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Schlern
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Page 75 of 140
Date: 01.01.2013
Physical description: 140
258 Lospichl, Handwerk (wie Anm. 91), 41 u. 124. 259 Bruno Mahlknecht, Eine alte Schneider-Ordnung (1585), Der Schiern 52 (1978), 591. 260 Deshalb stellte der bereits erwähnte Schneider Wolfgang der Frau Trautson achtmal Wachslich ter zu je 1 Kreuzer in Rechnung (Hochenegg, Raitzettel [wie Anm. 203], 219/220). Den prekären Zuschnitt hat man wohl stets bei Tageslicht gemacht. 261 Ein Meister in Augsburg verdiente kaum 50 Gulden (Dirlmeier, 113). 262 Natürlich wurden nicht alle Handwerker gleich

, viele arme Meister könnten sich „nur kümmerlich nähren" (Germar, Schneiderhandwerk, 28, 33-35). 263 Schulz, Handwerk (wie Anm. 1), 154/155, 210-212. Die Kaufkraft der Löhne von Basler Lohn arbeitern im Garten- und Rebbau verringerte sich zwischen 1550 und 1599 um 47 %, bei den Straßburger Bauhandwerkerlöhnen belief sich der Verlust der Kaufkraft sogar auf zwei Drittel, bezogen nur auf die Entwicklung der Getreidepreise (Schulz, 211). 264 Das war zu dieser Zeit nicht mehr selbstverständlich. Wegen

der Teuerung wurde sonst den Handwerkern die Verköstigung mit einem Pauschalbetrag abgegolten (Schulz, 211). 265 Die Ordnung des Schneiderhandwerks der Stadt Salzburg von 1558 bestimmte, kein Meister solle einem Lehrjungen über 3 Kreuzer Lohn (wohl wöchentlich) geben (Lospichl, 36 u. 117). 266 Mahlknecht, 591/592. Nimmt man einen Tagessatz von 8 Kreuzern auch für den Schneider Wolf gang an, der um 1530 für die Trautsons gearbeitet hat, dann würde er bei den von ihm angege benen Löhnen

der Trautson (Hochenegg, Raitzettel [wie Anm. 203], 219/220). 267 Man rechnet mit 265 Arbeitstagen vor der Reformation (Dirlmeier, 131). Da man aber seitdem überall die Festtage zusammengestrichen hat, wurde von einer höheren Zahl ausgegangen. 268 Kein Meister bekam ständig Aufträge. Hatte er zwischen Ostern und Pfingsten meist viel zu tun, so folgte eine flaue Zeit von mehreren Monaten (Lenger/Lutum-Lenger, Schneider [wie Anm. 3], 211). Häufig wurde noch zu Weihnachten, Ostern, Pfingsten eine ganze Woche

nicht gearbeitet. 269 Eine mögliche Rechnung, die aus den früher gemachten Angaben resultiert: Geht man davon aus, dass ein Schneidergeselle täglich zwischen 8 (Altgeselle, Meisterknecht) und 6 oder 4 (gewöhnlicher Geselle, Junggeselle) Kreuzer verdiente und entscheidet sich für einen Durch schnittswert von 7 Kreuzern, so ergibt das bei einer Annahme von 5,3 Arbeitstagen je Woche rund 37 Kreuzer Wochenlohn. Da aber ein Meister einem Gesellen 8 Kreuzer Lohn je Woche (Sarntal 1555, Innsbruck 1573) bar

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Schlern
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Page 22 of 140
Date: 01.01.2013
Physical description: 140
die der Bruderschaft in der Frauenkirche zu Sarnthein von 1555 gehen etwas ins Detail. So sollte kein Meister einen Knecht halten, der einer unehrlichen Sache beschuldigt werde oder etwas gegen das Schneiderhandwerk getan habe. Umgekehrt sollte kein Knecht bei einem Meister arbeiten, auf dem solche Anklagen ruhten und der sich dagegen nicht vor dem Handwerk rechtfertigen wolle. Kein Meister dürfe einem Kollegen Gesellen abwerben. Werde ein Schneiderknecht krank, gebe man ihm ein Pfund Berner aus der Büchse

vorgeschrieben wurde, dass kein Schneidermeister mehr als zwei Knechte und einen Knaben halten solle, galt für das Sarntal, es dürften nur zwei insgesamt sein, es seien Knechte oder Knaben 109 . In Meran war man großzügiger. Hier gestattete man 1569 jedem Meister inner- und außerhalb der Stadt vier „Stock“ 110 , lediglich bei dringenden Arbeiten zu adligen Hochzeiten oder Trauerfeierlichkeiten sowie bei Lieferungen in Kriegszeiten dürfe er mit Wissen des Brudermeisters acht Tage lang einen fünften Stock

besetzen. Kaiserin Maria Theresia setzte 1744 die Zahl der Stöcke auf drei herab 111 . In Innsbruck wurden 1545 jedem Schneidermeister bis zu drei Gesellen und ein Knabe gestattet 112 . Sieht man von Lehrjungen ab, bedeuten die Zeugnisse ein Meister und drei oder zwei Gesellen. Die Ordnung des Weberhandwerks zu Rattenberg von 1538 geht sogar noch weiter. Sie erlaubte jedem Meister bis vier Knechte, außer einem Lehrling 113 . Aber sind solche Zahlen realistisch? Schließlich zählten Schneider und Weber

zeigt sich dasselbe Bild. Als 1523 der Kürschnergeselle Andre Thunhafen aus Hälle wegen Schmähworten eingesperrt worden war, intervenierten für ihn beim Rat drei Kürschnermeister 116 und vier Kürschnergesellen 117 . In der Ratssitzung, in der es zu einem Vergleich kam, fehlten zwei Kürschnermeister 118 . Demnach kamen bei den Kürschnern in Rattenberg auf fünf Meister auch fünf Gesellen. Da Rattenberg nur wenige kleine Handwerksmeister zu Inwohnerrecht zählte, die anscheinend meist oder öfter

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Schlern
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Page 70 of 140
Date: 01.01.2013
Physical description: 140
Heft München. Die drei mitteldeutschen Knechte (bei Hälle wird es sich wohl um Halle a. d. Saale handeln) sind anscheinend zusammen auf die Wanderschaft gegangen. 118 Bartime Sittenhamer, der 1528 durch Christof Holzkirchner ersetzt wurde, und Jorig Leitner, dessen Platz 1524 Marx Sturm einnahm. 119 Gerhard Fouquet, Wenn einer Meister werden will - Prüfungsaufgaben für Augsburger Schnei derknechte aus dem Jahr 1516, in: Wirtschaftlicher und sportlicher Wettbewerb, Festschrift für Rainer Gömmel

detaillierte Angaben zur Meisterprüfung und zum Meisterstück in verschiedenen deutschen Städten. 129 V. Reinsberg-Düringsfeld, Studien, 114. Auch die Schneiderordnung von Salzburg aus dem Jahr 1558 verfügte, kein Knecht solle zu einem Meister zugelassen werden, wenn er nicht zuvor in der Stadt zwei Jahre „genugsamblich" gearbeitet habe (v. Lospichl, Handwerk, 81 u. 117). 130 Widmoser, Blick, 322 (Kitzbühel 1427). 131 V. Reinsberg-Düringsfeld, 141 u. 171 (Meran 1496); vgl. Petrascheck-Heim, Meisterbücher

Urkunde 1960; Petrascheck-Heim, Meisterstückbücher, 166/167 143 Somit sind 50 % der Meisterstellen für Schneider in Innsbruck durch Meistersöhne oder ein heiratende Gesellen besetzt worden. Ein ähnliches Bild ergibt sich für die Bader und Wundärz te in Rattenberg. Bis 1581 lassen sich dort im 16. Jahrhundert zehn solche Gewerbetreibende nachweisen. Zwei waren Söhne von Rattenberger Badern, drei fremde Gesellen oder Meister heirateten die Witwe ihres Vorgängers (aus einer in Vorbereitung befindlichen

, „dann es sey ain gehaimb". Warum man ein Geheimnis um den Prüfungsstoff machte, ist nicht klar (ebenda, 166). 146 Abgedruckt bei Petrascheck-Heim, 213-218. Vgl. dazu auch Egg, Werkleute, 122/123 u. Gaisböck, Zünfte (wie Anm. 12), 165. In Augsburg verlangte man 1516 nur 13 Stücke, über die Stoffart werden keine Angaben gemacht (Fouquet, Meister [wie Anm. 119], 60-64). Es scheint allge mein üblich gewesen zu sein, dass man von einem Kandidaten Kenntnisse sowohl über geist liche wie weltliche Kleidung

verlangte. In Leipzig z. B. musste sich 1493 der künftige Meister

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Page 24 of 140
Date: 01.01.2013
Physical description: 140
die Verpflichtung, dass sich jeder zugelassene Meister einen Knecht halten solle. 1529 schärfte die Regierung dies Gebot ein 122 . Die Weisung von Regierung und Rat an die Handwerker, einen Knecht zu halten, hatte durchaus einen Sinn, weil dadurch stellenlose Gesellen aufgefangen werden konnten und so verhindert wurde, dass sie verbotenerweise als Störer in die Bannmeile Rattenbergs oder direkt in die Stadt hinein arbeiteten. Die Kitzbühler Schneidergesellen hatten 1431 eine eigene Ordnung 123 , die Meraner

) herstellten, dafür ihre Gesellen nach Stückwerk bezahlten 127 * 5 . Meister und Meisterstücke („Materie“) O b er nun gewandert war oder nicht, ein Schneidergeselle musste nach Abschluss der Lehre erst einige Zeit bei einem oder mehreren Meistern arbeiten, um sich das nötige berufliche Können anzueignen. Dann konnte er nach der Meisterwürde 128 streben. In Meran hatte er sogar noch zwei oder drei Jahre als Knecht am Ort zu arbeiten, wenn er hier Meister werden und sich niederlassen wollte 129

, dass er unbescholten sei, sich gut betragen und das Handwerk „ehrbarlich“ geübt hatte 132 . Das reichte, uml555 noch im Sarntal Meister zu werden. Die entsprechende Satzung der Schneider vermerkt nämlich, wolle sich ein Schneider im Gericht Sarntal niederlassen und Meister werden und habe er die erwähnten Unterlagen den Meistern des ehrsamen Handwerks vorgelegt, dann solle er als Meister angenommen werden und sich mit der Bruderschaft gebührlich verhalten 133 . Von einer Meisterprüfung

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Page 30 of 140
Date: 01.01.2013
Physical description: 140
Heft gestatte ihm, da er Alters halber nicht mehr selbst Hand anlegen könne, Aufträge, die man ihm gebe, durch seinen Knecht Lucas ausführen zu lassen. Der Rat schlug seine Bitte ab, weil sie bedeutet hätte, dass er neben Ober den Knecht als Meister anerkennen würde. Man wolle nach wie vor Paul für einen Meister bei der Stadt halten. Würde er sein Handwerk aufsagen, werde man einen anderen Meister erwählen 165 . Paul Ober, der in Ämering (Gemeinde Kramsach) wohnte 166 , verlor vermutlich

sein Meisterrecht in Rattenberg. Er erscheint jedenfalls nicht mehr in den städtischen Unterlagen. Kein Handwerker konnte sich ein Rentnerdasein leisten, auch nicht ein Schneider, es sei denn, er war ein reicher Tuchhändler und hatte das Kleidermachen nur nebenbei betrieben. Es war bei den Schneidern üblich, dass Frauen und Töchter der Meister mitarbeiteten 167 , doch war ihnen nur das Nähen, nicht aber das Zuschneiden und die Arbeit im Kundenhaushalt erlaubt. Sie machten im Allgemeinen das Futter

benötigte sie dann einen „Tafelschneider“, einen älteren Gesellen (nicht selten schon mit bestandener Meisterprüfung), der die Werkstatt leiten konnte. Oft war die Gewerbeerlaubnis der Witwe beschränkt 169 , z. B. auf Jahr und Tag oder bis zu dem Zeitpunkt, bis sie sich wieder verheiratete. Dann sollte ihr neuer Hauswirt Meister werden, wie es Ferdinand I. 1527 in der Generalordnung für alle Handwerke Niederösterreichs vorschrieb 170 . Rattenberg verhielt sich lange Zeit großzügig gegenüber Witwen

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Page 71 of 140
Date: 01.01.2013
Physical description: 140
meister Hans Schadow, Vater des bekannten Bildhauers Gottfried Schadow, seinen Schnitt vor bereitet: „[Der Meister nimmt] ein Stück Kreide zwischen Daumen und Zeigefinger, und wie ein Baumeister, der seinen Plan entwirft und die Distanzen absteckt, tupft er bald hierhin, bald dorthin auf das ausgerollte Tuchstück, mustert die weißen Tüpfelchen und zieht dann, zwischen eben diesen Punkten, die geraden und die geschweiften Linien, je nachdem es Schoß oder Rü ckenstück erfordert" (Theodor Fontane

-Heim, Figurinen, 13. Hier zeigt sich das altbekannte Bild der Bevorzugung von Meis tersöhnen oder jener, die eine Meisterwitwe oder -tochter heirateten (vgl. Schulz, 200, mit Hin weis auf die Lübecker Böttcher). 155 Lenzhofer, Schneiderhandwerk (wie Anm. 87), 136/137. 156 Germar, Schneiderhandwerk, 78/79. 157 In dieser Reichsstadt hatte sich der angehende Meister nach einer halbjährigen Vorbereitungs zeit einer neunstündigen Prüfung vor vier Meistern und dem Handwerksherrn der Stadt zu un terziehen

, indem er auf einem „Tafel-Tisch" allerlei alte und schwierige Trachten wie ein Präla ten- und Priestergewand, einen Ehrenrock der Ratsherren, eine Schaube (Obergewand, meist aus teurem Stoff) einer adligen Braut usw. „auf das netteste aufreissen" musste und dabei ver schiedene Fragen der Meister, die seine Risse mit Elle und Zirkel überprüften, zu beantworten hatte (Weigel, Abbildung [wie Anm. 36], 577). 158 StAR RS 1523-1532, 175'. 159 TLA Verfachbuch Rattenberg 50/10 (1565-1566), 55 (zu 1565; hier gibt er sein Alter

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Page 43 of 140
Date: 01.01.2013
Physical description: 140
waren nicht hoch. Als sie im Gericht Kaltem die Unverschämtheit besaßen, für einen einzigen Tag Arbeit im Haus der Kunden bis zu 1 Gulden außer der Kost 264 zu verlangen, schritt 1588 auf Klagen der Bevölkerung hin die Obrigkeit ein. Ein Ausschuss von 16 Männern, darunter der zuständige Richter, befand, ein Meister solle im Sommer wie Winter 8 Kreuzer täglich erhalten, ein Knecht, der ihn mit Zurichten und Zuschneiden vertrete, ebenfalls 8, sonst nur wie ein Lehrjunge 4 Kreuzer 265 . Das beschwere

die Einwohner nicht zu sehr und sichere den Schneidern doch einen angemessenen Verdienst. Da in den Nachbargemeinden alle Schneider ähnliche Tagessätze erhielten (8, 6 und 4 Kreuzer), werden sich wohl die Schneider im Gericht Kaltem gefügt haben 266 . Geht man davon aus, dass ein Rattenberger Meister um die Mitte des 16. Jahrhunderts 275 bis 280 Tage im Jahr arbeiten 267 und mit 10 Kreuzern Lohn täglich rechnen konnte, dann betrug unter diesem optimistischen Ansatz 268 sein jährliches Einkommen ungefähr

45 Gulden, bei 8 Kreuzern entsprechend weniger. Von 45 Gulden konnte ein Einzelner gut leben, aber nicht eine ganze Handwerkerfamilie, mochte auch die Frau mitarbeiten, zumal der Geselle Herberge, Kost und einen bestimmten Lohn erhielt, sein zusätzlicher Verdienst also nur zum Teil dem Meister zugutekam 269 . Die Lebenshaltungskosten der Handwerker sind unbekannt. Eine gutbürgerliche Familie in Nürnberg und Augsburg benötigte um die Mitte des 15. Jahrhunderts 100 Gulden zum Auskommen 270 . 100 Jahre

später wird es wegen der Teuerung und schleichenden Inflation erheblich mehr gewesen sein. Nimmt man an, dass der Haushalt eines Schneiders zu dieser Zeit bei bescheidener Lebensführung für vier bis fünf Personen (Meister, seine Frau, ein bis zwei Kinder 271 , ein Geselle) an die 80 Gulden verschlang, dann brauchte der Schneider unbedingt einen Nebenerwerb. Ein zweites Handwerk durfte es in Rattenberg nicht sein. Kleine Professionisten zu Inwohnerrecht konnten hier zwar einen handwerklichen

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Schlern
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Page 20 of 140
Date: 01.01.2013
Physical description: 140
war, mit dem Sammeln, oder besser gesagt, dem Stehlen des Wachses von den Leuchtern in den Kirchen zur weiteren Verwendung im Geschäft. Ferner wäre davon zu klagen, wie ich von dem Meister und der Meisterin sowie von den Dienstboten herbe Worte und mitunter auch Schläge, Kälte, Hunger und Durst bis zum äußersten zu ertragen hatte. Was ich auf solche und mehrfach andere Art für ein Elend ausgehalten habe, das würde kaum in einem großen Buch zu beschreiben sein. [...] Was die Tuchreste angeht, die vom Schneider

nicht verrechnet werden und wovon in allen Ecken der Werkstatt hohe Körbe voll stehen, so schien es mir doch als ein unerlaubter Diebstahl, diese zurückzubehalten.“ 97 Hatte ein Meister einen Lehrjungen aufgenommen, durfte er keinen zweiten anstellen, bevor nicht der erste ausgelernt hatte. War dieser freigesprochen worden, musste ein Meraner Meister zwei Jahre warten, bis er wieder einen Lehrling annehmen durfte, es sei denn, er kaufte sich mit einem Gulden jährlich von dieser Bestimmung frei

) noch nichts von einer Wanderpflicht wissen. Selbst die Generalordnung Ferdinands I. von 1527 für alle Handwerke Niederösterreichs - beispielhaft werden Zimmerleute, Maurer und Schneider genannt 103 - kennt keinen Wanderzwang für Gesellen, trotz mehrerer Artikel über Pflichten, Betragen, Lohn etc. der Handwerksknechte. Im 17. Jahrhundert jedoch wurde z. B. in Oberösterreich den freigesprochenen Lehrjungen vorgeschrieben, fünf oder sechs Jahre auf dem Handwerk zu wandern und zu arbeiten, vorher sollten sie nicht zum Meister

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