15 Seite .ly Donnerstag, 6. Juli 1989 Das Weltgeschehen im yolksbofen Khomeinis Versprechen waren leer Steigende Verelendung in Iran Eine Protestdemonstration der Iraner Hans Moser: Heiter auch in schweren Zeiten Raunzender „Dienstmann“ mit Wiener Herz Seine Auftritte spiegelten das Menschlich-Allzumenschliche: Die gedemütigte Kreatur in ihrem Ringen um Anerkennung und Würde, der kleine Mann in seiner Hilflosigkeit, in seinem nie endenden Kampf mit den Widrigkeiten des Alltags, mit der Tücke
des Objekts, in seiner aus ab surden Situationen entstehenden un freiwilligen Komik — einer Komik, die der Tragik benachbart ist: Hans Moser. Er starb vor 25 Jahren. Meistens verkörperte Moser in ab hängigen Dienstverhältnissen stehen de kleine Leute wie Diener, Gärtner, Hausmeister. Unvergessen ist er in seiner ihm auf den Leib geschneider ten Paraderolle, der des im echt Wie ner Dialekt nuschelnden, nörgelnden, raunzenden, ewig mißgelaunten Wie ner Dienstmanns, bei dem — allem zur Schau getragenen
Mißtrauen und stacheliger Abwehr zum Trotz — doch hie und da, wie ein Sonnenstrahl aus Regenwolken, plötzlich Menschenlie be durchblitzt. „Das Ekel“, „Opernball“, „Wiener Blut“, „Hallo Dienstmann!“, „Ober, zahlen“, „Kaiser Joseph und die Bahnwärters Tochter“ und andere Filme machten ihn bekannt. Manche langweilige, süßliche Unterhaltung wurde erst von Hans Moser aufgewer tet. Wenn andere Künstler ihren schlichten Geburtsnamen mit einem Pseudonym vertauschen, so wählen sie meistens etwas Außergewöhnli
ches, Apartes, fremdländisch Klin gendes. Moser machte es gerade um gekehrt. Er war am 6. August 1880 in Wien mit dem klangvollen Namen Je an Juliet zur Welt gekommen. Er tauschte ihn später gegen den einfa chen „Hans Moser“ — übrigens aus Verehrung für einen seiner Lehrer gleichen Namens. Die NS-Zeit, in der er berühmt ge worden war, ist ein dunkles Kapitel bei vielen Künstlern. Auch Hans Mo ser wurde der Vorwurf nicht erspart, er habe mit seiner Kunst der braunen Diktatur gedient. Ein Blick
. Während seine Frau in der Verbannung leben mußte, sah sich Moser gezwungen, hin und wieder Ge stapoleute bei sich zu bewirten, um sie bei Laune zu halten. Langwierig und mühselig war der berufliche Werdegang Mosers vom Lehrling in einer Lederhandlung, in die er mit väterlicher Gewalt gesteckt worden war, zum Weltstar mit Traum gagen. Auftritte in Kabaretts und Va rietes, noch gekoppelt mit berufs fremden Betätigungen wie Pro grammzettelverteilen und Platzan- weisen, standen am Anfang seiner Karriere. Max