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Oberinntaler Wochenpost
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Page 12 of 12
Date: 01.03.1929
Physical description: 12
so, als ob er sich schon bald allein heransarbeiten würde. Aber es ging offenbar nicht so leicht. Cs ging offenbar überhaupt nicht. Lin Blick, halb Hilfeheischend, halb mißtrauisch, fing den Un bekannten. Wenn es ein Unbekannter gewesen wäre! Aber da rief eine Stimme, hell, frisch, jung, — mir zu bekannt: „Meister!" Loisl! Am liebsten wäre der Meister noch tiefer in den Schnee gekrochen. Am liebsten hätte er sich unsichtbar gemacht. Der Junge wagte erst nicht, Hand anzulegen. Der Meister machte

wieder eine so selbsttätige Bewegung, die darauf hinzudeuten schien, daß auf fremde Hilfe, überhaupt von einem so grünen Buben, verzichtet werden könne. Loisl wagte nicht hin und nicht her. Er stand und ^ glotzte. Er war durchaus vor ein unvermutetes Hindernis! gestolpert. Er hätte an der Schanze leicht einen Fünfzig, j Meter-Sprung geinacht, aber über das, was sich da im Schnee wälzte, kam er nicht hinweg. Jetzt war es dem Meister gelungen, den Arm aus der grausigen Umklammerung des rechten Skis zu befreien. Er übte

General anstrengung. Da sank der Kopf nach abwärts, das rechte Bein überschlug sich und der linke Arm vollführte eine Drehung, die im ! Uebungskurs nicht vorgeschrieben war. Da mußte Loisl lachen, ob er wollte oder nicht. -Aber gleich faßte er sich. Diese aufs höchste gestiegene Rot konnte ! er ,ncht mit ansehen. Mit einein schnellen Griff packte er den Meister unter den Armeil, mit einem Ruck stand Bordessig, fiel zunächst wieder um, ward wieder aufgestellt, schien eine Zeitlang

sich mit dein Gleichgewicht nicht befreunden zu können, dann stand er endgültig. Die Kopfbedeckung war verlorengegangen, die Spitze eines Skis abgebrochen. Sonst war alles ganz. Loisl hielt den Kopf gesenkt. Was würde nun konimen? Er hatte dell Meister iit der demütigendsten Lage gesehen irnd hatte gelacht. > Wenn er dem Meister das Haus angezündet hätte, wäre das nicht so schlimm gewesen. Er erwartete geduldig den Schlag. Wenn der Meister die Hand bewegte, wich er geschickt aus, wie er es immer tat, wenn er die Hand

J des Meisters in der Luft fuchteln sah. Äshtzr diesmal fuchtelte mehr, j Die Augen des Meisters sprühten Flammen. Loisl hätte nun auf. und davonfahren können. Mit Siebzig- ! Kilometer-Geschwindigkeit. Hol mich ein, wenn du kannst! Warum ! tat er es nicht? Der Meister sprach kein Wort. Er schimpfte nicht einmal. Das war unheimlich. Da sagte Loisl: „I werd's niemand sagen, daß d' g'flogen bist!" Treuherzig versicherte er: „Es ist keine Schand', wenn ma fliegt — i bin auch g'flogen — am Anfang

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 12 of 16
Date: 15.05.1904
Physical description: 16
der Meister hinzu. Es ließ sich nicht feststellen, auf welcher Seite das Recht war, und nach langem Hin und Her mußte er den Willen der schreien den Alten erfüllen und ihr ein Zwanzigmarkstück zu erkennen. Kaum aber war dies geschehen, und die Frau zum Laden hinaus, als ein Herr an den Meister herantrat Königin Ifabella von Spanien t. Um die Mittagszeit pflegte der Meister zum Früh, schoppen zu gehen. Als er seine Stammkneipe betrat, wurde er mit einem Jubel und Hallo empfangen. Erstaunt blickte

er von einem zum andern, bis er endlich fragte: „Was habt ihr denn nur?" „Wir danken dem edlen Spender, der uns gestern Abend für heute Mit tag zu einigen Flaschen Sekt eingeladen hat," begann der Senior der Tafelrunde. „Das — hätte ich getan?" fragte Meister Rebus. „Aber gewiß!" er scholl es nun unisono. „Nun, was man verspricht, soll man hal ten," resignierte der junge Meister und ließ Sekt vorfuhren. So kneipte man eine lustige Stunde hin durch, und als diese um war, hatte Meister Re bus nicht nur fünf Fla schen Sekt zu zahlen

, sondern er war auch beim Würfeln hereingefallen, und zu guter Letzt pumpte ihn noch gar ein guter Bekannter um zwanzig Mark an. Eben wollte der so arg hineingelegte Meister auf brechen, als ein Baumeister von der Tafelrunde sich er hob und sprach: „Meine Herren, wir haben unseren hoch verehrten Gastgeber, den schmucken, jungen Meister Rebus, heute zwar schon verschiedene Male hochleben lassen, ich aber, meine Herren, kann ihnen jetzt eine Neuigkeit ver- Major v. ölafenapp. Dom flufftand in Deutfd^Süilmeftafrifea

: oeutfdjer landfturm in ItHndlmfc (Crfte Korporalfdjaft). und also sprach: „Ich kann Ihnen nur empfehlen, unseren neuen amerikanischen Kassenkontrollapparat anzuschaffen, dann wird sich so ein Fall, wie ich ihn eben hier mit erlebt habe, nicht mehr ereignen." Meister Rebus dankte lächelnd und sagte nur: „Ich werde auf ihr Angebot zurückkommen." Der Vormittag ging glatt und ohne weiteren Unfall dahin. raten, die sie alle in so große Freude versetzen wird, daß sie sofort noch ein Hoch auf den glücklichen

jungen Meister ausbringen werden — er hat mir nämlich gestern abend in der Weinlaune verraten, daß er sich demnächst mit Fräulein Frieda Bender verloben wird. Und so bringe ich denn dem jungen Paar das erste Hoch hier mit aus!" Stürmische Hochrufe erschollen, und ein Jubel ging durch das Zimmer, und der Sekt floß in Strömen.

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 4 of 20
Date: 21.02.1929
Physical description: 20
(ohne Handel) für das Jahr 1927 mit einem Einkommen nicht steuerpflichtiger Höhe veranlagt wur- den, sind für das Jahr 1928 gleich zu behandeln. 5. Für Meister ohne Hilfspersonal, welche das Spengler- und Glasergewerbe nur als Rebenberuf -be treiben, kann 'der Ertrag bis zu 50% ermäßigt werden. 6. Bei Witwenbetrieben ist die Betriebsinhaberin nicht zu zählen, dafür für einen Gehilfen das Meister- einkommen der Bemessungsgrundlage zugrunde zu legen. 7. Bei Meistern, welche das 60. Lebensjahr über- schritten

. 2. Als Jahreseinkommen sind anzunehmen: I. In der Stadt Innsbruck und Hölting: a) für den Meister (allein) 4388 8; b) für den Meister und einen Gehilfen 5400 8; o) für den Meister und einen Gehilfen und einen Lehrling 5907 8; d) für den Meister mit einem Lehrling 4370 8. II. In Hall, Schwaz, Kufstein, Rattenberg, Kitz bühel, Lienz, Imst, Landeck, Reutte, Matrei, Steinach, Wattens, Wörgl, Telfs und Ienbach: a) für den Meister (allein) 3750 8; d) für den Meister und einen Gehilfen 4600 8; c) für den Meister

und einen Gehilfen und einen Lehrling 5050 8; d) für den Meister mit einem Lehrling 3890 8. III. In den übrigen Orten: a) für den Meister (allein) 3340 8; b) für den Meister und einen Gehilfen 4200 8; c) für den Meister und einen Gehilfen und einen Lehrling 4590 8; d) für den Meister mit einem Lehrling 3540 8. 3. Für Meister ohne Hilfspersonal, welche das Rauchfangkehrergewerbe nur als Nebenberuf betreiben, kann der Ertrag bis zu 50 % ermäßigt werden. Obige Richtlinien finden unter anderem keine An wendung

bis zum 60. Lebensjahr 2000 8 ; b) fair den Alleinmeister über 60 Jahre 1600 8; o) für jeden Gehilfen 600 8; d) für jeden Lehrling im dritten Jahre 280 8. II. In den anderen Orten: a) für den Alleinmeister bis zum 60. Lebensjahr 1600 8; d) für den Alleinmeister über 60 Jahre 1200 8; o) für jeden Gehilfen 600 8; d) für jeden Lehrling im dritten Jahre 280 8. 4. Für Meister ohne Hilfspersonal, welche das Faß- und Weißgeschirrbindergewerbe nur als Nebenberuf be- treiben, kann der Ertrag bis zu 50% ermäßigt

werden. 5. Bei Witwenbetrieben ist die Betriebsinhaberin nicht zu zählen, dafür für einen Gehilfen das Meister- einkommen der Bemessungsgrundlage zugrunde zu legen. 6. Das richtlinienmäßige Einkommen kann durch keinerlei Abzugsposten gekürzt werden. Obige Richtlinien finden unter anderem keine An- wendung, wenn der Betrieb am 1. Jänner 1927 noch nicht bestanden hat oder wenn die Anzahl der Hilfsper- fönen (Gehilfen, Lehrlinge) drei übersteigt. XVI. Buchbinder. 1. Betriebe, die im Jahre 1927 kein Einkommen

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 4 of 14
Date: 01.01.1909
Physical description: 14
aufgedingt werden; wenn derselbe halb ausgelernt hat, ist dem Meister erlaubt, einen zweiten Zungen zu dem ersten anzunehmen. Der Meister hat bei dem Ausdingen die Kosten von 30 Kreuzern, der Lehr- junge 1 si. zu bezahlen. Bei der Ledigsprechung soll der Meister 1 fl., der Lehrling aber 30 Kreuzer geben. — Die volle Taxe tut demnach 3 si. — 16.) Wann unter den Maurern sich ein Geselle befände, welcher nur zwei Jahre gelernt hätte, der soll nicht länger als 14 Tage bei der Arbeit ge duldet werden; falls

der Meister denselben länger behält, so soll er (der Meister) um einen Wochen lohn gestraft werden. 17.) So ein Meister bei Beamtenherrschaft beugt, ihn unter Kuratel setzt; eine Aufteilung der Subventionen, die den Stempel der Ungerechtigkeit und Unangemessenheit an sich trägt; ein Emporschnellen der^ Landesumlagen von 4O o/o auf 63% und endlich eine Erhöhung des Landesschützenkontingentes von 550 auf 730 Mann. Die wichtigsten, eigentlich brennenden Landes angelegenheiten, an denen die neue Mehrheit

und ein anderer Meister die Arbeit tadelt, oder gar den erster« vom Geschäft verdrängt, bevor er den verdienten Lohn erhalten hat, verfällt in Strafe; desgleichen auch derjenige, welcher eine Arbeit verrichtet, welche bereits einem andern Meister vertragsweise übergeben worden ist. — 18.) Wann die Zunft- und Bruderschafts-Meister auf ergan genes Gebot auf den verbergen oder Zunftstuben den zusammenberufenen Meistern und Gesellen einen Borhalt zu machen haben, solle sich jeder Meister und Geselle dabei bescheiden

verhalten, alles harte Gezänk vermeiden, keiner den andern Lügen strafen, noch weniger fluchen oder schwören; die Uebertteter deffen (der Herrschaft ihr Strafrecht Vorbehalten) sollen auch dem Sandwerk der Straf verfallen sein. 19.) Wann ein Meister dem andern sein Gesind und Gesellen verführt oder aufhetzt, der soll dem Sandwerk der Straf auch verfallen sein. 20.) Wann ein Geselle immer in den erster: 14 Täg wandert, ohne Ursach, soll er dem Sand- werk geben als Strafe einen Wochenlohn; hin gegen wann

der Meister innerhalb den gesetzten 14 Tagen einen Gesellen unverdientermaßen be urlaubt, solle der Meister dem Gesellen einen ganzen Wochenlohn zu bezahlen schuldig sein. 21.) Falls ein Geselle dem Meister gekündet, aber dann wieder bei ihm in Arbeit bleibt, soll er dem Sandwerk zur Strafe geben einen ÄZochenlohn. Desgleichen derjenige, welcher bei einem Meister in Dienst treten rvill, bevor er von seinem ftüheren Meister rechtmäßig beurlaubt ist. 22.) Wann ein Geselle von dem Meister Feierabend nehmen

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 14 of 16
Date: 11.09.1904
Physical description: 16
berühmter Meister in der edlen Malerkunst, und ich komme zu Euch und flehe Euch an, helft mir, daß ich den heißesten Wunsch meiner Seele erfüllen, daß ich gleich Euch Pinsel und Palette führen lerne, ein Maler werde." Mit Wohlgefallen hatte Meister Adam den be geisterten Worten des Jünglings zugehört, dann aber legte er das Gesicht doch wieder in bedächtige Falten und sagte: „Was du da wünschest und von mir erhoffest, ist nicht leicht, mein Sohn,' mühsam und dornenvoll ist der Weg zur Kunst

! Viele sind ihn schon gewandelt, aber wenige haben das Ziel erreicht, nur einzelne die Sonnen höhe des Ruhmes erstiegen. Wirst du • Ausdauer, Mut, Selbstverleugnung und Fleiß genug dazu besitzen? Ist es dein ernster Wille, das seidene Gewand des Pagen zu vertauschen mit dem Kittel des Farbenreibers? Denn als solcher mußt du beginnen." „Versucht es mit mir, edler Meister, prüfet mich, ob ich würdig sei, Euer Schüler zu heißen, unter Eurer Begleitung mich dem hohen Berufe des Malers zu widmen

von der Gräfin Lalaing zu bewirken. Mit Feuereifer ging der Jüngling an sein Studium, aber Meister van Öorts Lehrgang war ein sehr langsamer, bedächtiger. Monat auf Monat sah sich der junge Rubens zu den niedrigsten Handlangerdiensten verurteilt, Schritt für Schritt, kaum merklich, gestattete ihm sein Lehrer vorwärts zu gehen, und während seine kühne Phantasie bereits die größten Gemälde entwarf, durfte seine Hand kaum Striche und Linien zeichnen. Lange bemühte sich Peter Paul, getreu seinem gegebenen Worte

ihm nur der hereinbrechende Tng das nötige Licht dazu ver schaffte, emsig tätig mit Stift und Pinsel, sich übend in Zeichnung und Farbenmischung. Er darbte sich jeden Groschen vom Munde ab, um Leinwand und Farben zu kaufen, denn er wollte seinen Meister, dessen Gebot zu übertreten er sich ohnehin schon bewußt war, nicht auch noch um das Material für seine heimlichen Studien bestehlen. Kam dann die Stunde herbei, um welche der Meister und die anderen Schüler das Atelier zu betreten pflegten, so verbarg Rubens sorgfältig

jede Spur seiner geheimen Tätigkeit und verrichtete fleißig, diensteifrig iind bescheiden, was Adam van Oort ihn tun hieß. Seine schönsten Stunden waren aber, wenn der Meister an Sonn- oder Festtagen über Land fuhr oder zu einem Schmause ausgebeten war, die übrigen Genossen sich einen freien Tag machten und er sicher sein durfte, einen ganzen Tag oder wenigstens einen vollen Nachmittag ungestört sich seinen Arbeiten hingeben zu dürfen. Ein solcher Tag war endlich wieder einmal ange brochen, von Peter

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 8 of 18
Date: 01.06.1906
Physical description: 18
. In diesem Augenblicke rief Herr Martin: „Karl!" „Meister!" „Hier trage das Schloß zum Herrn Geheimrat. Eine Empfehlung und in einer Stunde werde ich selbst kommen, es anzuschlagen." Das ließ sich Karl nicht zweimal sagen, eilig rieb er sich mit dem Schurze den Ruß im Gesichte herum und rannte zur Tür hinaus, um den Fritz noch zu erwischen. Die Wohnstube, durch die er gehen mußte, war leer, die Meisterin auf dem Markte, und eben wollte er die Stube ver- lassen, da fiel sein Blick auf etwas, das seinen Lauf hemmte

. Das Wandschränkchen deS Meisters stand offen. DaS Wand schränkchen, in welchem der Meister seine Geschäftsbücher und die Meisterin ihr HauShaltungSgeld aufzubewahren pflegten. Dem Karl war's, als würge ihn einer an der Kehle, und er zitterte am ganzen Leibe. Dort lag, er sah es ganz genau, ein kleines Häuf lein Zehner. „Nehme eines!" flüsterte ihm die Versuchung zu, „die Meisterin merkt'S nicht, und die Aepfel sind so schön saftig und so schön rot." Karl warf einen Blick hinter sich, dann einen durch's Fenster

— der Fritz biß eben seinen zweiten Apfel an — und da war es geschehen! Mit einem Zehner in der Hand stürzte er auf die Straße hinaus und die Jagd auf den Fritz, der schleu nigst Fersengeld gab, begann. Nach einer Viertelstunde kam Karl wieder zurück; scheu und vorsichtig öffnete er die Stubentür und erschrocken blieb er auf der Schwelle stehen, da er den Meister erblickte, der in seinem Lehnstuhle saß und mit dm Fingern auf dem Fensterbrette trommelte. „Karl, komm' herein! Was bleibst du unter der Tür

stehen?" „Ich — ich — eine schöne Empfehlung vom Herrn Geheim rat und —" „Schon gut!" unterbrach der Meister den stotternden Jungen. „Was hast du denn vorhin mit dem Fritz gehabt?" „Ich — er schimpft uns immer Schlosser, der Fritz, und da —" „Und da hast du ihn durchgeprügelt?" Karl nickte mit dem Kopfe. „Richtig!" fuhr der Meister fort, „denn die Schlosser find brave Leute, rechtschaffene Leute, die darf man nicht schimpfen lassen, und die Schlosser sind ehrliche Leute! Du aber," rief der Meister

mit erhobener Stimme und stand auf, „du aber bist kein ehrlicher Mensch, du hast deinen Meister bestohlen! Haben dir die Aepfel geschmeckt? Ein ehrliches Auge hat auf deiner unehr lichen Hand geruht! Du bist ein Dieb! Pfui! Mich dauert nur deine arme Mutter! Marsch in die Werkstätte, dort sollst du deine Prügel haben und morgen früh packst du deinen Bündel und dich selber!" Karl stand totenbleich vor seinem Meister. Er sagte nichts als: „Mein armes Mutterle!" und zwei schwere Tränen bahnten

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Page 18 of 32
Date: 18.08.2000
Physical description: 32
Fr 18.8.2000 Nr. 164 2U Tag eszeitung S Ü 1) T I K O Der Meister im Umdrehen Vergangene Woche ist HGV-Chef Walter Meister den Kurverwaltungs präsidenten Winfried Felderer in der Tageszeitung hart angegangen. Gestern dann der überraschende Rückzug: In einer gemeinsamen Pressekonferenz demonstrierten Felderer und Meister traute Zweisamkeit. Man sei falsch zitiert worden, und der ganze Zwist sei von dem Medien erfunden worden. Doch genau das stimmt nicht. VwS ( 'IIIIISTOI'H FliANCKSCKlM

IM) ClIKlSTlNl: I.OSSO M an kann es. leicht abge- wandolt, mit dem Doyen der US-läteratur .lohn Steilllieek selten: „Denn sie wis sen nicht; was sie sauen". (ieineinl sind Winfried Felderer und Walter Meister. Der Präsi dent der Meraner Kurverwaltung und der HGV-Chef luden festen Vormittag zur „außorordentli- eheii Pressekonferenz“. „Wir wol len allen Polemiken zum Trotz liier demonstrieren, dass es zwi schen der Kurverwaltung und dem HGV in keinsler Weise ir gendwelche Prohlenie gibt, die dazu geführt

liiitten. dass wir nicht miteinander können“ pol terte Meister denn auch gleich zu Bejrinn der Veranstaltung los. Was danach folgte, war eine Ge- neralabrechung mit der Presse. Allen voran mit der Tageszeitung. HGV-Präsident Walter Meister verstieg sich gestern zu etlichen Watschen gegen die* Tageszei tung. „Man hat die Aussagen falsch wiedergegeben und aus dem Zusammenhang gerissen“, erklärte Meister auf der Presse konferenz. Sein Pech: ln der Redaktion der Tageszeitung liegt eine Tonband kassette

, auf der das rund 25- minüüge Interview mit Walter Meister zu hören ist. Meisters Aussprüche wurden vom Redak- teuer zw T ar sprachlich bearbeitet - wie bei jedem Interview -, aber keineswegs verändert. Meister hat sich im Orginalton noch hefti ger gegen Felderer geäußert (sie he untenstehenden Kasten). Der plötzliche totale Rückzug des Meraner Duos Meister/Fel- derer hat in Wirklichkeit einen anderen Hintergrund. Man hat Angst vor der eigenen verbalen Courage bekommen. Das zeigt die Vorgeschichte. Seit langem

kursieren in der Pas- serstadt Stimmen, dass der Mera ner Bürgermeister Franz Alber, Kurpräsident Winfried Felderer sowie HGV-Größe Walter Meister untereinander arg verstritten sind. Im Streit ging es dabei unter anderem um das Meraner Weinfe stival im Herbst und um den Pfer derennplatz. Am 11. August erschien zu diesen Gerüchten in der Tageszeitung eil. Interview mit dem Präsiden ten der Meraner Kurverwaltung, Winfried Felderer. Filter dem Ti tel „Jemand will einen Keil zwi schen uns treiben", nahm

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Page 3 of 16
Date: 20.04.2005
Physical description: 16
S Ü 1) T I R O 3 Thermische Verstimmung Weil HGV-Präsident Walter Meister in der „Tageszeitung“ offen das Hotelprojekt der „Thermen AG“ kritisiert hat, leitet man jetzt eine Strafaktion ein. Die Thermenmacher werfen plötzlich die Frage auf, ob Meister als Verwaltungsrat und Hotelbesitzer nicht in einem Interessenskonflikt steht. Die Landesregierung muss jetzt entscheiden. Von Christoph Franceschini W enn sich der Verwal tungsrat der „Therme Meran AG“ in den ver gangenen Wochen zur Sitzung traf

, .fehlte ein Verwaltungsrat. Bestrafter Verwaltungsrat Walter Meister: Den Kopf gewaschen Walter Meister, HGV-Präsident und seit sechs Jahren im Verwal tungsrat der „Therma Meran AG“, bleibt bewusst allen Sitzun gen fern. „Ich erwarte mir eine Klärung“, sagt er zu Tageszei tung, „mehr kann und darf ich nicht sagen.“ Die Klärung dürfte so schnell aber nicht kpnunen, denn : >Vhlter Meis ter ist denmächtigetßHerren um das 100-MilliohentEuro-Projektin der. Passerstadtizu-: sehr -auf {die. Füße gestiegem

, es aber dann an einen Päch ter vergibt. „Dieses Modell kann ich ohne Probleme mittragen“, sagte Meister bereite vor Monaten zur „Tageszeitung;“. Im vergange nen Jahr..hat,man sich aber von j diesem Modell verabschiedet. Im- ■ Hotelgeschäft eiristeigen wird. Geplant ist zwar, dass das Hotel von der großen deutschen Betrei bergesellschaft ,*,Steigenberger“ geführt werden, doch der Ver tragsvorschlag für. eirien so ge- , Thermen-Baustelle: ■: Kritik im Verwaltungsrat michterlaubt ' ’ nannten ,Management“-Vertrag - sieht

vor, dass das gesamte Unter- nehmensrisikq{ bei. den Thermen -untfdämit beim Land liegt : Walter Meister begann zuerst auf der HGV-Vollversammlung, die Entwicklung, dass das Land zum Hotelier wird, recht offen zu kri tisieren. Als Meister dann in der „Tageszeitung“ noch einmal nachlegte, - wurde es der Ther- mën-Führung zu bunt. (Meigter.güte seitdem,, als Risiko |^^.maju_schneiäetihri, so gut es ^^^^{otgijeder; Information,, ab, ¥d^^rœS§ÿ-Obriiârinund{Ho- teher Versteht vom Iburismusge- ■ schäft

zu viel, als dass man ihm ' ein.Xfür ein U vormächen könn te. Vor allem aber hatte er die Möglichkeit den geplanten „Ma- riagement“-Vertrag auf Herz und Nieren prüfen zu lassen. Was da bei herauskam, spricht nicht ge rade für die Thermen-Führung. Nachdem über die „Tageszei tung“ Vertragsdetails bekannt wurden, griffen Manfred König & Co auf der nächsten Verwal- tungsratsitzung Walter Meister frontal an. Die Sitzung wurde sehr laut. „Man hat versucht dem Meister den Kopf zu waschen“, sagt ein Insider. Gelungen

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Page 3 of 18
Date: 02.11.2005
Physical description: 18
Süd t i R o 3 Thermische Gesetzmäßigkeiten HGV-Präsident Walter Meister musste vor drei Monaten den Verwaltungsrat der „Therme Meran “ verlassen, weil er als Hotelier angeblich unvereinbar war. Am Montag hat die Landesregierung seine Nachfolgerin ernannt. Die Meraner Hotelierin Ingrid Hofer. Die Entscheidung ist der Beweis, dass die Thermen-Macher sich nur eines lästigen Kritikers entledigen wollten. Von Christoph Franceschini D er Angriff kam aus heite rem Himmel. Der Präsi dent der „Therme

Meran AG“, Manfred König, forderte im Februar dieses Jahres plötzlich Präsident Manfred König: „Alle Beschlüsse sonst ungültig“ Walter Meister auf, den Sitzungs saal umgehend zu verlassen. „An sonsten könnten alle gefassten Be schlüsse ungültig sein“, begründe te König die unmittelbare Gefahr im Verzug. Walter Meister wunderte sich ob der plötzlichen Aktion. Immerhin Die Landesregierung hat die 20 Millionen Mehrkosten für die Thermen genehmigt. Die Freiheitlichen wollen in einer Landtagsanfrage

im Verwaltungsrat zuerst der der „Kurbad AG“ und jetzt der umbenannten „Therme Meran AG“. Ernannt von dem Aktionär dem auch 99,7 Prozent der Aktien gesellschaft gehören: Dem Land. „Man hat im Verwaltungsrat plötz lich großen Stress gemacht“, erin nert sich Meister an die Sitzung im Februar. Der offizielle Grund für die Aktion: Walter Meister ist von Beruf Hotelier und betreibt in Obermais zwei Hotels. Weil die „Thermen AG“ aber derzeit selbst an einem Hotel baut, tauchte plötzlich eine mögliche Unverein barkeit

auf. Nach dem Zivilgesetz buch kann es eine Unvereinbar keit geben, wenn jemand in einer öffentlichen Struktur Verwal tungsrat ist und gleichzeitig privat in demselben Bereich tätig ist „Es stimmt, es gibt diese Bestim mung“, sagt Walter Meister, „aber die gab es seit meiner ersten Er nennung und anscheinend hat sich niemand daran gestoßen“. - Dass man diese Bestimmung im Februar aber plötzlich ausgräbt, hat einen anderen Hintergrund. Walter Meister hafte kurz vorher in der „Tageszeitung“ und in den Medien recht offen

das geplante Thermen-Hotel kritisiert. Er hatte nur das wiedergegeben, was er vorher auch im Verwal tungsrat aufgeworfen hatte. Vor allem die Tatsache, dass die „Thermen AG“ einen Vertrag mit der deutschen Hotelkette „Stei- genberger“ abschloss, der das gesamte Unternehmerrisiko in die Hände der Thermengesell schaft und damit in die Hände des Landes legte, prangerte der HGV-Präsident an. Zudem gab Meister zu bedenken, dass das Hotel in .dieser Vertragskonstel lation Zu einem unlauteren Wett bewerb führen

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Page 5 of 18
Date: 02.11.2005
Physical description: 18
Thermische Gesetzmäßigkeiten HGV-Präsident Walter Meister musste vor drei Monaten den Verwaltungsrat der „Therme Meran “ verlassen, weil er als Hotelier angeblich unvereinbar war. Am Montag hat die Landesregierung seine Nachfolgerin ernannt. Die Meraner Hotelierin Ingrid Hofer. Die Entscheidung ist der Beweis, dass die Thermen-Macher sich nur eines lästigen Kritikers entledigen wollten. Von Christoph Franceschini D er Angriff kam aus heite rem Himmel. Der Präsi dent der „Therme Meran

AG“, Manfred König, forderte im Februar dieses Jahres plötzlich Präsident Manfred König: „Alle Beschlüsse sonst ungültig“ Walter Meister auf, den Sitzungs saal umgehend zu verlassen. „An sonsten könnten alle gefassten Be schlüsse ungültig sein“, begründe te König die unmittelbare Gefahr im Verzug. Walter Meister wunderte sich ob der plötzlichen Aktion. Immerhin Die Landesregierung hat die 20 Millionen Mehrkosten für die Thermen genehmigt. Die Freiheitlichen wollen in einer Landtagsanfrage

zuerst der der „Kurbad AG“ und jetzt der umbenannten „Therme Meran AG“. Ernannt von dem Aktionär dem auch 99,7 Prozent der Aktien gesellschaft gehören: Dem Land. „Man hat im Verwaltungsrat plötz lich großen Stress gemacht“, erin nert sich Meister an die Sitzung im Februar. Der offizielle Grund für die Aktion: Walter Meister ist von Beruf Hotelier und betreibt in Obermais zwei Hotels. Weil die „Thermen AG“ aber derzeit selbst an einem Hotel baut, tauchte plötzlich eine mögliche Unverein barkeit

auf. Nach dem Zivilgesetz buch kann es eine Unvereinbar keit geben, wenn jemand in einer öffentlichen Struktur Verwal tungsrat ist und gleichzeitig privat in demselben Bereich tätig ist „Es stimmt, es gibt diese Bestim mung“, sagt Walter Meister, „aber die gab es seit meiner ersten Er nennung und anscheinend hat sich niemand daran gestoßen“. - Dass man diese Bestimmung im Februar aber plötzlich ausgräbt, hat einen anderen Hintergrund. Walter Meister hatte kurz vorher in der „Tageszeitung“ und in den Medien recht offen

das geplante Thermen-Hotel kritisiert. Er hatte nur das wiedergegeben, was er vorher auch im Verwal tungsrat aufgeworfen hatte. Vor allem die Tatsache, dass die „Thermen AG“ einen Vertrag mit der deutschen Hotelkette „Stei- genberger“ abschloss, der das gesamte Unternehmerrisiko in die Hände der Thermengesell schaft und damit in die Hände des Landes legte, prangerte der HGV-Präsident an. Zudem gab Meister zu bedenken, dass das Hotel in dieser Vertragskonstel lation zu einem unlauteren Wett bewerb führen

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Der Arbeiter
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Page 6 of 10
Date: 16.09.1925
Physical description: 10
Seite 146 . 35 er H3ergfricl>. Nr. 37. 2 „Noch glüht deine Liebe ... Erzählung von Reimmichl. „Aber die Kirche ist versperrt und die Schlüssel lie gen beim Mesner; auch darf ich ohne Zustimmung des Pfarrers ..." „Der Pfarrer weiß von allem und die Kirche steht offen," fiel ihm der andere ins Wort, „es ist alles vor gesorgt." „Ich kenn' Euch nicht, und in mitternächtiger Zeit..." „Um Gotteswillen, Meister, zögert nicht solange," bat der erste; „die Minuten sind kostbar. Wir zahlen

Euch sechshundert Gulden, siebenhundert, tausend, wenn Ihr wollt." „Für Geld tu ich's überhaupt nicht." „So, tut's aus Barmherzigkeit. Das Glück eines Menschen, die Ruhe einer Seele steht auf dem Spiel." Meister Gebhard traute immer noch nicht. Da kam der Wagen, der früher durchgefahren war, zurück und hielt vor dem Hause. Eine hohe Frauengestalt in modischer schwarzer Kleidung stieg aus demselben und fragte halblaut: „Warum kommt ihr solange nicht?" Die Herren flüsterten etwas mit der Dame, welche unmutig

den Kopf schüttelte. Da trat die Frauenge stalt ein paar Schritte näher, lüftete ein wenig den schwarzen Schleier, welcher ihr Gesicht bedeckte, und bat rührend demütig: „Meister Gebhard, tut mir um Gottes Barmherzig keit willen den Gefallen!" Beim Klang dieser Stimme zuckte ein jäher Schreck durch Meister Gebhards Körper. — Bei Gott und allen Heiligen, die Toten würden doch nicht auferstehen? — Er rückte das Licht näher zum Fenster und blickte an gestrengt nach der Frau; aber er konnte ihr schnee

weißes, fahles Angesicht und die goldblonden Haar flechten nicht mehr sehen, denn sie hatte den Schleier wieder fallen gelassen. Jetzt machte die Frauengestalt eine Bewegung mit der Hand, als ob sie den Chorregenten mit fortzrehen wolle, dann bestieg sie schnell den Wagen und fuhr davon. „Seid Ihr wirklich so grausam, Meister," fragte nun abermals der erstere von den nächtlichen Besuchern, ».daß Ihr dem unglücklichen holden Geschöpf die Bitte obschlagen könnt?" „Nein, ich komme; wartet

einen Augenblick", sagte Meister Gebhard innen. Er warf sich dann, so schnell es gehen konnte, in fein Festtagskleid, verlöschte das Licht und trat her aus zu den Fremden, nachdem er vorher die Tür sorg fältig abgeschlossen hatte. Seltsam wonnig und doch ein bißchen unheimlich war ihm zu Mute. Die zwei schwarzen Gestalten nahmen ihn in ihre Mitte, rasch ging es die Dorfstraße hinunter und die Pfarrwiese entlang hinüber zur Kirche, die etwas abseits von den Häusern stand. Alles lag in tiefster Finsternis

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 6
Date: 25.04.1895
Physical description: 6
Korrespondenzen. Innsbruck. Die Bäckergehilfen Inns brucks raffen sich endlich auf, um ihren aufge lösten Fachverein neu zu errichten. Zu diesem Zwecke tagte kürzlich eine von Bäckergehilfen ein- berufene § 2-Versammlung im Saale zum weißen Kreuz, wo ^nahezu'sämmtliche Gehilfen Inns brucks erschienen sind, und unter anderem auch das Proponenten-Comitee gewählt wurde, welches die Statuten einzureichen hat. Die Bäckergehilfen haben die Erfahrung ge macht, wie weit einzelne Meister in ihrer Bor

lung vom 18. December 1894. 8 1. Jeder bei einem der obigen Genossenschaften an gehörigen Meister Arbeit nehmende Gehilfe tritt auf acht tägige Probezeit ein Nach Umfluss dieser Zeit kann so wohl der Meister wie auch der Gehilfe ohne Angabe eines Grundes das Arbeitsverhältnis lösen. 8 2. Tritt der Gehilfe vor Ablauf dieser Probefrist ohne Zustimmung deS Meisters aus, hat er keinen An spruch auf Lohn. 8 3. Nach Ablauf der Probefrist wird die Lohnzahlung durch beiderseitiges Uebereinkommen

festgesetzt. 8 4. Die Lohnzahlung erfolgt nach gegenseitig ge- trostener Vereinbarung wöchentlich oder nach 14 Tagen, jedesmal am Sonntage nach dem Mittagstisch in Barem. Der Meister ist berechtigt, einen vierzehntägen Lohn zurück zubehalten. (8 7.) 8 5. Die Kündigungsfrist wird gegenseitig auf 14 Tage festgestellt und hat dieselbe an einem Sonntage spä testens 1 Uhr nachmittags zu erfolgen. 8 6. Der Gehilfe ist sich verpflichtet den vom Meister oder dessen Stellvertreter angeordneten Beginn der Arbeits

zeit genau einzuhalten und im nüchternen Zustande sich bei der Arbeit einzufinden. Ein Ausbleiben von der Arbeit, sowie die Bestellung eines Aushelfers kann nur mit Ein willigung des Meisters stattfinden. Diese Bestimmung gilt nicht blos für Werktage, sondern auch für alle Sonn- und Festtage. 8 7. Jeden Schaden, welchen der Gehilfe dem Meister nachweisbar durch Selbstverschulden verursacht, hat derselbe voll zu ersetzen. Der Meister ist berechtigt, sich in erster Lrnre aus dem stehengebliebenen

Lohne (§ 4) Entschädigung erholen. 8 8. Der Meister ist berechtigt, ohne jede Kündigung den Gehilfen sofort zu entlassen, wenn der Gehilfe sich gegen den Meister, oder dessen Familien-Angehörige, oder gegen die übrigen Mitarbeiter Ehrenbeleidigungen oder gefährliche Drohungen zu Schulden kommen lässt, oder sich weigert eine bestimmte Arbeit zu übernehmen. (8 82 G.-O.) 8 9. Reinlichkeit bei und außer der Arbeit, friedfertiges Verhalten mit den Nebengehilfen, sowie sittliches Betragen

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 4 of 20
Date: 14.02.1929
Physical description: 20
. die übrigen Orte. 3. Als Iahresertrag sind anzunehmen: i ir in Ji\x den Meister 8 2200 8 ltO) 8 1600 für den Meister und 1 ®el)ilfcn . . 8 2800 8 2400 6 2200 für den Weiftet und 2 (Gehilfen . . S 30 >0 S 3200 8 3000 für den Meister und 3 Gehilfen . . d 4000 8 4200 * 4u00 In allen Ortsgruppen erhöht sich das Einkommen für jeden Lehrling im dritten Jahre um 260.— 8. 4. Steuerpflichtige, welche für das Jahr 1927 mit einem 8 1400 nicht übersteigenden Einkommen veranlagt würben, werben für das Jahr 1928 gleich

; III. die übrigen Orte. 3. Als Iahresertrag sind anzunehmen: I II III Für den Meister 8 2800 S 2 00 8 18"0 für i< heu ©< Iiilfcn 8 700 8 600 8 50" für jeden ßelplinfl im letzten Lahr . 8 350 8 300 8 25i 4. Steuerpflichtige, welche für bas Jahr 1927 mit einem Einkommen nicht einiommensteuerpflichtiger Höhe veranlagt würben, können für das Jahr 1928 gleich be- handelt werben. Im übrigen gelten die Bestimmungen wie unter Punkt IV. VI. Sattler unb Tapezierer: 1. Die Höhe des zu versteuernden

für jeden Lehrling im letzten Lahre 8 280 8 240 5. Als Iahresertrag für Sattlergewerbe ist anzu nehmen: l II Für den Meister 8 2500 8 2000 für jeden Ge lullen > (>00 8 500 für jeden Lehrling im letzten Lah>e 8 250 8 200 6. Als Iahresertrag für Sattler- und Tapezierer- gewerbe (gemischte Betriebe) ist anzunehmen: I II Für den Weiftet 8 2000 8 2200 für jeden Gehilfen 8 600 8 500 für jeden Lehrling im letzten Lahre 8 250 8 200 7. Bei Steuerpflichtigen, welche für das Jahr 1927 mit einem Einkommen

; II. Alle Bezirkshauptmannschaftsorte, Hall, Kuf- stein, Wörgl, St. Johann, Steinach und Telfs; III. alle übrigen Orte. 4. Als Iahresertrag eines Meisters mit einem Be triebe ohne maschinelle Einrichtung sind anzunehmen: l ii ui T-ilr den Meister 8 20'0 ß 2400 8 2000 für jeden Gehilfen S 050 8 , 00 8 500 für jeden Leblin, im letzten L»hie . 8 200 8 240 8 200 5. Der Iahresertrag erhöht sich bei Betrieben mit maschineller Einrichtung für den Meister, jeden Gehilfen und Lehrling im letzten Jahre um 10% der unter Punkt 4 vereinbarten

GroD S.Ueiß iDESlmicl, Maria Tüßreslens’r. 37,!. St Telephon Nr. 2303/11 2. Als Jahreseinkommen sind anzunehmen: I. In Innsbruck, Hötting, Mühlau: a) für den Alleinmeister 8 2550; d) für den Meister mit einem Gehilfen 8 3300; o) für den zweiten Gehilfen 8 1000; ä) für den dritten Gehilfen 8 1000; s) für den Lehrling im dritten Jahre 8 350. II. In den übrigen Orten: a) für den Alleinmeister 8 2000; d) für den Meister mit einem Gehilfen 8 2800; o) für den Meister mit mehr als einem Gehilfen 8 2500

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 14 of 16
Date: 15.05.1904
Physical description: 16
Aber Meister Rebus saß kreideweiß da und ver wünschte seine Schwatzhaftigkeit, denn die geplante Ver lobung war noch weit im Felde: er wußte noch gar nicht, ob man ihm das Fräulein Frieda als Frau geben würde,' zwar sahen ihn die Eltern ganz gern, auch das Fräulein war lieb und gut zu ihm, aber zu einer Aus sprache war es noch nicht gekommen. Und nun war die Neuigkeit bereits in aller Munde! Das war ihm höchst fatal, denn jetzt gab es für ihn nur eins: Er mußte sich sofort erklären

, wenn anders er die junge Dame nicht arg kompromittieren wollte. Natürlich wurdenun jetzt noch eineFlasche getrunken und dann noch eine, und als man endlich aufbrach, war es bereits zwei Uhr, und fast alle Herren waren in sehr animierter Stimmung. Als Meister Rebus, dem sich alles vor den Augen drehte, nach Hause kam, hatten seine Angestellten längst ge gessen- das war ihm auch sehr lieb, denn so konnte er sich, nachdem er noch einmal aller orten nach dem Rechten ae- sehen hatte, gleich zur Ruhe niederlegen

Bogen machte. Und wieder schimpfte er. Aber da durch wurde es nicht besser. Nun suchte er nach einem Lösch drucker, in der Erregung aber fand er keinen, und so nahm er in der Hast sein Taschentuch und drückte es auf den Bogen. Jetzt erst merkte er's, daß er sich geirrt hatte, nun war es aber zu spät, denn das Tuch war voll Tinte. Mit einem neuen Fluch steckte er es in die Tasche. Soeben wollte er einen neuen Brief beginnen, als ihm Besuch gemeldet wurde. Papa Bender kam selbst. Meister Rebus

war einen Augenblick starr, denn er ahnte Furchtbares, aber dennoch nahm er sich zusammen und spielte den Kavalier. Der alte Herr aber war empört. „Hören Sie, lieber Meister," begann er, „was ist das für ein Gerede, das man mir heute nachmittag zugetragen hat?" Und ganz verlegen antwortete der junge Meister: „Verehrter Herr Bender, ich bitte vielmals um Entschuldi gung, daß ich Ihnen diese fatale Situation bereitet habe! Gestern abend, als ich ein wenig heiter war, habe ich zu viel geschwatzt." Der alte Herr

wollte loswettern. Der junge Meister aber unterbrach ihn: „Sehen Sie, Herr Bender, ich wollte eben an Sie schreiben. Ich liebe Ihre Tochter Frieda, und ich glaube, daß ich ihr auch nicht ganz gleichgültig bin. Geben Sie mir Ihre Tochter zur Frau, lieber Herr Bender!" Nun war es heraus. Er stöhnte und wischte sich den Angstschweiß mit dem Tuch von der Stirn. Plötzlich lachte Papa Bender. „Ja, wie sehen Sie denn aus, Meister! Sie sind ja urplötzlich zum halben Neger geworden!" Meister Rebus sah in den Spiegel

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Alpenrosen
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Page 3 of 4
Date: 13.03.1915
Physical description: 4
, wie es zuging, er verlor das Gleichgewicht und stürzte herab, , Seine Verletzungen waren zwar nicht gefährlich, aber er mußte doch einige Wochen das Bett hüten. Der sorgsamen Pflege der .Meiste rin und deren Tochter, der .Zenz, war es wohl zum größten Teile zu danken, daß es so rasch ging mit dem Gesunden. Nun schaffte er schon wieder in der Werk statt und nahm es auch wieder mit jeder Arbeit auf. Auch heute hämmerten und klopften beide, der .Meister und der Geselle, frisch darauf los, und Stück um Stück

wurde fertig bei seite gelegt. In der Schmiede begann es schon zu dun keln. In den Ecken und Winkeln lagerten sich finstere Schatten, und das Herdfeuer warf gespenstigen Schein in die Werkstatt. Meister Thomas legte den Hammer bei seite und ließ den Blasebalg nieder. „Es ist Feierabend heute," sagte .er. „Es ist überdies Sonnabend, und da tverkt man nicht fort, bis es schier Sonntag ist. Es wird kein Streich mehr getan." Damit ging er. Wolf dämpfte und verlöschte das Herd- seuer und begann

die Werkstatt auszuräu-- men. Das war noch seine Arbeit nach Feier abend. Als er damit fertig war, kam der Meister wieder. Er kam alle .Samstage, nachdem die Werkstatt in ,Ordnung war, den Wochenlohn auszuzahl.en. In der Schmiede wurde gearbeitet und in der einen Zwanziger als Zubesserung darauf. Hast dir ihn verdient." Wolf hielt die Hand hin, das Geld in Empfang zu nehmen. Das lag aber schon lange darin, und er hielt die Hand noch sichtlich unschlüssig vor sich hin. „Ich danke Euch, Meister," sagte

er. „Und den Zwanziger hättet Ihr Euch schon behal ten können. Ich habe lange nichts arbeiten können; aber verpflegt habt Ihr Mich doch und habt kein Entgelt dafür genommen." „Ist nicht der Rede wert," widersprach der Meister. „Noch eins hätte ich Euch zu sagen . . ." Das Blut schoß ihm zu Kopfe, in den Schlä fen hämmerte und pochte es, und auf die Brust legte sich ein Druck, wie ein Alp. „Was denn?" Meister da. Eine Weile war es stille in der Schmiede. Die Bälge knarrten noch ab und zu, derweil sie mählich zusammen

sanken, und das schwere Atmen Wolfs konnte man deutlich vernehmen. , „Wolf, bist du hei dem Falle auf den Kopf gefallen?" beendete der Meister die beängstigende Stille. Der gab keine .Antwort. „Oder ist dir der Lohn zu wenig? Oder die Kost zu schlecht? Oder hast du sonst was, was dir hei uns nicht recht ist? Du darfst es ja .nur sagen. Du bist doch schon hinlänglich eingewöhnt bei uns und weißt, wie es da der Brauch ist: offen und frisch von der Leber weg." „Ich kann mich über keines von alldem

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Alpenländische Gewerbe-Zeitung
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Page 5 of 8
Date: 10.06.1909
Physical description: 8
den Gehilfenvertretern vor,; daß sie somit im Unrechte sind, eine so schwer schädigende Gewaltmaßregel anzuwenden, aber weil im Vertrag kein Punkt die Meister schützte, behielten die Arbeiterführer die Sperre aufrecht und erreichten, daß sie hier schön ohne Konkurrenz durch Gehilfenzuzug blieben und kein Unternehmer mehr eine! Arbeit mit Ruhe kalkulieren und prompt ausführen konnte. Derartiges unqualifizierbares Vorgehen mußte die Meister auf's äußerste erbittern, denn solche brutale Ausnützung dieser Macht, wo gar

keine Ursache vorliegt, kann das ganze Gewerbe in einem Ort herunterbringen. Als dann im Februar 1909 die Meister den Vertrag zugleich mit den Gehilfen kündigten, stellten sie einen Vertragsentwurf auf, der alle Rechte der Gehilfen beibehielt und nur auf die schlechten Erfahrungen beim früheren Vertrag hin verlangte, daß die Gehilfen ebenfalls einiger maßen gehalten sind, dem Vertrag nachznkommen. Das aber .konnten die Arbeiterführer nicht zugebcn; nur die Meister müssen gebunden sein, für die Gehilfen

können, daß aber die Meister nicht alle Welt für die Meraner Ausständigen zu verschließen imstande sind, dies auch gar nicht im Sinne haben. Trotzdem versuchten die Meister zu verhandeln, um viel leicht Ruhe in den Betrieben zu erreichen. Ihr Vertragsent wurf wurde mit den Gehilfenvertretern besprochen und zu gegeben, daß er keine Verkürzung der Arbeiter bedeute; aber viel zu lang sei derselbe. Somit wurde er von den Arbeiter- Vertretern verworfen und dieselben lasen uns in der zweiten Verhandlung ihre Vorschriften

vor. Darin war jeder Punkt, der zum Schutz der Meister bestehen muß, einfach gestrichen, dagegen aber unmäßige Förderungen gestellt und, als nach hohen Minimallöhnen, Zulagen, Vertrauensmännern rc., auch uoch das Verbot erschien, unorganisierte Arbeiter einstellen zu dürfen, verließen die empörten Meister die Verhandlung. Sie hatten endlich erkannt, daß der Kampf bei den Arbeiter führern beschlossene Sache ist und nur die Verschleppung prak tiziert wird, um in der Arbeitssaison jeden Widerstand

der Arbeitgeber unmöglich zu machen. . Die Meister rafften sich endlich ans und erklärten, in keinerlei Verhandlungen einzutrcten, solange die Sperre über Meran verhängt bleibt. Nach Wochen schickten die Arbeiter einen neuen Ver tragsentwurf, der das Einstellungsoerbot fallen ließ, aber sonst wieder frühere unannehmbare Forderungen stellte und jeden Schutz der Meister verweigerte. Sie verlangen z. B., daß jeder Hausknecht 48 Heller per Stunde Mininiallohn erhält und sagen, dadurch werden die Meister gezwungen

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Alpenländer-Bote
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Page 4 of 16
Date: 08.07.1917
Physical description: 16
Leite 4. Nr. 27. schnell überlaufen", so lief auch „Meister Knopf, das kleine Männlein, vor Zorn schnell über und rüttelte die Ohren der Lehrjungen in unbarm herzigster Weise, nicht gerührt von dem Wehge schrei, das die Opfer seines Grimms erschallen ließen. Wenn dann bisweilen Franziska, des Meisters dreizehnjähriges Töchterlein, dem es durch das Herz ging, wenn die armen Jungen so kläglich schrien, fürbittend zu sprechen wagte: „Vater, nicht gar so fest und nicht gar immer, der Bub' wird ganz

verzagt", dann fauchte der Meister wie ein Wildkatze: „Was? was? Du kämst auch noch daher, mich zu ärgern? Fliehe, du Geis, du schnappige, oder ich weiß nicht, was ich tue!" Die Franziska konnte auch wirklich nichts Besseres tun, als abziehen; denn wenn, wie ein ordinäres Wort lautet, „mit einem Narren kein Kind zu taufen ist", so war mit Meister Knopf, wenn ihm einmal das Häfelein überge laufen, auch einige Zeit lang kein vernünftig Wort mehr zu sprechen. Von dieser Beschaffen heit war das Männlein

, in dessen Hände der Toni nun kam. Als der Graf, dem das Herz, fast nicht minder bänglich klopfte als dem Toni, seinen Spruch vor gebracht: „Meister Knopf, da bring ich dir einen, den solltest halt in die Lehre nehmen; daheim will er nimmer recht gut tun", da wandte der Meister mit ungemein vornehmtuender, nach lässiger Langsamkeit den Kopf nach der Seite, blickte den Knaben überaus ernst und wichtig tuerisch an und sprach endlich in einem komischen Hochdeutsch, unter das -er aber hin und wieder einen Brocken

ordinärer Sprachweise mengte, wie es ja solchen Leuten gerne passiert: „Hm, ha, also, wieder ein Lumpus, wieder ein Taugenichts!" Und warum muß denn gerade ich alle diese Taugenichtse haben?" Der Graf, der wußte, daß der Meister nicht nur sehr grob, sondern auch sehr ehrgeizig war, packte ihn schlau am Ehrgeizzipfel und sagte: „Weil du die Taugenichtse alle wieder zurechtbringst." Der Meister, dem diese Antwort wirklich schmeichelte, sprach: „Bis auf diejenigen, so Taugenichtse und Tunichtgute bleiben

. Hm, nun ja; wir wollen anmit einen Versuch machen, wir wollen sehen. Ich will den Luftikus einfüh ren in die Schneiderkunst. Aber jedoch das sage ich dir —" hiebei schaute er den Toni an, als wollte er ihn mit seinen zwei grauen Augen an die Wand spießen — „parieren muß man auf das Wort uud aufpassen, wie ein Haftelmacher; denn ich, der Meister Knopf, verstehe keinen G'spaß nicht. Stillesitzen, dreinstechen und das Maul hal ten, das sind bei mir die drei Elemente, ein vier- ! tes gibt es nicht." Nun unterhandelte

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Tiroler Gemeinde-Blatt
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Page 4 of 12
Date: 23.12.1911
Physical description: 12
des Abgeordnetenhauses auch dieses Gesetz für geraume Zeit in den Brunnen gefallen ist, läßt sich diese Frage objektiver und ruhiger besprechen. Die Hauptklage, und wie gleich gesagt sein soll, die berechtigte Klage ist immer, daß Arbeitgeber und Arbeitnehmer bei Kontraktbrüchigkeit faktisch nicht gleich gestellt sind Denn der Arbeitgeber, also der Meister, der gegen seinen Gehilfen kontraktbrüchig wird, muß ihm den vollen Schaden ersetzen, der Arbeitnehmer, ob zwar er auch verurteilt wird, aber nicht, weil er eben

nichts hat. Nun ist dies aber keine Spezialität des Verhältnisses zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer, sondern gilt überall, wo ein Bemittelter einem Unbe mittelten gegenübersteht, etwa ein Geschäftsmann mit aufrechtem Geschäft einer verschuldeten, leichtsinnigen Kunde, die ebenfalls nicht zahlt, weil man ihr eben nichts nehmen kann; denn wo nichts ist, hat bekanntlich „der Kaiser das Recht verloren". Dieses Mißverhält nis soll für das Verhältnis zwischen Meister und Ge hilfen im Gewerbestande eben der § 85 der Gewerbe ordnung ausgleichen

, indem er für kontraktbrüchige Gehilfen eine Strafe und die zwangsweise Zmückführung in die Arbeit festsetzt. Beim Meister ist eine solche Strafe nicht nötig, weil er ohnedies für jeden Schaden, den sein Kontrakt- bruch erzeugt, haftet und in der Regel auch zur Zahlung gezwungen werden kann. Wie sieht es aber in der Praxis mit der Durch führung dieser Bestimmung aus? Die österreichische Verwaltung ist seit jeher als gut anerkannt, und daß etwa die Beamten aus bloßer Nachläßigkeit oder Kon nivenz gegenüber den Arbeitern

, die sich aus der Natur des Verfahrens er geben, sind unvermeidlich; man kann füglich nicht ver langen, daß wegen jedes ohne Kündigung ausgetretenen Gehilfen der ganze Polizeiapparat wie bei einem großen Verbrechen aufgeboten wird; das zehnfache Personal würde nicht ausreichen, und der Aufwand stünde mit der Geringfügigkeit der Sache doch in keinem Verhältnis. Ueberdies hat die zwangsweise Zurückführung in die Arbeit für den Meister, der sich längst anderweitig versorgt hat, meist keinen Sinn; er wäre wohl in Ver

legenheit, wenn ihm etwa nach ein bis zwei Monaten, nachdem die Sache für ihn längst abgetan ist, die Poli zei den früheren Gehilfen zwangsweise auf 14 Tage in die Arbeit stellen würde. Zudem weiß jeder, daß ein solcher gezwungener Gehilfe seinem Meister in der Regel mehr Schaden als Nutzen zufügt, ohne daß sich Ar Meister für den Schaden bei ihm erholen kann. Die Folge ist daher in der Praxis, daß der Meister in der großen Regel gar nicht erst die Verfolgung eines ohne Kündigung ausgetretenen Gehilfen

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Neueste Zeitung
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Page 8 of 8
Date: 03.09.1927
Physical description: 8
. ™:: Echte landknOpter *• (persisch gemustert) Es handelt sich hier nicht um fehlerhafte Stücke, sondern um Dessins und Sorten, welche nicht mehr nachgekauft werden 150/200 175/250 200/300 Teppichhaus Fohringer Innsbruck, MeranerstraBe 5 8«i -1 tse Ult 8 <: 8ü Ze- So Sb St N kt n Der gestohlene Sonntagsbraten.' An der Hintertüre des Metzgers Fleischhauer wartete eine elegante junge Frau. Sie hatte schon dreimal hastig und nervös geläutet. Endlich erklangen schlurrende Schritte. Der dicke Meister

Fleischhauer, angetan mit einem phantastischen großblumigen Schlafrodt. an den Füßen ein paar Filzschuhe, wie Elbkähne groß, erschien im Rahmen der für ihn fast zu schmalen Türe. „Was ist denn los, zum Donnerwetter?" Nicht einmal Sonn tags hat man Ruhe. Heh?" Da erkannte er die junge Frau Edelmann, feit zwei Jahren eine seiner besten Kundinnen. „Verzeihen Sie, Frau Edelmann. Nischt für ungut. Aber wenn man so aus seinem Sonntagvormittagsnickerchen auf geschreckt wird " „Lieber Meister Fleischhauer," bat

Frau Edelmann mit süßer Stimme, „Sie müssen mir helfen, wir haben nichts zu essen. Während ich die Küche einen Augenblick verlassen und die Türe nur angelehnt hatte, schlich sich das Hundevieh meines Nach bars herein und stahl den leckeren Sonntagsbraten, den ich gestern bei Ihnen gekauft habe. Sie müssen mir Ersatz geben, lieber Meister Fleischhauer. Sonst wird mein Mann böse, wenn er nichts zu essen bekommt." „Füttert die Bestie gut," lachte Meister Fleischhauer. „Aber das ist nicht so einfach

, verehrte Frau Edelmann. Ich mache mich strafbar, wenn ich Sonntags etwas verkaufe. Es geht nicht!" j „Es muß gehen, lieber Meister Fleischhauer. Haben Sie doch j ein Einsehen. Was soll ich meinem Mann vorsetzen? Er er- ( wartet Sonntags immer etwas besonders Leckeres." Meister Fleischhauer rieb seinen rötlich angehauchten Nasen gipfel Plötzlich tippte er der schlanken jungen Frau auf die runde Schulter — das heißt, er glaubte nur zu „tippen", aber Frau Edelmann knickte fast in den Knien zusammen

an, Sonntag grundsätzlich nicht zrt Hause. An einem Tage wenigstens will er seine Frau entfalten! von allen Mühen in Küche und Haushalt. Gibt es doch st! viele gute Gaststätten, wo man zu angemessenen Preisen oor-j L trefflich ißt und sich auch ein Fläschchen guten Weines juili Gemüte führen darf, ohne sich über Gebühr zu verausgabe!, tc: „Nun?" forschte Meister Fleischhauer und sah seiner jungem kn reizenden Kundin listig in die nun lachenden Augen. lau „Vortrefflich, Meister Fleischhauer," jubelte Erika

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 7 of 14
Date: 26.08.1900
Physical description: 14
A Sonntergs-Viatt O Das Dampfboot. Erzählung voin Bodensee von Arthur Achleitner. l8. Fortsetzung.! (Nachdruck verboten.! „Dann steig' nur Du.voran!" sagt Pfüffle. „Der Schwarze soll nur Dich zuerst zerreißen! — Du bist dafür auch der Meister und Zunftoberste!" Räuchle sträubt sich und erwidert: „Du bist aber der Anstifter zu der dummen Ge- schichte. Von Dir ist der Plan, das weiß der Teufel ganz genau, und deswegen wird er Dich zuerst „sürifangen"!" „Huhu! Ich leugne

alles! Du bist unser Meister!" heult Psäffle. „Eine verdammte Ge schichte ! Aber ich wag's! Wir müsseir fliehen, sonst ergeht's uns übel!" Wie sich der Meister aus der kauernden Stellung vom Boden erheben will, zerrt ihn Psäffle nieder und wimmert herzzerbrechend, ihn doch nicht im Elend zu verlassen. Räuchle stößt den Genossen grob zurück und tastet sich längs einer Wand so lange im Raume fort, bis er die Sprossen der eisernen Leiter greift. „Ich steige jetzt auf, Psäffle! Such' derweil das Beil und klettere

in dumpfem Fall in die Tiefe zurück. Psäffle kreischt entsetzt auf und heult zum Erbarmen. Der Meister erhebt sich bald wieder und befühlt seine Glieder. Gottlob ist nichts gebrochen. An was er wohl mit dem Kopf gestoßen sein mag? „Ha, jetzt weiß ich's! Der Leibhaftige hat den dicken Glassturz oben zngeschlossen und uns eingesperrt! Aber pfiffiger ist doch der Zunft meister immer als so ein dummer Teufel! Psäffle, gib das Beil her, ich schlag' das Fenster durch!" „Thu's lieber nicht .'Durch die scharfen

Scherben kannst ja doch nicht durchkriechen. Wirst Dich schneiden, schwer verletzen! Auch kann ich in dieser Finster - niß das Beil nicht finden! — O Gott, wie wird das noch enden!" Der Meister sucht jetzt tastend am Boden selbst das Beil. Ein Geräusch macht ihn scharf aufhorchen: es ist, als schreite jemand auf Deck. Auch Psäffle hat das Ge räusch nahender Tritte ver nommen; seine Todesangst ist aufs äußerste gestiegen, schier sinnlos schnattert er: „Jetzt holt uns der Satan!" Die geängstigten Ver

schwörer hören deutlich daß oben ein Riegel gedreht, etwas aufgedeckt wird. Blitzschnell kalkulirt der Meister, daß die Glasdecke von jemand weggenommen wird. Das kann nun sein der Teufel, ein Feind, vielleicht der Maschinist oder Freunde, die helfen wollen. Der Maschinist aber wird es nicht sein; mitlen in der Nacht wird derselbe kaum an Bord gehen. Freunde können es nicht sein, denn es weiß ja niemand von dem Plau und verunglückten Beschwörungswerk. Also

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Außferner Zeitung
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Page 22 of 28
Date: 31.05.1913
Physical description: 28
zu sein. Nina weinte, und das Heulen des Sturmes klang wie das Klagen einer ver lorenen Seele. Als ich aufblickte, war Paolo weggegangen, und der 'Meister malte. Nach einer kleinen Weile riefen die Glocken zur Vesperandacht; die Sonne war unter gegangen, die Tore von Florenz hatten sich hinter Paolo Ginldino geschlossen. 2 . Die Jahre vergingen, es waren keine fröhlichen für den Meister iind mich. Nina hatte geheiratet und wir wohnten allein inmitten der Spinnweben und Farben; nur dann und wann kam

Heiterkeit in untere Stuben, wenn Nina uns besuchte, um uns ihre Kinder zil zeigen. Wir alterten, mein Herr und ich, aber er malte schöner als je — denn er hatte ein Geheimnis von Castagno gelernt. Messere Andrea di Castagno war ein großer Mann zu jener Zeit. Wenn der Meister Anerkennung, aber keine Be rühmtheit erlangt hatte, so hatte Castagno schon lange bei des errungen — ober seine Gemälde gefielen mir so wenig wie er selbst. Allerdings war er sehr geschickt, aber es war etwas Düsteres und Grausames

- geheininis ab und dann tötete er ihn. Der Meister und ich wußten es nicht. Bis Andrea das Verbrechen, zehn Jahre später, auf seinem Sterbebette gestand, wußte es niemand. Maler lieben hübsche Frauen, und eine hübsche Frau hat zuweilen einen Bewerber, deshalb sind Dolchstiche im Dunkeln nicht ungewöhnlich. Wer hätte Castagno bearg wöhnen können? Aber ein mit spitzeni Dolche gewonnenes Geheimnis verwandelte sich in Werviut. Laß dir sagen, daß Castagno niemals in Oel uralte von der Stunde

an, da er ein Meuchelmörder geworden. Nein, nein das schöne Scharlachrot roch nach Blut, das prächtige Blau sprach von Gottes Himmel, das Weiß von einem Leichengesichte, welches den Hiinmel zunr Zeugen rief. Castagno gebrauchte nur einen glänzenden Leim als Zlrsatz seiner Farben, aber er lehrte den Meister die Oelmalerei. Tie neue Oelmalerei brach sich in unserem Lande lang- sain Bahn; aber der Meister und ich, in unserer Zurück- gezogenhe.it, kannten sie nur vom Hörensagen. Erst als Messere Andrea uns farbenprächtige

Beweisstücke vorlegte, wurde uns klar, was für herrliche Werke durch das neue Verfahren zu erreichen sein würden. Mir ist es, als sähe ich diesen Castagno jetzt, ein gezwungenes Lächeln erhellte seine düsteren Zuge, während er die Wirkung des Zaubers ans den Meister beobachtete. „Die Zeit der Tempera-Malerei ist vorüber; diese neue Beimischung ist wunderbar, ist schön!" rief der Meister voll Begeisterung, als Andrea ihm einen kleinen San Michele, das Werk eines Schülers, vorlegte. „Sieh, sieh, Marco

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