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Newspapers & Magazines
Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 5 of 12
Date: 18.03.1905
Physical description: 12
der Benützung eineH sremden Ausweises.- . - Am 1. November 1904, abends, wurde die Wirtin des Gasthauses „Zur Traube' in Algund, Filomenä Ennemoser, eine 67jährige, ledige Frauens person, in dem im ersten Stocke befindlichen Gast zimmer ihres Gasthauses ermordet. Der 70 Jahre alte Taglöhner Franz Moser, der im zweiten Stocke dieses Hauses sein Schlafgemach hat, wurde an die sem Abende, nachdem er zu Bette gegangen war, durch ein Geräusch auf dem Gange vor seinem Zim mer erschreckt. Er sprang aus dem Bette

, öffnete die Türe und sah, wie ein anscheinend mittelgroßer, dunkelgekleideter Mann mit einer kurzen, brennendm Kerze in der Hand über den Gang hin und in den ersten Stock über die Treppe hinunter eilte. Moser lief ihm nach und konnte vom ersten Stocke aus beim Scheine der im HauSgange brennenden Lampe nur noch wahrnehmen, wie der Fremde das Haus tor hinter sich zuschlug und die Tür verangeln wollte. Auch glaubte Moser auf der äußeren steinernen Stiege des Haufes Tritte von einer zweiten Person

zu vernehmen. In den Gang des ersten Stockes gekommen, fand er die Tür des Schlafzimmers der Ennemoser offen und. die Schublade eines dort stehenden Kastens zur Hälfte herausgezogen. Auch die Tür der Gast stube stand weit offen und in dem durch die Lampe erhellten Zimmer lag auf dem Boden leblos hin gestreckt, das Geficht nach oben gewandt und mit Blut besudelt, die Wirtin selbst. Da hier zweifellos ein Verbrechen vorlag, alarmierte Moser sogleich die Nachbarschaft und noch am selben Abende erschien

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Newspapers & Magazines
Der Burggräfler
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Page 6 of 16
Date: 18.03.1905
Physical description: 16
befindlichen Franz Moser (Töller Franz) verscheucht. Als Bormuth herunter kam, schob ihn Roßkogler in da« gegen überliegende Schlafzimmer der Wirtin, wo beide die Kästen durchsuchten und Bormuth 23 Kr., der Anna Ennemoser, Schwester der Wirtin, gehörig, fand und zu sich nahm. Beide hörten Schritte im Gange und emfiohev. Bormuth wollte sich nicht klar sein, wa» Roßkogler mit der Wirtin getan, trotzdem dieser sagte: „Da» ist schon die Zweite!' und von ihm den Schwur de» Stillschweigens ver langte

dorthin. Sodann be traten beide da» Schlafzimmer und durchwühlten die Kästen, wobei Bormuth die 33 X fand. Sie hörte» sprechen, sahen in die Gaststube und be merkten neben der Leiche den Franz Moser knien, der die Wirtin beim Namen rief. Bormuth meinte, „mau soll den Kerl auch packen', Roßkogler riet davon ab und beide ergriffen die Flucht. Rsßkogler erzählte auch, sie beabsichtigten einen Einbruch iu den Marlinger Pfarrwtdum und wollte» den Pfarrer binden und knebeln, zu welchem Behufe

waren. Ihre Schwester halte nie viel Geld, wen» sie den Hauszins eingenommen, «achte sie sofort Zahlungen, so auch am 1. No vember. Hätte ihre Schwester beim Ueberfalle schreien könne», hätten dies die im Hause wohnenden Bäcker- leute unbedingt hören müffen. Zwischen den Aussagen des 71jähngen Franz Moser (Töller Franz) und jenen der beide« Ange klagte» ergibt sich ein Widerspruch, da Ersterer sagt, wie er herunterkam, entflohen die Mörder, während Letztere den Zeuge» bei der Leiche knien sahen. Zeuge

wird vom Präsidenten auf die Gefahr, in der er schwebte, aufmerksam gemacht. Der Abgang Moser» wurde vom Publikum mit Heiterkeit auf genommen, da derselbe auf der Anklagebank Platz nehmen wollte. Zeugin Viktoria Federa, Stubenmädchen i« Gasthaus „Burggräfler', weiß nur Unwesentliches mitzuteilen, Wachmann Gstöttner sagt konform der Anklageschrift aus. Der Kellner Julius Müller soll über die »o» Bormuth im Mai 1904 versuchte Verleitung einem Ueberfalle der Traubenwirtin aussagen. & geht der Sache vorsichtig

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