. Die Verhafteten wurden dem Gerichtshöfe in Petrinje wegen des Verbrechens des Hochverrates eingeliefert. Die landwirtschaftlichen Streiks in Italien. In einzelnen Teilen Italiens, besonders in Par- mensischen, herrschte in den letzten Wochen ein großer landwirtschaftlicher Streik, der zur Zeit aber im Er löschen ist. Die Streikenden sind die kleinen Guts pächter oder Halbbauern, welche sich, aufgehetzt durch sozialdemokratische Agitatoren zu Bünden vereiniget haben, um den Großgrundbesitzern oder Verpächtern
Bedingungen vorschreiben zn können. Der Streik besteht in der Hauptsache darin, daß die Pächter sich weigern, das Vieh zu besorgen. Dasselbe ist Eigentum des Grundherrn, aber auch der Pächter ist Nutznießer. Jedenfalls ist jedes Stück ihm teuer und nicht nur ihm, sondern seiner ganzen Familie, welche die Lämmchen und Kälbchen usw. heranwachsen sah und fast zur Familie rechnete. Diese Tiere soll er jetzt qualvoll verenden sehen, soll ihr jammervolles Schreien und Blöcken hören. „Da knieen sich die Frauen
. Recht drastisch kommt der Zwie spalt in der Brust des Bauern im folgendem Auf tritt zum Ausdruck. „Eines Tages, schreibt Fran cesco Ciccotti in der „N. Ankl." begab sich ein Gutsbesitzer von Ficulle auf einen seiner Höfe. Er wollte versuchen, den Pächter zur Besorgung des Viehes zu bringen. Ehrerbietig, aber zugleich ent schieden, weigerte sich dieser. Vom Zorne übermannt, erhob der Herr seinen Stock gegen den Bauern. Da Sie ihn um einen Waschzuber mit Eis gefüllt. Zuber und Eis bringen Sie sofort
unterschreibt, so tut er es doch nur mit der starken Neigung, das, was ihm so abgetrotzt wurde, nicht zu erfüllen. So kommt es wieder zu neuen Arbeitseinstellungen. Oft rächt sich der Gutsherr auch an den Leuten, indem er den einen oder den anderen fortweist. Das ist ja sein gutes Recht, aber den Pächter bringt es zur Verzweiflung. Die Scholle verlassen zu müssen, die seine Familie seit undenklicher Zeit bebaut, das kann er nicht verwinden, selbst wenn er anderswo besser unterkommt. Er kehrt nicht selten
zurück, um die Hütte zu umschleichen, wo er gewohnt; er läßt sich zu schweren Vergehen gegen Person und Eigentum des früheren Herrn hinreißen. Auf Grund dieser Erfahrungen empfiehlt Ciccotti eindringlich, einem landwirtschaftlichen Streik rechtzeitig vorzu beugen, z. B. durch ^Einsetzen von Schiedsgerichten, die so zusammengesetzt sind, daß ihnen der Pächter nicht von vorncherein Mißtrauen entgegenbringt. Sitzung der katholisch-konservativen Partei leitung vom 8. Juli 1908. Die katholisch