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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 13 of 16
Date: 26.02.1938
Physical description: 16
, die zur Verwirklichung dieser Absichten- sehr bald in Angriff genommen werden müssen? Die Arbeiten sauf der österreichischen Donaustrecke Vor allem ist es notwendig, auf der österreichischen Do- naUstrecke zwei ganz dringende Arbeiten zuerst in Angriff zu nehmen. Zunächst muß die Durchfahrt durch den Mei ner -Strudel reguliert werden. Dort ist gegenwärtig die Strecke nur eingeleisig zu befahren, was die Einrichtung eines potenzierten Signaldienstes notwendig macht. Aehn- 3anga Von Klaus Klaussen Mario saß

in der Tienda von Monteria und Fühlte Geldstücke. Dann schaufelte er das Geld mit der hohlen Hand wieder zusammen, füllte es in einen Beutel und ver steckte dies unter dem Hemd an der Brust. „Vierundsechzig Pesos!" murmelt er vor sich hin. »Und für Zanga muß ich hundert geben . . Er qualmte ganz gewaltig an feiner Pfeife und machte hin und wieder bedächtig einen Schluck aus feinem Wein glas. Tenn die ganze Angelegenheit war nicht einfach, um so mehr, als sie Mario toternst nahm: Zanga mußte er besitzen

, das war einmal eine ganz klare Sache, an der lnan nichts ändern konnte. Zanga war das schönste Mäd chen won Monteria und ihr Vater, dieser alte und zahn- arme Keifer, dieser geizige Kio, verlangte hundert Pesos. Nun hatte Mario bereits' ein ganzes Jahr in! den Wäl- 'dern von Monteria gearbeitet. Von Sonnenaufgang bis zur einbrechenden Nacht. Bäume fällen — das war seine Arbeit. „Ich brauch»? eine Hose", sagte- Mario. Doch er kaufte keine, denn er dachte an Zanga. „Ich werde ein Glas Wein trinken . . Doch er trank

keinen, denn er dachte an Zanga. Und so kam Pesos auf Pesos! bis nach einem Jahre eiernndsechzig beisammen waren. Eben hatte er sie gezählt. „Es ist zu wenig. Dieser Kio ist unerbittlich, dieser alte Hund ist nicht zu erweichen. Er verkauft Zanga wie -eine Kuh. Und ein Wucherer ist er obendrein", fluchte Mario und trank noch ein Glas Wein. Denn heute war es schließlich schon egal . . . Und so arbeitete Mario noch ein Jahr. Wieder von Sonnenaufgang bis zur einbrechenden Nacht. Bäume sielen von feiner Hand

fen hinter Bridapest nicht zurückbkbeiben, dessen Da na Pha sen Ungarn durch die Erklärung zum Zollsreihafen eine Bedeu tung geben, will, wie sie sonst nur ein Seehafen besitzt. hatten feine Luchsaugen entdeckt, wo dieser Vaumriese am schfwächsten war; die Axthiebe gruben sich in die Rinde, dann ins Holz. Wenige Stunden später ging ein don nerndes Krachen durch den Wald; jetzt wußten alle, daß Mario wieder einen Riesen zu Fall gebracht hatte. Da schrie Mario 'dann immer einen Namen in den Wald

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 2 of 6
Date: 05.05.1928
Physical description: 6
weg: „Da war also dieser talentlose Mario! Beste Familie, alles eigentlich, bis auf ihn selbst in allerschvnster Ordnung. Der jüngere Bruder, Gabriele, hatte schon als Volontär — na, Eie wissen ja, es war eben die Zeit der Herren Lehrlinge, Volontäre und anderer Lausbuben —. der Gabriele hatte also mit weniger Verstand als Erfolg gekauft und verkauft und war längst Direktor irgend eines Bankinstitutes. Umberto, der ältere Bruder, war minder begabt. Immerhin, er tanzte mit so viel stoischem Gleichmut und so vollendeter blasierter

Ele ganz, daß die Tochter seines Ehefs einfach erklärte, ohne ihn nicht leben zu können. Auch seine Karriere war folglicv gesichert. Was aber die Schwester, die Angelica, anbelangt, so hatte sie schon als Backfisch einen Augenaufschlag, meine Herren, einen Aufschlag, einen Blick so von unten herauf der ihr ohne weiteres die Wege zum Glück öffnete. Nur eben der Mario, der galt bei der Familie und bei allen Freunden der Famile als talentlos, absolut hoffnungs los ohne Talent. Es war ein Kreuz

durch diese Tölpe leien auf ihn aufmerksam, witterte eine gewaltige Begabung, engagierte ihn und träumte bereits davon, einen neuen Aller - weltsreißer entdeckt zu haben. Nein, wärde das aber auch auf der Leinwand wirken, wenn Mario so die Tassen um warf den Leuten auf die Fähe trat und sich auch sonst an genehm erwies. Aber kaum stand der Mensch vor der Blende, da benahm er sich tadellos, korrekt, geschickt. Einfach nicht zu sagen! Nach dem der Filmgewaltige einige hundert Meter Bond vergeblich verkurbelt

hatte, warf er den Mario in heller Mut zum Ate lier hinaus und die Treppe hinunter. Wenn nun der Kerl wenigstens gefallen wäre und sich ein Bein gebrochen hätte. Immerhin eine kleine, nette Lebensren te, mit der man auskommt, hätte sich ergeben. Nichts davon! Er fällt nicht, er bricht sich nichts. Dafür rennt er die Prima donna, die gerade die Treppe heraufkommt, um — und die, die rutscht hin und renkt sich den Arm aus. „Kitzbüheler Nachrichten" Begrüßung der Erschienenen eröffnete der Obmann

. Der Minister war an jenem Tage besonders unentschlossen, übelgelaunt und un gnädig. Keiner traute sich, ihm die Frage vorzulegen. Man verfiel auf Mario, der auch ahnungslos den Auftrag über nahm. Die Antwort des Ministers war durchaus zweideutig. Dieser unmögliche Mario aber verstand sie natürlich eindeutig und brachte auö dem Kabinett des Ministers den Befehl heraus, ein „Nein" zu antworten. Die Folge: in den Neihen der Gegenpartei wurde man unsicher, in denjenigen der Partei um so siegesbewußter

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 18.07.1938
Physical description: 8
Sie Abenteuer der Mario de Luz Nach 28 Fahren die Mrra wiedrrgesundrn Die beschichte einer Kinderentsührnng O a k l a n ö, im Juli. «ue erschütternde Geschichte des heute dreißigjährigen Mario de Luz, die durch ein in de» Oaklander Zeitung auf gegebenes Inserat dieser Tage ein „happy end" fand, be gann vor 28 Jahren auf Hawaii. Die Familie de Luz besaß große Kaffee-Plantagen auf Hawaii. Als im Jahre 1908 der kleine Mario zur Welt kam, herrschte große Freude in der Familie de Luz, denn Mario

war ein Nachzügler. Seine älteste Schwester war bereits 16 Jahre ult. Als Mario gerade zwei Jahre alt war, sollte sich fein Schicksal erfüllen, das ihn von den El tern trennte und ihn erst nach 28 Jahren wieder heimfin den ließ. Der Vater Marios glaubte seit einiger Zeit zu bemer ken, daß einer der Angestellten seiner Plantage der Ältesten Tochter nachstellte. Aber er hatte erst Gewißheit darüber., als sich seine Tochter darüber beklagte, -daß die Nachstellun gen d-es Angestellten trotz energischer Zurückweisung

nicht nachließen. De Luz, in höchstem Grade empört darüber, daß es dieser, der sogar verheiratet war, wagte, der Toch ter seines Arbeitsgebers nachzustellen, entließ ihn fristlos. Ein Rätsel Am nächsten Morgen, nachdem 'der entlassene Ange stellte das Haus verlassen hatte, wurde das Verschwinden des kleinen Mario festgestellt. Natürlich geriet die ganze Familie in höchste Aufregung. Man zweifelte nicht daran, daß der Kleine von Kindesräubern entführt worden war. die versuchen würden, ein hohes Lösegeld

nach dem Innern des Landes er fuhr sie jedoch die Wahrheit. Ihr Mann hatte angegeben, er hübe den kleinen Mario nur deshalb mitgenommen, um sich für ungerechtfertigte Entlastung an dem Plan tagen de fitzer zu rächen. Ms die Frau jedoch erfuhr, baß ihr Mann der ältesten Tochter de Luz' nachgestellt hatte und deshalb seinen Posten verlosten mußte, machte sie ihm die heftigsten Vorwürfe. In der Nacht darauf verließ sie heim lich ihren Mann und ließ nur einen Zettel mit der Erklä rung zurück, es sei ihr unmöglich

, länger mit ihm zusam men zu leben. Auf ihre Flucht nahm sie das von ihrem Mann geraubte Kind mit. Sie nannte sich Annie Philipps . .. Die Frau schlug sich fast durch die halbe Welt durch; so kam sie auch nach Europa. Ueberall, wo sie hinkam und Arbeit suchte, gab sie an, ihr Mann habe sie mit dem Kind sitzen lasten. Sie nannte sich nun Annie Philipps. Nach jahrelangem Umherwandern -faßte sie endlich in Frankreich festen Fuß. Jim Philipps, wie die Frau den kleinen Mario nannte, wurde in all den Jahren

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Lienzer Nachrichten
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Page 19 of 20
Date: 27.02.1912
Physical description: 20
Rücksichten, als aus dem Wunsche, einen angenehmen Ausflug zu machen, bin ich hierher gekommen." „Natürlich, ich hätte mir's denken können", sagte Mario herbe, während ein Schalten sich über seine Stirne senkte. „In so heiterer und angenehmer Gesellschaft" — sein Blick streifte den Assessor — „unternimmt man nur eine Vergnügungsfahrt. Wie konnte ich auch bei Ihnen voraussetzen, daß . . „Sie vollenden Ihren Satz nicht und Sie tun wohl daran", entgegnete Klothilde. „Was Sie sagen wollten, wäre

. Daß wir es wurden, war, wie mir meine Eltern später erzählt haben, der reinste Zu fall und nicht etwa die letzte Willensbestimmung des Verstorbenen; ein Testament fand sich nicht vor." „Unter den geschilderten Verhältnissen werden Sie es vielleicht begreiflich finden", fuhr Klothilde mit bittendem Aufblick zu Mario fort, „daß ich über wichtige Gedenktage aus dem Leben des Ver storbenen nickt genau unterrichtet bin." „Das ist ja ganz natürlich", warf sich der Assessor als Bundesgenosse für Klothilde

be hauptete siegreich den Platz an Klothildens Seite, während Graf Mario ihren Freundinnen das Ge leite gab. Klothilde zeigte sich heute von bezaubernder Liebenswürdigkeit, sprühend von Geist und Leben. Aber je unterhaltender sie war, um so ernster und schweigsamer wurde Mario. Zuweilen,wennKlothildens silbernes Lachen an sein Ohr schallte, verfinsterte sich momentan sein Antlitz und seine Lippen preßten ßch wie im Unmut zusammen. „Sehen Sie, das ist die alte Dienerin, von welcher ich Ihnen vorhin

und streifte Klothilde mit kurzem feindseligen Blick. „Alle Wetter, Komtesse, das ist wirklich ein unheimliches Weib!" rief der Assessor, als sie außer Hörweite war. „Die sieht aus, als ob sie die ganze Welt vergiften möchte." „Jedenfalls beweist das arme Weib aber eine rührende Treue und Anhänglichkeit für ihren ver storbenen Herrn. Augenscheinlich ist sie gekommen, um sein Grab zu besuchen", meinte Mario. „Ohne Zweifel", stimmte Elli von Tegern bei; „denn sie hielt ja einen Zypressenkranz in der Hand

Schifflein nach. „Leichtsinnig und herzlos", flüsterte er vor sich hin. „Doch was sage ich, ist sie wirklich herzlos, tue ich ich ihr nicht Unrecht? Ist der Mangel an tieferem Gefühl, den ich an ihr zu bemerken glaubte, mcht etwa nur scheinbar und vielleicht eine Folge ihrer verkehrten Erziehung? Weder ihr Vater, noch ihre oberflächliche Mutter sind die geeigneten Menschen, um Klothildens gute Charakteranlagen genügend zu entfalten." Während Graf Mario sich diesen Betrachtungen hingab, bildete

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 6
Date: 26.07.1949
Physical description: 6
. Das Meer enthält so viel Salz, daß man da mit die gesamte feste Erdoberfläche mit einer 120 Meter dicken Salzschicht überziehen könnte. Dis fsindlichsn Brüder Siegfried und Mario waren zwei ungleiche Brüder. Siegfried, der ältere, verkörperte dos kriegerische. Mario das geistige Element. Wollte der Geist über die Kraft triumphieren, rang die Kraft den Geist kurzerhand nieder und Mario verließ heulend den Kampfplatz. Mario wußte, daß es keine Geister, keine He xen und keine Riesen gab

, aber wenn ihn Sieg fried damit schreckte, verging er fast vor Angst. So ein Hasenfuß war das. Ihm lag das Fürchten eben im Blute, von dem er zu wenig hatte. Ein Landaufenthalt wäre für Mario das bche, sagte der Arzt. So kamen die beiden Buben dann zu Onkel Ludwig, der ein Landhaus am Waldesrande be saß. Huhu, am Waldesrand, wo die Eulen woh nen und die Irrlichter geistern, huhu! Siegfried konnte es nicht unterlassen, Mario zu schrecken. Aber das sollte ihm schon einmal heimgezahlt werden. Siegfried war bei Onkel

Ludwig gleich wie im Himmel, er maß an allem seine Kraft, sogar mit dem Ziegenbock ließ er sich in einen Kampf ein, der mit Erbitterung und Gestank gefiihrt wurde. Auch Mario fühlte sich glücklich, einen ganzen Tag lang. Wo die Sonne hinscheint, gibt es keine Furcht. Aber am Abend fiel jäh ein Schatten auf feine empfindsame Knabenseele. Er mußte allein im Zimmer schlafen. Zwar stand die Tür zum nächsten, wo Siegfried schlief, offen, aber nachts sieht man das nicht. Zudem wurde vor dem Schlafengehen

noch davon gesprochen, daß sich ein Einbrecher in der Gegend Herum trieb. Mario fiel gleich das Herz in die Hose, obwohl er sie bereits ausgezogen hatte. Umsonst flehte er Siegfried an, wenigstens das Licht brennen zu lassen. „Feigling", warf Siegfried sich in die Brust, „ich fürchte mich nicht und wenn zehn Einbrecher kämen. Aber hier hast du eine Waffe, mit der du dich verteidigen kannst." Und er reichte Mario seine Schleuder, samt Munition, einem Pfirsich kern. Darauf drehte er herzlos das Licht

aus. Nun war es dunkel im Zimmer, nur ganz schwach schien der Mond herem. Mario kroch sofort unter die Decke, krampf haft hielt er die Schleuder in der Hand, lang« vermocht« er nicht einzuschlafen. Schließlich ver- fiel er in einen schweren Traum, in dem die haß- lichsten Hexen, die größlichften Geister und die furchtbarsten Riesen sich ein Rendezvous gaben. Gegen Mitternacht fuhr er plötzlich auf im Bett. Rief da nicht jemand seinen Namen? Nun hörte er deutlich aus dem Nebenzimmer Sieg frieds Stimme. „Mario

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Lienzer Nachrichten
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Page 20 of 20
Date: 27.02.1912
Physical description: 20
?" „Ganz richtig, sie ist die Schwester des Meisters." „Ich will den armen Kleinen selbst seinen Eltern bringen", sagte Klothilde im Tone der Ent schlossenheit. „Aber lassen Sie mich erst seine Wunde verbinden." Mit vorsichtiger Hand schlang sie ein Tuch um den Kopf des Knaben. „Erlauben Sie, Komtesse, daß ich Ihnen das Kind in den Wagen reiche", sprach plötzlich Graf Mario in weichem Tone. Er nahm den Knaben in seine Arme und legte ihn, als Klothilde im Wagen Platz genommen hatte, behutsam

auf ihren Schoß, dann setzte er sich an ihre Seite, während der Kutscher sich der Zügel bemächtigte und die Pferde antrieb. „Ich begleite Sie zu den Angehörigen des Kindes", sagte Mario in so bestimmtem Tone, daß Klothilde ihm nicht zu widersprechen wagte, ob gleich ihr seine Gegenwart in diesem Augenblicke sehr peinlich war. Sie fürchtete seine wohlverdienten Vorwürfe, aber mit Unrecht; denn kein Wort des Tadels kam über seine Lippen. Er saß schweigend neben ihr und beobachtete die zärtliche Sorgfalt

Mario zu Hilfe eilen konnte, rück lings zur Erde stürzte, wobei sie mit der Schläfe die harte Kante des Tisches streifte. Sie lag da in gänzlicher Bewußtlosigkeit, während aus einer kleinen Wunde an der Schläfe das Blut über ihr bleiches Antlitz rieselte. Mario sprang entsetzt hinzu und richtete sie in seinen Armen auf. Er war nicht wiederzuerkennen, der sonst so ruhige, besonnene Mann, als er neben der leblosen Gestalt nieder kniete und sich ängstlich über sie beugte; seine Hände zitierten

. Errötend richtete sie sich in die Höhe. „Gott sei Dank!" flüsterte der Graf, „Sie haben endlich das Bewußtsein wiedererlangt." „Was ist eigentlich vorgefallen?" fragte Klo thilde leise, während ihre Hand nach dem feuchten Tuche griff, das auf ihrer schmerzenden Stirne lag. „Sie sind ohnmächtig geworden, armes Kind", antwortete Mario sanft, „und haben sich im Falle eine kleine Verletzung an der Stirn zugezogen. Bleiben Sie ganz ruhig und überlassen Sie sich nur noch einige Minuten meiner Pflege. Sobald

. Sie lauschte mit pochendem Herzen, ob sich noch nicht wohl- bekannte Schritte draußen vernehmen ließen, ob nicht eine wohlbekannte Stimme halblaut fragen werde: „Wie geht es ihr?" Wie unbedeutend waren diese Worte an und für sich und dennoch, welch' ängst liche Besorgnis, welch' liebevolle Teilnahme klang daraus hervor, wenn Graf Mario sie aussprach, um sich nach ihrem Befinden zu erkundigen. Seit ihrem Unwohlsein hatte sie ihn Tag für Tag diese Frage an ihre Angehörigen stellen hören und sich davon

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Lienzer Nachrichten
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Page 11 of 16
Date: 01.03.1912
Physical description: 16
ihres Alters so schwach geworden, daß sie am 26. Februar vormittags während des Gottes dienstes einen Teil ihrer Last, nämlich die zwei Zeiger am Zifferblatt in der Kirche, abgeworfen hat. Glücklicherweise wurde hiebei niemand verletzt. Die Turmuhr, diese alte Greisin, hätte eben gerne eine Mario ihren Dank für die ihr so zahlreich erwiesenen Aufmerksamkeiten während ihrer Krankheit auszu sprechen. „Sie haben mich tief beschämt durch Ihre Freundlichkeit. Ich glaube, Sie haben Ihr Treib haus fast ganz

für mich geplündert", sagte sie leise, während ihre langen Wimpern sich wie ein Schleier über ihre Augen senkten. „Wenn ich wirklich so glücklich war, Ihnen mit meinen Blumen eine kleine Freude zu machen, so fühle ich mich überreich belohnt", antwortete Mario mit Wärme. „Auch jetzt habe ich wieder ein Myrtenstöckchen in der Knospe stehen; wenn Sie gestatten, schicke ich es Ihnen zu, damit es bei Ihnen erblühe. Ich weiß, der Anblick der Blüte erfreut uns viel mehr, wenn wir das allmähliche Wachsen und Schwellen

der Knospen beobachten konnten, als wenn wir sie plötzlich völlig entfaltet vor uns sehen." „Nein, ich ertrage das nicht länger!" rief Klothilde leidenschaftlich und sprang ungestüm auf. Das böse Bewußtsein, daß sie ihn neulich durch shre tolle Fahrt absichtlich hatte kränken wollen, überflutete plötzlich ihr Herz mit Scham und Qual. »Was ertragen Sie nicht?" fragte Mario erstaunt. »Diese unverdiente Güte von Ihnen. Sie uberhäufen mich mit zarter Aufmerksamkeit, weil keine Ahnung davon haben, wie böse

", versicherte Mario. „Ich habe Ihnen", fuhr sie stockend und errötend fort, „allen Ernstes ein Schuldbekenntnis abzulegen — aber ansehen dürfen Sie mich nicht dabei, sonst fehlt mir der Mut zu sprechen." „Gut, so will ich die Augen schließen, damit Sie recht offen gegen mich sein können", erwiderte Mario, indem er sich in den Sessel zurücklehnte und die Augen mit der Hand beschattete. „So, jetzt bin ich auf das Schlimmste gefaßt." „Sie wissen", begann Klothilde nach einem tiefen Atemzuge

, während sie sich ebenfalls auf einen Sessel niedersinken ließ, „daß Sie bisher meine An sichten häufig bekämpft haben. Das ärgerte mich; insbesondere die Aeußerung nämlich, Sie liebten es nicht, wenn Frauen die Zügel führten, es sähe un weiblich aus, und emanzipierte Frauen seien Ihnen ein Gegenstand des Abscheues. Erinnern Sie sich dessen?" „O ja, ich erinnere mich, diesen Ausspruch ge tan zu haben, und kann ihn auch nicht zurücknehmen", entgegnete Mario ruhig. „Nun wohl, ich war recht böse

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Lienzer Nachrichten
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Page 10 of 12
Date: 05.03.1912
Physical description: 12
kritische Lage, da auch wir unter italienischem Protektorat stehen. Man dachte auch wirklich daran, unsere Schule zu schließen, doch ließ uns Gott Gönner und Freunde finden, die dies verhinderten, so daß wir ungestört Weiterarbeiten konnten. Freilich, ohne Folgen blieb der Krieg auch für uns nicht. So verloren wir war er jedoch in seinen Armen verschieden und nun rühre er schon seit einigen Tagen im Grabe. — In wehmütige Gedanken verloren, schritt Mario seiner Villa zu; er hatte es vorgezogen

war hier im prachtvoll dekorierten Kasinosaale ein Ball im Gange; unermüdlich rauschten dort oben die zum Tanze lockenden Musikklänge. Im selben Augenblick, als Mario hier vorüberschreiten wollte, trat aus dem Hause ein Mensch, in einen weilen, blauseidenen Mantel gehüllt, eine phantastische Kopfbedeckung mit einem wehenden Federbusch auf dem Haupte. Die Maske wollte soeben in den Wagen steigen, beim Anblick des Grafen stutzte sie jedoch, zog den schon gehobenen Fuß vom Trittbrett wieder zurück und eilte auf Mario

; er wollte hierdurch eine Mutter ehren, die dem Vaterlande sieben Söhne schenkte, von denen sechs als aktive Offiziere im Heere dienen. Von den sechs Söhnen sind zwei beim 4. Regiment der „Weil meine Stimmung nicht darnach ist", ant wortete Mario kurz und wollte vorüberschreiten. „Halt, lieber Graf, Sie kennen mich nicht, ich bin ein guter Bekannter von Ihnen", sagte der Ritter und nahm die Larve ab. Das lachende Gesicht des Assessors v. Tegern kam zum Vorschein. „Ich sage Ihnen, Sie verlieren wirklich

viel, wenn Sie sich den Zauber nicht wenigstens ansehen. Es herrscht eine famose Faschingslaune oben, ein tolles Leben und Treiben, alles sprudelt von Heiterkeit und köst lichem Humor; die Uebermütigste von allen ist aber die Schneekönigin." „Wer?" fragte Mario und sah den Assessor starr an. „Die Schneekönigin — doch ich will Ihnen nur gleich verraten, wer in diesem blendenden Kostüm steckt. Es ist eine gemeinschaftliche Bekannte von uns, die reizende, kleine Eichfeld. Ich sage Ihnen, sie ist hinreißend

." „Sie wollen doch nicht behaupten, Komtesse Elchfeld wohne dem Maskenballe bei?" fragte Mario äußerlich ruhig, während quälende Zweifel in ihm aufsliegen. „Freilich behaupte ich das. Ich kann Ihnen sogar noch einige nähere Details angeben. Viele Anbeter der Komtesse waren heute abends unbe rechtigterweise wütend eifersüchtig auf Sie. Klothilde kokettierte nämlich beständig mit einem Menschen, der allgemein für Sie angesehen wurde; auch ich hielt ihn dafür bis zu diesem Augenblick." „Sie haben sich in jeder Beziehung geirrt

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Fogli Annunzi Legali Prefettura Trento
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Page 15 of 18
Date: 25.09.1946
Physical description: 18
3 RO, 7621; 8282; a Giusti Mario; Autocarro Paugeot, 904871; 445597; a Soc. Comm. Ind .Canavese; Autocarro Lancia 3 RO, 3729 ; 3837; a Giusti Mario; Autocarro Lancia 3 RO, 2238 2368 ai Giusti Mario; Autocarro. Fiat 500, 092469; 093352; a Ansaldi Oscar; Autocarro Fiat 621, 200046; 102358; a Giorgi Giuseppe; Autocarro Fiat 621, 000809; 003297; a Giorgi Giuseppe; Autocarro Alfa Romeo 350, 1135399 1235291; a Ansaldo Oscar; Autocarro Ceirano 47 CR, 6515 9533 a Giusti Giorgio; Autocarro Fiat 626, 003529

; 003711; a Revelli Mario Rimorchio Viberti, 1642; —a Giusti Mario; ' Autocarro Ceirano 50 CM, 32004; 6243; a Giusti Mario ; Autocarro Ceirano 50 CM, 31656; 4699; a Giusti Mario; Autocarro Fiat 621, 000842; 000139; a Revelli Mari ci; Autocarro Ceirano 50 CM, 24649; 4335; a Giorgio. Giusti; Autocarro O.M. 3 BOD, 0719; 0719; a Mario Giusti; Autocarro Fiat 626, 008059 ; 008480; a Mario Giusti; Motociclo Bianchi, 21517; 21517; a Mario Giusti; Autocarro Fiat 1100, 258844-268391 a S.A.O.M.A.; Autocarro

! Lancia RO, 102; 6488; a Revelli Mario; Autocarro Fiat 626, 003543; 003764; ai Revelli Mario; Autocarro Fiat 500, 092462; 093389; a/ Giusti Giorgio; Autocarro O'.M. 1 CRD, 0414; 0414; ai Mario Revelli; Autocarro O.M. 3 BOD, 0739; 0739; a Mario Revelli; Autocarro Fiat 621; 2000047; 102359; a Giorgio Giusti; Autocarro Fiat 621, 000475; 002105; a Revelli Mario; Autocarro Fiat 621, 000784; 001113; a Giustì Mario; Autocarro Fiat 626, 000863 ; 000587 a Ansaldo Oscar; Autocarro Fiat 626, 003544; 003701

; a Ansaldo Oscair; Autocarro Fiat 626, 008707; 009180; a Ansaldo Oscar; Autocarro Fiat 1100, 272709; 289106 a( Ansaldo Oscar; Autovett. Fiat 1500, 039158; 039026; a Giusti Giorgio; Autocarro Ceirano 50 CM, 32130; 5071; a Giusti Giorgio; Autocarro Cedrano 50 CM, 10237; 25 settembre 1946 — N. 25 273 Foglio Annunzi Legali della Provincia di Trento 3069 ; a Giusti Giorgio ; Autocarro Fiat'621, 000650; 002702; a Giusti Giorgio; Autocarro Fiat 626, 003514; 003728; a Revelli Mario; Autocarro Citroen, 600948

; 130963; a Bugnone Aldo; Autocarro Fiat 634, 001804 ; 001917 ; a Ansaldo Oscar; Motocarro Gilera, 352076; 352076; ai Giusti Mario; Autocarro Fiat 1100, 274129 ; 292357 a Giusti Giorgio; Autocarro! Fiait 621, 003440; 005837; a Giusti Giorgio; Autocarro O. M. CRD, 50174; 50174 a Giusti Giorgio; Autocarro Fiat 624 , 000729; 001402; a Giuslti Giorgio; Autocarro Fiat 1100, 206330; 268025 a Giuslti 1 Giorgio; Autobus) Fiat 626, 002267 ; 000055; a Giusti Giorgio; Autocarroi Fiat 18 BLR, ;990; 24462; a Giusti

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Lienzer Nachrichten
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Page 11 of 12
Date: 05.03.1912
Physical description: 12
und die Schaustellung unsittlicher und namentlich für die Jugend verderb licher Preßerzeugnisse in einzelnen Tabaktrafiken haben in letzter Zeit derart zugenommen, daß sich das Finanzministerium veranlaßt sah, sämtlichen Tabakverschleißern den Verkauf und die Schaustellung von derartigen Preßerzeugnissen — insbesondere von unsittlichen Bildern und Ansichtskarten sowie den j Verschleiß und die Schaustellung von Erzeugnissen Mario zauderte noch, sein ganzes Gefühl sträubte sich dagegen, es schien ihm geradezu

sich förmlich an dieses Gewühl ge ähnen, ehe es fähig war, einzelne Personen darin üu unterscheiden. „Kommen Sie", sagte der Assessor, Ovlr müssen uns hier durchzuschlängeln versuchen, JP* % als ob ich in einiger Entfernung das weiße bewand der Schneekönigin leuchten gesehen hätte." Nicht ohne Mühe gelang es ihnen, eine tin * 6 vollbringen; Dominos und Masken um- «8ten sie beständig, die ihnen neckische Scherzworte entgegenriefen. Max v. Tegern erwiderte sie lachend, Mario dagegen schien kaum darauf

vergeblichen Suchen wählte sich Graf Mario kurze Zeit einen Ruhepunkt, von wo aus er den ganzen Saal übersehen konnte. Da näherte sich ihm ein weiblicher Domino. „Warum tanzest du nicht, edler Ritter?" fragte er in dem bekannten hohen Maskentone. „Weil die einzige, für die ich mich interessiere, nicht hier zu finden ist", antwortete Mario kurz. „Du machst deinem Ritterkleid durch eine so ungalante Aeußerung wenig Ehre", schmollte die vermummte Dame, „aber ich verzeihe dir, weil ich weiß, daß du verliebt

bist. Mit Verliebten hat man bekanntlich immer ein wenig Nachsicht, sie werden zu den nicht ganz Zurechnungsfähigen ge zählt." „Woher weißt du denn, daß ich verliebt bin?" fragte Mario. „Du hast dich ja eben selbst verraten, übrigens kann es dir gleich sein, woher ich es außerdem noch weiß, genug, daß ich es weiß. Ich kenne deine Flamme ganz genau und wenn du so artig sein willst, mir ein wenig den Arm zu geben, so kann ich dir vielleicht behilflich sein, sie aufzufinden." „Das läßt sich hören", sagte der Graf

." „Schöne Maske, ich sehe, deine Beobachtungs gabe ist scharf", erwiderte Mario. „Sei darum so freundlich und verrate mir noch, wer mein Neben buhler ist." „Tue nicht fo harmlos, du weißt recht wohl, daß der italienische Graf es ist, der in der Maske des Liebesgottes deiner Angebeteten huldigt. Die Schneekönigin scheint trotz ihres eisumgürteten Ge wandes nichts weniger als unempfindlich zu sein." „Wenn ich recht verstehe, so glaubst du, Graf Mario sei mein Rivale?" „Ei freilich

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 12
Date: 09.08.1952
Physical description: 12
Klagelieder singen. Nach dieser Zeit darf er wieder heiraten und oft beginnt schon am sechsten Tag ein Duell um den Mann, der eben seine Frau zu Grabe getragen hat. Es ist selbstverständlich, daß der Mann wa schen und kochen muß, um auf dieser „Insel der Pantoffelhelden“ zu Ansehen zu gelan gen. Jahrmarktromanze Die Menge staut sich vor dem Jahrmarkt- 9 »lt „Treten Sie ein, meine Herrschaften!“ tfuft am Eingang ein Kerl in rotweiß gestreif tem Trikot. „Mario enthüllt Ihre Vergangen st! Mario

, der Hellseher!“ Hinter dem Zelte dreht sich, langsam und monoton, ein Riesen rad. Pausenlos dudelt eine ferne Karussell musik. „Gehen wir zu Mario!“ sagt ein Mann mit Sohwarzkariertem Ulster zu der zarten Frau En seiner Seite. * Mario heißt eigentlich Fred. Mario ist nur sein Künstlername. Als Mario hat er sehe« manches Wunder der Hellseherei vollbracht. Heute ist Mario besonders in Form. Er Sieht kn Dunkel des Zusrhauergewirrs das helle öesicht einer Frau. Er geht auf sie zu. »Sie wünschen

, daß ich Ihre Vergangenheit ent hülle?“ „Jawohl“, erwiderte der Mann im schwarz- karierten Ulster statt ihrer. Was kann der öaukler schon wissen? Jahrmarktzauber gleicht buntem, doch wertlosem Flitter. Und Mario beginnt. Er nennt das Datum, $en Ort der Geburt ... er nennt Glied auf Qliedl in der Lebenskette dieser Frau, die, blaß und schmal, ihm fassungslos gegentlber- •leht. Er nennt . . . „Aufhören!“ ruft da ihr Begleiter. „Das ist fa Teufelsspuk!“ Und wütend zieht er die Frau dem Ausgang zu, Rings prasselt der Beifall

. Die Vorstellung ist zu Ende. Müde hockt Mario auf einer Holzkiste, einen Zigaretten stummel zwischen den Lippen. Er hält die Hände über die Knie gefaltet und stiert ins Weite. „Du warst wunderbar“, sagt Emil, der indische Fakir, »dein Trick ist einfach herr lich!“ Der Hellseher schüttelt den Kopf. „Diesmal war es kein Trick, Emil. Es hatte seine pure Richtigkeit. Wie könnte ich sonst alles so ge nau wissen. Ich beg "gnete ihr vor vielen Jahren, damals in Stockholm. Es waren nur ein paar Tage

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 11 of 14
Date: 27.01.1955
Physical description: 14
, von der Sie genau wußten, daß sie im vierten Monat schwanger war, den Schädel eingeschlagen?“ Ram faßte erstaunlicherweise nur eine Kerkerstrafe von 14 Mona ten aus. Es kommt alles an die Sonne... Der italienische Soldat Mario Sensi hatte kurz nach Kriegsende im äußersten Süden Italiens ein Mädchen kennengelernt, das er, da die Eltern des Mädchens ein „Verhältnis“ nicht duldeten, auch heiraten mußte. Nach dem er „abgerüstet“ hatte, kehrte er mit seiner Frau nach Bologna, seinem Heimatort zurück, wo das Paar

Familienzuwachs in Gestalt einer Tochter erhielt. Mit dem Kind kamen freilich auch die Sorgen, und Sensi, der offenbar eine trockene Leber hatte und nicht gerne arbeitete, wußte nicht mehr aus noch ein. Mit dem abnehmenden Geldvorrat nahm auch die Liebe zu sei ner Frau ab, der er von Tag zu Tag kälter begegnete. Die Frau war ein feinfühlendes Wesen und kehrte schließlich mit ihrer Tochter zu den Eltern nach Kala brien zurück. Von einem mächtigen Gefühl des Grimms überwältigt, schrieb Mario nach Kalabrien

, sie solle ruhig so lange fortbleiben, wie sie wolle. Er schaffte sich in der Zwischenzeit eine neue Freundin an, die er heiraten wollte. Da fiel ihm aber ein, daß der Brief, den er seiner Frau geschrieben hatte für ihn sehr ge fährlich werden könnte, weil es in Italien bekanntlich keine Scheidung gibt. Er sann daher nach einem drako nischen Mittel, das zunächst freilich gar nicht gefähr lich aussah. Mario schrieb neuerlich seiner Frau: „Alles habe sich in ihm gewandelt, sie solle

wieder zu ihm zurückkehren und mit ihm ein neues Leben anfangen.“ Die arglose liebe Gattin kehrte freudestrahlend nach Bologna zurück, wo ihr Sensi gleich einen neuen Vor schlag machte. Er schlug vor, sie wollten so spielen, I als fingen sie wieder ganz von vorne an. Und so wur- | den alle Briefe — auch der belastende — verbrannt. Dann hatte Mario plötzlich einen neuen „Spielgedan ken“. Er wollte, so sagte er, einer Freund an der Nase herumführen. Zu diesem Zwecke sollte die Frau Selbst mord Vortäuschen

und dann plötzlich wieder auftau chen. „Du wirst sehen, das wird sehr lustig.“ Es wurde aber gar nicht lustig. Nachdem die gute Gattin ihrem Mario einen Zettel geschrieben hatte: „Mario, ich habe Dich betrogen und Du verdienst es nicht. Lebe wohl. Kümmere Dich um das Kind“ (der Zettel sollte selbst verständlich zum vereinbarten „Spiel“ gehören!), warf Mario Sensi seine Frau in einem unbeobachteten Augen blick in den Navile-Kanal. Als man ihre Leiche fand, entdeckte man auch den Zettel, und alles schien in Ord

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Fogli Annunzi Legali Prefettura Trento
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Page 15 of 19
Date: 21.09.1946
Physical description: 19
Aurelio; Autocarroi Lancia 3 RO, 7621; 8282; a Giusti Mario; Autocarro Paugeot, 904871; 445597; a Soc. Comm. Ind .Canavese; Autocarro Lancia 3 RO, 3729; 3837; a. Giusti Mario; Autocarro Lancia 3 RO, 2238 2368 21 settembre 1946 — N. 24 237 Foglio Annunzi legali della Provincia di Trento ai Giusti Mario; Autocarroi Fiat .500, 092469; 093352; a Ansaldi Oscar; . Autocarro Fiat 621, 200046; 102358; a Giorgi Giuseppe; Autocarro Fiat 621, 000809 ; 003297; a Giorgi Giuseppe; Autocarro Alfa Romeo 350, 1135399

1235291; a Ansaldo Oscar; Autocarro Ceirano 47 CR, 6515 9533 a Giusti Giorgio 1 *, Autocarroi Fiat 626, 003529; 003711; a ReveUi Mario Rimorchio Viberti, 1642; —a Giusti Mario; Autocarro Ceirano 50 CM, 32004; 6243; a Giusti Mario; Autocarro Ceirano 50 CM, 31656; 4699; a Giusiti Marion Autocarro Fiat 621, 000842 ; 000139; a Re velli Marie; Autocarro Ceirano 50 CM, 24649; 4335; a Giorgie Giusti; Autocarro O.M. 3 BOI), 0719; 0719; Mario Giusti; Autocarro Fiat 626, 008059; 008480; a Mario Giusti

; Motociclo Bianchi, 21517; 21517; a Mario Giusti.; Autocarro Fiat 1100, 25884,4 ; 268391 a S;A.0!M.A.;,;v Autocan*o? Laineia RO, 102; 6488; r; Revelli Mario; Aùtocarroi Fiat 626, 003543; 003764 • a Revelli Mario; ■ Autocarro Fiat 500, 092462; 093389 ; a Giusti Giorgio; Autocarroi O'.M. 1 CRD, 0414; 0414; a Mario Revelli; : Autocarro 0;M: 3 BOD, :0739; 0739; \ a Mario Revelli.■■■■■■■■ \ Autocarro Fiat 621 ; 2000047 ; 102359 ; V Giorgio Giusti; \ Aiutocarro Fiat 621, 000475; 002105: 1 Revelli Mario

; \ Autocarro Fiat 621, 000784;; 001113; a Giusti Mario; ^Autocarro Fiat 626, 000863; 000587 a Ansaldo Oscar; Autocarro Fiat 626, 003544; 003701 ; a insaldo Oscar; Autocarro Fia,t 626, 008707 ; 009180 ; a Aisaldo Oscar; ■ Autocarro Fiat 1100, 272709 ; 289106 r.t Ansaldo Oscar; Aüovett. Fiat 1500, 039158 ; 039026; a Giteti Giorgio; AuWarro Ceirano 50 CM, 32130; 5071 ;\i Giusti Giorgio 1 ; Autrarrò Ceirano' 50 CM, 10237; :;V:: 3069; a Giusti Giorgio; Autocarro Fiat 621, 000650; 002702; a Giusti Giorgio

; Autocarro Fiat 626, 003514; 003728; a Revelli ' Mario : Autocarro Citroen, 600948; 130963; a Bugnone Aldo; ' Autocarro Fiat 634, 001804; 001917; a Andatóia-.Oscar; Motocarro Gilerà, 352076; 352076; a Giusti Mario; • Autocarro Fiat 1100, 274129; 292357 ai Giusti Giorgio; Autocarro) Fiat 621, 003440; 005837; a Giusti Giorgio; Autocarro O. M. CRD, 50174; 50174 ,■ a Giusti Giorgio; Autocafro Fiat 621, 000729 ; 001402; a Giusti Giorgio;; Autocarro Fiat 1100, 206330; 268025 a Giusiti Giorgio; Autobusi Fiat

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Alpenzeitung
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Page 1 of 6
Date: 11.02.1936
Physical description: 6
bom j. SS«»ee jS3S bis 5j. ISu«er SS? Tote und N Vermißte Roma, 10. Februar Verlustliste«?.« osstzisre» Unleroffizlere, Soldaten und Schwarz- Hemden, gefallen in lZskafrila Vom 1. bis 31. Jänner 1936/XIV sind an den in den Kämpfen im November und Dezember 193S erlittenen Verwundungen gestorben: Artilleriema- zar: del Monte Aldo, 3 Soldaten; Korvoral der Äenietrüppe: Baiocchi Mario, Inf.-Soldat Son cini Giovanni; Soldat der Verpflegstruppe2 Tron cellito Domenico. ^ In den Kämpfen im Jänner 193K

an der So malifront sind gefallen: 3 Offiziere: Jnf.-Major Ferrante Mario, Rittmeister De Regie Thefauro Amedeo, Fliegerleutnant Pifoni Gastone und 10 Unteroffiziere, Soldaten und Schwarzhemden: Seraente A. Zaldini Mario, Vizebrigadière der Forstmiliz Di Gregorio Panfilo, Kavallerie-Kor poral Rizzo Ferdinando, Tank-Soldaten Rossi Ia copo, Crmini Carlo, Kavalleristen Spallato Fran cesco, Rinaldi Giuseppe, Baldi Luigi, Loreta To maso, Forstmilizsoldàt Zanetti Abramo. In. den Kämpfen im Jänner 1936 an der eri

- treischen Hont sind gefallen: 24 Offiziere: Senio ri sazio Amerigo, Valcarenghi Luigi, Centurioni .Parenti Carlo, Äratari Domenico, Dalfiume Ci« ?ro, Mannt Manno, Capparelli Francesco,. Centu rione Feldkaplan Padre Giuliani Don Reginalds Andrea, Centurione Veterinär Maglioni Arman do, Tenente Mori Giuseppe, Capimanipolo Crifpo Vincenzo,. Maccolini Emilio, Berretta Fausto, Wo« larone Mario, Barnaba Ismaele, Ricci Giandome nico^ Vangèlo Oscar/Collari» Giorgio, Bandorgo Gino, Silvestrini Ottorino

. Gaslini Lorenzo, Artillerie- Soldaten: Ardu Mario, Fez Igino, Gamba Atti lio, Brisolotti Giacomo, Gambone Giovanni, Co lombo Giuseppe, Barbieri Zoèllo. Bànacinì Ugo, Cecchin Angelo. Gurinandi Francesco, Martinelli Athes, Ricchetti Antonio, Soldat «der Genietruppe dei Paoli Francesco, Bellotti Luigi, Coccetti Giu seppe, Bonvicini Silvio, Soldat der Autotruppe Bolteni Andrea, Train-Söldat Petrillo Ciro, Pa- lumbo Francesco. ^ Schwarzhemden: Licesquadra Ingarano Olindo, Damiano Ometeo, Càlzia Luigi

. Aroni Cesare, Cresta Maurizio. Bettini Pietro. Reposo Amilcare, Bettini Fèrruccio, Bertin Coriplano, Watini Do menico, Sardini Augusto, Zamboni Chàvez, Tibi- letti Vittorio, Boniotti.Rene, Bubola Cesare, Ver ne? Mario, Manicarvi Mentoreì Bindl Giovanni/ Chiereghin Otello, .de Ambrogi Giuseppe) Marini Mario, Rivelli Giuseppe, Venturini < Ferdinando. Trentacapillì Raffele, Onofrio Francesco, Quin» to Giuseppe, Trenti Carlo,' Bossi Cesare, Tenno Pietro. Isti Carlo, Ràgàini Antonid, Scotti -Feli

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Alpenland
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Page 13 of 24
Date: 26.03.1921
Physical description: 24
sie in der Hand. Ich grüßte. Sie erwiderte nur mit einem flüchtigen Kopfnicken. Es schien mir, als ob ste von meinem Er scheinen nicht angenehm berührt wäre. „Was machen Sie hier. Frau Silveftri?" „Ich habe die Gewehre geladen, mit denen Mario er schossen wird. Ich tue dies bei jeder Vorstellung, seit mein Mann in Palermo durch ein zufällig scharf geladenes Ge wehr bald ums Leben gekommen wäre." „Zufällig?" „Man sagte eS. Eine gerichtliche Untersuchung wurde aus Bitten des Impresario nicht eingeleitet

den. in welcher Mario seine große Abfchiedsarie zu singen hatte. Ich wollte daS Theater verlassen, konnte eS aber nicht. Unbewußt betrat ich meine Log«, die Teilnahme an den Personen, denen heute vor und hinter den Kulisien die Rol- len in einem Drama auS dem Leben zugesallen waren, überwand meine Abneigung gegen die letzten Schauerszenen der Oper. Filce Silveftri hatte eben jene ergreifende Arie gesungen, mit welcher der zum Tode des Erschießens verurteilte Mario Cavaradossi Abschied vom Leben nimmt

mit Tosca, in welchem fle ihm die Kunde bringt, daß sie den Polizeipräsi denten Scarpra getötet habe, nachdem sie ihm die Begünsti- gung abgerungen, daß an Mario nur eine Scheinexekution vollzogen würde und ste mit ihm dann fliehen könne, er zielte nicht die gewohnte Wirkung. Rasch eilte die Handlung ihrem Abschlüsse zu. Die Exekuttonstruppe erschien aus der Bühne. Mario hatte der Mahnung ToscaS. ja möglichst naturgetreu seinen Tod zu markieren, Folge leistend, mit entblöster Brust Auf stellung genommen

, der Erekutionskommandant hob seinen Säbel, die Sckiüsse krachten und Mario stürzte kopfüber zu Boden. Der Polizeibeamte Spoletta warf höhnisch den Mantel über den Körper des Gerichteten und marschierte dann mit der Truppe ab. Nun war der aufregendste Mo ment der grausigen Handlung gekommen. Tosca ruft den Geliebten zu. daß der Weg fret sei und ihm in ihren Armen ein neues Leben winke. Mario? Mario! — Keine Antwort. — Sie hebt sein Haupt, — schwer fällt dasselbe zurück, — ste sieht Blut — ein entsetzlicher Schrei

— man hat sie be trogen — ihren Mario nicht zum Scheine, sondern wirklich «rschossen! --- ^ « Auch heute stieß die Albani diesen furchtbaren Sckirei aus. aber er klang mir noch gellender und markerschütternder als sonst, sie rauste die Haare, geberdete sich als verzweifelt, mußte erst von Spoletto, der wieder auf der Szene erschie nen war, gewaltsam von der Leiche gerisien und daran er innert werden, daß sie den Todessprung von der Bastion in die Tiber auszuführen habe, den sie dann auch wankend, die letzten Worte

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Lienzer Nachrichten
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Page 18 of 20
Date: 27.02.1912
Physical description: 20
verboten. „Ich bezweifle, daß mich dieser Anblick zum Lachen gereizt hätte", erwiderte Klothilde sehr ernst. „Ein Akt so menschenfreundlichen Handelns hätte eher meine Bewunderung als meine Spottlust angeregt." „Aber, Komtesse, Sie müssen doch auch zu geben, daß Mario seine Galanterie an unrichtiger Stelle anwandte, wenigstens war sein Schützling ein sehr unwürdiger Gegenstand seiner Verehrung. Ja, wenn es noch ein hübsches, junges Mädchen gewesen wäre, dann hätte ich mir sein Benehmen gefallen lassen

", lachte der Assessor. „Gerade die echte Ritterlichkeit läßt ihre Auf merksamkeit und Fürsorge nicht allein der Jugend und Schönheit angedeihen, sie nimmt sich jedes schwachen, hilfsbedürftigen Wesens an, fei es jung oder alt, denn die Triebfeder dieses ritterlichen Ge fühls ist vor allem ein gutes Herz," entgegnete Klothilde mit seltener Wärme. „Es war sehr schön vom Grafen Mario, daß er dieses arme, allein stehende Weib unter seinen Schutz nahm. Gegen niemand verfährt die Welt ungerechter und lieb

. Bei dem Geräusche, das die Eintretenden verursachten, wandte er den Kopf um und sein Auge begegnete dem Klothildens, die jäh errötend den Blick zur Erde senkte. Sie kniete hierauf nieder und ver richtete eine kurze Andacht, nach deren Beendigung sie die Kapelle verließ. „Was mag Graf Mario so lange in der Kapelle tun?" wandte sich Hedwig v. Tegern an Klothilde, als sie sich draußen auf einer Bank unter den Eichen niederließen. „Nun, er schien sehr eifrig die Grabinschriften zu studieren, vielleicht betet

er auch", antwortete sie mit erzwungener Gleichgültigkeit. „Diese Insel muß eine eigentümliche An ziehungskraft auf ihn ausüben; denn man kann sehr oft das Vergnügen haben, ihn hier zu finden", sagte der Assessor in einem Tone, der durchaus keine freundschaftliche Gesinnung für Mario verriet. „Sehr begreiflich", entgegnete Klothilde, „da der Graf ein großer Naturfreund ist." In diesem Augenblicke verließ auch Mario die Kapelle. Mit freundlich ehrerbietigem Gruße trat er näher. „Wie freue ich mich, Komtesse

, Sie heute an dieser Stelle begrüßen zu dürfen", wandte er sich mit Wärme an Klothilde. „Die Pietät, welche Sie für Ihren verstorbenen Onkel an den Tag legen, ist ein schöner, rührender Zug Ihres Herzens." „Ich verstehe nicht, wodurch ich Pietät bewiesen haben soll", flüsterte Klothilde errötend. Mario lächelte. „Ist es nicht ein Akt der Pietät, wenn man am Geburtstage eines Verstorbenen sein Grab besucht?" „Am Geburtstage?" wiederholte Klothilde in aufrichtiger Bewunderung. „Ist denn heute

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Lienzer Nachrichten
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Page 10 of 16
Date: 12.03.1912
Physical description: 16
hinter dem „Stoffele"-Hause (Allee gasse) angrenzenden Gartens gegen ein Stück städt. Aichamtsgartens wird vorderhand abgelehnt, da die du sie schon früher als ich erfahren. Graf Mario reist heute ab." „Wieso?" fragte Klothilde und sah erschreckt zur Freundin auf. „Ich verstehe nicht " „Nun, das ist doch leicht zu verstehen, er schüttelt den Staub unserer langweiligen Stadt von seinen Füßen und kehrt nach seinem schönen Italien zurück. Sein Vater ist plötzlich gestorben

, da wird er Erbschaftsangelegenheiten zu ordnen haben. Die Quelle, aus welcher mein Wissen stammt, ist ganz zuverlässig." „Du glaubst doch nicht, daß Mario für immer fortgeht?" forschte Klothilde erregt. „Ei freilich, Mario geht und nimmer kehrt er wieder", zitierte Elli, „er soll gesagt haben, der Boden brenne ihm hier unter den Füßen. Nun, mag er nur von dannen ziehen, der schöne Fremd ling, der hier so verwöhnt wurde, wir beide werden uns über seinen Verlust zu trösten wissen, nicht, Herzchen!" Uebermütig lachend, schlang sie den Arm

um Klothildens Schulter. „Doch nun muß ich gehen, ich verplaudere hier meine Zeit und ermüde dich nur." Fröhlich nickte sie ihr noch einmal zu und sprang leichtfüßig zum Zimmer hinaus. In Sinnen verloren, blieb Klothilde allein zurück. „Was mag vorgefallen sein?" dachte sie. Augenscheinlich mußte sich etwas sehr Wichtiges er eignet haben, wenn Mario sich veranlaßt sah, in förmlicher Haft abzureisen. Nun, jedenfalls erfuhr sie es noch heute aus seinem eigenen Munde; denn er verließ die Stadt auf keinen Fall

auf den Wagen lud, dann trat Graf Mario aus dem Hause und stieg ein. — „Er geht, er geht wirklich ohne Abschied von mir", stöhnte Klothilde. Jetzt fuhr der Wagen unter ihrem Fenster vorbei, Mario beugte sich nicht ernmal hinaus, um einen letzten Blick zu ihr hinaufzuwerfen. Sie rang die Hände in bitterer Qual. „Er hat mich vergessen — ver gessen", flüsterte sie tonlos, dann sank sie am Fenster nieder, legte den Kopf auf die verschränkten Arme und blieb so in stummem Schmerze regungs los liegen.

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Lienzer Nachrichten
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Page 20 of 20
Date: 13.02.1912
Physical description: 20
haben." „Ich stelle die Würde der Frau sehr hoch," entgegnete Mario mit tiefem Ernst, „und gerade darum möchte ich um keinen Preis den reinen, schönen Schmelz ihrer Weichheit und Innigkeit, ihrer weiblichen Zartheit von ihr abgestreift sehen. Das geschieht aber offenbar, wenn sie in äußern Kraftanstrengungen mit uns Männern wetteifern will. Die Natur hat dem Weibe seine Schranken gesetzt; sind nicht Schwäche und Zartheit das Erbe der Frau, Kraft und Energie das Erbe des Mannes? Darin liegt gewiß keine Schmach

in der entschiedensten Weise abgelehnt und nur zuweilen fragend zu dem Grafen Mario hinübergesehen, als wolle sie ergründen, ob es auch sein Wunsch sei. Er schien jedoch ihre Blicke nicht zu bemerken, wenigstens beteiligte er sich mit keinem Worte an der allgemeinen Aufforderung. Da trat ihr Vater auf sie zu und legte zärtlich die Hand auf ihre Schulter. „Schnell, mein Töchterchen, ans Klavier," sagte er ermunternd; „singe mir mein Lieblingslied, du darfst mir heute nichts abschlagen, Klothi." Klothilde nickte

Beifall wurde ihr jetzt ge spendet. Man umringte sie und überschüttete sie mit Schmeicheleien, aber sie dankte nur zerstreut und schaute forschend zu dem einzigen hinüber, der kein Wort des Lobes für sie hatte. Auch an ihn, den Grafen Mario, der als ein guter Violinspieler be kannt war, erging jetzt die Aufforderung, etwas vor zutragen. Er erklärte sich in liebenswürdiger Weise sogleich bereit, sein Instrument holen zu lassen, als Klothilde bemerkte: „Vielleicht ist die Violine brauchbaur

, welche wir hier im Hause haben. Sie muß noch aus dem Nachlaß des verstorbenen Onkels herrühren und liegt schon seit Jahren unbenutzt oben in der Kammer. Wenn Sie wollen, lasse ich sie sofort herunterholen." „Ich würde Ihnen sehr dankbar dafür sein", erwiderte Mario sich verbeugend. Auf einen Wink Klothildens wurde die Violine gleich darauf von einem Diener heruntergebracht und der Graf widmete ihr das liebevolle Interesse eines Künstlers. Fast zärtlich glitten seine Hände über die Saiten hin, als er sie zu stimmen

war diesmal so glücklich, den vielbeneideten Platz an Klothildens Seite zu erobern; Graf Mario hatte nicht einmal versucht, ihm den Rang streitig zu machen, sondern sich eine junge Dame von ernstem und gesetztem Auftreten zur Tischnachbarin gewählt, welche vielleicht infolge ihres überbescheidenen Wesens in Gesellschaft nie recht zur Geltung kam. Klothilde entfaltete den ganzen bezaubernden Uebermut, der sie zum Lieb ling aller machte, aber doch schien es zuweilen, als ob ihr Lachen nicht ganz so hell

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 10
Date: 16.05.1929
Physical description: 10
Uniform anwesend, und das große Wort dabei führt der Innsbrucker Faschistensührer M a r t o, ein Beamter des italienischen Konsulates. Er schmiß z. B. im August 1927 2000 Schilling, damit der SA.-Führer Abel seine Leute, die zur Nürnberger Tagung der Nationalsozialisten woll ten. eingekleidet werden konnten. Für diesen Betrag hat Abel dem Mario auch eine Quittung ausgestellt. Auch sonst hat Mario mehrfach dem Abel größere Geldsummen ausgehändigt Und stets die Kosten für die Abende getragen

An schuldigungen auch nur mit einem entkrästigenden Wort einzugehen. Die „Neueste Zeitung" von gestern abends, die das Schnellsiederdementi der Heimatwehrleitung bringt, hat sich auch schon mit dem italienischen Konsulat in Inns bruck, zu dem sie anscheinend in den besten Beziehungen steht, in Verbindung gesetzt und angeblich erfahren, daß „sich dort ein Beamter namens Mario weder früher be funden hat, noch gegenwärtig dort beschäftigt ist". Auch aus führenden Kreisen der italienischen Kolonie in Inns bruck

. an die sich das Rutzingerblatt um freundliche Aus kunft gewendet hat. hält man es als „ganz ausgeschlossen, daß die Tiroler Heimatwehren von den Faschisten Geld er halten oder italienische Faschisten in den Reihen der Hei matwehren tätig sind". Und - last not least — auch der Ehrenheimatwehrler A b e l den wir kürzlich in unserem Blatte so treffend skizziert haben, „ermächtigt" die „Neueste" zu der Erklärung, daß „die Behauptungen vollständig un richtig sind". Er kennt auch keinen Mario. ..der als Geld geber

für die Heimatwehren in Betracht kommen könnte, geschweige denn, daß er selbst Gelder in Empfang genom men" hätte. Ergo seien das „glatte Lügen"-, Zu welcher Feststellung der Herr Abel sich ganz besonders eignet. Wir aber meinen, daß schon die ganze Hast, mit der von allen beschuldigten Seiten die Dementierspritze in Funktion ge setzt worden ist, allein schon verrät, daß die Schuldigen das Grausen angehi. Wenn man als einzigen sachlichen Gegenbeweis anführt. daß es keinen Mario als Beamten des italienischen

da. in der es genug faschistische Elemente gibt, die sich in so heiklen Missionen „außeramtlichen" Anstrich zu verleihen nermö^m. Betreffende dann Mario oder anders heißt, ist nebensächlich. Die Srhaltunrr des inneren Friedens ist Voraussetzung für wirtschaftliche Aufbannarbeit. Wien. 15. Mai. Bundeskanzler Streeruwitz empfing heute vormittags in Gegenwart des Vundesministers für Finanzen Mittelberger und von Vertretern der Bundes ministerien für Handel und Verkehr und soziale Verwal tung die Präsidien

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Lienzer Nachrichten
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Page 9 of 16
Date: 12.03.1912
Physical description: 16
von ihren Angehörigen sie begleite. 7 - Dieser Gedanke hatte etwas wahrhaft Empörendes sür Mario, tiefer, bitterer Groll schnürte ihm die Eft zusammen; er war zwar sonst kein jähzorniger Mensch, in diesem Augenblicke aber flammte es wild und heiß in ihm auf. Er fühlte das Bedürfnis, ge waltsam etwas zu vernichten. Der dürre Baumzweig, öen er mit der Rechten umklammert hielt, zerbrach plötzlich unter dem heftigen Drucke seiner Hand. Die .^chneeköuigin zuckte erschreckt zusammen und flüsterte Mem Begleiter

etwas zu. Dieser suchte sie zu be ruhigen. „Sei ruhig, es war nichts. Du mußt nicht so urchtsam sein, liebes Herz", hörte Mario ihn in oder über das zähe, sieghafte Ringen mit den jüdi schen kapitalistischen Mächten staunen. Bei seiner siebten Wiederwahl zum Bürgermeister am 31. März 1909 konnte er die stolzen Worte sagen: „Mein Programm sind die Taten, die ich geschaffen habe." Die erste seiner Schöpfungen war die Verstadtlichung des Beleuchtungswesens. Damit eröffnete er nicht nur eine Lichtquelle

^en: Gedenke in Treuen dessen, der deinem Auge hier einen Ruhepunkt schuf. Ist zärtlich beschwichtigenden Tönen sagen. „Du machst dir überhaupt ganz unnötige Sorgen, glaube mir, es wird nicht herauskommen, daß du den Ball mit mir besuchst hast. Was brauchst du den Grafen Mario zu fürchten, im schlimmsten Falle will ich mit ihm schon fertig werden." — „Ganz recht", murmelte der Graf, „deine Furcht vor mir ist un begründet. Ich werde dich nicht mit Vorwürfen be lästigen, sondern möglichst bald die nötige Ent

fernung zwischen uns beide legen, um deinem Glück nicht hinderlich im Wege zu stehen. — Warum bleibe ich überhaupt noch länger hier? Etwa um das trauliche Flüstern mit anzusehen und zu hören? Es ist genug, übergenug!" — Lautlos drückte er sich im Schatten der Bäume bis zur geöffneten Pforte und eilte unbemerkt hinaus. In einiger Ent fernung hielt der Wagen, der augenscheinlich be stimmt war. den Liebesgott nach Hause zu bringen. Mario erwartete sein Wiedererscheinen nicht ab, sondern schritt

in die seine gelegt, um ihm zu sagen, daß jemand da sei, der mit ihm fühle, mit ihm trauere. Gewiß drängte es auch ihn, sie wiederzu sehen, ihrem Herzen sein Leid anzuvertrauen und sich bei ihr auszuweinen, sicher kam er, sobald seine Zeit es ihm erlaubte, zu ihr herüber. In zartem Mitgefühl hatte sie ein schwarzes Kleid angezogen, er sollte schon in ihrem Aeußeren erkennen, daß sein Schmerz auch der ihre sei. In fieberhafter Erwartung verbrachte sie den Morgen. Stunde um Stunde verging — Mario kam nicht. Dagegen

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Alpenzeitung
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Page 10 of 14
Date: 20.11.1932
Physical description: 14
:ei!« 1v .Alpenzeiluna' Sonntag, den 2V. November 1932 Ds5 Opfep Von Vera Ver >ìoi) Merano. Die Tür des Kursaals in F. wird geöffnet >.md zwei Menschen stehen sich vis-a-vis. Sonia H-'ller und der stattliche Kavallerie-Offizier Tiozzi. Einen Augenblick stutzen beide, dann e!ii flüchtiges gegenseitiges Grüßen — und So- n'a tritt hinaus in das Vestibül. Mario Tiozzi blickt ihr nach ehe er in den Kursaal geht, ein unerklärliches Gefühl der Unruhe verläßt ihn nicht, als er mit ruhiger Miene

den Klängen des Orchesters lauscht. Wer ist diese Dam??? Er ist ihr schon wiederholt auf der Promenade begegnet. Sie mteressiert ihn. es regt ihn auf an sie zu den ken. und er beschließt ihre Bekanntschaft zu maä>cn. Cr ist Frauenkenner, und zahlreiche Aben- .euèr haben ihn schon abgekühlt. Trotzdem emp findet er bei dem Gedanken an die Unbekannte ein Prickeln, und das Verlangen wächst, sie kennen zu lernen. In der lauschigen Nische einer Tanzdiele sitzt Mario Tiozzi mit Sonia Heller; Deine .Hände halten

ihre Linke umklammert.- Die Kapelle spielt schluchzende Tango-Weisen, das matte Licht verhüllt alles zu einem traumhaften Däm- «»erschein. Heiße Worte der Leidenschaft flü stert Mario seiner Begleiterin zu. Seit einigen Wochen kennen sie sich nun und Liebe verbindet sie. Von feiten Tiozzi's ein Rausch von nie gekannter Stärke und Ausdau er, — von feiten Sonia's ein ehrlich, treues Empfinden. Sonia's Wesen — und Anblick fes seln ihn stets von Neuem. — Ihr Parfüm — das Geflimmer ihres Goldhaares berauscht

sich nicht zu diesem dreiecki gen Verhältnis her. Selbst wenn er Sonia hei raten wollte Ruth würde immer und im mer wieder seine Wege kreuzen. Sonia will tanzen, gewaltsam befreit sich Mario von seinen schweren Gedanken. Eng preßt er Sonia an sich, und beide gleiten zu Ken schmeichelnden Weisen eines „Enqlish Waltz' dahin — gänzlich dem Augenblick le bend — das Glück des Beisammenseins genie ßend — alles um sich her vergessend. Worte im Ohr „Au hast nichts — bist nichts und kannst mir nichts bieten. Ich bin jung und schön

Dich — und soll nun wieder der Liebhaber dieser Frau sein, deren Abfcheulichkeit ich erst jetzt so ganz erkenne.' Sonia hat schweigend die Beichte bis zu Ende gehört. Einige Tränen tropfen auf Marios Hand, die noch In ihrem Schoß liegt. Sie lehnt den Kopf an feine Schulter. »Mario, ich will Dir helfen.' In leidenschaftlichen Küssen finden sich ihre Lippen. Wilde Szenen haben sich zwischen Mario und Ruth abgespielt — er versucht sich von ihr zu ^befreien, sie ahnt eine Rivalin, und läßt' ihn außerhalb seiner Dienststunden fast nie

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