. Die Lücke zwischen dem Februar 1457 und dem Herbst 1459 kann jetzt teilweise geschlossen werden. II. Nikolaus von Kues und der cillisehe Erbfolgestreit In meiner ersten Behandlung dieses Themas im „Schiern“ legte ich 1981 dar, daß Nikolaus von Kues am 21. 12. 1456 dem Grafen Johann von Görz durch den Lienzer Hauptmann Andreas von Weissbriach mitteilen ließ, er wolle das Gespräch mit ihm bis zum 2. Februar 1457 aufschieben. 17 ) Worum es dabei ging, ist jetzt klar: Am 24.10. 1456 teilte Andreas
von Weissbriach dem Heimfelser Burghauptmann Konrad Hornberger mit, daß Oswald von Wolkeinstein der Jüngere (t 1498) — der Pfleger von Altrasen — den Retzer und seinen Knecht gefangengenommen und nach Schloß Bruck geführt habe. Der Kardinal von Brixen habe dagegen protestiert. Wenn Nikolaus nun den Wolkensteiner angreife, sollte der Pfleger von Heimfels ihm helfen und die Burg Heimfels in Alarmbereitschaft versetzen (Beilage IV). Der Gefangene war vermutlich der Brunecker Bürger Leonhard Retzer, den der Kardi
nal 1456 als Bürgerlichen an Stelle des Adeligen Kaspar Trautson zum Pfleger der Brixner Burg Neurasen ernannt hatte. Auf die Konflikte des Kardinals mit den Wolkensteinern kann hier nicht näher eingegangen werden. Noch am 19. 4. 1457 wurde Oswald davor gewarnt, nach Brixen zu kommen, da er und sein Bruder Leo 13 ) Siehe dazu: Baum, Nikolaus Cusanus in Tirol, a. a. O.. S. 315. nach: Brixen. Diöze- sanarchiv. HA. U. 5757, fol. 12. w ) Siehe dazu Wilhelm Baum: Cusanus als Anwalt der Brixner Kirche
in Kärnten und Krain, in: Schiern 55. 1981, S. 385 bis 399, hier S. 393 f. 15 ) Gubo, a. a. O., S. 66 l6 ) Ebenda. S. 77 11 ) Wilhelm Baum: Cusanus als Anwalt der Brixner Kirche in Kärnten und Krain, Schiern 55, 1981, S. 393, nach: Friedrich Hausmann: Das Brixner Briefbuch des Nikolaus von Kues, (= Cusanus-Texte IV. 2.), Heidelberg 1952, Nr. 175, s. 143