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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 8 of 14
Date: 26.08.1900
Physical description: 14
kann cs nur der Teilfel selbst sein, der das Glasdach ge öffnet hat, um bequem herunter zu fahren. Dem Meister gruselt es nun selbst gehörig, ltnb gleich Pfäffle beginnt er za beteil. ei::c scha.se Stimme ertönt jetzt: „Wer da? Ant wort, oder ich gebe Feuer!" Zwei Schreckensschreie ertönen im Kesselraum, und Pfäffle kreischt: „Jetzt schießt lins der Teufel todt!" Der Meister aber faßt sich rasch; der Rufer nlnß ein Mensch sein, und mit Menschen kann man verkehren, gleich viel ob er Freund

oder Feind ist. Nochmals ertönt die Aufforderung. Ränchle gibt Antwort: „Gut Freund! Ich bin der Schiffmeister Christian Räiichle allhier!" „Wer ist noch unten?" fragt scharf eine Stimme. Der Meister antwortet für den Halblädilier, der sich wie ein Igel znsammengerollt hat: „Der zweite ist der Schiffer Pfäffle von hier!" „Was wollt Ihr im Schiff?" Jetzt zögert Ränchle; die Wahrheit zu sagen, genirt er sich, und eine Lüge fällt ihm nicht ein. „Antwort, oder es kracht!" Pfäffle kreischt entsetzt

: „Nicht schießen, um aller Heiligen willen, nicht schießen!" „Gebt Antwort oder —" Der Meister flucht und gröhlt hinauf: „Nicht schießen, ich will die Wahrheit sagen: Wir haben das Boot ver zaubern wollen!" „Was?" „Verzaubern!" Ein Spottgelächter erdröhnt von oben; dann ruft eine Stimme: „Steigt herauf!" Im selben Augenblick wird es oben hell, eitle brennende Laterne wird der Blende eutfleibet und spendet Licht in den Schacht. Der Meister knurrt: „So dumm 'reinzufallen, es ist eine Schande. Ich komme gleich

bejammernswerth aus. Rußig an den Händen, bleich im Gesicht, blutleer die Lippen, die Haare aufwärts gesträubt, die Beine schlotternd, steht er geknickt vor dem Maschinisten. Auch ihm leuchtet der Begleiter Eibles ins Gesicht und sagt: Stimmt! Romnald Pfäffle, Geisterbeschwörer allhier!" Eible ist unschlüssig, was er beginnen soll; doch der Meister selbst spricht: „Hier habt Ihr mich! Ich bin in Eurer Hand! Sträfliches haben wir nicht gethan, für meine Dummheit komme ich auf! Verfügt über mich!" Da Eible

noch schweigt, erwidert sein Gehilfe: „Erst will ich unten noch Nachsehen, ob Ihr nicht etwa Feuer legen wolltet. Eible, haltet die Verschwörer so lange in Haft!" Flugs ist der Monteur mit der Laterne unten, durch sucht den Raum und kommt wieder herauf, um Rapport zu erstatten: „Sie haben richtig Feuer angemacht!" Eible zuckt zusammen. Der Meister aber protestirt, an Brandstiftung habe keiner gedacht; es sei nur das Be- schwörungspulver angezündet worden. Der Gehilfe meint: „Das werde das Gericht ent

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 8 of 14
Date: 02.09.1900
Physical description: 14
soll in Zukunft werden? Aus den guten König darf jeder brave, pflichtgetreue Schwabe jederzeit rechnen; vomSchiff- meister jedoch kann sich Eible auf die unangenehmsten Dinge gefaßt machen, besonders dann, wenn sich Polizei und Ge richt dreinmischen. Und der König hat gar befohlen, den Polizeiwachtmeister ins Schloß zu schicken. Es wird also höchst wahrscheinlich zur Verhaftung Näuchles kommen, und dann Adieu Rickele und Hochzeit! Eible kämpft mit sich; soll er den Polizeiwachtmeister

selbst. Eible aber bleibt kühl und hinterläßt den Auftrag, daß sich der Wachtmeister noch heute Abend bei Seiner Majestät tut Schloß zu melden habe. Dann aber rennt Franz hinaus an den Strand zum Schiffmeisterhause tutb läutet an der Hausglocke Sturm. Räuchle ist beim ersten Glockenton zusammengefahren an seinem Arbeitstisch. So läutet kein bescheidener Be sucher, kein Untergebener; mit solchem Ungestüm fordert jemand, der Hilfe haben will, Einlaß, oder die — Polizei. Der Meister zittert bei dem Gedanken

schnell Nachkommen, und eilt in den dunkeln Abend hinaus, einen Nachen zu suchen. Völlig verdattert steht der sonst so gewaltthätige Meister; den Rock, den Rickele ihm gereicht, zieht er in den Hausschuhen vor den Wasserstiefeln au, nicht wissend, was er mit diesen anfangeu soll. Stetig stottert er: „Der König, der König!" Mehr vermag er nimmer zu denken. Ein Riß an der Glocke läßt ihn einen Luftsprung machen. Bleich vor Schreck lehnt Rickele mit dem Kleider bündel an der Wand, die Füße

wollen sie nimmer tragen. „Ausgemacht im Namen des Königs!" Rickele ist wie versteinert, jeder Bewegung unfähig. „Im Namen des Königs!" lallt der Meister und schleppt sich zur Thüre, die er mit bebenden Händen öffnet. „Ah, da ist er ja schon und zum Mitgehen bereit!" ruft etwas höhnisch der Wachtmeister. „Na, nur gleich mit, Meister! Er soll sofort vor Majestät erscheinen!" „Der König, der König!" stammelt Räuchle. „Vorwärts! Marsch ins Schloß! Zur Hoftafel wird Er kannt geladen

sein! Also machen wir nicht viel Feder lesens mit Ihm!" Der Wachtmeister, dem der schleppende Gang Näuchles ztl langsam ist, greift dem Meister unter den Arm und zieht ihn hastig vorwärts. Bald sind beide im Dunkel der Nacht verschwunden. Am Ufer harrt Franz im Nachen vergeblich auf den Meister. Von namenlosem Weh erfüllt, starrt Rickele hinüber zu den hell erleuchteten Fenstern des Königsschlosses, dessen Lichter sich im dunkeln Wasser s iegeln ganz zauberhaft. Dort oben wird sich jetzt das Schicksal des Vaters ent scheiden

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 07.11.1922
Physical description: 8
, wo er sich bewegt, liegen Medaillen ausge streut. „Ja, da sitzen ringsumher an die hundert Mei ster und prahlen jeder mit seiner Auszeichnung: Erstklassige Werkstatt, hier können Sie selbst sehen — silberne Medaille. Aber der, der die Arbeit ge macht hat, der bekam seinen Tagelohn und einen Extraschnaps und dann — fertig, Garibaldi! Was hat man dafür, Meister Jeppe? Da sind Bäume genug, hinter denen man die Wäsche wechseln kann — aber das Hemd, Meister?" Einen Augenblick be fiel ihn Mißmut. „Lorrain in Paris

Garibaldi ärgerlich. Ich fürchte, dies hier langt nicht zur Medaille. Meister, sage ich — da ist zu viel Unruhe in der Luft. Da bot er mir mehr und noch mehr — es langt, weiß Gott, nicht zur Medaille, sage ich nur. Schließlich schickt er die Madame mit Kaffee und Wienerbrot mir heraus — und sie war sonst eine Dame, die mit 'm Lakai auf dem Dock fuhr. Aber man war ja nu mal wütend! Na, 'ne rühmliche Auszeichnung wurd' er denn ja — der Madame zuliebe." *|k*t ic viele Gesellen?" fragt« I :pe. „Ach, woll

so 'n dreißig, vierzig Stück." „Aber denn muß da doch was an ihm gewesen sein." Jeppe spricht in tadelndem Ton. „Was an ihm, ja, 'n Schuft war er also! Was schert das mich, daß er viele Gesellen hat — ich will sie doch nicht um ihren Arbeitslohn betrügen." Nun ist Garibaldi verstimmt, streift die Schürze ab, setzt den Hut schief aus den Kops und geht in die Stadt. „Jetzt geht er hin und sucht sich 'ne Braut," sagt der junge Meister — „er hat 'ne Braut in jeder Stadt!" Um acht Uhr kommt er in die Werkstatt

hinein- aesegelt. „Was, sitzt ihr da noch?" sagt er zu den Lehrlingen. „Anderswo in der. Welt haben sie schon vor zwei Stunden Feierabend gemalt. Was für Sklaven seid ihr doch, sitzt hier und käut vier zehn. Stunden wieder. So streikt doch, zum Kuckuck auch!" Sie sahen einander dumm an. Streiken — was ist das? Dann kommt der junge Meister. „Nun könnt' es gut tun. sich die Augen ein bißchen zu wärmen," sagt Garibaldi. „Ein Bett für dich ist in der Zuschneidekammer ausgemacht," sagt der Meister

. Aber Garibaldi rollt seine Jacke unter dem Kopf zusammen und legt sich auf den Fenstertritt. „Wenn ich schnarche, dann zieh' mich nur an der Nase," sagt er Zu Pelle und schläft ein. Am nächsten Tage macht er zwei Paar Ziegenlederstiesel mit gelber Steppung — für den kleinen Nikas ist das eine Arbeit für drei Tage. Meister Andres hat' alle Pläne fertig — Garibaldi soll Teilhaber werden. „Wir schlagen ! ! ein Stück Fachwerk heraus und setzen ein großes j ! Ladenfenster ein!" Garibaldi ist einverstanden

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Tiroler Wastl
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Page 9 of 14
Date: 08.03.1919
Physical description: 14
Kunst-Widerhall Die „Jahreszeiten" von Haydn. (Außerordentliches Konzert des MusikvereineS.) VIS Josef Haydn, der einer armen Handwerkerfamilie entstammend, aus unendlich bescheidenen Anfängen durch die Müyiale einer entbehrungsreichen Jugend sich zur sorgen freien Stellung eines fürstlich Esterhazyschen Kapellmeisters emporgearbeitet hatte, auf seinen Lonooner Reisen sich seinen Weltruhm schuf und nach Mozarts Tode nun auch in feiner Heimat als der erste Meister seiner Kunst in lernet Zeit

galt, auf die Höhe seines Lebens angelangt war und sein Herbst, wie er selbst singt, dem Alter zuwelkte, zog er ruhig, auf alle Irrungen und Wirrungen des Lebenszurückblickend, die Summe seiner künstlerischen Existenz und schrieb seine Oratorien „Die Schöpfung" (1795—1798) und „Die Jahres zeiten" (1799—1800), mit ihnen einen neuen Typus des Ora toriums schaffend. In den „Jahreszeiten" sang dieser wahrhaft fromme Meister 110 Jahre vor Gustav M a h l e r fein „Lied von der Erde". Es ist seltsam

und im höheren Sinne gewiß nicht zufällig, wie vieles Gemeinsame gerade der erste und der bis nun letzte in der Reihe der großen österreichischen Musiker, abgesehen von ihrem Leven (bei beiden ein um rast loser Energie erkämpfter Aufstieg rus niedrigsten Anfängen zu höchsten Höhen) in ihren Werken haben: die tiefe Natur seligkeit, die Realistik der Schilderung, die immer wieder an klingenden Bolks- und Soldatenlieder, nur mit dem Unter schiede, daß dies alles bei Haydn, dem naiven Meister, un bewußt

ist, bei Mahler dagegen, dem sentimentalen (im Sinne Schillers), modernen, zerrissenen, sich des Zwiespaltes zwischen Natur und Kultur bewußten, ekstatisch die Natur und das Naive suchenden Meister — bewußt. Demgemäß verschieden haben sie auch ihr „Lied von der Erde" gesungen. Mahler sucht — bezeichnend für den in die Schönheiten fremder Kulturen sich versenkenden Modernen — durch das Medium der Berse des großen Li-Tai-Pe und anderer stlmmungsverwandter chinesischer Lyriker die Lö sung der Lebensratsel

) und der Meister brauchte hier nur an seine allererste Jugend sich zurückzuerinnern oder seiner in Eisenstadt und später in Esterbaz in ländlicher Einsamkeit verbrachten Man nesjahre zu gedenken, um aus dem Vollen zu schöpfen. Ueber den Text, den van Swieten nach der englischen Dichtung Thomsons für Haydn übersetzt und bearbeitet hatte und der Haydn manchen Seufzer entlockte (besonders ver drossen ihn die vielen Nachahmungen der Naturlaute und über den trockenen „Fleißchor", der bei der diesmaligen Aufführung

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 8 of 14
Date: 09.09.1900
Physical description: 14
über das Schicksal des Vaters erfahren kann. Rickele drängt die Thränen zurück und geht sofort mit. Am Schloßportal erfährt das Paar vom Portier, daß der Meister hinaufeskortirt worden sei und sich noch oben befinde, daß aber der Wachtmeister allein herab gekommen und fortgegangen sei. Eible glaubt dies als gutes Zeichen betrachten zu sollen und tröstet Rickele. Bor dem Portal harren beide auf den Vater, wort los vor Erwartung, und gucken sich schier die Augen wund. Als aber endlich Ränchle hastig die Freitreppe

herabkommt, da kann Rickele einen Jubelruf nicht mehr unterdrücken und stürmt dem Vater entgegen. Franz steht am Wege in banger Erwartung. Innig umarmt Ränchle seine Tochter und küßt sie, von tiefster Rührung ergriffen. Rickele fragt unter Thränen lächelnd, ob der Vater wirklich frei sei und keine Verfolgung mehr zu gewärtigen habe. Der Meister löst die Umarmung und spricht: „Für den Augenblick bin ich wohl frei — der König hat mir nicht schlecht zugesetzt — Herrgott! Kann Majestät einen anschauen

und rathlos, weil er der Situa tion Herr werden soll. Das Abbitten ist doch viel schwerer als das „Anz'widern". Und zuviel möchte sich der Schiff meister auch nicht vergeben. Vor dem König kann man schon klein beigeben, dort ist Demuth Pflicht: aber ein See hupfer ist kein König und wird auch keiner, doch muß Räuchle des Dampfmenschen Verzeihung und Gott weiß was noch haben, sonst droht das Gefängniß. „Uff!" stöhnt der Meister. Die Jungen blicken auf den Vater, dessen Verlegenheit dadurch nur gesteigert

! Wir, ich und der König, haben uns geeinigt, daß der Spaß neulich — was anderes war es ja nicht — vergessen werden solle, und der junge Herr da soll so freundlich sein und die Geschichte auch vergessen!" Bei aller Patzigkeit wirft Räuchle doch einen scheuen Blick auf Eible. Doch der Monteur bleibt rnhig und schweigt. Das macht den Meister etwas zaghaft, und zögernd spricht er weiter: „Ich meine, das könnte der junge Herr wohl zusagen. Und übel gemeint war es ja nicht! An der ganzen Dummheit ist ja der verflixte

Pfäffle schuld! Und die Kohlen waren ja schon im Schiff. Also ich meine, daß der Herr Monteur ganz gut bestätigen könnte, es liege absolut keine Absicht einer Böswilligkeit vor!" Kühl erwidert Eible: „Das kann ich nicht!" „Franz!" fleht Rickele. Räuchle wird es schwül, er wischt sich die Schweiß tropfen von der Stirn. Er fühlt, daß er um die Abbitte, wie sie der König ihm deutlich auferlegt, doch nicht herum kommen werde. Zugleich ahnt aber der Meister, daß die Abbitte Folgen haben werde, Folgen

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Alpenländer-Bote
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Page 14 of 16
Date: 04.04.1937
Physical description: 16
Seite 14. Nr. 13. Vom Goworho Meister unr Geselle Bei diesen Zwei Worten wird wohl niemand an Streik und Aussperrung und blutige Lohnkämpfe denken. Viel mehr verbindet sich mit diesen Worten der Begrisf eines guten, fast familiären Verhältnisses, das feit alten Zeiten in der Werkstätte des Handwerkers zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer geherrscht hat und auch zum Großteil heute noch herrscht. Das ist auch nicht zu verwundern, denn die Verhältnisse sind in der gewerblichen Werkstätte ganz

andere, als etwa in einer Fabrik. Der gewerbliche Arbeiter, hauptsächlich der Handwerksgeselle, wird ja selbst einmal Meister werden und der Meister war selbst früher Geselle. Darum verstehen sich diese zwei Vertragsteile der Werkstätte so leicht. Außerdem ist die Werkstätte kein Massenbetrieb, sondern Meister und Geselle kennen sich persönlich, arbeiten am selben Tisch, teilen mitsammen die Freude über ein wohlgelungenes Handwerkstück, das ihre Werkstätte verläßt, mit einem Wort, ihr berufliches Leben

verschmilzt in der Werkstätte zu einer Einheit, zu einer Schicks alsgemeinschast. Wenn wir sagen „Meister und Geselle", so meinen wir diese Worte nicht nur im streng handwerklichen Sinne, sondern verstehen unter Meister die gewerblichen Arbeit geber und unter Gesellen die gewerblichen Arbeitnehmer. Meister und Gesellen sind die bekanntesten Vertreter dieser beiden Gruppen, zu denen als dritte Gruppe die Lehrlinge treten, die aber im Verhältnis zum Meister dieselben In teressen haben, wie die Gesellen

und An gestellte den Schutz der Gewerkschaft bitter notwendig brauchen, um vor Ausbeutung seitens ihres Meisters oder Lehrherrn geschützt zu fein. Das berusständische Denken ist eben noch nicht so weit Allgemeingut geworden, daß sich diese Meister der Schicksalsgemeinschast bewußt wären, die sie mit ihrem Gesellen und Lehrling verbindet; leider sind viele noch nicht so weit, sich, wie es einmal war, zu schä men, wenn es von ihnen hieße, daß sie die Gesellen schlecht behandeln. Und andererseits

und in den Berufständen — wie es auch gehört — wieder Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu einer Einheit und zu einer Schicksalsgemeinschaft zusammenschließen. Den „berufständischen Ausschüssen" obliegt also diese schwere Aufgabe, die Schicksalsgemeinschaft zwischen Meister und Gesellen denselben wiederum zum Bewußtsein zu bringen und ihre Einheit und Einigkeit zu sichern und zu schützen. Die Satzungen dieser Ausschüsse sind von der Regierung genehmigt worden und knapp vor Ostern im Bundesgesetz blatt veröffentlicht

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 1 of 16
Date: 21.03.1909
Physical description: 16
der illustrierten Unterhaltungs-Beilage: „Sonntagsblatt". rir. \ 2 . Der Vez»»s des Vlittes jederzeit 0«s»>r>r«»r. Meister Franz Christof Crler. Im Vorjahre wurde der greise Künstler Franz Christes Crler beauftragt, für seine Vaterstadt Kitzbühel ein Freiheitskämpferdenkmal zu schaffen. Meister Erler war ans diesem Anlasse selbst er schienen und neue Schaffenslust, erneutes Leben schien ihn zu beseelen, als ihm der Ehrenpräsident Herr Hugo Gras Lamberg die Mitteilung machte, daß er auserkoren sei

für diese Arbeit. Mit sichtlich bewegter Stimme sprach er, daß es ihm zur ganz besonderen Ehre gereiche, dieses Werk schaffen zu dürfen, er werde all feine letzten Kräfte zusammenraffen, er werde seinen Geist mit ver jüngtem Eifer anspornen, um seiner geliebten Heimat, seiner Vaterstadt Kitzbühel ein Zmgnis zu geben von seinem Können, es sei sein Stolz, in Kitzbühel ein Werk erstehen zu lassen, das seinem Künstlerrufe Ehre mache. Und Meister Erler hat getreulich sein Wort gehalten. Mit Jugendfeuer machte

er sich an die Arbeit und seine welken Hände schienen den Meißel mit jener Sicherheit zu führen, wie sie der Blüte des Meisters nicht besser eigen sein könnte. Noch ehe seine Vaterstadt das Werk, das er nun vollendet, gesehen hat, dringt schon die Kunde durch die Länder, „Meister Erler habe trotz seiner 80 Jahre ein Monument geschaffen, ein Kunst werk voll und ganz", ein Freiheitskämpferdenkmal für seine Vaterstadt Kitzbühel. Franz Erler scheint in der Kunstwelt sich noch einmal neu auf zuleben. Spaltenlange

aus Kitzbüheler Rotstein (in Wirklichkeit wird der Unterbau noch um einen halben Meter höher). Das Monument machte auf den Kaiser den besten Eindruck. Lange sah der Kaiser die Statue an und äußerte sich insbesondere darüber lobend, daß Ritzbühel, 21 März MH. der charakteristische Ausdruck des Tirolers treff lich gelungen sei Der Monarch sp'ndete Meister Erler vollstes Lob. Dieser wandte sich nun mit der Frage an das Kunstverständnis des Kaisers, ob eS nicht bester wäre, wenn man diePistoleaus dem Gurt

der Figur entfernte, worauf Se. Majestätant- wartete: „Ja ich glaube, daß der Eindruck ein viel erhabenerer würde". Dem Ratschlag Folge lei- stend, wird nun die Pistole aus dem Gurte weg kommen. Nach werteren Erklärungen über das Denkmal, die der Monarch vom Meister ver langte, besichtigte er auch die übrigen Werke des Künstlers und erkundigte sich auch in liebens würdigster Werse nach der Familie des Künst lers. Nack fast halbstündigem Aufenthalte verließ der Kaiser das Atelier mit den Abschieds

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Oberinntaler Wochenpost
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Page 11 of 12
Date: 26.04.1929
Physical description: 12
eriantokr Uotb Ski^föt von <fäwinf> ( Walltw'Mxipp^W' £Core — morgen endlich kommt der Franz!" Meister Brösel winkte dom stinken Mädchen zu, das in §> dem der alten Schmiede gegen- überliegenden Garten damit be- ' schäftigt war, Wäsche aufzuhänqen Jetzt eilte sie dem alten Schinied errtgegen. „So kommt er also wirklich?" fragte sie und mühte sich vergebens, ihre altsquellende Freude aus den blanken Augen zu bannen. ,Za," antwortete Meister Brösel. „Er hat seine Prüstlng gut bestanden

setzen," meinte Meister «Brösel. ,^a, das kannst du." entgegnete Franz. „Du ha'st genug gearbeitet in deinem Leben." ,Zch bin glücklich, daß du nun die Schmiede übernehmen kannst." Da machte Franz plötzlich ein pfiffiges Gesicht „Ach, ich habe andere Pläne, Vater. Wozu soll ich in der rußigen Werkstatt stehen? Ich habe in der Stadt einen Bekannten, mit dem ich ein gutes Geschäft aufmachen kann, gu dem werde ich ziehen." Meister Bröisel sah seinen Sohn erstaunt an. Rrokuswiese bei walchsce

am Raisergebirge (Phot. Dr. Blattl) „Und «was soll aus der Schmiede werden?" „Die verkaufen wir. Das Geld legt mein Freund an, und von den Zinsen können wir alle schön leben, außerdem gibt es noch einen guten Gewinnanteil." Meister Brösel schwieg. Niemand sprach ein Wort. Als Franz mit leuchtenden Augen zu Lore hinüber schaute, .wandte sie ihr Gesicht ab. Da lachte Franz laut auf. „Ihr versteht die neue Zeit nicht! Es hat sich vieles geändert. Heilte muh man es nur richtig verstehen, «da kann inan

auch viel Geld verdienen, ohne zu arbeiten. Mein Freund ist ein schlauer Kops." „Mit uns wird er kein Geschäft -machen können!" sprach -jetzt der alte Schmied. ,-Wenn bu die Schmiede nicht übernehmen willst, «bann arbeite ich eben allein weiter, und du «kannst in der Stadt sehen, wie du mit deinem Freunde fertig wirst." Der Meister erhob sich und verließ das Zimmer. „Ich muß -heim, es ist sehr -spät," sprach jetzt Lore und erhob sich. Franz geleitete sie über die Straße. Dann stan den sie unschlüssig

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Tiroler Grenzbote
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Page 5 of 6
Date: 08.09.1944
Physical description: 6
. „In deinem Hause, Herr..“ lispelte er verschämt, „. . . riecht es, als hätten tausend taufrische Rosen ihre Kelche geöffnet!“ „Ha, du falscher Knecht!“ brüllte König Nobel, „also belügst du deinen Herrn?“ Und ein Prankenhieb zerschmetterte den un seligen Schmeichler. Abermals wanderte der Löwe auf und nieder. Sein Zorn war wohl etwas besänftigt, der üble Geruch im Hause aber nicht besser geworden. Da meldete man ihm einen Besucher. Es war Meister Petz, der Bär. Schwer und ungeschlachtet tappte er in den Raum

, brummte einen unver ständlichen Gruß und griff nach seiner Mappe, um eine Bitt schrift vorzulegen. „Laß das!“ sprach der König ungeduldig. „Stehe mir lieber ehrlich und ungeziert Rede: Was meinst du zu dem Geruch in meinem Hause?!“ Meister Petz hob den Schädel und zog schnaubend' die Luft durch die Nase. „In deinem Hause, Herr . . .“ brummte er unwillig, „. . stinkt es, als hätte ein Bauer seine Jauchegrube entleert!“ „Ha, du frecher Gauch!“ brüllte der Löwe, „dies wagst du deinem König zu sagen

getötet werden, da man befürchtete, daß er im Zirkus Busch eines Tages alles demolieren würde. Jumbo war aber die ganzen Jahre hindurch der besondere Liebling seines Meisters Althoff gewesen. Betrat der Meister nur den Stall, dann klappten Jumbos Ohren vor Freude auf und nieder und sein heller Trompetenton verriet seine leb hafte Zuneigung. Althoff mußte dann ganz nahe an ihn heran treten und sich die Zärtlichkeiten des Kolosses gefallen lassen, die darin bestanden, daß Jumbo seinem Meister den Rüssel

um die Hüfte legte und ihn sanft von der Erde hob, einige Minuten in der Schwebe ließ, und ihn dann langsam wieder auf die Erde stellte. Eine tiefe gegenseitige Sympathie verband Mensch und Tier. An Abbautagen mußte Jumbo die Wagen vom Platz schieben. Meister Althoff brauchte ihm nur ein leises Wort zuzurufen und schon schob und zog der Elefant die schwersten Wagen. Ungemütlich dagegen konnte er werden, wenn man auch eine Elefantendame in die Arbeit einspannte. Dann rannte er auf seinen schweren Füßen böse

trompetend über den Platz, blieb vor dem Artisten stehen, der es wagte, seine Freundin zum arbeiten zu zwingen, und klappte so lange aufgeregt mit den Ohren, bis Althoff den Befehl gab, die Ele fantendame wieder in den Stall zurückzuschicken. Nun ist es üblich, daß man die männlichen Elefanten öfter „verleiht“. Sie kommen dann einige Zeit in einen anderen Zirkus oder in einen Tiergarten, um ihren Ehepflichten zu ge nügen. So wurde auch Jumbo eines Tages von seinem Meister ge trennt. Das erste Mal seit

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Alpenländer-Bote
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Page 3 of 14
Date: 07.03.1926
Physical description: 14
, als "an einem andern Platz unter vielen Mädchen." Ja, so gut wie sie selbst konnten kein Lehrer und kein Institut der Welt ein Kind erziehen, das stand bei Hofmeisters längstens fest. „Und sie kann sich selbst fortbringen." fügte der Herr Oberlehrer dazu, „wenn sie am Ende einmal andere, selbständige Wege gehen wollte." „Das tut die Theres nicht," meinte Herr Hof meister. „Würde es ihr auch nicht raten, andere Wege als die unseren, ja," stimmte Frau Emilie bei. „Man weiß oft nicht, was daherkommt. Der Mensch soll immer

und herumflirtete. Daß sie noch Geschwister hatte, wußte sie seit Jahren nicht mehr, bis einmal — es war am An fänge ihres letzten Studienjahres — die Einladung zur Einkleidung der Marie als Barmherzige Schwester an sie und die Hofmeisters erging. Der Herr Pfarrer hatte die Einladung gesandt; Herr Hofmeister schützte eine kleine Reise, Frau Hos meister Unpäßlichkeit vor; aber Therese konnte doch nicht auch noch unwohl sein. In der Kirche nahm sie im verschließbaren Stuhl der Frau Ge heimsekretär Platz

, bis der Mesner zu ihr kam. und nicht mehr mit Vorstellungen nachließ, bis sie sich entschloß, zum eigens reservierten Verwand- tenvlatz anzugehen, denn „so ist es der Brauch" sagte der Mesner fest und bestimmt; ..Geschwister und engere Freundschaft gehören zusammen. Sie dürfen sich nicht wegleugnen; der ganze Markt weiß es ja doch, daß Sie eigentlich da nicht herein gehören." Therese wurde purpurrot und ging vor. Dort stand ja schon Meister Fröhling im schwarzen, etwas altmodischen Gchrock, neben

ihm die Frau Meisterin in ihrem besten Staat und deren drei halberwachsenen Töchter in weißen Mullkleidern, ihren Firmkleidern, die an den Rock- und Aermel- rändern etwas angestückelt waren. Zwei Studenten in langen schwarzen Konvikt röcken streckten Theres ihre mit wollenen weihen Handschuhen bekleideten Hände entgegen; das wa ren die Zwillinge, die von der Missionsschule zur Feier gekommen waren. Der Herr Schuhmacher meister Fröhling gab mit dem Zylinderhut ein Zei chen. „Gnädiges Fräulein

mit einer Darstellung des hl. Ordensstifters Vinzentius von Paula. „Wie geht dir's?" sagte Therese zu ihrer Schwe ster Anna, um nur etwas zu reden. „Ganz gut geht mir's", antwortete Anna. „Siehst du. das ist mein Mann, der Franz. Er hat im Unterland als Handwerksbursche einen Platz gefunden draußen in einem Bauernhof, in Ober dach. Nun ist der Meister gestorben, da hat die Mei sterin ihn: geschrieben und er hat nach ihrem Tod das Geschäft selbständig übernommen. Wir haben ein eigenes Häuschen, ein paar Tagwerk

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Der Arbeiter
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Page 6 of 10
Date: 03.12.1924
Physical description: 10
genug für einen so windschiefen Burschen, wie du einer bist. Ab," fuhr er fort und legte die Hand an bic Stirne, als blende ibn das armselige Lampenlicht, „was sehe ich, der kunstreiche Bildschneider ist auch mit dabei! Nehmt Platz, junger Meister, und laßt es Euch bei uns gefallen. Der Rotwein ist gut und feurig, und die Musikanten spielen aus, daß einem das Herz im Leibe büpst." Die beiden ließen stch aus der ächjenden Holzbank nieder, Franz mit leuchtenden Augen und lachendem Gesichte, Hans

Verdrossen und unfreundlich schauend. „Meister, trinkt!" nahm der Dicke wieder das Wort; „Ihr seht darein, als hättet Ihr Galle getrunken. Da, trinkt mei nen Decher leer! Euch soll er wohl tun, und mir ist's eine Ehre." Dabei rückte er ein wenig den Schlapphut auf dem halb kahlen Haupte. „Wißt," plauderte er weiter und stemmte die Arme auf den Tisch, „die Fugger trinken besseren Wein als wir, die haben auch mehr Geld. Einerlei! Mehr als satt trinken kön nen ne sich auch nicht, und so weit reicht

im Bache, der Vogel in der Luft und der Hase im Walde gehört dem, der ihn fangt. Das ist Bauernglaube. Und wir Berg leute haben auch unfern Glauben." — Franz hatte den Schwätzer heftig mit dem Fuße gestoßen, so daß dieser verblüfft die Rede abbrach. „Trinken wir und singen wir!" ries der Note und hob den Becher — • „All mein Silber, all mein Gold Ist mir durch die Gurgel gerollt?" „Bravo, bravo!" riefen halbtrunkene Stimmen und die Becher klangen klirrend zusammen. „Meister," Hub der Dicke

wechselnder Gunst, und Ihr seid dann wirklich ein Meister, während Ihr so nichts als ein Knecht seid." Der Zeiger stand nahe an Mitternacht, als Hans seiner einsamen Urberge zuiaumelte. Sein Kopf glühte von unge wohntem Weingenusse, mehr noch von dem tn ihm geweckten Durste nach Gold und Ehre und Freiheit. Längst hatte die Glocke in tiefen Tönen zwolfmal vom Kirchturme in die Nacht hinansgerusen, als endlich Hans in einen tiefen, traumschweren Schlaf verfiel. Es mußten w'rre Bilder

, um damit eine arme Dorfkirche zu beschenken. „Hans," sprach er mit warmer Begeisterung, „das ist wohl so recht ein Stoff für dich; da kannst du deiner Kunst freien Lauf lassen. Ganz besonders gib mir auf den Judas acht; diesen mußt du ganz vorn am Bilde anbringen und seine Hab sucht und seinen häßlichen Undank gegen seinen Herrn und Meister recht grell ausdrücken." „Und warum dies?" fragte Hans, ohne vom Boden auf- zusehen. „Damit jedem Beschauer sofort klar wird, wie häßlich diese Laster sind, und wohin

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Alpenländer-Bote
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Page 11 of 16
Date: 20.05.1928
Physical description: 16
nicht mehr in Aktion zu treten brauchte. Wegen drill enden Verdachtes, den Brand gelegt zu haben, wurde er mit Schwarzenlandner feit zehn Jahren in ge meinsamem Haushalte lebende, ehemalige Schneider meister Matthias Meister von der Gendarmerie Vöck labruck verhaftet und dem Bezirksgerichte Schwanen- ftadt eingelrefert. — In der letzten Zeit haben drei Burschen in der Gemeinde S t e i n h a u s bei Wels von Haus zu Haus gebettelt und dann den Erlös in einem Gasthause vertrunken. Als das Geld

. Da ich vom Kaiser in Gnaden entlassen, ging ich zur St..Sophien-Kirchen. meiner Andacht zu pflegen. Am Wege schallet jählings ein keck Stimme, rufend: „Schön guten Morgen, edel Ritter!" Wie ich mein Augen erhob, war Meister Alberich da und lachet mich gar schalkhaft an. Er macht diesen Tags keinen Perlenkrämer mehr, sondern trug wiederum ein grasgrün Habit mit gülden Kettlein als auch ein grün Hauben, so schier einer Narrenkappe gleichet, doch sonder Schellen. War frisch und munter, hatt aber ein rot

. hochgeschwollen Wange. Ehedenn ich sein Gruß er widert, fragt er spöttig: „Edel Ritter, habt Ihr süß geschlafen?" „Lieb Meister Alberich, ich vermeine, wir zwei hätten gleich gut geschlafen," entgegnet ich, „maßen das bös Wetter, so Ihr heute Nacht prophezeiet habt, wahrhaft eintrossen ist." „Was? Ich hält Euch prophezeit?" lachet er. „und ein bös Wetter wär kommen heute Nacht? Dessen Hab ich nichts gemerkt." „Ihr wäret doch selbsten rm Wetter mitten drinnen. Tragt Ihr ja ein schöne Beule in Euer Gesicht

, allwo der Wetterstrahl Euch getroffen." „Hehehe, solches ist kein Beule, sondern ein Karfun kel oder ein vurvurn Kuppel und stammt von denen giftig Ameisen. Kamen heute Nacht, derweil ich im tiefen Schlaf gelegen, viel tausend Ameisen und woll ten auf mein Häupten eine Kirche bauen. Haben in ihr Unverstand statt von unten zu oberst begonnen, und da ich auswachet, war just die Kuppel fertig, hehehe." „Treibet kein Possen, Meister Alberich, und nehmet mein großen Dank dafür, daß Ihr letzte Nacht

, da ich mein Abendbrot gegessen, bis heute früh, da die rosenfingrig Eos* über Chalkedon herüberschauet, nimmer erwacht bin, hehehe." Inweilen ich merkt, er wünsche, ungenannt zu blei^ den, und solle auch nicht kund werden, daß er am nächt lichen Strauß beteiliget war, drängt ich nicht länger und saget bloß: „Lieb Meister Alberich für die Guttat, so Ihr heute Nacht mir erwiesen, danke ich Euch Hunderttausendmal. Und wenn Ihr jemalen ein Helfer brauchet, könnt Ihr auf mich rechnen." Er stellet

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Der Burggräfler
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Page 1 of 10
Date: 22.07.1885
Physical description: 10
KD- Hopfgarten B. Innsbruck KB- besonders Schweine. Lienz KB. Mölten V. Salier KB. Wälsch St. Michael. Arbeiter-Slrilre.*) (Bon einem, der's studirt hat.) Die immer mehr um sich greifende Auf lehnung der Arbeiter gegen die Meister ist heute leider eine traurige Thatsache. Die / Gesellen geben alle Schuld den Meistern, j die Meister aber wieder wälzen dieselbe ganz aus die Gesellen. Aber auch in dieser t Frage dürfte die Wahrheit in der Mitte | liegen. Hat der vorige Artikel den Gesellen ' einige Winke

gegeben, so sollen heute die j Meister sie erhalten. Gerade in dieser Z Frage thut Unparteilichkeit dringend noth. ( Bei vielen Gesellen datirt der Geist der Unzufriedenheit und des Strikes gegen die Meister schon von der Lehrlingszeit her. ; Und den Keim dazu haben leider oft die | Meister selbst gelegt. Viele Meister be- ' handeln ihre Lehrlinge nicht so, wie sie be- handelt werden sollten, und wie die Lehr- linge auf Grund des Contraktes ein Recht I haben. Es gibt Meister

, die sich ein or- § deutliches Lehrgeld zahlen lassen, aber nicht f ihrer weitem Pflicht nachkommen, sich an gelegen sein zu lassen, daß der Lehrling auch das Handwerk gründlich leme. In gar mancher Werkstätte muß der Lehrling einfach so nebenher laufen, und wird vom Meister und seiner Familie zu allen mög lichen nicht fachlichen Arbeiten ausgenützt. Obgleich die Lehrlinge auch recht oft Strafe verdienen, wenn gute Worte bei ihnen nichts ausrichten, so gibt es doch Meister, welche die Lehrlinge geradezu roh behan deln

oder sie vor der Rohheit der Gesellen oder anderer Hausgenoffen nicht schützen. Das alles thut dem Lehrling wehe und er merkt sich's gut, und je mehr er dann ein- *) Der geehrte Einsender ersucht uns zu konstatiren, « bei dieser Erörterung nur die allgemeinen Behältnisse im Auge gehabt und keinerlei Anspielung auf die Meraner Meister habe machen wollen. <A»m. d. Redaktion.) sieht, daß er vom eigentlichen Hmldwerk wenig lernen kann und nur so den „Pu- delumadum' machen muß, desto mehr steigt seine Abneigung

gegen den Meister. Das ist der erste große Fehler gar manches Meisters, durch den er in dem Herzen des Lehrlings den Geist der Unzufriedenheit und der Kränkung weckt, den derselbe schon mit trägt, wenn er einmal Geselle wird. Einen zweiten Fehler begehen viele Meister dadurch, daß sie sich um die religiöse Erziehung des Lehrlings viel zu wenig oder gar nicht kümmem. Das religiöse Moment ist vielen Meistem ganz und gar Nebensache, oder einfach „Wurst'. Ob der Lehrling an Sonntagen die Kirche besucht

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Haller Lokalanzeiger
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Page 1 of 4
Date: 05.05.1923
Physical description: 4
wurde am 31. Jänner 1797 in Wien als Sohn des Schullehrers Franz Schubert geboren; ge storben ist er 1828. Von einer Zentenarfeier konnte also im vergangenen Jahre keine Rede sein. Wohl aber waren es 125 Jahre, seit Franz Schubert das Licht der Welt erblickt hat. Daß auch dieser etwas ferne liegende Gedenktag ge feiert wird, ist ein Beweis für die besondere Ver ehrung, die das deutsche Volk dem liederfreudigen Meister zollt. Im Jahre 1888 sang ein Dichter don ihm: „Er war ein Fürst des Liedes

zwölf Uhr bei Anselm Hüttenbrenner niederschrieb und in der Eile statt mit der Streusandbüchse mit dem Tintenfaffe überschüttete. Aehnliches wird über das Entstehen des „Erlkönig" berichtet. Baron von Spaun erzählt, Schubert habe sich hingesetzt und in kürzester Zeit, so schnell man nur schreiben kann, sei die herrliche Ballade auf dem Papier gestanden. Nur durch diese ganz un glaubliche Raschheit bei der Arbeit läßt sich die Fülle des vom Meister in der kurzen Spanne Zeit — er erreichte

ja nur 31 Lebensjahre — Geschaffenen erklären. Hiebei hat er sich auf allen Gebieten der Musik betätigt. Umstrittener Meister ist er im Liede; hier hat er sein Größtes und Bestes geleistet. Aber auch in der Instrumental musik hat er Vorzügliches geschaffen. Gerade seine OOur-Symphonie, welche der Orchesterverein für sein Konzert gewählt hat, gehört zu dem Besten, was in der symphonischen Form nach Bee thoven geleistet wurde. Sie entstand im Jahre 1828, also im Todesjahre des Meisters. Diese herr lichste

der Schöpfungen Schuberts hat ein merk würdiges Schicksal gehabt. Im März 1828 über gab sie Schubert dem Komitee des Wiener Musik vereines. Der Verein fand aber das Werk zu lang und zu schwierig. Es wurde beiseite gelegt und blieb 10 Jahre verschollen. Dem Meister war es nicht gegönnt, sein Werk zu hören. Im Jahre 1838 kam Robert Schumann nach Ptuilkton. Die Falschmünzer. Roman von August Schräder. „Kennt Bruno die Abneigung Antoinettens?" „Ohne Zweifel, denn er hat zu erkennen gegeben, daß er Alles aufbieten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 6
Date: 18.06.1953
Physical description: 6
tung allen Kraftsportfreunden die einmalige Gelegenheit, eine international hochstehende Ringerstaffel im Kampf zu sehen. In der Mannschaft der Gäste befinden sich näm lich nicht nur mehrere jugoslawische Mei ster, sondern auch Placierte bei den Olym pischen Spielen und den kürzlich zur Aus tragung gelangten Weltmeisterschaften in Neapel. Der Steckbrief der Gäste Vukov Bofrivij: Jugoslawischer Meister und Vierter bei den Weltmeisterschaften in Stockholm, Siebenter bei den Olympischen

Wie uns bekannt wird, kommt ab der kom menden Spielsaison kein Tiroler Landescup bewerb der Fußballer zur Durchführung. Sollte der Plan des OeFB, den österreichischen Fuß ballcup wieder einzuführen, in die Tat umge setzt werden, wird der jeweilige Herbst meister Tirols Farben in dieser Konkurrenz vertreten. Die für den laufenden Landescupbewerb noch ausstehenden Semifinalspiele IAC gegen Polizei und TSK — SC Schwaz, sowie das Finaltreffen sollen noch vor Beginn der neuen Meisterschaft ins Szene gehen

I 4:1, ESV Oberinntal Jug. ge- Spielen. Berenji Andrija: Jugoslawischer Meister 1952/53. Torma Jo van: Siebenter bei der Weltmeisterschaft in Neapel. Torma Bela: Zweiter jugoslawischer Meister. Cuzdi Bela: Jugoslawischer Meister, Teilnehmer bei den Weltmeisterschaften in Stockholm und Neapel sowie bei den Olympischen Spielen. Bart Veca: Jugoslawischer Meister 1948. Rakic Stevan und Bajer Josip: Jugo slawische Meister 1953. Tirol hat folgende Mannschaft nominiert: Matzier, Valteiner, Otter, Stiegmeier

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 28.05.1912
Physical description: 8
" im Druck vor. Einfluß aus den jungen Müller aus, der bald sein Schüler und Gehilfe wurde. Stefan vermittelte die mächtigen und bildenden Eindrücke, die er empfing, seinem Freunde Franz. Ein neuer Geist regte sich in den beiden. Die herr liche Bibliothek des Professors ward den jungen Männern erschlossen, und als Franz jetzt zum er stenmal mit Goethe bekannt wurde, mit dem gro ßen Meister, den: Bildner unserer Zeit, da war ihm, als wäre er mit einem Male sehend geworden. Es arbeitete und gärte in ibni

du denn immer?" fragte die Lene. „Ach, es gibt so viel. Mntterl, und so Schönes, an das der Mensch denken kann." „Hast recht, Franzi, will's Gott, so sollst bald Meister werden. ÜDeiu Meister hat mir's gesagt, du bekommst jetzt schon Röcke zu arbeiten, und das g'hört schon zur schönen Arbeit." Während es in der ersten Vorlage heißt, daß der Staatsbürger, ohne gehört zu werden, zur Strafe bis zu fünfzig Kronen oder bis zu fünf Ta gen Arrest verurteilt werden kann, soll jetzt die Ärreststrafe nur für den Fall

leide, so wie Budapest am Donnerstag dafür büßen mußte, daß die Kräfte zur Ausrechterhaltung der Ord nung nicht ausreichten. Womit in aller Form gesagt ist: wir brauchen mehr Militär, um gegebenenfalls auf das hungernde Volk knallen zu können. Nun wird man begrei fen, warum die großen Ausbeuter, die Bourgeoisie Ueber die Lippen des jungen Mannes drängte sich ein schwaches Seufzen. „Es möchte dir wohl Freude machen, Mutterl, wenn ich Meister wür de?" „Franzi, das wär' das Höchste! Gott, ich verdien

' es nicht, ich weiß es Wohl, aber wenn mein Sohn ein Herr Meister wird, der sein eigenes Geschäft in der Stadt hat und den sie achten und schätzen wer den — guter Gott, wenn ich's nur erlebe!" Franz war aufgestanden unb hielt jetzt der Mut ter die Hand hin. „Du sollst's erleben, Mutter," sagte er mit einem herzlichen Ton, „ich verspreche es dir." Jetzt wurde die Türe ziemlich heftig aufgerissen, und Stefan, Kopf und Rücken beugend, trat über die Schwelle. „Guten Abend!" sagte er, und er warf sogleich den Hut aufs

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