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Der Arbeiter
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Page 6 of 10
Date: 02.10.1929
Physical description: 10
Seite 156. Nr. 40. .Der Bergfried" orat kommen, der Oskar den Puls fühlte und ihm eine Medizin verschrieb, die dieser nicht einnehmen wollte,' übrigens war alles, Herz, Lungen, Leber usw. rn bester Ordnung. Der Vater schalt den Arzt heimlich einen Esel, der nichts davon verstand, und schlug vor, einen Professor kommen zu lassen. „Gib dir keine Mühe, Papa!" sagte Oskar, „ich werde ihn nicht empfangen." „Aber was fehlt dir denn nur?" fragte der alte Herr verdrießlich. „Nichts, gar nichts! Latz

er; „Fräulein Müller!" redete er diese plötzlich an, „wie wäre es, wenn Sie Herrn Oskar eine Flasche Champagner brächten?" „Ich, Herr van Deurne?" „Ja, Sie! Nötigen Sie ihn, ein Glas zu trinken, vielleicht folgt er Ihnen!" Das Mädchen gehorchte schweigend und brachte das Gewünschte in den Salon, wo der junge Mann seiner Gewohnheit nach im Diwan schlummerte. „Herr von Deurne", sagte sie, „sie würden Ihrem Herrn Vater ein Vergnügen bereiten, wenn Sie dieses Glas leeren wollten!" Und sie kredenzte

jeden Morgen hin." „Wozu denn?" Sie blickte ihn ernst an mit ihren großen Augen und sagte dann: „Um dort Kraft und Geduld zur Erfüllung meiner Pflichten zu erbitten." Damit verließ sie das Zimmer; Oskar ließ sich nicht wieder in seinen Sessel fallen, sondern ging zum Fen ster und wunderte sich, daß ihm das Gehen so schwer wurde. „Das Mädchen beschämt mich," murmelte er vor sich hin, „und ich glaube, daß sie mich verachtet — doch was liegt mir daran?" Er legte sich wieder hin, aber er fand keine Ruhe mehr

. Immer gingen ihm ihre Worte im Kopfe herum: „Die Leute, die einen halben Gulden verdienen, sind besser daran als du!" „Ich wollte, daß mir nichts daran läge," sagte er un willig, „ich soll mich zwingen, soll Pflichten auf mich nehmen! Wenn ich nur wollen könnte! Sie scheint eine Willensstärke Person zu sein, aber sie geht zur Kirche, um sich dort die nötige Kraft zu holen? Zur Kirche? Wie lange bin ich nicht in einer Kirche gewesen, we nigstens nicht, um zu beten?" Von jenem Tage an zog Oskar

157. „Aus längere Zeit?" fragte Oskar. „Bis Montag!" Oskar ging langsamen Schrittes im Garten, als er sie sonntäglich gekleidet, mit freudestrahlenden Augen und mit frischen, blühenden Wangen herankommen sah; sie hatte eine kleine Reisetasche in der Hand und man sah ihr an, daß sie sich von dem kleinen Ausflug viel Vergnügen versprach. Sie wollte gerade gehen, als eine der Mägde sie zurückrief: „Fräulein, Sie sollen schnell zur Madame kommen!" Cäcilie legte ihr Täschchen und ihren Sonnenschirm

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Tiroler Post
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Page 8 of 8
Date: 10.05.1919
Physical description: 8
X—.25 was ich durch diesen Schritt vertiere. Llber, Os kar, was helfe mir auch die ganze gewonnene Welt, wenn mich in ihrem Besitze tätlich' das Bewußtsein quälte — an meiner Seele Schaden zu leiden? Oder glaubst du wohl im Ernste, daß man zwei Herren — Gott und der Welt, zugleich dienen könne? Nein, Oskar, ich würde schänd lichen Verrat an meinem Gewissen üben, wider strebte ich noch länger der erkannten christlichen Wahrheit. Aber mein Vater? Ja, mein lieber, guter — unglücklicher Vater! Der Allwissende weiß

Fügen ist Dir Mittel zur Erreichung ge meiner, selbstsüchtiger Zwecke. Entschuldige — aber mir fehlen die Worte, eine solche Handlungs weise entsprechend zu charakterisieren. Aber, Oskar, hast du deswegen als Person, als Freund je von mir etwas zu leiden gehabt? Liebe ich Dich nicht in diesem Augenblicke noch, was die Tränen in meinen Äugen bezeugen, weil ich Dich nicht mitnehmen kann in das wiedergesundsne Paradies? „So ahme also wenigstens das Beispiel Dei nes Freundes nach, magst

nicht die einzelnen Personen verfolgt, sondern Gott selbst, der sie mit seiner MachtvolÜommenheit ausgerüstet hat. Noch schauderst Du bei diesem Gedanken zusam men, unglücklicher Oskar, denn Tu bist noch nicht verhärtet genug. Aber täusche Dich nicht. Tie herzlosen Furien, denen Tu dienstbar geworden, werden früher oder später die unentschiedene Weichheit Deines Gemütes bemerken und T ich mit blutigen Geißeln hohnlachend bis Mi je n u scharfbegrenzten Äbgrund peitschen, von wo es keine Rückkehr mehr gibt

. Auch an Dich wird das unabweisbare Entweder — Oder herantreten. Enkveder brechen wir mit dem Glauben, dem Ge wisien, mit den Grundsätzen der christlichen Welt anschauung, ja mit Gott selber — und als mo derner Philister ein prunkvolles Dasein fristen; — oder mit gewissenhafter Treue und männ lichem Heldenmute festhalten an Gott und Kirche und christlicher Freiheit — und hernieüersteigen von dem Gipfel irdischer Größe, mit Spott und Hohn beladen den Irrweg wieder zurückwandern, den Du bisher blindlings gegangen. — Oskar, lieber

Oskar, wirst Du diese letzte Gnadenprobe glücklich überstehen? Ach, wenn nicht — dann wirst Du mit Dir selbst zerfallen, alles lassen, was Dich an diesen Zerfall erinnert. Daher vor allem mich, Deinen treuen Jugendfreund. Dann, ja dann könnte sich wohl der Fall ereignen, daß Du in der Meinung, ein großes Heldenstück zu vollführen, mit Gendarmeriebegleitung in mein Zimmer brächest, um mir friedliebenden Mann als Polizeivorstand der „Roten" die Handschellen anzulegen. Ich möchte weinen vor Schmerz

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 8 of 8
Date: 10.05.1919
Physical description: 8
- Wien, Graz und Salzburg. 18674-d Mel fUlkttl »MM Herzog Friebrichstraße Re. 3 BeMbem und 225-kr Daunen Spulen Zwirne Scheuertücher, Zellstofftücher das Stück X—.25 Was ich durch diesen Schritt verliere. Aber, Os kar, was helfe mir auch die ganze gewonnene Welt, wenn mich in ihrem Besitze täglich das Bewußtsein quälte — an meiner Seele Schaden zu leiden? Oder glaubst du wohl im Ernste, daß mau zwei Herren — Gott und der Welt, zugleich dienen könne? Nein, Oskar, ich würde schänd lichen Verrat

. Du verabscheuest in Deiner ehrlichen Brust die verderblichen Bestrebungen dieser antichrist- eichen Verbrüderung. Und dennoch fügst Du Dich österlich ihren Bestimmungen, denn dieses ußere Fügen ist Dir Mittel zur Erreichung ge reifter. selbstsüchtiger Zwecke. Entschuldige — aber mir fehlen die Worte, eine solche Handlungs weise entsprechend zu charakterisieren. Aber, Oskar, hast du deswegen als Person, als Freund je von mir etwas zu leiden gehabt? Liebe tch Dich nicht in diesem Augenblicke noch, was die Tränen

vor seinen geheimen Obern konchromittiert füh len, dann müßte ich annehmen, daß der Orden, dem er angehört, der Hölle entstammt, und in dem katholischen Priestertum nicht die einzelnen Personen verfolgt, sondern Gott selbst, der sie mit seiner Machtvollkommenheit ausgerüstet hat. Noch schauderst Tu bei diesem Gedanken zusam men, unglücklicher Oskar, denn Du bist noch nicht verhärtet genug. Aber täusche Dich nicht. Tie herzlosen Furien, denen Tu dienstbar geworden, .werden früher oder später die unentschiedene

und christlicher Freiheit — und herniedersteigen von dem Gipfel irdischer Größe, mit Spott und Hohn beladen den Irrweg wieder zurückwandern, den Tu bisher blindlings gegangen. —Oskar, lieber Oskar, wirst Tu diese letzte Gnadenprobe glücklich überstehen? Ach, wenn nicht — dann wirst Du mit Dir selbst zerfallen, alles lasten, was Dich an diesen Zerfall erinnert. Daher vor allem mich, Deinen treuen Jugendfreund. Dann, ja dann könnte sich wohl der Fall ereignen, daß Du in der Meinung, ein großes Heldenstück

zu vollsühren, mit Gendarmeriebegleitung in mein Zimmer brächest, um mir friedliebenden Mann als Polizeivorstand der „Roten" die Handschellen anzulegen. Ich möchte weinen vor Schmerz, aber nicht um mich, sondern um Dich. Ja, um Dich, Oskar daß Tu Dich als sreigeborener Schweizer soweit erniedrigtest, im Solde einer gottlosen Partei gegen Deine eigenen Landsleute. Mitbür ger und Jugendfreunde gemeine Büttelsdienste zu leisten. Ich hingegen würde in Ketten und Banden eine Freiheit genießen, die Du nie emp

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Alpenländer-Bote
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Page 7 of 16
Date: 01.12.1929
Physical description: 16
Stille war eingetreten, welche nur durch das Schluchzen der jungen Frau unterbrochen wurde. „Nicht — sein Weib?" wiederholten nochmals ihre bebenden Lippen. „Es ist wahr", sprach Lord Oskar sie düster an. „Du bist nicht mein Weib, Emmy, du warst es nie. Ich bin gekommen, um Abschied von dir zu nehmen. Ich habe decken Trauschein aus dem Toilettekasten genommen und vernichtet. Laß die Dinge sein, wie sie waren, ehe wir uns kannten. Ich werde anständig für dich sor gen —" „Bin ich denn von Sinnen

ging durch ihre Gestalt. „Oskar wünscht, daß Sie wieder heiraten", sprach Clifford sanft, „denn er wird selbst eine neue Verbin dung schließen." Emmy erhob rasch ihr Haupt. ,Zch bin sein Weib", rief sie in verzweiflungsvollem Tone. „Er kann, er darf keine andere heiraten! O, Oskar, rede du, sage mir, daß alles nur ein grausamer Scherz ist! Du willst nur me.ne Liebe erproben, - ist es nicht so? Oskar, mein Gatte, um unseres Kindes willen, welches ich deinem Vater als unseren Frie densstifter

zu bringen hoffe, nimm deine Worte zu rück! Ich flehe dich auf meinen Knien an!" Sie sank mit gefalteten Händen vor ihm nieder, ihn mit ihren schönen, tränenersüllten Augen anblickend. „Nimm deine Worte zurück, Oskar, und sage mir. daß es nur ein entsetzlicher Traum war, der mich quälte." Oskar wurde totenbleich und wich von ihr zurück. „Ich wünschte, ich wäre tot!" rief er aus. „Ich habe dir die Wahrheit gesagt, Emmy. Diese Heirat ist un gültig, — du bist nicht mein Weib! Mein Vater be steht

—" Die junge Frau sprang auf. Zorn funkelte in ihren Augen, und die Angst verzerrte ihr schönes Gesicht. „Sprich nicht von ihnen!" rief sie. „O, großer Gott, es ist mehr, als ich ertragen kann!" „Emmy!" „Zurück! Wage es nicht, mich zu berühren! Du bist nicht mein Gatte und dein Name nicht Oskar Nocester, sagst du mir. O, möge der Himmel dich bestrafen, wie du es verdienst. Möge der Fluch des Mädchens, wel ches du unglücklich gemacht hast, dich verfolgen —. Doch nein, nein! Du bist mein Gatte. Oskar

und Flehen vergeblich sei. Und diese Erkenntnis vernich tete sie. Sie glaubte seinen Worten, und mit einem herzzerreißenden Schrei sank sie bewußtlos zu Boden. Clifford klingelte und befahl dem herbeieilenoen Mädchen. Mrs. Roeester beizustehen; dann verließ er mit Lord Oskar das Haus. „Du bist frei!" sprach Clifford kühl, als sie zurück fuhren. „Sie hat ein stolzes Herz und wird dich me- rnals belästigen."

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Schwazer Bezirksanzeiger
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Page 7 of 8
Date: 12.04.1919
Physical description: 8
auf keiner Ate fehlen," bemerkte Oskar etwas verblüfft. «Wenigstens mein Vater sagte mir, Papa Lebrecht wünsche die Verbindung." »Es mag sein, daß er nichts dagegen hätte". M Arthur wärmer werdend fort, „es mag auch - PN. daß mir Jda nicht abgeneigt wäre — aber Me mir, mein Freund, sieht denn Arthur Welt ton wirklich darnach aus. als könnte er es über. Ich bringen, sein Leben lang nichts anderes mehr tun. als Kurszettel zu studieren und Zahlen M versetzen? Würde mir aber Vater Lebrecht Me Tochter

unter einer anderen Bedingung ge- Nein, Oskar, du hast mich nie gekannt. Sjw du glaubst, ich könnte mich je glücklich Wen m den prunkvollen Gemächern eines mo dernen Millivnenpalastes — der aber von den blutbefleckten Wucherzinsen eines schlecht regier ten Volkes erbaut ist. Und was Iba betrifft, j° lasse ich ihr zwar alle Ehre, sie ist nicht schlech ter, aber auch nicht besser als unsere künstlich berpfuschten Aüragsdamen überhaupt. Bei die len verflachten Gemütern ist alles Kunst, sogar die Natürlichkeit

, würde es mir nicht impo nieren." „Recht hättest du Wohl, Arthur," pflichtete Oskar bei. „aber wo gibt es solche Engel, wie du sie träumst?" „Es gibt deren schon", sagte Arthur bewegt, „nur muß man das Glück haben, sie zu finden, und sich vor allem Hrrch kein Vorurteil täuschen lasten." „Nach deiner heutigen Laune zu schließen," neckte jetzt Oskar, „hast du dich gestern unter den Damen schlecht unterhalten?" „Sage lieber unter den Männern." „Wie so?" „Kennst du die Geschichte von Leu schont" „Ja." „Was hältst du davon

?" , „Daß es ein gemeiner Meuchelmord ist, dessen sich jeder echt liberale Schweizer zu schämen hat." „Habe Tank, Oskar, für dieses Wort; dieses erste und einzige gerechte Urteil aus deinem Munde ist mir doppelt wert. Aber sage mir, mein Freund, wie kann ein vernünftiger Mensch dazukommen. eine solche Tat zu entschuldigen — ich sage nicht, sie zu rechtfertigen, wie es jetzt in der gesamten öffentlichen Meinung liberaler Färbung geschieht!" — TT1 Wer Handelsware " abzugeben hat oder zu kaufen sucht, der lese

, weil sie die einzig wahreist?" „Das mag auch sein, Arthur. Aber du weißt, ich gib mich mit solchen Forschungen nicht ab." „Ja, gewiß, Oskar, gelänge es, die katholische Kirche zu vernichten, dann flüchteten alle anderen von selber."

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Tiroler Wastl
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Page 5 of 8
Date: 04.09.1929
Physical description: 8
" lesen wir folgende Groteske: Oskar war Maler in München. Er malte still und friedlich Landschaften, Blumenstilleben, ein Burgunderglas mit einer Dose Oelsardinen daneben und alles Gute, was seine märchenhafte Phantasie ihm vorspiegelte. Seine Be haglichkeit ging ihm über alles. Er hatte eine gewisse Skepsis, wenn nicht sogar Ab neigung, gegen alle Dinge der Technik — und das Ein schlagen eines Nagels dünkte ihm schon eine komplizierte Leistung der Feinmechanik. Eine Vorhangstange selber an zubringen

sich von Oskar, außer durch male rische Qualitäten, nur durch den Besitz eines Motor- , rades, wie es Tausende auch haben. Das war Oskars erste Berührung mit der Welt der ! Technik. Der andere war auch Maler und fuhr doch j Motorrad. Das hiejt Oskar für ein Symbol der neuen i Zeit. Natürlich, man mußte sich umstellen, man mußte der i neuen Zeit ihren Tribut zollen, ein Mensch des zwanzigsten ; Jahrhunderts werden. Die Technik gehört in unser Leben. - Sich nicht gegen sie sträuben, im Gegenfei) sie benutzen

. Der Bekannte aus Amerika verstand Oskars philoso- ! phische Ausführungen über den Geist der Zeit und die Mechanisierung des Lebens nicht recht. Er wslligte aber gern in den Verkauf seines Motor rades ein. Ein Motorrad in einem Laden zu kaufen, hätte Oskar abge,lehnt, er wollte sich lieber auf persön lichem Wege gewissermaßen nur so im Gesprächston mit dem Geiste der Technik einlassen. Da er gerade ein Bild verkauft hatte urch Geld besaß, > griff er in die Hosentasche und bezahlte bar. Gelegentlich zeigst

wissen! Dann ging er wieder nach Hause und schlief einige Stunden im stolzen Bewußtsein, ein mo derner Mensch zu sein. Nach einigen Tagen kam er wieder in die Garage. Diesmal klopfte er mit der flachen Hand dreimal aus den Sattel des Motorrades und sagte: „Ausgezeichnete Maschine." Worauf er sich wieder einige Stunden schlafen legte. Am nächsten Tage kam der Freund und sagte, er müsse verreisen, er wolle ihm jetzt gleich den Mechanismus der Maschine zeigen. Oskar lag im Bett und war etwas gestört

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Tiroler Wastl
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Page 6 of 12
Date: 11.09.1910
Physical description: 12
rück. Aber das w'ar iwohll nötig', um den Burschenschafter Oskar Wernhart den Wog! der Klärung, zud Reife, zum Oesterreichertüm machen zu lassen. Dieser Oskar Wernhart wird mV Gymnasiast knapp vor der M'atura eingeführt. Er ist natürlich! Pennäler, in einer gärenden deutschnationalen Blase und wird für die Schlagwort- schein Welt des Studentenlebens mit fahrigen Phanta stereien und unverdaulichen Begriffen vorbereitet. Das Studentenleben führt ihn in die radikalsten deutschna tionalen Kreise

Oskar Wernhart mit ein in den Dummjungenruf: „Nieder mit Oesterreich!" Mit der Rückkehir nach Innsbruck beginnt der zweite Band. Oskar Wernhart ist beim Militär. Zucht und Ernst lassen in ihm die ersten Keime des deutsch- österreichischen Gedankens aufschießen. Aber erst in München, wie er sieht, daß der gesunde, urdeutsche Ba- juvarenstamm mit den Deutschen in Oesterreich, als Deutschösterreichern sympathisiert, abgestoßen von der Berührung mit schnoddrigen Norddeutschen, die seinen Gib flcbt

ist. Damit schließt das Buch. Ein fertiger Mensch, ein Deutscher und Oesterreicher zugleich, ruft aus innerster Ueberzeugung: „Heil dir, Jung Oester reich!" Dieser Oskar Wernhart ist durch schwere Kon flikte gegangen. Uns mögen diese Konflikte klein, herz lich unbedeutend erscheinen. Wer die Kreise kennt, in denen das Buch sich! bewegt, wird wissen, daß es schwere Konflikte sind. Und daß im letzten Grunde aus all diesen Konflikten die Erlösung durch die Liebe füh!rt, ich das schöne Dichterische an dem Buch

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 06.05.1930
Physical description: 6
die Jacht, der der Schlepper in zwischen ganz nahe gekommen war, durch Fliegenlassen der Segel aus dem Winde, so daß sie nur noch im Spiel der sich hebenden und senkenden Wellen von einem Bord zum andern schwankte. „Sind Sie das Clark?" rief Gordon hinüber, als er eine ihm nur zu wohlbekannte Gestalt, die neben einem Chinesen an der Brüstung stand, sich mit weitgeöffneten Die Ehrung Oskar von Millers durch Mol. Ernenunng zum Ehrenmitglied der Innsbrucker Universität. Wie wir bereits berichtet

haben, haben die Landeshaupt stadt Innsbruck und die Gemeinden Matrei, P f o n s und M ü h l b a ch l beschlossen, den Schöpfer des Deutschen Museums in München, Geheimrat Oskar von Miller, zu ihrem Ehrenbürger zu ernennen. Außerdem bat der akademische Senat der Universi- tätJnnsbruck öen Beschluß gefaßt, Oskar von Miller zum Ehrenmitglied der Universität zu ernennen. Heute werden in München durch eine Abordnung aus Tirol Oskar von Miller die Urkunden über diese Ehrungen überreicht worden. Der Abordnung gehören

an die Herren Bürgermeister Fischer, Rektor Professor Dr. Seefelder, Nationalrat Steiner, die Bürger meister der drei Gemeinden Matrei, Mühlbach! und Pfons, der Präsident der Jngenieurkammer für Tirol und Vor arlberg Ing. Novak, sowie die Mitgeschäftsführer Oskar von Millers bei den Brennerwerken, Oberbaurat Ing. Ritter von Meinong und Direktor Wehn er der Darmstäöter und Nationalbank in München. Weiter fuhren mit diesen Herren nach München Abord nungen der Arbeiterschaft der Brennerwerke

und der Karbiösabrik Matrei, sowie die 52 Mann starke Matreier Musikkapelle, die in ihrer Altwipp taler Tracht Oskar von Miller ein Ständchen bringen wird. Außer öcit Urkunden über die Ernennung Oskar von Millers zum Ehrenbürger der vier Gemeinden, die alle von Maler Hans Praty ausgefertigt sind und eine Reihe von Landschaftsuwtiven aus Nordtirol aufweisen, und der Urkunde über die Ernennung zum Ehrenmit glied der Universität, werden Oskar von Miller zahlreiche Glückwunschadressen überreicht werden, darunter

solche der Tiroler Landesregierung, der Tiroler Kammer für Handel, Gewerbe und Industrie, des Verbandes der In dustriellen Tirols, des Elektrizitätswerkes der Stadt Innsbruck, des Elektrizitätswerkes der Kontinentalen bei Landeck und der Kaiserwerke bei Kufstein, sowie der Pfarre Matrei und des Annenheimes in Matrei, dessen Wohltäter Oskar von Miller seit Jahrzehnten ist. Der Präsident der Jngenieurkammer von Tirol und Vorarl berg wird Oskar von Miller Glückwunschadressen der Jngenieurkammern Innsbruck, Wien

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 30.04.1930
Physical description: 6
, sämtliche in Innsbruck. Wiener Büro Wien. i. Elisabethstraße 9/II., Fernruf B 22-4-29. / Entgeltliche Ankündigungen im redaktionellen Teile sind mit einem Kreuze und einer Nummer kenntlich gemacht. Auswärtige Anzeigenannahmesteüe: Oesterreichische Anzeigen-Gesellschaft A.-G.. Wien. I.» Brandstätte 8, Fernruf v 22-5-95. Nr. 99. Innsbruck, Mittwoch, den 30. April 1930. 18. Jahrg. Mol ehrt den Lchöpser des Deutschen Museums. bnennung Oskar von Millers zum Ehrenbürger von Innsbruck, Matrei, psons

und Mühlbach!. st. Innsbruck, 29. April. Am 7. Mai feiert Oskar von Miller, der große Mer auf dem Gebiete der Elektrizitätswirtschast und kr geniale Gründer des Deutschen Museums in Mün chen seinen 75. G e b u r t s t a g. An diesem Tage wird sich ganz Deutschland an die Verdienste Millers um die Kutsche Wirtschaft und um das deutsche Ansehen in der Welt wieder erinnern. Es ist nicht möglich, hier an dieser Stelle auf alle die vielen großen Taten Millers hinzuweisen. Von seiner Tätigkeit als Mitarbeiter

weitere derartige Anlagen und eine ihrer ersten großen Mischen Ausnützungen entstand durch Millers Initia tive und unter seiner Leitung in unserem Lande: in den Etschwerken, die zur Versorgung der Städte Meran und Bozen und so vieler Südtiroler Ortschaften mit Licht md Kraft dienen. Werk um Werk schuf Oskar von Miller in vielen Ländern, überall und immer als energischer Bahnbrecher für moderne Wirtschaftsideen. Unermüdlich arbeitete er während seines ganzen Lebens und noch während des Krieges

-Museum einen Besuch machte und später in Paris das Conservatoire des Arts et Mytiers ein gehend besichtigte, da reifte in ihm der Gedanke, etwas sehnliches seinem Vaterland zu schenken. Er wollte ein lebendiges Lehrmittel auf technischem Gebiete schaffen, die gegenseitige Durchdringung und Förderung der natur wissenschaftlichen und technischen Forschungen veranschau lichen. Allmählich nahm der Gedanke immer festere Ge stalt an, und am 5. Mai 1903 konnte Oskar von Miller M kleinen Kreise seinen Plan

vortragen. So zwingend war seine Begründung, so wohlüberlegt waren seine Ausführungen, daß er allseitige Zrvstimmung und auch Mitarbeiter fand. Am 70. Geburtstag Oskar von Millers, A 7. Mai 1925, konnte das Museum dann der Oeffent- lichkeit übergeben werden. Groß sind, wie schon ermähnt, die Verdienste, die sich Mar von Miller im Lande Tirol erworben hat. M Fahre 1896 gelang es ihm, die „feindlichen" Städte Men und Meran in der Elektrizitätswerksfrage zu ver einen und er baute

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Tiroler Grenzbote
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Page 6 of 8
Date: 06.03.1920
Physical description: 8
Kundmachung. Die Bevölkerung wird aufmerksam ge macht, daß Beschwerden über vorkommende Benachteiligungen beim Bezüge von Waren aller Art, betreffend Gewicht, Menge, Maß und Beschaffenheit derselben, während der Kanzleistunden bei der hiesigen Vezirks- hauptmannschaft Zimmer Nr. 16 entgegen genommen werden. Stadtstiagütrat Kufftefm am 24. Februar 1920. 749—19 Der Bürgermeister: Oskar Pirlo. Holzschläfterungen und -Lieferungen. Die Stadtgemeinde Kufstein vergibt am Thierberg, am Stadlberg

und Dickicht Durch forstungen und Kahlschläge in Akkord. Näheres in der Magistratskanzlei oder beim städtischen Förster Kurz. Dem Ueber- nehmer werden feststehende preise für ratio nierte Lebensmittel garantiert. Offerte sind bis 15. März 1920 einzureichen. Stadfinagiffrat KutHeln* am 28. Februar 1920. 886—20 Der Bürgermeister: Oskar Pirlo. Kundmachung. Auf Grund des Stadtratsbeschlusses vom 24. Februar 1920 wird der Beschluß des Vürgerausschusses vom 14. September 1904, wonach die obligatorische

Leichenaufbahrung in den Leichenhallen der Friedhöfe in Kuf stein und 3ell für die ganze politische Ge meinde Kufstein eingeführt wurde, zur stren gen Darnachachtung neuerlich kundgemacht. $tad!magl?!rat Kuflteiti» am 4. März 1920. 927 Der Bürgermeister: Oskar Pirlo. Die große Brücke oberhalb des List- DenKmales auf dem Vobweg ist derart baufällig, daß der Fuhrwerksverkehr über diese eingestellt werden muß. Es wird daher das Befahren dieser Brücke mit schweren Lasten und Zugtieren verboten. Sladtmadiftrat

Kufftcln» am 4. März 1920. 904—20 Der Bürgermeister: Oskar Pirlo. MmdmaKmkg. Das Schotterfuhrwerk für das laufende Jahr gelangt im Offertwege zur Vergebung. Offerte sind bis längstens 14. März 1920 12 Uhr mittags beim Gefertigten einzu reichen. Nähere Auskünfte werden in der städt. Vaukanzlei erteilt, woselbst auch Beding ungen und Offertbögen zu haben sind. am 4. Mürz 1920. 903—20 Der Bürgermeister: Oskar Pirlo. 785k.88chexiraKl2o „Aromazet“ mit Rieslingweinaroma in diversen Flaschen- grössen

einzuhalten. Die Mehl- und Brotgeschäfte werden bei dieser Ausgabe umgeschrieben. Nachträgliche Umschreibungen werden nicht mehr berücksichtigt. Stadtmagiftrat Kufftein, am 4. Mürz 1920. 899 Der Bürgermeister: Oskar Pirlo. Kundmachung betreffend die MuvuMtung der Mederndsrserberger tzeiueinbejszd. Am Donnerstag den 11. März 1920 in der Zeit von 10 bis halb 11 Uhr vormittags findet im Gast hause Wildbichl in Niederndorferberg die Neuversteige rung des Jagdrechtes in der Gemeindejagd Niedern dorferberg

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Haller Lokalanzeiger
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Page 2 of 4
Date: 28.07.1934
Physical description: 4
Sie sich, ob mein Sohn Ludwig in der letzten Zeit in der Wohnung war?" „Ja, ja, vor vierzehn Tagen, am Frei tagabend is gewesen, is er kommen und war ganz einbundn, und seit der Zeit öfter." „Hat er Ihnen gesagt, wodurch er sich die Schramme geholt hat?" „Durch e Eisenstang'n in der Fabrik. Aber nicht schlecht ausgeschaut hat er." „Danke!" Oskar will schon aufstehen, da fällt sein Blick auf einen weihen Briefumschlag: „Herrn Ludwig Gamritt." Mit dem Ver merk: „Dringend", rot unterstrichen. Er wendet es. „Sanatorium

Löw." Da reiht er es rasch auf. „Im Befinden der Frau Gemahlin ist eine kleine Besserung zu ver zeichnen, doch ist der Zustand noch immer sehr ernst." Oskar legt das Blatt langsam auf den Tisch nieder. Was war das? Im Befinden der. . . Frau Gemahlin... Er nimmt es noch einmal interessiert auf und legt es kopfschüttelnd wieder nieder. Plötzlich kommt ihm der Gedanke, dah zwischen diesem und dem zertrümmerten Wagen irgendein Zusammenhang bestehen müsse. Frau Gemahlin. . . Ein Sana torium

. . . unbegreiflich. Was war da ge schehen? Eine Klingel schrillt. Kästner kommt. „Der Sekretär ist schon fort. Wünschen der Herr Gamritt.. „Bitte, lieber Kästner, ich will fahren . . . und können Sie mir ein Glas Kümmel oder so was geben? Mir ist plötzlich nicht besonders." „Wollen der Herr Gamritt zu meiner Frau. . ." „Nein, heute nicht. Ich muh gleich fort." Da bringt Kästner Kognak. „Danke, danke, danke tausendmal. Hat mir gut getan. Karl, nicht Nonstein. . . München." Oskar steigt die mit grauem Tuch

— ich war einige Tage verreist — mein Vertreter hat einen Brief statt nach London nach Drosendorf ge schickt. Hoffentlich hat es Sie nicht zu sehr erschreckt. Wollen Sie Ihre Frau Schwie gertochter sehen?" Er wartet gar nicht ab. Er geht vor aus, und Oskar folgt ihm, ganz betäubt. Ihre Frau Schwiegertochter. . . Soll er sagen: Das ist gar nicht wahr!? Er sagt gar nichts. Mer lange Gänge. Wenn man es nicht gewohnt ist, ergreift es, bedrückt und erschüttert. Diese Korridore. . . linoleum belegt. hell und weih, still

, bis auf das leise Offnen und Schließen von Türen, hinter denen der Schmerz ist . . . bis auf die hu schenden Schritte der Nonnen. Türe 46. Der Arzt geht voraus. „Sie schläft, wir wollen sie nicht wecken." Und läßt Oskar an sich vorbei eintreten. Sie schläft, wie Kinder schlafen, wie Genesende schlafen, mit ruhig atmender Brust, fried lich und gut. Um ihre Schläfenhaare zit tern Sonnenreflere. Oskar starrt auf das Lager, hält sich mit beiden Händen an der unteren Eisenstange des Bettes, beugt

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Newspapers & Magazines
Tiroler Land-Zeitung
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Page 7 of 8
Date: 12.04.1919
Physical description: 8
j Ware, hat abzugeben Nos $üi Reutte. isssß Bücher und ganze Bibliotheken zu kaufen gesucht. "Ä Angebote mit Angabe von Titel und Preis an die Verlagsabteilung der Verlagsanstatt Tyrolia Innsbruck Mi WwM V «UUIUIlilüini V P WIII!III,I!I„I,!„I„!,I„„!IWliM„„IW Weiß- und Rotweine hat abzugeben W04 Z.Turri,Reutte. 6. Fortsetzung. Der Pfarrer im Juragebirge. (Eine Geschichte aus der Zeit des sogenannten Kulturkampfes.) „Aber am Wollen wird es da wohl auf keiner Seite, fehlen," bemerkte Oskar

? Nein, Oskar, du hast mich nie gekannt, tvenn du glaubst, ich könnte mich je glücklich suhlen in den prunkvollen Gemächern eines mo dernen Millionenpalastes — der aber von den blutbefleckten Wucherzinsen eines schlecht regier ten Volkes erbaut ist. Und was Jda betrifft, so lasse, ich ihr zwar alle Ehre, sie ist nicht schlech ter, aber auch nicht besser als unsere künstlich verpfuschten Älltagsdamen überhaupt. Beil die sen verflachten Gemütern ist. alles Kunst, sogar bist Natürlichkeit

machen. Auch wenn es mit Millio nen behängen wäre, würde cs mir nicht impo nieren." „Recht hättest du wohl, Arthur," pflichtete Oskar bei. „aber wo gibt es solche Engel, wie du sie träumst?" „Es gibt deren schon", sagte Arthur bewegt, „nur muß man das Glück haben, sie zu finden, und sich vor allem durch kein Vorurteil täuschen lassen." ' „Nach deiner heutigen Laune zu schließen," neckte jetzt Oskar, „hast du dich gestern unter den Damen schlecht unterhalten?" „Sage lieber unter den Männern." „Wie so?" „Kennst

du die Geschichte von Leu schon?" „Ja." „Was hältst du davon?" „Daß es ein gemeiner Meuchelmord ist. besten sich jeder echt liberale Schweizer zu schämen hat." „Habe Dank. Oskar, für dieses Wort; dieses erste und einzige gerechte Urteil aus deinem Munde ist mir doppelt wert. Aber sage mir, mein Freund, wie kann ein vernünftiger Mensch dazukommen, eine solche Tat zu entschuldigen — ich sage nicht, sie zu rechtfertigen, wie es jetzt in der gesamten öffentlichen Meinung liberaler Färbung geschieht

doch nicht sagen, lveil sie die einzig wahre ist?" „Das mag auch sein, Arthur. Aber du weißt, ich gib mich mit solchen Forschungen nicht ab." »Ja. gewiß. Oskar, gelänge es. die katholische Kirche zu vernichten, dann flüchteten alle anderen von selber."

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Tiroler Post
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Page 7 of 8
Date: 11.04.1919
Physical description: 8
mehr finden konnte. MM HMIüuz-MWnMll 400*Hards, per Spule K 8.60, echte Stoffarben ' r 'H kg Stoff, 100 Briefe K 56.-. lieiert per achnahme Kaufhaus Danek, Wörgl, Tirol. 3i8 ß. Fortsetzung. Der Pfarrer im Iuragebirge. (Eine Geschichte aus der Zeit des sogenannten Kulturkampfes.). „Aber am Wollen wird es da wohl auf keiner Seite fehlen," bemerkte Oskar etwas verblüfft. „Wenigstens mein Vater sagte mir, Papa Löbrecht wünsche die Verbindung." „Es mag sein, daß er nichts dagegen hätte", führ Arthur

wärmer werdend fort, „es mag auch sein, daß mir Ido nicht abgeneigt wäre —< aber sage mir, mein Freund, sieht denn Arthur Welt ton wirklich darnach aus, als konnte er es über sich bringen, sein Leben lang nichts anderes mehr zu tun. als Kurszettel zu studieren und Zahlen zu versetzen? Würde mir aber Vater Lebrecht seine Tächter unter einer anderen Bedingung ge ben? Nein, Oskar, ou hast mich nie gekannt, wenn du glaubst, ich könnte mich je glücklich fühlen in den prunkvollen Gemächern eines mo dernen

nen behängen wäre, würde es mir nicht impo nieren." „Recht hättest du wohl, Arthur," pflichtete Oskar bei. „aber wo gibt es solche -Engel, wie du sie träumst?" „Es gibt bereit schon", sagte Arthur beivegt, „nur muß man das Glück haben, sie zu finden, und sich vor. allem durch kein Vorurteil täuschen lassen." „Nach deiner heutigen Laune zu schließen." neckte jetzt Oskar, „hast du dich gestern unter den Tomen schlecht unterhaltend" „Gage lieber unter den Männern." „Wie so?" «Kennst du hie Geschichte

von Leu schon?" «Hg 4 hältst du davon?" , „Daß es ein gemeiner Meuchelmord ist, dessen sich jeder echt liberale Schweizer zu schämen hast" „Habe Tank. Oskar, für dieses Wort; dieses erste und einzige gerechte Urteil aus deinem Munde ist mir doppelt wert. Aber sage mir, mein Freund, wie kann ein vernünftige; Mensch dazu kommen, eine solche Tat zu entschuldigen y- ich sage nicht, sie zu rechtfertigen, wie es setzt in der gesamten öffentlichen Meinung liberaler Färbung geschieht!" „Tas

, weil sie die einzig währe ist?" „Das mag auch sein, Arthur. Wer du weiht, ich gib mich mit solchen Forschungen nicht ah." „Ja. gewiß, Oskar, gelänge es. die katholische Kirche zu vernichten, Hann flüchteten alle anderen i von selber."

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Außferner Zeitung
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Page 7 of 8
Date: 12.04.1919
Physical description: 8
swefot oäctr wer Ware afeee&era kann, ÄEb- lese dissos Blatt. 18697 ZuueMn: Milii Rucksäcke, Feldkocher, Jagdgewehr mit Zubehör, Zielfernrohr und Laternen bei Off® Strauß, Handlung Beult«) Bahnhofstraßs Nr> 3 t. , r . ; | 18705 (Loden) für K 180'— zu »erlaufen bei Frost, Innsbruck Glasmattreffir. 2 /m. 18700 6. Fortsetzung. Der Pfarrer im Zuragebirge. (Eine Geschichte aus dör Zeit des sogenannten Kulturkampfes.) ^ „Aber am Wollen wird es da wohl auf keiner Seite fehlen," bemerkte Oskar

ge ben? Nein, Oskar, du hast mich nie gekannt, wenn du glaubst, ich könnte mich je glücklich fühlen in den prunkvollen Gemächern eines mo dernen Millionenpalastes — der aber von den blutbefleckten Wucherzinsen eines schlecht regier ten Volkes erbaut ist. Und was Jda betrifft, so lasse ich ihr zwar alle EAe, sie ist nicht schlech ter, aber auch nicht besser als unsere künstlich verpfuschten Älltagsdamen überhaupt. Bei die sen verflachten Gemütern ist alles Kunst, sogar die Natürlichkeit

machen. Auch wenn es mit Millio nen behängen wäre, würde es mir nicht impo nieren." „Recht hättest du wohl, Arthur," ^ pflichtete OSkar bei, „aber wo gibt es solche Engel, wie du sie träumst?" „Es gibt deren schon-, sagte Arthur bewegt, „nur niuß man das Glück haben, sie zu finden, und sich vor allem durch kein Vorurteil täuschen lassen." 1 „Nach deiner heutigen Laune zu .schließen," neckte jetzt Oskar, „hast du dich gestern unter, den Damen schlecht unterhalten?" '„Sage lieber unter den Männern." „Wieso?" „Kennst

du die Geschichte von Leu schon?" „Ja." „Was hältst du davon?" „Daß es ein gemeiner Meuchelmord ist, dessen sich jeder echt liberale Schweizer zu schämen hat." „Habe Dank, Oskar, für dieses Wort; dieses erste und einzige gerechte Urteil aus deinem Munde ist mir doppelt wert. Aber sage mir, mein Freund, wie kann ein vernünftiger Mensch dazukommen, eine solche Tat zu entschuldigen — ich sage nicht, sie zu rechtfertigen, wie es setzt in der gesamten öffentlichen Meinung liberaler Färbung geschieht!" HilvsÄAM

du weißt, ich gib mich mit solchen Forschungen nicht ab." „Ja,'gewiß, Oskar, gelange es, die katholische Kirche zü vernichten, dann flüchteten alle anderen von selber."

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Neueste Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 12.04.1934
Physical description: 6
Der Eisenbahnanschlag bei Ostering. deren Spitze er bis zu seinem Tode stand. Auch die Rienz- w e r k e in Brixen sind ein Werk Oskar von Millers. Zahlreich sind auch die P r o j e k t e, die Oskar von M i l l e r zur Ausnützung von Tiroler Wasserkräften ausge arbeitet hat. So schuf er, wiederum gemeinsam mit Riehl und Meinong, ein Elektrizitätswerkprojekt für das R e i n t a l (Pustertal) und großzügige Projekte zur Ausnützung der Wasserkräfte des Volderbaches und des Watten baches. Außerdem

legte er die ersten Projektsgrundlagen zu den W e st t i r o l e r Wasserkraftwerken, mit deren Bau bekanntlich kurz vor dem Ausbruch der Creditanstalts- krise begonnen werden sollte. Auch um die Stromversorgung der Stadt Innsbruck hat sich Oskar von Miller schon in den Neunzigerjahren wiederholt bemüht und bereits an läßlich des Baues der Brennerwerke, noch lange bevor das Sillwerk gebaut wurde, studierte er die Frage der Versorgung der Landeshauptstadt mit Strom aus dem Wipptale. Oskar von Miller

hat bis in die letzte Zeit seines Lebens seine alte Liebe zum Lande Tirol, in dem seine ersten großen Werke entstanden, bewahrt. Immer wieder suchte er gerne das Land auf und als vor zwei Jahren sein Unternehmen in München das Fest des 40jährigen Bestandes feierte, da ver legte er die Feierlichkeit nach Tirol, wohin er das gesamte Personal vom leitenden Direktor bis zum Hausdiener mit nahm. An einem Festabend, den Oskar von Miller damals im Hotel „Tyrol" in Innsbruck seinen Angestellten gab, zeigte sich die ganze

menschliche Größe dieses Mannes, aber auch die Verehrung und Anhänglichkeit, die ihm alle, die ihn kann ten, bewiesen. Diese Verehrung und Anhänglichkeit beschränkte sich aber nicht nur auf den engsten Kreis seiner Mitarbeiter, sondern auf weite Kreise des deutschen Volkes, die in ihm den großen Techniker und den ruhmvollen Schöpfer des Deutschen Museums verehren. Zahlreich sind die Ehrungen, die Oskar von Miller im Laufe seines Lebens zuteil geworden sind. Auch Tirol hat seiner wiederholt gedacht

. Zu seinem 70. Geburtstag, an dem in München das Deutsche Museum eröffnet wurde, drückten ihm die öffentlichen Stellen sowie alle wirtschaftlichen und öffentlichen Körperschaften in Tirol den Dank für seine Ver dienste um das Land durch eine Reihe von Adressen aus, die Oskar von Miller gemeinsam überreicht wurden. Fünf Jahre später wurde er zum Ehrenbürger der Landeshauptstadt Innsbruck sowie zum Ehrenbürger der Gemeinden M a t r e i am Brenner, P s o n s und M ü h l b a ch l ernannt. Die Universität Innsbruck verlieh

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Lienzer Nachrichten
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Page 8 of 8
Date: 18.04.1919
Physical description: 8
I. J. beim Bezirkssekretaiiate des Tiroler Bauernbundes in Lienz einbringen. Die Genossenschaftsvorstehung behält sich das Recht der Auswahl unter den Bewerbern vor. Lienz, am 9. April 1919. 1697 Der Obmann: Jauffer m. p. „Sie don, heit! stoß bete setzt Z Mf mit W' tzan tzeßl eine L F lich auch eintreten mußt in unseren geheimen Or den, um zu Amt und Würden, zu Ehre und An sehen zu gelangen?" „Nie und nimmer!" schrie Arthur, sich von sel tnem Freunde loßreißend, „so wahr ein Gott im Himmel lebt, Oskar

— bevor ich selbst ein Sklave apdere Sklavenherden vor mir hertreibe, ein willenloses Werkzeug von Barbaren, ein Frei maurer werde — werde ich ein verfolgter katho lischer Pfaffe!" „Dieser Schwur, der wohl nicht so ernst ge meint ist", begütigte Oskar, „macht deinem Frei heitsgefühl, deinem Opfermut und deiner Ge rechtigkeitsliebe alle Ehre. Aber muß man denn jedes Ding von der schlimmsten Seite auffassen? Schau, ich denke so. Die Loge benützt mich als Mittel zu ihrem Zweck

— aber nun, hätte ich nicht Angegriffen, so hät te es ein anderer getan." „Dieser Widerspruch in dir selber war mir stets ein Rätsel", erklärte Arthur. „Aber ich liebe dich um deiner Herzensgüte, um deiner Treue willen, und ich würde dir infolge dieser Liebe sogar ver zeihen, wenn dich deine Ordensobern einst ent sendeten, um mir wie ein zweiter Jakob Müller den Gnadenstoß mitten in das Herz zu ver setzen." 1 Oskar empfand die Tragweite dieser Anspie lung — aber in seiner Leichtlebigkeit ging er darüber hinweg

, daß das einzige Mädchen, welches mir in meinem Leben außerordentlich imponierte, dasjenige war, aus welches ich das angezogene Lied gedichtet." „Könnte man dieses Wunderkind nicht sehen?" schmeichelte Oskar. „Ich wäre wirklich sehr neu gierig aus den Gusto eines so poetischen Gemüts wie du." „Wenn es noch lebt, warum denn nicht?", meinte Arthur bewegt, „mit dieser Ware hebt man nie einen Spott auf." „Also wo und wann?" fragte Oskar. „Reise morgen mit in das Juragebirge. V kau Uni Kivo eilt i feitet „Morgen

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Tiroler Wastl
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Page 2 of 8
Date: 08.09.1926
Physical description: 8
Ich trete vor! In der Ausgabe vom 1. Seplember des „Tir. Wastl" erschien ein Aufsatz unter dem Titel „Ein Innsbrucker Lustgeschäft", demzufolge in den „I. N." vom 4. Sept- eine von O. Kümmel Unterzeichnete War nung gegen Weiterverbreitung der in dem Artikel vertretenen Anfichien erschien. Nach stehende Entgegnung auf die „Warnung" bringen wir über besonderen Wunsch d. Ver fassers ohne jede Abänderung. — Schriftltg. Herr Oskar Hummel, ich lasse mich durch Ihre Annonce „Warnung" nicht beirren

, mich neben S. M., den Autor jener Aufsätze, die ich heute (in den Manuskripten und in den veröffentlichten Drucken) gelesen habe, frech hinzustellen, da Ihr Mut mir imponiert; unwissend, ob Sie identisch sein könnten mit dem früher in der Blaupausen-Registratur der Flugzeugwerke Fischamend beschäftigt gewesenen und später Flieger-Oberingenieur genannten Herrn Oskar Hurnmel, der einen vom O. K. verfaßten und von die sem gezeichneten Zeitungsartikel der Kriegszeit einige Jahre später zu Lebzeiten

des wirklichen Verfassers und in seinem Wohnorte mit dem Autornamen „Oskar- Hummel" neuerdings veröffentlichte, unwissend, ob Sie vor einer Weiterverbreitung Ihrer Person oder ehren rühriger Aeußerungen (die, anscheinend, nach der gan zen Sachlage, sich auf Ihre Person beziehen sollen) warnen wollen, welche Warnung mich dazu reizt, über die Käuflichkeit jener Druckerschwärze nachjznsin- nen, die Ihnen zur Reinigung der „Seegruben Flug- Hafen-Projektanten" dient, und mich dazu zwingt, mich rasch neben

des „Seegruben-Planes" länger noch in Verbindung gebracht, bis das Wasser getrübt ist, in dem die Spie gel-Karpfen mühelos gefangen werden sollen; und Schluß muh werden mit dem losen Spiel, einen „Höhen flugplatz" zuerst mit einem „Alpengasthof" auszustatten, eine „Platzeigentumsgemeinde" vor den unmittelbar be vorstehenden Berkaufsabschluß zu stellen und „amtliche Gutachten über Lawinen, Wasser und Wind einzu holen!" Den nötigen Wind werde ich jetzt machen müssen: Herr Oskar Hummel, wir werden einen Richter

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 17.07.1931
Physical description: 6
Mar von Miller in Innsbruck. Der Gründer des Deutschen Museums feiert in Tirol die Vierzigjahrseier seines Büros. Innsbruck, 16. Juli. Gestern abends ist Oskar non Miller in Beglei tung seines Sohnes und des Baurates Schönberg aus München in Innsbruck eingetroffen, um hier zunächst einige Tage in Zurückgezogenheit mit einigen feiner engsten Mitarbeiter zu arbeiten. Der Anlaß der Reise des berühmten deutschen Technikers nach Tirol ist zweifach: Zunächst will er mit Len Mitarbeitern seines Büros

, der Verfasser von Projekten zur Ausnützung des Vvlderbaches, von Pustertaler Gewässern usw. Tirol war Oskar von Miller für seine Pioniertätigkeit auf dem Gebiete der Energiewirtschaft immer dankbar und es hat ihm wiederholt diesen Dank mit großer Freude in Form mannigfaltiger Ehrungen zum Ausdruck gebracht. Daß sich Oskar von Miller entschlossen hat, die Vierzigjahr feier seines Büros in Tirol zu feiern, wird bei uns im Lande besonders begrüßt werden. Gleichzeitig sind es ja auch zehn Jahre her, seitdem

Oskar von Miller seine Angestellten zu Teilhabern des Büros wachte, indem er mit ihnen eine G. m. b. H. bildete. Ein zweiter Anlaß zur Reise Oskar von Millers nach Tirol ist eine Einladung, die wiederholt von der StaötJnnsbruck und von anderen öffentlichen Fak toren im Lande aus an ihn ergangen ist, der er aber bis her nie Nachkommen konnte. Die Jubiläumsfeier des Millerschen Büros findet am Samstag statt. An diesem Tage werden die Angestellten des Büros aus München eintreffen und mit Oskar

von Miller nach Matrei fahren, wo ein feier licher Empfang durch die Bürgermeister der Gemeinden Matrei, Mühlbach und Pfons stattfinöet, deren Ehren bürger Oskar von Miller ist. Nach einem gemeinsamen Mittagmahl findet eine Besichtigung der Brenner werke, des Sillwerkes und des RuetzWerkes statt. Am nächsten Nachmittag findet eine Rundfahrt durch .Innsbruck und auf die Hungerburg statt, der sich dann ein Festabend im Hotel Tirol anschließt. Am Sonntag ist Oskar von Miller mit seinem Mitarbeiterstabe Gast

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Tiroler Post
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Page 8 of 8
Date: 18.04.1919
Physical description: 8
Scheuertücher, Zellstofflücher das Stück X— .28 lich auch eintreien mußt in unseren.geheimen Or den, um zu Amt und Würden, zu Ehre und An sehen zu gelangen?" „Nie und nimmer!" schrie Arthur, sich von sei nem Freunde loßreißend, „so wahr ein Gott im Himmel lebt, Oskar — bevor ich selbst ein Lklave andere Sklavenherden vor mir herireibe, ein willenloses Werkzeug von Barbaren, ein Frei maurer werde — werde ich ein verfolgter katho lischer Pfaffe!" „Dieser Schwur, der wohl nicht so ernst ge meint

ist", begütigte Oskar, „macht deinem Frei heitsgefühl, deinem Opfermut und deiner Ge rechtigkeitsliebe alle Ehre. Aber muß man denn jedes Ding von der schlimmsten Seite auffassen? Schau, ich denke so. Die Loge benützt mich als Mittel zu ihrem Zweck, den sie auch ohne mich er reichen würde ^— und ich benütze sie hinwieder als Mittel zu meinem Zwecke, den ich ohne sie nicht erreichen könnte. Der Zweck, den die Loge ver folgt, mag wohl ein schlechter sein, aber der meine ist gut und wird daher wohl

, und ich würde dir infolge dieser Liebe sogar ver zeihen, wenn dich deine Ordensobern einst ent sendeten, stm mir wie ein zweiter Jakob Müller den Gnadenstoß mitten in das Herz zu ver setzen." Oskar empfand die Tragweite dieser Anspie lung — aber in seiner Leichtlebigkeit ging' er darüber hinweg, indem 6r scherzend bemerkt: „Arthur, du bist heute übel gelaunt. Ich werde ein auderesmal Kommen. Unterdessen bedaure ich, nicht gratulieren zu dürfen. Aber richtig, Arthur, hätte bald vergesien, da Jda Lebrccht nicht der liebe

Schatz ist, der mir deines Herzens ersten Platz hintvegstibitzt, so muß wohl wer an derer diesen zweifelhaften Liebesdienst über nommen haben, dürfte ich etwa nicht' wissen, wer. . „Ich glaube, mein Herz ist noch frei", antwor tete Arthur bestimmt. „Aber das kann ich dir gestehen, daß das einzige Mädchen, welches mir in meinem Leben außerordentlich imponierte, dasjenige war, auf welches ich das angezogene Lied gedichtet." „Könnte man dieses Wunderkind nicht sehen?" schmeichelte Oskar, „Ich wäre

wirklich sehr neu gierig auf den Gusto eines so poetischen Gemüts wie du." „Wenn es noch lebt, warum denn nicht?", meinte Arthur bewegt, „mit dieser Ware hebt man nie einen Spott auf." „Also wo und wann?" fragte Oskar. „Reise morgen mit in das Juragebirge." „Morgen — gerade recht. Spaß beiseite — wir sehen uns — ich habe eben Ferien." „Also auf Wiedersehen. Morgen vier Uhr früh. — Adieu!" Tie beiden Freunde trennten sich. Es wird manchen Leser Wunder nehmen, daß zwei Män ner von so verschiedenen

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Außferner Zeitung
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Page 8 of 8
Date: 19.04.1919
Physical description: 8
simmi Herzog Frieöttchstraße Nr. 3 " ttfedern und 225-kr Jaunen Gpulm-Zwlme Scheuertücher, Zellstofftücher das Stück K —.25 lich auch eintreten mußt tn unseren geheimen Or den, um zu Amt und Würden, zu Ehre und An sehen zu gelangen?" „Nie und nimmer!" schrie Arthur, sich von sei nem Freunde loßreißend, „so.wahr ein Gott im Himmel lebt, Oskar — bevor ich selbst ein Sklave andere Sklavenherden vor mir hertreibe, ein willenloses Werkzeug von Barbaren, ein Frei maurer werde — werde ich ein verfolgter

katho lischer Pfaffe!" „Dieser Schwur, der wohl nicht so ernst ge meint ist", begütigte Oskar, „macht deinem Frei heitsgefühl, deinem Opfermut und deiner Ge rechtigkeitsliebe alle Ehre. Aber muß man denn jedes Ding von der schlimmsten Seite auffassen? Schau, ich denke so. Die Loge benützt mich als Mittel zu ihrem Zweck, den sie auch ohne mich er reichen würde — und ich benütze sie hinwieder als Mittel zu meinem Zwecke, den ich ohne sie nicht erreichen könnte. Ter Zweck, den die Loge ver folgt, mag

. „Aber ich liebe dich um deiner Herzensgüte, um deiner Treue willen, und ich würde dir infolge dieser Liebe sogar ver zeihen, wenn dich deine Ordensobern einst ent sendeten, u'm mir wie ein zweiter § Jakob Müller den Gnadenstoß mitten in das. Herz zu ver setzen." Oskar empfand die Tragweite dieser Anspie lung — aber in seiner Leichtlebigkeit ging er darüber hinweg, indem er scherzend bemerkt: „Arthur, du bist heute übel gelaunt. Ich werde ein anderesmal kommen. Unterdessen bedaure ich, nicht gratulieren

gedichtet." / „Könnte man dieses Wunderkind nicht sehen?" schmeichelte Oskar. „Ich wäre wirklich sehr neu gierig auf den Gusto eines so poetischen Gemüts wie du." „Wenn es noch lebt, warum denn nicht?" meinte Arthur bewegt, „mit dieser Ware heb! man nie einen Spott auf." „Also wo und wann?" fragte Oskar. „Reise morgen mit in das Juragebirge." „Morgen — gerade recht. Spaß beiseite — wir sehen uns — ich habe eben Ferien." „Also auf Wiedersehen. Morgen vier Uhr früh. — Adieu!" Tie beiden Freunde trennten

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