, k k. Statthaltereirath. Herr Dr. Friedrich Leithe, Vorstand der Univer- sitätS.Bibliothek. Herr Joseph Mahr, Baumeister in Innsbruck. Herr Mariin Meyer, Eisen-Industrieller in JnnS- brück (Paris 1L67). - ' Herr

Martin Möslein, Kunsttischler in JnnS- brück (Paris 1867). Herr Georg Mutschlechner, Seidenfabrikant in Innsbruck (Paris 1867). Herr Albert Neuhauser, Direktor der GlaS- malerei-Anstalt (Paris 1867). . . Herr Jakob Norer, Baumeister in Innsbruck. He,r Johann Peterlongo, Gewehrfabrikant in Innsbruck (Paris 1867). Herr Dr. Leopold Pfaundler, Professor der Physik. Herr Daniel Nint, adminisrativ ökonomischer In spektor der Südbahn-Gesellschaft. Herr Rudolph Nhomberg, Direktor der Baum- wollspinnerei

und Maschinenfabrik in Innsbruck. Herr Joseph Schmid, Fabrikant in Abfam, und Verwaliungörath der tirolisch - vorarlberg'fchen Montan-Aktien-Gesellschaft (Paris 1867). Herr Christian Schnelles, LandeS-Schulinspektor für Volksschulen. Herr Anion Schumacher, Unlversitätö » Buch händler. Herr Anton Ritter v. Schullern, BezirkSschul- Jrispektcr. H-rr Conrad Stocker, Kurzwaarenhändler in Inns bruck. Herr Michael Stolz, Professor an der Oberreal« Schule. Herr Felix Suppaneg, PapierfabrikS-Direktor in Innsbruck. . Herr

Joseph v. Tre n ti n ag l i a, OberlandeSgerichtS- rath. '. . Herr Johann Wawra, k. k. Oberbaurath. Herr Friedrich Wilhel m.HandelSmann (Paris 1867.) Herr Johann Wieser, Statthaltereirath in Pension. Herr Dr. Tobias Wild au er, Professor der bil« denden Kunst. Herr Carl Zelinka, technischer Inspektor der Süd bahn-Gesellschaft. II. Ansstcllttngs-Kouimissiou in Bozcii. Präsident: Der Herr Präsident der Handels- und Gewerbe- kammer in Bozen. Vicepräsident: Der Herr BezirkShauplmann von Bozen. Mitglieder

13
Newspapers & Magazines
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1871/17_06_1871/BTV_1871_06_17_3_object_3056290.png
Page 3 of 10
Date: 17.06.1871
Physical description: 10
^.versehenen BallonS zur Beleuchtung zu verwenden. Berit» 15. Juni. Der Gesandte der Eidgenoß ^i.ftnschast, Herr Pioda, meldet aus Florenz: Die ^ '^Kammer hat heute den Gotthardvertrag mit 161 o '^gegen 51 Stimmen definitiv angenommen. ^ Aus Paris wird geschrieben: Die Zahl der - > Häuser, welche im Innern von Paris niedergebrannt ^ ^'oder so zugerichtet wurden, daß sie wieder neu auf» ^.z/gebaut werden müssen, soll ungefähr 20!)0 betragen. x.^Der Werth derselben wird — die öffentlichen Ge- -^bände

sind nicht miteinbegriffen — auf eine halbe ^Milliarde geschätzt. Dazu kommen dann noch die Möbel und Kunstgegenstände, welche vernichtet wnr- « >lden, so daß der Verlust sich im Ganzen genommen I^aus 700 bis 800 Millionen beläuft. Hierin ist das ^ Eigenthum nicht miteinbegriffen, welches außerhalb der Stadt zerstört wurde. Nach dem iZesetze ist die d.^Stadt Paris für den Verlust, den ihre Bewohner gehabt, verantwortlich. Man glaubt jedoch nicht, z /jdas dasselbe bei dieser Gelegenheit in strenge An- s,^! Wendung kommen

wird. Außerdem sollen noch eine '-»Masse Waaren verbrannt sein, die sich in Paris ''im Depot befanden. In den „vooks vt. inagasins «> öönvrkux Villotto' sind allein für 60 Wiillionen .^..derartiger Waaren zu Grunde gegangen. Man glaubt, ',->-!dav diese Verluste sofort vergütet werden, um dem . .'.^ausländischen Handel in Paris das Vertrauen nicht 5-^zn benehnien. Grojz ist in Paris die Bcllelci; es ist nicht ^ ^v'zn beschreiben, in welcher Weise sie besonders von 5,»,^Frauenziinl»ern verübt

- !,^irential-Rechnungen'. das Resultat vieljähriger Arbei ten, und die auf mehr als 40,000 Frs. geschätzt, än Specialien reiche Bibliothek dieses Gelehrten ein Kaub der Flammen geworden. Dasselbe Schicksal widerfuhr dem reichen literarischen und künstlerischen Nachlaß ProSper Märimä'S, welcher in der an der Ecke der Rue de Lille und der Rue du Bac gelege nen Wohnung deS verstorbenen Dichters aufbe wahrt war. Man geht mit dem Plane um, keine Truppen mehr in das Innere von Paris zu legen. Man sagt

der in den Tuilerien aufgefundenen Eingaben an Na poleon III. rühren von Offizieren her, welche die persönliche Mildthätigkeit deS Kaisers zur Befriedi gung ihrer Gläubiger um eine Geldnnterftützung angehen!' Damit jedoch Pari» für die Eventualität außerordentlicher Ereignisse nicht ohne militärischen Schutz sei, gedenkt man Versailles zu einem großen Garnisonsplatze zu machen und außerdem fänimt- liche Forts uud Außenwerke von Paris stark zn besetzen. Paris, 1^. Juni. Alle Journale melden: Der Finanzminister

14
Newspapers & Magazines
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1871/14_02_1871/BTV_1871_02_14_2_object_3055092.png
Page 2 of 6
Date: 14.02.1871
Physical description: 6
für seine Leiden zu erscheinen. In jenem Augen blick, als ich gezwungen war, mich gefangen zu geben, konnte ich in keine Verhandlungen über den Frieden eintreten. Da ich nicht frei war, so hätte eS den Anschein gewonnen, als seien meine Ent schließungen durch persönliche Rücksichtnahme diktirt. Ich überließ der Regentschaft, welche sich in Paris inmitten der Kammern befand, die Pflicht zu ent scheiden. ob daS Interesse der Nation die Fortsetzung des Kampfes erheische. Trotz unerhörter Unglücks fälle

war Frankreich nicht besiegt; unsere festen Plätze standen noch aufrecht, Paris war im Zustande der Vertheidigung, der weiteren Ausdehnung der Unglückfälle konnte Einhalt gethan werden. Aber während alle Blicke gegen den Feind gerichtet waren, brach in Paris die Insurrektion aus. Die Volts vertretung wurde vergewaltigt, die Kaiserin bedroht. Eine Regierung installirte sich durch Ueberraschnug auf dem Stadthaus und daS Kaiserreich, welchem die Nation soeben zum dritten Male ihre Zustim mung gegeben

: „Als die Nachricht von dem Falle von Paris zu Wilhelmshöhe eingetroffen war, befand man sich daselbst in einer solch' freudigen Aufregung, daß sogar der Exkaiser dieses Mal von seiner stoischen Ruhe, die er stets zur Schau getragen hatte, ver lassen wurde, und in seiner freudigen Erregtheit die Wachtmannfchaft bewirthete. Nachdem aber die Be dingungen der Kapitulation bekannt wurden, trat uamentlich über die, daß eine Constituante einbe rufen und diese über die Gestaltung der Dinge in Frankreich entscheiden

solle, eine außerordentliche Verstimmung, mau kann wohl sagen Niedergeschla genheit ein, die sogar äußerlich unverkennbar war. Diese ist aber in den jüngsten Tagen wieder verschwun den und man sieht mit einer gewissen vertrauensvollen Zuversicht der Zukunft entgegen. So viel steht fest, daß so nach und nach in aller Stille Vorkehrungen zum Aufbruch getroffen werden. Auch die von, Mar schall Bazaine seither bewohnte Villa ist vom 15. April ab wieder zu vermietheu. Paris. (Finanzielles aus Paris

.) Aus einem kürzlich in Trieft direkt aus Paris eingetrof- fenen Schreiben ist über die dortige finanzielle Lage Folgendes zu entnehmen: „Vorläufig ist die finan zielle Si'nation hier eine trostlos chaotische, und von einem eigentlichen finanziellen Verkehr kann noch gar nicht die Rede sein. Es gibt hier erste Bankhäuser, die über ihre Zahlungsfähigkeit vollkommen in Un- kenntniß sind, denn es läßt sich auch noch nicht im Entferntesten berechnen. welcheSchulruer zahlen

15
Newspapers & Magazines
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1871/11_02_1871/BTV_1871_02_11_2_object_3055059.png
Page 2 of 10
Date: 11.02.1871
Physical description: 10
haben. „DaSHöchste, was uns der Frieden bieten könnte, wäre neben der uiiiiiittelbaren Sicherung Deutschlands die beider seitige feste Gründung dieses tiefern Bewußtseins in beiden großen Völkern und damit die Grund« leguug eines echten dauernden Friedens.' Paris, 7. Febr. Die Regierung hat eine Pro klamation an die Franzosen erlassen, in der sie ihr Verhalten rechtfertigt. Es heißt darin: NachSedan habe der Feind noch 5 Monate nöthig gehabt, um es dahin zu bringen, daß die Departements unfähig geinacht wurden

, Paris zu unterstützen, und Paris kapitulireu mußte. Einen Monat fast habe die be lagerte Hauptstadt das Bombardement ausgehalten, 6 Wochen lang sich sogar im Genusse des Broteü Beschrankungen und Entbehrungen auferlegt. Die Negierung appellirt an Frankreich; sie will das- Staatsruder bis zum Zusammentritte der National versammlung fest in den Händen halten. Bei Beginn der Kapitulation, führt sie weiter an, hatte Paris nur noch einen knappen Mehlvorrath auf 10 Tage. Die Regierung wolle kein Recht

Frankreichs usur- pireu, Frankreich möge selbst bestimmen, was weiter zu geschehen habe. „Wir retteten,' fährt die Pro klamation fort, ..bei der Kapitnlation der Bürger garde die Freiheit und die Waffen; die Mobilen und die Armee von Paris sind von der Gefangen schaft in Deutschland befreit.' Es wird dann weiter zur Entschuldigung angeführt, der Eisenzirkel um Paris habe oft wichtige Mittheilungen von und «ach Bordeaux gehindert. Nur so komme eS, daß Ostfrankreich vom Waffenstillstände ausgeschlossen

wurde. Die Pariser Regierung hoffte immer noch auf Rettung Frankreichs durch Bourbaki. Der Waffeiistillstand dort, wo er in Kraft trat, habe kein Interesse kompromittirt; nnr Paris wurde geopfert, weil es geopfert werden mußte. Die Nation ent scheide nnn über Ende oder Fortsetzung des Wider standes. — Zum Schlüsse wird vou Gambetta's Wahlbeschräukungen gesprochen. Diese seien zum Theile unzulässig; deshalb mußte Gambetta's Dekret!^ annullirt werden. Die Proklamation endigt mit!^ den Worten

: ..Es lebe Frankreich! Es lebe die ^ Republik!' — Die Proklamaticn ist vom 4. Febr. datirt und von allen Mitgliedern der Regierung und Ministern uuterzeichuet. Paris. Ein Negiernngsdekret vom 24. Jänner ernennt den Abbä Chaulet d'Ontremont, Kanonikus zn TourS, zum Bischof von Agen, welcher Sitz seit 1867 erledigt war; es ist von Interesse, daß die erste Unterschrift unter dem Dekrete, die des Herrn Cremieux, von einem Jfraeliten herrührt. * In Paris haben die Droschken-Kutscher aus Mangel an Pserden

16
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1871/22_04_1871/SVB_1871_04_22_2_object_2505207.png
Page 2 of 10
Date: 22.04.1871
Physical description: 10
. Niemand fiel es jemals ein, die immer geglaubte Unfehlbarkeit der Kirche für staatsgefährlich zu halten, darum kann es auch die Unfehlbarkeit des Papstes nicht sein. In Paris setzt die rothe Emeute ihr unheimliches Getriebe fort. Thiers Haus in Paris wurde durchsucht, die Papiere mit Beschlag belegt und das Silberzeug in die Münze gesendet. In den Kirchen werden genaue Durchsuchungen nach Werthsachen angestellt, die eben falls weggetragen werden. In den Privathäusern werden die Requi sitionen flott

fortgesetzt. Die Nationalgarden begeben sich dorthin unter dem Vorwande, nach Militärpflichtigen zu suchen, und nehmen dann Alles mit, was ihnen unter die Hände fällt. Der größte Theil der Bankiers hat sich aus Paris entfernt. Ihre Comptoirs sind zwar noch offen, aber sie haben ihr baareS Geld (das in PariS jetzt sehr selten ist) in Sicherheit gebracht. , Durch die Pariser Revolution wird es der Regierung unmöglich, die erste Rate der Kriegsentschädigung von einer halben Milliarde zu zahlen

zu haben, indem von ihren Truppen mehrere Häuser von Nenilly genommen und den Insurgenten beträchtliche Verluste' beigebracht wurden. Am 15. bestanden die Regierungstruppett einen glänzenden Kampf bei ASnieres und eroberten einen sehr wichtigen Posten. Sie rücken Paris immer näher. Die Insurgenten erlitten große Verluste. ^ In Versailles sammelt die Regierung immet mehr Truppen an, und wenn auch die Kämpfe täglich fortgesetzt werben, so verschiebt man doch den Entscheidungßkampf, bis man der Erfolge sicher

sein kann. Auch möchte durch dieses Zuwarten die Regierung den Irre geleiteten Zeit gönnen zur Vernunft zurückzukehren. Aber die Insur genten scheinen von einem Nachgeben nichts wissen zu wollen; haß erfüllt gegen alle, die nicht wie sie denken, schüchtern sie ganz PatiS durch ihre Schreckensherrschaft ein. In Paris mangelt eS bereits an Waaren und LebenSmittel; schon fängt man wieder ait, Pferdefleisch zu verkaufen. Durch das gegenseitige Bombardement wird an den Gestrichenen Gebäuden großer Schaden züigefüzt

. Die Bewohnet von manchen Stadttheilen sind durch einschlagende Granaten in panischen Schrecken gerathen und müssen sich flüchten. Die Häuser iü den Vor orten sind^ von ihren Bewohnet» fast gänzlich verlassen. Ganz PariS' soll demnächst in der methodischsten Weise mit Batricaden besäet werden.' Die alten werden abgebrochen, weil die Pflastersteine, auS denen sie hauptsächlich erbaut, sind, bei einer Beschießung ihren Vertheidigern' sehr gefährlich werden könnten. Die Neuen Barrieaden werden auS Erdwelken

17
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1871/06_02_1871/BZZ_1871_02_06_3_object_351172.png
Page 3 of 4
Date: 06.02.1871
Physical description: 4
wird durch ein Special-Pcotocoll festgesetzt. Artikel IV. Während des Waffenstillstandes wird die deutsche Armee nicht in die Stadt Parks ein ziehen Artikel V bezieht sich auf die DeSarmirung der Enceiute (Umwallung von Paris). Artikel VI betrifft die Kriegsgefangenschaft der Panser Garnison. Die Officiere behalten ihre Waffen. Artikel VII stipulirt. daß die Nationalgarde den Sicherheitsdienst in Paris versieht und die tireurs aufgelöst werden. Artikel VIll bezieht sich auf die Vorbereitungen zur Proviantirung

von Paris. Artikel IX setzt fest/ daß die Proviantirung der Stadt nach Uebergabe der Forts und nach Entwaff nung der Garnison stattfinden wird. Artikel X. Erlaubnißscheine zum Verlassen von Paris werden nur für die Zeit von k Uhr Morgens bis 6 Uhr AbenöF aufgestellt. Artikel X.I. ES wird der Stadt Paris eine KriegS-Contribution von 200 Millionen Francs auf erlegt, die vor Ablauf des fünfzehnten Tages des Waffenstillstandes entrichtet werden muß. Artikel XI!. Es ist verboten, StaatSwerthe aus Paris

zu entfernen. Artikel XllI Die Einfuhr nach Paris von Waf fen, Munition und Kriegsmaterial ist verboten. Artikel XlV. ES findet ein Austausch von Kriegs gefangenen statt. Artikel XV. Der Postdienst für offene Briefe zwi schen Paris und den Departements findet durch Ver mittlung des Versailler HauptquartiereS statt. Der König hat am ersten Tage der Waffenruhe den Artilleristen der BelagerungS-Batterien, seine dankende Anerkennung ausgesprochen. Auch der Kron prinz und andere deutsche Fürsten besuchten

un» ohne das Schicksal von Paris zu kennen. die Einberufung der Wähler erheischt. Unterzeichnet Gambetta.' Diese Depesche ist von einer in Bordeaux in d.r verflossenen Nacht eingelangten Depesche B.smarck'S an Gambetta gefolgt. BiSmarck sagt: „Ihr Tel gramm an die Adresse Favre'S, welcher soeben Versailles verlassen hat, wird ihm morgen Früh in Paris unter dem Titel einer Benachrichtigung übergeben werden. Unterzeichnet BiSmarck.' Das Communiqus resumirt hierauf die am 23. Jän. abgeschlossene Convention

Mit» th -ilung finden dieWahlen zur Co-st-tuante in Paris ichon am Sonntag den 5. Februar stait. währe »o irr den Departements der Wahltag auf Mittwoch den 3» Februar festgesetzt bleibt. Der Zusammentritt der Constituante soll nach neuern Bestimmungen scho» Sonntag den 12. F-bruar in Bordeaux erfolgen. SrüM, 2. Febr. Eine Depesche der „Jndepen- dance belge' aus London vom 2. d. reproducirt un» ter Reserve Versailler Nachrichten, denen zufolge Rau her in Versailles eingetroffen wäre. Heute durchzog

18
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1871/17_04_1871/BZZ_1871_04_17_5_object_458857.png
Page 5 of 6
Date: 17.04.1871
Physical description: 6
«uS Versailles wollen bestimmt verfichern können, daß 5ie dortige Regierung, um der sonst fast unerläßlichen Intervention der deutschen Truppen auszuweichen, die won den gemäßigten Pariser Elementen ihr zur Ver söhnung dargebotme Hand mit Eifer ergreifen und sich zu einem Compromiß herbeilassen werde, welcher unter der Voraussetzung der unbedingten Anerkennung der Autorität der Versailler Nationalversammlung der -Commune von Paris die volle municipale Selbst- ständigkeit gewähre. Z Müllchen, 15.April

in? dem augenblicklichen Mangel an Trans portmitteln, welche bekanntlich die ftanzösische Regie rung stellen muß. Paris, 11.Hpril< Wie FriedenSverhandlun- gxu und das Programm der Commune/ Die Bemühungeni« Pari«,—um zu eiaem-friedlichen- Vergleich zu gelangen, dauern fort. Die „Commune,'? ein der Commune von Paris ergebenes Blatt, meldet darüber wie folgt: „Thiers hat gestern. Sonntag, einen Delegirten zur »l^igus äs I' Union räpabli- eaine xour la ä6keuss äes äroit äs ge sandt. Dieser Delegkrte hatte als Mission

in der Versammlung vorzutragen, damit dieselbe einen Beschluß fasse. Falls dasselbe niemand vortragen will, wird Schölcher selbst Kenntniß von demselben geben. Die Grundlagen zu diesen Verhand lungen sind folgende: „Waffenstillstand zwischen den beiden Parteien; Ernennung von Delegirten, welche mit den definitiven Unterhandlungen betraut werden. Es scheint uns unmöglich, daß so begonnene Unter handlungen scheitern. Wenn die Versammlung sie zurückweisen sollte, so hieße dieß Paris einen Krieg ohne Gnade erklären

. Und die Provinz, von diesen Ereignissen unterrichtet, wird sich wie ein einziger Mann erheben, um in ihrem Verbrechen die abscheu lichen Urheber dieser wilden Provocation zu ersticken.' Die Adresse, welche die „Union Röpublicaiue' ver öffentlicht, lauret wie solgt: „Theure Mitbürger! Die Belagerung hat begonnen. Eine französische Re gierung wagt das preußische Werk fortzusetzen, indem sie unsere Stadt bombardirt. Wir Protestiren im Namen von ganz Paris, entrüstet und erbebend. Es ist Zeit diesem Bruderkampf

ein Ziel zu setzen. Schreckliche Mißverständnisse verlängern ihn. Er wird aufhören; er muß am Tag aufhören, wo wir Frank reich bewiesen haben, daß Parts, weit davon entfernt seinen Willen anfzwingen zu wollen, nur seine Unab hängigkeit, und nicht diesen oder jenen Mann, sondern nur das große Princip der Gemeindefreiheit verthei digen will. Was ist diese Gemeindefreiheit? In welchen Punkten ist die ganze Bevölkerung von Paris. Bour- geosie und Proletarier, einig? Wir haben sie schon angedeutet, wir gebm

19
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1870/23_08_1870/BZZ_1870_08_23_1_object_354424.png
Page 1 of 8
Date: 23.08.1870
Physical description: 8
lahmzulegen. Der Nest der ersten und zweiten Armee sowie die Ersatz- und Landwehrtruppen, etwa 150.000 Mann stark, können somit zur Armee des Kronprinzen stoßen und in der Stärke von 450,000 Mann ungefähr ihren Normarsch auf Paris dirigiren. Der Kronprinz «ahm seinen Marsch von Nancy über Toul, und es hat den Anschein, daß Ehalons südlich umgangen werden soll. Somit werden wir wohl erst von ihm zu hören bekommen, wenn er vor den Wällen von Paris steht. Hier findet er keinen nennenSwerthen Gegner mehr

, etwa lS0,000 Mann nothdürftig or- ganisirte Linientruppen und einige Haufen unschädlicher Mobilgarden. Hier, wenn nicht srüher, wird den Franzosen der Friede dictirt. Die nächste Nachricht von Bedeutung wird wohl aus Paris kommen. Hier ist eine Katastrophe jeoe Stunde zu erwarten. Die extremen Parteien sind in Bereitschaft, über 'Nacht kann die Republik proclamirt und Louis Napoleon entthront sein. Und das ist un streitig daS wichtigste Resultat des französisch preußi schen Krieges. Die Festung

Paris. Inmitten des durch feine geologische Bildung merk- würdigen TertiärbeckeuS gelegen, dessen gleichartig sich wiederholende Formen bis an den Ostrand der Cham- pagne von BonzierS über St. M6n6hould, St. Di- zi«r und TroyeS bis Joigny zu verfolgen sind, ist die Lage von Paris auch in. politischer Beziehung eine auffallend begünstigt^ Dawo der europäische Continentim Westen sich zu scbur geringsten Brette verengert, und Frankreich, zwischen dem Canal, dem Mantischen Ocean, den Pyrenäen

und dem mittelländischen Meere eingeschlos sen. durch diese natürlichen Gränzen unantastbar wird, ja selbst gegen Osten hin durch einen Theil der Alpen gedeckt ist. liegt zwar näher dem Norden, aber mit Berücksichtigung der eigenthümlichen Strom- und Ter- rainverhältnisse dennoch sast im Herzen des Landes die Haupt- und Residenzstadt Paris. Nahe der Nord küste Frankreichs ragen die Kreideklippen der britti- schen Inseln hervor, und im Süden begränzt das durch die Eröffnung des Suez-Canals wieder zum Hauptschauplatz

der Zchissfahrt und des Handels ge wordene Mittelmeer die französische Küste. Ein großer Theil des Verkehrs zwischen Europa und Amerika ist gezwungen den kürzesten Weg durch Frankreich, resp, über Paris, zu nehmen. Hier concentriren und kreu zen sich also alle Wege Europa'S von Osten nach We sten und von Nordwesten nach Süden. Das ist die Lage einer Weltstadt. Au« dieser Lage ist auch theilweise die weit über die Gränzen Frankreichs gehende Bedeutung derselben und ihr Einfluß in politischer

20
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1870/14_09_1870/BZZ_1870_09_14_2_object_354190.png
Page 2 of 4
Date: 14.09.1870
Physical description: 4
wahrscheinlicher, daß der Frieden nicht vor den Wällen von Paris geschlossen, sondern in den Tnilerien dictirt werden soll. Die Belagerung von Paris steht also in der That in Aussicht, und man wird daher gut thun, die sortificatorischen Verhältnisse dieser Nicscnsestiing et was naher in'S Auge zu fassen. Die innere Befestigung der Stadt besteht avS Wall, Graben und GlaciS und zählt 85 Bastionen. 66 Thore durchbrechen den Wall. Außerhalb dieser Umwallung, theilweise bis zu einer Entfernung von einer halben

Meile, liegen 15 detachirte Forts, die theilweise durch Zwischenwerke mit einander verbunden sind; außerdem muß noch VincenneS genannt werden. Im Nordosten bei dem sehr wichtigen Punkte St. Denis liegen die drei Forts de la Briche, Double Courvnne de Nord und de l'Est. Es reihen sich in größeren und kleineren Zwischenräumeu hieran auf der Ostseite von Paris, und zwar von Nordcu nach Süden aufgezählt, folgende weitere FortS: d'Auber- villierS, Romainvillc, Noify, de NoSny und de Nogent

. Hinter diesen FortS liegt daS befestigte Schloß von BimenneS. Es folgen nunmehr im Süden von Paris und zwar von Osten nach Westen gelegen die FortS Charcnton, jenseits der Seine die FortS d'Jvry, Bicötre, de Moutrouge, de Vauvres und d'Jssy. Im Westen von Paris, wo die Seine zwei große, einmal nach Süden und dann nach Norden gewendete Krüm mungen macht, beherrscht nur Ein Fort diese ganze Front; cS ist das aber das größte und stärkste von allen, die Forteresse du Mont Valärien. Die äußere Umfassungslinie

für Paris dort eine Menge passagercr Werke entstanden ist, welche, meist zwischen den Forts, zum Theil auch hinter denselben gelegen, den Widerstand Potenziren sollen. — Nach osficiellen französischen Mittheilungen vom 10. d. waren die deutschen Lortruppcn signalisirl: in ClKteau-Thierry, im Thal der Marne, 10 Meilen von Paris, ferner in Fcrtä-souS-Jouarre, ebenfalls im Thal der Marne und nur noch sieben Meilen von Paris, ebenso am 9. d. in Montmirail, südwestlich von Epernay 10 Meilen von Paris

, in Sezanne, etwas südöstlich vom vorigen, 12 Meilen von Paris, in Vally sur-AiSne und Chauny an der Oise, bei der Einmündung des St. Quentin CanalS in die Oise rechts. Osficielle Nachrichten vom 11. d. sagen, daß auch La-Fcrte, einige Meilen westlich von Chateau-Thierry an der Marne, seit 10 d. von dem Feind passirt worden ist, und nach den letzten Meldungen stehen die Deutschen bereits in Meaux und Melun, nord- und südöstlich 5 Meilen von Paris (irrthüm lich wurde gestern eine Meile angegeben

21