nicht nehmen, ihr Glück, das sie in der Heimat nicht finden konnten, in der neuen Welt, welche ihnen in den verlockendsten Farben be schrieben wird, zu suchen. Aus dem Gerichtssaale. Innsbruck, 19. December. Unter dem Vorsitze des k. k. LandeSgerichtSpräsi- denten Hofrath Dr. Ed. Ferrari fand heute 9 Uhr vormittags vor dem hiesigen Schwurgerichtshofe die Hauptverhandlung wider Johann Martini, 16 Jahre alt, Bäckerlehrling aus Revd, Bezirk CleS, wegen des Verbrechens des Todtschlages statt. Diese Anklage
. ihn zu tödten, aber in anderer feindseliger Ab sicht beigebracht zu haben, ist Martini angeklagt. Der selbe ist auch der That im wesentlichen geständig. Nach Schluss stellte der Vertheidiger Dr. Walter den Antrag auf Stellung einer Zusatzfrage an die Geschwornen, dahin gehend, ob Martini sich im Mo mente der Ausführung der That auck» der Folgen der selben bewusSt gewesen sei. Dieser Antrag wird jedoch selten« des Gerichtshofes abgelehnt. Hierauf begrün det der k. k. SlaatSanwalt Dr. Pegger die Anklage
. Der Vertheidiger Dr. Walter plaidiert auf Freispruch und führt aus, dass Martini als Jaliener und ge reizt, die That in Nothwehr und unbewusst begangen, denn derselbe habe unmöglich im Momente der That an die Folgen derselben denken können, weshalb auch nicht die böse Absicht im Sinne der Anklage und des Gesetzes vorhanden sei. Die Geschwornen (Obmann Herr Joh. Theurl, Bäckermeister in Innsbruck), verneinen die Scbuldfrage mit 7 gegen 5 Stimmen, weshalb der Gerichtshof den Angeklagten freispricht