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Newspapers & Magazines
Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 12 of 16
Date: 15.05.1904
Physical description: 16
der Meister hinzu. Es ließ sich nicht feststellen, auf welcher Seite das Recht war, und nach langem Hin und Her mußte er den Willen der schreien den Alten erfüllen und ihr ein Zwanzigmarkstück zu erkennen. Kaum aber war dies geschehen, und die Frau zum Laden hinaus, als ein Herr an den Meister herantrat Königin Ifabella von Spanien t. Um die Mittagszeit pflegte der Meister zum Früh, schoppen zu gehen. Als er seine Stammkneipe betrat, wurde er mit einem Jubel und Hallo empfangen. Erstaunt blickte

er von einem zum andern, bis er endlich fragte: „Was habt ihr denn nur?" „Wir danken dem edlen Spender, der uns gestern Abend für heute Mit tag zu einigen Flaschen Sekt eingeladen hat," begann der Senior der Tafelrunde. „Das — hätte ich getan?" fragte Meister Rebus. „Aber gewiß!" er scholl es nun unisono. „Nun, was man verspricht, soll man hal ten," resignierte der junge Meister und ließ Sekt vorfuhren. So kneipte man eine lustige Stunde hin durch, und als diese um war, hatte Meister Re bus nicht nur fünf Fla schen Sekt zu zahlen

, sondern er war auch beim Würfeln hereingefallen, und zu guter Letzt pumpte ihn noch gar ein guter Bekannter um zwanzig Mark an. Eben wollte der so arg hineingelegte Meister auf brechen, als ein Baumeister von der Tafelrunde sich er hob und sprach: „Meine Herren, wir haben unseren hoch verehrten Gastgeber, den schmucken, jungen Meister Rebus, heute zwar schon verschiedene Male hochleben lassen, ich aber, meine Herren, kann ihnen jetzt eine Neuigkeit ver- Major v. ölafenapp. Dom flufftand in Deutfd^Süilmeftafrifea

: oeutfdjer landfturm in ItHndlmfc (Crfte Korporalfdjaft). und also sprach: „Ich kann Ihnen nur empfehlen, unseren neuen amerikanischen Kassenkontrollapparat anzuschaffen, dann wird sich so ein Fall, wie ich ihn eben hier mit erlebt habe, nicht mehr ereignen." Meister Rebus dankte lächelnd und sagte nur: „Ich werde auf ihr Angebot zurückkommen." Der Vormittag ging glatt und ohne weiteren Unfall dahin. raten, die sie alle in so große Freude versetzen wird, daß sie sofort noch ein Hoch auf den glücklichen

jungen Meister ausbringen werden — er hat mir nämlich gestern abend in der Weinlaune verraten, daß er sich demnächst mit Fräulein Frieda Bender verloben wird. Und so bringe ich denn dem jungen Paar das erste Hoch hier mit aus!" Stürmische Hochrufe erschollen, und ein Jubel ging durch das Zimmer, und der Sekt floß in Strömen.

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 4 of 14
Date: 01.01.1909
Physical description: 14
aufgedingt werden; wenn derselbe halb ausgelernt hat, ist dem Meister erlaubt, einen zweiten Zungen zu dem ersten anzunehmen. Der Meister hat bei dem Ausdingen die Kosten von 30 Kreuzern, der Lehr- junge 1 si. zu bezahlen. Bei der Ledigsprechung soll der Meister 1 fl., der Lehrling aber 30 Kreuzer geben. — Die volle Taxe tut demnach 3 si. — 16.) Wann unter den Maurern sich ein Geselle befände, welcher nur zwei Jahre gelernt hätte, der soll nicht länger als 14 Tage bei der Arbeit ge duldet werden; falls

der Meister denselben länger behält, so soll er (der Meister) um einen Wochen lohn gestraft werden. 17.) So ein Meister bei Beamtenherrschaft beugt, ihn unter Kuratel setzt; eine Aufteilung der Subventionen, die den Stempel der Ungerechtigkeit und Unangemessenheit an sich trägt; ein Emporschnellen der^ Landesumlagen von 4O o/o auf 63% und endlich eine Erhöhung des Landesschützenkontingentes von 550 auf 730 Mann. Die wichtigsten, eigentlich brennenden Landes angelegenheiten, an denen die neue Mehrheit

und ein anderer Meister die Arbeit tadelt, oder gar den erster« vom Geschäft verdrängt, bevor er den verdienten Lohn erhalten hat, verfällt in Strafe; desgleichen auch derjenige, welcher eine Arbeit verrichtet, welche bereits einem andern Meister vertragsweise übergeben worden ist. — 18.) Wann die Zunft- und Bruderschafts-Meister auf ergan genes Gebot auf den verbergen oder Zunftstuben den zusammenberufenen Meistern und Gesellen einen Borhalt zu machen haben, solle sich jeder Meister und Geselle dabei bescheiden

verhalten, alles harte Gezänk vermeiden, keiner den andern Lügen strafen, noch weniger fluchen oder schwören; die Uebertteter deffen (der Herrschaft ihr Strafrecht Vorbehalten) sollen auch dem Sandwerk der Straf verfallen sein. 19.) Wann ein Meister dem andern sein Gesind und Gesellen verführt oder aufhetzt, der soll dem Sandwerk der Straf auch verfallen sein. 20.) Wann ein Geselle immer in den erster: 14 Täg wandert, ohne Ursach, soll er dem Sand- werk geben als Strafe einen Wochenlohn; hin gegen wann

der Meister innerhalb den gesetzten 14 Tagen einen Gesellen unverdientermaßen be urlaubt, solle der Meister dem Gesellen einen ganzen Wochenlohn zu bezahlen schuldig sein. 21.) Falls ein Geselle dem Meister gekündet, aber dann wieder bei ihm in Arbeit bleibt, soll er dem Sandwerk zur Strafe geben einen ÄZochenlohn. Desgleichen derjenige, welcher bei einem Meister in Dienst treten rvill, bevor er von seinem ftüheren Meister rechtmäßig beurlaubt ist. 22.) Wann ein Geselle von dem Meister Feierabend nehmen

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 14 of 16
Date: 11.09.1904
Physical description: 16
berühmter Meister in der edlen Malerkunst, und ich komme zu Euch und flehe Euch an, helft mir, daß ich den heißesten Wunsch meiner Seele erfüllen, daß ich gleich Euch Pinsel und Palette führen lerne, ein Maler werde." Mit Wohlgefallen hatte Meister Adam den be geisterten Worten des Jünglings zugehört, dann aber legte er das Gesicht doch wieder in bedächtige Falten und sagte: „Was du da wünschest und von mir erhoffest, ist nicht leicht, mein Sohn,' mühsam und dornenvoll ist der Weg zur Kunst

! Viele sind ihn schon gewandelt, aber wenige haben das Ziel erreicht, nur einzelne die Sonnen höhe des Ruhmes erstiegen. Wirst du • Ausdauer, Mut, Selbstverleugnung und Fleiß genug dazu besitzen? Ist es dein ernster Wille, das seidene Gewand des Pagen zu vertauschen mit dem Kittel des Farbenreibers? Denn als solcher mußt du beginnen." „Versucht es mit mir, edler Meister, prüfet mich, ob ich würdig sei, Euer Schüler zu heißen, unter Eurer Begleitung mich dem hohen Berufe des Malers zu widmen

von der Gräfin Lalaing zu bewirken. Mit Feuereifer ging der Jüngling an sein Studium, aber Meister van Öorts Lehrgang war ein sehr langsamer, bedächtiger. Monat auf Monat sah sich der junge Rubens zu den niedrigsten Handlangerdiensten verurteilt, Schritt für Schritt, kaum merklich, gestattete ihm sein Lehrer vorwärts zu gehen, und während seine kühne Phantasie bereits die größten Gemälde entwarf, durfte seine Hand kaum Striche und Linien zeichnen. Lange bemühte sich Peter Paul, getreu seinem gegebenen Worte

ihm nur der hereinbrechende Tng das nötige Licht dazu ver schaffte, emsig tätig mit Stift und Pinsel, sich übend in Zeichnung und Farbenmischung. Er darbte sich jeden Groschen vom Munde ab, um Leinwand und Farben zu kaufen, denn er wollte seinen Meister, dessen Gebot zu übertreten er sich ohnehin schon bewußt war, nicht auch noch um das Material für seine heimlichen Studien bestehlen. Kam dann die Stunde herbei, um welche der Meister und die anderen Schüler das Atelier zu betreten pflegten, so verbarg Rubens sorgfältig

jede Spur seiner geheimen Tätigkeit und verrichtete fleißig, diensteifrig iind bescheiden, was Adam van Oort ihn tun hieß. Seine schönsten Stunden waren aber, wenn der Meister an Sonn- oder Festtagen über Land fuhr oder zu einem Schmause ausgebeten war, die übrigen Genossen sich einen freien Tag machten und er sicher sein durfte, einen ganzen Tag oder wenigstens einen vollen Nachmittag ungestört sich seinen Arbeiten hingeben zu dürfen. Ein solcher Tag war endlich wieder einmal ange brochen, von Peter

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 8 of 18
Date: 01.06.1906
Physical description: 18
. In diesem Augenblicke rief Herr Martin: „Karl!" „Meister!" „Hier trage das Schloß zum Herrn Geheimrat. Eine Empfehlung und in einer Stunde werde ich selbst kommen, es anzuschlagen." Das ließ sich Karl nicht zweimal sagen, eilig rieb er sich mit dem Schurze den Ruß im Gesichte herum und rannte zur Tür hinaus, um den Fritz noch zu erwischen. Die Wohnstube, durch die er gehen mußte, war leer, die Meisterin auf dem Markte, und eben wollte er die Stube ver- lassen, da fiel sein Blick auf etwas, das seinen Lauf hemmte

. Das Wandschränkchen deS Meisters stand offen. DaS Wand schränkchen, in welchem der Meister seine Geschäftsbücher und die Meisterin ihr HauShaltungSgeld aufzubewahren pflegten. Dem Karl war's, als würge ihn einer an der Kehle, und er zitterte am ganzen Leibe. Dort lag, er sah es ganz genau, ein kleines Häuf lein Zehner. „Nehme eines!" flüsterte ihm die Versuchung zu, „die Meisterin merkt'S nicht, und die Aepfel sind so schön saftig und so schön rot." Karl warf einen Blick hinter sich, dann einen durch's Fenster

— der Fritz biß eben seinen zweiten Apfel an — und da war es geschehen! Mit einem Zehner in der Hand stürzte er auf die Straße hinaus und die Jagd auf den Fritz, der schleu nigst Fersengeld gab, begann. Nach einer Viertelstunde kam Karl wieder zurück; scheu und vorsichtig öffnete er die Stubentür und erschrocken blieb er auf der Schwelle stehen, da er den Meister erblickte, der in seinem Lehnstuhle saß und mit dm Fingern auf dem Fensterbrette trommelte. „Karl, komm' herein! Was bleibst du unter der Tür

stehen?" „Ich — ich — eine schöne Empfehlung vom Herrn Geheim rat und —" „Schon gut!" unterbrach der Meister den stotternden Jungen. „Was hast du denn vorhin mit dem Fritz gehabt?" „Ich — er schimpft uns immer Schlosser, der Fritz, und da —" „Und da hast du ihn durchgeprügelt?" Karl nickte mit dem Kopfe. „Richtig!" fuhr der Meister fort, „denn die Schlosser find brave Leute, rechtschaffene Leute, die darf man nicht schimpfen lassen, und die Schlosser sind ehrliche Leute! Du aber," rief der Meister

mit erhobener Stimme und stand auf, „du aber bist kein ehrlicher Mensch, du hast deinen Meister bestohlen! Haben dir die Aepfel geschmeckt? Ein ehrliches Auge hat auf deiner unehr lichen Hand geruht! Du bist ein Dieb! Pfui! Mich dauert nur deine arme Mutter! Marsch in die Werkstätte, dort sollst du deine Prügel haben und morgen früh packst du deinen Bündel und dich selber!" Karl stand totenbleich vor seinem Meister. Er sagte nichts als: „Mein armes Mutterle!" und zwei schwere Tränen bahnten

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 14 of 16
Date: 15.05.1904
Physical description: 16
Aber Meister Rebus saß kreideweiß da und ver wünschte seine Schwatzhaftigkeit, denn die geplante Ver lobung war noch weit im Felde: er wußte noch gar nicht, ob man ihm das Fräulein Frieda als Frau geben würde,' zwar sahen ihn die Eltern ganz gern, auch das Fräulein war lieb und gut zu ihm, aber zu einer Aus sprache war es noch nicht gekommen. Und nun war die Neuigkeit bereits in aller Munde! Das war ihm höchst fatal, denn jetzt gab es für ihn nur eins: Er mußte sich sofort erklären

, wenn anders er die junge Dame nicht arg kompromittieren wollte. Natürlich wurdenun jetzt noch eineFlasche getrunken und dann noch eine, und als man endlich aufbrach, war es bereits zwei Uhr, und fast alle Herren waren in sehr animierter Stimmung. Als Meister Rebus, dem sich alles vor den Augen drehte, nach Hause kam, hatten seine Angestellten längst ge gessen- das war ihm auch sehr lieb, denn so konnte er sich, nachdem er noch einmal aller orten nach dem Rechten ae- sehen hatte, gleich zur Ruhe niederlegen

Bogen machte. Und wieder schimpfte er. Aber da durch wurde es nicht besser. Nun suchte er nach einem Lösch drucker, in der Erregung aber fand er keinen, und so nahm er in der Hast sein Taschentuch und drückte es auf den Bogen. Jetzt erst merkte er's, daß er sich geirrt hatte, nun war es aber zu spät, denn das Tuch war voll Tinte. Mit einem neuen Fluch steckte er es in die Tasche. Soeben wollte er einen neuen Brief beginnen, als ihm Besuch gemeldet wurde. Papa Bender kam selbst. Meister Rebus

war einen Augenblick starr, denn er ahnte Furchtbares, aber dennoch nahm er sich zusammen und spielte den Kavalier. Der alte Herr aber war empört. „Hören Sie, lieber Meister," begann er, „was ist das für ein Gerede, das man mir heute nachmittag zugetragen hat?" Und ganz verlegen antwortete der junge Meister: „Verehrter Herr Bender, ich bitte vielmals um Entschuldi gung, daß ich Ihnen diese fatale Situation bereitet habe! Gestern abend, als ich ein wenig heiter war, habe ich zu viel geschwatzt." Der alte Herr

wollte loswettern. Der junge Meister aber unterbrach ihn: „Sehen Sie, Herr Bender, ich wollte eben an Sie schreiben. Ich liebe Ihre Tochter Frieda, und ich glaube, daß ich ihr auch nicht ganz gleichgültig bin. Geben Sie mir Ihre Tochter zur Frau, lieber Herr Bender!" Nun war es heraus. Er stöhnte und wischte sich den Angstschweiß mit dem Tuch von der Stirn. Plötzlich lachte Papa Bender. „Ja, wie sehen Sie denn aus, Meister! Sie sind ja urplötzlich zum halben Neger geworden!" Meister Rebus sah in den Spiegel

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Alpenländische Gewerbe-Zeitung
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Page 5 of 8
Date: 10.06.1909
Physical description: 8
den Gehilfenvertretern vor,; daß sie somit im Unrechte sind, eine so schwer schädigende Gewaltmaßregel anzuwenden, aber weil im Vertrag kein Punkt die Meister schützte, behielten die Arbeiterführer die Sperre aufrecht und erreichten, daß sie hier schön ohne Konkurrenz durch Gehilfenzuzug blieben und kein Unternehmer mehr eine! Arbeit mit Ruhe kalkulieren und prompt ausführen konnte. Derartiges unqualifizierbares Vorgehen mußte die Meister auf's äußerste erbittern, denn solche brutale Ausnützung dieser Macht, wo gar

keine Ursache vorliegt, kann das ganze Gewerbe in einem Ort herunterbringen. Als dann im Februar 1909 die Meister den Vertrag zugleich mit den Gehilfen kündigten, stellten sie einen Vertragsentwurf auf, der alle Rechte der Gehilfen beibehielt und nur auf die schlechten Erfahrungen beim früheren Vertrag hin verlangte, daß die Gehilfen ebenfalls einiger maßen gehalten sind, dem Vertrag nachznkommen. Das aber .konnten die Arbeiterführer nicht zugebcn; nur die Meister müssen gebunden sein, für die Gehilfen

können, daß aber die Meister nicht alle Welt für die Meraner Ausständigen zu verschließen imstande sind, dies auch gar nicht im Sinne haben. Trotzdem versuchten die Meister zu verhandeln, um viel leicht Ruhe in den Betrieben zu erreichen. Ihr Vertragsent wurf wurde mit den Gehilfenvertretern besprochen und zu gegeben, daß er keine Verkürzung der Arbeiter bedeute; aber viel zu lang sei derselbe. Somit wurde er von den Arbeiter- Vertretern verworfen und dieselben lasen uns in der zweiten Verhandlung ihre Vorschriften

vor. Darin war jeder Punkt, der zum Schutz der Meister bestehen muß, einfach gestrichen, dagegen aber unmäßige Förderungen gestellt und, als nach hohen Minimallöhnen, Zulagen, Vertrauensmännern rc., auch uoch das Verbot erschien, unorganisierte Arbeiter einstellen zu dürfen, verließen die empörten Meister die Verhandlung. Sie hatten endlich erkannt, daß der Kampf bei den Arbeiter führern beschlossene Sache ist und nur die Verschleppung prak tiziert wird, um in der Arbeitssaison jeden Widerstand

der Arbeitgeber unmöglich zu machen. . Die Meister rafften sich endlich ans und erklärten, in keinerlei Verhandlungen einzutrcten, solange die Sperre über Meran verhängt bleibt. Nach Wochen schickten die Arbeiter einen neuen Ver tragsentwurf, der das Einstellungsoerbot fallen ließ, aber sonst wieder frühere unannehmbare Forderungen stellte und jeden Schutz der Meister verweigerte. Sie verlangen z. B., daß jeder Hausknecht 48 Heller per Stunde Mininiallohn erhält und sagen, dadurch werden die Meister gezwungen

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 7 of 14
Date: 26.08.1900
Physical description: 14
A Sonntergs-Viatt O Das Dampfboot. Erzählung voin Bodensee von Arthur Achleitner. l8. Fortsetzung.! (Nachdruck verboten.! „Dann steig' nur Du.voran!" sagt Pfüffle. „Der Schwarze soll nur Dich zuerst zerreißen! — Du bist dafür auch der Meister und Zunftoberste!" Räuchle sträubt sich und erwidert: „Du bist aber der Anstifter zu der dummen Ge- schichte. Von Dir ist der Plan, das weiß der Teufel ganz genau, und deswegen wird er Dich zuerst „sürifangen"!" „Huhu! Ich leugne

alles! Du bist unser Meister!" heult Psäffle. „Eine verdammte Ge schichte ! Aber ich wag's! Wir müsseir fliehen, sonst ergeht's uns übel!" Wie sich der Meister aus der kauernden Stellung vom Boden erheben will, zerrt ihn Psäffle nieder und wimmert herzzerbrechend, ihn doch nicht im Elend zu verlassen. Räuchle stößt den Genossen grob zurück und tastet sich längs einer Wand so lange im Raume fort, bis er die Sprossen der eisernen Leiter greift. „Ich steige jetzt auf, Psäffle! Such' derweil das Beil und klettere

in dumpfem Fall in die Tiefe zurück. Psäffle kreischt entsetzt auf und heult zum Erbarmen. Der Meister erhebt sich bald wieder und befühlt seine Glieder. Gottlob ist nichts gebrochen. An was er wohl mit dem Kopf gestoßen sein mag? „Ha, jetzt weiß ich's! Der Leibhaftige hat den dicken Glassturz oben zngeschlossen und uns eingesperrt! Aber pfiffiger ist doch der Zunft meister immer als so ein dummer Teufel! Psäffle, gib das Beil her, ich schlag' das Fenster durch!" „Thu's lieber nicht .'Durch die scharfen

Scherben kannst ja doch nicht durchkriechen. Wirst Dich schneiden, schwer verletzen! Auch kann ich in dieser Finster - niß das Beil nicht finden! — O Gott, wie wird das noch enden!" Der Meister sucht jetzt tastend am Boden selbst das Beil. Ein Geräusch macht ihn scharf aufhorchen: es ist, als schreite jemand auf Deck. Auch Psäffle hat das Ge räusch nahender Tritte ver nommen; seine Todesangst ist aufs äußerste gestiegen, schier sinnlos schnattert er: „Jetzt holt uns der Satan!" Die geängstigten Ver

schwörer hören deutlich daß oben ein Riegel gedreht, etwas aufgedeckt wird. Blitzschnell kalkulirt der Meister, daß die Glasdecke von jemand weggenommen wird. Das kann nun sein der Teufel, ein Feind, vielleicht der Maschinist oder Freunde, die helfen wollen. Der Maschinist aber wird es nicht sein; mitlen in der Nacht wird derselbe kaum an Bord gehen. Freunde können es nicht sein, denn es weiß ja niemand von dem Plau und verunglückten Beschwörungswerk. Also

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 10
Date: 03.03.1906
Physical description: 10
mit den Arbeitern leichtsinniger herauf beschworen als es die Maler und Anstreicher- Meister Innsbrucks getan haben. Die Gehilfen haben im vergangenen Herbste den enormen Teuerungsverhältnissen entsprechend Lohnforderungen gestellt und sind dann mit den Meistern in Unterhandlungen getreten. Die Herren des Ausschusses der Meistervereiniguug mußten selbst zugeben, daß die Löhne, welche jetzt gezahlt werden, viel zu klein sind, um damit in Innsbruck leben zu können. Trotzdem brachen die Meistervertreter

die Unterhandlun gen plötzlich ab und proklamierten die allge meine Aussperrung, ohne die Ant- wortderGehilsenschaftausdieVor- schläge abzuwarten. Dieses Vorgehen der Meister stellt sich als ein direkter Uebersall auf die Gehilfen dar, die im guten Glauben an die Ehrlichkeit der Meister eben daran waren, über die Vorschläge der Meister zu be raten. Nun haben die Meister den Gehilfen den Kamps ausgezwungen und diesen bleibt nun nichts anders übrig, ihn bis zum Ende durchzusühren. Da durch diesen ganz

. Es ist dafür gesorgt, daß auf Monate hinaus diese Unterstützung ausgezahlt wird und die ausgesperrten Maler und An streicher-Gehilfen vor Not und Elend geschützt sind. Die Arbeitsverhältnisse in den anderen Städten bessern sich von Woche zu Woche und damit wird die Zahl der Ausgesperrten immer kleiner. Die Sperre, die jetzt von Seite des Reichsverbandes über Innsbruck verhängt wurde, wird stramm durchgesührt und die scharf macherischen Meister oder vielmehr ihre Wort führer mögen nun Nachdenken, ob es klug

und anständig war, brutal gegen die schlecht ent lohnten Gehilfen vorzugehen. Da der Kamps nun mit der Untersetzung der Maler,- Anstreicher und Lackierer-Gehilfen ganz Oesterreichs geführt wird, werden die Gehilfen die Arbeit nur dann ausnehmen, wenn alle von ihnen gestellten Forderungen bewilligt sind. Die Meister mußten sich verpflichten, daß alle Meister, die Gehilfen während der Aussperrung beschäftigen, 200 Kr. Strafe an den Ausschuß der Vereinigung zu zahlen haben. Mit diesem Schwindel

will man die Meister zwingen, die Aussperung aufrecht zu erhalten. Diese Vereinbarung hat rechtlich, das heißt vor Gericht keine Giltigkeit, und kein ----- Meister kann gezwungen werden, Konventional strafen zu bezahlen. Die Macher der Aus sperrung selbst aber versuchen im Geheimen Arbeiter zu bekommen und wollen dadurch während der Aussperrung gute Geschäfte machen. Wir sind überzengt, daß seh r bald die Meister Innsbrucks einsehen werden, daß es besser ist, mit den Gehilfen einen beide Teile befriedi genden

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 21 of 22
Date: 02.12.1905
Physical description: 22
191 wenn ihr Mann einmal wieder ein rechtes Stück Geld verdient hat. (Bei diesen Worten blickte Wend betreten zu Boden.) Gewinne ich, dann fällt das ganze Geld an einen guten Zweck, den nur unser Herr Pfarrer zu wissen bekommt." Nach einigem Murren waren die andern einverstanden. Nun begann für Meister Wend eine schlimme Zeit. Der Durst, der böse Durst! Aber als Mann wollte er sich doch zeigen. Wenn der Kampf gar zu schwer werden wollte, dann schlug er auf das Leder, daß es weithin schallte

, und die Spatzen auf der Dachrinne ganz verwundert ihre Köpfchen schief legten ob des Meisters Fleiß. Um den Sticheleien und Neckereien der Bekannten aus dem Wege zu gehen, blieb er dem Biertische fern. Dafür wurde aber manches blanke Stiefelpaar fertig, welches sonst noch lange als Rohleder in der Ecke gelegen hätte. „Merkwürdig", dachte der Meister nach einigen Tagen, „was nur mit der Lene, meiner Frau ist. Seit Jahren hat sie nicht solch munteres Gesichtchen gemacht, und seit langem hat mir ihre Kocherei

nicht so gut geschmeckt. Früher glaubte mit ihren Kindern und empfing mit frohem Gruß die Heimkehren den. Der Schuster saß noch lange im Kreise der Seinen und erzählte, was er gesehen und von Lobber gehört hatte. Am Tage, an dem der Meister die Wette abgeschlossen, hatte er seiner Frau davon erzählt. Die aber hatte wie seine Zechbrüder ungläubig den Kopf geschüttelt und die sicher verlorenen 50 Mark bedauert. Da war ihr Mann böse geworden und hatte laut ge rufen: „Wirst es ja sehen! Ich bin ein ganzer Kerl

, der, wenn er will, festhält tvie Eisen?" So flössen mehrere Tage dahin. Meister Wend arbeitete fleißig, wie nie zuvor. Es schien, als blickte das ganze Hauswesen fröh licher hinein in die Welt. Eines Tages schaute der Herr Pfarrer durchs Fenster der Werkstatt und rief: „Meister Wend, wollt Ihr ein Wettschustern abhalten? Ihr arbeitet ja, daß sich das ganze Dorf ein Beispiel daran nehmen könnte!" Treuherzig blickte Wend den geliebten Seelenhirten an:. „Ja, Herr Pfarrer, wissen Sie die Mette. Nun habe ich immer

, daß ich nichts höre und sehe." „Das macht Ihr brav!" rief der Pfarrer. „Da mit Ihr aber auch wieder zu klopfen habt, so nehmt mir gleich das Maß. Der Winter 'kommt. Fertigt mir ein Paar derbe Stiefel an. Wenn ich dann in Schnee uni) Sturm weit über Land muß, und es mir sauer werden will, werde ich stets denken: Mit diesen Stiefeln hat Wend den Versucher überwunden, und mir wird es dann leichter werden, für Gott meine Pflicht zu erfüllen.". Als der Pfarrer die Werkstatt verlassen hatte, schaute der Meister sinnend

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Tiroler Gemeinde-Blatt
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Page 8 of 8
Date: 14.11.1908
Physical description: 8
die Meisterprüfung gar nicht gemacht. AuS diesem Grunde hat er sich bei der Ausführung der Zirler Bauten einem österrei chischen Meister, dem Maurermeister M., in W. unterstellt und hat unter diesem die Bauten in Zirl ausgeführt, respektive zum Teil ausgeführt. Hat nun nicht der wirkliche Meister M. von W. die Pflicht, die Zahlungen für die von dem unberechtigten Meister, der sich ihm unterstellte, zu leisten? Der Bayer war ja doch nur der Unterstellte? Antwort. Der bayrische Maurermeister hat jeden falls

die Bestellung auf die von Ihnen bezogenen Bau materialien direkt bei Ihnen gemacht? Wenn das der Fall ist, so haben Sie mit dem Maurermeister M. von W. bezüglich Ihrer Forderungen natürlich gar nichts zu schaffen. Die Unterstellung des in Oesterreich nicht gewerbeberechtigten bayrischen Meisters unter den Wörgler Meister erfolgte nur aus gew erb e gesetzlichen Rücksichten. Nur zum Zwecke der Erfüllung der g ew erbe gesetzlichen Vorschriften hat sich der bayrische Meister unter den österreichischen Meister

gestellt. Der Konkurs aber ist eine zivilgerichtliche Angelegenheit und hat mir der gewerbegesetzlichen Angelegenheit keinen inneren Zusammenhang. Wenn der Meister M. von W. die Bestellungen gemacht hätte, wäre das freilich anders, dann würde er belangt werden können. Tannheimettal. (Gewerbeauöübung durch einen Ausländer.) Frage: Darf hier ein bayerischer Staatsbürger ein radiziertes Wirtsgewerbe erwerben und dasselbe ausüben? Antwort: Gewiß! Ausländer sind gegen Nach weis der formellen Reziprozität

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Alpenländische Gewerbe-Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 05.08.1909
Physical description: 8
und animalischer Leim die Dauerhaftigkeit des Papieres begünstigen. Starke Entfärbung, wie auch „Wasferflecke" find wahrscheinlich auf übermäßiges Rotten zurückzuführcn. Sehr günstig für die Widerstandsfähigkeit des Papieres ist das Trocknen durch Luft. Aebermäßigc Feuchtigkeit oder Nässe verdirbt oder beein trächtigt auch das beste Lumpenpapier. Ks. Gingesendet. Zum Streik in Meran. Gestern, Dienstag abends, wurde von bestinformierter Seite erzählt, daß die Maler meister mit den streitenden Gehilfen

eine Vereinbarung getroffen haben, die in Kraft treten soll, wenn bis Samstag auch bei den Tischlern und Tapezierern dieselbe Vereinbarung zustande kommt. Es hieß, die Gehilfen mären entgegen kommend gewesen, hätten sich mit einiger Lohnaufbesserung begnügt, sonst aber den Meistern keine Neuerungen zum Schaden derselben abringcn können. Vielmehr hätten die Gehilfe» selbst offiziell zugestanden, daß in diesem Fall der Vertragsentwurf angenommen werden muß, somit der Sieg auf Seite der Meister sei. Die Meister

dies und jenes als Vertragsbruch proklamiert werden soll,, damit noch viel mehr erzwungen werden kann. Denn die Meister haben gezeigt, wie schwach sic sind, indem sie den, 1. August als letzten Termin stellten, aber jetzt zuwarten. In solcher Weise wurden die Gemüter weiter bearbeitet,, bis jeder der streikenden Arbeiter überzeugt sein mußte, daß. er von seinem Meister, den er im Sommer nicht blos mit der Arbeit sitzen ließ, sondern ihm mit allen Mitteln' seiw Geschäft untergraben hat, mit offenen Armen empfangen

, wird und Herr über ihn und die. andern.Gehilfen spielen, kann. Nun wird die Frage an die Meister gestellt: Steht es so oder ist das Schwindel? Ein Interessent. * * Zu diesem Eingesendet können die Malermeister sofort: erwidern, daß der Verlauf der Verhandlungen genau das Resullut und die Stimmung zeitigte, welche im Anfang des. Eingesendet erzählt wird. Ist die tveitere Erzählung über die Aufhetzung der Gehilfen und deren unsriedliche Absichten autcntisch zu be- weisen, so ist dadurch eine Vereinbarung

undurchführbar gemacht, wenn nicht das Wort, das sich Meister und Gelsilsen- verireter gegeben haben, bestätigt und eingehalten wird: Nämlich: daß beiderseits keinerlei Maßregelungen platz greifen dürfen, also keiner der 86 arbeitenden Gehilfen dieserhalb jemals belästigt, andrerseits alle 15 derzeit streikenden Gehilfen nach Bedarf eingestellt und ohne Vorwurf für das Vergangene behandelt werden. - . . Ohne diese Zusicherung wird kein in den Streik getreten^ Gehilfe eingestellt und die geeinigten Meister

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 14 of 16
Date: 17.04.1910
Physical description: 16
ein Tropfen Blut geflossen wäre Wer hat es gewagt, in mein Atelier zu bringen ?" wetterte der Meister. Keiner getraute sich zu antworten. „Ihr könnt euren Fehler nicht verbergen und macht mir mit urem Schweigen die Galle kochen! Also nochmals, wer hat es ge nagt, mein Gemälde zu beschädigen und dann zu verbessern? Wer var im Atelier?" „Wir alle," antworteten zwanzig Stimmen. „Aber ihr habt nicht alle jenen Schaden verbessert." „Ich war es, M ister!" Der neue Schüler trat bescheiden aber fest

vor; es war ein junger, hübscher Mensch von etwa zweiundzwanzia Jahren. Einen Augenblick nur ruhte las Auge des Meisters scharf prüfend auf ihm, dann bot er ihm lächelnd die Hand, welche der Jüngling mit Küssen und Tränen bedeckte. „Du bist es, Antonio van Dyck? Und weshalb sandte dich van Paalen, dein ehemaliger Meister, zu mir? Was sollst du hier?" „Ich soll malen lernen," erwiderte Antonio bescheiden. „Malen? Aber das kannst du ja schon, mein lieber Freund? Du kannst jederzeit von mir gehen

, denn ich kann dir nichts mehr lernen, nichts mehr. Du mußt nach Italien gehen, mußt dort die großen Meister stutieren, in Rom, in Florenz, in Venedig, denn nur mehr dies fehlt deiner vollendeten Künstlerschaft. Nur mehr einen Rat habe ich dir zu geben, und das wird der letzte.sein ... Es gibt Leute, die sich einbilden, das Porträt entehre den Pinsel des Künstlers. Das ist unwahr, ein gelungenes Porträt hat sein Verdienst und dieses Verdienst wird das deinige sein. Ich erkläre dich schon jetzt als den Meister des Porträts

und damit als meinen Meister. Das sage ich, der ich Peter Rubens heiße." Sechs Monate später begegnen wir unserm van Dyck, wie er aus einem Pferde, welches ihm Rubens zur Verfügung stellte, langsam imch Brüßel zu reitet. In der Nähe des reichen, großen Dorfes Davelthem überholten ihn zwei Bauern, die denselben Weg nahmen und ihm ihre Bewunderung über sein herrliches Tier ausdrückten. „Das hat mir mein Meister geschenkt," nickte Antonio erfreut und streiche! e den glatten Hals des Pferdes. „Wer ist denn Euer Meister

gegenüber. „Heute habe ich wahrhaftig ein doppeltes Glück," begann dieser plötzlich, nachdem er sie lange betrachtet hatte; „zuerst gleich beim Be ginn meiner Reise dieser ehrenvolle Auftrag und nun das Ebenbild unserer Himmelskönigin als Modell." „Höre ich recht, Meister?" rief ganz erstaunt der Bürgermeister, „Ihr haltet meine Thekla solcher Ehre für würdig?" „Die Ehre ist auf meiner Seite, wenn das Mädchen einem Kunst jünger wie ich sitzen will." „O, Kind!" rief der brave Mann ganz begeistert

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 2 of 10
Date: 10.08.1901
Physical description: 10
schließlich g'rade so gut zusammen wie du, und der macht mir's um einen Schichtenpreis, daß ich um's halbe billiger durchkomme, als wenn ich's dich machen ließe." „War nit übel," sagt der junge Meister und legt dem Auftraggeber Ln 8p6, dann in beredter Weise klar, daß der Auer-Steffen absolut kein Recht habe, eine Arbeit selbstständig zu übernehmen, weil es sich beim Bauhandwerk nicht um ein freies, nicht um ein handwerksmäßiges, sondern um ein konzessionirtes Gewerbe handelt. Und der Auer

g'rad' so lang, wie eine Arbeit von dir." Der junge Meister sieht ein, daß seine Be mühungen resultatlos sind; er geht niedergeschlagen heim und erinnert sich auf dem Wege, daß ihm in der Handwerkerschule ein Paragraph aus der Ge werbeordnung zitirt worden ist, durch den alle jene mit Strafe bedroht werden; welche ein Gewerbe selbstständig betreiben, ohne es angemeldet oder eine Kon zession hiefür erlangt zu haben. Und weil es Sonn tag ist, geht er abends ins Wirthshaus und erzählt

dort seinen Bekannten das eben Erlebte, mit dem Beifügen, daß er in den nächsten Tagen bei der Bezirkshauptmannschaft in X. Klage gegen das Vor gehen des Auer-Steffen erheben und dessen Be strafung durchsetzen wird, wenn er den in Rede stehenden Bau übernimmt. Das erfragt natürlich der Steffen, aber er behauptet, daß ihm der neu gebackene Meister soviel wie nichts anhaben könne. Er, der so weit in der Welt herumgekommen, wisse schon, wie man das Ding anpacke. Er könne über die Drohung mit der Anzeige

Anziehungskraft auf *) Aus „Im Banne des Kaisers". Verlag von Marlin Ritzer in Kitzbühel. widergeben. Der Auer-Steffen übernimmt thatsäch- lich den Bau, der neue Meister geht zur Bezirks hauptmannschaft und diese beauftragt die Gendarmerie mit der Erhebung des Thatbestandes in der Ange legenheit. Und da stellt sich wirklich heraus, daß der Steffen eine schlaue Maus und nicht so leicht zu fangen ist. Ehe er den Bau übernahm, ist er nämlich zu einem sechs Stunden entfernt, in einem ganz anderen Thale wohnenden

Meister alten Ka libers gegangen, mit dem er früher einmal als Ge sell zusammen gearbeitet und da sind sie beim Glase Wein Übereins gekommen, daß der alte Meister im Falle bei der Sache etwas herauswachsen sollte, bei der Behörde einfach angiebt, er habe den Steffen sich „unterstellt", er habe den Bau übernommen und der Steffen sei nichts anders als sein Gesell; er zahle für den Steffen auch die vorgeschriebenen Beiträge in die Bezirkskrankenkasse usw. So lautet auch die Gen darmerie-Relation

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 13 of 16
Date: 09.12.1905
Physical description: 16
Mr. 49. Eine Eist. Erzählung von Fr. Trittermann. Nachdruck verboten. (Schluß.) Woche um Woche verging. Meister Wend hielt Wort und sah auch bald ein, daß es gar nicht so schwer sei, dem Alkohol voll ständig zu entsagen, wenn man nur erst die erste Klippe über wunden hat. Regelmäßig machte er mit Lobber an den Sonntagen kleine Wanderungen. Nach und nach kamen sie auch auf die Alkohol gefahr, welche das Volk bedroht, zu sprechen. Den begeisterten Aus führungen seines Begleiters mußte Wend

hatte aber auch einen anderen Erfolg. Meister Wends Arbeitsamkeit, Zufriedenheit und sein frischerblühtes häus liches Glück, der öftere Besuch des Pfarrers blieben nicht unbemerkt im Dorfe. Eines Tages wurde unser Meister zum Wirte gerufen. Er sollte, bestellte die Magd, gleich das Maß mitbringen. Meister Wend mußte ein Paar lange Jagdstiefel bester Sorte anmessen. Dann ging der Wirt an den Geldschrank, klapperte mit den Gold füchsen und fragte nach dem Preise. 39 Mark würde,, sie wohl kosten, meinte der Meister. „Nun, hier hast

Euer Geld, ich bin und bleibe Abstinent. " Als der Wirt des Meisters entschlossene Miene sah, lachte er höhnisch auf, öffnete die Türe und rief mit rober Stimme: „Mein Haus ist für vernünftige.Menschen und nicht für Narren wie Ihr! Schert Euch hinaus! Auf Euere Ar beit verzichte ich!" Schweigend ging der Meister. Sein Herz aber sagte ihm, daß er recht getan. — „Meister Wend will Abstinent bleiben" lief es durchs Dorf von Haus zu Haus. Auch des Wirtes Versuch, ihn der guten Sache abwendig

waren wir einig. Das Geld hat sie sich am Munde äbgespart. Verlor ich die Wette, so zahlte ich ihr das selbst ersparte Geld zurück. Gewann ich, was wir, da wir den guten Kern in dir kannten, nicht hofften, so gab ich ihr heimlich das Gewonnene zurück. Gott hat alles zum Besten gelenkt. Er hat das inbrünstige Gebet deines Weibes erhört." Staunend hörte Meister Wend den Ausführungen zu, dann umarmte er sein treues Weib und sprach unter Tränen der Rührung: „Ihr habt mich zwar überlistet, doch ich bleibe treu

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 12.06.1907
Physical description: 8
-Arbeiter in Innsbruck und Hall. Innsbruck, IO. Juni. Man muß sagen, so leichtfertig wie der Bücker arbeiterstreik, der gegenwärtig in Innsbruck und im benachbarten Hall ausgesuchten wird, ist wohl noch kein Lohnkampf von den Scharf machern heraufbeschworen worden. Die zur Zeit moderne Fiktion einzelner Arbeitgeber: Wir haben auch eine Organisation und wollen die Stärke derselben erproben, hat in den Köpfen einzelner Bäckermeister herumgespuckt und die Mehrzahl der Meister zu Schritten verleitet

enthalten, daß derselbe, wenn er nicht ein halbes Jahr vor seinem Ablauf von einer Seite gekündet wird, er sich von selbst auf ein Jahr verlängert. Die Gehilfen dachten, als die Zeit der eventuellen Kündigung heranrückte, nicht daran, irgend welche Abänderungen zu beantragen und erwarteten selbstverständlich, daß auch die Meister ein Gleiches tun und der Ver trag so Gültigkeit auf ein weiteres Jahr er langen werde. Um so erstaunter aber waren die Gehilfen, als die Meister selbst den Beitrag

Vertragskündigung nicht eine Besserung der Arbeitsverhältnisse, 'sondern eine Verschlechte rung derselben herbeiführen wollten, erhellte aus einem einige Zeit danach in dem Organ der Bäckermeister erschienener Artikel, welcher „nachzuweisen" versuchte, daß die Löhne der Arbeiter viel zu hoch seien und daß sich in der Provinz in dieser Beziehung schon noch „etwas machen ließe". Selbstverständ lich haben die Gehilfen nach der Vertragskündi gung und dem Bekanntwcrden der Absichten der Meister sofort

ihre Dispositionen, zur Abwehr eventueller Bestrebungen nach einer Verschlechte- rung ihrer keineswegs rosigen Lage getroffen. Die Voraussetzung, daß die Meister eine Herab setzung der Löhne beabsichtigen, hat sich in der Tat vollends erfüllt. Die Meister, die als der vertragskündende Teil einen neuen Tarif vor legen mußten, haben in demselben tatsächlich eine sehr beträchtliche Lohnverschlechterung vorgesehen und wollten nebenbei noch bei einem Teil der Arbeiter den Kost- und Äogiszwang wieder ein führen

. Daß die Gehilfen einer Lohuverschlech- terung und der teilweifen Wiedereinführung des Kost- und Logiswesens, welch letzteres mit Recht schon öfters als eine doppelte Ausbeutung ge kennzeichnet wurde, nicht ihre Zustimmung geben konnten, ist wohl für jeden gerecht Denkenden eine Selbstverständlichkeit, dies umsomehr, als die Meister bei zwei Arbeiterkategorien überhaupt keiue festen Tarifsätze mehr zugestehen, sondern Euren Hausbedarf bei den Inserenten der „freien Vereinbarung" zwischen Meister und Gehilfen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 8
Date: 12.12.1906
Physical description: 8
hielten die hiesigen Bäckergehilfen im „Deutschen Cafe" eine stark besuchte Versammlung ab, in welcher zur erfolgten Kündigung des Lohn tarifes vonseite der Meister Stellung genommen wurde. In ausführlicher Weise wurde die ein zunehmende Haltung der Gehilfen besprochen. An der Hand der „Oesterreichischen Bäckerztg." (Organ der Meister), wurden die Absichten der Meister klargelegt. Der Innsbrucker Artikel schreiber gibt bereits anfangs Oktober in dieser Zeitung einen deutlichen Begriff

von den Be strebungen der hiesigen Meister. Er spricht in demselben von einem „drückenden" Tarifver träge mit den unter sozialdemokratischer Leitung stehenden Gehilfen, welch letzteren er als einen fchweren Schädiger des Gewerbes bezeichnet. Was in anderen Gewerben immer zur Regelung der Verhältnisse beigetragen hat, d. i. ein auf längere Zeit mit den Gehilfen geschlossener Lohnvertrag, das wird von dem durch Scharf machergelüsten geleiteten Artikelschreiber als „schwere Schädigung des Gewerbes" bezeichnet

. Er zitiert auch die Gespenster einer bevor stehenden schweren Krise im Bäckergewerbe, er wähnt aber mit keinem Wort die heurige, äußerst günstige Getreideernte und die dadurch zugunsten der Bäckermeister beeinflußten Ge treidepreise. Das Lamento der Bäckermeister von den traurigen Verhältnissen wurde an der Hand einiger hiesiger wohlbeleibten Beispiele illustriert und erwähnt, daß es unter den hie sigen Bäckern Meister gebe, die aus lauter Eifer und Ueberarbeit (?) im Gewerbe bereits das Handwerk

verlernt haben dürften. Ent sprechend der unter den Gehilfen herrschenden zuversichtlichen Stimmung und in Erwartung, daß sich die Meister bei ihrem zukünftigen Un ternehmen der Einsicht nicht verschließen werden, daß auch die Bäckergehilfen mit den heutigen Teuerungsverhältnissen rechnen müssen, wurde nachfolgende Resolution beschlossen: „Die heute den 4. Dezember im „Deutschen Cafe" tagende Versammlung der Bäckergehilfen nimmt die Kündigung des gegenwärtigen Lohnvertrages vonseite der Meister ruhig

zur Kenntnis, er wartet aber, daß die Meister ehebaldigst ihre Vorschläge zum Zustandekommen eines neuen Lohntarifes der Gehilfenschaft übermitteln wer den, behält sich aber vor, gegebenenfalls eben falls mit Vorschlägen hervorzutreten." Nicht uner wähnt wollen wir lassen, daß von den ver schiedenen Rednern deutlich' und klar aus gesprochen wurde, die Meister mögen planen, was sie für sich von Vorteil erachten, das eine stehe aber fest, daß sich die Gehilfenschaft von den bis jetzt behaupteten Positionen

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 11 of 16
Date: 15.05.1904
Physical description: 16
Ungewöhnliches. Er hat sonst nie jemanden beleidigt." (Fortsetzung folgt.) D rr Gl Humoreske von Paul Blitz. war ein prachtvoller Frühlingsmorgen, als der junge Meister Rebus in seinem einsamen Jung- gesellenzimmer aus tiefem Schlaf erwachte. Es war bereits sieben Uhr. Der junge Meister hatte die Zeit verschlafen. Am Abend vorher war er in lustiger Gesellschaft gewesen und hatte wohl ein paar Glas über den Durst getrunken, nun mußte er unter den Folgen davon leiden, denn er hatte einen schweren Kopf

. Aergerlich fuhr der junge Meister aus seinem Lager in die Höhe. Was sollten seine Leute davon denken! Zwar hatte er in der Werkstatt tüchtige, zuverlässige Gesellen und im Laden sehr brave Verkäuferinnen, trotz alledem war er über die Maßen ärgerlich, daß er die Zeit verschlafen hatte, denn er war ein psiichteisriger Mann, der seinen Leuten mit einem gutem Beispiel vor angehen wollte. Mit einem Satz also sprang er aus dem Bett — dabei riß er den Stuhl um. Der Stuhl fiel aus den Toiletteneimer

einstecken wollte, suchte er sie vergebens — erst nach längerem Suchen fand er sie unter dem Bette mit zerschlagenem Glase, auch daran war die Sumpserei schuld! Der junge Meister fluchte wieder. Nun klingelte er. Das Mädchen kam, brachte den Kaffee und die Morgenpost. Erstaunt sah es den Meister von der Seite an. Das merkte er. „Na, was sehen Sie mich denn so an?" fragte er barsch, „da wischen Sie das dort auf, ich habe eben Malheur gehabt." Das Mädchen tat schweigend ihre Arbeit, dachte

sich aber ihr Teil und lächelte verstohlen. Auch das sah der junge Meister wieder. Er ärgerte sich von neuem darüber, aber er schwieg lieber.

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 12 of 16
Date: 12.09.1902
Physical description: 16
. Er näherte sich dem selben und stieß einen Ruf der Ueberraschung aus. Seine Schüler eilten sogleich mit der Frage herbei: „Was haben Sie gefunden, Meister?" „Seht!" antwortete Rubens, statt weiterer Ant wort auf das Bild deutend. Es stellte den Tod eines Mönches dar. Derselbe war sehr jung und von einer Schönheit, welche weder die Buße noch der Todes kamps halten verwischen können. Er lag aus dem Boden seiner Zelle ausgestreckt, die Augen schon im Tode erstarrt, mit der einen Hand einen Totenkopf haltend

, mit der anderen ein Kruzifix aus Holz ans Herz drückend. Im Hintergründe sah man ein anderes Bild gemalt, welches neben dem Bette aufgehängt schien, von welchem der Mönch sich erhoben hatte, um aus Demut auf dem harten Fußboden zu sterben. Diese zweite Darstellung war das Bildnis einer jungen schönen Verstorbenen, im Sarge liegend, welcher von Trauerkerzen und kostbarer schwarzer Draperie um geben war. Beide Bilder ergänzten sich offenbar. „Meister, von wem mag dieses wertvolle Werk sein?" fragten die staunenden Schüler

, denn Farbe, Zeichnung, Komposition, alles verriet ein Genie ersten Ranges. „In dieser Ecke ist ein Name gewesen," sprach der Meister, „er ist jedoch ausgekratzt worden. Nach der Malerei zu urteilen ist es nicht älter als dreißig, aber auch nicht jünger als zwanzig Jahre." „Aber der Künstler?" „Ich kenne den Meister dieses Werkes nicht und möchte schwören, daß ich nie ein Werk von ihm sah. Ich möchte sogar glauben, daß der unbekannte Meister, welcher der Welt dieses Wunderwerk gegeben

, daß er, als fie starb, sich ebenfalls als tot ansah, und daß er für die Welt wirklich tot war." „Vielleicht lebt er noch!" fuhr nach einer Weile Rubens fort, „es ist möglich, daß sich sein Geist wieder erheitert hat und daß der unbekannte Künstler jetzt ein vergnügter Greis ist Deshalb muß man ihn aufsuchen, und vor allem müssen wir erfahren, ob er noch andere Bilder gemalt hat . . . Folgt mir!" Mit diesen Worten näherte sich der Meister einem Mönche, welcher in einer anderen Kapelle betete, und fragte

zurück führen, nachdem er gesiegt hat?" Als er dies sagte, zog der Mönch die Kapuze über den Kopf und verließ das Gotteshaus. „Kommt!" sagte Rubens, „ich weiß, was mir zu tun bleibt." „Meister!" entgegnete einer der Schüler, der während der Unterredung den Mönch und das Bild abwechselnd betrachtet hatte, „finden Sie nicht, daß dieser alte Mönch dem sterbenden Jünglinge auf dem Bilde außerordentlich ähnlich ist?"

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Alpenländische Gewerbe-Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 22.07.1909
Physical description: 8
. Die folgende Tabelle zeigt die „nnauskämmlichen" Löhne: Tapezierergehilfen: Name: Alter in Jahren: Wochenlohn Abart Franz 29 50 K Eig! Karl 2! .50 „ Entz Georg 25 50 „ hintcregger Anton 42 5Z.80 K Jnnerebner Albert 53 30 „ Kostilek Johann öl 30 „ ' Niegman petcr öl 30 „ pitlauer (Otto 20 26 „ pkaga David 19 22 ., pucher Johann 33 50 „ Reim August 55 52 „ Schmitt Eduard öl 50 „ Somavilla Josef 52 50 ,, Waldner Johann 25 29 „ Die gebrachten Tabellen entheben wohl die Meister, gegen die Anwürfe

" und sie ziehen gegen Süden. Die; allein bringt schon eine regelmäßig wiederkehreirde Sluktuation in der Gehilfenschaft mit sich, wozu noch der Umstand kommt, daß die Meister selbstverständlich solche Gehilfen, denen sie aus Grund des „Lohntarifes" höhere als den Leistungen entsprechende Löhne zu zahlen gezwungen sind, nur während der höchsten Arbeitssaison halten. Würde der Meister diesen Ge hilfen den entsprechenden Lohn nach Leistung zahlen dürfen, . hätten auch diese Gehilfen andauerndere Beschäftigung

und würden ihren Vorteil erkennen. Daß aber die Meister Löhne nach gerechter Beurteilung entsprechend der Leistung de fakto zahlen, beweisen die Tabellen, welche die meisten Entlohnungen über dem Tarife enthalten. Im übrigen verkauft kein Gehilfe seine Arbeits kraft unter deren faktischem werte. Insoweit sich die internationale Sozialdemokratie plötzlich der deutschen bürgerlichen Kreise und geleisteter Wahl gefolgschaft erinnert und dadurch in der „Aufklärung" direkt auf das politische Feld hinüber zieht

Verkürzung der Arbeitszeit nicht eine künstliche Verteuerung des Erzeugnisses? Ist dies vielleicht im Interesse des Auftraggebers gehandelt? . Ia, auch auf die Lehrlinge macht sich dieser Einfluß unheilvoll bemerkbar und behindert dieselben in ihrem Streben. Ist dies Arbeiterfreundlichkeit? Die Meister scheuen keine Opfer, um die zeitgerechte Sertigstellung der Aufträge sicherzustellen und es treffen nunmehr täglich Arbeitswillige ein, sodaß in absehbarer Zeit die meisten Betriebe in ihrem. gewöhnlichen

Umfange arbeiten werden. Die von der Arbeiterschaft angedrohte Dauer des Kampfes auch den Winter hindurch, soll und wird schließlich keinen Schaden der Auftraggeber zeitigen, wird aber auch einen der sozialdemokratischen Axiome: Untergang des Klein gewerbes, nicht erreichen! Die Meister leugnen nicht, die Lohnverträge gekündigt zu haben. Dasselbe taten aber auch die Maler- und Anstreicher- gehilfen zu gleicher Zeit, was aber seiger weise ver schwiegen wird. Die Organisation der Tischler- und Tape

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