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Tiroler Wastl
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Page 6 of 8
Date: 04.09.1929
Physical description: 8
nebenbei sagen: „Ich kann leider nicht länger bleiben, meine Maschine steht unten", und das würde — es war bestimmt zu erwarten — Großmann ärgern. Also aufs Rad und los. Es geht wieder ausgezeichnet. Vollgas! Oskar saust die Straßen entlang. Die Obstfrau an der Ecke schüttelt bedenklich den Kopf: „Jetzt ist der Herr Oskar zehn Jahre zu Fuß zum Frühschoppen gegangen, und nun muß er ausgerechnet mit einem Motorrad! hin fahren!" Oskar sah und hörte nichts. Er raste. Sprengte einen Zug Reichswehr

auseinander. Ein Verkehrsschutz mann rettete sein junges Beamtenleben aus die Bord schwelle. Hinten kippte irgendwo ein Obstkarren um. Herrlich, dachte Oskar, dem Hugo wird heute jedes Kunstgespräch im Vollbarte stecken bleiben. So, jetzt sind wir am Karolinenplatz mit dem Obelisk in der Mitte. Rechts herumfahren, links drehen. Haben wir schon! So, jetzt raus aus dem Kreis. Verflucht dieser Lastwagen! Ra, also nochmal rum um den Obelisk, aber jetzt ist die elektrische Bahn da. Saudumm, jetzt muß man halt

nochmals um den Platz fahren. Aber jetzt ver sperrt ein Auto die Einfahrt in die Straße, und Oskar ist gezwungen, die Rundfahrt noch einmal zu machen. Also in dem Tempo gehts nicht, denkt Oskar. Man muß langsamer fahren, Gas wegnehmen. Er nimmt also Gas weg. Aber weiß der Teufel, das Motorrad wollte sich in diesem Moment nichts weg nehmen lassen und am wenigsten sein Gas. Lächerlich, dieses Ding! Oskar zieht an etlichen Bremsen, zieht an allen Hebeln, erst an den richtigen, dann an den falschen

Renndn abhält, wäre früher auch nicht möglich gewesen, hier müßte einmal durchgegriffen werden." — „Der Manp fährt gut," sagte das eine Mit glied. Die Buben riefen „Heil," und die anderen sagten gar nichts, sondern sahen nur zu. Oskar reißt an alsep Hebeln. Das Ding muß doch zum Stehen zu bringen sein. Aber das Ding steht nicht. Wahllos dreht und zieht er jetzt an allen beweglichen Teilen seines Rades. Es ist eine gute Maschine, sie ver trägt viel und fährt immer schneller. ^ i >h Die Zuschauermenge

wächst. Oskar kann seine runde Bahn nicht mehr verlassen. Ein Schutzmann ruft: „Absteigen!" „Du lieber Gott, absteigen bei dem Tempo!" Der Mann hat gut reden. Oskar rast herum wie der Zeigeri einer Uhr, wenn sich die Feder gelöst hat. Er hat es ausgegeben, etwas an seinem Schicksal zu ändern. Was nützt alles Hebelziehen und Bremsen. Und seine Phantasie rast auch. Er wird hier auf die sem Rade sterben, er wird auf dem Rade verhungern. Die Technik macht täglich«, ja stündlich Fortschritte, warum

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Der Arbeiter
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Page 6 of 10
Date: 09.10.1929
Physical description: 10
.Der Bergfried' ,rr. 41 Seite 160. „Ich glaube es kaum." „Nun, wenn ich morgen nicht halb tot bin, Fräulein Müller, dann werde ich erscheinen." „Es wird mir angenehm sein, Herr van Deurne." Gerade trat die Frau des Hauses mit ihren Töchtern ein. „Ist der Kaffee noch nicht fertig, Fräulein? Sie haben sich ja verspätet!" rief sie und sah die beiden an, als wenn sie sagen wollte: „Das kommt davon, wenn man feine Zeit verplaudert." Am folgenden Morgen ging Oskar zum Konzert: es fiel

ihm auf, daß die armen Mädchen, die daran teil- nahmen, viel sittsamer aussahen, als die reichen in der Villa. Oie Eltern und Familienmitglieder bildeten das Publikum, die Chöre waren gut einstudiert und wenn es den Stimmen auch an der gehörigen Schulung fehlte, machten sie doch einen guten Eindruck, da sie jung und frisch waren. Cäeilie saß am Harmonium und begleitete sie. Oskar lauschte andächtig: er stand hinten im Saale mit einigen Meistern der Fabrik, die mit der Anwesen heit des jungen Herrn sehr zufrieden

und dadurch ge ehrt waren. „Das Fräulein gibt sich sehr viel Mühe," sagte einer. „Ja, das scheint mir auch," war die kurze Antwort. „Wenn man sich der Arbeiter immer so annehme, würde es besser gehen." Oskar schaute verwundert aus: er meinte, daß alles in den Fabriken in bestem Zustande sei. „Geht es denn nicht gut?" fragte er. Es war ein alter treuherziger Aufseher von sehr an ständigem Aeutzerm der sich sehr gut mit ihm unter hielt. „Wie ist der Geist der Zeit? Ausgehen und Trinken und Tanzen

und viel Geld ausgeben und nachher Man gel leiden und betteln! Und deshalb ist es gut von dem Fräulein, daß sie den Kindern ein Vergnügen macht, ohne daß es Geld kostet. Das Mädchen ist gerade wie sein Vater, der war ein braver, tüchtiger, fleißiger Mann; nach seinem Tode hat sich hier viel geändert." „Ja, sehr vieles." stimmte ein-zweiter bei. „Aber behandelt mein Vater euch denn nicht gut?" fragte Oskar erstaunt. „O gewiß!" riefen beide zugleich, und der ältere fuhr fort: . Wir haben durchaus

sind, so viel Vergnügen haben, dann wollen wir es auch, denn sie sind nicht besser als wir und deshalb wird hier so viel Geld aus dem Fenster geworfen." „Und tun diese Mädchen das nicht?" „Nein, diese folgen Fräulein Cäeilie. Sie ist eine feine Dame und arbeitet doch für ihr tägliches Brot und findet auch noch Zeit für den lieben Gott und für unsere Kinder; darum wollen diese so gern ihrem Bei spiel folgen." „Das Beispiel hat also eine so mächtige Wirkung," sagte Oskar, und da der Gesang gerade wieder be gann, wurde

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Der Arbeiter
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Page 6 of 10
Date: 02.10.1929
Physical description: 10
Seite 156. Nr. 40. .Der Bergfried" orat kommen, der Oskar den Puls fühlte und ihm eine Medizin verschrieb, die dieser nicht einnehmen wollte,' übrigens war alles, Herz, Lungen, Leber usw. rn bester Ordnung. Der Vater schalt den Arzt heimlich einen Esel, der nichts davon verstand, und schlug vor, einen Professor kommen zu lassen. „Gib dir keine Mühe, Papa!" sagte Oskar, „ich werde ihn nicht empfangen." „Aber was fehlt dir denn nur?" fragte der alte Herr verdrießlich. „Nichts, gar nichts! Latz

er; „Fräulein Müller!" redete er diese plötzlich an, „wie wäre es, wenn Sie Herrn Oskar eine Flasche Champagner brächten?" „Ich, Herr van Deurne?" „Ja, Sie! Nötigen Sie ihn, ein Glas zu trinken, vielleicht folgt er Ihnen!" Das Mädchen gehorchte schweigend und brachte das Gewünschte in den Salon, wo der junge Mann seiner Gewohnheit nach im Diwan schlummerte. „Herr von Deurne", sagte sie, „sie würden Ihrem Herrn Vater ein Vergnügen bereiten, wenn Sie dieses Glas leeren wollten!" Und sie kredenzte

jeden Morgen hin." „Wozu denn?" Sie blickte ihn ernst an mit ihren großen Augen und sagte dann: „Um dort Kraft und Geduld zur Erfüllung meiner Pflichten zu erbitten." Damit verließ sie das Zimmer; Oskar ließ sich nicht wieder in seinen Sessel fallen, sondern ging zum Fen ster und wunderte sich, daß ihm das Gehen so schwer wurde. „Das Mädchen beschämt mich," murmelte er vor sich hin, „und ich glaube, daß sie mich verachtet — doch was liegt mir daran?" Er legte sich wieder hin, aber er fand keine Ruhe mehr

. Immer gingen ihm ihre Worte im Kopfe herum: „Die Leute, die einen halben Gulden verdienen, sind besser daran als du!" „Ich wollte, daß mir nichts daran läge," sagte er un willig, „ich soll mich zwingen, soll Pflichten auf mich nehmen! Wenn ich nur wollen könnte! Sie scheint eine Willensstärke Person zu sein, aber sie geht zur Kirche, um sich dort die nötige Kraft zu holen? Zur Kirche? Wie lange bin ich nicht in einer Kirche gewesen, we nigstens nicht, um zu beten?" Von jenem Tage an zog Oskar

157. „Aus längere Zeit?" fragte Oskar. „Bis Montag!" Oskar ging langsamen Schrittes im Garten, als er sie sonntäglich gekleidet, mit freudestrahlenden Augen und mit frischen, blühenden Wangen herankommen sah; sie hatte eine kleine Reisetasche in der Hand und man sah ihr an, daß sie sich von dem kleinen Ausflug viel Vergnügen versprach. Sie wollte gerade gehen, als eine der Mägde sie zurückrief: „Fräulein, Sie sollen schnell zur Madame kommen!" Cäcilie legte ihr Täschchen und ihren Sonnenschirm

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Tiroler Wastl
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Page 7 of 8
Date: 04.09.1929
Physical description: 8
Nr 1172. „Tiroler Wastl" Seite - schlecht. Eine Sardine traf Oskar ins Auge. Eine andere rutschte ihm hinten in den Kragen hinein und wanderhe langsam abwärts, bis sie zwischen Sattel und Oskar Ruhe fand, wodurch sie als Nahrungsmittel unbrauchbar wurde. Also es war nichts mit der Henkersmahlzeit. Er fühlte seine Kräfte erlahmen. Wie lapge mochte er schon gefahren sein, waren es drei Stunden oder drei Tage? Inzwischen beschäftigten fich verschiedene Behörden mit dem Motorradfahrer. Es wurden

waren nicht vorhanden. Ein anderes Projekt wollte Rad und Fahrer in einem riesigem Netze auffapgen. Aber aus Mangel an Netzen mußte auch dieser Plap fallen gelassen werden. Am meisten Aussicht auf Erfolg hatte noch der Vorschlag eines Ober försters, in den Benzinkasten zu schießen und auf diese Weise das Benzin zum Auslaufen zu bringen. Ein sehr gefährlicher Vorschlag- Als man Oskar ihn durch ein Megaphon zurief, wäre er vor Schreck fast in die Menschen massen gefahren. Er war schon im Kriege Gegner des Schie ßens

gewesen. Man sandte nach einem augenblicklich in einein Varie tee auftretenden Kunstschützen. Der Mann war noch nicht erschienen, da — da knüllte das Motorrad ein paarmal laut, stöhnte auf und stand — stand plötzlich und unvermittelt. Oskar stieg schlafwandlerisch von dem Rade und wollte sich, wie es seiner bescheidenen Art entsprach, still und möglichst unbemerkt entfernen. Aber schon hatte ein Schutz mann die Gefahr erkannt, er stürzte auf ihn zu und fragte ihn nach Geburtsort und Todesart seines Vaters

, schrieb sich die Wohnorte der Vorfahren bis ins dritte Glied auf und machte überhaupt alle Aufzeichnungen, die zur Vorbe reitung eines Strafmandates über zu schnelles Fahren not wendig sind. Oskar beantwortete alle Fragen, nur der Todestag seiner Großtante wollte ihm nicht gleich einfallen. Jetzt wollte er sich entfernen. Da sprang ein Mann mit strah lendem Gesichte hinzu und rief: „Ich gratuliere, ich gra tuliere, Sie haben mit unserer Maschine den Rekord ge brochen, was Ausdauer und Zuverlässigkeit

des Motors betrifft. Sie sind ein fabelhafter Kerl. Diese Sicherheit und Exaktheit der Bedienung! Ich darf Sie wohl als Renn fahrer für unsere Firma engagieren. Wie war doch wohl gleich Ihr Name?" Oskar konnte nicht anworten, denn er sah, wie aus seinem sinken Hosenbein langsam eine Oelsardine auf den Asphalt der Straße glitt. Ein Kulturbild aus Neu-Bozen. Das „W. C." im Speiseraum. Den „Schongauer Nachrichten" wird aus Bozen fol gendes Geschick)tchen erzählt: Auf dem sogenannten Dureg- gergrund

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Alpenländer-Bote
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Page 7 of 16
Date: 01.12.1929
Physical description: 16
Stille war eingetreten, welche nur durch das Schluchzen der jungen Frau unterbrochen wurde. „Nicht — sein Weib?" wiederholten nochmals ihre bebenden Lippen. „Es ist wahr", sprach Lord Oskar sie düster an. „Du bist nicht mein Weib, Emmy, du warst es nie. Ich bin gekommen, um Abschied von dir zu nehmen. Ich habe decken Trauschein aus dem Toilettekasten genommen und vernichtet. Laß die Dinge sein, wie sie waren, ehe wir uns kannten. Ich werde anständig für dich sor gen —" „Bin ich denn von Sinnen

ging durch ihre Gestalt. „Oskar wünscht, daß Sie wieder heiraten", sprach Clifford sanft, „denn er wird selbst eine neue Verbin dung schließen." Emmy erhob rasch ihr Haupt. ,Zch bin sein Weib", rief sie in verzweiflungsvollem Tone. „Er kann, er darf keine andere heiraten! O, Oskar, rede du, sage mir, daß alles nur ein grausamer Scherz ist! Du willst nur me.ne Liebe erproben, - ist es nicht so? Oskar, mein Gatte, um unseres Kindes willen, welches ich deinem Vater als unseren Frie densstifter

zu bringen hoffe, nimm deine Worte zu rück! Ich flehe dich auf meinen Knien an!" Sie sank mit gefalteten Händen vor ihm nieder, ihn mit ihren schönen, tränenersüllten Augen anblickend. „Nimm deine Worte zurück, Oskar, und sage mir. daß es nur ein entsetzlicher Traum war, der mich quälte." Oskar wurde totenbleich und wich von ihr zurück. „Ich wünschte, ich wäre tot!" rief er aus. „Ich habe dir die Wahrheit gesagt, Emmy. Diese Heirat ist un gültig, — du bist nicht mein Weib! Mein Vater be steht

—" Die junge Frau sprang auf. Zorn funkelte in ihren Augen, und die Angst verzerrte ihr schönes Gesicht. „Sprich nicht von ihnen!" rief sie. „O, großer Gott, es ist mehr, als ich ertragen kann!" „Emmy!" „Zurück! Wage es nicht, mich zu berühren! Du bist nicht mein Gatte und dein Name nicht Oskar Nocester, sagst du mir. O, möge der Himmel dich bestrafen, wie du es verdienst. Möge der Fluch des Mädchens, wel ches du unglücklich gemacht hast, dich verfolgen —. Doch nein, nein! Du bist mein Gatte. Oskar

und Flehen vergeblich sei. Und diese Erkenntnis vernich tete sie. Sie glaubte seinen Worten, und mit einem herzzerreißenden Schrei sank sie bewußtlos zu Boden. Clifford klingelte und befahl dem herbeieilenoen Mädchen. Mrs. Roeester beizustehen; dann verließ er mit Lord Oskar das Haus. „Du bist frei!" sprach Clifford kühl, als sie zurück fuhren. „Sie hat ein stolzes Herz und wird dich me- rnals belästigen."

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Alpenländer-Bote
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Page 7 of 18
Date: 05.01.1930
Physical description: 18
sein Seligspre- chungsprozetz eingeleitet. Die Königin Bianca von Frankreich sprach oft zu ihrem Sohne Ludwig, als er noch ein Knabe, war: „Ludwig, du weißt, wie innig dich Mas die Liebe vermag. Roman von Eduard Wagner. Habüel Regensburg Der Doktor und die Wärterin gingen hinaus. Der Graf ließ sich zitternd vor dem Lager Oskars nieder. Er war zurückhaltend und kalt gewesen seit dem Tode seiner Gattin und er fühlte erst jetzt, wie sehr er seinen Sohn lieb hatte. „Vater", begann Oskar schwach

, „ich habe dir etwas mitzuteilen. — ein Geheimnis. Ich kann nicht sterben mit dieser Last auf meinem Herzen." „Ein Geheimnis, mein Sohn?" .Hch konnte es dir nicht früher sagen. Du bist die Rechtschaffenheit selbst. Vater; aber ich bin all die Jahre hindurch ein elender Betrüger gewesen —" „Mein Sohn!" siel ihm der Graf bestürzt ins Wort. „O. Vater, ich spreche die Wahrheit", fuhr Oskar flüsternd fort, „ich mutz mein Herz entlasten. Gib mir zu trinken!" fügte er matt hinzu. Der Graf reichte ihm ein Glas mit Wasser. Oskar sah

der Graf mitleidsvoll. „Fürchte keinen Vorwurf von mir. Was du auch getan haben magst, ich vergebe dir. Laß dein Geheimnis mit dir sterben." „Nein, nein, es würde mir keine Ruhe im Grabe lassen. Du mußt es wissen, daß Lady Georgine nicht mein Weib ist!" „Oskar!" „Du denkst, ich rede irre? Nein, ich sprach nie so wahr wie in diesem Augenblick. Ich war vermählt, als ich mit Lady Georgine getraut wurde. Ich glaubte, daß mein armes Weib tot sei, als ich die zweite Heirat einging. Aber sie lebte. Ich sah

sie, als der Hochzeits- zug von der Kirche nach Glanmore zurückkehrte." „Du bist rechtmäßig verheiratet gewesen?" fragte der Graf hastig. „Ja, mein Vater", hauchte Oskar, in seine Kissen zurücksinkend. „Wo ist deine erste Gattin Oskar?" .Ich weiß es nicht. Ich las, daß sie in die Themse ge sprungen sei. Aber als ich sie nach der Trauung wieder- sah, da wurde ich mir bewußt, daß eine Verwechselung stattgesunüen haben mutzte. Ich heiratete sie unter dem Namen Oskar Rocester. Vater, erinnerst du dich des Morgens

, an welchem du mich zur Heirat mit Lady Georgine drängtest? Ich ging zu meinem armen Weibe und sagte ihr, — Gott verzeihe mir die Lüge, — daß unsere Heirat nicht rechtsgültig sei. O, es war ein furchtbares Unrecht, welches ich an einer reinen, edlen Seele beging." „Ein furchtbares Unrecht!" wiederholte der Vater dumpf. „Du mutzt sie aufsuchen, Vater", fuhr Oskar erregt fort. „Der Trauschein liegt in meinem Schreibpult ver borgen. Du kannst die Heirat leicht beweisen. Und wenn du Emmy auffindest, dann sage

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Der Arbeiter
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Page 6 of 10
Date: 16.01.1929
Physical description: 10
mit dunklem Vollbart und Augengläsern, durck die ein Paar fröhliche Augen der Ueberraschten entgegenblitzten. Die behandschuhte Linke trug einen Lederkoffer, die Rechte streckte sich Jungfer Babette entgegen. „Grüß Gott, Tante Pabett!" „Um Christiwillen — du — Oskar? Ja, wirklich, der Junge ists? Na. die Freude! Und wie der Brrd.r gucken wird! Komm, komm!" „Bist halt immer noch die liebe gute Herzenstant!" rief der Angekommene, gerührt von dem herzlichen Empfang, und folgte ihr in das zu ebener Erde

ge legene Wohnzimmer, wo er ablegte und nochmals einen Schwall von Begrüßungen über sich ergehen lassen mußte. . Jetzt komm mit zum Onkel!" Sie trippelte voran die Stiege hinauf und ritz oben die Türe sperrangel weit auf. „Bruder, schau—" Dieser streckte dem Eintretenden beide Hände ent gegen. „Oskar, sei willkommen! Du machst mir große Freude, weil du die Weihnachtsfeiertage bei mir zu- bringen willst!" „Wie könnt ich versäumen, meinen lieben Onkel zu besucl)en, der so viel für mich getan

hat, dem allein ich es nur zu verdanken habe, daß ich geworden bin, was ich bin. ein Arzt, ein Helfer der leidenden Menschheit? Nur deiner Güte verdanke ich alles!" Der Greis schmunzelte stillvergnügt. „Mach mcht so viel Worte, Oskar, sonst mutz deine Tante vor Scham in den Boden sinken. Die sagt nämlich des Tags zwan zigmal, daß ich zu gut bin!" Der Neffe wandte sich Jungfer Babette zu. „Aber Tante, du hast also noch immer den Brauch, an dem lieben Onkel hinzunörgeln?" sagte er. zwischen Sckerz und Ernst

Mildtätigkeit Einhalt zu tun!" Der Greis schüttelte sein Haupt. „Ich bezweifle es." entgegnete er. „Seht, ich gehe von dem Spruch aus: Die Freude über eine gute Tat hebt Hunderte von Enttäuschungen aus. die man erleben mutz, wenn man sieht, daß sie nicht gut angebracht sind!" „Siehst du. Oskar, immer hat er eine Ausrede!" klagte die Schwester. „Und indessen verschenkt er und verschenkt er, um alle Bitter und Bettler zu befrie digen und selber entbehrt er! Wenn das nicht des Gu» ten zu viel ist. sag

ich nichts mehr!" „Na. so übertrecken sollst du nicht. Schwester!" tadelte der Greis gutmütig. ..Möcht wissen, an wüs ick Ent behrung leide. Ich habe guten Appetit, festen Schlaf und ein ruhiges Gewissen, müßt nicht, was mir da noch mangeln sollte?" Jungfer Babette konnte dieser Bescheid nicht zu'rie- den stellen. Sie suchte ihren Neffen möglichst zu über zeugen. daß das Recht auf ihrer Seite fei. indem sie zu diesem sagte: „Oskar, du bist ein richtiger Doktor geworden und wirst deshalb auch wissen

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Der Arbeiter
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Page 6 of 10
Date: 30.10.1929
Physical description: 10
Seite 172. .Der Bergfried' Nr. 44. Fabrikleben selbst mitgemacht, bin durch Fleiß und gute Aufführung emporgestiegen und habe mehr und mehr verdient. Als ich in den Zeitungen las, wie es hier in Rosdrecht aussah, bin ich hergeeilt, um dich zu fragen, ob ich dir helfen darf!" Van Deurne sah seinen Sohn zweifelnd an; es ging eine merkwürdige Veränderung in ihm vor, er sah es deutlich, daß dieser Oskar, den er hier vor sich hatte, nicht mehr der schwache, kranke Knabe war, den er verwöhnt

und verzogen hatte; er war ein Mann ge worden, der ihn an Verstand und Einsicht überragte; da ward es ihm klar, daß er seiner Hilfe und seines Rates bedürfe, und daß er, wenn er in seinem Vor haben beharrte, den Untergang der Fabrik herdei- sührte. „Es ist das einzige Mittel", fuhr dann Oskar mit vor Erregung zitternder Stimme fort, „um meine Schuld der Liebe .und Dankbarkeit gegen dich abzu tragen, denn du hast dich nur in einer Weife gegen mich vergangen, du hattest mich mehr lieb, als ich es verdiente

." Da ward das Herz des alten Mannes weich. Er umfaßte die beiden Hände seines Sohnes und hielt sie zärtlich umklammert. „Oskar, mein Junge, ich bin froh, daß ich dich wie der habe! Nachdem du fort warst, machte mir nichts mehr Freude, gar nichts! Und daher ging alles ver kehrt. Aber nun werde ich es dir übertragen, ich werde mich zur Ruhe setzen, denn ich bin der Sache überdrüssig; handle nach deinem Gutdünken!" „Vater?" versetzte Oskar, „das habe ich nicht ver langt. Ich will mit und neben Dir schaffen

, das haben sie getan, die guten Kerle, für welche du dich opfern willst," schrie van Deurne, bleich vor Wut. „und ich sollte mich vor dem Volke erniedrigen! Laß die Fabrik brennen, sie ist ver sichert, aber ich baue sie nicht wieder auf, sie mögen dann sehen, wo sie Arbeit bekommen!" „Vater laß uns hingehen, vielleicht können wir noch helfen!" drängte Oskar. „Nein, ich versetze keinen Fuß dafür; es ist deine Sache, ich habe mich zurückgezogen und kümmere mich nicht mehr darum." „Wohlan, so werde ich handeln

!" sagte Oskar. Er eilte zur Stätte des Unheils; die Männer standen ruhig da, als westn sie einen Genuß daran fänden, das Gebäude, worin sie so viel gearbeitet, geschwitzt und gemurrt hatten, von den Flammen verzehrt zu sehen. „Männer!" so ries ein wüster, langer Kerl, „das ist unsere Rache, so wird es überall gehen! Laßt euch nicht mehr von den Honigmäulern überreden! Alles muß niedergerissen werden, dann erst wird es gut gehen!" „Ja, Dorus hat recht! Fort, fort mit ihnen!" riefen

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Tiroler Wastl
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Page 5 of 8
Date: 04.09.1929
Physical description: 8
" lesen wir folgende Groteske: Oskar war Maler in München. Er malte still und friedlich Landschaften, Blumenstilleben, ein Burgunderglas mit einer Dose Oelsardinen daneben und alles Gute, was seine märchenhafte Phantasie ihm vorspiegelte. Seine Be haglichkeit ging ihm über alles. Er hatte eine gewisse Skepsis, wenn nicht sogar Ab neigung, gegen alle Dinge der Technik — und das Ein schlagen eines Nagels dünkte ihm schon eine komplizierte Leistung der Feinmechanik. Eine Vorhangstange selber an zubringen

sich von Oskar, außer durch male rische Qualitäten, nur durch den Besitz eines Motor- , rades, wie es Tausende auch haben. Das war Oskars erste Berührung mit der Welt der ! Technik. Der andere war auch Maler und fuhr doch j Motorrad. Das hiejt Oskar für ein Symbol der neuen i Zeit. Natürlich, man mußte sich umstellen, man mußte der i neuen Zeit ihren Tribut zollen, ein Mensch des zwanzigsten ; Jahrhunderts werden. Die Technik gehört in unser Leben. - Sich nicht gegen sie sträuben, im Gegenfei) sie benutzen

. Der Bekannte aus Amerika verstand Oskars philoso- ! phische Ausführungen über den Geist der Zeit und die Mechanisierung des Lebens nicht recht. Er wslligte aber gern in den Verkauf seines Motor rades ein. Ein Motorrad in einem Laden zu kaufen, hätte Oskar abge,lehnt, er wollte sich lieber auf persön lichem Wege gewissermaßen nur so im Gesprächston mit dem Geiste der Technik einlassen. Da er gerade ein Bild verkauft hatte urch Geld besaß, > griff er in die Hosentasche und bezahlte bar. Gelegentlich zeigst

wissen! Dann ging er wieder nach Hause und schlief einige Stunden im stolzen Bewußtsein, ein mo derner Mensch zu sein. Nach einigen Tagen kam er wieder in die Garage. Diesmal klopfte er mit der flachen Hand dreimal aus den Sattel des Motorrades und sagte: „Ausgezeichnete Maschine." Worauf er sich wieder einige Stunden schlafen legte. Am nächsten Tage kam der Freund und sagte, er müsse verreisen, er wolle ihm jetzt gleich den Mechanismus der Maschine zeigen. Oskar lag im Bett und war etwas gestört

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Der Arbeiter
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Page 6 of 10
Date: 18.09.1929
Physical description: 10
wird sehr enttäuscht sein und das Publikum nicht weniger." „Glauben Cie denn, Fräulein, daß die Leute gekom men seien, um mich zu bewundern? Ihr eigenes Ver gnügen ist ja doch die Hauptsache!" Da wurde die Tür links geöffnet und eine große, schwere Frau, in schwarze Seide gekleidet und über und über mit Gold und Diamanten bedeckt, rauschte herein." „Fräulein Cäeilie," sagte sie mit lauter, grober Stimme, „helfen Sie mir mal hier die Haube befesti gen. Wer ist da? Du meine Güte, Oskar! Und ich habe nichts gehört

? Wo ist Papa?" Mit einem tiefen Seufzer, als wenn die Welt auf ihm lastete, richtete Oskar van Deurne sich auf, legte die Hand auf die Brust und machte eine tiefe Verbeu gung vor der Dame. „Frau Mutter, ich grüße Sie!" sagte er. „Aber, wo kommst du her? Sie sind alle zur Bahn, unr dich abzuholen." „Ja, ich weiß es schon. Ich habe der jungen Dame dort alles mitgeteilt. Bei einer solchen Hitze kann selbst meine verehrte Mutter nicht verlangen, daß ich zum zweiten Male das nämliche erzähle

. Wenn Sie mir er lauben, werde ich mich ein wenig Zurückziehen, denn, wenn gleich die ganze Familie erscheint, gibt es wieder neue Ermüdung." Und er zog sich langsam zurück. „Aeu^erst unangenehm für Papa!" ließ sich Frau van Deurne, die zweite Frau dieses Namens aus, „aber so ist Oskar nun einmal, immer übler Laune — Und wie schlecht er aussieht. Das kommt von dem verkehrten Erziehungssystem, aber van Deurne will es nun ein mal nicht anders. Er hat gearbeitet und sein Sohn soll nichts tun. Na, er wird noch Freude

daran erleben, aber mein Fritzchen soll anders erzogen werden. Oskar ist der Sohn einer seinen Dame, er geht mich weiter nichts an, ich bin nur von gewöhnlicher Herkunft und van Deurne läßt es mir oft genug fühlen. Na, ich mache mir nichts daraus; meine Kinder sehen viel blühender aus als der verwöhnte junge Herr!" Schweigend ordnete die Gouvernante die Haube und den sonstigen Kram, den die Dame an sich trug, wäh rend sie aus den Redestrom, der ihren Lippen entfloß, nicht weiter achtete

Netz zurück? Oskar ist schon da!" Alles lachte und schrie durcheinander; die Herren be grüßten die Frau des Hauses und klagten, daß es so warm sei und daß man es so bedauere, daß der junge Herr einen Strich durch die Rechnung gemacht habe; Herr van Deurne machte sich sofort auf, um den ver lorenen Sohn zu suchen. Er fand ihn in dem nämlichen Zimmer, das er vor seiner Abreise bewohnt hatte; er lag in einem beque men Schaukelstuhl ausgestreckt, die Augen auf ein Porträt gerichtet

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Haller Lokalanzeiger
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Page 2 of 6
Date: 09.10.1920
Physical description: 6
Mittwoch. 13. OKI.. 8 Uhr abds. Oeffentliche Wählerversammlung im Stadtsaal in Hall. Redner: Dr. Schlittenbauer, München. Oskar Wunsch, Präsident des Tiroler Gewerbe-Bundes. Der GewrrKestand und die Mahle». Noch nie haben die Wahlen in die Neichsversammlung eine solche Bedeutung für den Gewerbestand gehab.t, wie diesmal am 17. Oktober. Selbst die Landtagswahlen am 15. Juni 1919, bei denen ein Teil der Gewerbetreibenden separat vorging und sogar einen Abgeordneten in den Landtag brachte

, hatte nicht die gleiche Bedeutung, denn an der Spitze jener Liste waren nicht die bekannten Vorkämpfer des Gewerbe standes. sondern unbekannte Personen, die zumindest nicht mit mehr Recht sich Ge- werbevertreter nannten, als die bisherigen Parteivertreter. Diesmal aber kandidiert der im Vordergründe der Gewerbe-Bewegung stehende Präsident des Tiroler Gewerbe- Bundes, Oskar Wunsch, für die Gewerbe treibenden an einer Stelle, die sehr aus sichtsreich ist und nur dann versagen müßte, wenn die Gewerbetreibenden

zusammengezählt werden, ist es nahezu sicher, daß Herr Oskar Wunsch, wenn schon nicht im ersten Anlauf, so doch mit den Reststimmen als gewählt hervorgeht. Die Aussichten der beiden gewerblichen Kandidaten sind daher himmelweit auseinander, 'die besten Aus sichten hat Herr Oskar Wunsch. Daher ist es nur ein Gebot der Ver nunft, daß jeder Gewerbetreibende ohne Unterschied der Partei jenen Stimmzettel abgibt, auf welchem der hervorragendste Führer der Tiroler Gewerbetreibenden, Herr Oskar Wunsch, kandidiert

treibender nur jenen Stimmzettel abgeben, auf welchem Oskar Wunsch Präsident des Tiroler Gewerbe-Bundes kandidiert. Bei einer Teilung der gewerb lichen Stimmen kann es passieren, daß weder der eine, noch der andere Gewerbe vertreter gewählt wird. Städtische Musikschule Hall. Unsere Musikschule hat wieder ihren Anfang genommen. Der für das laufende Jahr angemeldete Besuch hat die gehegten Erwartungen weit übertroffen, denn es haben sich für den instrumentalen Musik unterricht allein — also ohne Gesang

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 06.05.1930
Physical description: 6
die Jacht, der der Schlepper in zwischen ganz nahe gekommen war, durch Fliegenlassen der Segel aus dem Winde, so daß sie nur noch im Spiel der sich hebenden und senkenden Wellen von einem Bord zum andern schwankte. „Sind Sie das Clark?" rief Gordon hinüber, als er eine ihm nur zu wohlbekannte Gestalt, die neben einem Chinesen an der Brüstung stand, sich mit weitgeöffneten Die Ehrung Oskar von Millers durch Mol. Ernenunng zum Ehrenmitglied der Innsbrucker Universität. Wie wir bereits berichtet

haben, haben die Landeshaupt stadt Innsbruck und die Gemeinden Matrei, P f o n s und M ü h l b a ch l beschlossen, den Schöpfer des Deutschen Museums in München, Geheimrat Oskar von Miller, zu ihrem Ehrenbürger zu ernennen. Außerdem bat der akademische Senat der Universi- tätJnnsbruck öen Beschluß gefaßt, Oskar von Miller zum Ehrenmitglied der Universität zu ernennen. Heute werden in München durch eine Abordnung aus Tirol Oskar von Miller die Urkunden über diese Ehrungen überreicht worden. Der Abordnung gehören

an die Herren Bürgermeister Fischer, Rektor Professor Dr. Seefelder, Nationalrat Steiner, die Bürger meister der drei Gemeinden Matrei, Mühlbach! und Pfons, der Präsident der Jngenieurkammer für Tirol und Vor arlberg Ing. Novak, sowie die Mitgeschäftsführer Oskar von Millers bei den Brennerwerken, Oberbaurat Ing. Ritter von Meinong und Direktor Wehn er der Darmstäöter und Nationalbank in München. Weiter fuhren mit diesen Herren nach München Abord nungen der Arbeiterschaft der Brennerwerke

und der Karbiösabrik Matrei, sowie die 52 Mann starke Matreier Musikkapelle, die in ihrer Altwipp taler Tracht Oskar von Miller ein Ständchen bringen wird. Außer öcit Urkunden über die Ernennung Oskar von Millers zum Ehrenbürger der vier Gemeinden, die alle von Maler Hans Praty ausgefertigt sind und eine Reihe von Landschaftsuwtiven aus Nordtirol aufweisen, und der Urkunde über die Ernennung zum Ehrenmit glied der Universität, werden Oskar von Miller zahlreiche Glückwunschadressen überreicht werden, darunter

solche der Tiroler Landesregierung, der Tiroler Kammer für Handel, Gewerbe und Industrie, des Verbandes der In dustriellen Tirols, des Elektrizitätswerkes der Stadt Innsbruck, des Elektrizitätswerkes der Kontinentalen bei Landeck und der Kaiserwerke bei Kufstein, sowie der Pfarre Matrei und des Annenheimes in Matrei, dessen Wohltäter Oskar von Miller seit Jahrzehnten ist. Der Präsident der Jngenieurkammer von Tirol und Vorarl berg wird Oskar von Miller Glückwunschadressen der Jngenieurkammern Innsbruck, Wien

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Page 1 of 6
Date: 30.04.1930
Physical description: 6
, sämtliche in Innsbruck. Wiener Büro Wien. i. Elisabethstraße 9/II., Fernruf B 22-4-29. / Entgeltliche Ankündigungen im redaktionellen Teile sind mit einem Kreuze und einer Nummer kenntlich gemacht. Auswärtige Anzeigenannahmesteüe: Oesterreichische Anzeigen-Gesellschaft A.-G.. Wien. I.» Brandstätte 8, Fernruf v 22-5-95. Nr. 99. Innsbruck, Mittwoch, den 30. April 1930. 18. Jahrg. Mol ehrt den Lchöpser des Deutschen Museums. bnennung Oskar von Millers zum Ehrenbürger von Innsbruck, Matrei, psons

und Mühlbach!. st. Innsbruck, 29. April. Am 7. Mai feiert Oskar von Miller, der große Mer auf dem Gebiete der Elektrizitätswirtschast und kr geniale Gründer des Deutschen Museums in Mün chen seinen 75. G e b u r t s t a g. An diesem Tage wird sich ganz Deutschland an die Verdienste Millers um die Kutsche Wirtschaft und um das deutsche Ansehen in der Welt wieder erinnern. Es ist nicht möglich, hier an dieser Stelle auf alle die vielen großen Taten Millers hinzuweisen. Von seiner Tätigkeit als Mitarbeiter

weitere derartige Anlagen und eine ihrer ersten großen Mischen Ausnützungen entstand durch Millers Initia tive und unter seiner Leitung in unserem Lande: in den Etschwerken, die zur Versorgung der Städte Meran und Bozen und so vieler Südtiroler Ortschaften mit Licht md Kraft dienen. Werk um Werk schuf Oskar von Miller in vielen Ländern, überall und immer als energischer Bahnbrecher für moderne Wirtschaftsideen. Unermüdlich arbeitete er während seines ganzen Lebens und noch während des Krieges

-Museum einen Besuch machte und später in Paris das Conservatoire des Arts et Mytiers ein gehend besichtigte, da reifte in ihm der Gedanke, etwas sehnliches seinem Vaterland zu schenken. Er wollte ein lebendiges Lehrmittel auf technischem Gebiete schaffen, die gegenseitige Durchdringung und Förderung der natur wissenschaftlichen und technischen Forschungen veranschau lichen. Allmählich nahm der Gedanke immer festere Ge stalt an, und am 5. Mai 1903 konnte Oskar von Miller M kleinen Kreise seinen Plan

vortragen. So zwingend war seine Begründung, so wohlüberlegt waren seine Ausführungen, daß er allseitige Zrvstimmung und auch Mitarbeiter fand. Am 70. Geburtstag Oskar von Millers, A 7. Mai 1925, konnte das Museum dann der Oeffent- lichkeit übergeben werden. Groß sind, wie schon ermähnt, die Verdienste, die sich Mar von Miller im Lande Tirol erworben hat. M Fahre 1896 gelang es ihm, die „feindlichen" Städte Men und Meran in der Elektrizitätswerksfrage zu ver einen und er baute

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Tiroler Grenzbote
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Page 6 of 8
Date: 04.06.1921
Physical description: 8
ttundmachung. Es wird hiemit bekannt gegeben, daß die hiesige $cbwimiiHi.Ba(kanrtalt vom l. Juni bis 15* §-p1smdKS' 1921 geöffnet ist. Näheres durch die Anschläge. SLcxöLiNcxsxflvcxL ^xxfstsxxx am 29. Mai 1921. 2073-45 Der Bürgermeister: Oskar Pirlo. Kundmachung. Da die vom Gemeinderate beschlossene Vergebung der Stipendien der Kaiserjubiläums-Stipendien-Stif- tung von Seite der Landesregierung nicht genehmigt wurde, gelangen je zwei Stipendien von 100 Kronen, und zwar eines für die Schuljahre

nach dem für Mittelschulen vorgeschriebenen Formularen, zu belegen und bis 1. Juli 1921 bei der Direktion des Staatsrealgymnasiums einzubringen. 0ta6tma£iflrat Axxfstsxxx am 31. Mai 1921. 2135 Ter Bürgermeister: Oskar Pirlo. Zielleisurschrelbung. Beim Stadtmagistrate Kufstein gelangt die Stelle eines Leiters der städt. Waldwirtschaft (zirka 2500 du Waldfläche) zur Besetzung. Akademiker oder tüchtige Förster mit entsprechender Vorbildung, wie sie bei der Staatsforstverwaltung gefordert wird, und mehrjähriger Praxis

wollen ihre Gesuche bis 20 . ZttNt L ZS. unter Vorlage der Studien- und bisherigen Verwen- dungszeugniffe und Angabe der Gehaltsansprüche an den Gefertigten einbringen. Bewerber müssen deutscher Nationalität sein. Dienstantritt nach Vereinbarung. ^taMmagxJfrat Axxfflatxx am 31. Mai 1921. 2133 Der Bürgermeister: Oskar Pirlo. Die Ztadtgemeinde vergibt auf Grund des Gemeinderatsbeschlusses vom 11. Mai Teile des städt. pflanzgartens in Mittern dorf als Baugründe für Einfamilienhäuser. Bedingungen und Zituationsplan

liegen in der Magistratskanzlei zur Einsicht auf. SLcxöLxucxgxstvcxL Axxfstoxxx am 31. Mai 1921. 2134 Der Bürgermeister: Oskar Pirlo. ttunömachung. Die Ztadtgemeinde Kufstein verkauft am Ztadtberg 1068 Ztück Zaghölzer, zusammen 317-06 fm. Offerte sind bis 20. Juni 1921 beim Ztadtmagistrat einzubringen. Das 10pro- zentige vadium ist separat bei der Ztadt- kasse zu erlegen. Die Verkaufsbedingungen können wäh rend der Bmtsstunden beim Ztadtmagistrat eingesehen werden und werden an Inter essenten

gegen Erlag von 5 K versendet. Ztadtmagistrat Rufstein 2168-46 am 1. Juni 1921. Der Bürgermeister: Oskar Pirlo m. p Die Besichtigung der Schaufenster« empfiehlt 2148s* j Kaufmann Eduard Neumayer, Kufstein.« BBBBBBBBBBBttBBBBBBBBBBBBBBBBBBBUKSBBBBBBSBBBBBBBBB rr ( 5 L 4 Einladung FSD zu der Ssmslsg den 4. Juni 1921 im Saale stattfindenden -Ml. —MOM-— Beginn 8 Wr avends. — Hude 2 Whr früh. Für gute Küche und Weine ist bestens gesorgt. Bitte um zahlreichen Besuch 216? Johann Jäger. Neue Handels-, Gewerbe

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Alpenländer-Bote
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Page 7 of 16
Date: 24.11.1929
Physical description: 16
Oskar, als er dem Freunde die Unterredung mit seinem Vater mitgeteilt hatte. „Ich werde verstoßen, hinausgewiesen ohne einen Pfennig Geld, wenn ich meinem Vater nicht zu Willen bin. Arbeiten kann ich nicht, weil ich nichts gelernt habe. Mich nochmals mit einer Bitte an meinen Vater zu wenden, ist nutzlos; ebensogut könnte ich einen Stein anflehen. Ich bin fast entschlossen, mir das Leben zu nehmen." „Weshalb heiratest du Lady Georgine nicht?" fragte Clifford kühl. „Du magst noch fragen?" rief Oskar

erstaunt. «Ja. Weshalb nicht? Sie ist reich, und der Graf würde dir eine schöne Iahresrente geben. Du bist ein Tor, wenn du femem Verlangen nicht nachgibst und dir fein Wohlwollen erwirbst." „Aber Emmy —" Clifford lachte. „Gott, sie ist ein Mädchen von achtzehn Jahren", ant wortete er. „Sie wird dir nie Kummer bereiten. Ja, sie weiß nicht einmal deinen wirklichen Namen." „Aber sie ist mein Weib!" rief Lord Oskar erbebend. „Welch ein Tor war ich. mich in e n Schulmädchen zu verlieben und sie zu heiraten

! Ich bin ihrer über drüssig. Ich wollie. ich hätte sie nie gesehen. Lady Georgine ist mir tausendmal lieber. Könntest du mir doch aus meiner Verlegenheit helfen!" Cliffords Augen funkelten seltsam. „Das kann ich", versetzte er ruhig. „Du — du kannst es!" rief Lord Oskar freudig. „O, bester Freund, wie wollte ich dir dankbar sein! Sprich, was soll ich tun!" „Deine Heirat ist nicht gültig, da du unter einem angenommenen Namen heiratetest." „Es war kein angenommener, sondern eben nur mein, zweiter Vorname: Noeester

du nicht nur von deinen Schulden befreit fein, sondern auch ein fürstliches Einkommen haben. Lady Georgine l ebt dich, das wissen wir alle. Du brauchst sie nur zu fragen und sie sagt ja. Sie ist die Tochter eines Herzogs. Emmy dagegen ist niedrig ge boren, und du bist ihrer müde. Ein kühner Schritt und du bist frei!" „Was soll ich tun?" fragte Lord Oskar abermals. „Gehe zu Emmy — ich will mit dir gehen — und sage ihr, daß deine Heirat mit ihr ungültig, daß Roeester nicht dein wirklicher Name ist. Sage

ihr, daß ihr euch trennen müßt, und ich will wetten, ihr Stolz, wird das übrige tun. Sie wird zu ihren Angehörigen Zurückkehren und niemals erfahren, wer du wirklich bist. Sie wird dich vergessen und einige Jahre später wieder heiraten, und du kannst Lady Georgine freien, sobald es dir gefällt." „O, wenn ich es wagen dürfte!" murmelte Lord Oskar. „Arme Emmy! Sie ist so stolz; eine solche Mit teilung wird sie töten!" Martin Clifford zuckte die Achseln. „Du mochtest sie früher selbst gut leiden," sagte Lord Oskar

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Alpenländer-Bote
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Page 5 of 14
Date: 06.07.1930
Physical description: 14
; ein junger Mann eilte hinzu, hob es auf und .^brachte es mir. Dies war der Anfang einer Be- Mschaft, hie mein Leben elend machte und mich J Zugrunde richtet. Er stellte sich mir als Oskar Ro- vor und begegnete mir von da an öfters. Das Men, welches er durch Geld gewonnen hatte, über- Mte mir seine Briefe. Ich war noch so jung, so ver- uensooll und bildete mir ein, ihn zu lieben. Er sor- M öon . m * r ~ aus Rücksicht für seinen Vater — Mchweigen und drängte mich zu einer Heirat. Das M war eine geheime

in St. Johns Wood, wohin mich Os kar gebracht hatte, verlebte ich Monate voll törichten Glückes. Im Institut glaubten sie, ich fei zu Hcmse, und dort meinten sie, ich sei noch im Institut. Oskar wünschte, daß ich meiner Mutter die Wahrheit ver heimlichte. Die Briese, welche ich aus der Heimat emp fing und beantwortete, erhielt ich durch die Vermitt lung des Dienstmädchens, das wir schon früher ins Vertrauen gezogen hatten. — Ich war ungefähr ein Jahr verheiratet, als Oskar eines Tages

mit seinem Busenfreunde Clifford in mein Zimmer trat und mir erklärte, daß ich nicht seine Gemahlin sei, daß die Trauung nur eine Komödie gewesen wäre, und daß er eine andere heiraten müsse." Sie hielt inne; ihr Haupt senkte sich tiefer und tie fer unter der Last der Qual und des Kummers. Lord Romondale blieb noch immer bewegungslos. Sie raffte sich wieder auf und begann aufs neue: „Clifford bestätigte Oskars Worte. Sie sagten, daß ich nicht seine Frau, nur seine Geliebte sei, daß Oskar mich von Anfang an getäuscht

war Lord Oskar, — ich erfuhr seinen wahren Namen erst, als ich im vorigen Jahre mit dir nach London zurückkehrte. ~ Erinnerst du dich jener Gesellschaft, die der Graf St. Berry zur Feier unserer Rückkehr gab? Clifford war dort, er kannte mich wieder und erzählte mir von meinem Kinde. Es war eine verhängnisvolle Nacht! In der Gemäldegalerie des Grafen sah ich das Bild seines einzigen, verstorbenen Sohnes. Es war das Bild des Mannes, den ich unter dem Namen Oskar Rocester ge kannt und den ich, so wahr

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Tiroler Wastl
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Page 2 of 8
Date: 08.09.1926
Physical description: 8
Ich trete vor! In der Ausgabe vom 1. Seplember des „Tir. Wastl" erschien ein Aufsatz unter dem Titel „Ein Innsbrucker Lustgeschäft", demzufolge in den „I. N." vom 4. Sept- eine von O. Kümmel Unterzeichnete War nung gegen Weiterverbreitung der in dem Artikel vertretenen Anfichien erschien. Nach stehende Entgegnung auf die „Warnung" bringen wir über besonderen Wunsch d. Ver fassers ohne jede Abänderung. — Schriftltg. Herr Oskar Hummel, ich lasse mich durch Ihre Annonce „Warnung" nicht beirren

, mich neben S. M., den Autor jener Aufsätze, die ich heute (in den Manuskripten und in den veröffentlichten Drucken) gelesen habe, frech hinzustellen, da Ihr Mut mir imponiert; unwissend, ob Sie identisch sein könnten mit dem früher in der Blaupausen-Registratur der Flugzeugwerke Fischamend beschäftigt gewesenen und später Flieger-Oberingenieur genannten Herrn Oskar Hurnmel, der einen vom O. K. verfaßten und von die sem gezeichneten Zeitungsartikel der Kriegszeit einige Jahre später zu Lebzeiten

des wirklichen Verfassers und in seinem Wohnorte mit dem Autornamen „Oskar- Hummel" neuerdings veröffentlichte, unwissend, ob Sie vor einer Weiterverbreitung Ihrer Person oder ehren rühriger Aeußerungen (die, anscheinend, nach der gan zen Sachlage, sich auf Ihre Person beziehen sollen) warnen wollen, welche Warnung mich dazu reizt, über die Käuflichkeit jener Druckerschwärze nachjznsin- nen, die Ihnen zur Reinigung der „Seegruben Flug- Hafen-Projektanten" dient, und mich dazu zwingt, mich rasch neben

des „Seegruben-Planes" länger noch in Verbindung gebracht, bis das Wasser getrübt ist, in dem die Spie gel-Karpfen mühelos gefangen werden sollen; und Schluß muh werden mit dem losen Spiel, einen „Höhen flugplatz" zuerst mit einem „Alpengasthof" auszustatten, eine „Platzeigentumsgemeinde" vor den unmittelbar be vorstehenden Berkaufsabschluß zu stellen und „amtliche Gutachten über Lawinen, Wasser und Wind einzu holen!" Den nötigen Wind werde ich jetzt machen müssen: Herr Oskar Hummel, wir werden einen Richter

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Alpenländer-Bote
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Page 6 of 16
Date: 01.12.1929
Physical description: 16
; es war ihm nie gelungen, seine Gefühle so weit zu beherrschen, daß er ohne Erregung auf die junge Frau blicken konnte. Er liebte sie mit verzehrender Blut und hatte um sie mit ganzer Seele geworben. „O, Oskar!" rief die junge Frau. „Ich war sicher, daß du heute kommen würdest. Wie ich mich nach dir gesehnt habe." Sie hielt plötzlich tnne, als Lord Oskar sie sanft von sich abwehrte. Jetzt sah sie Clifford und grüßte ihn mit anmutiger Höflichkeit. „Ich kann nicht lange bleiben, Cmmy," sprach lhr Gatte kalt

. „Ich kam in Geschäften zu dir." „In Geschäften?" fragte die junge Frau Überrascht „Und es wird das Beste sein, gleich zur Sache zu kommen." fuhr Lord Oskar fort, ohne die Augen zu ihr zu erheben. „Ich brachte Clifford mit, daß er meine Worte bestätigt." „Daß er deine Worte bestätigt!" wiederholte die junge Frau verwundert. „Als ob ich jemals de me Worte bezweifeln könnte." „Du sollst dich lieber setzen, Emmy," sprach Lord Oskar kalt. „Es ist eine schlechte Nachricht; sie betrifft unsere Heirat." ..Hast

du deinem Vater alles gesagt?" fragte Emma hastig. „Hast du meinen Bitten endlich nachgegeürn und ihm alles eingestanden? Und er will uns nicht verzeihen? Ist es das? Wir brauchen nicht zu ver zagen. Ich will zu ihm gehen und ihn auf meinen Kn.en um Verzeihung bitten. Wir haben durch unsere heimliche Trauung keine unverzeihliche Sünde began- ?en. Oskar. Gewiß —" Lord Oskar machte eine unwillige Gebärde. .Sage du es ihr, Martin", rief er. „Ich kann es cht." Die junge Frau sah mit ihren großen unschuldigen rgen

Geistlichen getraut. Ungültig sei diese Trauung? Sind Sie von Sinnen? Ich habe den Trauschein m meinem Besitz." Lord Oskar wandle sich verlegen ab. „Der Trauschein ist nichts als ein wertloses Stück Papier", versetzte Clifford sanft. „Die Heirat war un gültig. Können Sie mir die Kirche nennen, in welcher die Trauung vollzogen würde?" „Nein; aber sie ist selbstverständlich auf dem Trau schein genannt." Lord Oskar griff unwillkürlich nach dem Papier in seiner Tasche. „Kennen Sie den Namen des Geistlichen

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Tiroler Grenzbote
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Page 5 of 8
Date: 18.09.1929
Physical description: 8
Dame riß erschreckt die Türe auf und als sie ihren Gatten erblickte, versagte ihr vor Schreck die Spra che ... Einige Stunden später lag die junge Frau weiß und still auf dem Divan des Wohnzimmers und Tante Ma lie, sowie ihre alte, treue Brigitte bemühten sich um sie. Frau Malie wollte gerade verzweifeln, als in dem weißen Gesichtchen ein leises Zucken bemerkbar wurde. „Sie lebt," rief sie ihrem ungeduldigen Gatten zu und Oskar Meerseld nahm seinen Liebling in die Arme. Sanft und zart bettete

er sie an seine Brust, wie eine Mutter ihr müdes Kind. Und als sie die großen, glanz losen Blauaugen öffnete, sprach er mit weicher Stimme liebe Beruhigungsworts. > — „Still,' mein' Lieselchen, du bist bei deinem Onkel und Tante Malie. Hier darf unserm Herzchen keiner etwas tun, dafür wollen wir schon sorgen." Die große, rote Männerhand streichelte voll Liebe das dunkle Lockenhaar der. nach und nach zu sich kommenden Frau. „Onkel Oskar, du — bin ich Lei euch," klang es end lich fragend von den blassen Lippen

terte die beiden guten Herzen bis auf das tiefste. jDünn erzählte sie von ihrer Flucht, wie lange sie ,in den grauenhaft langen Nachtstunden dahingegangen -war, um in treue Obhut zu kommen und wie sie auf ein mal ihre Kräfte verlor und nichts mehr von sich wußte, v t „Rache — Rache," murmelte Onkel Oskar zwischen -den Zähnen, dann ließ er Anneliese auf das Ruhebett zu rückgleiten und ging mit großen Schritten im Zimmer auf und ab. • ^ .Tante Malie sorgte dafür, daß die junge Frau noch einige Speisen

zu sich nahm und Anneliese aß alles, was die gütigen Hände der Tante ibr reichten. Die Tränen kollerten ihr dabei über die Wangen, die zarten Finger Frau Malles wischten sie weg. ; „Sei still, mein Liebling, der Onkel wird dich rächen — nichts wird er ihnen schenken, für alles, was sie dir angetan, wird er Rechenschaft fordern." „Ach Tante, was nützt das alles, mein Leben ist des halb doch vernichtet und ich einsam gemacht." \ k Tante Malie tröstete Anneliese, während Onkel Oskar in dem Zimmer

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