, muß dahin gestellt gelassen werden. Der Hr. Verf. nennt Lutz auch „den Schöpfer des Pracht- werkes der Pfarrkirche zu Botzen» — dieses wahrhast meister haft geschaffenen Kunstwerkes;' dazu bedauert er , daß man nicht auch die Namen der Künstler kennt, Die die alten Sta tuen der Kirche verfertiget haben. Allein die allerdings schöne und merkwürdige Botzner Pfarrkirche ist ein um gar vieles äl teres Bauwerk. Schon ein Blick auf das Portal derselben reicht hin, jeden Kenner altdeutscher Gebäude davon
, sind ohne Ausnahme, in neuerm Geschmacke, und erst im verflossenen achtzehnten Jahrhundert errichtet worden. Auch der Hr. Verfasser erzählt uns mit vieler 'Umständlich keit eine Sage von Johann Lutz. Nach dieser hätte es die Mau rer uud Steinmetzen von Dotzen sehr verdrossen, daß sie unter einem so jungen Meister arbeiten sollten; besonders nagte der Neid an der Brust des Gesellen Wilhelm Grosmund von Bo tzen so sehr, daß er Lutzen zn verderben beschloß, dämit wenig- steNS der Bau des zweiten, im Antrage
gestandenen Thurmes ihm anvertraut würde, in welcher Absicht er ein Nret am Ge rüste so legte , daß der Meister, wenn er des andern Morgens die. Arbeit besehen wollte, nothwendig einen Fehltritt thun, und hinabfallen mußte ; aber GroSmund, der etwas aufdem Gerüste vergessen hatte , und, an das Bret sich nicht erin nernd, hinauf eilte, es abzuholen, betrat selbst das Bret, fiel hinab, und brach sich den Hals. —- Wir versichern, von dieser Sage in Botzen nnd überhaupt in Tirol nie etwas ge hört
haben. Wenn wir aber schon an des Hrn. Verf. Erzählungen gar manches zu berichtigen fanden, wiederholen wir doch unsere Zufriedenheit und Erkenntlichkeit dafür, daß er anfdie Pfarr kirche und ihren Thurm zu Botzen, und auf den Baumeister des letztern aufmerksam gemacht hat. Verschiedenes. Wer sollte wohl glauben, daß zu London eine milde Stif tung seit l/39 unter dem Namen: Hospital der Findelkinder besteht, welches 54 Ausieher, 6 Vicepräsidenten, einen Zahl meister, einen Sekretär, einen Organisten, einen Kaplan