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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 8
Date: 12.12.1906
Physical description: 8
hielten die hiesigen Bäckergehilfen im „Deutschen Cafe" eine stark besuchte Versammlung ab, in welcher zur erfolgten Kündigung des Lohn tarifes vonseite der Meister Stellung genommen wurde. In ausführlicher Weise wurde die ein zunehmende Haltung der Gehilfen besprochen. An der Hand der „Oesterreichischen Bäckerztg." (Organ der Meister), wurden die Absichten der Meister klargelegt. Der Innsbrucker Artikel schreiber gibt bereits anfangs Oktober in dieser Zeitung einen deutlichen Begriff

von den Be strebungen der hiesigen Meister. Er spricht in demselben von einem „drückenden" Tarifver träge mit den unter sozialdemokratischer Leitung stehenden Gehilfen, welch letzteren er als einen fchweren Schädiger des Gewerbes bezeichnet. Was in anderen Gewerben immer zur Regelung der Verhältnisse beigetragen hat, d. i. ein auf längere Zeit mit den Gehilfen geschlossener Lohnvertrag, das wird von dem durch Scharf machergelüsten geleiteten Artikelschreiber als „schwere Schädigung des Gewerbes" bezeichnet

. Er zitiert auch die Gespenster einer bevor stehenden schweren Krise im Bäckergewerbe, er wähnt aber mit keinem Wort die heurige, äußerst günstige Getreideernte und die dadurch zugunsten der Bäckermeister beeinflußten Ge treidepreise. Das Lamento der Bäckermeister von den traurigen Verhältnissen wurde an der Hand einiger hiesiger wohlbeleibten Beispiele illustriert und erwähnt, daß es unter den hie sigen Bäckern Meister gebe, die aus lauter Eifer und Ueberarbeit (?) im Gewerbe bereits das Handwerk

verlernt haben dürften. Ent sprechend der unter den Gehilfen herrschenden zuversichtlichen Stimmung und in Erwartung, daß sich die Meister bei ihrem zukünftigen Un ternehmen der Einsicht nicht verschließen werden, daß auch die Bäckergehilfen mit den heutigen Teuerungsverhältnissen rechnen müssen, wurde nachfolgende Resolution beschlossen: „Die heute den 4. Dezember im „Deutschen Cafe" tagende Versammlung der Bäckergehilfen nimmt die Kündigung des gegenwärtigen Lohnvertrages vonseite der Meister ruhig

zur Kenntnis, er wartet aber, daß die Meister ehebaldigst ihre Vorschläge zum Zustandekommen eines neuen Lohntarifes der Gehilfenschaft übermitteln wer den, behält sich aber vor, gegebenenfalls eben falls mit Vorschlägen hervorzutreten." Nicht uner wähnt wollen wir lassen, daß von den ver schiedenen Rednern deutlich' und klar aus gesprochen wurde, die Meister mögen planen, was sie für sich von Vorteil erachten, das eine stehe aber fest, daß sich die Gehilfenschaft von den bis jetzt behaupteten Positionen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 8
Date: 06.11.1922
Physical description: 8
!" sagte der kleine Nikas. „Läßt sich in stockrabenschwarzer Nacht auSfüh- ren"; Garibaldi macht eine überlegene Bewegung mit der Hand. — „Und der alte Jeppe lebt? — 'Schneidiger Kerl!" Meister Andres klopft an die Wand. „Er is ja gekommen — er is ja da draußen," sagt er mit weitaufgerisienen Augen. Nach einer Weile ist er in die Kleider geschlüpft und ist draußen in der' Werkstatt, er plaudert aufgeräumt drauflos; aber Garibaldi bewahrt seine Würde, er ist noch ein gerostet von der Nacht her

Willens. Selbst der Meister seht ihm nicht zu, sondern beugt sich seiner Wortkargheit — und der kleine NikaS findet sich darein, wie ein Lehrling behandelt zu werden. Garibaldi erhebt den Kopf. „Ra, man ist doch hier nicht hergekommen, um zu sitzen und zu faulenzen!" ruft er munter aus. „Tüchtig zu tun, Meister?" „Diel is hier nich', aber für dich haben wir im mer Arbeit", antwortete Meister Andres. „Wir haben übrigens eine Bestellung aus ein Paar Brautschuhe — weißer Atlas mit gelber Steppung

; aber wir haben uns nich' recht herangewagt." Er schielt zu dem kleinen Nikas hinüber. „Keine gelbe Steppung zu, weißem Atlas, Mei ster — weiße Seide natürlich, und weißer Schnitt." „Is das jetzt in Paris Mode?" fragte Meister Andres lebhaft. Garibaldi zuck die Achseln. „Kehren wir uns nicht an Paris, Meister Andres, wir haben weder das Leder hier noch das Werkzeug, um Pariser Schuhe zu machen — und auch kein Beinwerk, das wir da hineinstecken könnten." „Zum Teufel auch — find die so flott?" „Flott, das wollt

' ich meinen! Ich kann den Fuß einer gut gewachsenen Pariserin in meiner hohlen Hand halten. Und wenn sie gehen, sie berühren, weiß Gott, das Straßenpflaster nicht! Einem Pa riser Mädchen kann man Schuhe aus Schlagsahne machen, und sie halten doch! Wollt man ihr aber ein Paar gewöhnliche Fräuleinpampuschen an- iehen, sie würde augenblicklich in den Kanal pringen!" „Verdammt und verflucht!" Der Meister beeilte sich, Leder abzuschneiden. „Das is doch des Teu fels!" So leicht hat sich noch nie ein Mensch in irgend

, ist dies geradezu wunderbar. — Und ehe sie sich umge sehen haben, hat Garibaldi alles in Ordnung ge bracht und fitzt nun da und sieht nach dem Meister hinüber, der heut selbst nadelt. Und dann kommt Jeppe hereingestürzt, wü tend, daß ihm niemand Garibaldis Ankunft ge meldet hat. „Tag, Meister — Tag, Zunftmeister!" sagt Garibaldi und steht aus und verneigt sich. -Ja", sagt Jeppe selbstbewußt, „wenn es noch einen Zunftmeister gäbe, so würde ich es sein. Aber es is ein Jammer mit dem Handwerk heut zutage; Respekt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 8
Date: 29.08.1951
Physical description: 8
mit erheblichen Kosten verbunden ist, wurden die Eintrittspreise mit 5, 10. 15 und 20 Schilling festgelegt; der Kartenvorverkauf hat im Leder- haug Bernarebo l> reits begonnen. Die Paarungen: Fliegen; Cogoli (oberitalieni scher Meister) — Binamonte (Tiroler Meister), Bantam; Pettilli (oberitalienischer Meister) — Bidner (österreichischer Meister), Feder; Meran (oberitalienischer Meister) — Hofer (Tiroier Mei ster), T eicht: Dalle Lucche (oberitalienischer Meister) — Sturm, Halbwelter: Schönfeld II — Bock

Hermann (Tiro.er Meister), Weiter: Meno (oberitalienischer Meister) — Kollaritz (österrei chischer Meister), Halbmittel Schönfeld I (ober italienischer Meisfer) — Mumeiter, Mitte!: Chiogna — Komposch (österreichischer Askö-Meister und Tiroler Meister), Halbschwer: Sofisti (Finalist der italienischen Staatsmeisterschaften) — Pfitscher (2. in der österreichischen Meisterschaft), Schwer: Cawichi — Senn Dr. Egerth rettete einen Punkt im Tennis-Städtekampi Nach den zwei Einzelkämpfen und dem Dop pel führt

schwunglosen Meister Branovic (Jugoslawien) eins 4:2-Führung errei chen, verlor dann aber doch noch 7:5 und den 8 Satz gar 6:0, so daß der Innsbrucker über raschend schnei! erledigt war Im Doppel halten die beiden Innsbrucker wenig zu melden da sie sich einfach nicht verstanden, so daß die Partie bald aus war, obwohl auch die Gäste keineswegs besondere Leistungen boten. Heute um 16 Uhr steht mit dem Einzel Dr. Egerih — Branovic ein rasanter Kampf bevor, müßte doch der Innsbrucket in seiner gestrigen Form

, die durch ihren Sieg und eine schöne Leistung ihren neurenovierten Sportplatz erfolgreich ein- weihen konnten. Kund! Schüler — Wattens Schü ler 1:6, Kund, Jugend — ESV Kufstein Jugend 2 : 2 . Textilwerk Reutte — Zirl 5:1 (1:0). Die Be triebsmannschaft, die als Reutte II an der Mei sterschaft teilnimmt, konnte ihr erstes Meister schaftsspiel zu einem glatten Sieg gestalten Bis zur Haibzeit war der Kampf ziemlich offen, doch dann setzte sich die systemvollere Arbeit der Hausherren durch, die durch drei Bombenfrei

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Tiroler Sonntagsbote
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Page 5 of 8
Date: 21.11.1886
Physical description: 8
II. Dogen iirr« Tiroler „Sonnlags-Dole" Nr. 47. Bozen, Sonntag, 21. November 188k. Das Kleingewerbe auf dem Lande. Dom Änn, Mitte Nov. „Die Schattenseiten des Gewerbegesetzes vom Jahre 1859 machten sich von jeher auch auf dem Lande sehr stark fühlbar. Geiverbeanmeldungen häuften sich, die Konkur renz blühte in erschreckender Weise, alles wollte Meister, Krämer oder Wirth werden, nach den Fähigkeiten, nach einem Geschäfts-Fonde hiefür fragte Niemand, es wurden Andere ruinirt und man ruinirte

Lehrzeit hinter sich hat, was kann man von einem Bauhandwerker erwar ten, der ein paar Wochen mit einem Landzimmer mann oder Maurermeister auf Arbeit gieng, welcher mitunter selbst kaum eine bessere Lehrzeit hinter sich hat? dazu kam noch, daß das Verhält- niß zwischen Meister und Gesellen ein sehr lockeres wurde, daß schließlich jeder seine eigenen Wege gieng. Der ordentliche, werkökundige Meister hatte keinen Schuß, nicht einmal die Gemeindevorstehungen, in deren Kassen doch die Wustungen rc. fließen

, hatten soviel Verständniß, solche Meister zu unterstützen, rn vielen Landgemeinden haben Pfuscher oder herren lose Gesellen sogar die Gemeindearbeiten inne, zur Feuerbcschau wird der erstbeste Maurer hcrge- nommen, der keinen Meister kennt, oder selbst solche Leute, die weder Verständniß für die Assekuranz noch für Fcuerlöschvorschristen haben — Unver stand, Verwandtschaft oder Gevatterschaftsrücksich- ten sind eben häufig maßgebend, nicht aber die Interessen der Gemeinde oder der steuerzahlenden

, wie oft Hilst ein Meister mit einem leicht fertig ausgestellten Zeugniß zur Berechtigung für ein Gewerbe, das wieder anderen sehr große Kon kurrenz macht und trotz Befähigungsnachweis von einem Unkundigen oder Pfuscher erworben wird, wie oft stellt ein Meister gerade seinen schlechtesten Arbeitern gute Zeugnisse aus, nur um sie anders wo untcrzubringen und aus seinem Geschäfte fort zuschaffen. Wer auf dem Lande Kenntniß hat von solchen Zuständen, der muß nur auf's tiefste bedauern

, daß der Gewerbestand selbst seine Aufgabe eben auch vielfach nicht richtig erfaßt und anstatt mit Vereinten Kräftrn sich das traurige Loos zu ver bessern in allerlei Eigennutz - Kleinkrämereien sich ergeht; bedauern muß man die guten, verstän digen Meister, welche schuldlos so viel darunter leiden müssen, aber erklärlich ist dieser Mangel an richtigem Verständniß immerhin, denn wie sollen auch schlichte Handwerksleute des verwickelten Kno tens Lösung finden? wie sollen just arme, nnr auf ihrer Hände Arbeit

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Tiroler Post
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Page 2 of 18
Date: 16.12.1899
Physical description: 18
versichert werden müssen, hat es dahin gebracht, dass nun seit einem Decennium die gesammte gewerbliche Arbeiterschaft Oester reichs sür den Krankheitsfall versichert er scheint. Die Meister-Krankencassen. Aber nicht allein die Arbeiterschaft be darf einer Versicherung sür den Erkrankungs fall; es gibt heutzutage auch unter der Meftrerschaft sehr viele, die sür den Fall ihrer Erkrankung unversorgt wären, deren Familie durch eine eintretende Erwerbs unfähigkeit ihres Erhalters schwer bedroht

würde, und darum machte sich schon seit Jahren allenthalben das Bedürfnis geltend, auch für die Handwerker für den Fall der Erkrankung durch die Errichtung so genannter Meister-Krankencassen Vor sorge zu treffen. Auch der tirolische Gewerbe genossenschafts-Verband erkannte dieses Be dürfnis und trug demselben damit Rechnung, dass er im Jahre 1890 die erste Meister- Krankencasse in Innsbruck in's Leben rief. Wie berechtigt diese Erkenntnis und dieser Schritt des Verbandes war, erhellt aus der Thatsache, dass

die Mitglieöeranzahl dieser Meister-Krankencasse seither von 19 aus weit lehre fürs Volk, als eine Quelle für Vereins vorträge, wenn die einzelnen Abtheilungen mehr „ansgeweitet" werden, muss ich Wetzels „Credo" vorzüglich für tauglich erachten. Dem „Credo" schließt sich an „Das Ave Maria". Ein inniges Büchlein, in welchem sich die ganze Gemüthstiefe des Volksschriftstellers widerspiegelt, eine populäre Mariologie. Wie schön z. B. und wie überzeugend ist die Be handlung des Lobpreises: „Und gebenedeit

Büchlein überschrieben. Möge es seinen Zweck erreichen und für viele Trinker der Beweggrund zum „letzten Glase" über hundert angewachsen ist und dass der Errichtung dieses Versicherungs-Institutes in Innsbruck über Initiative, beziehungsweise unter Mithilfe des Verbandes, seit dieser Zeit die Errichtung weiterer Meister-Kran- kencassen in Niederndorf bei Kusstein, Kitz bühel, Hopsgarten, Brixen, Bozen, Meran gefolgt ist. Aber nicht allein in Tirol, son dern auch in anderen Provinzen sind eine Reihe

von Meister-Krankencassen in's Leben getreten, und diese Erscheinung beweist die traurige Thatsache, dass unter dem freien Spiel der Kräfte, unter der Aera des Juden liberalismus mit seiner falschen Devise von „Gleichheit, Freiheit und Brüderlichkeit" auch das Handwerk, welches einst einen „goldenen Boden" hatte, in Verhältnisse heruntergedrückt wurde, die es, nachdem auch der Staat zu einer Umkehr aus dem abschüssigen Wege, der zu solchen Verhältnissen geführt hat, bisher nicht zu vermögen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 11 of 14
Date: 03.11.1906
Physical description: 14
, der seine Ge hilfen in seine Gesinnung zwängen will, hier ist es ein Klerikaler und zwar der Wagner meister Thomas Peer. Arbeitet bei ihm ein Ge hilfe, welcher Mitglied der Holzarbeiterorgani- sativu ist, so ist dies schon ein Umstand, der dem Herrn Peer sehr gegen sein christliches Herz geht. Der Mann muß aus den Klauen der menschenverderbenden Sozialdemokratie ge- irettet werden. Wenn man Meister ist, hat man jetzt auch die Gesinnung seiner Arbeiter gekauft und „folgst du nicht willig, so brauch ich Gewalt

" ist zwar kein feines Mittel aber in manchen Füllen bringt es einem doch zum Ziel. Herr Peer verlangte allen Ernstes der Gehilfe solle aus seiner Organisation aus treten und dafür Mitglied des Gesellenvereines werden, wofür er auch erkentlich sein werde in Form einer Lohnaufbesserung. Als Be weis des Austrittes ist des Verbandsbuch bei ihm abzugeben. Der Gehilfe tat nun, wie es jeder überzeugte Genosse tut, er kündigte lieber dem Meister, als zum Verräter an seiner Gesin nung und seinen Kollegen zu werden. Herr

Peer, finden Sie nicht auch, daß Ihre Hand lungsweise nichts weniger als christlich ist, wenn Sie Ihren Einfluß als Meister dazu mißbrauchen, ihren Arbeitern Handlungen zu zumuten, welche gegen die Ueberzeugnng der Arbeiter sind? Nehmen Sie sich ein Beispiel an dem Arbeiter, welcher lieber arbeitslos wird, als seine Gesinnung zu verkaufen. Den Gesellenverein retten Sie auf diese Weise doch nicht vor dem sicheren Untergang. Bozen. Macht man unseren christlichen Ge werkschaftern den Vorwurf

, daß sie ihre Or ganisationen unter liebevoller Pflege der diversen- Meister großzuziehen trachten, so tun sie sehr entrüstet und behaupten „ihre" Gewerkschaften seien Kampsesorganisationen, bestimmt, die In teressen der Arbeiter zu wahren. In einem Beispiel von christlicher Duldsamkeit, welches sich beim Malermeister Valtingoier in Gries zutrug, kann man seine diesbezüglichen Betrach tungen machen. Wie es der Zufall wollte, fand sich unter den Arbeitern Valtingoiers auch ein Organisierter, welchen aus den Krallen

der Sozialdemokratie zu retten Herr Valtingoier als seine edelste Ausgabe betrachtete. Alle die alten verrosteten Waffen und Schlagwörter von freier Liebe, Gottlosigkeit und Verdorben heit der Sozialdemokraten mußten herhalten, um den Arbeiter von seiner Organisation ab wendig zu machen, allerdings ohne Erfolg. Als alles „Ansklären" nichts nützte, griff Val tingoier zur besten christlichsozialen Waffe, zur Grobheit, uud das wirkte; der Genosse sagte dem christlichen Meister-Agitator in unzwei deutiger Weise

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 7 of 16
Date: 13.08.1904
Physical description: 16
aufgeschlagen, Kernenleibe kosten 36 Heller. Ebenso haben die Zuckerfabriken die Preise um 6 kr. per Kilo erhöht, was natürlich der Verschleißer noch steigert. Aus aller Welt. — Ein Le hrjungen k rieg. Aus Budapest 8. d. M., wird gemeldet: Acht „schlimme Buben" wollten gestern Abends ein wenig Krieg spielen und ihren Meister — durchprügeln. Ein hauptstädtischer Dachdeckermeister hatte nämlich Samstag Abends seinen acht Lehrjungen je eine Krone vom Wochen lohne abgezogen. Die Jungen ließen

sich das nicht ohne weiters gefallen und beschlossen, an ihrem Meister Rache zu uehmen. Sie hatten in Erfahrung gebracht, daß der Meister in einem Ecke der Weffe- lenyi- und Sommergasse befindlichen Gasthause zrche und marschierten vor das „Hauptquartier", wo sie dem „Feinde" die Kriegserklärung übermitteln ließen. Ihre Forderung bestand aus einem Punkte: t er Meister möge nicht ihr Geld vertrinken. Die Haupt truppe postierte sich vor dem Gasthause, wo sie als bald Verstärkung erhielt; etwa 50 bis 60 Glcich- gesinnte

rückten zur Unterstützung der Lehrjungen an und als dcr Meister dcS fokal verlassen wollie. sah er sich einer stattlichen, mit Stöcken und ver schiedenen Geräten bewaffneten „Truppe" gegenüber. Der Meister fand es für ongezeigl, in der Defensive zu bleiben und das Gasthaus bot ihm eine sichere Deckung. Als die Lehrjungentruppe den Rückzug des Meister bemerkte, wurde sie tapfer und schritt zum „Sturm" aus das Schanklokal vor. Der Meister wurde des Ernstes der Situation klar und er ließ der Trappe

durch einen „Parlamentär" ver künden, daß er die Lohnabzüge auszahlcn werde. So trat ein Waffenstillstand ein und der bedrohte Meister konnte sich ruhig nach Hause begeben. Am „Kriegsschauplatz" halte sich natürlich eine große Menge angesammelt, die sich erst auflöfte, als die Truppe den Rückzug antrat. — E i n schrecklicher Unfall. Im Sicgen- Solingrr Gußstahlwerk zu Solmgen geriet ein Walz meister in das große Schwungrad der Maschine, wobei ihm der Kops vom Rumpf gerissen wurde. Den abgerissenen Kops fand

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 8
Date: 16.06.1906
Physical description: 8
4 „Volks-Zeitung Nr. 24 Muster mit dem Gedanken trägt, seine sämtlichen Arbeiter durch neue zu ersetzen. Herr Werk meister Grüner, der nach oben in knechtischer Dehmut die Befehle seines Herrn ausführt, sucht sich nach unten in brutaler Weise als Gebieter aufzuspielen, obwohl er bewiesen hat, daß er zu seinem Posten nicht die Fähigkeit besitzt, da alle angeführten Mißstünde schon zu wiederholten Malen ihm vorgetragen wurden, ohne daß er sie abstellte. Auch das Denunziantentum feierte eine Orgie

des entgangenen Arbeitslohnes eingeklagt und wurde ihnen Rechts schutz bewilligt. Auf den Ansgang der Ver handlung darf man gespannt sein; kann man dann doch auch den arbeiterrechtlichen Stand punkt unseres Gerichtes beurteilen. Die Werk stätte ist für Metallarbeiter gesperrt und ist Zu zug fernzuhalten. Kufstein. Einen netten Arbeitnehmer besitzt das Hafnergewerbe in Kufstein in der Person eines gewissen L Er steht beim Hafner meister Johann Kapfinger in Arbeit und fühlt sich, nachdem er schon früher

als Meister sich betätigt hatte, auch in dieser Merkstätte mehr als solcher, was er dadurch zu erstreben sucht, daß er sich seinen Mitkollegen in schmeichelhafter Weise nähert, um das in solchen Gesprächen Erlauschte seinein Herrn und Meister zu ver raten. Stellte er doch auch die Behauptung auf, daß, wenn er nicht wäre, das ganze Ge schäft zugrunde gehen müsse. Er hat es auch zuwege gebracht, daß im Monat Jänner ein Arbeiter den Laufpaß bekam, obwohl demselben schriftlich und mündlich Arbeit

werden soll, ist leicht denkbar. Organisierte Arbeiter werden in dieser Werkstätte natürlich nicht lange geduldet, weil sie sich mit derartigen Ver hältnissen nicht zufrieden geben, was auch die miserablen Verhältnisse erklärlich erscheinen läßt. Wozen. Die Lohnbewegung der Bozner Hasuer- gehilfen ist bereits mit Ausnahme der Firma Lehniuger beendet und bedeutet der Abschluß derselben einen schönen Erfolg der Hafnergehilfen und ihrer Organisation. Alle Meister kamen zur richtigen Einsicht nnd bewilligten größtenteils

der Schweigsamkeit darüber decken wird. Würde Herr Auffinger nicht den oberen Zehntausend angehörcn, dann säße er schon bei der heiligen Justitia. Was sagt zu diesem Falle die Staats anwaltschaft? Wir sind ans den Ansgang dieser Angelegenheit begierig. Meran. (Allerlei.) Herr Karl Tautz, Maler meister, fühlt sich zeitweise bewogen, in der „liberalen" Meraner Zeitung seine sozialpoliti schen Ansichten über „den wunden Punkt im Gewerbe" wie er sich ansdrückt, losznlassen. Daß Herr Tautz das Pulver nicht erfunden

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Der Südtiroler
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Page 4 of 8
Date: 01.05.1933
Physical description: 8
. Von der Unterdrückung des Süd tiroler Deutschtums hat der Vortragende begreiflicherweise nicht gesprochen. Und «doch gehörte dies zum Thema „Wesens art des Faschismus" sicherlich. Die Schneiderzunfk im Dinischgarr. In Schlanders bestand seit 1704 bis in die zweite Hälfte des verflossenen Jahrhunderts eine geordnete Schneider zunft, der die Meister und ^Inhaber der 32 zunftgerechten Schneiderwerkstätten des Gerichtsbezirkes Schlanders ange hörten. Aus dem „Meisterbuch" kann man entnehmen, daß der Zunftgeist mehr

rege war, denn es gab immer wieder Anlässe, um die Meister zum „Handwerk" zu laden, wie die Zunfttagung genannt wurde, wo dann vor „offener Lad und Pix" zu Nutz und Frommen der Zunft Rat und Tat ge pflogen wurde. Stiftungsgemäß traten die Meister vor allem zu den Quatemberzeiten und am Tage des heiligen Michael, ihres Handwerkspatrons, zusammen. Aber auch jede Lehrlingsfreisprache und Gesellenauf nahme, die Meisterprüfungen, der Dinseltag, die Familien ereignisse unter den Kollegen

und die Teilnahme an religiösen Feierlichkeiten sahen die Meister der Zunft versammelt. Wer dem Rufe des Brudermeisters t —so wurde der Vor stand der Zunft tituliert — nicht Folge leistete, zahlte auch zumindest ein Pfund Wachs als Strafe für sein Nichter scheinen. Ohne den Ernst der Standesinteressen im entferntesten nahezutreten, mag wohl auch damals mancher Meister zu Hause die vielen Zunftgeschäfte, Versammlungen u. dgl. vor geschützt haben, um irgendwo Vorwand zum Ausgehen zu haben und irgendwo

mit Berufskollegen ein Viertel für- trefflichen Vezzaner Weines zu trinken. Aber die „Hausehre" konnte darob ganz beruhigt sein, es wurde nicht über die Stränge geschlagen. Denn gemäß Artikel 21 der Zunft ordnung durfte der Meister nicht „im offenen Scholderhaus oder auf Plätzen spielen", sonst bestrafte ihn der gestrenge Zunftmeister ohne Gnade um ein ganzes Pfund Wachs. Die selbe Strafe erwartete den reputationsveÄgessennen Schlan kerer Schneidermeister, wenn er sich „überfüllt, mehr als die Natur vertragt

". Denn unter diesen Artikeln der Zunft ordnung stand Siegel und Unterschrift des römisch-deurschen Kaisers Leopold I., gegeben am 8. November 1704. Wieviel die Natur eines Schlanderer Schneiders vor 200 Jahren vertrug, ist in Herr Chroniken leider nicht ver merkt. Die Standesehre hielten die Schneider überhaupt sehr hoch, so daß manche vorwitzige Lästerer „gerichtlich zu Fall kamen", wie es in den Protokollen heißt. Einem Meister, der nebst der Schneiderei auch die WebMnst ausübte, wurde von der Zunft die energische

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 4
Date: 17.02.1905
Physical description: 4
die sonderbare Zusammensetzung der Genossenschaftsversammlung, welcher bekanntlich bloß einige Gehilfenvertreter, dafür aber alle Meister beiwohnen dürfen. Heute sind wir nun in der Lage, von einer Genossenschaft zu berichten, die sozialpolitisch denkt und ebenso arbeitet. Daß sie deshalb von einigen Streberseelen angefeindet wird, ist selbstverständlich, weil es eben einem solchen egoistischen Menschen keine Ruhe gibt, wenn er sieht, daß hier einmal etwas zugunsten der Gehilfen geschieht. Wir sprechen

geschlossen. Wie sehr man auch diese Einführung. begrüßte, so konnten es doch wieder einige „Herren Meister" — j Namen wollen wir vorderhand nicht nennen — nicht unterlassen, - doch aufzusperren, um auf diese Weise der Genossenschafts-! vorstehung ein wenn auch recht ordinäres Schnippchen zu schlagen ! und um auch die Gehilfen — Pardon! —' die Herren Ge-! Hilfen ihrer Ruhe, auf die ein jedes menschliche Geschöpf, was ja auch die Friseurgehilfen sind, ein Recht hat, zu berauben. . Freilich wurden

diese Herren eines Besseren belehrt! Man glaube! aber ja nicht von den Gehilfen; keine Spur! Eines besseren belehrt wurden die Meister, die wider den Beschluß einer Ge-! nossenschaftsversammlung ihre Läden aufgemacht haben, von der^ Genossenschaftsvorstehung selbst. Die Friseurgehilfen sind viel zu: bequem. Für die Herren Friseurgehilfen ist es schon die höchste Zeit, daß sie zur Vernunft kommen, nämlich, daß sie zu der Ueberzeugung kommen, daß sie bessere Löhne, Abschaffung so mancher grosser Mißstände

meinen Arbeiterkrankenkasie; 4. Eventuelles. Um V 2 9 Uhr; abends eröffnete der Vorsitzende die Versammlung und gab seinem Bedauern Ausdruck, daß seitens der Meister heute kein Delegierter anwesend sei. Den Bericht der letzten Meisterver sammlung erstattete Genosse Ertl in eingehender Weise, er be leuchtete die Zerfahrenheit der Genossenschaftsmeister in trefflichen Worten und bewies der Versammlung, daß die Meister eine Einigkeit nur dort kennen, wo es gilt, die Arbeitsverhältnisse der 3 Gehilfen zu verschlechtern

. So beabsichtigten einzelne Genossen-1 schastsmitglieder jetzt auf Umwegen die vor Jahren gemeinsam j otit den Gehilfen abgeschaffte Akkordarbeit wieder einzuführen. j 2Us die Meister von den Gehilfenvertretern erfahren mußten, i daß die Gehilfenschaft doch nicht gewillt ist, mir nichts dir nichts,; nach der Pfeife der Wortführer der Meisterversammlung zu! tanzen, sondern einer eventuellen Oktroyierung besagter, lange ab- j geschaffter Arbeitsmethode den schärfsten Widerstand entgegen stellen wollten, da zeigten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 8
Date: 08.11.1917
Physical description: 8
hen Kreuz" eine genossenschaftliche Gehilfenversamm- lnng der Schneider Innsbrucks, die sehr stark besucht war. Die Meistergenossenschast hatte die Herren Berger, Giringer und Novacek delegiert. Also Klein- meister, die zumeist gar keinen Gehilfen bösch ästigen, müssen zu den Gehilfen gehen und die Interessen der Großmeister vertreten!! Die Versammlung hatte den Zweck, zu dem ablehnenden Verhalten -der Meister schaft in der Frage der weiteren Beschaffung des Zu behörs (bisher mußten die Gehilfen

das Zubehör selber kaufen und bekamen vom Meister dafür eine Entschädigung, die dem Friedenspreis für das Zubehör entsprach) Stellung zu nehmen. Die Gehilfenschaft hatte -bereits am 21. September an die Genossenschaft eine Eingabe gerichtet, in der sie ver langte, daß fernerhin die Meisterschaft dieses Zu behör (darunter versteht man Zwirn, Seide und Heftwolle) selbst ankausen. Die Gehilfenschaft be gründete dieses Begehren damit, daß während des Krieges diese Artikel bis zu 1000 Prozent im Preise

gestiegen sind, während die Meisterschaft in dieser Zeit die Grundlöhne der Gehilfen um ganze 30 Prozent erhöhte. Erst am 1-2. Oktober hat sich die Genos- - senschaft für bemüßigt gefühlt, den Gehilfen über haupt eine Antwort zukommen zu lassen. In der Antwort geben die Meister nun zu, daß eigentlich sie das Zubehör beistellen müßten, wie dies in jedem anderen Gewerbe mit dein zu verarbeitenden Ma terial der Fall ist. Aber der heutige Zustand, wo die Gehilfen die ganze Verteuerung des Zubehörs

aus sich nehmen müssen, ist den Meistern viel angenehmer, also löhnten sie die so bescheidene und selbstverständ liche Forderung der Gehilfen ab. Die Meister rech nen zwar das Zubehör zu abgerundeten Kriegs-Prei sen den Kunden aus, wollen es sich aber trotzdem tvei- ter durch ihre Gehilfen bezahlen lassen. Wahrlich, eine solche Einsichtslosigkeit hätte niemand erwartet. Dazu kommt noch das folgende: Die Genossenschaft der Kleidermacher hat den Ankauf von solchem Zube hör nnh die Abgabe an die Meister

organisiert. Die Meister sind nach Genossenschaftsbeschluß verpflichtet, das von der Genossenschaft übernommene Zubehör zum Selbstkostenpreis den Gehilfen zu übergeben. Nun, da das Zubehör einen so wahnsinnigen Preis erreicht hat (eine Spule Zwirn kostet 16 bis 20 K!) weigern sich die meisten Meister, das von der Genos senschaft übernommene Zubehör zum Selbstkosten preis den Gehilfen zu übergeben; einzelne Meister sollen, wie in der Versammlung gesagt wurde, mit dem Zwirn einen einträglichen Handel

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 8
Date: 09.03.1919
Physical description: 8
: Wenn bas geistige Niveau einer Zei tung 'nach öen schmutzigen Ergüssen, die in derselben verzapft werden, besessen würde, so könnte die „Aus ferner Zeitung" den Rrihm für sich beanspruchen, ganz bestimmt an erster Stelle zu stehen. Meister Betz leistet sich ln der Erwiderung auf den Artikel in der „Volks zeitung" Nr. 43 vom 21. Februar 1919 ganz erbärm liche Gemeinheiten, die auf dessen Gesittung und Charak ter ein mehr als zweifelhaftes Licht zu werfen geeignet find. Dieser Herr, dessen rhetorische

, sondern lediglich blödes Schimpfen auf dem geistigen Niveau eines Plattenbruders. Für seine blöden Behauptun gen, daß Gen. Wagner ein Kriqzsgervinncr sei, und dessen unsauberen Geschäfte in Trient muß Meister Betz natürlich jeden Beweis schuldig bleiben. Aber Betz Han- delt halt nach dem Grundsätze: „Verleumde nur fest, etwas bleibt immer hängen." Dessen besonders geist reiche Feststellung, wie man ein Revolutionsgewinner wird, verrät eilte geradezu unheimliche Naivität. Als ob Gen. Wagner Herrn Betz

Rechenschaft schuldig wäre, ob er einen Arbeitsposten bekleidet oder nicht. Meister Betz leidet anscheinend an Größenwahn. Im übrigen kann er beruhigt sein; Gen. Wagner hätte schon längst einen Posten bekommen, wenn er dies beabsichtigt hätte, aber ein Kriegsgewinner von Betz' Gnaden hat dies ja nicht notwendig. Besonders gut gefallen scheint Meister Betz seine nach eigenen Angaben 13jährige ehr liche Arbeit in Aussern anscheinend nicht zu haben, sonst würde er sicherlich diesen ehrlichen Arbeitsposten

nicht verlassen haben, um aus der Politik Geschäfte zu machen. Und daß Meister Betz das Geschäft eines politischen Hetzers meisterhaft versteht, beweist dessen Auftreten vor und nach den Wahlen vom 16. Februar 1919 und seine famosen Artikel in seinem Leibblatte, der „Ausferner Zeitung", welche mit ihrer übelriechen den Jauche in ihren letzten zwei Nummern auch den einst gekoppelten und um ein Mandat gebrachten Bauernbund gehörig mittaufen läßt. Wie gut Meister Betz rechnen kann, beweist dessen Angabe

über das Stimmenverhältnis in Reutte und Umgebung. In Reutte wurden abgegeben 196, Lechafchau 96, Brei- tenwang 51, Ehenbichl 6, Oflach 6, Wängle 6, Musau 24, nicht 4, zusammen 385, mit dem eineinhalb Stun den entfernten Heiterwang wären es sogar 407 Stim men nach Adam Riese, nach Meister Betz allerdings bloß 359. — Wir können der „Ansferner Zeitung" versichern, daß wir unser günstiges Ergebnis am 16. Februar 1919 zum Teil auch ihren und Meister Betz' Schimpfereien j verdanken, und hoffen, daß dieselben ihre Tätigkeit

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 6
Date: 24.02.1894
Physical description: 6
dem Strohhalm klammernden Geschäftsmann durch solche Mittel aufhelfen. Wer lacht da nicht! Weiters wollen die Meister unter einander sich selbst Polizei machen, d. h. ausforschen, ob nicht der eine die Waare billiger verkauft, als der andere. Dies sind natürlich nur Beschlüsse, welche nur beschlossen wurden, aber in der Wirk lichkeit werden sie nicht durchgeführt werden können, weil in dieser Beziehung die Einigkeit und der Takt bei den Kleinmeistern fehlt. Dass die ver ehrten Leser auch sehen

des Kleingewerbes prophezeie, nur denselben beschleunigen würde. Nach der Re solution will man anstatt des Allgemeinen, das Ständekurien-Wahlrecht und die Errichtung von Berufsgenosfenschaften. Ob dadurch, dass die Kleinmeister das allgemeine Wahlrecht nicht wollen, der Gewerbestand den „goldenen Boden" wieder erlangt, wollen wir dahin gestellt sein lassen. Gewiß ist nur, dass trotzdem derselbe naturge mäß zu Grunde gehen wird, und dass die Herrn Meister früher oder später doch der Sozialdemo kratie

der Arbeiter die größten Bestien werden. Die Autoritätsgelüste solcher Empor kömmlinge sind aber unberechenbar und wehe dem Arbeiter, der einem solchen Herrn Meister wagt, wenn auch berechtigten Widerspruch entgegenzu bringen. Die Folgen davon sind Strafen und Seeatur bei jeder Gelegenheit und es nimmt den Anschein, als wenn derartige Individuen zur Ueberwachung mehr privater Angelegenheiten der Arbeiter als zu ihrer eigentlich zugewiesenen Be schäftigung Anlage und Neigung besitzen. Ein solcher Held

, wird entlassen." Als wie wenn Herrn Rossi das Vereins- und Ver sammlungsrecht der Arbeiter etwas angienge. Wenn eine Arbeiterin, welche während der Or dinationsstunden in der Fabrik zum Arzt geht, den gestrengen Herrn Meister, ob derselbe zu finden ist oder nicht, um keine Erlaubnis gefragt hat, blühen ihr 10 kr. Strafe. Wenn der Meister Stück messen geht und eine Weberin sitzend trifft, schreit er dieselbe an, warum stehen Sie nicht sofort auf, wenn ich komme! Wenn einer Weberin das Schiffle einschlägt

, sie den Meister holt und dieser gerade bei Liebkosungen beschäftigt ist, da gibts Donnerwetter. — Es gehen mehrere Ar beiterinnen auf den Abort, darunter eine schwangere Frau, die kehrt in den Saal zurück, einige Mi nuten später kommt der „Herr" Meister und sagt: Sie müssen den Abort putzen, Sie haben gebrochen; diese erklärt, sie habe es nicht gethan und putzt ihn nicht, wieder 20 kr. Strafe. Wenn zwei Arbeiter oder Arbeiterinnen mitsammen einige Worte sprechen (wie gefährlich), donnert natürlich

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Unterinntaler Bote
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Page 4 of 20
Date: 29.11.1913
Physical description: 20
ideales Getränk. Kleinere Packutlgen 50 bis 110 Heller. ** Generalversammlung der Tischler-Ge nossenschaft. Letzten Sonntag hielt die genannte Genossenschaft ihre diesjährige Geueralverfam- lung ab. Obmann begrüßte die Erschienenen und besonders Statthalterei-Sekretär von Ströbele. Nach Verlesung des Protokolls der letzten Ge neralversammlung erstattete der Obmann seinen Tätigkeitsbericht. Demselben entnehmen wir, daß 50 Meister das Gewerbe ausübeu. Gehilfen-An- meldungen erfolgten 37, von denen

17 ausschie den, es verbleiben nuunrehr 20. Weiters er folgten 7 Lehrlings-Aufdingungeu und 6 Frei sprechungen. Hierauf erstattete Kassier Hilbert den Bericht. An Einnahmen sind 399.89 Kronen, an Ausgaben 339.76 Kronen zu verzeichnen. Es sollte nun die Neuwahl des Kasssiers erfolgen. Da der fünfjährige Kassier schon so viele Lasten auf seinen Schultern trägt, wollte er die Stelle nicht mehr annehmen. Auf Zureden mehrerer Meister und eindringliche Zusprache des Herrn Statthalterei-Sekretärs v. Ströbele

ließ er sich jedoch dazu bewegen, den Posten noch zu behalten. Weiter sprach nian noch über den Postsparkassen- Nerkehr. Nach anregender und sehr lebhafter Debatte wurde beschloffen, das Poftsparkassen- Konto aufzulassen. Unter Verschiedenes ermahnte der Genossenschafts-Sekretär die Meister, die Abgangs- und Zugangs-Meldungen in genauer Weise vorzunehmeu, da eine Evidenzhaltung not wendig und gesetzlich vorgeschrieben sei. Nach einer teilweise sehr anregenden Ansprache schloß der Obmann

die Versammlung, nachdem Herr v. Ströbele die Versammlung mit einer lehr reichen Ansprache beehrte. Im inoffiziellen Teile gaben einige Meister ihre auf Reisen im abge laufenen Jahre gesammelten Erfahrungen zum .Besten. Einem alten erfahrenen Meister wurden zu seinem 63. Geburtstage die herzlichsten Glück wünsche ausgedrückt. Der übrige Teil des Abends wurde in animiertester Weife verbracht, trotz der schwachen Beteiligung der Haller Meister. Korrespondenzen Kt Johann. Fremdenverkehr. In der verflossenen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 10 of 12
Date: 13.05.1910
Physical description: 12
zu erscheinen dringend gebeten werden. Gewerkschaftliches. Aum Tischlerftreik in Schwaz. Unsere Her ren Meister haben die geringen Forderungen, welche die Gehilfenschaft stellte, abgelehnt, obwohl sie so niedrig sind, daß jeder vernünftig Denkende den Standpunkt der Meister ganz unbegreiflich findet. Die hauptsächlichsten Forderungen sind: neun ein halbstündige Arbeitszeit, Festsetzung des Minimallohnes nach zwei und drei G e hi lfenj ähren und Regelung der Ueber st undenarbeit. Die Hauptschwierigkeit

bildet der Tarif. W'.e es überall üblich ist, tritt der abgeschlossene Vertrag sofort oder nach etlichen Ta gen in Kraft. Die Schwazer Meister jedoch wollen es anders: erst von Mitte Juni oder 1. Juli nur einen, und zwar den geringeren Teil der Forde rungen in Kraft treten lassen, den Hauptlei! aber erst mit 1. Jänner 1911. Wahrscheinlich tra gen sich die Herren Meister mit dem Hintergeoan- ken, bis 1. Jänner 1911 die organisierten Arbeiter los zu werden. Es ist wenig stichhältig, wenn die Meister

sagen, sie können für die schon bestellte und noch zu liefernde Arbeit keinen neuen Verkaufspreis machen, denn die Bautätigkeit in Schwaz ist keine so außerordentlich große, daH dies besonders ins Gewicht fallen könnte. Einer der größten Scharf macher ist der Meister Perkmann. Ls ist kaum glaublich, aber doch wahr. Dieser Herr brachte es nicht über sich, mit einem Vertreter der freien Ge werkschaft zu verhandeln, da wäre ihm vielleicht sein patentiertes Christentum abhanden gekommen. Trotz

seines Christentums zahlt er seinen Gehilfen bei einer Arbeitszeit von 11 Stunden pro Tag bloß einen Lohn von 2—2.60 Kronen. Dafür ist er aber Obmann vom Katholischen Meisterverein. Katholisches Christentum und Ausbeutung ver tragen sich, wie gezeigt, sehr gut miteinander. Die Verhandlungen mit den Meistern scheiterten und die Gehilfen traten am Montag den 9. Mai in den Streik. Da glauben nun einige Meister, nichts Besseres tun zu können, als durch faule Witze die Arbeiterschaft zu höhnen. Da schrieb ein Meister

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 25.08.1909
Physical description: 8
", eine Notiz, die beweist, daß die Hitze ink Gehirn (?) kästen des Schreibers schon ziemlich große Verheerung ange richtet hat. Er schreibt: Das von der Genossenschaft der Holz verarbeitenden Branchen ihren Gehilfen mit 15. d. M. gestellte Ultimatum blieb von letzteren unbeantwortet. Hiermit ist die Streikangelegenheit für die Meister erledigt. Keiner von den in Streik getretenen Gehilfen, noch von denen, die die ihnen seinerzeit von den Meistern vorgelegte Vereinbarung nicht unterschrieben

sind, die Konjunktur an und für sich ziemlich flau ist, werden die ausständigen Gehilfen das durch die Sperreverhängung erhoffte Ziel niemals erreichen. Lind doch nur äußerst wenige Arbeitskräfte mehr nötig, um auf der ganzen Linie den normalen Be trieb aufrecht zu erhalten. Die Arbeiterbewegung in der Tischlerbranche zeigte ein geradezu glänzendes Beispiel von Solidarität der Meister." Was das an die Gehilfen gestellte Ultimatum betrifft, so war dasselbe in einem Tone verfaßt, derben hohen (?) Bildungsgrad

unserer Meister kennzeichnet und der den erst kürzlich bei der Be hörde gefallenen Ausspruch neuerlich bestätigt, daß einigen Herren die elementarsten Begriffe des An standes fehlen. Durch dieses Ultimatum wollte man die Kehilfen ins Bockshorn jagen, aber die Abfuhr war gerade wieder so gründlich als bei der Unter schriftverweigerung „der seinerzeit von den Meistern vorgelegten Vereinbarung". Keiner der Ausgesperr ten ist bisher „umgefallen" und auch keiner hat sich durch dieses Ultimatum schrecken

auf der ganzen Linie aufrecht zu erhalten", beweist neuerlich, wie groß unsere Macher im Lügen sind. Aber nicht die breite Öffentlichkeit wird be rgen (die „Älpenländische", das „Weltblatt", er scheint ja mit Ausschluß der Öffentlichkeit), sondern die Meister belügen sich selbst, wenn sie sagen, daß die meisten Werkstätten mit genügenden Arbeits kräften versehen sind. Gerade das Gegenteil davon rst wahr, diese „arbeitswilligen" Meister, die von ^ana und Passeier herbeigezogen wurden, werden M Vereine

aus der Werkstätte her ^lskommt, verpfuscht ist, ist leicht zu begreifen tJ 8 . sind alles glänzende Beispiele der Solidari >°t der Meister. Weshalb nun die Herren Meister in der „Al penländischen" durch Inserate Tischlergehilsen untei Assre „Fleißig 8" suchen, warum der Oberscharf acher, Malermeister Tautz, persönlich letzte Woch städtischen Arbeitsnachweis in München Tisch rgehllfen nach Meran gesucht hat, bleibt folglick ein Rätsel, wenn zuerst gesagt wird, daß die Werk stätten mit genügenden Arbeitskräften

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 6
Date: 19.02.1954
Physical description: 6
ist ein deutlicher Beweis für die erfolgreiche Auf bauarbeit der verantwortlichen Funktionäre. Heute noch, wo es in Tirol bereits über 20 Schachvereine gibt, muß der Innsbrucker Schachklub als der stärkste heimische Ver ein angesehen werden. Das Geheimnis dieses großen schachlichen Rufes liegt im wesentlichen darin begründet, daß in den Reihen des ISC im Laufe der Jahre viele große Meister gestanden haben. Die Liste dieser großen Könner auf dem Schach brette werden vom Ehrenmitglied Großmei ster Erich Eliskases

angeführt, der heute als Schachprofessor in Argentinien lebt. Mit dem Ehrenmitglied und österreichischen Meister 1950 Dr. Rudolf Palme besitzt der ISC erneu weiteren Spieler vom internationalen Format. Mitglied vom TSC waren ferner der heute in Wien lebende österreichische Meister 1951 Ing. Leinweber, sowie der ln Australien le bende tasmanische Meister Otto Weber. Von den älteren Meistern des ISC wäre vor allem der mehrfache Klubmeister und bayrische Meister Walter Flir, die bayrischen Meister

Magistratsrat Zott und Dr. Max Kapferer, die Meister Karl Wagner, Oberstleutnant Ing. Josef Jansky und Josef Hrdina hervorzu heben. Auch heute stehen in den Reihen des ISC eine Menge von starken Spielern, von denen neben den Altmeistern Dr. Hans Gei ger (Alpenlandmeister) und Dr. Walter Kap ferer (mehrfacher Klubmeister und Tiroler Landesmeister) vor allem der dreifache Tiro ler Landesmeister Rudolf Draxl, Exlandes meister Herbert Raffay und Innsbrucker Stadtmeister Wilhelm David, sowie

haben auch die tradi tionellen Wettkämpfe zwischen den beiden stärksten Vereinen Tirols, dem ISC und dem Schachklub Schlechter geleistet. Neben die sen Wettkämpfen organisierte der ISC viele andere Schachveranstaltungen, an der Spitze die beliebten Simultankämpfe. Hiebei haben bekannte Schachpersönlichkeiten, u. a. Welt meister Dr. Emanuel Lasker, Schachmeister Reti (spielte im Jahre 1927 in Innsbruck, 29 Blindpartien gleichzeitig), die Großmeister Boguljubov, Spielmann und Eliskases, die Meister Albin Erich Wolf

Heldenhain der Schachpieler des ISC vorgeführt, wobei den Gästen die älteren und jüngeren Meister vor gestellt werden. Ferner wird unter der Lei tung von Frau Dipl.-Lehrerin Luise Marschall ein Schachballett aufgeführt. Der Tiroler Schachverband dankt allen verantwortlichen Funktionären des Innsbrucker Schachklubs für die vorbildliche und erfolgreiche Führung dieses Vereines und wünscht ihm auch wei terhin recht viel Erfolg! Ing. Pietersteiner. Vereinsmannschaften für Südamerika zu schwach 25 Jahre

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Haller Lokalanzeiger
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Page 4 of 4
Date: 09.06.1951
Physical description: 4
die Dombaumeister in Straßburg, Wien und Köln waren. Diese drei Meister bildeten zugleich den obersten richterlichen und fachlichen Rat, dem alle Maurer und Steinmetzen von Amsterdam bis hinauf vor Leningrad und von der Nordsee bis nach Siebenbürgen hinein untergeordnet waren. Ihrem Schied* Spruch unterwarfen sich aber nicht nur die Zunftgenossen, sondern auch die Bau herren: Städte, Bischöfe oder Fürsten. So hatte das deutsche Bauwesen eine gewal tige, starke Organisation, geschützt durch kaiserliche

Landgebiete mit ihren Dorf kirchen standen ja auch unter dem künst lerischen Einfluß dieser Städte. So be standen im Inntal die Bauhütten in Rat tenberg, Schwaz, Hall, Innsbruck, Imst und Grins*Landeck, in Südtirol Sterzing, Brixen, Bozen und Meran. Die Haller Bauhütte umfaßte das Gebiet von Rum bis Fritzens und von Volders bis Weer. Die Kirchen dieses Gebietes standen nicht nur künstlerisch unter dem Einfluß der Haller Pfarrkirche, auch ihre Meister und Gesellen kamen meist von Hall und ihr Zunftobmann

erbaute. Er war auch als Meister des öfteren in Hall tätig und ist vor 1469 gestorben. Die Thaurer Kirche ist später oft ver ändert worden, aber im Aeußeren hat sie ihr gotisches Kleid noch gut bewahrt. Der Chor mit seinem Sockel, Fensterge sims, Dachfries und dreikantigen Lisenen bestätigt Friedrich als Schüler Hans Se wers. Freilich neigte Friedrich mehr zur zierlichen Steinbearbeitung, im Gegensatz zu den massigen Formen seines Lehrmei sters. Das Langhaus ist so stark verändert

— auch die Strebepfeiler stammen aus spä terer Zeit — daß nicht mehr viel an Meister Friedrich erinnert, mit Ausnahme der zierlichen, übereckgestellten Pfeiler an der Westseite. Dafür ist der Turm mit sei nem eleganten Maßwerk und dem Wechsel von blauen und gelben Quaderschichten einer der schönsten gotischen Türme des Inntales. Er legt von der feinen Stein metzenhand Meister Friedrichs von Thaur beredtes Zeugnis ab. Noch einen Schüler hat Sewer im Dorf gehabt: Meister Hans von Thaur. Er ist bedeutend jünger

als Friedrich gewesen und trat um 1451 bei Sewer als Geselle ein. 1465 Meister geworden, erbaute er die Kirchen in Rum und Heiligkreuz. 1471 arbeitet er für den Landesfürsten in Bo zen. Auch als Bildhauer und Steinmetz hatte er einen guten Namen. Der von ihm um 1480 gehauene Grabstein der berüch tigten Anna Spieß ist leider nicht mehr erhalten. In den Jahren nach 1490 dürfte er gestorben sein. Die Kirche in Heiligkreuz wurde um 1478 erbaut. Sie hatte einen besonderen Wohltäter, denn die wenigen Bauern hät

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 14.05.1907
Physical description: 8
, für den Prevot (Oberrichter) bestimmt, war noch unbesetzt; links von demselben auf einer Bank saß der Auditor (Hilfsrichter), Meister Florian; vor diesem der Gerichts schreiber, die Feder in der Hand. Gegenüber, vor den hölzernen Schranken, hatten die Zu schauer ihren Platz. Meister Florian, der Hilfsrichter, war taub, was aber bei einem Richter nicht viel zu bedeuten hat, und speziell bei Meister Florian nicht, denn er richtete darum nicht minder gut, und zwar ohne Appellation. Es ist hinreichend

, wenn ein Richter sich nur den Anschein gibt, zuzuhören, und und Meister Florian erfüllte diese Bedingung, die einzig wesentliche einer guten Rechtspflege, um so besser, als seine Aufmerksamkeit durch kein Geräusch gestört werden konnte. „Aufgepaßt, Robain Poussepaint! Wen bringen sie denn jetzt, daß soviel Sergeanten auf den Beinen sind? Beim Jupiter, die ganze Meute ist in Bewegung! Das muß ein Haupt stück der Jagd sein!"' so sagte ein Zuschauer hinter den Schranken zu einem seiner Freunde

Bludenz-Land: JofefBrügge- ler, Oberkondukteur d. k. k. Staatsbahn in Bludenz. Glöckner von Notre-Dame, gebunden und unter starker Bedeckung. .Es lag übrigens, seine Miß gestalt ausgenommen, in Quasimodo nichts, was diesen ungewöhnlichen Aufwand von Spießen, Büchsen und Schwertern rechtfertigte; er war düster, schweigsam und ruhig. Kaum warf von Zeit zu Zeit sein einziges Auge einen zornerfüllten Blick auf die Bande, die ihn fesselten. Inzwischen blätterte Meister Florian in der gegen Quasimodo

- gab, so hielten die einen dies für tiefe Gelehr samkeit, die anderen für Dummheit. Meister Florian gab sich so viele Mühe, seine Taubheit zu verhehlen, daß es ihm meistens gelang. Nachdem er nun Quasimodos Sache wohl auf gefaßt und sich einverleibt hatte, bog er das Haupt rückwärts und schloß die Augen zur Hälfte, um sich ein majestätisches und unparteiisches Ansehen zu gebeu, so daß er jetzt sowohl blind als taub war, ohne welche doppelte Bedingung es keinen vollkommenen Richter gibt

, so heftig, so soll, daß es selbst den beiden Tauben nicht entgehen konnte. Quasimodo zuckte die Achseln und blickte verachtungsvoll um sich. Meister Florian, gleich ihm verwundert, bildete sich ein, daß irgendeine unehrerbietige Antwort des An-

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 6 of 16
Date: 12.08.1937
Physical description: 16
ihre Gebeine- und ihre Seelen — wo sind sie? Hanns hatte jetzt nicht mehr viel Gelegenheit, traurige Betrachtungen anzustellen- denn er mußte sich beeilen, um die Glocke für die Milser in der gewährten Frist fertig zu bringen. Das Gericht hatte sechs Wochen Aufschub be willigt. Der Meister bestellte sich ein paar Gesellen von Büchsenhausen, die mit ihm rüstig arbeiteten. In der Dammgrube wurde die Glockenform hergestellt. Als dies geschehen war, bereitete man den Guß vor. Das Metall kam in den Schmelzofen

zu ihrer Bestimmung geeignet. Nun kniete man nieder zu einem kurzen Gebet Hüd dann ergriff Meister Hanns die Anstichftange und stieß damit den Zapfen aus dem Anstichloch in den Gußofen. Sogleich stürzte mit Ungestüm rauchend und glühend der metallene Brei aus rem heißen Gefängnis und floß durch das Rinnwerk in die Glockenform. Betäubend pfiff die verdrängte Luft. „Gott sei Lob und Dank, die Glocke ist fertig!" rief der Meister freudig aus, als er die Form gefüllt sah. Der Guß schien glücklich vollendet

zu sein. Nach einigen Tagen wurde die Glocke, als sie sich ab gekühlt hatte, von ihren Hüllen befreit und blank gefegt. Tadellos hing sie da, schön und glänzend, fast wie Silber taler, die eben den Prägstock verlassen haben — wahrhaft ein Werk, auf das Meister Hanns stolz sein konnte. In schriften und Heiligenbilder waren trefflich gelungen. „Zu Gottes Lob erschall' ich. Die Feste der Heiligen verkünd' ich, Die bösen Wetter vertreib' ich, Die Lebendigen ruf' ich, Die Toten bewein' ich. Vor seinem Ende goß mich Hanns

Gatterer, Glocken- gießer-Meister in Volderwald. — Gott gnade seiner Seele." So war auf der Glocke zu lesen. Verklärten Antlitzes stand Hanns vor dem letzten Merk seiner kunstfertigen Hände. Nachdem er es lang und genau betrachtet und den Ton noch einmal mit Wohlge fallen geprüft hatte, nahm er Abschied und ließ sich Zurück nach Hall in den Kerker führen. Auf den nächsten Freitag nach 9 Uhr morgens war die Enthauptung vom Richter festgesetzt. Zu dieser Stunde sollten die Milser die neue Glocke Hanns

Gatterers zum ersten Male läuten, nachdem sie zuvor mit der großen Glocke seines Meisters „des Herrn Scheidung" verkündet hatten. „Ich verlange," sagte Meister Hanns, „keinen anderen Dank von den Milsern, als daß sie in meiner Todesstunde, in der ich vor Gottes Nichterstuhl trete, ein Vaterunser beten und ein Gott gnad seiner Seele und gib ihm die ewige Ruhe. Vielleicht werden sie auch später im Gebet statt, als dadurch weder in dre Rechte eines Dritten ein Ein griff geschieht, noch die in den Gesetzen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 22.02.1909
Physical description: 8
Angestellter Oesterreichs, dann wird es möglich sein, ihre Lage zu verbessern. Und damit: „Auf Wiedersehen!" — (Die Kenntnisse unserer Richters sind wahrlich in Bozen nicht weit her. Und immer ist es derselbe Richter, der dem Arbeiter ein gewis ses Recht streitig macht, wo er nur kann, dafür aber den Meister mit umso größerem Entgegen kommen behandelt. So hat auch diesmal der Meister wieder Recht bekommen, wobei es sich um folgendes handelt: Ein Tischlergeselle wird vom Meister auf gefordert, Holz

vom Wagen abzuladen. Natürlich weigert sich der Gehilfe, da es eine Arbeit ist, die ihn nichts angeht. Darauf entließ der Meister den Gehilfen sofort ohne Kündigungsfrist. Dies ließ sich der Gehilfe nicht gefallen und hat den Meister auf 14 tägige Lohnauszahlung verklagt. Bei der ersten Verhandlung konnte der Richter nicht feststellen, ob das Auf- und Abladen von Holz eine ins Tischler gewerbe einschlagende Arbeit sei. Da kam ein Ret ter in der Not und klärte den Richter auf. Ein christlichsozialer

Werkführer behauptete, daß das Auf- und Abladen eine Arbeit der Tischlergehilfen sei. Genügt. Der Meister bekömmt Recht, der Ge hilfe wird mit feiner Klage abgewiesen. Wozu brau chen wir denn da einen Richter, hätte man doch tzleich den christlichsozialen Meister die Richterprü fung oblegen lassen, ivenn schon dem Richter nur eine „christliche" Aufklärung genügt. — (Die Frechheit eines Hauswir tes.) Ein Hausbesitzer hat es in Bozen nicht leicht, ihn drücken sehr schwere Sorgen, namentlich

erklären. Wir wer den ja sehen, was da noch ausgekocht wird. — (Zu den Landtagswahlen.) Um eine genaue Wählerliste für die gemischte Wähler- klasse anlegen zu können, fordert der Bürger meister im Gemeindeblatte zu folgendem auf: Die Ausschreibung der Wahl fand am 18. Februar statt. Wer an diesem Tage drei Jahre in der Gemeinde Dornbirn ansässig ist, 24 Jahre alt ist und die österr. Staatsbürgerschaft besitzt, keine direkte Steuer zahlt, alle diese männlichen Personen mögen sich innerhalb 14 Tagen

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