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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 8 of 14
Date: 03.02.1901
Physical description: 14
lichster Weise den Kaufes ihres Bildes uLb die Damen Martini dazu em. Weybrecht sagt freundlich sein Er scheinen zu, Helma meint ausweichend : „Wir wollen sehen." Edith empfiehlt sich nun — von Weybrecht wie von einem lieben, alten Bekannten — und dreser macht mit Frau von Martini und ihrer Tochter noch einen Rundgang durch die Räume. „Wo ist das Bild von Fräulein Sünden?" fragt Frau von Martini. „Ich bin gespannt, es zu sehen." Weybrecht führt sie sogleich zu seinem nunmehrigen Eigenthum

, dann richtet sie sich hastig wieder auf. „Ich danke Ihnen es ist nichts — die dicke Luft hier . . . „So lassen Sie uns gehen." Schweigend treten sie den Heimweg an; Frau von Martini in s we:er Sorge um ihr Kind, dessen Fühlen sie wohl erräth; Helma bleich und gedrückt. Weybrecht allein ist froh bewegt von den genußreichen letzten Stunden, auch ist sein Herz von einem ganz schwachen Strahl neuer Hoffnungen erfüllt. * * * „Höre Edith, es ist höchste Zeit, an die Wahl Deines Kostümes für den Künstlerinnenball

Helma's Mutter, j Edith hat für ihre Angehörigen und die kürzlich einge ladenen Gäste: die Damen Martini, Herrn Weybrecht und Wiktor von Egern die betreffende Loge reierviren lassen, ahnungslos, daß zwischen Martini's und Egern ein ver wandtschaftliches Berhältniß bestehe, ahnungslos, daß sie in Helma eine Rivalin habe. Frau Sanden hätte sich zwar lieber in anderer Ge sellschaft befunden, als in der dieser rumgen alten Dame; aber sie tröstet sich mit dem Gedanken, daß ja später auch die Herren kämen

. Der hübsche junge Ingenieur, der immer so ritterlich gegen sie war, und Edlths neuer Be kannter, Weybrecht. Mit dem ihr eigenen geringen Taktgefühl verräth sie zur einstweiligen Unterhaltung ihrer Nachbarin, daß ihre Tochter in einem sehr kostbaren Kostüm erscheine, daß schon der dazu gehörige Hut mit den wallenden weißen Strauß federn allein so viel werth sei, als der ganze Anzug manch anderer Dame. Etwas bange denkt Frau von Martini an Helma's einfaches Undinen-Gewand; ob sich ihr Kind am Ende recht

auf die [ königliche Erscheinung, die eben den Saal betreten hat und! mit einem allgemeinen „Ah!" der Bewunderung empfangen wird. Ein Herr mit weißem Haar und Bart in einem j wallenden Gewand aus Silberbrokat tritt aus sie zu. „Weybrecht! Als Kühleborn!" ruft Frau von Mar- tini fast laut und beugt sich strahlenden Auges über die - Brüstung. „Das ist Herr Weybrecht?" fragt ihre Nachbarin interessirt, und Frau von Martini nickt lebhaft. »Ja — und sehen Sie dorr, der junge Spanier, das ist mein Nesse, Wiktor

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 8 of 14
Date: 06.01.1901
Physical description: 14
meiner Vaterstadt niederlassen und von de" Strapazen erholen." „Und wie früher einen recht regen Be- lehr mit Ihren alten Freunden pflegen," bittet Frau von Martini herzlich. „Freilich," setzt sie traurig hinzu, „können wir Ihnen nicht mehr das bieten, was Sie früher im Hause Martini fanden — es gibt keine Feste, *eme Soupers, keine „jours fixes“ mehr bei uns — unsere Verhältnisse haben sich sehr, sehr geändert." Die Augen des Besuchers überfliegen unwillkürlich die Einrichtung des kleinen

ihr mit einem bedeutsamen Blick zu: „Sprich nicht zu viel, Mama!" „Das arme Kind," seufzt Frau v. Martini, als Helma das Zimmer verlassen hatte; „sie kann's nicht hören, wenn ich von unserem Unglück spreche, und ihr unseliger Stolz läßt sie jedem teilnehmenden Wort aus dem Wege gehen. Aber, kommen Sie, mein Freund, setzen Sie sich wieder und hören Sie mir zu. Wie Sie wissen, war mein Mann ein Pflegekind des reichen Rentiers Northmann. Seine Eltern waren früh gestorben und halten den Knaben mittellos zurückgelassen

, die Sie noch abzuzahlen haben?" „Für unsere jetzigen Verhältnisse ist sie groß — etwa 3000 Mark!" Weybrecht geht einige Male im Zimmer auf und ab, er müht sich sichtlich, eine passende Form zu finden für das, was er Frau von Martini zu sagen wünscht. „Gnädige Frau," beginnt er endlich stockend, „Sie wissen, für wie viel Freundschaft und Güte ich Ihrem seligen Herrn Gemahl und Ihnen Dank schuldig bin. Wenn Sie mir gestatten wollten, meiner Dankbarkeit Ausdruck zu verleihen, indem ich die genannte Summe " „Nein, nein

— o, das geht nicht, das wollte ich nicht," ruft Frau von Martini ganz erschrocken. „Gnädige Frau," bittet er mit treuherzigem Blick, „es ist für mich doch kein Opfer — ich bin vermögend . .. Sie können mir die Summe ja in kleinen jährlichen Raten zurückgeben —" „Nein, nein," wehrt sie hastig ab, „niemals. Und was glauben Sie, daß Helma dazu sagen würde!" Wieder schweift Weybrechts Blick hinüber zu der kleinen Photographie und bleibt sinnend darauf haften. „Vielleicht gestattet sie mir's

doch — ist es ihr an genehmer, mich zum Gläubiger zu haben als eine Anzahl Kaufleute. Geben Sie mir vor allem Ihre Einwilligung, es ist ja eine so kleine Gefälligkeit " Sie blickt feuchten Auges zu ihm auf. „Sie sind der großherzige Sohn Ihres edlen Vaters — um unserer langjährigen Freundschaft willen — ja denn! Aber Helma—" „O, mit ihr will ich schon fertig werden und — sie kann mir vielleicht einmal einen Gegendienst leisten," ruft er mit so schelmischer Betonung, daß ihm Frau von Martini fragend in die Augen schaut

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Page 8 of 14
Date: 27.01.1901
Physical description: 14
Entfernung von ihm sitzt. „Hol' mich der Teufel, das ist doch Weybrecht," murmelt er, und in demselben Augenblick ruft Steiner ihm zu: „Dort drüben sitzen die Damen Martini — ah, Sie haben sie schon bemerkt." „Wahrhaftig, die Damen, die da bei Weybrecht sitzen, sind Tante und Helma. Na, das fehlte mir noch, der siebengescheidte Bursche, der mich damals schön immer schulmeistern wollte" — denkt Viktor. Laut sagt er: „Ich werde die nächste Pause benützen, sie zu begrüßen. Aber, sehen

! Jedem andern will ich sie gönnen, wenn es sein muß — nur gerade ihm nicht! Ein Zauberkünstler, ein halbes Dutzend „rumänische" Sängerinnen, die Rumänien ihr Lebtag nicht gesehen haben, und ein Humorist haben den zweiten Theil des Programms abgespielt, und es ist wieder Pause. Mit innerem Widerstreben schickt sich Viktor an, Tante und Cousine zu begrüßen. Helma streckt ihm erröthend und freudig überrascht die Hand entgegen, Frau von Martini ruft lächelnd: „Nichtwahr, Du bist erstaunt, uns hierzu finden?" Dann stellt

sie vor: „Frau Regierungsrath Weybrecht, ihr Neffe, den Du noch kennen wirft — ja? Er ist's, der uns aus unserer Zurückgezogenheit herauslockte. Er meint, es sei nicht gut, sich so zu vergraben, man sei sich auch ein bis. chen Erholung schuldig." Viktor hat sich, als Frau von Martini Weybrechts erwähnte, nur leicht gegen diesen verneigt, nun sagt er in unverkennbar spöttischem Tone zu ihm: „Es ist sehr dankens- werth, daß Sie sich so um das Wohl und Wehe der Damen interessiren, aber ob das Variötstheater

gerade die ge eignetste Art der Zerstreuung ist . . ." „O, ich bereue eS nicht, Herrn Weybrechts Einladung gefolgt zu sein," unterbricht ihn Frau von Martini hastig, „es gefällt mir, und ich sehe auch andere, sehr respektable Familien hier." „Haben Sie keine Sorge, Herr Ingenieur," nimmt Weybrecht in seiner ruhigen Weise das Wort, „daß ich Damen, die ich so hoch achte, wie Frau und Fräulein von Martini, in eine Gesellschaft führe, die ihrer nicht würdig ist." Viktor beißt sich ärgerlich

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Page 8 of 14
Date: 20.01.1901
Physical description: 14
er, zu Helma gewendet, fort: „Ich konnte aber auch nicht erwarten, daß Sie mich so falsch — so kränkend falsch beurtheilen würden." Sie senkt das Köpfchen tief auf die Brust, das schmerz liche Beben in seiner Stimme thut ihr im Innersten weh. Und sie bereut noch mehr, ihm so schroff und ungerecht begegnet zu sein, als er grollend fortfährt: „Sie hätten mir auch auf andere Weise zu verstehen geben können, daß mein Werben um Sie aussichtslos sei." Frau von Martini legt beschwichtigend ihre Hand

, daß ihn Helmas Benehmen verletzt? Mag die Undankbare bei ihrem Trotz beharren — sie soll nicht mehr den Triumph haben, ihn leiden zu sehen. In kühlem, geschäftsmäßigem Tone bittet er Frau von Martini, neben ihm am Tische Platz zu nehmen, ent nimmt alsdann seiner Brieftasche verschiedene Papiere und sagt: „Da Ihr Fräulein Tochter mft unserem Plane nicht einverstanden ist, so bleibt uns nichts übrig, als allein ans Rechnen zu gehen. Ich händige Ihnen hier die Summe von 3000 Mark aus. Sie unterschreiben dafür

wie bisher; wo bliebe da der Nutzen für Sie, den ich im Auge habe? War es nicht ntfcine Absicht, Ihnen durch mein Anerbieten zu einem angenehmeren und sorgenfreieren Dasein zu ver helfen?" „Ich werde keine dreißig Jahre mehr leben ..." „Das wollen wir nicht hoffen; übrigens ginge im Falle Ihres Todes die Zah lungspflicht auf Ihre Erben über." Mit einem traurigen Blick auf die unbeweglich vor dem Schreibtisch stehende Helma greift Frau von Martini nach dem Schuldscheine, unterschreibt ihn und nimmt

dann die Bankbillete dafür in Empfang. Dann faßt sie Wey brechts Hände und flüstert bewegt: „Wenn ich nur wüßte, wie ich Ihnen danken soll?" „Versuchen Sie zu glauben, daß ich uneigennützig gehandelt habe das wird mein schönster Dank sein," sagte er ernst. Dann griff er nach Hut und Stock, um sich zu verabschieden. „Sie kommen bald wieder?" fragte die alte Frau ängstlich besorgt. „Gewiß —warum nicht?" entgegnet er ruhig, schüttelt ihr herzlich die Hand, verbeugt sich stumm vor Helma und geht. Frau von Martini

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Page 8 of 14
Date: 17.02.1901
Physical description: 14
sich seufzend in den Willen der Tochter. — Mitternacht ist kaum vorüber, als sich auch die Damen Martini und Hermann Weybrecht anschicken, das Fest zu verlassen. Frau von Martini fühlt sich todtmüde und sehr angegriffen, sie ist das aufregende gesellschaftliche Treiben eben längst nicht mehr gewöhnt. Weybrecht, der seiner tiefen Verstimmung nicht Herr werden kann, sehnt sich ebenfalls nach Ruhe. Helma hatte noch ein Viertelstündchen bleiben wollen — ans ihrer Karte steht Viktors Name neben der Tour

, die gleich beginnen wird. Aber Weybrecht hat sie an der offenen Thür des Spielzimmers vorübergesührt — ein Blick zeigt ihr Viktor mit vom Trinken gerötheten Gesicht, seine Augen haften mit sieberischem Glanz auf den Karten, die er in der Hand hält. Sie sieht wohl, daß er den Tanz und sie vergessen hat und läßt sich willig von Weybrecht den Mantel umlegen. Und nun sitzen die Drei schweigend nebeneinander im Wagen. Frau von Martini ist eiugenickt, Weybrecht starrt regungslos vor sich nieder. Helma horcht

zu sein." „Hm, v. Egern hätte sich eigentlich Kugel durchs Hirn sagen müssen; Flucht ist nicht gerade ehrenvoller Ab schluß. Dauert mich aber, der arme Junge, war er nicht eigentlich halb und halb mit der kleinen Martini verlobt?" „Ja, eigentlich schon, hätte sie aber doch nie heirathen können, ist arm wie eine Kirchenmaus." „Die halbe Million der schönen Edith wäre ihm wohl nicht unangenehm gewesen." „Nach der hat schon mancher geschielt," lacht der Ritt meister, und Scharst beißt sich ärgerlich aus die Lippen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 13.04.1907
Physical description: 8
und ihre Strahlen beleuchteten die Waitzfelderalm als — ein Schneefeld. Dieser Fluch lastet heute noch. Die Gesetze der Rechtlichkeit lassen sich nicht ungestraft über treten, weder für den Himmel, noch ans der Erde. Am Vorabend vor Martini geht der Bauer, die Bäurin oder der Melcher im Brixentale nach beendigter Mahlzeit in die Höfe hinaus. Er schaut nach, ob alles in Ordnung ist, besprengt sämtliche Vieher mit Weihwasser und versperrt ängstlich die Türen . . . Die Bäurin vergißt auch ihre Hennen

am 15. Mai sagen können. Nach der gegenwärtigen Situation zu schließen, wo sogar konservative Kandidaten die Partei verlassen wie Ratten das sinkende Schiff, dürfte diese ebenso alte wie reaktionäre Partei am 14. Mai abends hübsch am Boden liegen. Am Vorabend vor Martini also zieht der Albara — das sind eben die Seelen der unglück seligen Bewohner der einstigen herrlichen Waitz felderalm — von Waitzfeld aus in Gestalt von schwarzen Kühen über alle Höhen und Täler des ganzen Brixentales, Unheil stiftend

dort, wo leichtsinnige Menschen sind . . . Aus der Lempabichlalm übernachtete einst ein Jaga am Martini-Feierabend. Er lag auf der „Hoß" oben auf dem Heu. Er war einer von jenen „herrischen Jagern", die oftmals aus ihren Stutzen erst denken, wenn's zum Schießen is und dann die unangenehme - Wahrnehmung inachen, daß er zu Hause hängt — und noch öfter fehlen — wie gesagt, er war einer von jenen. Er war sehr religiös gesinnt, da kam er auf den Einfall, eilten geweihten Schuß zu laden. Der Mann war schoit beiin

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