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Der Arbeiter
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Page 8 of 10
Date: 09.12.1925
Physical description: 10
Meisterten itt Dornbirn. Gerechte Forderungen der Meister in der Textilindu strie- - Ein ernstes Wort m Parlament und Unter nehmer. Am vergangenen Sonntag fand im vollbesetzten Vereinshaüssa'ale zu Dornbirn eine äußerst wichtige Tagung statt, über die nicht geschwiegen werden darf. Die in der Textilindustrie tätigen Meister ringen noch heute um den ihnen zustehenden Angestelltencharakter. Um diesen Meistern jetzt zu Helsen den Weg zu ihrem Recht zu ebnen, wurde vom Zentralverband christlicher

-Angestellter und dem Bund der Jndustrieangestellten gemeinsam zu obiger Tagung eingeladen und die Mei ster haben fast vollzählig Folge geleistet. Der Stern e! der Wichtigkeit und Notwendigkeit wurde dem ganzen .durch die Anwesenheit der Vertreter vom Nationalrat aufgedrückt. Sekretär Sand eröffnete die Tagung, .begrüßte alle erschienenen Meister und führte aus, daß wir uns in der Nachkriegszeit eine politische Gesetz gebung errungen haben, die best größten Angriffen der Unternehmerschaft ausgesetzt sei

auch den An gestelltenstreik in St. Pölten, wo die Arbeiterschaft nicht solidarisch vorging und brachte nachstehende Re solution ein, die einstimmig Annahme fand: „Die am 29. November 1925 in Dornbirn versammel ten Meister des Landes Vorarlberg, welche geschloffen im Bunde der Jndustrieangestellten Oesterreichs und im Zentralverband christlicher Angestellter vereinigt sind, konstatieren mit Entrüstung, daß die Vorarlber ger Industriellen, gestützt aus richterliche Fehlentschei dungen es immer wieder versuchen den Meistern

die Errungenschaft der Nachkriegszeit, vor allem die aus dem Angestelltengesetz erfließcnden Rechte zu raube n. Die versammelten Meister erblicken in diesem Vor gehen eine schwere Gefährdung ihrer Existenz und erklären, daß sie es bei Fortsetzung dieser rechtrau^ en den Versuche ablehnen müßten, für die daraus ent- KaSbß Jmport Gegr.i&SZ stehenden Folgen eines eventuellen Kampfes die Ver antwortung zu übörnshmenAD'm Meistepftind nach wie vor bereit," all ihre Kräfte, all ihre Kenntnisse in den Dienst

der Produktion zu stellen, so lange man auch auf Sekte der UnternehWerschaft gewillt ist. dem vrranLwar- trmgsvollsn Dienst der Meister smsprechLnd, ihnen die aus dem Angestelltengefetz erflisßsnüsn Rechts zuzugestrhen. Die Vorarlberger Meisterschaft fordert'die parlamen tarischen Vertreter und Parteien auf, ihren Einfluß zwecks Wahrung dieser Rechte geltend zu machen und werden die Meister die Haltung der einzelnen politi schen Parteien in der Gesetzgebung, aber auch das wei tere Vorgehen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 10
Date: 03.03.1906
Physical description: 10
mit den Arbeitern leichtsinniger herauf beschworen als es die Maler und Anstreicher- Meister Innsbrucks getan haben. Die Gehilfen haben im vergangenen Herbste den enormen Teuerungsverhältnissen entsprechend Lohnforderungen gestellt und sind dann mit den Meistern in Unterhandlungen getreten. Die Herren des Ausschusses der Meistervereiniguug mußten selbst zugeben, daß die Löhne, welche jetzt gezahlt werden, viel zu klein sind, um damit in Innsbruck leben zu können. Trotzdem brachen die Meistervertreter

die Unterhandlun gen plötzlich ab und proklamierten die allge meine Aussperrung, ohne die Ant- wortderGehilsenschaftausdieVor- schläge abzuwarten. Dieses Vorgehen der Meister stellt sich als ein direkter Uebersall auf die Gehilfen dar, die im guten Glauben an die Ehrlichkeit der Meister eben daran waren, über die Vorschläge der Meister zu be raten. Nun haben die Meister den Gehilfen den Kamps ausgezwungen und diesen bleibt nun nichts anders übrig, ihn bis zum Ende durchzusühren. Da durch diesen ganz

. Es ist dafür gesorgt, daß auf Monate hinaus diese Unterstützung ausgezahlt wird und die ausgesperrten Maler und An streicher-Gehilfen vor Not und Elend geschützt sind. Die Arbeitsverhältnisse in den anderen Städten bessern sich von Woche zu Woche und damit wird die Zahl der Ausgesperrten immer kleiner. Die Sperre, die jetzt von Seite des Reichsverbandes über Innsbruck verhängt wurde, wird stramm durchgesührt und die scharf macherischen Meister oder vielmehr ihre Wort führer mögen nun Nachdenken, ob es klug

und anständig war, brutal gegen die schlecht ent lohnten Gehilfen vorzugehen. Da der Kamps nun mit der Untersetzung der Maler,- Anstreicher und Lackierer-Gehilfen ganz Oesterreichs geführt wird, werden die Gehilfen die Arbeit nur dann ausnehmen, wenn alle von ihnen gestellten Forderungen bewilligt sind. Die Meister mußten sich verpflichten, daß alle Meister, die Gehilfen während der Aussperrung beschäftigen, 200 Kr. Strafe an den Ausschuß der Vereinigung zu zahlen haben. Mit diesem Schwindel

will man die Meister zwingen, die Aussperung aufrecht zu erhalten. Diese Vereinbarung hat rechtlich, das heißt vor Gericht keine Giltigkeit, und kein ----- Meister kann gezwungen werden, Konventional strafen zu bezahlen. Die Macher der Aus sperrung selbst aber versuchen im Geheimen Arbeiter zu bekommen und wollen dadurch während der Aussperrung gute Geschäfte machen. Wir sind überzengt, daß seh r bald die Meister Innsbrucks einsehen werden, daß es besser ist, mit den Gehilfen einen beide Teile befriedi genden

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Alpenländer-Bote
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Page 3 of 16
Date: 10.05.1925
Physical description: 16
des gut gekleideten Herrn hatte Aufsehen gemacht. Wie ein Blitz durchflog diese Neuigkeit den ganzen Flecken, und wer nur konnte, machte sich auf die Füße zum Gerichts hause; darunter auch Meister Kob und Leo. Neu gierde war ein Hauptfehler der Emauser Bürger, jeder Fremde wurde gleichsam durchgeschaut und fast totgefragt; doch war dabei nichts Boshaftes, sondern nur pure spießbürgerliche Wißbegierde, um abends beim Weinglase Stoff zum Reden zu haben. Diskurse über Politik waren nicht leicht zu wagen

, Zeitungen gab es auch keine, außer den amtlichen Boten, den der Richter ex offo bekam, und der wurde, wenn er gelesen war, in den Akten hinterlegt. Heute war nun wieder einmal nach langer Zeit etwas los. Meister Kob machte sich nun gleich an den Frem den und fragte höflich; „Wo wollen Sie hin, Herr? Nicht wahr, Sie sind das erstemal in Emaus?" Der Doktor lächelte und sagte: „Nein, ich kenne Emaus." „So, so?" fragte der Meister; „kann ich vielleicht in etwas dienen?" „Nein," antwortete der Doktor

, „ich danke." Der Meister räusperte sich ein wenig, dann fuhr er forschend fort: „Es ist uns .Emausern leid, daß Sie in unserem Orte vom Gerichtsdiener belästigt werden. Wir Emauser belästigen niemand, aber seitdem wir mit Beamten überflutet sind, ists hier nicht mehr zum aushalten. Was hatte denn dieser Schlaumeier mit Ihnen?" Der Doktor warf einen Blick nach den Fenstern des Landrichters; der stand dort, zog sich aber, als er sich beobachtet sah, schnell zurück. „O nichts!" antwortete der Doktor

, „ich und der Richter sind alte Bekannte." „So, so?" sagte Meister Kob; „aber Schlaumeier soll Ihnen unfreundlich begegnet sein, ich will es ge rade heraussagen, man erzählte sich, er habe Sie arretiert, warum, weiß man nicht." „Ich auch nicht," erwiderte der Doktor. „Ein an- deresmal will ich Euch Antwort geben, Meister Kob!" Und nach diesen Worten verschwand der Doktor in das Haus seiner Base, das nicht weit vom Ge richtshause war. „Meister Kob? Sagte er nicht so?" brummte zu sich der Meister; kennt

er mich?" Er geht in das Haus der alten Grete — haha, jetzt geht mir ein Lichts auf! Das ist der junge Doktor Eisenbart. Daß ich ihn nicht mehr erkannte! Ich Einfaltspinsel! Frei lich hatte er mit dem Richter und Schlaumeier eine alte Bekanntschaft. Der Richter wird ihm vor sei nem Einstand ein Merk's haben geben wollen; das muß ich gleich dem Meister Leo sagen." „Wer ist er, warum wurde er arretiert?" so be stürmten nun alle Meister Kob mit Fragen, der eine zupfte da, der andere dort. Doch Meister Kob

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Reuttener Nachrichten
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Page 4 of 6
Date: 20.02.1931
Physical description: 6
Die Liebe des Geigerkönigs Radanyi Roman von J. Schneider*Förstl Urheberrechtsschutz durch Verlag Oskar Meister, Werdau 26) (Nachdruck verboten.) Ihre Röte wechselte zu einer tödlichen Blässe um. „Weshalb glauben Sie, daß er tot sein soll, Herr Anderson?" „Es hat seinen guten Grund, Gnädigste. Ehe er sich einschiffte, nahm ich ihm das Versprechen ab, zu schreiben. Er sagte mir zu ; ich sollte immer Nach* rieht von ihm haben. Wenn er schweige, sei er tot." Sie drückte beide Hände

» helle des Parkes. Wie die fallenden Blätter der Blut buchen tanzten die Gedanken in ihr durcheinander. „Ich will morgen zu Haller gehen!" sagte sie aus all ihrem Sinnen heraus. Der Meister weiß viel leicht, was es mit ihm ist. Und wenn er mir keine Auskunft geben kann, werde ich nach der Csarda fahren. Seiner Mutter wird Elemer doch jedenfalls von irgendwoher ein Lebenszeichen senden 1" Sie sah Harald Andersons rätselhaften Blick und knickte fröstelnd zusammen. — Er mußte ja noch am Leben

und brannten, als trügen diese die Schuld an all dem Jammer und waren doch nur das Werkzeug ihres Stolzes gewesen. Am anderen Vormittag ging sie durch Stefans Blumenwildnis ins Hallers Empfangszimmer. Sie sah, wie der Meister erschrack. „Sie sind noch immer nicht ganz auf dem Damm, liebe Baronin !" sagte er liebevoll, geleitete sie nach einem kleinen Sofa in der Ecke und drückte sie hinein. „Aber es kommt alles wieder. Nur Geduld haben. Ihre Jugend wird Sie wieder hoch bringen. Und ein bißchen guter Wille

noch dazu, dann geht es rasch wieder vorwärts 1" Sie schüttelte den Kopf. — Ihr Blick fiel auf Radanyis großes Bild, das er dem Meister zu dessen letzten Geburtstag geschenkt hatte. — War das Elemer? — Diese Augen! — Diese Linie um den Mund. "— Eve Mi, nimm alles dagegen, was ich gelitten habe 1" klangen seine Worte in ihr auf. Ihre Selbstbeherrschung war zu Ende. Die Tropfen rannen ihr unaufhaltsam die Wangen herab. Haller setzte sich neben sie und nahm ihre Hände in die seinen. „Ich glaube zu wissen, liebe

?" Ja!" . .... „Sehen Sie, Sie gelten mehr, wie ich. Bei seinem alten Meister ist er vorübergegangen." Er trat an seinen Schreibtisch und entnahm ihm ein Blatt. Der kleine Bogen war an der einen Außen seite gefranst, als sei er irgendwo herausgerissen worden. Eva Maria streckte die Hand darnach und ließ ihre Augen darüberfliegen. „Verehrter Meister! Ich hätte Sie so sehr gerne noch einmal gesehen, aber das Abschiednehmen wird mir dann zu schwer. Wenn Ihnen in den nächsten Tagen jemand meine Geige bringt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 21.11.1938
Physical description: 8
seines Schlafzimmers öffnete, um den er wachenden Hochsommermorgen argwöhnisch anzublinzeln, benötigte er längere Zeit, den sich ihm darbietenden An blick in den reichen Erfahrungsschatz seiner Anschauungen einzuordnen. Meister Wessel rieb sich seine Augen in einer stillen, unerhörten Verzweiflung. Es ist nicht ganz leicht, sich in seine Lage zu versetzen. Meister Wessel hatte während der ganzen Nacht ge träumt. Schreckliche Bilder narrten ihn. So sah er seine fünf großen Hennen in einem wirbelnden Tanz mit fünf

raubtierähnlichen Ungeheuern. Plötzlich begann sich auch das große Obstweinfaß zu bewegen, schneller und immer , schneller nach dem Takt der Musik. Es sah ulkig aus. ! Meister Wessel stöhnte im Schlafe ein gequältes Lachen. ? Doch als der wilde Tanz seinen Höhepunkt erreicht hatte ! und zur Raserei gesteigert war, da rissen plötzlich die Un- j geheuer ihre Rachen auf und bissen ihren Tänzerinnen ' die Kehle durch. Wegen dieses Mordes geriet das Obst weinfaß außer sich vor Schreck

, so daß es von seiner Un terlage rutschte, auf den Boden fiel und platzte. Sein köstlicher Inhalt lief im Strome aus. Da erwachte Mei ster Wessel! Darum ist es auch verständlich, daß Meister Wessels erster Blick dem Hühnerstall galt. Was er dort sah, ließ sein Blut in eisigem Schreck gerinnen. Denn ein ausge- • wachsener Fuchs stieg mit seinem schönsten Wyandotte vorsichtig die Hühnerleiter herunter und baute sich vor dem Schlafzimmerfenster auf. Dann erschien ein zweiter, ein dritter, ein vierter, ein fünfter Fuchs

. Sie waren dei ner als der erste und schleppten, weil sie noch nicht stark genug waren, um die gutgenährten Hennen zu tragen. dieselben über den Boden. Dann schritt Mutter Fuchs be dächtig voran, und ihre Söhne und Töchter folgten ihr gehorsam. Der arme Meister sah den Zug entschwinden und tat das, was er nie hätte tun dürfen, was ein Wei ser nie tut: Er schwur Rache, bittere Rache. Noch am Nachmittag desselben Tages nahm Meister ; Wessel einen großen hänfernen Sack und eine Hacke. So ■ bewaffnet zog

er aus, die Räuber seiner Hühner zu fan- j gen. Als er zum Moosberg kam, wo sich die Fuchshöhlen befanden, fing er an zu graben. Diese angestrengte Tä- ! tigkeit milderte seine Wut keineswegs. Dann zündete er ein Feuer an, um die Füchse auszuräuchern. Und tat- ' sächlich dauerte es nicht lange. Er sah Mutter Fuchs mit j ihren hoffnungsvollen Sprößlingen aus einem Gang, den er vorher nicht bemerkt hatte, auftauchen und in den ! stillgelegten Steinbruch fliehen. Meister Wessel nahm die j : Verfolgung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 8
Date: 06.11.1922
Physical description: 8
!" sagte der kleine Nikas. „Läßt sich in stockrabenschwarzer Nacht auSfüh- ren"; Garibaldi macht eine überlegene Bewegung mit der Hand. — „Und der alte Jeppe lebt? — 'Schneidiger Kerl!" Meister Andres klopft an die Wand. „Er is ja gekommen — er is ja da draußen," sagt er mit weitaufgerisienen Augen. Nach einer Weile ist er in die Kleider geschlüpft und ist draußen in der' Werkstatt, er plaudert aufgeräumt drauflos; aber Garibaldi bewahrt seine Würde, er ist noch ein gerostet von der Nacht her

Willens. Selbst der Meister seht ihm nicht zu, sondern beugt sich seiner Wortkargheit — und der kleine NikaS findet sich darein, wie ein Lehrling behandelt zu werden. Garibaldi erhebt den Kopf. „Ra, man ist doch hier nicht hergekommen, um zu sitzen und zu faulenzen!" ruft er munter aus. „Tüchtig zu tun, Meister?" „Diel is hier nich', aber für dich haben wir im mer Arbeit", antwortete Meister Andres. „Wir haben übrigens eine Bestellung aus ein Paar Brautschuhe — weißer Atlas mit gelber Steppung

; aber wir haben uns nich' recht herangewagt." Er schielt zu dem kleinen Nikas hinüber. „Keine gelbe Steppung zu, weißem Atlas, Mei ster — weiße Seide natürlich, und weißer Schnitt." „Is das jetzt in Paris Mode?" fragte Meister Andres lebhaft. Garibaldi zuck die Achseln. „Kehren wir uns nicht an Paris, Meister Andres, wir haben weder das Leder hier noch das Werkzeug, um Pariser Schuhe zu machen — und auch kein Beinwerk, das wir da hineinstecken könnten." „Zum Teufel auch — find die so flott?" „Flott, das wollt

' ich meinen! Ich kann den Fuß einer gut gewachsenen Pariserin in meiner hohlen Hand halten. Und wenn sie gehen, sie berühren, weiß Gott, das Straßenpflaster nicht! Einem Pa riser Mädchen kann man Schuhe aus Schlagsahne machen, und sie halten doch! Wollt man ihr aber ein Paar gewöhnliche Fräuleinpampuschen an- iehen, sie würde augenblicklich in den Kanal pringen!" „Verdammt und verflucht!" Der Meister beeilte sich, Leder abzuschneiden. „Das is doch des Teu fels!" So leicht hat sich noch nie ein Mensch in irgend

, ist dies geradezu wunderbar. — Und ehe sie sich umge sehen haben, hat Garibaldi alles in Ordnung ge bracht und fitzt nun da und sieht nach dem Meister hinüber, der heut selbst nadelt. Und dann kommt Jeppe hereingestürzt, wü tend, daß ihm niemand Garibaldis Ankunft ge meldet hat. „Tag, Meister — Tag, Zunftmeister!" sagt Garibaldi und steht aus und verneigt sich. -Ja", sagt Jeppe selbstbewußt, „wenn es noch einen Zunftmeister gäbe, so würde ich es sein. Aber es is ein Jammer mit dem Handwerk heut zutage; Respekt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 14 of 24
Date: 15.04.1939
Physical description: 24
ab gereist. und zwar kämpfen in Irland vom Fliegengewicht aufwärts: Jafinski. Sobkowiak. Czortek. Kowalski. Kol. czhnski. Pisariki. Szymura und Pilat. Die Mannschaft wird u. a. von ihrem deutschen Trainer Stamm bealeitet. Deutschlands 18 Fußball-Gaumeister 1939 Kurze.Steckbriefe" Nunmehr stehen alle 18 Fußball-Gaumeister für die weiteren Endspiele um den ersten großdeutschen Meister titel bereit. Meist sind cs bekannte Vereinsnamen, die ein mal mehr mit det Meisterwürde geschmückt wurden

, aber cs sind auch neue Meister in den Vordergrund getreten. Ein kurzer Streiszug durch die Entwicklungsgeschichte der Gaumeister unterstreicht deren Rolle im deutschen Full- ballspvrt. Gau 1, Ostpreußen-Danzig: Hirrdenburg Allenstein. Im Jahre 1921 begründet, errang der Soldatenverein 1932 erstmalig die Meisterschaft des- früheren Baltenver bandes. Seit der lHaucinteilung bereits zum dritten Male Gaumeister. 1936. 1937 und 1969. Gau 2, Pommern: Viktoria Stolp. Gründungsjahr 1969. Spielte seit Begründung der Gaue

im Pommern die führende Rolle und eroberte viermal die Meisterschaft. 1934, 1936, 1937 und 1939. Gau 3, Berlin-Kurmark: Blau-Weiß Berlin. Entstand aus der Vereinigung von Vorwärts 1896 und Union 1892. Vorwärts war Meister des einstigen Märkischen Fußball- Bundes 1962 und 1903 und wurde VBB-Meister 1921. Union 92 errang die Berliner Meisterschaft 1965 und wurde im gleichen Jahre auch Deutscher Meister. Blau-Weiß er kämpfte jetzt als Gauliga-Neuling erftnralig die Ga-u- meisterschaft. Gau 4, Schlesien

. Wurde sechsmal (1965, 1926, 1929 bis 1931 und 1936) mitteldeutscher Meister. 1928 und 1936 auch mitteldeutscher Pokalsieger. Errang jetzt zum Meilen Male, die Gaumeister, schast von Sachsen (1934 und 1939). Gau 6, Mitte: SV. Dessau 65. Trat erst in den letz ten Jahren stärker in den Vordergrund und eroberte jetzt seit 1937 zum dritten Male hintereinander die Mitte-Gau- Mreisterschaft. Gau 7, Nord mark: Hamburger SV. Der HSV. ent stand nach dem Weltkriege aus der Vereinigung von Ham burger

FC. von 1888, Germania und Falke. Erkämpfte von 1921 bis 1925 die norddeutsche Meisterschaft und er hielt 1922 nach den beiden denkwürdigen Spielen gegen ben 1. FC. Nürnberg (2:2 und 1:1 abgebrochen) den deut schen Meistertitel zugesprochen, verzichtete aber auf kampf losen Gewinn. Dafür wurde dann im folgenden Jahre die deutsche Meisterschaft gewonnen. 1928 und 1929 ge- »vann der HSV. erneut die norddr-utsche Meisterschaft und wurde 1938 zum zweiten Male Deutscher Meister. Von 1931 bis 1933 wiederum

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Unterinntaler Bote
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Page 1 of 8
Date: 31.08.1894
Physical description: 8
, daß der Betreffende die vorgeschriebene Anzahl Jahre als Lehrling bei einem Meister oder in einer verwandten Fabrik verbracht habe. Abgesehen nun davon, daß in diesen Ver wendungszeugnissen nicht im Mindesten ein Be fähigungsnachweis erblickt werden kann, ist auch die Möglichkeit sehr nahe gelegt, diese Zeugnisse leicht zu erschwindeln. Auf diese Weise ist es geradezu unmöglich, daß der Zweck des Befähigungsnachweises erreicht wird. Derselbe besteht darin, dem Gewerbe nur tüchtige Gehilfen und Meister zuzuführen

, von demselben un lautere, schwindelhafte Elemente ferne zu halten, die Gewerbserzeugnisse zu heben und dadurch den Stand wieder nicht blos zu Ehren, sondern auch zu Ver dienst zu bringen. Es ist auch für den Lehrling und Gehilfen wichtig für das weitere Fortkommen, daß er nicht blos einen Theil eines Gewerbes lernt, beziehungsweise ausübt, sondern im ganzen Umfange desselben beschäftigt werde. Gehilfen, die nicht quali- ficirt sind, drücken den qualificirten Gehilfen den Lohn; die ungelernten und untüchtigen Meister

machen den anderen eine ganz ungerechtfertigte Concurrenz. Es ist nämlich auch nicht richtig, daß das Publicum selbst der beste Richter ist; das Publicum muß kaufen, wo es billig ist, wenn auch die schlechte Maare sich durch rasches Zugrundegehen vertheuert. Auch wird daraufhingewiesen, daß sonst fast überall Prüfungen nothwendig sind, ehe ein Erwerb angetreten wird. Eine der Hauptaufgaben des Befähigungsnachweises, beziehungsweise der Gehilfenprüfung, besteht auch darin, dem Meister die Möglichkeit zu nehmen, soge nannte

Lehrlingszüchterei zu treiben. Der Meister, welcher aus eigener Schuld die Erziehung und Her anbildung des Lehrlings unterläßt, soll verhalten werden, die Kosten des oder der weiteren Lehrlings jahre des nicht freizusprechenden Lehrlings zu tragen, und es soll ihm ferner das Recht entzogen werden, Lehrlinge zu halten. In vielen Genossenschaften be stehen schon heute die Gehilfenprüfungen und haben sich ausgezeichnet bewährt. Der jetzige Befähigungs-, beziehungsweise Verwendungsnachweis soll daher

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 3 of 10
Date: 21.02.1925
Physical description: 10
ist, ein Wahlsystem haben, das jeden freien Willen unterbindet. Vor schläge zu teilweisen Abänderungen sind von allen Parteien eingebracht und werden in der nächsten Tagung des Landtages zur Verhandlung kommen, daß dieses Gesetz soweit abgeändert wird, daß es dann wirklich dem Willen des einzelnen Wählers freie Bahn schafft, wäre sehr zu begrüßen, glauben tun wir eö allerdings nicht. — Gegenwärtig findet «Meister eine Neitung vornehmen, bei Bedarf sonstige Ord- „nung schaffen und die Geladenen

bei ihrem Nichterscheinen „um ein halb Pfund Wachs strafen. Beschwerden entgegen- „nehmen,^ Streite schlichten. „Drittens: Soll jeder Meister und jeder Knecht jeden Qua- «tember zur Bestreitung der Gotteödienstlosten in die Herberg „kommen und 3 Krenzer auf die Lad legen. Im Verhinderungs- „fall doppelt das nächstemal. Ungehorsam oder verächtliche „Weigerung des Erscheinen und Zahlen ist bei Meistern mit „4 Pfund Wachs, den Knechten 2 Pfund zu strafen. So das „Auflegen der Kreuzer erfolgt, hat der pixenknecht

bei jedem „Kreuzer zu fragen, wer nach Handwcrköorönung etwas zu „klagen oder färzubringen, so lang die Lad offen steht. Deö- „gleichen sollen weder Meister noch Knecht, so sie bei der Lad „zusammenkommen. keine Wehr oder Waffen bei sich haben, „eö seien Nupier, Degen, Duseggen,' präxen, Dolch. Hacken „bei sich tragen und wer das äbersäh, soll um ein halbes „Pfund Wachs gestraft werden. Ebenso wer den pixenmeister „in die Red füllt und selben Lägen straft oder keine Achtung „zeigt, der soll um ein plund gestraft

„aus der Bruderschaft mit Tod abgehen, so solle solches vom „pixenmeister oder Knecht dem ganzen Handwerk angezeigt „und vom selben der Leichnam ins geweihte Toöreich gebracht, „nicht minder von jedem Bruder und Schwester der Seel zu „Hilf gedacht werden. Weiters dem Seelengottsdienst bei- „wohnen und bei jedem Meister 30 große und kleine Kerzen „gebrannt werden. „Siebtens: Bei welchen Meister ein Knecht mit Krankheit „heimgesucht wurde und selbst weder Mittel noch Heim hat, „den soll der Meister nach Hauöauökommen

14 Tage ver- „pflegen. Nach 14 Tagen hat der Meister Anspruch auf pixen- „hilf, die der Knecht nach Gesundung möglichst ersetzen soll.— Schluß mit diesem Akt von Alttitzbühel. F.

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Unterinntaler Bote
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Page 10 of 18
Date: 29.01.1910
Physical description: 18
der kath. Arbeiterver eine Deutschtirols. 315—316 Herr Rudolf Dumbovic, Schlosser meister. 317 Herr Hugo Brunner, Tischlermeister. 318 „ Franz Jenewein, Leichenbestatt- ungsanstalt-Jnhaber. 319 Herr Josef Wagner, Hausbesitzer. 320 „ Josef Kirchedner, Eisenwaren handlung. 321 Herr Luis Niederist, Malermeister. 322 „ Gottfried Burian, suppl. Gym nasiallehrer. 323 Familie Röbl. 324 Herr Franz Lämmer, Selchermeister. 325 Frau Anna Witwe Hausendichler, Krämerei. 326 Herr Anton Schober, Sonnenwirt. 327

„ Karl Kreitner, Sattlermeister. 328-329 „ Christof v. Klebelsberg, Apo theker. 330 Herr Alois Hornsteiner, k. k. Oder steiger. 331 Herr Franz Bruch, Malermeister. 332 „ Johann Albrecht, Löwcnwirt. 333 „ Johann Pichler, Holz-und Kohlen händler. 334 Frl. Klara Faistenberger, Private. 335 Gewerbebund der Stadt Hall. 336 Herr Anton Waltl, Schlossermeister. 337 „ Alois Koller, Schuhmachermeister. 338 „ Herniann Baldermair, Tischler meister. 339 Frau Maria Schennach, Syphon-Er- zeugung. 340 Herr Hans

Zellner, Rauchfangkehrer meister. 341 Herr Joh. Gapp, Schuhmachermeister. 342 Frau Josefa Witwe Riedl, Hausbe sitzerin. 343 Herr Erwin Sauerwein, Bäckermeister. 344 „ Franz Recheis, Fleischhauer meister. 345 Frau Therese Vent, Lottokollektantin. 346 Frl. Maria Khuen, Private. 347 Herr Josef Bachlechner. Bildhauer. 348 „ Herr Josef Steinlechner, Fleisch, hauermeister. 349 Herr Josef Schmidl, Hafnermeister. 350 Herr Georg Frischmann, Gastwirt. 351 „ Nikl. Erhärt, Fleischhnuermeister. 352 Familie

Beinstingl. 353 Herr Ludwig Schnaitter, Milchge schäft. 354 Herr Josef Gräber, Schmidmeister. 355 Frau Kathi Witwe Perugini, Kaffee hausbesitzerin. 356 Herr Franz Pardeller, Gastwirt. 357 „ Herr Karl Jonasser, Ochsenwirt in Ampaß. 358 Herr Lorenz Knapp, Badlwirt in Ampaß. 359—361 Die Klostervorstehung der P. P. Franziskaner. 362 Herr Josef Girtler, k. k. Postober offizial. 363 Herr Gustav Graf v. Kageneck, Hauöbe- desitzer. 364 Herr Johann Kirchedner, Tischler meister. 365 Frau Josefa Witwe Naupp, Anti

- quitätenhandlung. 366 Herr Franz Witsch, k. k. Obersnd- meister i. P. 367 Herr Karl Bachmayr, Bahnrevident i. P. 368 Der kath. Gesellenverein. 396 Herr Josef Anker 86v., Hausbesitzer. 370 „ Eduard Hosp, Tischlermeister. 371 „ Josef Cernic, Schneidermeister. 372 „ Stephan Steinlechner, Tischler- nieister. 373 Herr Josef Kurz, Bahnfuhrwerkbe- besitzer. 374 Herr August Riepenhausen, Buchbin dermeister. 375—376 Fleischhauerei I. Waldl. 377 Frau Anna Dignös, Bötin. 378 Herr Dr. Wenzl Adler, Advokat. 379 „ Dr. Josef

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Lienzer Nachrichten
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Page 2 of 12
Date: 13.08.1926
Physical description: 12
wieder in Be trieb gestellt, ebenso wurden große Arbeiter- partieen neu ausgenommen. Zum erstenmale wird auch Koks aus dem Ruhrgebiet nachEng- land geliefert, da die englischen Stahlprodu zenten sich mit Koks eindecken wollen, um sofort nach Abschluß des englischen Bergarbei terstreiks die Produktion wieder aufzunehmen. Das deutsche Handelsabkommen mit Frankreich. Schon im vergangenen Fahr ist die Geltungsdauer für die wirtschaft lichen Diktate Frankreichs gegenüber Deutsch- Meister Martin der Aüfner

und seine Gesellen. 5. Erzählung von E. T. A. Hoffmann. Wie der dritte Gesell zum Meister Martin ins Haus kam und was fich darauf weiter begab. Als die beiden Gesellen Reinhold und Frie drich einige Wochen hindurch in Meister Mar tins Werkstatt gearbeitet hatten, bemerkte die ser, daß, was Messung mit Lineal und Zirkel, Berechnung und richtiges Augenmaß betraf, Reinhold wohl seinesgleichen suchte, doch an ders war es bei der Arbeit auf der Fügbank, mit dem Lenkbeil oder mit dem Schlegel. Da ermattete Reinhold

in Martins Gunst festgenistet, und wohl konnte man be merken, daß Rosa auch manchen Vorwand suchte, um öfter und länger in der Werkstatt zu verweilen, als sonst wohl geschehen sein mochte. Eines Tages trat Herr Martin ganz nach denklich in seine offene Werkstatt vor dem Tore hinein, wo den Sonnner über gearbeitet wurde. Eben setzten Reinhold und Friedrich ein kleines Faß auf. Da stellte sich Meister Marlin vor sie hin mit übereinandergeschlage nen Armen und sprach: Fch kann euch gar nicht sagen

, und doch brennt mir das Feuer auf den Nägeln. Wenn ihr einen wackern Gesellen irgendwo wißt, den ihr unter euch leiden möchtet, so sagt's nur, ich schaff ihn her, und sollt' es mir auch ein gut Stück Geld kosten. Kaum hatte Meister Martin dies gesprochen, als ein junger Mensch von hohem, kräftigen Bau mit starker Stimme hineinrief: He da! ist das hier Meister Martins Werk statt? Freilich, erwiderte Meister Martin, in dem er auf den jungen Gesellen losschritt, frei lich ist sie das, aber Fhr braucht gar

nicht so mörderisch herein zu schreien und hinein zu tappen, so kommt man nicht zu den Leuten Ha, ha, ha, lachte der junge Gesell, Fhr seid wohl Meister Martin selbst, denn so mit dein dicken Bauche, mit dem stattlichen Unterkinn, mit den blinzelnden Augen, mit der roten Nase, geradeso ist er mir beschrieben worden Seid mir schön gegrüßt, Meister Martin „Nun, was wollt Fhr denn vom Meister Mar' tin?" fragte dieser ganz unmutig. Fch bin, antwortete der junge Mensch, ich bin ein Kü- pergesell und wollte nur fragen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 02.10.1922
Physical description: 8
, die zuerst dafür eintraten, daß die Glocken zu Mordinstrumenten Verwandelt wurden, wieder möglich ist, Millionen sür neue Glocken hervuszulocken. Ein Vor- 761 Pelle der Eroberer. Roman von Marlin Andersen Nexö. Der Meister war halb ernsthaft, halb schelmisch. „Na, nu kannst du mir denn meinen Portwein holen, er steht aus dem Bord hinter dem Kasten mit den Schwürbändrrn, . mich friert so mörderlich." ■ Pell« kam zurück und meldet«, daß die Flasche leer sei. Der Meister guckte sie sanftmütig an. „Dann geh

hin und besorg mir eine anders! Aber ich Hab' kein Geld, du mußt sagen, ja, denk dir selbst was ans — du bist ja nich' auf den Kopf gefallen." Der Meister sah ihn mit dem Blick, an, der ihm zu Herzen : ging, so daß er oft nahe daran war, in Tränen auszubre- chen. Pelles Welt hatte sich bisher auf der schnurgeraden Landstraße abgespielt, er begriff nicht das Spiel von Witz und Elend, Schelmerei und zum Tode Betrübtsein. Aber er fühlte etwas von des guten Gottes Angesicht, und es zitterte in ihm, er hätte

für den Meister in den Tod gehen können. Wenn es regnerisches Wetter war, wurde es dem Meister schwer, a-ufzustehen — die Kälte drückte ihn nie- der. Wenn er dann in die Werkstätte hinauskam, frisch- - gewaschen und mit nassem Haar, stellte er sich an den kalten Ofen und stand da und klapperte mit den Zähnen — mit ganz eingefallenen Wangen. „Ich habe augenblick- - lich so rvenig Blut", sagte er dann, „aber dss neue is im Anmarsch, fingt mir jede Nach« ,or den Ohren." Dan« .hrrsiet-s ar si«e *&«*. „Da heckm

----- Franken, d.»ö. Noten6'8N/s), Holland 109Gu?den ----- §08 Franken, Newyork ISS Dollar ----- 537 Frauken, London 1 Pfund Sterling ----- 23 46 Franken. Paris 100 Kranes ----- 40-65 KrankM, MaLaNd 190 Live ----- 22-75 Franken, Prag IW Aronsn ---- 16-80 Kranken, Budapest 100 Krmren — 0-211/2 %xantm, 106 polnische Mark — ß-Oey* Franken. „Jetzt is der Meister bald sein« dreißig Jahre", sagte der Gesell«, „dann is die gefährliche Zeit überstanden." „Ja, zum Kuckuck auch, so lange werd' ich doch wohl

noch zusammenhängen können — nur noch ein halbes Jahr", sagte der Meister eifrig und sah Pelle an, als habe de r es in seiner Macht. nur noch sechs Monate! Dann erneuert der ganze Kadaver sich — neue Lungen —- alles neu. Aber neue Beine krieg ich, weiß Gott, nie." Es wuchs ein eigenes, heimliches Verständnis zwischen Pelle und dem Meister auf, das sich nicht auf Worts und Aeußerungen auflrautc, aber in den Mcken, im Tonfall und in ihrem ganzen Wesen zu spüren war. Cs war, als strahl« die Lederjacke des Meisters

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Der Arbeiter
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Page 6 of 8
Date: 09.09.1925
Physical description: 8
, für und für: Mutter, o vergiß mein nicht, Ich vergess' dich ewig nicht!" Dieses Lied war auch Angelas Lieblingslied, sie summte es dutzendmal im Tag. Ueberhaupt traf man das Mädchen nie anders denn singend und trillernd, es erfand taufend neue Melodien und Weisen, jedes Gebetlein und jedes Selbstgespräch formte sich in sei nem Munde zu Liedern. Nicht nur ein hervorragen des, sondern ein förmliches Wundertalent in der Musik hatte das Kind vom Schöpfer erhalten. Davon war niemand stärker überzeugt, als Meister

Gebhard, der Schullehrer und Chorregent von St. Medarden, der, ebenso geschickt als begeistert für die Kirchenmusik, an Angela die beste Kraft und Stütze bei seinen oft schwierigen Ausführungen hatte. Meister Gebhard lehrte das Mädchen alles, was er selbst verstand, und bevorzugte es in jeder Weise. Nach und nach keimte aber aus feiner Hochschätzung für das Mädchen ein stärkeres Gefühl, welches er umsonst zu unterdrücken versuchte. Biele Wochen kämpfte der redliche, ernst hafte, kräftig schöne junge

Mann, dann ging er eines Tages in das Ranmerhaus und bat in allen Ehren um Angelas Hand. Die Raumer Eheleute schienen an genehm überrascht und gaben ihre Zusage unter der Bedingung, daß er noch ein paar Iährlein warte, weil das Mädchen noch zu jung sei. Auch Angela stimmte willig zu und freute sich schon, daß sie nachher immer bei Meister Gebhard bleiben und mit ihm singen und musizieren könne. Im Verkehr mit ihm blieb sie nach diesem Tage gleich unbefangen wie früher; sie schaute ihm zärtlich

in die Augen, aber das tvaren nicht Blicke einer Braut zum Bräutigam, sondern einer Schwester zum Bruder. Meister Gebhard fühlte sich von jedem Lächeln ihres Mundes hochbeglückt, doch behandelte er das Mädchen seit der Verlobung mit einer Scheu und Ehrfurcht, als ob es ein Heiligtum wäre. Angelas Singen klang in dieser Zeit noch schöner und die Ortsleute freuten sich von einem Sonntag auf den anderen. Doch eines Sonntags, zu Mitte August schwieg des Mädchens Stimme auf dem Kirchenchor und ward nie mehr

Weisen lauschten, sondern auch die Orgel klang dumpf, schluchzend, und selbst die Altäre, die Heiligenbilder schienen tieftraurig dreinzublicken. — Den Meister Gebhard hatte das Unglück völlig niedergeschlagen. Er ging herum wie ein irrwandeln der Geist. Tag und Nacht fand er keine Ruhe, über all sah er ein offenes, schaurig finsteres Grab, in fein ernstes, männlich schönes Antlitz gruben sich tiefe Fal ten, die Haare an seinen Schläfen färbten sich grau, trotzdem er erst fünfundzwanzig Jahre alt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 8 of 8
Date: 15.02.1937
Physical description: 8
ins Krankenhaus nach Sterzing geschafft. Er zeigte in letzter Zeit Anzeichen von Schwermütigkeit. Spact Der LSnderrinMmp? Seutschland-Sefterrelch Der 1. Tiroler Ringsportklub bringt am 16. Februar im Austrage des österreichischen Kraftsportverbandes in Wien den Länderringkampf Deutschland—Oesterreich zur Durchführung. Die beiden Mannschaften werden wie folgt antreten: Bantamgewicht: Beyer, mehrfacher Meister von Bayern und deutscher Jugendmeister, gegen Buomberger, Meister von Oesterreich. Federgewicht: Bück

zweifacher deutscher Mei ster, gegen Mezulian, deutscher Kampsspielsieger und mchr- sacher Meister von Oesterreich. Leichtgewicht: Hering, Europa- und mehrfacher deutscher Meister, gegen Grasl, mehrfacher Meister von Oesterreich. Weltergewicht: Ehrl, Olympiasieger und mehrfacher deutscher Meister, gegen Walcher, Meister von Oesterreich. Mittelgewicht: Schäfer, Olympiasieger und 'mehrfacher deutscher Meister, gegen Pointner, mehrfacher Meister von Oefterreich. Halbschwer gewicht: Feilhüber, Meister

von Bayern und deutscher Ju gendmeister, gegen Foidl, Meister der österreichischen Alpen- länder. Schwergewicht: Hornfischer, dreifacher Europa-- und mehrfacher deutscher Meister, gegen Sterer, Meister von Oesterreich. Vorverkaufskarten -sind im Innsbrucker Ver kehrsbüro. Maria-Therefie n-Stra ße (Sparkassedurchgang), erhältlich. Felix Kalvar — Weltmeister im Kunstlaufen Wien, 14. Februar. Am Sonntag kam auf dem Platze des Wiener Eislaufvereines das Kürlaufen der Herren um die Weltmeistersast

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 6
Date: 24.07.1951
Physical description: 6
-Boxaus wahl von Finnland in Innsbruck, wo sie auf eine verstärkte Staffa des ESV Innsbruck trifft. Die Gäste, in deren Reihen sich mehrere Landes meister befinden, haben hierfür folgenden Kader namhaft gemacht: E. Rahkonen (51 kg), dritter finnischer Juniorenmeister 1950; A. Käki (54 kg), ein vielversprechender junger Mann, der in letz ter Zeit gute Plätze belegte; T. Oililia (57 kg), Meister der .Staatsbahnen; Torniainen (57 kg), Reservemann, Zweiter im Meisterschaftskampf

des Arbeitersportverbandes (TUL); M. Tiilikainen (60 kg), Meister der Staatsbahnen, vielfacher Meister von Finnland und Länderkampfvertre- 1er; P. Laitinen (63 kg), Meister von Finnland im Jahre 1950, Meister der Staatsbahnen 1950, Länderkampfvertreter; U, Vuollet (67 kg), Mei ster von Finnland; V. Miettinen (67 kg). Meister der Staatsbahnen im Jahre 1950; L. Kunelius (71 kg). Meister der Staatshahnen im Jahre 1950; II. Karttunen (71 kg), Meister der Staatsbahnen im Jahre 1949 und dritter Meister von Finnland; R. Suomi nen

(75 kg), Meister der Staatsbahnen, Finnlands Meister 1950 und Länderkampfvertre ter; K. Saarikoski (75 kg), Finnlandsmeister 1946. Meister der Staalsbahnen 1948; A. LaiÜncn (un ter 81 kg), Dritter im Meisterschaftskampf des Arbeitersportverbandes (TUL); A. Haikkinen (über 81 kg), TULs Meister, Meister der Staatsbahnen un4 Länderkampfvertreter. 3:53:59; 7. Morajer (Tirol) 3:58:40; 8. Cer- kovnik (Oest-A) 3:58:51; 9. Reisinger und Trieb (beide Wien) 3:58:41. Gesamtwertung nach der 3. Etappe: 1. Deutsch (Oest

zwischen dem AC Hötting und der ersten Mannschaft des Tiroler Ring klubs, errangen die Höttinger einen über raschenden 5:3-Sieg, womit ihnen der Meister titel kaum mehr zu nehmen sein wird. Im Fliegengewicht gingen die Punkte kampflos an Hötting. Der talentierte jugend liche Tusch (ACH) legte den ringerfahre nen Haupt glatt auf die Matte, während im Federgewicht der Neuling Hupfauf (ACH) dem Altmeister Buemberger immerhin fünf Minuten Stand zu halten vermochte. Walter Senn (ACH) mußte den in einer ausgezeich neten

! die Askö Bundesmetttenchah ten im Schwimmen Samstag und Sonntag fanden in Gmunden du Askö-Bundesmeisterschaften im Schwimmen stait, an denen rund 200 Schwimmer teilnahmen. Dia Vereinsmeisterschaften konnte ASV Linz für sch buchen. Sämtliche Kraul-Wettbewerbe gewann kr Wiener ASV-Sehwimmer Toman in - sicherer Ma nier. In den Stalfelwettbewerben dominiert Linz; auch Askö-Meister im Wasserbail wurde Lim Die Wettkämpfe wurden im Askö-Strandbad ia Gmunden ausgetragen. Das holländisch« ArbsHerspartfest

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Reuttener Nachrichten
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Page 4 of 6
Date: 24.10.1930
Physical description: 6
Die Liebe des Geigerkönigs Radanyi Roman von J. Schneider*Förstl Urheberrechtsschutz durch Verlag Oskar Meister, Werdau 9) (Nachdruck verboten.) „Willst du noch einmal proben ?" sagte Haller und nahm Brückner vom Flügel um Beethoven auf* zulegen. Radanyi sah ihn gequält an. „Wenn Sie es für nötig halten, Meister!" „Nein 1 Ich dachte nur —, wenn es dir lieb wäre, Elemer 1" Radanyi schüttelte den Kopf, nahm die Morgen* zeitung und ging nach dem kleinen Wäldchen hinter der Wiese. Dort traf

nicht mehr erkannt, so schön hatte er sich gemacht. Der junge Herr sollte sich seiner nicht zu schämen brauchen. „Ich glaube, es wird voll," sagte Radanyi lächelnd, als er die endlose Wagenreihe vor der Auffahrt sah. „Mir wird Angst, Meister." Haller sah an seinem vergnügten Gesichte, daß er scherzte. Er hatte noch nie einen solchen Schüler gehabt, der mit solcher Ruhe in sein erstes Konzert ging. Es würde alles klappen. Aber es klappte nicht nur — Es wurde ein Tri* umph. Man hatte sich Großes

dir, lieber Elemer, deine Eva Maria Warren." Sonst nichts. Radanyis ganze Festesfreude verblaßte. Verärgert warf er das Kärtchen zur Seite. „Was hast du dir erwartet ?" frug Haller amüsiert. „Zum mindesten einen Brief." „Du großer, dummer Junge ! Aus einem Kloster, unter den Augen einer Abtissin, was hätte sie dir da schreiben sollen ? Wenn man seine Liebe an eine kaum Sechzehnjährige schenkt, darf man nicht mit ihr rechnen, wie mit einem reifen Weibe 1" Elemer sah ein, daß der Meister recht

, der auch im Charak* ter und Fühlen mit ihm übereinstimmte. Im Frühjahr kam er wieder und gab einige Konzerte im Inlande. Den Sommer verbrachte er mit dem Meister in der geliebten Steppe. Radanyi sonnte sich im Glücke, den Onkel wenigstens für Wochen wieder zu haben. Dann kam mit den ersten Schneeflocken die Reise nach dem Süden, an der auch Haller wieder teilnahm, sich von der strahlenden Sonne Italiens und Spaniens seine vertrockneten Knochen, wie er sich ausdrückte, wieder neu besäftigen zu lassen. Drei Jahre

sind eine Ewigkeit, wenn man sie vor sich sieht, wie eine Gegend, die vor unseren Augen stehend doch erst nach endlos langem Wandern zu erreichen ist. Sind sie vorüber, gleichen die Wochen einem Flügelschlag, der einmal im hal ben Träumen über uns hinwegrauschte. Radanyi konzertierte in Stockholm, als ein Tele gramm Hallers ihn erreichte. „Sie ist zurückgekommen . . . Wann kehrst du heim ? — Dein Meister. Elemer fieberte. Noch einen Abend den er un möglich absagen konnte, dann wollte er reisen. Noch nie

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 3 of 10
Date: 20.05.1899
Physical description: 10
Es war dies der zu Be such kommende Sohn des Glockengießers. Des Meisters Frau gewährte bereitwillig Herberge und Pflege für die ausgeraubten Flüchtlinge. Wie der Meister heimkehrte und der römischen Frauen an sichtig wurde, zuckte er erschreckt zusammen, doch faßte er sich rasch und billigte stillschweigend die Anordnungen der Meisterin. So hingebend des Meisters Sohn im Habit wie das Töchterlein die Edelfrau auch pflegten, der Schreck über den Ueber- fall und die Ermordung des Gemahls war zu groß für die zarte Frau

, sie starb schon nach wenigen Tagen und ihre Leiche ward vom Meister am Waldes rande begraben. Die ihrer Eltern auf so tragische Art beraubte Tochter in die römische Heimat *) Chronik der Benediktiner-Abtei St. Georgenberg und Viellet. Innsbruck 1874. zu bringen, übernahm der Franziskanerfrater bereit willig und geleitete das Mädchen über den Brenner. Die neuerliche Schauderthat auf der Ellbögener- straße ward bald ruchbar, zumal von Haller Bürgern Pergamentrollen und Schriftstücke im Gestrüpp ge funden

man nichts aus ihm her ausbringen, aber im Wunöfieber fand man, was zu ahnen war, die Spur der Verbrechen, die nach dem Glockenhofe wies. Insgeheim ward alle Macht des Gerichtes an wehrhafter Mannschaft aufgeboten und der Glockenhof von allen Seiten eingeschlossen. Immer enger schloß sich der Ring, der Meister wie seine Spießgesellen waren gefangen. Mit schweren Ketten an Händen und Füßen trieb man die Ver brecher zum Münzerthurm in Hall hinab und warf sie in die tiefsten Kerker. Ganz Hall und die Um gebung athmete

wie von schwerem Druck befreit auf, als die Kunde durch das Land drang, daß es ge lungen sei, der Verbrecher auf der Hochstraße hab haft zu werden. Nach einander gestanden die Raub gesellen ihre Schreckenstaten ein, bis auf den finsteren Meister, der sich drei Tage und drei Nächte des Alleinseins im Kerker ausbat. Während dieser Frist ging der Meister in sich, verlangte nach einem Priester und gestand reumüthig seine Verbrechen ein. Nun konnte Allen der Prozeß gemacht werden. Man fand nach einigem Suchen

das geraubte Gut in den Kellern des Glockenhofes vergraben und die Leichen im Gärtchen am Waldesrand. Nach monatelanger Haft ward dann das Urtheil gesprochen, der Meister sammt seinen Gesellen zum Tode verurtheilt. Wie nun der Tag der Hinrichtung heranrückte, verlangte der Meister den Richter und unterbreitete ihm demüthig die Bitte, für die arme Gemeinde im benachbarten Dorfe Mils vor seinem Ende noch eine Glocke gießen zu dürfen, unter deren Klang er dann seinen letzten Gang auf dieser Welt antreten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 6
Date: 05.03.1952
Physical description: 6
Mittwoch, 5. März 1952 Nr. 55 Seite 3 Meister und Lehrling einst und jetzt Weiterbericht der Wetterwarte Innsbruck Uebersicht: Mitteleuropa kommt in den Uebergangsbereich zwischen kontinen taler Kaltluft, die aus Osten zuströmt und milder Meeresluft aus Westen. Dadurch wird auch in den Alpen stärkere Bewölkung mit örtlichen, leichten Niederschlägen auf treten. Vor |h ersähe (gültig bis Mittwoch abend): Langsam zunehmende Bewölkung; später gebietsweise stark bewölkt mit ver einzelten leichten

16, über Verlangen gerne kostenlos zitsendet. Lernjahre sind bekanntlich keine Herren- jahre. Daran hat sich nichts geändert im Laufe der Jahrzehnte. Daß sich die Meister mit den Lehrlingen meist redliche Mühe geben, sie in ihrem Handwerk zu unterwei sen, daß sie sich ärgerlich den Kopf fassen, schimpfen und über die Ungeschicklichkeit ihrer Schüler klagen, ist ebenfalls gleichge blieben. Die Meister jammern! Sie jammern heute nicht weniger als früher, über die Last, die ihnen durch einen Lehrling auferlegt

wurde. Nicht selten hört man einen Meister sagen: „Einen Lehrling einstellen? Ja, liebe Eltern, die Sache ist nicht einfach, Ihr wißt doch, daß ich durch einen Lehrling große Ausgaben habe, auf Grund der sozialen Be stimmungen. Ein Lehrling ist im ersten Jahr unproduktiv! Man zahlt ja nur drauf mit einem Lehrling!“ Hat der Meister nun recht, wenn er diese Behauptung aufstellt? Nehmen wir einmal den Lehrling N. in St. X.: Er ist seit zwei Monaten in der Tischlerei als Lehrling be schäftigt. Um 7 Uhr

trifft er auf seinem Ar beitsplatz ein. Als erstes bereitet er den Leim vor, damit der Geselle nicht warten muß Dann hobelt er die Bretter, fugt sie. denn auch das hat er schon gelernt. Der Geselle und der Meister bauen Schränke zusammen Wenn der Lehrling mit dem Vorbereiten der Bretter säumt, bekommt er zu hören: „Nicht einmal das kannst du!“ Hat der Meister einen Schaden, wenn er dem Buben wöchent lich 50 Schilling Lehrlingsentschädigung zahlt, selbst wenn dieser weiter nichts kann, als Leim

aufwärmen und Bretter vorberei ten? Wie wäre es, wenn der Meister selbst den Leim richten müßte oder der Geselle die Bretter vorbereiten?- Wenn der Geselle nur täglich 1 bis 2 Stunden beim Leim und beim Vorbereiten der Bretter verbrächte, so ko stete das den Meister schon mehr als die Lehrlingsentschädigung. Was aber kann der Geselle in dieser Zeit erst an produktiver Arbeit leisten? Oder ein anderer Lehrling: Er ist bei einem Friseur. Großer Betrieb, besonders an Samstagen. Der Lehrling ist erst

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Lienzer Nachrichten
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Page 3 of 12
Date: 13.08.1926
Physical description: 12
merfond beigesteuert werden. selten zu suchen, sich einer meldete, ein paar Schritte zurück und maß den jungen Mensch vom Kops bis zum Fuße. Der schaute ihn aber keck an mit blitzenden Augen. Als nun Meister Martin die breite Brust, den starken Glieder bau, die Kräftigen Fäuste des jungen Men schen bemerkte, dachte er bei sich selbst, gerade solch einen tüchtigen Kerl brauche ich ja, und fragte ihn sogleich nach den Handwerkszeug- mssen. Die Hab' ich nicht zur Hand, erwiderte der junge Mensch

, aber ich werde sie beschaffen in kurzer Zeit, und geb Euch jetzt mein Ehren wort, daß ich treu und redlich arbeiten will, das muß Euch genügen. Und damit, ohne Mei ster Martins Antwort abzuwarten, schritt der junge Gesell zur Werkstatt hinein, warf Ba rett und Reisebündel ab. zog das Schurzfell vor und sprach: Sagt nur gleich an, Meister Martin, was ich jetzt arbeiten soll. Meister Martin, ganz verdutzt über des fremden Jüng lings keckes Betragen, nmßte sich einen Augen blick besinnen, dann sprach er: Nun, Geselle

, beweiset einmal gleich, daß Ihr ein tüchtiger Küper seid, nehmt den Gargel'klamm zur Hand und fertigt an dem Faß, das dort auf dem Endstuhl liegt, die Kröse. Der fremde Ge selle vollführte das, was ihm geheißen, mit besonderer Stärke, Schnelle und Geschicklich keit und rief dann, indem er hell auslachte: Nun. Meister Martin, zweifelt Ihr noch da- kack daß ich ein tüchtiger Küper bin? — Aber, >uhr er fort, indem er in der Werkstatt auf und ab gehend mit den Blicken Handwerkszeug und Holzvorrat musterte

, und mit dem Friedrich nur mühsam hantierte, das wuchtige Lenkbeil, mit dem Meister Martin selbst arbeitete, hoch in den Lüften. Dann rollte er ein paar große Fässer wie leichte Bälle beiseite und ergriff eine von den dicken noch nicht ausgearbeiteten Dauben. Ei, rief er, ei, Meister, das ist gutes Eichenstabholz, das muß springen wie Glas! Und damit schlug er die Daube gegen den Schleifstein, daß sie mit lautem Schall glattab in zwei Stücke zer brach. O wollt Ihr doch, sprach Meister Mar tin. wollt Ihr doch, lieber

Gesell, nicht etwa jenes zweifudrige Faß. herausschmeißen oder gar die ganze Werkstatt zusammenschmeißen? Zum Schlegel könnt Ihr ja den Balken dort brauchen, und damit Ihr auch ein Lenkbeil nach Eurem Sinn bekommt, will ich Euch das drei Ellen lange Rolandsschwert vom Rat hause herunterholen. Das war' mir nun eben recht» rief der junge Mensch, indem ihm die Augen 7unkelten. aber sogleich schlug er den Blick nieder und sprach mit gesenkter Stim me: Ich dachte mir, lieber Meister

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 8 of 8
Date: 31.08.1938
Physical description: 8
der Turner mit der Deutschlandriege folgen am 24 . September in Wiesbaden und am 25. September in Mannheim. Hinzu kommt noch eine Großveranstaltung im Eissport, w//ür der Termin noch nicht festliegt. Den Auftakt bildet nun am 3. Septem ber ein Großkampftag der Boxer in der Westsälenhalle zu Dortmund. Hier ist mit der Nationalmannschaft und einer Nachwuchsmannschaft, die gegeneinander kämpfen werden, die deutsche Sonderklasse am Start. Es kämpfen: Fliegen gewicht: Obermauer (deutscher Meister

) gegen Schubert; Bantamgewicht: Wilke .deutscher Meister) gegen Strang, feld; Federgewicht: Lstländer gegen Zeilhofer; Leichtgewicht: Heese (deutscher Meister) gegen Kraft; Weltergewicht: Mu- rach (deutscher Meister) gegen Herchenbach; Mittelgewicht: Kubiak gegen Hinrichs; Halbschwergewicht: Köppers (deut scher Meister) gegen Schnarre; Schwergewicht: Runge :d.'nt- scher Meister, Olympiasieger 1936) gegen Babski. Deutschland siegt im Sterusiug nach Diuard Paris, 29. August. Bei dem vom Aeroklub von Frankreich

des Länderkampses in Regen und Matsch Mit 108:100 Punkten errangen die deutschen Leichtathleten am Wochenende in Stockholm bei der vierten Begegnung mit Schweden den langersehnten Sieg. Zwei Bilder berichten hier von Höhepunkten dieses Treffens, dem die überaus schlechte Witterung mit morastiger Aschenbahn einen be-onderen Stempel aufdrückte: Links sieht man den deutschen Meister Harbig, der an beiden Tagen dreimal — über 400 und 806 Meter und in der 4X100-Meter-Stafsel — sein sch rer unbegrenztes

) und der Lette Dahlimch (50-Kilometer-Gehen) in Paris ihre Titel. Deutschlands längster Meister im Ring Blaho erhält britischen Gegner Der Londoner Jnteressenvertreter der Wiener Veran- stalter, die am 16. September auf dem Platz des Wiener Eislaufvereines die Schwergewichts.EuroPameisterschast La zek gegen Newel starten, ist auf der Suche nach einem bri tischen Partner für Deutschlands jüngsten Meister, den Wiener Leichtgewichtler Karl Blaho. In die engere Wahl wurden vier hochklassige Briten gezogen

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Oberinntaler Wochenpost
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Page 1 of 10
Date: 08.06.1935
Physical description: 10
die Andere und kehrte an ihren Posten zurück, „und gibt einer jtden von uns einen Sechser! Meinetwegen — wie der Mann so die Wurst! Wegen der sechs Kreuzer wird man sich das Maul nicht in Fransen beten." Sie kuaerten sich wieder nieder und die Kügelchen am Rosenkränze rollten geschäftig wie zuvor. Aach einer Weile kam Meister Staudinger in dersel ben Richtung herangehinkt; ihm zur Seite ging ein großer stämmiger Bursche, welchen die sarbenbeklexte Schürze als einen Anstreicher erkennen ließ: er trug eine schwarz

ange- malte Stange mit gleichfarbiger Tafel, auf welcher in mäch tigen Buchstaben eine gewiste Inschrist stand. Der Meister war ungehalten und schalt im grimmigen Tone auf den Gesellen hinein; die Beterinnen stießen fich mit den Ellbo gen an und nickten einander zu. «Wie kann man nur so nachlässig sein und so lange auf die bestellte Arbeit warten lassen!" rief Staudinger. »Wich in dem Wetter fast eins Stunde hinstehen zu lasten! Es ist Ltmmelschreienk" „Ach was." entgegnete unwirsch der Geselle

, „das Wetter könnte ja nicht schöner sein l Wenn die Arbeit erst heute bestellt wird, kann sie nicht früher fertig fein." „Aber der Meister hat mir bestimmt versprochen, daß die Tafel in einer Stunde fix und fertig ist !" „Der Meister erwiderte der Geselle grob. „Der kann leicht versprechen, der tut nichts, als daß er anschafft und Kanzlers Dr. Schuschnigg verschweigt — ohne jeden Kom mentar. Nur der „Angriff" und der „Völkische Beobach ter" fühlten sich veranlaßt, direkt Stellung zu nehmen

ja alles ineinander! Und dann, warum pressiert es denn dem Lerrn auf einmal gar so arg? Nach der Iahrzahl, die ich habe darauf schreiben müssen, lst die Frau, der sie ge hören soll, schon in die fünfzehn Jahre tot — wenn es dem Lerrn die fünfzehn Jahr" her nicht geeilt hat mit der Ta fel, wird es auf die Stunde früher oder später auch nicht mehr ankommen." Der Meister antwortete nichts, er biß die Zähne über einander und trat zwischen die Reihen der öden Gräberab- teitung. „Aber meinetwegen." brummte der Geselle

fort, „jeder muß seine Sache am besten wissen; ich red auch Nieman den was ein. aber ich mag mich auch nicht hudeln und Hunzen taffen. Wo ist denn das Grab, auf dem ich die Ta fel aufstellen soll?" Der Meister deutete stumm auf den Kieshügel mit den geknickten braunen Schmeelen und der einsamen Scabios?. „Das wollen wir gleich haben." sagte der Geselle, „dem Grab sieht man es wohl an, daß sich noch Niemand darum gekümmert hat; das Grab wird sich wundern, wie es auf einmal und noch jo spät

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