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Tiroler Land-Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 29.08.1891
Physical description: 8
von 9.90 er reichte, bewegten sich die Getreidepreise kontinnirlich in aussteigender Weise bis zum Mißjahre 1873, in welchem Jahre Weizen 18.50, Roggen 14 fl. galt. Seit dieser Zeit ist der Preis des Getreides in beständig rückläufiger Bewegung be griffen und betrug 1887 für Weizen 10.30, für Roggen 7.60. Vor Kurzem notirte die Wiener Fruchtbörse bereits für Weizen 11.92, JeuiU'eton. Herr Mathias. Eine seltsame Geschichte. Als man erfuhr, daß der Apotheker der kleinen Stadt B. gestorben war, herrschte

daselbst allgemeine Bewunderung darüber. Er war ein Mann von kaum fünfundvierzig Jahren, gerade gewachsen, wie ein I, und er hatte, allerdings nicht zu seinem Glücke, vor ungefähr drei Jahren, ein junges Mädchen von kaum zwanzig Jahren, die Tochter des Steuereinnehmers, geheirathet, eine reizende Frau, in welche er bis zur Raserei verliebt war. Nachdem Herr Mathias nun todt war, war nichts natürlicher, als daß er für den Inbegriff aller Tugenden gepriesen wurde. Wer wollte auch jetzt noch behaupten

, daß Herr- Mathias Ahnungen gehabt. Hatte er doch erst kürzlich durch direkt aus Paris verschriebene Arbeiter die Familiengruft gründlich umbauen lassen, die auf dem Kirchhofe seine sterblichen Reste erwartete! Auch hatte man bemerkt, daß er seit geraumer Zeit sehr unruhig war. Er strich um sein eigenes Haus um her, als ob er sich vor geheimnißvollen Dieben ge fürchtet hätte. Er sperrte seine Frau ein und hielt sich selbst wochenlang in seinem Laboratorium einge schlossen, aus dessen Rauchsange

in der Nacht Funken flogen. „Vorzeichen einer Gehirnaffektion!" sagte der Arzt mit geheimnißvoller Miene. Nun war Herr Mathias todt und erhielt ein prunkvolles Leichenbegängniß. Der dritte Theil der Bevölkerung geleitete ihn an seine letzte Ruhestätte und einige Augen wurden feucht, als mau den Sarg in die Gruft hinabließ. Dieser Sarg war auch selbst ein wahres Monument, in welchem zwei Männer seiner Größe bequem hätten ruhen können. Man beschäftigte sich in Gedanken auch mit dem zukünftigen Schicksale

der Frau Mathias. Das war Alles überflüssig, denn Herr Mathias war gar nicht todt. Zwei Stunden nach der Zere monie hätte man ihn auf dem Boden der Gruft sehen können, wo der Sarg beigesetzt worden war. Zweimal wurde ein kurzes Geräusch laut, wie das Klirren einer Feder und der Deckel des Sarges sprang auf wie die Thüre eines Schrankes. Mathias hatte sich in demselben aufgesetzt und sich die Augen gerieben, wie ein Mensch, der soeben erwacht. Durch die kleine vergitterte Oeffnung fiel ein wenig Licht

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Haller Lokalanzeiger
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Page 2 of 4
Date: 29.07.1922
Physical description: 4
, nichts ab geliefert worden sei. Da in der Handtasche sich auch Scheine zur Behebung von Koffern in der Garderobe des Bahnhofes Innsbruck waren, mußte auch dort die Ausgabe dieser Sachen gesperrt worden. Schließlich meldete sich der Motorführer des betreffenden Zuges, und sagte aus, daß er die Tasche am Berg Jsel gefunden habe. Die Dame war über klopfen. Nun regte sich die Gardine, und der Kopf des alten Mathias war sichtbar. „Oeffnen Sie, Mathias!" „Wer ist denn da?" fragte der Alte. Bernhard nannte seinen Namen

. Nun öffnete Mathias leise das Fenster. „Es ist gut, Herr Doktor, daß Sie kommen." „Warum denn, man alter Freund? Was ist denn geschehen, Sie sehen verstört, erschreckt aus . . ." „Das ist ja gar kein Wunder. Der Kranke spricht so entsetzliche Dinge, daß mir die Haare zu Berge stehen. Ich weiß nicht, was ich denken, was ich beginnen soll. Schon war ich im Begriffe, Fräulein Albertine und die Frau Oberförsterin zu wecken. Ach, es ist ein Glück, daß Sie gekommen sind. Warten Sie nur einen Augenblick

..." Der Alte zog den Kopf zurück und ver schwand. In dem Augenblicke, als Bernhard die Haustür erreichte, ward diese geöffnet. Mathias führte den Arzt in das Krankenzimmer. „Ich sage Ihnen nichts," flüsterte der Greis; „beobachten Sie nur eine Minute, und Sie wer den wissen, was mich in Furcht und Schrecken setzt. Eine Stunde hat mein Herr ruhig geschla fen, dann aber . . „Still! Still!" Der junge Arzt ließ sich auf dem Stuhl nieder, der neben dem Bette stand. Er ergriff die Hand des Kranken, um den Puls

zu prüfen. Der Oberförster zog die Hand wie erschreckt zu rück. „Berühre mich nicht, Hagen," murmelte er. „Fort, ich habe mit Dir nichts zu schaffen . . . Du lachst, ich weiß, was Dein Lachen zu bedeu ten hat! Stemple mich nicht zum Schuft! . . ." Der Kranke schöpfte tief und schwer Atem, dann schwieg er. Völlige Erschöpfung schien ihn umfangen zu halten. „Das ist noch nichts!" flüsterte Mathias. „Dem armen Herrn müssen schreckliche Dinge durch den Kopf gehen. Mitunter schlägt er die Augen auf, starrt

mich an und nennt mich einen Mörder." „Das Wundfieber erzeugt wunderliche Phan tasien." „Mathias!" rief der Oberförster, der sich aufzurichten versuchte. Bernhard zog sich leise hinter die Bettgar dine zurück und gab dem Greise durch einen Wink zu erkennen, daß er auf dem Stuhle Platz nehmen möge. Mathias kam dieser Aufforderung nach. „Was wünschen Sie denn, mein lieber Herr?" fragte er mitleidig. „Du hast mir noch nicht gesagt, was für einen Tag wir heute haben." „Es ist Sonnabend." „Nenne mir das Datum

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 2 of 8
Date: 29.08.1891
Physical description: 8
/71. In letzter Zeit erschien in Berlin eine Flng- hatte, in gerechter Würdigung seiner Handlungsweise, die Ueberzeugung, daß seine Frau ihn hassen müsse. Von einem solchen Bewußtsein bis zur Ueberzeugung, betrogen zu werden, ist nur ein Schritt. Dieser Verdacht artete bei ihm bald zur Monomanie aus. Obwohl seine Frau nie ausging und nie einen Be such empfing, so war Mathias doch der Ueberzeugung, daß nur seine Ungeschicklichkeit daran Schuld sei, daß er sie nicht in strafbarem Verkehre überraschen konnte

. Allein er verfehlte das Tempo und mußte den Ver such erneuern. — Warten Sie! sagte eine Stimme hinter ihm . . . Ich werde Ihnen helfen! . . . Nur ein Mensch, der sich um Mitternacht auf einem Friedhofe befunden hat, im Begriff sich sein Leintuch umzuwerfen, konnte ermessen, wie unangenehm eine solche Begegnung sein muß. Derjenige, welcher Herrn Mathias angesprochen hatte, war der Friedhofswächter, Vater Grimbot, wie man ihn nannte, ein Original, das in den Wirthshäusern der Nachbarschaft sehr bekannt

war. Er war dicht an Mathias herangetreten, sah ihm scharf in's Gesicht und sagte: — Wie, Sie sind es, Herr Mathias . . . schon jetzt? . . . Mathias versuchte, sich ein recht gespensterhaftes Aussehen zu geben, da er hoffte, hiedurch den Lästigen zu verscheuchen. Allein da half nichts. Grimbot klopfte ihm freundlich auf die Schulter und half ihm dann, sich in das Leintuch wickeln. — Ich bin meinem Grabe entstiegen! ries Ma thias mit geisterhafter Stimme. — Das sehe ich! entgegnete Grimbot . . . Sie scheinen

es eiliger zu haben, wie die Anderen. Mathias hörte nicht; er ging jetzt mit weiten Schritten auf den Zehen dahin, wie er es im The ater von den Gespenstern gesehen hatte. Artillerien an den gewöhnlich in diesen beiden Distrikten statlfindenden Manövern theilnehmen werden. Diese Manöver gehen getrennt von den großen Manövern vor sich, welche später in den Gouvernements Kiew, Podolien und Vol- hynien abgehalten und zu denen mehr als 100000 Mann aus dem Innern Rußlands zusammenge zogen

. Mathias schritt in seiner Verlegenhüt gerade vor sich hin und verschmähte es, zu antworten. Als vor sichtiger Mann hatte er einige Goldstücke in der Tasche. — Keine Dummheiten! sagte er, indem er Grim bot zwei Goldstücke hinreichte . . . Geben Sie mir den Schlüssel. — Den Schlüssel? Du willst hinausgehen? (Er würbe familiär.) Welche kuriose Laune; aber das gibt's nicht! — Vier Louisdors! äckzte der Apotheker. — Höre, sagte Grimbot, Du mußt damit nicht wieder anfangen oder ich werde böse

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Haller Lokalanzeiger
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Page 1 of 4
Date: 12.12.1925
Physical description: 4
vormittags in der Pfarrkirche in der Predigt befand, stürzte das Haus plötzlich zusammen. Da das Haus zur Zeit des Ein sturzes unbewohnt war — die Besitzerin war ein Jahr vorher nach Augsburg gezogen — so war nie mand verletzt worden. Ein späterer Besitzer, der Kauf mann und Bürger des inneren Rates, Franz Lorenz Hörmann (geboren 1674, gestorben 13. April 1762), hatte drei Töchter, von denen sich Maria Anna mit Mathias Sebastian Wenger vermählte, der aus Klagen- furt nach Hall gezogen war. Wegen

ihrer Verdienste wurde die Wenger im Jahre 1785 von Kaiser Joses 11. geadelt und ihnen das Prädikat „Edle von Wiesen burg" verliehen. Von den Söhnen des Mathias Se bastian übernahm Mathias (gestorben 1820) am 3. Juni 1793 die Hörmannhandlung und das Haus und hieß seither der obere Wenger, während Josef Mathias Alois von Wenger (gestorben 1830) durch seine Heirat mit Maria Anna Walburga Mayr, der letzten Sproffin aus dem Hause Kögler-Mayr, das Haus Rr. 225, 226 und die Firma „Mathias Köglers Erben" übernahm

und der untere Wenger genannt wurde. Von Mathias, der kinderlos blieb, ging Haus und Geschäft auf Mathias, einen Sohn des vorgenannten Josef Mathias über; dieser war vermählt mit Maria Magdalena Gremblich und hatte vier Söhne und fünf Töchter. Mathias von Wenger hatte den besuchtesten Laden und Weinschank. Er besaß selbst auch Weingüter in Uberetsch. Der Wein wurde von der Straße aus in hölzernen Rinnen in große Lagerfässer abgezogen, bei welchem Vorgänge man besonders auf die Schuljugend, die sich natürlich

zahlreich einfand, ein wachsames Auge haben mußte, weil sie sogleich Kostproben machte. Dem alten Wenger brachen die schlechten Finanzverhältnisse der Fünfziger jahre, da eine Guldennote um 50 kr. angenommen werden mußte, das Herz, er konnte diesen Schlag nicht verwinden und starb am 5. Februar 1851. Von den Kindern des Mathias von Wenger starben Josef als Rittmeister bei den Bayerndragonern, Johann als Hauptmann und Mathias als Apotheker kinderlos im schönsten Mannesalter; Adalbert widmete

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Haller Lokalanzeiger
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Page 1 of 4
Date: 25.02.1922
Physical description: 4
Sie, hoffen Sie das Beste!" Der alte Mathias kam zurück. Er brachte das, was man ihm zu holen aufgetragen. Zitternd legte er die Gegenstände auf den Tisch. „Was ist Ihnen?" fragte der Arzt. „Herr Doktor, ich ärgere mich, daß ich un- bewaffnet ausgegangen." „Warum?" „Bei der Linde sah ich ein verdächtiges Subjekt; es mochte das Haus umschlichen haben. Leider konnte ich nichts weiter erkennen, als die dunkle Gestalt, die, als sie mich kommen sah, sich entfernte. Ich wollte sie anreden; aber sie lief

dem Dorfe zu. Meine alten Beinen sind nicht mehr geschmeidig ... als ich die Brücke betrat, war die Gestalt schon zwischen den Häusern. Hätte ch eine Büchse gehabt, würde ich ihr eine Kugel uachgeschickt haben. Der Kerl ging auf schlechten Wegen. ich lasse es mir nicht nehmen. Man ist M wahrhaftig seines Lebens nicht mehr sicher. Wer weiß, was der Kerl im Schilde geführt hat." «Ist das Haus fest verschlossen?" ..Ja, Herr Doktor!" Die drei Personen traten in das Wohn zimmer. „Mathias," begann der Arzt

, nachdem er die Tür des Schlafkabinets angelehnt hatte, „das Unglück, das Ihren Herrn betroffen, fordert uns zur größten Vorsicht auf. Es walten geheimnis volle Verhältnisse ob, die wir zu ergründen suchen müssen, wenn wir dem Verbrecher auf die Spur kommen wollen. Ich glaube mich nicht zu täuschen, wenn ich annehme, daß Sie um so Manches wissen ..." „Ich, Herr Doktor?" fragte erstaunt der Greis. „Wie meinen Sie das?" „Sie werden mich bald verstehen, lieber Mathias." „Sprechen Sie, Herr Doktor

; ich biete gern zu Allem die Hand. Wäre mir der Mörder be kannt, ich würde ihm ein Andenken an den heu tigen Tag zurücklassen, das nie vergehen sollte." „Mathias, hat der Herr Oberförster früher eine Aeußerung getan, die Ihnen aufgefallen?" „Ich wüßte wahrlich nicht ..." „Wenn Sie ihm den Hirschfänger brachten." „Herr Doktor. Sie erinnern mich da an Dinge . . . mein Herr war oft übel gelaunt. Aber wie können Sie wissen, was außer mir niemand gehört hat?" Albertine begriff, wo hinaus Bernhard woll

te ; sie hatte ja die Phantasie des Kranken gehört. „Mathias," bat sie, „seien Sie offen! Uns können Sie Alles mitteilen, was Sie wissen, denn wir haben nur das Beste meines Vaters im Auge, dessen Vertrauen Sie von jeher besaßen." „Warten Sie, warten Sie!" murmelte der Greis, indem er beide Hände an den Kopf legte und mit kurzen Schritten durch das Zimmer ging. „Sie erinnern mich an Dinge, denen ich weiter keine Bedeutung beigelegt." Er blieb stehen. „Ganz recht!" rief er liefe. „Da fällt mir die Geschichte

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Haller Lokalanzeiger
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Page 2 of 4
Date: 15.07.1922
Physical description: 4
noch heraus soll, so sprechen Sie doch nur ..." „Mathias, ist der Pastor Günther nicht da gewesen?" „Nein, lieber Herr!" „Aber das ist recht traurig! Aber so sind die guten Freunde . . ." „Ich glaube gehört zu haben, daß der Herr Pastor krank ist." Der Oberförster murmelte einige unverständ liche Worte. Haller Lokal-Anzeiger Die Nrotestversarnntlmrg der Derkrhrsangrstellten gegen die Protcstverlammlmrg am Rathausplatz. (2 . m) Nachdem Gaßebner seine blutrünstige Rede beendet hatte, erklärte

, wenn es unbedingt notwendig für die Existenz der Angestellten ist, Ihr seid ja alle Bürgerssöhne wie wir. (Er wendet sich persönlich an den neben ihm sitzenden Gaßebner.) Sie sind ja auch ein Bauernsohn. Warum sind denn Sie zur Eisenbahn gegangen? Wenn es euch bei Haus und Hof besser gegangen wäre, dann wäret Ihr nicht zur Eisenbahn gegangen. Die Regierung war gewiß von dem Willen erfüllt, endlich Ordnung zu machen. Wir „Höre, Mathias," fuhr er dann fort, „ich könnte auch so plötzlich sterben wie der Doktor

Hagen ... das wäre schrecklich! Der Tod darf mich nicht überraschen . . ." „Er wird Sie auch nicht überraschen," meinte Mathias. „Ach, ich will Vorsorge treffen." „Wenn Sie dies beruhigen kann, so tun Sie es. Aber erschrecken Sie die Frau Oberförsterin nicht." „Schwöre mir. Mathias, daß Du nie ein Wort von dem sagst, was ich Dir eröffne, wenn ich am Leben bleibe ... daß Du aber treulich meinen letzten Willen erfüllen wirst, wenn ich gestorben bin." „Ja, Herr Oberförster," antwortete der Greis

mit bebender Stimme, „das schwöre ich Ihnen bei dem Heile meiner armen Seele!" Die Spannung Bernhardts hatte den höch sten Grad erreicht. Mit beiden Händen die Fen sterbrüstung haltend, lauschte er atemlos auf die Worte, die murmelnd durch den offenen Flügel drangen. Rings war alles still. „Mathias," begann nach einer Pause der Kranke, „Du kennst den eisernen Schrank, in welchem ich die Forstkasse aufbewühre ..." „Ja, Herr!" „In dieser Kasse liegt ein schwarzes Taschen buch. Dieses Taschenbuch enthält

wichtige Papiere . . . Oeffne es nicht, sondern bringe es dem Pastor Günther in Eilsdorf... natürlich wenn ich gestorben bin. Sage ihm, er möge es nach Belieben verwenden... ich hätte bis zu meinem letzten Atemzuge Wort gehalten . . . auch grüße den Pastor." „Aber. Herr Oberförster, wie bekomme ich denn den Schlüssel zu der Kasse?" fragte Mathias. Rr. 28 sind alle gleich notwendig, Bürger, Bauer und Arbeiter und Angestellte. (Starker Bei fall.) Franz Pressien von der deutschen Gewerkschaft protestiert

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Lienzer Nachrichten
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Page 8 of 12
Date: 15.11.1935
Physical description: 12
. — Solcher entstand einem ural ten Luggauer Bauerngefchlechte und war ein großer Wohltäter der Schule und Gemeinde Luggau. Sein Großvater Mathias Solcher, Gründer eines der größten Jndustrieunterneh- mungen der ehemaligen öfterr.-ungar. Monar chie, geb. 1803 in Luggau, ergriff als löjähri- ger Bauernbub den Wanderstab und zog mittellos, jedoch wagemutig in die Welt. In Paffau verdingte es sich als Lehrling bei einem Webermeister und lernte die Baumwoll weberei. 1820 trat er in Wien bei dem Weber meister Thomas

Zegler, ein entfernter Ver wandter, als Geselle ein. Mathias brachte es in seinem Weberhandwerk zu großer Fertig keit und wurde bald die wertvollste Stütze seines Meisters. 1828 richtete er sich selbst eine Weberei ein und mit Dekret vom 5. Februar 1829 wurde er Bürger von Wien und befugter Webermeister. Die fertiggestellten Waren trug er im Verein mit seiner Gattin auf den Rücken zu den Kunden. In den 1830ger Jahren wurde der Betrieb vergrößert, die alten Webftühle durch Webmaschinen ersetzt

. Mathias bediente nun nicht nur einen Baumwollfabrikanten, sondern mehrere ständige Warenhäuser als Abnehmer. Die Aufträge wurden immer zahlreicher. Die Ausbreitung des Absatzes richtete er auf die italienischen Provinzen. Venezien, der Lombardei, Piemont und mit dem Kirchenstaat unterhielt er geschäftliche Beziehungen. 1845 wurde zur Baumwollweberei noch die Sei denknopferzeugung dazugenommen. Die Er eignisse des Jahres 1848 und die Folgen der österr.-ital. Kriege ließen die Geschäfte in Italien stark

zurückgehen. Mathias in seiner Klugheit und Weitblick suchte neue Absatzge biete. Er verschaffte sich in Deutschland eine eben neuelfundene Knopfmafchine, brachte sie nach Wien, verbesserte sie um ein Bedeutendes, nahm 1850 ein Patent darauf und wurde so der erste Maschinenknopffabrikant Oesterreichs. Er konnte infolgedessen dem großen Import von Maschinenknöpfen aus Deutschland und Eng land erfolgreich entgegentreten. 1859 nahm Mathias zur Baumwollweberei und Knopf erzeugung

noch die Mafchinenzwirnerzeuzung dazu und gründete in Harland bei St. Pöl ten eine große Zwirnfabrik. Die große Erwei terung des Geschäftes ließ es Mathias not wendig erscheinen, seine im Geschäft ausgewach senen Söhne zur Mitarbeit heranzuziehen. Vater und 4 Söhne führten ab 1859 ihr Un ternehmen unter dem Titel Mathias Solcher & Söhne A. G., fort. Im Jahre 1863 wurde ein Teil der Weberei- und Knopferzeugung nach Wagftadt (Schlesien) verlegt und dort eine große Fabrik gegründet. In den 1890ger Jahren wurde in Jablunkau in Schlesien

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Tiroler Wastl
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Page 7 of 12
Date: 09.06.1912
Physical description: 12
.) va; deutsche UolR und leine Sailer geledl echter. Von Matthäus I o k s ch. (Fortsetzung.) Die wächste Folge war ein Kampf der beiden Brüder Rudolf II. und Mathias um Böhmen. Es war dies weniger ein Krieg als ein ausgiebiges Morden, Sengen und Schänden zügelloser Horden Rudolfs und Mathias. Am 24. März 1611 zog Mathias mit einem Heere in Prag ein und ließ sich, nachdem Rudolf die Entsagungsakte unterschrieben hatte, wobei er die Feder aus Zorn zerbiß, zum König von Böhmen krönen. Dem deutschen Kaiser Rudolf

. So sah dies Deutsch land vor Ausbruch des 30jährigen Krieges aus. Rudolf II. überlebte zum Glück seine und Deutsch lands Schmach nicht lange. Er starb am 20. Jänner 1612 in seinem Prager Schlosse. Deutschland hatte 36 Jahre so einen Kaiser ausgehalten. An Stelle des blödsinnigen Rudolf wählten die deutschen Kurfür sten fünf Monate später den schwachsinnigen Ma thias zu ihrem Kaiser. Ein solches Volk verdiente wirklich das Los, von dem es bald darnach erreicht wurde. Kaiser Mathias war im Juni 1612

. Es war eine erbärmliche Welt, und der sie beherrschen sollte, war es nicht minder. Sowohl im katholischen wie im protestantischen Lager bestand die größte Zerfah renheit. Beide waren der Tummelplatz höfischer und pfäffischer Kabalen. Beide Lager konspirieren mit dem Auslande und gaben so das eigene Vater land preis. Beiden Lagern war aber Kaiser Ma thias wegen seiner Charakterlosigkeit und Be schränktheit gleich verhaßt. Die Erbitterung wuchs, als Mathias spanische Truppen in die Rheinlande einrücken ließ

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Haller Lokalanzeiger
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Page 1 of 4
Date: 05.08.1922
Physical description: 4
Weer, an geeifert von den Bürgermeistern und den Feuerwehrkommanden, das Unternehmen warm unterstützten. Während die Salinen kapelle in entgegenkommender Weise voll ständig kostenlos beim Speckbacherdenkmal ein Platzkonzert ausführte, war der Stern- Feuilleton. Die Falschmünzer. 29) Roman von August Schräder. Er machte eine Bewegung, als ob er diese Absicht ausführen wollte, sank aber erschöpft in die Kissen zurück. „Lieber Herr" fragte Mathias fast weinend, „wohin wollen Sie denn?" „Frage

nicht!" „Senden Sie mich, ich werde Ihren Befehl treulich ausrichten. Sie wissen ja, daß ich zuver lässig bin." „Ja, ja," murmelte der Kranke, „aber dies mal muß ich selbst gehen. Führe mich, Mathias, führe mich!" „Gestatten Sie mir, daß ich zuvor den Arzt frage." „Der Arzt kommt morgen, dann ist es zu spät." Jetzt zeigte sich Behrnhard. „Ich bin stets in Ihrer Nähe, Herr Ober förster, und muß Ihnen als Arzt verbieten, das Alt zu verlassen. Aber beruhigen Sie sich . . . Alexander hatte sich mit dem Schlage

!" Der Kranke nickte zufrieden mit dem Kopfe. „Nun gehen Sie!" flüsterte er. „Ich werde die Angelegenheit so ruhig als möglich abmachen. Könnte ich Alexander nicht sprechen, so würde mich die Angst verzehren." Der junge Arzt verließ das Zimmer und das Haus und eilte über den Platz der Linde zu. „Mathias, komm' zu mir!" flüsterte dringend der Kranke. „Da bin ich, lieber Herr." „Hole mir das Taschenbuch, das ich Dir vorhin bezeichnet habe. Der Schlüssel zu dem Schranke befindet sich in Deinen Händen

." Der Greis sann einige Augenblicke nach. Dann ging er, öffnete den Schrank und brachte das Verlangte. Der Oberförster empfing zitternd das Portefeuille, das er betrachtete; dann verbarg er es unter der Decke seines Bettes. „Nun ist es gut, Mathias! Zünde noch eine Kerze an, daß es heller im Zimmer wird. Wenn der Fremde eintritt, entfernst Du Dich. Ich will allein sein mit ihm." Die Kerze brannte, das Zimmer war hell, und der Kranke saß aufrecht im Bette. Mit un ruhigen Blicken sah er um sich. Mathias bat

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 08.11.1918
Physical description: 4
sind - du hast da einmal einen Klassenkameraden mitgebracht ^Mathias, glaub' ich — der trägt den Kopf aufrecht, veiß, was er will, und läßt sich gar nicht extra imponieren an dem nimm dir ein Beispiel." , . _ . s Das war nicht alles. Der Lehren waren noco ein Dutzend Ar. Aber nur diese behielt ich. Denn wie ich in den Park >es Staatsrats eintrat, war auch der Mathias eingeladen. 5 stelzte auf mich zu und sagte knapp: „Bin hier fast eden Sonntag — der Staatsrat ist mein Onkel " komm. Der Staatsrat gab

mir die Hand, .sagte, es sei flbade, O meine Eltern nicht gekommen waren, uno nun solle ch vergnügt sein — -Mathias, nimm dich seiner an! -Das tat er. Er zeigte mir den Park, He Schaukel. Ob ich schaukeln dürfe? Er zuckte die Ma- hiasschultern: ^Meinethalben, wenn dir solche Kinderei wch Svaß macht" . Ete machte mir über eine Imlbe Stunbc Spatz. Dann fe? wir an einen Weiher mit einem entzückenSm Boot. ich rudern dürfe? -Meinetwegen, wenn dir solche Was- ^plantscherei Vergnügen macht", sagte er mit hochgezo

- ^nen MaLbiasaugenbrauen. Und ich durfte ihn rudern, Ehrend er aäbnte. .„Dann war ein zahmes Reh hinter einem Zaun, ein FMebstes Reh. Ob ich's betrachten dürfe? Er nickte nach- K mit dem Mathiaskovfe: „Meinetwegen, wenn du W nichts Besseres weißt." Und wieder mutzte ich eme ia/?k Jtunöe lang nichts besseres und konnte m ich n ^t sehen an den großen Rebangen und den zarten B - ivegungen, während der Mathias, mit den Händen in den Hosentaschen, pfeifend um den Zaun ging. Dann gab es Erdbeeren

mit Schlagsahne. Ob er se was Besseres gegessen hätte, fragte ich begeistert den Mathias. Da riß er langsam den Mathiasmund auf und sagte gäh nend: „Gott, man kann doch alle Schlagsahnen, die man schon verzehrt hat, nicht im Kopse haben." - Darauf holte er sich ein dickes Buch Mid las es, wahrend ich im weichen Grase hinter einer bltttenüberschneiten Hecke lag und träumte, träumte... * Ich habe es noch lange Fahre später bekannt: das war mem schönster Tag. Dann bin ich alt geworden und es versanken

nacheinander meine Eltern, der Park, der Staatsrat, der Mathias — nein, den Mathias habe ich gestern in einem Wartesaal wtedergetroffem sehr vor nehm. knavp vorm Staatsrat, glaube ich. Aber er plau derte sehr gütig mb mir, 'denn bis zu seinem Anschttrtzzuge hätte sich ihm sonst die Langweile anzeichlossem Als der Gesprächsstoff auszugehen drohte, sagte rrh: „Weißt du noch, Mathias: der gemeinsame Parknachinittag damals bei deinem Onkel, dem Staatsrat —" . . ia, erinnere mich dunkel. Aber ivrich

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Haller Lokalanzeiger
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Page 1 of 4
Date: 05.06.1926
Physical description: 4
Bürgermeister für die entgegenkommende Ueberlassung des Vortragsraumes, Feuilleton. Aus der gute«, alten Zeit. Eine Plauderei über Häuser und Bewohner von Hall, aus nachge lassenen Schriften mitgeteilt von Dr. Josef Faistenberger. (36. Fortsetzung.) Von den drei Kindern mit Anton Mayr war Johann Baptist Anton Doktor der Theologie und Pfarrer in Schwaz (ff 5. September 1777); er war Besitzer von Aichham und hinterließ eine reichhaltige Bibliothek; der zweite Sohn Mathias Martin Mayr (ff 15. Jänner 1782

) übernahm Haus und Geschäft, er war Bürger meister und erkor sich Maria Walburga Margareta von Wallpach zu Schwanenfeld, Tochter des Salzamtsrates und Berginspektors Johann Christof von Wallpach und der Maria Witting, zur Frau; Maria Ursula Mayrin war mit Johann Josef Stöckl von Herburg, Pfleger der Herrschaft Landegg vermählt. Mathias Martin Mayr, ein sehr behäbiger Herr, hinterließ zwei Töchter: Maria Theresia, die den Ansitz Schönegg übernahm und sich mit Johann Josef de Lama von und zu Büch

senhausen vermählte, hatte fünf Söhne und eine Tochter; Maria Anna Walburga (ff 10. Jänner 1805) erbte Haus und Geschäft und heiratete den Josef Mathias von Wenger (ff 3. Juli 1830). Von den drei Söhnen übernahm Johann Nepomuk (ff 14. Mai 1839) Haus und Geschäft und vermählte sich mit Maria Anna Straub (siehe Nr. 28); Josef verunglückte 1812 durch einen Sturz vom Pferde; Mathias erbte Haus und Geschäft Nr. 56. Von den fünf Kindern des Johann Nepomuk führte der einzige Sohn Josef Johann Rudolf

, war Seilermeister; zum Hause gehörte früher der Waschingergarten, heute dem Gärtner Bickl gehörig. 1831 ging das Haus in den Besitz der Witwe Kramer über; heute ist Leopold Wedl Eigentümer. Nr. 230. Karl-Jägerhaus, ging teils durch Erb schaft, teils durch Kauf an Kals und später an dessen Witwe über. Ebenerdig war ein Modengeschäft unter dem Namen Moserladele bekannt. Heute im Besitze des Alois Neuner. Nr. 231. Köglerhaus, war ein Handlungshaus mit Verkaufsgewölben der Firma Mathias Kögler's sel. Erben

durch viele Jahre und hinterließ eine Tochter Maria, die sich 1807 oder 1808 mit Josef Anton Falger von Reutte verehelichte. 1818 starb die Frau Falger und nun war der Witwer Allein eigentümer. Am 25. Oktober 1823 erwarb Josef Christof Faistenberger Haus und Geschäft; seit 1841 führte er die Firma „Mathias Kögler's fel. Erben", die bis dahin der Schwiegervater Johann Nepomuk von Wenger (siehe Nr. 225, 226) bezw. dessen Vorfahren geführt hatten, weiter. Von den Söhnen wurde die Handlung aufge lassen

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Haller Lokalanzeiger
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Page 2 of 4
Date: 28.01.1922
Physical description: 4
haben. Verteilt euch auf verschiedene Wege . . . nehmt zu Hilfe, wer euch begegnet. Die Hofhunde mögen euch begleiten. Säumt nicht einen Augenblick, es handelt sich vielleicht um das Leben meines Vaters, den das Unwetter im Freien überrascht hat. Er ist nach dem Teile des Forstes geritten, in welchem die Holzhauer beschäftigt sind. Die Domestiken stoben auseinander. Gleich darauf sah man sie dem Eichwalde zueilen; die Hunde sprangen ihnen Raffend voran. Ein alter Forstgehilfe, Mathias, der im Dienste grau

gespro chen, hatte sie Hut und Mantel genommen. „Wohin, Albertine?" fragte die bebende Mutter. „Ich werde bald zurückgekehrt sein." „Soll ich denn allein bleiben?" „Mathias leistet dir Gesellschaft. Der Weg zum Dorf ist nicht weit". „Was hast du in dem Dorfe zu schaffen?" „Wir wollen auf jeden Fall vorbereitet sein." Frau Dorothee und Mathias blieben allein. „Das war ein gräßliches Wetter!" meinte der alte Forstgehilfe. „Seit Menschengedenken ist unsere Gegend von einem solchen Gewitter

beÜagen können. Wenn sie es nicht zu arg machen, läßt er sie laufen. Ein anderer würde die Burschen stets mit blutigen Köpfen heimschicken. Nein, nein, der Herr Oberförster hat keine Feinde, die chm auflauern; das weiß ich, der uh die Leute in der Umgebung genau kenne." „Wenn nur der alte Blume nicht wäre!" „Der Sttolch kann sich wahrlich nicht be- Ragen!" rief Mathias. „Er ist vor acht Tagen in Freiheit gesetzt." Zur höchsten Verwunderung aller Leute, die ihn kennen. Sonst verfährt das Gericht

kein Leid an; es wäre auch unklug von ihm. Eine Hand, die so oft gibt, stößt man nicht zurück. Blume ist zu eigen nützig, er wird im Gegenteil über seinen Wohl« tötet wachen." Die Worte des greisen Forstmaunes ver mochten nicht die ängstliche Frau zu beruhigen, die aus einem Zimmer in das andere ging. Bald sah sie aus diesem, bald aus jenem Fenster. Mathias beschäftigte sich damit, den Hagel und die Glasscherben zu beseittgev. (Fortsetzung folgt.)

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Haller Lokalanzeiger
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Page 2 of 4
Date: 04.08.1923
Physical description: 4
, Mappen, Schiefertafeln, Griffel/ Schwamm, Hefte, §eöern, Bleistifte, Keüerpknale einkaufen! Reiche Auswahl im Papier- unö Schreibwaren-Magazin §erö. Felenka, hall, Eugenstraße 12. Billigste Preise! dem Arzte aus. Ich fragte Mathias, ob er meinem Vater einen Brief übergeben habe. Der Alte schwur hoch und teuer, daß er von einem Briefe nichts wisse. Zu Verhandlungen blieb uns keine Zeit. Wir legten so gut als möglich einen neuen Verband an. Unter unfern Bemühungen schlug mein Vater die Augen

auf. Er verlangte nach seinem Freunde, dem Herrn Pfarrer. Mathias ließ anspannen und fuhr davon. Bis zu der Ankunft des Arztes hat mein armer Vater kein Wort gesprochen." Der Pfarrer sah sich im Zimmer um. Frau Dorothee saß still weinend auf einem Stuhle. Mathias, eine Karaffe mit frischem Wasser tragend, ging vorüber in das Krankenzimmer. Die betrübten Mienen des Alten verriethen, ,daß es dort nicht gut stand. „Albertine," fragte der Pfarrer, „wo ist der Brief, den Sie aus der Hand des Kranken genommen

! Sie haben perfid gehandelt; jetzt mögen Sie wissen, daß die englischen Banknoten falsch sind. Die echten, die Sie ausgegeben, befinden sich in guten Händen. Alexander." Der Pfarrer war keines Wortes, keiner Bewegung mächtig. „Können Sie das Rätsel lösen?" fragte j Albertine. Der Greis schüttelte traurig mit dem ' Kopfe. „Lassen Sie mir diesen Brief!" stammelte er nach einer Pause. „Rufen Sie Mathias." Mathias kam. „Wissen Sie um diesen Brief?" „Rein, Herr Pastor, so wahr mir Gott in meinem letzten Stündlein

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 29.08.1891
Physical description: 8
mit ihnen; aber sie herauslassen, das könnte mir fehlen! Mathias war außer sich; Grimbot sprach mit vollkommener Ruhe, wie ein Mann, der sich seiner Verantwortlichkeit bewußt ist. Er war von mittlerem Wüchse, vierschrötig, mit Händen wie Gorilla. Seine schwarzen Augen funkelten. Ein Schauer überlief Herrn Mathias. Dieser Mann war ein Wahnsinniger. Ja, das war er, er litt an Visionen. Er glaubte, sein Friedhof sei von Geistern bevölkert; er lebte in einer phantastischen Welt, welche ihm seine Phantasie eines Trunkenboldes

vorspiegelte. Herr Mathias verlegte sich aufs Versprechen, auf's Lokales und Provinziales. Imst. Beim hiesigen Landcsschützen-Bataillon sind am Montag 18 nichtaktive Herren Offiziere und über 500 Mann zur vierwöchentlichen Waffenübung eingerückt. Das Bataillon wird bis zum 8. Sep- tember hier seine Waffenübungen machen, sodann nach Kufstein zu den Uebungen der Landesschützen- Halbbrigade abrücken, an denen die 3 nordtirolischen Bataillone tbeilnehmen. Am 19. September soll das hiesige III. Bataillon

für einen Todten halten? Da schlug eS plötzlich ein Uhr! — Genug, rief Grimbot mit rauher Stimme, die Zeit ist um, Du mußt heimgehen! — Heimgehen, wohin denn? — In Deine Gruft, dritte Sektion Nr. 12, an der Ecke! — Jn's Grab? Niemals! — Du willst nicht? Eins, Zwei, Drei! Mathias sah die riesigen Hände des Wächters sich erheben. Furcht und Verzweiflung übermannten ihn; er suchte einen Ausweg. Es war einer da: die Thüre, vor welcher Grimbot drohend stand. Er stürzte sich, laut um Hilfe rufend, auf ihn. Da legte

sich die knochige Hand des Wächters um seine Kehle; Mathias suchte sich zur Erde fallen zu lassen und sich durch eine krampfhafte Anstrengung zu befreien; allein die seinen Hals umspannende eiserne Hand schloß sich fester. Ein dumpfes Stöhnen, ein Zucken, — dann war Alles still. Grimbot warf den Körper aus seine Schulter und trug ihn mit seinem würdigen nnd langsamen Schritte eines treuen Wächters bis zur Kapelle, warf ihn in die Krypta hinab, stieß mit einem Fußtritte die Grabplatte über die Oeffnung

, verschloß das Gitter und setzte seinen Rundgang zwischen den Gräbern fort, indem er zwischen den Zähnen murmelte: — Hat man jemals so etwas gehört? Will der gar hinausgehen! Und ich hätte darüber meine Stelle verlieren können . . . So kam es, daß die Witwe des Herrn Mathias den Gegenstand ihrer Liebe bald heirathen konnte. Aus dem Französischen von Lermina. Ickirsch, 26. August. Sonntag den 30. d. M. findet bei günstiger Witterung auf dem hiesigen Schießstande anläßlich der silbernen Hochzeitsfeier

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Der Bote für Tirol
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Page 11 of 26
Date: 30.07.1846
Physical description: 26
, der Pfarrort Marchtrenk lieglauf einige Klafter nahe. Kobingerbach. I. Hier beginnt das Fischerrecht des AerarS bei der im Be zirke Stadt WelS, Pfarre Vorstadt Wels, liegenden Schwar- zemühle des Mathias Wtöger, Haus-Nr. 41, Herrschaft Frei ling, mißt von da bis zur Gränze des Bezirkes Burg Wels 19 Klafter Längenmaß. Auf dieser Strecke wird der Bach begränzt: rechts Parzelle Nr. 1d62 und 1566. 2 Wiesen des obigen Matvias Stöger, Nr. 41, in Schaaswiesen, Herrschaft Freiling ; links Parzelle Nr. 1553

links: Parzelle Nr 1355. Niederwald des Johann Slöger wie ohen. Parzelle Nr« 1352. Wiese VeS Johfinn wtoger wie oben. III. Von der GrieS- zur Kothmühle vtö Mathias Lcithen- kummer, »r. 63, ta «chaafwies-u, Harsch«,st exswpt« Amt Nnefltug, 216 Klafter Längenmaß. Gränzen recht» : Parzell» Nr. 3235. Gemeinde-Fahrtweg. Parzelle Nr. 1323. Wiese de« «othmüllers Mathias Leith-n- kummer. Parzelle Rr. 1S2S. Z>-tto. Parzell- Sie. 1217. Detto. . Gränzen links: Parzelle Nr. 1363. Wiese d-ö Grieömul- lerS Johann

Stöger wie oben. Parzelle Nr. 1323. Wiese des KothmüllerS Mathias Lelthenkummer. Parzelle Nr. 1322. Garten des detto. . . IV. Von d,r Kothmühle bis zur Obermühle d,S Andra Sandmaier in Au, Nr. 22, Pfarre Marchtrenk, Herrschaft Steyregg, 626 Klafter Längenmaß. Gränzen rechts: Parzelle Nr. 1363. Wiese dieses Andra Sandmaier. Parzelle Nr. 1367. Detto. Parzelle Nr. 1314. Niederwald detto. Parzelle Nr. 1366. Wiese detto. Parzelle Nr. 1365. Detto. Parzelle Nr. 1224. Wiese des Mathias Hudmer, Bauer

, Nr. 15 zu Au, Herrschaft Ruefling. Par zelle Nr. 3279. Feldweg des AumüllerS zu Au. Parzelle Nr. 1266. Au des Aumüllers Anvrä Stögmüller, Herrschast KremSmünster. Parzelle Nr. 1267. Derto. Parzelle Nr. 1265. Wiese detto. Parzelle Nr. 11LS. Wiese des Obermül- lerS Andrä Sandmayer. Parzell» Nr. 1137. Hutweide detto. Parzelle Nr. 33. Wiese detto. Gränzen links.' Parzelle Nr. 1313. Wiese des Kothmül- lers Mathias Leithenkummer wie vor. Parzelle Nr. 1319. Acker detto. Parzelle Nr. 1213. Wiese des Mathias Hub- mer, Bauer

, Nr. 15 zu Au, Herrschast Ruefling. Parzelle Nr. 1223. Au des Kothmüllers Mathias Leilhenkummerwie vor. Parzelle Nr. 1221. Acker des Mathias Hubmer, Bauer, Nr. 15 zu Au. Parzelle 1213. Wiese des AumüllerS Anvrä Stögmüller, Herrschaft Kremsmünster. Parzelle Nr. 1212. Wiese des Georg Bergmann, Wirth in Marchtrenk, Nr. 34, Herrschaft Steyregg. Parzelle Nr. 1133. Wiese des Mathias , Hubmer zu Au Nr. 15. Parzelle Nr. 1266. Teich detto. Parzelle Nr. 1261. Hutweide zum Gotteshause Marchtrenk. Parzelle Nr. 1264. Hutweide

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Haller Lokalanzeiger
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Page 1 of 4
Date: 04.08.1923
Physical description: 4
, wenn wir diesen Zwischenfall beseitigt haben, der, so Gott will, ohne ernst- "che Folgen bleiben wird." Bernhard Hagen eilte aus dem Zimmer, vecheg sein Pferd und sprengte davon. Der Pastor Günther war so erschreckt, daß Auicht wußte, was er tat. Mit Hilfe der Irischäfterin zog er seinen Oberrock an. Mat- Ms setzte ihm den Hut auf den Kopf und I? 3 tf) m den Rohrstock in die Hand. Beide Mtten über den Kirchhof dem Iagdwagen *' der an dem offenen Gitter hielt. Nachdem Mathias den alten Herrn in den Sitz gehoben, schwang

Mann!" jammerte die Gattin. „Wer hätte das gedacht!" „Vertrauen Sie auf Gott, er wird es wohl machen!" Albertine küßte ihrem Seelsorger die Hand. Sie war wunderbar gefaßt, weinte nicht mehr und zeigte nur durch tiefen Ernst ihre Trauer an. Auf Befragen des Pfarrers erzählte sie: „Wir saßen im Zimmer, erfreut über den glücklichen Fortgang der Genesung meines Vaters. Mathias, der treue Wächter, hatte uns soeben benachrichtigt, daß der Kranke in einem ruhigen Schlummer liege. Ich schickte den Alten

aus, wie ich sie von ihm nie gehört, und riß die Binde von seinem Kopfe, in gräßlichen Tönen rufend: „Ich will nicht mehr leben, ich kann nicht mehr leben!" „Der Anblick, der sich mir bot, raubte mir fast die Besinnung. Das Blut rann in Strömen über das Gesicht des Kranken. Er zerfleischte die Wunde und sank wie tot in das Bett zurück. Ich rief um Hilfe. Mathias, die Domestiken kamen. Auf ihre dringenden Fragen antwortete ich, daß der Kranke ein starkes Delirium habe. Dann sandte ich Boten nach

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Tiroler Sonntagsbote
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Page 1 of 8
Date: 10.02.1889
Physical description: 8
Zeit wieder ein Kronprinz, der in die Kaisergruft seinen Einzug gehalten. Der letzte Kronprinz, der dort bestattet wurde, war der Sohn Karl's VI., Erzherzog Leo pold, mit dem 1716 der Mannesstamm der Habs burger ausstarb .... Kaiserin Anna, die Gemahlin des Kaisers Mathias, war es, welche den Grundstein zur Ka puzinerkirche und zugleich zur Herrschergruft gelegt. Schon zu Begitin des 18. Jahrhunderts erwies sich stdoch die Gruft zu klein und Kaiser Leopold I. ließ sie daher 1701 erweitern

alles Irdischen. Seit Kaiser Mathias und seiner Gemahlin Anna ruheil vom Jahre 1632 an fast alle seither verstorbenen Mitglieder des Hauses Habsbnrg bei den Kapuzinern in Wien. Nur in einige» Fällen geschah eine Ausnahme. Kaiser Fer dinand II. zog es vor, an der Seite seiner Gattin Anna im prächtigen Mausoleum zu Graz bestattet zu werden, die zweite Gattin des Kaisers Leopold l. ließ sich im Ordensgewandc der Dominikanerinnen bei den Dominikanern beisetzen. Die Kaiserin Amalie liegt bei den Salesianeriuuen

i» Wien begraben. Erzherzog Rainer wurde bekanntlich in der Pfarr kirche zu Bozen zur ewigen Ruhe bestattet. Die Kaisergruft hat bisher eilf Kaiser ausgenommen, und zwar: Mathias, Ferdinand, Leopold I., Joses I., Karl VI., Franz I., Josef II., Leopold II., Franz II., Ferdinand I. und Kaiser Max von Mexiko; ferner fünfzehn Kaiserinnen: Anna, Karolina Augusta, Eleonora, Eleonora Magdalena, Elisabeth Christina, Margaretha Theresia, Maria Anna (1646), Maria Anna (1884), Maria Josefa, Maria Leo poldine

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