nach Mals und endlich we gen der Vermeidung des Sumpfbodens und der besseren Ueberwindung des Anstieges. Es kommt dazu, daß wir sichere Beweise für diesen Verlauf haben, da einmal vor wenigen Jahren am oberen Ausgang von Schluderns, wo eine Richtungsänderung ge gen Glurns nicht mehr in Frage kommen kann, knapp an der Straße römische Mün zen gefunden wurden, von denen — wie mir Herr Magister Hans Laner von Mals sagen konnte — eine ein Silberdenar des Kaisers Trajan (98—117 n. Chr
.) und eine andere eine Mittelbronze des Kaisers Con- stantius II. (337—361) war; von den rest lichen Münzen ist keine Datierung bekannt. Unweit davon liegt auch eine vorläufig noch rätselhafte Begräbnisstätte. Des wei teren wissen wir, daß die mittelalterliche Handelsstraße durch viele Jahrhunderte auf der Spur der Via Claudia Augusta verlief (siehe dazu weiter unten!), so daß man auch aus dieser auf den Verlauf der älteren schließen kann. Nun lesen wir in einer Ur kunde vom 8. Sept. 1346 (Arch. Gde. Mals, Nr. 3, Orig.-Perg
., jetzt Staatsarchiv Bozen), die vom Notar Johann Stampfer zu Tartsch, unter dem gemeinen Weg, do man nennt Murgun, errichtet wurde und Grenzfestset zungen betraf, daß die gemeine «Straß» bei dem Haus Jörgen von Tartsch vorbeigegan gen ist, was dem oberen Ausgang von Tartsch gegen Mals entspricht. Von dort konnte die Straße immöglich nach Glurns hinabsteigen, sondern mußte geradewegs weiter nach Mals führen, wie die heutige Reichsstraße. Von Tartsch geht überhaupt kein Weg und keine Spur eines Weges ge gen Glurns
, wohl ein sehr steiler Weg nach Laatsch, der aber die Straße Glurns—Mals weitab von Glurns schneidet. So kann über den Anlauf der Via Claudia Augusta vom Mittelvintschgau herauf nach Mals kein Zweifel bestehen. Sie verlief fast genau auf der Trasse der heutigen Reichsstraße, ohne daß es mir zukommt und zur Zeit möglich ist festzustellen, ob sie schon immer über Laas ging oder den Gadria-Kegel weiter oben geschnitten hat. Das Rätsel von Glurns Da uns die Stellung von Glurns zu den alten Verkehrswegen
zurückreichend. Das bedeutet, daß zu jener Zeit zwischen Schluderns und Mals die römische Straße aus dem Warenverkehr ausschied. Wirt schaftliche Gründe dafür zu finden ist eigentlich unmöglich. Der Weg war länger, der Anstieg auf der im Vergleich kurzen Strecke Glurns—Mals viel steiler und be schwerlicher und auch die Verbindung ins Münstertal, also zum Wormser Joch und zum Ofenpaß, war von Mals genau so mög lich wie von Glurns. Die Bedeutung von Mals war an Umfang, Einwohnerzahl und Betriebsamkeit immer