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Volksblatt
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Page 6 of 8
Date: 09.06.1866
Physical description: 8
nicht, und dann haben wir Fürsten nicht immer das Recht, durch einen Machtspruch uns in Familienangelegenheiten zu mischen.' — So war denn einmal die Bahn gebrochen und der Geselle fand seinen Muth wieder. „Allergnädigste Hoheit,' sagte er, erl.mben's, daß ich Ihnen den Hergang erzähl'. Ich heiß' Franz und bin der Sohn von einer armen Gärtnerswitwe in Erdberg. Ich hab' 's Tischlerhandwerk bei einem recht braven, ordentlichen Meister g'lernt, hab' mich auch immer recht glft mit ihm vertrag'n, bis mir das Unglück passirt

. Wenn i Meister wär' und das Geld hätt', mei Werkstatt^ einz'richten, so sollten's schatten, was i z'sammbring'. Alle feinen, Arbeiten beim Meister muß ohnedem ich machen. Es käm' nur d'rauf - an, wie g'sagt, daß i selber Meister wär' und um das wollt' i' Euer kaiserliche Hoheit bitten.' „Das hängt nicht von mir ab,' sagte der gütige Kronprinz. '„Der Kaiser, mein Vater, is der Herr und hat zu befehlen. Und wer weiß, was Dein Meister für gute Gründ' noch hat, daß er Dir seine Tochter nicht gibt. Er ist Herr

, gottloser Bursch, dtt an Sei bstm o rd denkt und hat ein alt'sMutterl z'Haus!' — Kronprinz Ferdinand wendete sich ab und ging den Sandweg hinab. Der Tischlergeselle stürzte auf die Knie, als wollte er seine Aeußerung abbitten, küßte dann die Stelle, wo der Kronprinz gestanden, sprang auf, raffte sein Arbeitszeug zusammen und eilte aus dem Garten. Wo lief er hin? Heim zu seinem Meister, oder eigentlich zu seiner Marie. Der klagt er nun das eben erlebte Unglück, daß er Nämlich den Kronprinzen

selbst von .ihm wollen? Doch faßte er sich schnell, warf sich in seinen Sonntagsstaat, und eine halbe Stunde später befand er sich im Audienzsaale vor Kaiser Franz dem Ersten. „Ah, grüß' Sie Gott, Meister,' sagte lächelnd der Kaiser. Nun waS Macht denn Ihre. hübsche Tochter, die Marie?' — Der Meister glaubte vor Staunen in die Erde , sinken zu müssen. Der Kaiser wußte von seinem schlichten Mädl, der Kaiser fragte um die Tischlerstochter! i,Was ist's denn?' fuhr der Kaiser fort, als der Meister nichts zu erwiedern vermochte

, „mit Ihrem Gesellen, mit dem Frä n^z,. der hat ja, glaub' ich, ein Aug' auf die Marie geworfen, wie sie auf ihn. Soll'n zwei saubere, brave, junge Leut'l sein — wär' Schad', wenn sie nicht zusammen kämen, denn ich werd' den Franz zu meinem Hoftischler machen, das können sie ihm sagen, sobald er Meister ist. „Majestät,' stotterte Meister R , „der Franz —Hoftischler?' „Ja wohl,' endigte der Kaiser, „das wird er sobald er Meister ist — und dazu, lieber R., können Sie ihm verhelfen. — Jetzt behüt' Sie Gott, grüßens

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Tiroler Stimmen
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Page 2 of 4
Date: 05.05.1865
Physical description: 4
Korrespondenzen. Innsbruck, 4. Mai. (Die Berliner Schneidergeselleu) haben in der vorigen Woche beschlossen, es sei nothwendig und gerechtfertigt, den Arbeitslohn um 20 Prozent zu er höhen. Darauf haben mehrere Meister als Antwort einen Brief veröffentlicht, worin sie die Billigkeit des Beschlusses der Gesellen zwar anerkennen, aber auch die Frage stellen: Wer soll die verlangten 20 Prozent zahlen? Die Mehrzahl der Gesellen sei zu einsichtsvoll, als daß sie ihre traurige Lage den Meistern

zur Last legen würden; die Gesellen wüßten, daß sich die Mehrzahl der Meister in derselben drückenden Lage besindet, wie die Gesellen. Die kaufmän nische Spekulation habe sich des Geschäftes bemächtigt, diese wisse die Konsumenten durch marktschreierische Annoncen „fabelhast billigerer" Einkäufe in die Kleidermagazine zu locken, wo der Bortheil, der dem Meister und den Gesellen zukommen sollte, dem zungenfertigen Kaufmann in die Tasche fließt, während Meister und Gesellen bei der Arbeit Hunger leiden

. Schulze-Delitzsch, der große Meister, beobachtet bis zur Stunde bei dem Kampfe zwischen Arbeiter und Arbeitgeber ein mysteriöse« Schweigen. Die Laffale'sche Partei hingegen hat im „Socialdemokraten" auf die Bedenken der Meister geantwortet und zwar wie folgt: „Uns scheint die Antwort auf die Frage: wer soll die 20 Prozent zahlen, sehr ein fach. Die Herren Schneidermeister, d. i. die s. g. „kleinen Meister", vermögen allerdings vielleicht nicht, sich au ihren Kunden wieder zu erholen. Allein hierunter

können die Gesellen nicht leiden. Der ganze Sachverhalt beweist auf's neue, daß die kleinen Meister durch die Fortentwicklung un serer Jodustrieverhältnifle immer mehr unmöglich werden; was aber nicht die Sache der Gesellen ist, dir die Löhne in die Höhe zu treiben suchen müssen, ob auf Kosten von Meistern, Sprkulaaten oder sonst wem, kann ihnen einerlei sein. Der Krieg Aller gegen Alle — das ist die traurige Signatur der jetzigen Jadustrie» und Produktions Bewegung." Wir danken für diese offene Aufklärung

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 20.04.1870
Physical description: 4
des Plebiscit bestimmendes kaiserliches Deereterscheinen. Die Scrutininmsdauer soll nur eiutägig sein. Belgien. In Brüssel ist ein Diebstahl von Vz Mill. Fr. entdeckt worden. Die Thäter sind verhaftet. Er wollte in den Bodenraum dringen, der cinem glühenden Ofen glich, da der Wind hin- <uiblieS. Dachziegeln und Sparren fielen pras selnd herab. Der Augenblick d.r höchsten Gefahr war gekommen. Friedrich erfaßte mit kräftigen Armen den Meister und trug ihn hinab ans dem Mühlgebäude in den Hof, wo Märchen

brannte zur Hälfte uieder; das aus Bruch steinen erbaute Erdgeschoß blieb stehen. Das Wohnhaus war gerettet. Die Nachbarn drückten dem Meister ihr Bedauern aus und zogen sich zurück. Gegen zehn Uhr war die Familie in dem Wohnzimmer versammelt. Der Meister saß betrübt nr seinem Lehnstuhle und Fran Su sanne weinte. — Ich lasse es mir nicht nehmen, rief sie» das Feuer ist angelegt; den ganzen Tag hat Nie mand das Müblgcbände betreten, es kann eine Unvorsichtigkeit nicht stattgefunden haben. Wir wurden

erst durch Klärchen aufmerksam gemacht, die den Brandgeruch in ihrer Kanuner verspürt hatte. Da liefen wir mit Wässer hinauf. „ Aber^ unsere Kräfte waren zu schwach. — Und meine Ehre ist dabin! murmelte der Meister. Die Leute werden glauben, ich selbst habe das Feuer angelegt... .Morgen ist der erste Oktober. . . O, daß das Unglück heute pafsi- reu müßtet ; Der alte Meister legte beide Hände vor das Gesicht. - ^ ^ . ' Friedrich konnte nicht länger dem Schmerze !des armen Meisters zusehen: er hielt

es für an gemessen/ die in Aussicht stehende sichere Hülfe ihm zu verkünden, zumal Klärchen winkte, daß er^selbst dem peinlichen-Znstande ein Ende ma chenmöge. Sie gab , ihm unbemerkt das Taschen buch zurück. In dem Augenblicke als er sprechen wollte erhob sich der Meister. Friedrich, sagte er mit bebender Stimme, ich bin ein ruinirterMann nnd mnß mit Schmach beladen, mein Eigenthum verlassen. Das Geschäft kann ich nicht wieder anfangen, es ist unmöglich... Wohin ich mich zunächst wende, weiß

ich . noch nicht . . . - Wie. gern hätte ich Sie - behalten, denn Sie sind brav und fleißig: aber ich, selbst werde als Taglöbner arbeiten müssen. Die Mühle kommt zum Verkaufe, sie ist nach dem Brande weniger werth, als zuvor. .. Es wird-nicht ein-- mal dieHypothek gedeckt werden,, für mich-bleibt nicht ein Thaler... - Ziehen Sie weiter, Friedrich, eine gute Stelle kann Ihnen nicht-fehlen. Meister, sagte bewegt, der jnnge Mann, ich bitte Sie um eine Gefälligkeit. Neymen Sie mich als Compagnon in Ihr Geschäft: Ich komme

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 4
Date: 11.05.1863
Physical description: 4
. Dem Manne ent« gingen natürlich die zwei durch edle freie Formen hervorragendsten Statuen des Monumentes König Arthur und Theodorich nicht, und sein auf dem Ge- biete der Kunst so fein gebildeter Blick erkannte sie für Werke Peter Wischers, des berühmtesten deutschen Erz- gießers in Nürnberg Sprechen hervorragende Kunst werke zu dem durch langes Studium geübten Kenner, von ihrem Meister in fast untrüglicher Sprache, — so lag es Herrn Prof. Lübke doch daran, seine Entdeckung auch durch Documente

, welche noch zu Lebzeiten deS Kaisers über den Stand der für daS Denkmal begon nenen Arbeiten von der Regierung aufgenommen wurden. Nach diesen Verzeichnissen ist Gilg Seßl- schreibe? von Augsburg, Hofmaler Kaiser Maximi lians, der mit der Oberleitung des Unternehmens be traute Meister. Das erste Inventar vom Mai 1S13 gibt Auskunft über die Standbilder, welche Meister Gilg seit dem 13. Dezember 1503 für das Grab Sr. Majestät angefertigt hat. Es sieht ziemlich dürftig damit aus, denn erst ein einziges Bild (König Ferdi

desselben Jahres beinahe zum Guß fertig vorfand. Aber man könnte immer noch fragen: wurde das Bild wirklich vollen« det? Kam es nach Innsbruck? Folgten ihm andere nach? Die nächsten Nachweisungen betreffen ausschließlich diejenigen Bilder, welche in Mühlau nach Meister Gilgs Angaben gegossen wurden. Noch zwei Jnven« tare, eines abermals von 1513, das andere von 1516, liegen vor. Sie zeigen den stetigen, wenn auch lang samen Fortschritt der Arbeiten; aber selbst 1516 sind erst zwölf von den Standbildern

, welche nach Nürnberg weifen. In einer Urkunde von 1513 ver langt Meister Stephan Godl für das Messingbild Graf Albrecht von Habsburg 23 fl. rhein. per Cent- ner, „wie dann dem Maister von Nürnberg gegeben Wirt, und auch mit Maister Gilgen Seßlschreiber dar auf vertragen ist.' Hr. Schönherr, dem ich auch diese wichtige Notiz verdanke, bemerkt dazu: dies könne sich nur auf die Kolossalbilder beziehen, da diese nach dem Centner, die Statuetten nach dem Stück bezahlt wur den. Wer aber könnte dieser »Meister

, damit die Arbeit zu Sr. Majestät Grab bei Peter Bischer ge fördert und der Meister bezahlt werde. Der Gesandte berichtet dann, der Rath von Nürnberg habe sich ent- schlössen, dem Kaiser zu den früheren Anlehen von 10.000 fl. noch 4 bis 5000 fl. vorzustrecken, unte? der Bedingung, daß diese ganze Summe innerhalb drei Jahren bezahlt und Jakob Fugger zur Zakluna angewiesen werde. (Schluß folgt.) Verantwortlicher Redakteur: SZinzenz Wassermann. — Herauigegeben von ter Wagner'schen Universitäts-Buchhandlung

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 04.09.1863
Physical description: 4
, mit heute trete ich in meine Vaterrechte. In diesem Briefe be wirbt sich ein Meister unfcrer Kunst, der sich eist später nennen will, um Dich; Du weißt, was ich mir gelobt habe, cr erhält Deine Hand.' „Ich weiß es, Vater, vernimm denn mich mein Wort. Mein Herz gehört Messis, die Hanc allein verschenk ich nicht.' Den Ausdruck des Unwillens, womit der Vater drohte, verhinderte der Eintritt eines Dieners mit der Meldung, ein fremder Herr frage nach dem Meister. »Heiß ihn eintreten,' befahl Lukas

ist, wollte ich hinzufügen.' Je schncller die Freude des Vaters gewesen war, um desto heftiger brach sein Zorn loS; er befahl ihr unverzüglich dem Fremden die Hand zu reichen. cr drohte mir Eitterbung. mit den Klostermauern. Ja cobäa saß still und bleich, ohne ein Wort zu ent gegnen. Der Uiibekaniue heftete einen langen, recht innigen Blick auf die geprüfte Dulderin, dann bat er den Meister: »Laßt mich sie fragen,' und sprach vann zu Jacobäa: »Ich sagte Euch nicht, weß Namens nnd Standes ich bin. glaubt

aber meinen Worten: unwürdig ist der Eurer Hans nicht, der vor Euch steht. Ich nenne Besitz, ja Reichthum mein, ich bin geehrt; und wie ich meine Kunst verstehe, beweist dieö Bild. Wollt Ihr auch jetzt noch mir Euerc Hand verweiger.:? „Auch jetzt noch. denn sie ist nicht mehr mein. Dem Schmied von Antwerpen. Qnüitin Messis. der fortzog nach Rom. dorr Maler zn werden unv so mich von dem Vater zu erringen, bin ich verlobt.' „Mit Eurem Wissen und Willen, Meister FloriS?- „In keiner Weise, wo denkt

Ihr hin? Ich dem Abnitenerer mein Kind verloben, einem Schmieve der. wer weiß wo jetzt, sein schmutziges Handwerk treibt. Aus Trotz und hinter meinem Rücken hat diese Verlobung stattgefunden, von der ich übrigens jetzt das erste Wort erfahre.' «Meister Floris erlaubt, tast ich Euer soeben aus gesprochenes Urlheil ein vorschnelles nenne. Messis ist weder ein Abintheuerer noch ein schmutziger Hanv werter; ich traf den Quintin —« Wer beschreibt den Jubel, mir welchem jetzt Jaco bäa den Sprechenden »»lerbrach: „L> sagt

mir schnell, ist cr ein Maler geworden, groß und weltberühmt, wie ich ihn mir in meinen Liebesträumen gedacht? Ach. wie seid ihr mir lieb seitdem ihr mir gesagt, daß Ihr ihn getroffen.- »Er ist ein Maler geworden. seine Bilder rühmt man weit und breit.' Wieder jnbelte das Mädchen auf, des Fremden Worte waren ihr eine Musik, die sie lange «nicht mehr gehört. »Traun,- rief Meister Luccas dazwischen, „das nenne ich schlau sein; Ihr habt Euch da ein allerliebstes Märlein zusammeuconsiruirt

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 8
Date: 11.01.1869
Physical description: 8
angekauften Kunst- pegenstände auS der Kapelle dcS Schlosses Annaberg in Vintschgau berichtet die Volks - und Schützen - Zcituug: Dos Landes - Muicum l at durch den ?nlauf der Kuust- ge,,cnstSndc der Kapelle des Schlosses Annaberg in Vintschgau unbestritten eine bedeutende Bereicherung erhalten. Die erworbenen Gegenstände sind: 1. Ein Altarbild, von dem bisher ungekannten Meister Sebastian Schcl, Maler zu Innsbruck, gemalt; 2. der hiezu gehörige und mit den» Bilde in künstleiischem Zusammenhange siebende

mit einer Stadt, zu welcher der Meister feine Vaterstadt Innsbruck als Vorbild benützte und zwar die gegen den Jnn gelegene Stadiseite vom Eck am Urfuliner- Giaben biSzumKräuterthurm; so bat Innsbruck im Jabre 1517 ausgesehen. Das Bild ist sehr schön komponirt, die Gruppirungen vortrefflich, die einzelnen Fignren mit Porträiköpfeu (wahrscheinlich der Annaberger - Familie) sind von edler Haltung und strenger Zeichnung. Nur einzelne Kindeifignren tragen die Mängel, welche man an olldeutschen Bildern so hänfig

abgeschicktes Mitglied (Dr. Schönherr) die alten Kunstgegrnständc eiwcrben, waS denn anch um den Preis von 1225 fl. geschehen ist. Dieie Kunstgegenstände bleiben somit den» Lande dauernd erhalten, die Kunstgeschichte aber ist uni einen Künstler namen und ein Kunstwerk reicher gewoiden, denn wir baben keinen Zireifel, daß sie fortan deö MeisterS Schel ai,S Innsbruck und seines Werkes rühmend erwähnen wird. Schließlich wollen wir nech daö Wenige mittheilen. waS nnü über Meister Schcl ans Uikünden dcS

war, die Arbeiten der Jnnsbrucker Meister zu besichtigen, sprach sich höchst anerkennend darüber auö. Jin J^hre 1513 heiratbetc Schel die hinterlassene Wittwe dcS Trom peters Lutzen Mahr von I luöbruck, Barbara Starnberger, welche cine jährliche Pension von 12 sl. auS der landeö- sürslli'chen Kammer bezog. 1552 entwarf unser Meister im Auftrage der Regierung einen Plan zur Befestigung an der MartinSwand. 1553 machte cr cine „große Vifi- ruug der Ehoraltarotas.l' im Stiftbau (Hrfk-rchc). 1.553 malte Schel

im Auftrage K. Ferdinands „die Eontref.ktur auf Tuch weiland Kaisers Maximilians mannSlang in ei nem kaiserlichen Habit, so die kgl. Majestät in Metall zu gießen vcroidnct hat'. Bei dieser Albeil erscheint auch ei» Schüler SchelS, der „Geselle' HannS Rcisachcr thätig. Sebastian Schcl starb 1551, seine hinterlassene Wittwe finden wir 15V3 im Hofspital. Historienmaler G. Mader wird sich im Laufe die ses ^»ncis nach Zlorcnz begeben, um dort altiialienische Meister zn studiren; im Sommer

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 11.01.1871
Physical description: 8
des Landeshauptschießstandes die Hoffnung aus, nächstens wieder zu komme», bei Fe uillet on. Die Uhr auf dem Münster in Straßbnrg. Als der weltberühmte Bau des Straßburger Münsters vollendet war, hegte der Magistrat der Stadt den Wunsch, den Thurm durch eine kunst reiche Uhr zu zieren. Lange war kein Meister zu finden, der sich die Ausführung eines solchen Werkes zutraute; endlich meldete sich ein aus weiter Ferne gekommener Uhrmacher, Jsaak Hab- rich mit Namen, ein schon hochbetagter Greis, der sich erbot, sür eine gewisse Summe eiu

Uhr werk auf der Höhe des Thurmes aufzurichten, wie bis jetzt in allen Landen keines gefunden. Das Anerbieten wurde freudig aufgenommen, und der Meister begann die mühevolle Arbeit. Nach jahrelangem unablässigem Streben war das Werk vollendet, uud Alle, die schauten, staun ten es mit gerechter Bewunderung an. Nicht nur zeigte die Uhr die Stunden, sowie die Tage und Monate des Jahres, es war an ihr anch eine große Erdkugel angebracht, mit Auf» und Niedergang der L?onne, welche, sowie die Erschei

, daß Straßburg die einzige Stadt sein und bleiben möge, die sich dessen zu rühmen habe; und dieser Wunsch führte endlich zu dem schrecklichen Vorsätze, de,5i ehrwür digen Meister, statt ihm seine Kunst und seinen Fleiß zu lohnen, die Augen ausstecheu zu lassen. Um aber zu einer so fluchwürdigen That einen Vorwand zu haben, und weil sie, ohne Rechts- schein, eine solche Grausamkeit an dem vom Volke hochgeehrten Manne auszuüben sich scheuten, nah men sie ihre Zuflucht zu dem leicht zu trügenden Aberglauben

jener Zeit. Sie klagten den Meister an, er habe die Uhl nicht ohne dämonische Hilfe zu Stande bringen könne», stehe mit dem Teufel in innigem Ver kehr und brachten durch Gefängniß und Tortur den Unglücklichen dahin, daß er sich dieses Ver brechens schuldig erkannte. Sosort erklärten sie ihn des ansehnlichen Preises, der ihm für das Werk bedungen worden, verlustig und verurtheil- teu den Armen, geblendet zu werden. Bevor jedoch die Schändlichen ihr Unheil vollstrecken ließen, erklärte der Meister

. Unniitt.lbir darauf wurde die unerhörte Grausamkeit vollbracht, und der schuldlose Greis sah das Tageslicht nie wieder. Bald aber gewahrte man mit Schrecken, daß daS G.ockenspiel verstummt sei. Die grausamen Urheber der unmenschlichen Th.it ahnten jetzt zu spät, daß der Meister das kunstreiche Äet»iebe absichtlich zerstört habe, nm sich an der barbari schen Eitelkeit und Ruhmsucht des Magistrats zu rächen. Und so war eö in der That. Der

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Meraner Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 26.02.1870
Physical description: 6
wurden mehrfach Blutspnren aufgesunden, desgleichen an den Werthpapieren im Kasten» der geöffnet war. Unger. schlief von seiner Fa milie durch ein Zimmer getrennt, und dieselbe hat in der Nacht kein Geräusch gehört. Die Nach barpartei will jedoch um 12 Uhr NachtS Unger braune Haupthaar, das nur einer geringen Nach» hülfe bedürfte, um geordnet zu erscheinen. Wenn Meister und die Meisterin die genannten oer Eigenschaften erkannt haben wollten, so hatte die Tochter schon auf den ersten Blick erkannt

, daß der fremde Mühlknappe ein wirklich schöner Mann war, so schön, wie sie bisher noch keinen gesehen hatte. Darum bediente sie ihn auch flei ßig und lud ihn zum Essen ein. Und wie ma nierlich war sein Benehmen; so viel der fremden Mühlknappen auch dagewesen, mit ihm ließ sich keiner vergleichen. Hätte er sich nichr für einen Müller ausgegeben, man würde ihn für einen jungen Kaufmann gehalten haben. Dem Meister wollte das handwerksmäßige „Du' nicht so recht über die Lippen als er nach dem Namen des Zuge

wanderten fragte. — Ich heiße Friedrich Winter, war die Ant wort, und habe vor einem Jahre meinen Mili- tairdienst beendet; ich war Unteroffizier in einem Husaren-Regimente. — Schon Unteroffizier? — Ja, Meister. — Du hättest fortdienen sollen. i—Ich konnte demSoidatenleben keinen Ge» sihmack abgewinnen, trotzdem man mich avanciren ließ. Als mei. e Zeit.um war, «ahm ich den . Abschied und suchte da? mir liebgewordeue Hand werk wieder hervor, das, wie jedes andere, einen goldenen Boden hat. Göpel konnte

... In dem Jahre, daß ich frei bin, ist es mir nicht geglückt, eine dauernde Stellung zu finden . . . Glauben Sie nicht, Herr Meister, daß es an mir gelegen hat; ich fand überall so ungünstige Ver hältnisse, daß ich freiwillig wieder zum Wander- stabe griff. Zank und Streit sind mir ebenso verhaßt als eine unwürdige Behandlung. Ein Knappe, der seine Pflicht thut . . . — Ganz recht, unterbrach ihn Göpel, der muß gut behandelt werden, der seine Pflicht thut. So denke auch ich und bin dabei stets gut gefahren

wir weiter reden. Abgemacht! Nach Tische legte der Knappe seine Papiere vor; sie bestätigten Alles, was Friedrich Winter von sich gesagt hatte. Aus den Dienste», die er in den letzten Jahren gehabt, war er freiwillig geschieden und die Meister hatten ihm gute Atteste gegeben. Auch das „Führungs-Attest,' daS ihm sein Oberst ausgestellt, nannte ihn einen tüchti gen, zuverlässigen und ordnungsliebenden Soldaten. Da Bedenken nicht vorlagen, wurde das Engage ment abgeschlossen. Der Meister hörte nun die Klagen

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Meraner Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 23.02.1870
Physical description: 6
das Handwerk, den Meister und die Gesellen! Göpel hatte sich erhoben. — Danke, mein Freund! . — Bin ein reisender Mühlknappe. — Kann eS mir wohl denken. Und ich bin der Meister in dieser Mühle. . . Der Fremde nahm den mit glänzendem Wachs tuche überzogenen Hut ab. Ein interessantes Jüuglingsantlitz ward sichtbar. DeS Meisters Blick glitt übn die schlanke, jugendlich kräftige Gestalt hin, die mit einer blauen Blouse beklei det,war und einen wohlgefüllten Tornister auf dem. Rücken trug. Ein . bunteS Tuch

. schlang sich nachlässig um den Hals, der, wie das Gesicht, arg von der Sonne, gebräunt war. PantalonS und Stiefel befanden sich, wäS, bei reisenden Handwerksburschen selten der Fall ist, im de nen Zustande. , Der erste Eindruck,, den der Meister empfing, war so. günstig, daß er so fort, seinen Geldbeutel zog und nach einer Münze suchte. . , — Meister sagte der Geselle, ich bitte nicht um einen Zehrvfennig. — Oho! rief Göpel . So lauge , ich nicht, muß, nehme ich die Mildthätigkeit nicht,rn Anspruch

. / : DaS ist brav, sehr brav! Du siehst auch gut aus, mein Sohn, mußt ordentlicher Leute Kind sein. Was willst Du denn/ wenn Du den Zehrpfennig, den ich jedem Knappen reiche, ver schmähest? — Ich suche Arbeit, Meister! — Das läßt sich hören. — Wenn ich bei Ihnen eintreten könnte.... — Muß es denn gerade bei mir sein? Der Wanderbursch lächelte. . — DaS nun eben nicht ; aber da die Mühle mir am Wege liegt, wollte ich doch fragen, denn ich wandte nicht gern lange. — Glaube schon

, daß es sich machen wird. Der Meister ging in das HanS, der Geselle folgte ihm. Nach Handwerksgebrauch lud er den Wan derer zu Tische ein. Als er in das Wohnzimmer trat, hüpfte ihm die Tochter, entgegen. Klärchen, wir' haben heute einen Gast. DaS schöne Mädchen sah ihn erstaunt an. —Einen Gast? -> Sa. ' — AuS. der,,Stadt? — Nein, einen wandernden Mühlknappen, der mir wohl gefällt. ... ^ — Kannst ihn brauchen, Vater; Franz Eck hardt will'fort .. . -7 ^ ? — Werde auch nicht WerlesenS^machen mit dem Menschen der sich so ungebührlich

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Meraner Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 09.02.1870
Physical description: 4
hatte die Hände slach in ein ander gelegt und s.ih fragend den Landmann an. — Der Herr Professor kennt mich wohl nicht mehr? Freilich, vor einem Jahre war ich das letzte Mal hier ... ich bin ja Karl Göpel, der Müller ans Tanzendorf ... — Ah, ah! rief Taube mit weicher Stimme und süß lächelnd. » — Mau verändert sich schon in der Zeit, Herr Professor. — Jawohl; wie aber ist der Meister in mein Zimmer gekommen? Ich hatte Austrag gegeben, daß Niemand, wer sich auch melden lassen möge, mich in meinen Studien störe

Blätter melden, daß der kai serliche Prinz dem Papste ein „eigenhändiges' Handschreiben habe zukommen lassen. Der Kron prinz will vermuthlich wissen lassen, daß er schon — schreiben kann. — Ich gebe es gern zn, Herr Professor; aber das, was ich mit Ihnen zn sprechen habe ... — Mag sein was es wolle, die Störung bleibt mehr als unangenehm. Wer hat dem Meister die Thür geöffnet ? — Jungfer Dore, Herr Professor. — Ah, ah, meine Magd! Es ist die erste Eigenmächtigkeit, die sich die gute Seele erlaubt

. — Ich komme, Herr Professor, in der Geld angelegenheit . . . Der Gelehrte fragte rasch: — Sie wollen das Kapital zurückzahlen? — Nein! — Gehen Sie zn meinem Anwälte, dem Herrn Doctor Krug, der mit unbeschränkter Voll macht ausgestattet ist. Meine Studien, meine Gemnthsvenassnng. meine Gesundheit . . . AlleS legt mir eruste Rücksichten ans . . . Ich kann mich mit materiellen Dingen nicht mehr befassen... Gott befohlen, lieber Meister! Der Meister schüttelte sein kräftiges Hanpt. — Gott befohlen, lieber

Herr? daS klingt ganz gut, aber es ist doch nicht wahr. Der liebe Gott hat mir den Gedanken eingegeben, mich an Sie zu wenden . . . hören Sie mich doch an, das ist doch wahrhaftig nur eine kleine Mühe. Taube kniff die Lippen zusammen, senkte ge messen die Augenlider und drückte die lange» dürren Finger, daß sie knackten. Meister Göpel * Eine neue Erfindung sind die Dochte für Petrolenm - Lampen auS Filz, welche nicht nur Brennstoff ersparen, sondern auch ein helleres, reineres Licht geben

Si tuation gekommen; aber ich kann bei den» besten Willen nicht helfe». — Nicht helfen? — So habe ich gesagt. — Ich bitte ja nur nm ein Jahr Nachsicht. — Thut mir leid! — Herr Professor, ich habe schon 3600 Thaler Zinsen und zwar sehr pünktlich bezahlt. — Wie es Ihre Schuldigkeit war, lieber Meister. — Aber es ist doch Chriitenpflicht, seinem Nebenmenschi» hülfreich die Hand zn bieten. Der Professor lächelte süß, sehr >üß. — Ich habe Ihnen die Hand zwölf Jahre lang geboten, mehr kann ich nicht thnn

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 02.03.1870
Physical description: 4
können uns nicht erinnern, in Meran etwas Derartiges gehört zu haben. DaS Zusammen wirken war musterhast ; daS Spiel des Einzelnen meisterhaft. Am interessantesten war wohl das Originalthema mit Variationen vom Concertisten. Schon das Lied, das im vorletzten Concert aus geführt wurde, berechtigt.' uns zu großen' Hoff nungen; allein das halten wir nicht erwartet. Wenn man bedenkt, wie wenig gediegene Arbeiten in diesem Genre existiren — die unserer großen Meister ausgenommen — wenn man ferner be denkt

. — Ich zahle ihn Dir voll sür den ganzen Monat. Auch will ich Dir ei» Attest schreibe»», mit dem Du zufrieden sein sollst. Jetzt gehe und wenn Du zur Abreise fertig bist, hole Dein Geld! Franz stand zögernd an der Thür. — Meister! murmelte er. — Was noch? Daß man mich Knall und Fall fortjagt, habe ich doch nicht verdient. — Disputiren wir nicht mehr, die Sache ist abgemacht! Es wird, für uns Beide gut sein, wenn wir uns trennen. Der Knappe warf einen Seitenblick auf den Meister. — Für uns Beide? fragte

er höhnend. Göpel stutzte. Einen so schrecklichen Blick hatte er noch nicht gesehen. — Was soll das heißen? fragteer streng. — Zch meine nur, Meister! — Willst Du etaa Rache an mir nehmen? — Nein, das will ich nicht. — In Deinen Worten liegt eine Droh ung, die nicht schwer zu verstehen ist. Hüte Dich Franz ... Zch habe lange Nachsicht mit Dir gehabt! Der Knappe verließ brummend das Zimmer. — Dieser Franz ist ein gefährlicher Mensch, dachte Göpel. Ich werde froh fei»/ wenn er meinem Hanse den Nucken

herein... man merkte es schon, daß hier eine' sorgsame Hand waltete. Die Instruktionen, welche, der Meister ertheilte, schienen fast überflüssig zu, sein, denn Friedrich fand Alles selbstverständ lich und sragte nur nach Dingen, die er nicht wissen konnte. — Neue Besen kehren gut, dachte der Meister Bleibt indeß dieser Knappe, wie er sich anläßt so kann ich von Glück sagen. Wir werden ja sehen

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 12
Date: 25.11.1871
Physical description: 12
, um seine Kun den zu befriedigen — und „der Kund'? läßt den Meister in respektvoller Stellung vor sich stehen und zahlt nicht. Mittags soll aber der Meister die Ge sellen pünktlich bezahlen. Glauben Sie sicher, meine Herren! daß auch die Meister nicht auf Rosen gebettet und daß auch sie billiger Berücksichtigung würdig sind. ^ Sie mögen freilich nur das Bene der Meister im Auge haben, Sie sehen, daß A oder B gegen 11 Uhr Vormittags sich einen „Pfiff' und Abends ein ^GlaS' vergönnt, aber „Pfiff' und „GlaS

' schmecken oft sauer, eS hängt viel Verdruß und Sorge daran und manchmal muß nach hierortiger leidiger Sitte der Meister in das Gasthaus, weil er den Gastwirth zuzjseiuen Kunden zählt. Versehen Sie sich nur in die Lage des Meisters und sie werden billiger ur theilen. ' °'3) „OiviiZü, midi liclzut, non oinniii vxpeZiunt^ hat einst St. Paul geschrieben, d. h. man muß klug sein^ in.der Welt und .umsichtig. Die Handwerks- gehilfen haben nach dermaliger Gesetzgebung ein außerordentlich wichtiges Befugniß

sind, wenn man ihnen keine Handhabe bietet. Dui^h häufige und allerwärtige StrikeS beschwören sich die Gesellen viele und mächtige Feinde herauf und sie haben eS schließ lich sich selbst zuzuschreiben, wenn ihre bisherigen Freiheiten beschnitten werden. UeberdieS wollen Sie ja Alle früher oder später Meister werden. Als solche brauchen Sie Gesellen. Wenn Sie nun dermalen in Ihrem Stande den Beist der Rücksichtslosigkeit und des Widerspruches großziehen und ernähren, so werden Sie da« Bittere dieser Frucht «inst

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 4
Date: 08.02.1864
Physical description: 4
ten. Zu ihnen gesellten sich bald: Wlißmann, der Bäcker. Hochonf. Zunftmeister der löblichen Zimmer innung ; scrncr die Aclttsten der Schmiede-, Krämer«, Wcißliiiitr» und Maurerzunft — und daS Zimmer der Hcrberge füllle sich endlich so sehr, daß eS kaum alle Gäste zu fassen vermochte. AIS die Meister Platz genommen halten, erhob sich Neucholb, der Schiffer, in dessen Gcsichtszügkn Spu ren deS tiefsten Schmerzes lagen und sagte zu den Versammelten: .Brüder! Es ist kein Gelage

, meine Brüder, welchen Werth wir immer darauf legten und daß wir nur bei großen Festlichkeiten auS den Bechern tranken und bei feierlichen Prozessionen unsere Fahnen mit Stolz trugen. Ich habe Euch nun die traurige Kunde zu bringen. daß sich die Eroberer unserer Stadt schon einiger dieser Zierden bemächtigt und manche sogar vernichtet haben.' Als vie Meister diese Worte hörten, erbebten sie sichtlich, und in die Augen der Aeltesten unter ihnen traten Thränen des Schmerzes. „Die löbliche Binderzunfl.' fuhr

Reinhold fo>t. „war die erste, die von dem harten Schlage betroffen li'urte, und mein Bruder Ludwig brachte mir gestern die traurige Botschaft gerade in dem Augenblicke, als auch bei mir einige Strickleiter mit ihrem Anführer einkehrten und mich zwangen, ihnen unsern Zunstbe- cher einzuhändigen, der ein Geschenk von Nudolph dem Habsburger war.' „Und die schöne Fahne der Schifferzunft?' fragte einer der Meister. »WaS diese betrifft', antwortete Reinhold, «so setzte eS einen K^mpf ab, der für mich leider

ein trauriges Ente nahm und über den Euch unser junger Freund Heinrich, den ich deshalb mitgebracht habe, nähere Auskunft geben soll. Mit Eurer Erlaubniß wird er Euch die Sache vortragen.' Nachdem die Meister alle durch Zeichen ihre Zu stimmung gegeben hatten , begann der junge Zunjt- genosse: »Ich fühle mich hochgeehrt, meine Freunde, in der Versammlung so erfahrener Meister ein Wort reden zu dürfen. Ich kenne meine Unwürdigkeit, in Eurem Rathe zu sitzen und wäre auch meinem Gönner, dem ehrsamen Meister

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Bozner Zeitung
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Page 5 of 8
Date: 06.09.1870
Physical description: 8
in seinem Laden. „Meister Bronner kennt mich wohl nicht mehr?' fragte Iwan. „Nein, mein Herr. Kommen S-e meinem Gedächt nisse zu Hülse ...' „Vor zwanzig Jahren, ehe man mich nach dem Kaukasus schickte, balle ich diese Narbe nicht, die mein Gesicht entstellt; da meinten Sie, ich hade große Ähn lichkeit mir Marie Zaluski...' „Iwan! Iwan! Herr Graf!' rief der Meister. „Der Bruder der unglücklichen Marie!' Beide Männer reichten sich bewegt die Hände. „Es ist eine lange Zeit verflossen, seit wir uns in Wien

trennten,' jnhr Iwan fort; „ich habe ein viel bewegtes Leben geführt, bin auch vor eilf Jahren in Wien gewesen, fand aber Meister Bronner und Melita nicht mehr dort vor! Nachbarn sagten mir, er hab« sein Häuschen verkaust und sei ausgewandert, es wisse aber Niemand wohin.' Der Juwelier ließ seinen Gast in das Slübchen treten, das an den Laden grenzte. »Hier, Herr Gras, können wir uns auSsprechen,' iagte er. „Es ist selbst nöthig, daß wir die gemachten Erfahrungen uns gegenseitig mittheilen. Melita

be findet sich in ihrem Zimmer — ich werde sie nur dann rufeu, wen» wir uns ausgesprochen haben. ! O, Sie sollen die Jungfrau sehen, Herr Gras; sie ist daS täuschende Ebenbild ihrer armen, unglücklichen Mutter.' „Ich habe Melita mebr als einmal gesehen, habe sogar über sie gewacht. Durch sie habe ich erfahre«, daß Meister Bronner setzt in Moskau wohnt. . . Doch, ich berichte Ihnen das später; jetzt erzählen Sie.' „Als Maria, Ihre Schwester, mein Häuschen bezog war ich zwar arm, aber glücklich

ist boshaft, schlau und geizig — und nun, Meister, noch ei» wichtiges Wort: Ich werbe bei Ihnen um die Hand Meliw's.' „Sie. Herr Gras?' „Für meinen Sohn Alexander. Die jungen Leute kennen und lieben sich schon lange.' D-r Meister war sprachlos vor Erstaunen. I» diesem Augenblicke öffnete sich rasch die Thür und Alexander und Melita traten ein. Die Jungfrau sank dem Greise laut schluchzend an die Brust. „Verzeihung, Bater,' stammelte sie, „wir wäre» unfreiwillige Zeuzeu Ihrer Unterredung!' „Wie kommt

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Volksblatt
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Page 5 of 8
Date: 16.03.1867
Physical description: 8
und Possen reißet. — Was siehst du, Menschenkind, noch mehr zur Stunde? ^ Ich seh' ein Aas, verpestend rings die Lust; Die Geier sammeln sich schon in der Runde Und halten Schmaus in offner Todtengrust. Doch schone Herr! Nicht wolle mit den Schlechten Vertilgen auch die wenigen Gerechten? ^ Lertha. Notizen über kirchliche Kunst aus dem Burggrafen- > - ^ amte. '' ^ Wenn ein Handwerker oder Künstler in seinem Fache Meister haftes geleistet hat. darf , er mit Recht auf Anerkennung Anspruch machen und er muß

überdieß auch wünschen, daß ihm diese öffentlich gespendet werde, wenn die öffentliche Erwähnung ihm zum Vortheile gereichen kann. Referent. will nicht blos einen kunstfertigen Meister die gebührende Anerkennung durch gegenwärtige Notizen öffentlich zukommen lassen, sondern auch Alle, die in der Lage sind, Kirchengeräthe den Anforderungen der Kunst gemäß repariren oder neu anfertigen laßen zu müssen, oder zu wollen, aufmerksam machen, wo dieses zu ihrer Zufriedenheit und auf. kunstgerechte Weise

geschehen kann. Ebenso beabsichtigt er, auf einen zweiten Meister hinzuweisen, der in der Kunst der Glasmalerei mehr als Befriedigendes leistet. Wir leben, Gott dafür Dank! in einer Zeit, in welcher der Sinn für ächte kirchliche Kunst wieder neu auflebt, welche in den letzten Jahr hunderten einer Verschlechterung des Geschmackes, ja einer völligen Geschmackeslosigkeit hatte weichen müssen, und Zeder, der mit Referent über das Wiedererwachen des kirchlichen Kunstsinnes sich freut, muß mit ihm wünschen

, daß es Meister gebe, welche den neueren Kunst bestrebungen Rechnung tragen und Entsprechendes zu leisten entweder schon befähigt sind, oder sich zu befähigen trachten. In Tirol, wo die Kunstvereine ein erfreuliches Wirken entfalten, fehlt es an diesen nicht, da aus den Vereinen selbst sich solche mehr und mehr heran bilden, Herr Ertl, Gold- und Silberarbeiter in Bozen, hat neuerdings durch die Reparatur einer gothischen Monstranze aus dem Burggrafen amte bewiesen, daß er zu den erwähnten kunstfertigen

, an welche der Fuß mit der Basis des Oberbaues ver mittelst eines von ihr herabgehenden Eisenstabes festgeschraubt ist. Die Heiligenfiguren unter den Baldachinen haben ihre Stellung wieder so, daß sie frei hervorschauen ohne mehr theilweise durch die Baldachinen verdeckt zu sein. — Herrn Ertl ist auch die Reparatur der großen gothischen Monstranze der Bozner Pfarrkirche übergeben und die dortige Kirchenvorstehung darf sich freuen, dieselbe aus seiner Meister hand solid und schön hergestellt

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 6
Date: 14.11.1865
Physical description: 6
vorgebracht, sondern nur die Interpellation eingestellt. Hr. HofrathHaßlwanter: Wenn keine Beschwerde vorgebracht wird, ist die Sache abgethan, da Hr. Bürger meister die Interpellation beantwortet hat. Hr. Dr. BlaaS: Ich hab-der Interpellation meines Gesinnungsgenossen beigestimmt und auch keine Beschwerde vorgebracht, nur wollte ich dadurch meine Mißbilligung gegen den Borgang ausdrücken; der 8. 96, nach wel chem der Ausschuß über derlei Beschwerden entscheidet, wurde von der andern Seite angezogen

. Hr. Dr. Haßlwanter: Ich bin in derlei Ange legenheiten kein Neuling, aber daS ist mir in meinem Leben nicht vorgekommen, daß man seinem Vorstande eine Rüge votirt hätte. Hr. M. Meyer: Wir wollen nur einen Bürger meister haben, der unter dem Gesetze steht, und wenn daS Gesetz von ihm nicht beachtet wird, hat der Aus schuß auf Achtung desselben zu drängen. Hr. Dr. BlaaS: IG wiederhole eS, daß wir nur z«r Wahrung unserer Rechte Schritte machten, warum kam die Angelegenheit nicht zum Ausschuß, da er doch versammelt

. v. Leiß: Einer Rüge gegen den Bürger meister muß ich entschieden entgegentreten. Ich habe die 1V87 Ehre fast 3 Jahre den Sitzungen deS großen Aus schusses beizuwohnen, und ick kann mich nicht entsin nen, daß die Abhaltung eilt'S Gottesdienstes zur Feier deS 26. Februars je beschlossen wmde, e« wurde ein fach vom Bürgermeister eine Kurrente ausgefertigt, mit welcher die Herren Ausschußmitglieder zum Gottesdienste eingeladen wurden; damals waren die Konservativen, ich soll mich eigentlich

nicht in di'fizile Streitigkeiten. Hr. M. Meyer. Ich bin durch das anwesend- noble Publikum unterbrochen worden, ich verkenne eS nicht, die Opfcrwilligkeit deS Hrn. Bürgermeister Dr. Peer zu würdigen, wir halen aber auch früher einen Bürger meister gehabt, der sich mit wenigstens gleicher Loyalität vorangestellt hat, und ich frage, wie si> d dessen Ver dienste von gewisser Seite belohnt worden? Die Feier deS 26. Februar ist übrigens von höchster Seite an geordnet worden und ich erinnere mich noch gut

, daß Hr. Bürgermeister Adam den Ausschuß biezu eingeladen hat. Auch ist eS ein wesentlicher Unterschied den 2V. Oktober zu feiern oder den 26. Februar, ob eine Verfassung genommen oder gegeben wird. Hr. Vicebürgei meister bemerkt, daß wenn sich die Debatte auf die poliiifchen Verhältnisse einlasse, er selbe geschlossen erklären müsse. Hr. Josef Da um stellt folgenden Antrag, den Hrn. Bürgermeister in bester Form den Beschluß deS Ausschusses dahin zu eröffnen, daß eS angenehmer ge wesen wäre, wenn der Ausschuß

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 30.03.1870
Physical description: 4
, die uns anfangs in ruhigen gemessenen Worten in das Auftauchen der musikalischen Heroen ein führen, um dann immer mächtigere Saiten an' zuschlage», die uns den Höhepunkt ihrer unsterb lichen Meisterwerke vergegenwärtigen sollen. — So auch derSonntagsvortrag über den großen rheinischen Meister Ludwig van Beethoven (qe- boren zu Bonn am 17. Dez. 1770, wo sein Va ter bei der kurfürstlichen Kapelle erster Tenorist war, gestorben zu Wien am 26. März 1827), der die Musik zur Weltsprache gemacht

sein, daß die Bewohner derselben sich wohl fühlten. Das Geschäft ging nicht besser und nicht schlechter als sonst, die Bauern auS der Umgegend kamen und gingen, Meister Göpel und der Knappe bedienten sie nach Kräften, die Meisterin versah mit gewohnter Sorgfalt den HanShalt und Klärche» widmete sich mit Eifer den Geschäften, die ihr zugetheilt waren. In der Liebe zu Friedrich faud sie das höchste Glück, leider lvard ihr dieses Glück dadurch beeinträch tigt, daß sie die kummervollen Mienen des Vaters und die stille

Trauer der Mutter sehe» mußte. Wie oft suchte sie »ach dem Grunde dieser Er scheinung zu forsche»; es war vergebens, die El tern wichen stets aus. Der Meister verließ nicht selten an. Morgen das Haus und kam Abends spät heim. Dann hatte er lanze Unterredungen mit seiner Gattin, die heimlich in dem Schlaf zimmer geführt wurde». WaS würde Klärchen darum gegeben haben, wenn sie einmal hätte lauscheu können! Es lag eine Gewitterschwüle über den freundlichen Räume», eine bange Stille, die, so mußte

Sonne vergoldete die Spitzen der Bäume, die sich jenseits deS schäumeuden Bachs in größereu uud kleineren Gruppe» erhoben. Friedrich hatte dieGeliebte schon gesehen, die ein Körbchen mit reifem Obste trug. Sein Gesicht verklärte sich als sie ihm freundlich zunickte. Da das Fenster nicht hoch war, konnte er ihr die Hand reichen. — Ist der Meister schon zurück? fragte er. Klärchen sah ihn erstaunt au. — Warum? — Ich möchte ihn um etwas fragen. — Ist es so wichtig? — Nein, es betrifft eine Reparatur

an dem Mühlrade, die wir jetzt, da der Wasserstand nicht hoch ist, vornehmen könnten. Holen wir einen Zimmermann zu Hülfe, so genügt ein Tag, den Schade» auszubessern. Ich wollte immer schon davon reden . . . — Warum hast Du es uuterlassen, Friedrich ? — Ach, Klärchen. ich will eSDir offen sagen: Der gute Meister war immer so verstimmt, daß ich ihn mit der Hiobspost verschonen wollte. Sonst sah er von Zeit zu Zeit selbst nach, aber schon seit Wochen kümmert er sich wenig um daS Geschäft, er hört Abends

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 02.03.1870
Physical description: 4
, das trifft sich gut! Er soll mir den neuen Knappen nicht verderben. Zunächst ging er in die Mühle und befahl dem Friedrich Winter, daß er gleich den Dienst antrete. Der junge Mann hatte schon sein Arbeitszeug angelegt, das er aus dem Tornister genommen. — Bin schon dabei, Meister! war die Antwort Göpel ging in die Wohnstube zurück und rief ans dem Fenster: — Franz! Franz! Der Mühlknappe sah träge empor. — Was gibt es denn? — Komm sogleich zu mir! Auf der Stelle! fügte er hinzn, als er sah

, daß der Geselle sich nicht rührte. Ich befehle es Dir! — Kanu schon geschehen! Fünf Minuten später trat der Mühltnappe, ein hagerer knochiger Mensch von drei>;ig Iah ren, ei». Ans seinem eckigen, mit kurzen schwar zen Haaren bewachsenen Schädel lngten ein paar kleine graue Augen wie ans der Tiefe empor. Sein Gesicht war zwar mir Mehtstaub bedeckt, aber die Blässe und die Falten desselben ließen sich doch erkennen. — Da bin ich, Meister! sagte er trotzig. — Die hast Dich in ineiner Abwesenheit wie der schön

benommen, hast die Meisterin mit Grob heiten tractirt, als sie Dir sagte, daß derMühl- rumpf leer sei nnd die Klingel schon lange Kan tete... Soll noch ein Unglück geschehen? Soll «nein kleines Eigenthum in Flammen aufgehen? Und dazu bist Du noch grob, beleidigend grob? Da liegst Du wieder draußen und läßt Dir die Sonne auf den Kopf scheinen... — Genug, Meister! rief der Geselle mit ranher Stimme. — Auch das noch: soll ich etwa mit Dir nicht reden? Ich kann die Wirthschaft nicht mehr ertragen

, ich will sie auch nicht mehr er tragen! Der Knappe drückt.' seine Mütze zusammen, die er zwischen den gewaltigen Fäusten hielt. — Meister, ich bin kein Junge mehr, rief er, seinen Grimm miterdrückend. — Darnm fordere ich Ordnung uud Pünkt lichkeit von Dir. Einen Jungen kann ich auch in meiner Mühle nicht brauchen! Ebensowenig einen Knappen, der seinen Kopf für sich hat und die Arbeit vernachlässigt. Jetzt zuckten die Fäuste des Knappen. — Meister, das ist nicht wahr! Auch Göpel gerieth iu Zoru. Mensch, willst

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 20.04.1870
Physical description: 4
Gluth, die jetzt schon den Nachthimmel röthete. Sollte der bedrängte Meister sich so weit vergessen haben? dachte er. Wie niedergeschmet tert schlich er umher, die Schmach der Ermitirung drückte ihn tief darnieder . . . — Ich habe das Gericht! rief Heintz. Der Verbrecher muß gleich eingezogen werden! O, seht doch wie schlau! Da nichts mehr zu retten ist, will dieser aufgeblasene Müller das Mitleid erwecken ... Der Baner eilte dem Dorfe zu so rasch er konnte. Auch Friedrich überlegt.' nicht mehr

Licht, die Hausthür stand weit offen. Friedrich stürzte in das brennende Gebäude. Er eilte die Treppe hinan. Klärchen kam ihm mit Wasser eimern entgegen. — Wo ist der Vater? — Er sucht zu löschen. — Fort, hinaus! Rettung ist nicht möglich. Unsere Aufgabe ist, daS Wohnhaus zu schützen. Gehe in den Hof, Klärchen, ich komme nach. — Hole den Vater! Klärchen verschwand. Friedrich lief die ihm wohlbekannte Treppe hinan. Aus der obersten Stufe derselben stand der Meister, Wasser in daS brennende Korn

gießend. Da Ranch und Flam men nach ob.n drangen ward die Treppe nur erhellt. — Meister, hinweg, der ganze Dachstuhl brennt schon! — Wasser, Wasser her! rief der Meister, dessen Gesicht und Hände bereits von Rauch ge schwärzt waren. Der Knappe wollte den Meister herabziehen. — Hier ist AlleS vergebens, folaen Sie mir. — Ich muß meine Ehre retten! Kann ich nicht löschen, will ich untergeben. Die Mühle ist mein Eigenthum nicht mehr! H.rb.j. d'ay icht löschen kann. ^

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 6
Date: 17.10.1863
Physical description: 6
) ist ein Kupferstich vom niederländi schen Meister E. S. von 1466, überhaupt einer der ersten Stiche in Deutschland. In Bezug auf Schön heit steht es natürlich nicht sehr hoch, die Zeichnung^ ist noch hart und eckig, der Faltenwurf gekünstelt und knitterig. Bet den Stichen von Martin Schongauer (oder. Schön auS Kolmar), welchen die Tradition als Erfinder des Kupferstichs preist, ist die Körperzeich nung schon besser, nur noch etwas mager, aber aus drucksvoll. Recht schön ist die Figur Christi

auf dem Srationendilde dieses Meisters. Die schönsten Stiche aber sind in der Periode die vom Meister Albrecht Dürer., Wir heben von denselben nur St. Hubert, den heil. HieronymuS (.1514) und Adam und Eva (1504) besonders hervor. Auf dem Bilde St. Huberts ist die beste LandschaftSzeichnung von allen in der Sammlung vorhandenen Stichen deö 16. und 17. Jahrhunderts. Der heil. HieronymuS ist ein köstliches Stillleben. Adam und Eva wirkt vurch die gute Ana tomie oer Körperzeichnung und durch die wohl pro- porlionirten

Formen besonders erfreulich. Lukas Kra nach ist durch eine Genovefa, von 15V9 vertreten. Bon H. Albegrever sind ein paar kleine historische Bildchen sehenswerth. Sehr interessant ist ein kleines Doppelportrait von H. S. Beham: Bauernkrig 1S2S; KloS Wuczer und Acker Concz. Auch sind von dem selben Meister treffliche Randbildchen von 1S42 und 44 zn sehen. Die nun folgenden Bilder dieses Zeit raums zeigen nicht die Vollkommenheit, welche der Kupferstich unter Dürer und den genannten Meistern erreicht

Erwähnung gethan werden. ^ ^ ^ - i Kunstuotiz. Am 13. d. MtS. fand im Theater Hexrn ^Lhal- wannS Konzert statt. — Die Leistungen diese« tüch tigen Künstler« entsprachen vollkommen den Erwar tungen, die wir im letzten Berichte ausgesprochen ha ben. — Besonders aber gefiel uns Herr.Thälmann im Adagio; in dieser Richtung bewährte er sich alS vorzüglicher Meister; sein Spiel ist getragen und schwungvoll; seine Boienführung korreckt und elegant; sein Vortrag tief zu Gemüthe gehend. Er überwindet

die technischen Schwierigkeiten mit Leichtigkeit. — Der Künstler-wurde daher auch durch stürmischen Beifall verdienter Meister ausgezeichnet; eS wäre jedoch sehr wunfchenswerth gewesen, daß er auch durch einen des, fern Besuch des HauseS belohnt worden wäre; der Grund mag in anderweitigen Verhältnissen gelegen sein, unmöglich kann er auf Rechnung des Künstler« geschrieben werden. Es wäre höchst bedauerlich, wenn wir hieraus ein Symptom von so auffallendem Ab nehmen musikalischen Kunstsinnes ableiten müßten

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Bozner Zeitung
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Page 11 of 12
Date: 03.12.1864
Physical description: 12
. Es wär in den Tagen von Kissingen und Karlsbad, als Meister Immer, welcher stets ein eifriger Zeitungs- lescr gewesen, von seinem behaglichen Antlitz ein ge wisses schlaues, überlegenes Lächeln gar nicht mehr hinwegbrachte, — ein Lächeln welches sich jedesmal zu einem förmlichen Sonnenschein verklärte, so ost er in einem Journal die Nachricht las: Kaiser Na poleon sei heute wieder zu einem Ministerrathe von Fontaineblean nach Paris gereist. Bei solchen Ge legenheiten pflegte er von der Zeitnng

einen scharfen Blitz; sein langer Ober leib ließ einen höher gewachsenen Mann erwarten, als er (Dank seinen nnverhältnißmäßig kurzen Beinen) wirklich war. Meister Immer, der seit der Zeit, da er als Bä ckerjunge das Brod in die Villa Metternich am Renn weg getragen, stets etwas vom Diplomaten in sich verspürte, auch manchmal nicht undeutlich merken ließ, daß er weniger für den Backtrog als für den grünen Tisch geboren sei — unser trcsflicher Meister also witterte in dem Fremden gleich etwas Ungewöhnliches

. Als rascher und scharfsinniger Denker war er über Nacht mit sich im Reinen, daß der nene Tifchgenosse kein anderer sein könne, als „Er' — nämlich Kaiser Napoleon (l'ein^orenr! pflegte der polyglatte Mei ster zu sagen), welcher nach Wien gekommen sei, »m während der Fürstenbegegnungen in Kissingen nnd Karlsbad Oesterreich überhaupt, und die Stimmung im „Blumenstöcke!' insbesondere zu „studireu.' Als Meister Immer diese Ueberzeugung in sich ausgebildet hatte, war er auf alle Weife bestrebt, dem Fremden

Fallstricke zu legen, in denen er sich fangen und vcr rathen sollte. Er band in französischer Sprache mit ihm an, deren Kenntniß der Fremdling jedoch mit einem Ansluge der schwäbischen Mnndart ablehnte; aß der Fremde Franksnrter Würste, so frng ihn der pfiffige Meister ob er denn nicht lieber „AugSburger' essen wolle (eine verblümte Anspielung ans Napoleons Jugendanfenthalt in Augsburg); war von dem ein beinigen Spanier Donato die Rede, so pflegte Herr v. Immer wohl zn sagen, daß es in Spanien „fesche

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