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Lienzer Nachrichten
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Page 14 of 20
Date: 13.06.1913
Physical description: 20
geschehen!" schrie ich außer mir. „Lieber will ich vorher meine Haut verkaufen." „Fiir meinen Höcker würde ich einen besseren Preis be kommen", antwortete der Meister bitter. „Was sein muß, das muß sein, Marco, du wirst in den Dienst des Messere Eastagno treten." „Der Henker hole ihn! Ich will nichts mit diesem Signor zu tun haben", murmelte ich. In diesem Augen blick trat er ein. Er hatte wiederholt geklopft, ohne von uns gehört zu werden. — „Was ist das?" fragte er mit sei nem grimmigen Lachen. „Zwei

Blick nicht." . „Hast du ihn nicht?" dachte ich. Aber der Meister sagte schnell: „Willkommen, Andrea, was führt dich zu dieser ungewöhnlichen Stunde her?" „Ungewöhnlich? Ach ja! Ich vergaß, daß du mit den Hühnern zu Bett gehst. Also werde ich dich nicht lange aufhalten. Höre zu, die Minoriten-Kloster- briider in Parma brauchen ein Altarbild für ihre neue, soeben beendete Kirche, und ich habe versprochen, daß du es ihnen malen wirst. Der Prior hat eines dei ner Werke in Siena bewandert, „das heilige

Abendmahl", er will durchaus einen Christus am Kranze von derselben Hand. Ich sage dir, du wirst viel Geld erwerben, denn Fra Matteo hat hohe Gönner in Rom; du wirst noch vor dem Schluß dieses Jahres dorthin berufen werden und'fiir den Heiligen Vater malen. Aber, du siehst nicht erfreut aus!" „Geld!" wiederholte der Meister, „verlange ich Geld? Nein, Andrea, versprich mir den Ruhm, so bin ich ge wonnen." Castagnos Gesicht wurde plötzlich finster; er antwortete in leisem Tone: „Der Ruhm trägt

, du wirst prächtigere Farben mischen als je zuvor, .und Gialdino wird das Kreuzbild morgen früh so gleich beginnen." „Andrea," unterbrach ihn der Meister düster, „du weißt, daß ich nie auf Bestellung malen kann. Ich versuche und versuche, aber wenn der Gegenstand nicht mein Herz erfüllt, scheint mir das Unternehmen eine Entweihung." „Warum willst du immer nur deinen Wünschen folgen? Denke nicht an eine Entweihung unb an solche krankhafte Vorstellungen! Du malst, wie heutzutage wenige malen, Freund, wie ich es trotz

, und wenn es dir nicht gelungen ist, wird er einem anderen den Auftrag geben." Der Meister verschränkte die Arme und schritt ruhe los im Zimmer auf und ab, während Castagno die Lampe in die Hand nahm, mir winkte und eine An zahl aufgehäuster loser Holztafeln durchzusehen an fing. Plötzlich gab er mir das Licht in die Hand und beugte sich zur Prüfung einer Skizze nieder. Er betrachtete das Holz gemälde lange forschend, dann legte er es unbedeckt auf den Fußboden und rief den Meister. wirst du malen", sagte er afel

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Lienzer Nachrichten
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Page 2 of 12
Date: 12.11.1926
Physical description: 12
Bergnatur und senkte sich so tief in seine Seele, daß es ihm in späteren Lebensjahren immer wieder zurück in seine Tiroler Berge zog. Landvolk und Bergnatur waren die beiden großen Anregungen, welche unsere Lienzer Heimat dem jungen Künstler mitgab, als er kaum 17jährig nach München zog. Seine Lehrer an der Münchener Kunst akademie waren Hackel und Lindenschmidt. Daneben hatte er noch einen Meister, bei dem er zwar nicht in die Schule ging, den er aber damals über alles verehrte

und das war der andere osttirolische Künstler: Defregger. Dieses Zusammentreffen der beiden Meister ist, als wollte die besorgte Heimat den jungen Egger auch in der Fremde noch schützen und ihn an der Hand des älteren Landsmannes durch die Schwierigkeiten der Lernzeit weiter füh ren bis zur Selbständigkeit und Meisterschaft. Land und Dorf sind die Umgebung für die er sten Bilder Eggers in München, bis er in seiner Heimat Vergangenheit zu schauen ver steht und durch seine Werke vom Tiroler Be freiungskampf voil 1809 zum gefeierten

zu dairken. Die Bilder, welche er „Sämann", „Mäher", „Pflüger" und „Hirten" nannte, geben genug Zeugnis davon. Und es ist seltsam zu sehen, Me auch die Heimat den Meister immer wie der fester an sich kettet. Als Albin Egger-Lienz 1899 in der Voll kraft seines Schaffens daran ging, sich eigen Haus und Herd zu gründen, führte er die Tochter eines geborenen Mölltalers, des Reg.- Rates Dr. Alois von Egger-Möllwald heim. Und Reg.-Rat Egger-Möllwald hatte schon in den 40er Jahren des vergangenen Jahrhun derts

ein paar Jahre die Volksschule von Lienz besucht. In der Folgezeit übersiedelte der Meister von München nach Wien und schuf Werke, von denen jedes einzelne die Lebenstat eines Mannes sein könnte, ich nenne nur: „Die Wallfahrer", „Haspinger", das Monumentalbild „König Etzels Einzug in Wien", „Teufel und Sämann", „Totentanz". Mt diesen Werken, die in verschiedenenAus- stellungen in Deutschland zu sehen waren, trat Albin Egger-Lienz in die vorderste Reihe der deutschen Künstler. Die Blumen des Erfolges

standen an seinem Lebensweg, der den Meister im Jahre 1912 an die Akademie nach Weimar führte. Nun stand Albin Egger-Lienz aus ragender Höhe. Er durfte sich sagen, daß seine Kunst nicht mehr sterben werde, weil er sie der Jugend, der nächsten Generation, weiter geben konnte. Aber was treibt den Heros der Kunst nach kaum 2 Jahren schon wieder fort von dieser Höhe? Was winkt ihm für ein größeres Ziel? Im Abschiedsgesuch, das Albin Egger-Lienz 1913 der Akademie vor- j SEH-HILFE Verkaufsstelle 399 Konrad

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Lienzer Nachrichten
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Page 16 of 20
Date: 13.06.1913
Physical description: 20
. Als ich zum Ausgange bereit war, kamen wohlbekannte Schritte an die Türe, und Castagno trat ein. Ohne Einleitung sagte er mit dem An fluge eines Lächelns zu mir: „Ach! es ging alles so fröhlich vonstatten, bis der Querstrich kam. Dieser Vitale trank ein Glas zu viel, weil ich ihn nicht beaufsich tigte. Jedoch, dem wäre noch abzu helfen gewesen, Marco, hättest du ihn nicht so rauh behandelt. Aber wie, Freund," fuhr er fort, in dem er zu dem Meister schritt und seinen Arm be rührte, „du malst

zu vollenden? Mann, du bist verrückt oder ein Dummkopf!" Der Meister wax aufgestanden und blickte über' die Schulter seines Freundes auf das Bild, aber er sagte nichts. „Du wirst es beenden!" fuhr Adrea heftig fort. „Ich will dem Prior gegenüber nicht wortbrüchig werden, und Schritt? Komm näher zu mir, Tonio, noch näher, — was ich dir erzählen will, darf kein anderes Ohr hören. Ich holte die Studienblätter, von welchen Castagno ge sprochen hatte, und legte sie, ohne ein Wort zu sagen, neben den Meister

, indem er seine Hände erfaßte, „Freund, ich glaube an keine Träume, aber male das Gesicht deines Traumes, wie ich dir schon geraten habe." „Das nie wieder!" murmelte der Meister. „Nun wohl, ein anderes. Ich habe einige schöne Studien köpfe von dir gesehen, einer wird zu dem Zwecke dienen. Oder willst du es mit einem andern meiner Modelle wagen? Kürzlich kam ein ruhiger Bursche zu mir, welcher für dich passen würde. Seine Mienen sind sehr traurig, aber die Gesichtszüge sind edel." „Marco soll ihn nötigenfalls ho len

", sagte der Meister. „Viel leicht werde ich dieses Bild be enden — ich weiß es nicht, aber ich fühle wieder Lust dazu. Besuche mich nach drei Tagen, Freund, und du wirst es erfahren." So ging Ser Andrea weg; ich sah getröstet, daß der Schmerz aus den Blicken des Meisters ver schwand, während er sein Meister werk betrachtete. Und jetzt — still! War das ein Vorrätig iw uwi iiuuiiiiuiiiiiUliyi.ii a»i »umiyuuuutuit i/iunu „> uiwibu, uvi««,■nnviii.ibAi ku Landeck und Sterling. f ijgiEi llnliB InlifiifiEi

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Tiroler Sonntagsbote
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Page 5 of 8
Date: 21.11.1886
Physical description: 8
II. Dogen iirr« Tiroler „Sonnlags-Dole" Nr. 47. Bozen, Sonntag, 21. November 188k. Das Kleingewerbe auf dem Lande. Dom Änn, Mitte Nov. „Die Schattenseiten des Gewerbegesetzes vom Jahre 1859 machten sich von jeher auch auf dem Lande sehr stark fühlbar. Geiverbeanmeldungen häuften sich, die Konkur renz blühte in erschreckender Weise, alles wollte Meister, Krämer oder Wirth werden, nach den Fähigkeiten, nach einem Geschäfts-Fonde hiefür fragte Niemand, es wurden Andere ruinirt und man ruinirte

Lehrzeit hinter sich hat, was kann man von einem Bauhandwerker erwar ten, der ein paar Wochen mit einem Landzimmer mann oder Maurermeister auf Arbeit gieng, welcher mitunter selbst kaum eine bessere Lehrzeit hinter sich hat? dazu kam noch, daß das Verhält- niß zwischen Meister und Gesellen ein sehr lockeres wurde, daß schließlich jeder seine eigenen Wege gieng. Der ordentliche, werkökundige Meister hatte keinen Schuß, nicht einmal die Gemeindevorstehungen, in deren Kassen doch die Wustungen rc. fließen

, hatten soviel Verständniß, solche Meister zu unterstützen, rn vielen Landgemeinden haben Pfuscher oder herren lose Gesellen sogar die Gemeindearbeiten inne, zur Feuerbcschau wird der erstbeste Maurer hcrge- nommen, der keinen Meister kennt, oder selbst solche Leute, die weder Verständniß für die Assekuranz noch für Fcuerlöschvorschristen haben — Unver stand, Verwandtschaft oder Gevatterschaftsrücksich- ten sind eben häufig maßgebend, nicht aber die Interessen der Gemeinde oder der steuerzahlenden

, wie oft Hilst ein Meister mit einem leicht fertig ausgestellten Zeugniß zur Berechtigung für ein Gewerbe, das wieder anderen sehr große Kon kurrenz macht und trotz Befähigungsnachweis von einem Unkundigen oder Pfuscher erworben wird, wie oft stellt ein Meister gerade seinen schlechtesten Arbeitern gute Zeugnisse aus, nur um sie anders wo untcrzubringen und aus seinem Geschäfte fort zuschaffen. Wer auf dem Lande Kenntniß hat von solchen Zuständen, der muß nur auf's tiefste bedauern

, daß der Gewerbestand selbst seine Aufgabe eben auch vielfach nicht richtig erfaßt und anstatt mit Vereinten Kräftrn sich das traurige Loos zu ver bessern in allerlei Eigennutz - Kleinkrämereien sich ergeht; bedauern muß man die guten, verstän digen Meister, welche schuldlos so viel darunter leiden müssen, aber erklärlich ist dieser Mangel an richtigem Verständniß immerhin, denn wie sollen auch schlichte Handwerksleute des verwickelten Kno tens Lösung finden? wie sollen just arme, nnr auf ihrer Hände Arbeit

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Tiroler Post
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Page 2 of 18
Date: 16.12.1899
Physical description: 18
versichert werden müssen, hat es dahin gebracht, dass nun seit einem Decennium die gesammte gewerbliche Arbeiterschaft Oester reichs sür den Krankheitsfall versichert er scheint. Die Meister-Krankencassen. Aber nicht allein die Arbeiterschaft be darf einer Versicherung sür den Erkrankungs fall; es gibt heutzutage auch unter der Meftrerschaft sehr viele, die sür den Fall ihrer Erkrankung unversorgt wären, deren Familie durch eine eintretende Erwerbs unfähigkeit ihres Erhalters schwer bedroht

würde, und darum machte sich schon seit Jahren allenthalben das Bedürfnis geltend, auch für die Handwerker für den Fall der Erkrankung durch die Errichtung so genannter Meister-Krankencassen Vor sorge zu treffen. Auch der tirolische Gewerbe genossenschafts-Verband erkannte dieses Be dürfnis und trug demselben damit Rechnung, dass er im Jahre 1890 die erste Meister- Krankencasse in Innsbruck in's Leben rief. Wie berechtigt diese Erkenntnis und dieser Schritt des Verbandes war, erhellt aus der Thatsache, dass

die Mitglieöeranzahl dieser Meister-Krankencasse seither von 19 aus weit lehre fürs Volk, als eine Quelle für Vereins vorträge, wenn die einzelnen Abtheilungen mehr „ansgeweitet" werden, muss ich Wetzels „Credo" vorzüglich für tauglich erachten. Dem „Credo" schließt sich an „Das Ave Maria". Ein inniges Büchlein, in welchem sich die ganze Gemüthstiefe des Volksschriftstellers widerspiegelt, eine populäre Mariologie. Wie schön z. B. und wie überzeugend ist die Be handlung des Lobpreises: „Und gebenedeit

Büchlein überschrieben. Möge es seinen Zweck erreichen und für viele Trinker der Beweggrund zum „letzten Glase" über hundert angewachsen ist und dass der Errichtung dieses Versicherungs-Institutes in Innsbruck über Initiative, beziehungsweise unter Mithilfe des Verbandes, seit dieser Zeit die Errichtung weiterer Meister-Kran- kencassen in Niederndorf bei Kusstein, Kitz bühel, Hopsgarten, Brixen, Bozen, Meran gefolgt ist. Aber nicht allein in Tirol, son dern auch in anderen Provinzen sind eine Reihe

von Meister-Krankencassen in's Leben getreten, und diese Erscheinung beweist die traurige Thatsache, dass unter dem freien Spiel der Kräfte, unter der Aera des Juden liberalismus mit seiner falschen Devise von „Gleichheit, Freiheit und Brüderlichkeit" auch das Handwerk, welches einst einen „goldenen Boden" hatte, in Verhältnisse heruntergedrückt wurde, die es, nachdem auch der Staat zu einer Umkehr aus dem abschüssigen Wege, der zu solchen Verhältnissen geführt hat, bisher nicht zu vermögen

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Tiroler Post
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Page 14 of 20
Date: 27.11.1908
Physical description: 20
und dabei denken: „Das ist die und die . . ." Aus der Erinnerung eines Scharfrichters. Die lebhaften Kämpfe um die Abschaffung der Todesstrafe, die jetzt in Paris geführt wer den, geben Paul Ginisty im „Journal des De- bats" Anlaß, auf ein interessantes altes Buch hinzuweisen, das um 1530 verfaßt wurde und wohl die älteste Autobiographie des Scharfrich ters ist. Es war der Meister Berthold Benz, Scharfrichter von Nürnberg, der Abkömmling einer Nürnberger Familie, in der das Scharfrich teramt seit

Generationen erblich war, der in sei nen stillen Stunden die mit redlichem Eifer er lernte Schreibkunst dazu benützte, um seine Le benserinnerungen zwanglos aufzuzeichnen. Zwi schen Galgen und Schaffott hat der Knabe seine Jugend verlebt und von früh auf an die Schreck nisse des blutigen Richteramtes sich gewöhnt. Mit wenigen Worten geht der ehrenwerte Meister Berthold über seine Kindheit hinweg, aber ver gißt nicht, darauf hinzuweisen, daß er in dem Augenblicke das Licht der Welt erblickte

. Ein Wirt namens Frisch hatte sich erhängt, und als Scharfrichter gehörte es zu den Obliegenhei ten Meister Bertholds, den Selbstmörder vom Strick abzuschneiden. Dabei genoß der Scharf richter ein Privileg: alles, was-sich innerhalb sei nes Kreises befand, den der Scharfrichter mit ausgestrecktem Arm und blanker Klinge ziehen konnte, gehörte ihm. Frisch aber hatte sich un mittelbar über einer Kellerluke erhängt und drunten im Gewölbe fand man eine stahlbeschla gene Kassette mit einem hübschen Haufen

schön gemünzter goldener Dukaten. Aber Meister Ber tholds Freude währte nicht lange, bald darauf tauchte ein hochmögender adeliger Herr auf, der es übernahm, den Schatz seinem Besitzer zurück zustellen. Meister Berthold war ein kluger und verständiger Mann und er wußte recht gut, wie es um die Justiz bestellt war; so zog er es denn vor, den Schatz herauszugeben und die liebe Frei heit dagegen einzutauschen. Bald fand er auch einen Gehilfen, wenn auch anfangs einen unfrei willigen, einen jungen

Bildhauer namens Veit. Meister Berthold führte einen Verurteilten zum Schaffott, der Gefangene, in seiner Verzweiflung reißt sich los und flüchtet. Unwillkürlich springt der junge Bildhauer dem Scharfrichter bei und hilft, den Flüchtling wieder festzunehmen. Die unbedachte Gefälligkeit sollte dem jungen Künst ler teuer zu stehen kommen, denn nach altem Rechte ward jeder, der freiwillig dem Scharfrich ter Hilfe leistet, verpflichtet, ihm auch weiter zu dienen. Am Anfang weigerte sich Veit, aber er mußte

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 7 of 16
Date: 13.08.1904
Physical description: 16
aufgeschlagen, Kernenleibe kosten 36 Heller. Ebenso haben die Zuckerfabriken die Preise um 6 kr. per Kilo erhöht, was natürlich der Verschleißer noch steigert. Aus aller Welt. — Ein Le hrjungen k rieg. Aus Budapest 8. d. M., wird gemeldet: Acht „schlimme Buben" wollten gestern Abends ein wenig Krieg spielen und ihren Meister — durchprügeln. Ein hauptstädtischer Dachdeckermeister hatte nämlich Samstag Abends seinen acht Lehrjungen je eine Krone vom Wochen lohne abgezogen. Die Jungen ließen

sich das nicht ohne weiters gefallen und beschlossen, an ihrem Meister Rache zu uehmen. Sie hatten in Erfahrung gebracht, daß der Meister in einem Ecke der Weffe- lenyi- und Sommergasse befindlichen Gasthause zrche und marschierten vor das „Hauptquartier", wo sie dem „Feinde" die Kriegserklärung übermitteln ließen. Ihre Forderung bestand aus einem Punkte: t er Meister möge nicht ihr Geld vertrinken. Die Haupt truppe postierte sich vor dem Gasthause, wo sie als bald Verstärkung erhielt; etwa 50 bis 60 Glcich- gesinnte

rückten zur Unterstützung der Lehrjungen an und als dcr Meister dcS fokal verlassen wollie. sah er sich einer stattlichen, mit Stöcken und ver schiedenen Geräten bewaffneten „Truppe" gegenüber. Der Meister fand es für ongezeigl, in der Defensive zu bleiben und das Gasthaus bot ihm eine sichere Deckung. Als die Lehrjungentruppe den Rückzug des Meister bemerkte, wurde sie tapfer und schritt zum „Sturm" aus das Schanklokal vor. Der Meister wurde des Ernstes der Situation klar und er ließ der Trappe

durch einen „Parlamentär" ver künden, daß er die Lohnabzüge auszahlcn werde. So trat ein Waffenstillstand ein und der bedrohte Meister konnte sich ruhig nach Hause begeben. Am „Kriegsschauplatz" halte sich natürlich eine große Menge angesammelt, die sich erst auflöfte, als die Truppe den Rückzug antrat. — E i n schrecklicher Unfall. Im Sicgen- Solingrr Gußstahlwerk zu Solmgen geriet ein Walz meister in das große Schwungrad der Maschine, wobei ihm der Kops vom Rumpf gerissen wurde. Den abgerissenen Kops fand

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 10 of 16
Date: 10.07.1908
Physical description: 16
ein Verbot dieser Versammlung dir zu kommt, so kannst du sie abhalten, wenn dir auch von Seite der Behörde eine Erledigung deiner Anmeldung bis zuw Tage der Versammlung nicht zukommt. Krage 2179: Ich ssaud vei einem Zimmermeister als Keselle 3 Monate in Arbeit und ging, da ei« ArVeitsvertrag zwischen vus nicht abgeschlossen worden war, ohne Kündigung von ihm fort. Jetzt zieht mir der Meister 12 Tagschichter? vom ^ohne ab. Ist er hiezu berechtiget oder nicht! Antwort

: Du warst, selbst wenn ein Arbeitsvertrag zw-schen dir und deinem früheren Meister nicht abgeschlossen worden war, nicht berechtiget, ohne Kündiguna die Arbeit zu verlassen, dennß 77 der Gewerbeordnung lautet: „Wenn über die Zeit der Entlohnung des Hilfsarbeiters und über die Kündigungsfrist nichts anderes vereinbart ist, wird die Bedingung wöchentlicher Entlohnung und eine 14tägige Kündigungsfrist vorausgesttzt." Der Meister ist aber nicht berechtiget, dir aus diesem Grunde 12 Tagschichten vom Arbeitslöhne in Abz g zu bringen

. Es steht ihm nach § 85 der Gewerbeordnung nur das Recht zu, d u Arbeiter durch die Gewerbebehörde zur Rückkehr in die Arbeit für die noch fehlende Zeit, nötigenfalls zwangsweise, zu verhalten und Ersatz des erlittenen Schadens zu be gehren. Der Meister darf aber den Schaden, den er durch vorzeitige Lösung des Arbeitsverhältnisses erlitten zu haben glaubt, nicht eigenmächtig vom Lohne ab- ziehen, sondern muß, wenn der Hilfsarbeiter den Abzug nicht freiwillig anerkennt, die Höhe des Schodens gerichtlich

feststellen lassen und zu di-sem Zwecke den ge nauen Nachweis über den erlittenen Schaden erbringen. Wir raten dir, vorerst zu jener Gemeindevorstehung zu gehen, in welcher dein früherer Meister seinen Wohnsitz hat. Dieie Behörde wird, als Gewerbebehörde erster Instanz, den Meister vorladen und die gütliche Beilegung der Angelegenheit versuchen. Gelingt dies nicht, dann wird dich die Gemeinde auf den Zivilrechtsweg verweisen, das heißt, du mußt dann den Meister bei jenem Gerichte auf Auszahlung des Lohnes

be langen, in dessen Sprengel der Meister seinen Wohnsitz hot. Krage 2180 : Meine 73jährige Schwiegermutter hat au jemanden eine nicht sicher gestellte Korderung von 2200 X ; im Schuld scheine, den der Schuld ner selbst versaßt hat, erklärt derselbe nur 1600 X schuldig zu sein. Aufmerk, sam gemacht, erklärte die Schwiegermutter, ihr KuthaVeu betrage 2200 X, der Schuldner verzinse auch diesen Betrag. Wie ist es nun, wenn diese Krau stilvt! Antwort: Wenn die Forderung deiner Schwiegermutter wirklich 2200

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Der Südtiroler
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Page 4 of 8
Date: 01.05.1933
Physical description: 8
. Von der Unterdrückung des Süd tiroler Deutschtums hat der Vortragende begreiflicherweise nicht gesprochen. Und «doch gehörte dies zum Thema „Wesens art des Faschismus" sicherlich. Die Schneiderzunfk im Dinischgarr. In Schlanders bestand seit 1704 bis in die zweite Hälfte des verflossenen Jahrhunderts eine geordnete Schneider zunft, der die Meister und ^Inhaber der 32 zunftgerechten Schneiderwerkstätten des Gerichtsbezirkes Schlanders ange hörten. Aus dem „Meisterbuch" kann man entnehmen, daß der Zunftgeist mehr

rege war, denn es gab immer wieder Anlässe, um die Meister zum „Handwerk" zu laden, wie die Zunfttagung genannt wurde, wo dann vor „offener Lad und Pix" zu Nutz und Frommen der Zunft Rat und Tat ge pflogen wurde. Stiftungsgemäß traten die Meister vor allem zu den Quatemberzeiten und am Tage des heiligen Michael, ihres Handwerkspatrons, zusammen. Aber auch jede Lehrlingsfreisprache und Gesellenauf nahme, die Meisterprüfungen, der Dinseltag, die Familien ereignisse unter den Kollegen

und die Teilnahme an religiösen Feierlichkeiten sahen die Meister der Zunft versammelt. Wer dem Rufe des Brudermeisters t —so wurde der Vor stand der Zunft tituliert — nicht Folge leistete, zahlte auch zumindest ein Pfund Wachs als Strafe für sein Nichter scheinen. Ohne den Ernst der Standesinteressen im entferntesten nahezutreten, mag wohl auch damals mancher Meister zu Hause die vielen Zunftgeschäfte, Versammlungen u. dgl. vor geschützt haben, um irgendwo Vorwand zum Ausgehen zu haben und irgendwo

mit Berufskollegen ein Viertel für- trefflichen Vezzaner Weines zu trinken. Aber die „Hausehre" konnte darob ganz beruhigt sein, es wurde nicht über die Stränge geschlagen. Denn gemäß Artikel 21 der Zunft ordnung durfte der Meister nicht „im offenen Scholderhaus oder auf Plätzen spielen", sonst bestrafte ihn der gestrenge Zunftmeister ohne Gnade um ein ganzes Pfund Wachs. Die selbe Strafe erwartete den reputationsveÄgessennen Schlan kerer Schneidermeister, wenn er sich „überfüllt, mehr als die Natur vertragt

". Denn unter diesen Artikeln der Zunft ordnung stand Siegel und Unterschrift des römisch-deurschen Kaisers Leopold I., gegeben am 8. November 1704. Wieviel die Natur eines Schlanderer Schneiders vor 200 Jahren vertrug, ist in Herr Chroniken leider nicht ver merkt. Die Standesehre hielten die Schneider überhaupt sehr hoch, so daß manche vorwitzige Lästerer „gerichtlich zu Fall kamen", wie es in den Protokollen heißt. Einem Meister, der nebst der Schneiderei auch die WebMnst ausübte, wurde von der Zunft die energische

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 4
Date: 17.02.1905
Physical description: 4
die sonderbare Zusammensetzung der Genossenschaftsversammlung, welcher bekanntlich bloß einige Gehilfenvertreter, dafür aber alle Meister beiwohnen dürfen. Heute sind wir nun in der Lage, von einer Genossenschaft zu berichten, die sozialpolitisch denkt und ebenso arbeitet. Daß sie deshalb von einigen Streberseelen angefeindet wird, ist selbstverständlich, weil es eben einem solchen egoistischen Menschen keine Ruhe gibt, wenn er sieht, daß hier einmal etwas zugunsten der Gehilfen geschieht. Wir sprechen

geschlossen. Wie sehr man auch diese Einführung. begrüßte, so konnten es doch wieder einige „Herren Meister" — j Namen wollen wir vorderhand nicht nennen — nicht unterlassen, - doch aufzusperren, um auf diese Weise der Genossenschafts-! vorstehung ein wenn auch recht ordinäres Schnippchen zu schlagen ! und um auch die Gehilfen — Pardon! —' die Herren Ge-! Hilfen ihrer Ruhe, auf die ein jedes menschliche Geschöpf, was ja auch die Friseurgehilfen sind, ein Recht hat, zu berauben. . Freilich wurden

diese Herren eines Besseren belehrt! Man glaube! aber ja nicht von den Gehilfen; keine Spur! Eines besseren belehrt wurden die Meister, die wider den Beschluß einer Ge-! nossenschaftsversammlung ihre Läden aufgemacht haben, von der^ Genossenschaftsvorstehung selbst. Die Friseurgehilfen sind viel zu: bequem. Für die Herren Friseurgehilfen ist es schon die höchste Zeit, daß sie zur Vernunft kommen, nämlich, daß sie zu der Ueberzeugung kommen, daß sie bessere Löhne, Abschaffung so mancher grosser Mißstände

meinen Arbeiterkrankenkasie; 4. Eventuelles. Um V 2 9 Uhr; abends eröffnete der Vorsitzende die Versammlung und gab seinem Bedauern Ausdruck, daß seitens der Meister heute kein Delegierter anwesend sei. Den Bericht der letzten Meisterver sammlung erstattete Genosse Ertl in eingehender Weise, er be leuchtete die Zerfahrenheit der Genossenschaftsmeister in trefflichen Worten und bewies der Versammlung, daß die Meister eine Einigkeit nur dort kennen, wo es gilt, die Arbeitsverhältnisse der 3 Gehilfen zu verschlechtern

. So beabsichtigten einzelne Genossen-1 schastsmitglieder jetzt auf Umwegen die vor Jahren gemeinsam j otit den Gehilfen abgeschaffte Akkordarbeit wieder einzuführen. j 2Us die Meister von den Gehilfenvertretern erfahren mußten, i daß die Gehilfenschaft doch nicht gewillt ist, mir nichts dir nichts,; nach der Pfeife der Wortführer der Meisterversammlung zu! tanzen, sondern einer eventuellen Oktroyierung besagter, lange ab- j geschaffter Arbeitsmethode den schärfsten Widerstand entgegen stellen wollten, da zeigten

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Volksbote
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Page 3 of 12
Date: 21.09.1922
Physical description: 12
„Ist das Steinmetzbrauch? Flugs, Meister und Gesellen, greift zum Meißel und zum Hammer, bis daß ein Gericht beginnt nach Förmlichkeit und Sitte; indessen bleibt Kon- rad Kuen in meiner Wacht.' Meister Beit mar ein Mann mit greisen Haaren, der älteste Arbeiter in der Werkstatt, vor dem alle großen Respekt hatten. Keiner wogte ihm zu widersprechen, und bald klan gen die Meißel und Hämmer durch die Hütte hin, als wäre nichts geschehen. Konrad allein stand traurig da; ihm ge genüber

war ein Fenster, in dessen bunt be- lallfenen Scheiben die Sonne spiegelte u. glit zerte. Bei diesem Anblick erinnerte er sich an seinen Traum von heute morgen, aus dem er so freudig erwachte und Sonnengold und Glockenklänge ihn so selig begrüßten. Er hatte so vertrtuensvoll gebetet, sollte er jetzt ver zweifeln? Da trat Meister Claes, begleitet von Vol ker, in die Hütte; die Werkleute legten Mei ßel und Hammer nieder, Meister Beit aber, der in manchen Sprüchen bewandert war, flüsterte Konrad zu: „Reden

ist allweg nicht gut, * Schweigen auch oft schaden tut, Damm in allen Dingen Maße han Und Furcht, ist wohlgetan.' Der Jüngling lächelte: dann trat er mit entschlossenem Sinne dem Dombaumeister entgegen. Meister Claes hob das Verbot des Schwei gens noch nicht auf; er machte ein Zeichen, daß alle in ihrer Arbeit fortfahren sollten; dann schritt er durch die Reihen hindurch zu dem Orte, wo die Freveltat geschehen war. Als er an Konrad vorüberkam. blickte er verwundert auf den Jüngling, denn er wußte

nicht, warum dieser mit dem alten Beit ab seits von übrigen stand. Roch ehe er nach der Ursache fragen konnte, sprach Konrad jest und entschlossen: „Meister, auf mir liegt der Verdacht der Tat!' Der alte Claes riß die Augen weit auf und i traute seinen Ohren kaum, als er diese Worte i hörte. „Geh, Konrad,' sagte er wehmütig, „du scherzest» oder hat die böse Tat deinen Ver stand verwirrt?' Run sing auch Veit zu reden an und er klärte dem Meister den ganzen Hergang. „Es ist nun doch einmal so, wie Konrad

sagt,' schloß er seinen Bericht: »wir müssen zum Berichte schreiten.' Meister Claes strich mit der Hand über seine Stirn und, ohne es zu wollen, auch noch etwas tiefer; denn ein paar dicke Tränen waren aus seinen Augen gequollen. Cr liebte den Jüngling wie seinen eigenen Sohn und sah ihn jetzt mit dem schwersten Verdachte belastet. Hatte er sich in ihm getäuscht? Volker war gleichfalls dem Meister bis zu dem Schreine gefolgt. Als er diesen Hergang hörte, ergriff er heftig Konrads Hand und drückte

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Gardasee-Post
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Page 5 of 12
Date: 23.09.1911
Physical description: 12
zu seiner 30 jährigen Gründungsfeier heraus gegeben. Geber dreißig Millionen Deutsche, mehr als ein volles Drittel des deutschen „Was Sie mir soeben erzählen, lieber Herr Berger, das wußte ich bereits.“ Der Meister sah ihn starrund sprachlos an. „Ja, ja,“ nickte lächelnd der andere, „nämlich meine Frau ist eine Freundin von Fräulein Schwarz, und so habe ich also die ganze Begebenheit aus bester Quelle.“ Noch immer schwieg der Meister. „Aber ich kann Ihnen noch mehr sagen, lieber Herr Berger, ich kann Ihnen sagen

, daß Fräulein Schwarz die Geschichte jetzt vergessen und vergeben hat. Sie hat meiner Frau in einer schwachen Stunde alles ge standen. Und wenn Sie nun mal wieder einen Besuch beim Papa Schwarz machen wollten, dann glaube ich, wird man Sie sehr willkommen heißen. — Na, mehr brauche ich vgM nicht zu sagen, wie?“ „Sch danke Ihnen,“ sagte der Meister nun und schüttelte die Hand des Lehrers. Am nächsten Tage fuhr Meister Berger hinaus auf das Gut des alten Papa Schwarz. Was dort alles verhandelt, verziehen

des Sängers sprichwörtlich gewor dene Höflichkeit. Das eine ist noch getreu lich zu berichten, daß Meister Berger seit jenem Tage fast gar nicht mehr an den Stammtisch des „Goldenen Löwen“ kommt, dafür aber ein desto eifrigerer Besucher der Schwarzseher» Familie geworden ist. Ein halbes Jahr später stand Frau Grete in einer blendend weißen Schürze als Frau Meister Berger hinter dem Ladentisch. gesichert gelten, wenn es auch noch steter Beihülfe bedarf. Eine Etschtaler Ge meinde wurde neu in den Kreis

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 25.08.1909
Physical description: 8
", eine Notiz, die beweist, daß die Hitze ink Gehirn (?) kästen des Schreibers schon ziemlich große Verheerung ange richtet hat. Er schreibt: Das von der Genossenschaft der Holz verarbeitenden Branchen ihren Gehilfen mit 15. d. M. gestellte Ultimatum blieb von letzteren unbeantwortet. Hiermit ist die Streikangelegenheit für die Meister erledigt. Keiner von den in Streik getretenen Gehilfen, noch von denen, die die ihnen seinerzeit von den Meistern vorgelegte Vereinbarung nicht unterschrieben

sind, die Konjunktur an und für sich ziemlich flau ist, werden die ausständigen Gehilfen das durch die Sperreverhängung erhoffte Ziel niemals erreichen. Lind doch nur äußerst wenige Arbeitskräfte mehr nötig, um auf der ganzen Linie den normalen Be trieb aufrecht zu erhalten. Die Arbeiterbewegung in der Tischlerbranche zeigte ein geradezu glänzendes Beispiel von Solidarität der Meister." Was das an die Gehilfen gestellte Ultimatum betrifft, so war dasselbe in einem Tone verfaßt, derben hohen (?) Bildungsgrad

unserer Meister kennzeichnet und der den erst kürzlich bei der Be hörde gefallenen Ausspruch neuerlich bestätigt, daß einigen Herren die elementarsten Begriffe des An standes fehlen. Durch dieses Ultimatum wollte man die Kehilfen ins Bockshorn jagen, aber die Abfuhr war gerade wieder so gründlich als bei der Unter schriftverweigerung „der seinerzeit von den Meistern vorgelegten Vereinbarung". Keiner der Ausgesperr ten ist bisher „umgefallen" und auch keiner hat sich durch dieses Ultimatum schrecken

auf der ganzen Linie aufrecht zu erhalten", beweist neuerlich, wie groß unsere Macher im Lügen sind. Aber nicht die breite Öffentlichkeit wird be rgen (die „Älpenländische", das „Weltblatt", er scheint ja mit Ausschluß der Öffentlichkeit), sondern die Meister belügen sich selbst, wenn sie sagen, daß die meisten Werkstätten mit genügenden Arbeits kräften versehen sind. Gerade das Gegenteil davon rst wahr, diese „arbeitswilligen" Meister, die von ^ana und Passeier herbeigezogen wurden, werden M Vereine

aus der Werkstätte her ^lskommt, verpfuscht ist, ist leicht zu begreifen tJ 8 . sind alles glänzende Beispiele der Solidari >°t der Meister. Weshalb nun die Herren Meister in der „Al penländischen" durch Inserate Tischlergehilsen untei Assre „Fleißig 8" suchen, warum der Oberscharf acher, Malermeister Tautz, persönlich letzte Woch städtischen Arbeitsnachweis in München Tisch rgehllfen nach Meran gesucht hat, bleibt folglick ein Rätsel, wenn zuerst gesagt wird, daß die Werk stätten mit genügenden Arbeitskräften

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 5 of 24
Date: 03.05.1902
Physical description: 24
: s Buchbindermeister Roman Mößl, Obmann; Tischlermeister Josef Mitterhofer, Obmannstellver- s treter; Spänglermeister Leonhard Kircher, Kassier, j In die Vorstehung wurden als Mitglieder resp. j Ersatzmänner berufen: Für den politischen Bezirk ! Innsbruck-Stadt: Spänglermeister Alois Martin- ; stätter als Mitglied. Malermeister Christof Hummel ! als Ersatzmann; für Jnnsbrnck-Land: Schuhmacher- s meister Ludwig Kirchbichler in Hall als Mitglied. ! Schuhmachermeister Ferdinand Hiecke in Innsbruck - als Ersatzmann

; Bezirk Sckwaz: Kunstmühlcnver- j Walter Leonhard Sixt in Pill und Spänglermeister j Leonhard Kircher hier; Bezirk Kitzbühel: Tischler- i meiner Franz Hatzl in Kitzbühel und Schuhmacher- ! meister Joh. Rößler hier; Bezirk Kufstein: Drechsler- ! meister Peter Hausbcrger in Br'xlegg und Tischler- ( meister Josef Mitterhofer hier; Bezirk Brixen: Bau- j meister Josef Huber in Brixen. Schlosscrmeister Leo- ; pold Rudolf hier; Bezirk Bozen: Tischlermeister ! Karl Simon hier; Bezirk Meran: Schneidermeister

! Johann Maresch hier; Bezirk Bruncck: Tischler- . merster Franz Müller in Bruneck, und Sattler- i meister Adam Stoll hier; Bezirk Lienz: Maler- i meister Josef Pattis hier; endlich als allgemeiner ! Ersatzmann: der Barbier- und Friseur-Genossen- ? schafts-Vorstand Rud. Pet'.y in Innsbruck. Die Gewählte erklärten sämmtlich die Annahme j der auf sie gefallenen Wahl. s Zur Kreditfrage ist zu bemerken, daß die Rechts- j Vertreter des Verbandes in Innsbruck und Bozen ' im abgelaufenen Jahre 8 Fälle

stammte einem seit 1763 geadelten alten tirolischen Geschlechte. Im Jahre 1844 trat er in die Wiener Kunstakademie ein. und Josif v. Führich war der Meister, der seinem Streben die Richtung gab. Im Jahre 1852 stellte der junge Künstler ein Oelgemälde aus: „Der Zug der heil, drei Könige durch die Wüste", das von Sr. Majestät dem Kaiser angekauft wurde. Es befindet sich heute im kunsthistorischen Museum. Die Neuherstellung der zerstörten Wand gemälde in der Schloßkapelle zu Ambras wurde Wörndle

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Tiroler Wastl
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Page 9 of 12
Date: 03.07.1904
Physical description: 12
lich das gesetzl. gesch. echte Brüning’s Enthaarungs-Pulver 1 Dose franco gegen Kr. 2. 60 h 2 Dosen franco gegen Kr. 4.80 h Postanweisung. 11288 Carl Reisser, Töngesg. Frankfurt a/H. 7 * PrucKsorten - jeder Art empfiehlt — BuchdrucHcrei ===== j^ttdolf ZM InnsbrucH ^ 464 solcher Meister, sondern vielmehr ein armer Schlucker, der sich selber nur mühsam fortbrachte. Doch was schadete das in meinem Falle? Nichts, gar nichts! un Gegenteil; um so besser wußte der Mann meine üble Lage einzuschützen

, und um so wärmer schlug sein Herz für mich, da ich ihm einen so mackeren Gesellen zugeführt hatte. Daß dieser sein solcher war, wußte ich aus Bozen her, wo er trotz seiner großen Jugend den Ton in der Werkstatt seines Meisters an schlug, und besonders von der Meisterin sich einer Hochachtung erfreute, die schon hart an persönlicher Verehrung grenzte. Ich hatte es freilich damals schon nicht recht billigen können, daß er von dieser Verehrung einen allzu freien Gebrauch machte, von dem der Meister nichts wissen

! Was waren dies einem Freunde gegenüber für häßliche Gedanken, nnd 461 Wie ich den Gesellen mit meinem Geld so froh dahinschreiten sah, fühlte ich mich ordentlich aus dem Boden meiner Niedrigkeit emporwachsen, denn tum hatte ich unter all den vielen fremden Menschen einen, der mir was schuldig war, und so hing ich mit der Menschheit wieder durch ein neues,' festes Band zusammen. Der Meister gab ihm gewiß gern, was er brauchte, zumal wenn er erfuhr, für wem er es brauchte. Da flogen Fragen und Antworten, die mich betrafen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 6
Date: 17.07.1953
Physical description: 6
sind durch die Vereine des TLV einzubringen. Nachnennungen werden nicht berücksichtigt. Die Sieger in den Bewerben erhalten den Titel „Tiroler Meister 1953“, bzw. „Tiroler Ju - niorenmeister 1953“. Die ersten sechs Placier ten je Bewerb erhalten Urkunden. Die Ver anstaltung beginnt am Samstag um 16 Uhr und am Sonntag um 8.30, bzw. 14 Uhr bei je der Witterung. TI — Polizei Braunschweig 46:33 Recht gute Leistungen wurden beim LA- Vergleichskampf TI — Polizei-SV Braun schweig am Tivoli geboten, den die Inns brucker

mit 46:33 Punkten ziemlich über legen für sich entschieden. Im Klubkampf der Jugendlichen hingegen behielten die Gäste mit 27:24 Punkten die Oberhand. Mit einer ausgezeichneten Zeit wartete Meister Stühle über die 1000 m auf. Seine 2:34.1 Mi nuten sind österreichische Jahresbestleistung. In Anbetracht der schweren Bahn beachtlich auch die 11.3 Zaniers über 100 m, der sich auch im Diskus mit 39.56 m und im Weit sprung mit 6.40 m die ersten Plätze holte. Die Gäste siegten über 400 m und stellten im Kugelstoßen

absolviert. Der langjährige Tiroler und österreichische Meister im Turmsprin gen, Karl Dibiasi, der seit einigen Monaten wieder in Bozen wohnt, konnte sich gegen die starke junge Konkurrenz durchsetzen und wurde unter dem Beifall der Bozner Meister vom Turm. Eine kleine Abordnung der Tiroler Springerschule nahen als Gast an dem Tref fen teil. Der Tiroler Meister im Kunstsprin gen, Otto Broschek, wurde außer Konkur renz hinter dem italienischen Meister Mari Zweiter. Norbert Prinz und Dr. Bitschnau

Oberösterreich mit Abstand am besten ab. Tirol stellte be kanntlich mit Pfitscher nur einen Staatsmei ster. Sicherlich hätte aber der Tiroler Landes verband bei der Titelvergebung ein wesentlich kräftigeres Wort mitgeredet, wenn die Staats meister 1952 Bidner und Senn mit von der Partie gewesen wären. Nun Bidner ist immer noch einer der besten, wenn nicht der beste österreichische Federgewichtler und Senn in der Form des Vorjahres ein „Schwerer“, der in Oesterreich keinen Gegner zu fürchten hat. Innsbruck

verfügt also derzeit mit Pfitscher, Bidner und Senn, der, wie bereits berichtet, das Training wieder aufgenommen hat, über drei Faustkämpfer, die in ihren Gewichtsklassen Meisterreife besitzen. Hiezu gesellen sich noch mit Kollarits ein dem neuen Meister Bela ebenbürtiger Boxer und mit Grumser I ein Leichtgewichtler, der zur besten österreichi schen Klasse zählt- Nun dürfte aber ein weiterer Staatsmeister nach Innsbruck übersiedeln. Es handelt sich um den Ffiegengewichtstitelträger Engstier Die Tour

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Haller Lokalanzeiger
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Page 4 of 4
Date: 09.06.1951
Physical description: 4
die Dombaumeister in Straßburg, Wien und Köln waren. Diese drei Meister bildeten zugleich den obersten richterlichen und fachlichen Rat, dem alle Maurer und Steinmetzen von Amsterdam bis hinauf vor Leningrad und von der Nordsee bis nach Siebenbürgen hinein untergeordnet waren. Ihrem Schied* Spruch unterwarfen sich aber nicht nur die Zunftgenossen, sondern auch die Bau herren: Städte, Bischöfe oder Fürsten. So hatte das deutsche Bauwesen eine gewal tige, starke Organisation, geschützt durch kaiserliche

Landgebiete mit ihren Dorf kirchen standen ja auch unter dem künst lerischen Einfluß dieser Städte. So be standen im Inntal die Bauhütten in Rat tenberg, Schwaz, Hall, Innsbruck, Imst und Grins*Landeck, in Südtirol Sterzing, Brixen, Bozen und Meran. Die Haller Bauhütte umfaßte das Gebiet von Rum bis Fritzens und von Volders bis Weer. Die Kirchen dieses Gebietes standen nicht nur künstlerisch unter dem Einfluß der Haller Pfarrkirche, auch ihre Meister und Gesellen kamen meist von Hall und ihr Zunftobmann

erbaute. Er war auch als Meister des öfteren in Hall tätig und ist vor 1469 gestorben. Die Thaurer Kirche ist später oft ver ändert worden, aber im Aeußeren hat sie ihr gotisches Kleid noch gut bewahrt. Der Chor mit seinem Sockel, Fensterge sims, Dachfries und dreikantigen Lisenen bestätigt Friedrich als Schüler Hans Se wers. Freilich neigte Friedrich mehr zur zierlichen Steinbearbeitung, im Gegensatz zu den massigen Formen seines Lehrmei sters. Das Langhaus ist so stark verändert

— auch die Strebepfeiler stammen aus spä terer Zeit — daß nicht mehr viel an Meister Friedrich erinnert, mit Ausnahme der zierlichen, übereckgestellten Pfeiler an der Westseite. Dafür ist der Turm mit sei nem eleganten Maßwerk und dem Wechsel von blauen und gelben Quaderschichten einer der schönsten gotischen Türme des Inntales. Er legt von der feinen Stein metzenhand Meister Friedrichs von Thaur beredtes Zeugnis ab. Noch einen Schüler hat Sewer im Dorf gehabt: Meister Hans von Thaur. Er ist bedeutend jünger

als Friedrich gewesen und trat um 1451 bei Sewer als Geselle ein. 1465 Meister geworden, erbaute er die Kirchen in Rum und Heiligkreuz. 1471 arbeitet er für den Landesfürsten in Bo zen. Auch als Bildhauer und Steinmetz hatte er einen guten Namen. Der von ihm um 1480 gehauene Grabstein der berüch tigten Anna Spieß ist leider nicht mehr erhalten. In den Jahren nach 1490 dürfte er gestorben sein. Die Kirche in Heiligkreuz wurde um 1478 erbaut. Sie hatte einen besonderen Wohltäter, denn die wenigen Bauern hät

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 14.05.1907
Physical description: 8
, für den Prevot (Oberrichter) bestimmt, war noch unbesetzt; links von demselben auf einer Bank saß der Auditor (Hilfsrichter), Meister Florian; vor diesem der Gerichts schreiber, die Feder in der Hand. Gegenüber, vor den hölzernen Schranken, hatten die Zu schauer ihren Platz. Meister Florian, der Hilfsrichter, war taub, was aber bei einem Richter nicht viel zu bedeuten hat, und speziell bei Meister Florian nicht, denn er richtete darum nicht minder gut, und zwar ohne Appellation. Es ist hinreichend

, wenn ein Richter sich nur den Anschein gibt, zuzuhören, und und Meister Florian erfüllte diese Bedingung, die einzig wesentliche einer guten Rechtspflege, um so besser, als seine Aufmerksamkeit durch kein Geräusch gestört werden konnte. „Aufgepaßt, Robain Poussepaint! Wen bringen sie denn jetzt, daß soviel Sergeanten auf den Beinen sind? Beim Jupiter, die ganze Meute ist in Bewegung! Das muß ein Haupt stück der Jagd sein!"' so sagte ein Zuschauer hinter den Schranken zu einem seiner Freunde

Bludenz-Land: JofefBrügge- ler, Oberkondukteur d. k. k. Staatsbahn in Bludenz. Glöckner von Notre-Dame, gebunden und unter starker Bedeckung. .Es lag übrigens, seine Miß gestalt ausgenommen, in Quasimodo nichts, was diesen ungewöhnlichen Aufwand von Spießen, Büchsen und Schwertern rechtfertigte; er war düster, schweigsam und ruhig. Kaum warf von Zeit zu Zeit sein einziges Auge einen zornerfüllten Blick auf die Bande, die ihn fesselten. Inzwischen blätterte Meister Florian in der gegen Quasimodo

- gab, so hielten die einen dies für tiefe Gelehr samkeit, die anderen für Dummheit. Meister Florian gab sich so viele Mühe, seine Taubheit zu verhehlen, daß es ihm meistens gelang. Nachdem er nun Quasimodos Sache wohl auf gefaßt und sich einverleibt hatte, bog er das Haupt rückwärts und schloß die Augen zur Hälfte, um sich ein majestätisches und unparteiisches Ansehen zu gebeu, so daß er jetzt sowohl blind als taub war, ohne welche doppelte Bedingung es keinen vollkommenen Richter gibt

, so heftig, so soll, daß es selbst den beiden Tauben nicht entgehen konnte. Quasimodo zuckte die Achseln und blickte verachtungsvoll um sich. Meister Florian, gleich ihm verwundert, bildete sich ein, daß irgendeine unehrerbietige Antwort des An-

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Der Arbeiter
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Page 4 of 10
Date: 09.04.1924
Physical description: 10
-Salzburg und Novak-Jnnsbrnck an, die beiden Helden, welche den Jnsbrucker HandelsangesteLtenstreik gewinnen wollten. Ihr erster Weg in Dornbirn war zum Jndustriellenver band. um Zu erreichen, daß sie ein höheres Angebot be kommen. Sie bekamen eines, weil Novak so herzzer reißend betteln und Prodinger so schön flöten kann, aber die Meister sollten davon ausgenommen werden. Nach dem der D.-H.-N. keine Meister hat, war ihm dieses An gebot hoch gemrg, um vor dem Jndustriellenverband zu erklären, er nehme

von Bollversammlungsbeschlüssen der Lan desvertreter beider Organisationen ein einstimmiger Be schluß zustande, daß an den Jndustriellenverband vom Zentralverband und Bund gemeinsam ein letztes Schrei ben gesendet wurde, welches in den Forderungen lautete: „Die G r u n d ge h a l t e aller Angestellten, und wir verstehen darunter auch die Meister, sind ab 1. Feber 1924 um zehnbissünszehn Pro zent zu erhöhen. Des weiteren soll das von ihrem geehrten Verband in Frage des Angestelltencharakters der Meister erlas sene Rundschreiben

, mittels welchem Sie ihren Mit gliedssinnen empfahlen, bei den Meistern hinsichtlich des Urlaubes. Kündigung und Entgelt bei Dienstver- hindenmg, sowie überhaupt bei allen Fragen des Dienstverhältnisses, die gleichen gesetzlichen Bestim mungen wie für alle Arbeiter anzuwenden, zurück gezogen werden. Diesbezüglich haben wir ja bereits mit unserem Schreiben vom 22. v. M. das Er suchen gestellt, bis zur endgültigen gerichtlichen Aus tragung dieser Angelegenheit sntd die Meister nach wte vor im Sinne

des Angestelltengesetzes vom 11. Mai 1921, BGBl. Nr. 292, zu behandeln. Dieser Ihnen nunmehr milgeteilte Beschluß besagt auch, daß, falls die Erledigung durch Ihren geehrt. Ver band nicht bis längstens Mittwoch, den 2. April 1924, 12 Uhr mittags erfolgt, alle Meister sich vom nachmittag dieses Tages an, als im Streik befindlich betrachten." Die Meisterschaft rechtrete säst sicher mit einem Streik, doch während diese Zeilen geschrieben werden, erfolgt Vonseiten des Jndustriellenverbandes die Mitteilung, daß am 2. April

vormittags nochmals Verhandlungen stattfinden. Das Ultinmffrm war also noch nicht abge laufen, die Industriellen haben erkannt, daß es nun ernst wird und daß mit dem D.-H.-V. allein kein Betrieb auf recht erhalten werden kann. Bei den Verhandlungen die von uns und dem Bund ohne DHV. geführt wurden, kam es zu einer endgültigen Bereinigung. Die Erhöhung der Gehalte für alle, ohne A u s n a hm e, beträgt l0 bis 15 Prozent. Betreffend des Rundschreibens an die Meister erklärten die In dustriellen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 22.02.1909
Physical description: 8
Angestellter Oesterreichs, dann wird es möglich sein, ihre Lage zu verbessern. Und damit: „Auf Wiedersehen!" — (Die Kenntnisse unserer Richters sind wahrlich in Bozen nicht weit her. Und immer ist es derselbe Richter, der dem Arbeiter ein gewis ses Recht streitig macht, wo er nur kann, dafür aber den Meister mit umso größerem Entgegen kommen behandelt. So hat auch diesmal der Meister wieder Recht bekommen, wobei es sich um folgendes handelt: Ein Tischlergeselle wird vom Meister auf gefordert, Holz

vom Wagen abzuladen. Natürlich weigert sich der Gehilfe, da es eine Arbeit ist, die ihn nichts angeht. Darauf entließ der Meister den Gehilfen sofort ohne Kündigungsfrist. Dies ließ sich der Gehilfe nicht gefallen und hat den Meister auf 14 tägige Lohnauszahlung verklagt. Bei der ersten Verhandlung konnte der Richter nicht feststellen, ob das Auf- und Abladen von Holz eine ins Tischler gewerbe einschlagende Arbeit sei. Da kam ein Ret ter in der Not und klärte den Richter auf. Ein christlichsozialer

Werkführer behauptete, daß das Auf- und Abladen eine Arbeit der Tischlergehilfen sei. Genügt. Der Meister bekömmt Recht, der Ge hilfe wird mit feiner Klage abgewiesen. Wozu brau chen wir denn da einen Richter, hätte man doch tzleich den christlichsozialen Meister die Richterprü fung oblegen lassen, ivenn schon dem Richter nur eine „christliche" Aufklärung genügt. — (Die Frechheit eines Hauswir tes.) Ein Hausbesitzer hat es in Bozen nicht leicht, ihn drücken sehr schwere Sorgen, namentlich

erklären. Wir wer den ja sehen, was da noch ausgekocht wird. — (Zu den Landtagswahlen.) Um eine genaue Wählerliste für die gemischte Wähler- klasse anlegen zu können, fordert der Bürger meister im Gemeindeblatte zu folgendem auf: Die Ausschreibung der Wahl fand am 18. Februar statt. Wer an diesem Tage drei Jahre in der Gemeinde Dornbirn ansässig ist, 24 Jahre alt ist und die österr. Staatsbürgerschaft besitzt, keine direkte Steuer zahlt, alle diese männlichen Personen mögen sich innerhalb 14 Tagen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 10
Date: 22.10.1909
Physical description: 10
, wo ihr verkehrt, muß die „Volks-Zeitung" aufliegen. Hinaus mit den gegnerischen Lügenbläktern! ' o! ks - ZeiLung*" Meran. (Unsere armen Meister) schlu gen während der Lohnbewegung im heurigen Som mer einen Iammerton über die mißliche Lage des gedrückten Kleingewerbes an, der Steine erweichen konnte. In Wort und Schrift wurde an die Oes- sentlichkeit appelliert, man möge ja den Worten der verhetzenden sozialistischen Führer keinen Glau ben schenken. „Die Verhältnisse in den Gewerben werden in den verbreiteten

, der Untergang des Klein gewerbes stehe bevor. Wir wollen nun an einem Beispiel zeigen, wer „maßlose Forderungen" stellt und wie die Herren Meister sich eine Lohnerhöhung, die sich auf einige Heller beläuft, zunutze machen. Ließ sich da ein Villenbesitzer ein Zimmer tapezieren. Bei Erhalt der Rechnung war er nicht wenig er staunt, pro Stunde 1.40 Kronen in Anrechnung gebracht zu sehen. Da ihm dieser Preis doch etwas zu hoch vorkam, machte er dem Meister Vorstellungen. Natürlich mußten wieder die Arbeiter

mit ihren „maßlosen Forderungen", welche es den Meistern unmöglich machen, billiger arbeiten zu können, her- halien. Wir wollen nun aber Vergleiche anstellen. Die hiesigen Tapezierermeister sollen in ihrem Kun- dentaris die Bestimmung haben, daß für den Ge hilfen pro Tag 10 Kronen in Anrechnung zu brin gen seien. Nun stellte dieser Meister nicht die Rech nung, wie gearbeitet, aus einen Tag und drei Stun den aus, was 14.20 Kronen ergäbe, sondern aus 13 Stunden zu je 1.40 Kronen, macht 18.20 Kronen. Sehr pfiffig

mindestens 24 Prozent zugeschkagen werden müs sen. um nur die stündlichen Betriebsauslagen za er halten. Hiezu war die Bemerkung: „Dies scheint den Flugblatt-Gehilfen unbekannt zu sein! Das werden nette Meister werden!" Ja, wir müssen ge stehen, kalkulieren und rechnen verstehen die Mei ster besser, denn bei dem von uns angeführten Bei spiel bleiben dem Meister für die stündlichen Belrrebsumlagen nicht 34 Prozent, sondern 150 Pro zent. Da fragen wir nun: Wer stellt „maßlose Forderungen", die Arbeiter

mit ihren paar Hellern oder die Meister mit solch übertriebenen Rechnun gen? Wir wünschten nur, daß alle Kunden, so wie dieser Villenbesitzer, zwischen dem Verdienst des Meisters und dem des Gehilfen zu unterscheiden ver stünden, dann würde die öffentliche Meinung über Sie Forderungen der Arbeiter anders urteilen. Ganz ähnliche Fälle find uns auch von Malermeistern be kannt. Anders wollen sich, wie es scheint, unsere Tischlermeister verhalten; diese wollen ihre Kunden nicht so würzen, deshalb

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