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Schlern
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Page 43 of 67
Date: 01.06.1950
Physical description: 67
nach Mals und endlich we gen der Vermeidung des Sumpfbodens und der besseren Ueberwindung des Anstieges. Es kommt dazu, daß wir sichere Beweise für diesen Verlauf haben, da einmal vor wenigen Jahren am oberen Ausgang von Schluderns, wo eine Richtungsänderung ge gen Glurns nicht mehr in Frage kommen kann, knapp an der Straße römische Mün zen gefunden wurden, von denen — wie mir Herr Magister Hans Laner von Mals sagen konnte — eine ein Silberdenar des Kaisers Trajan (98—117 n. Chr

.) und eine andere eine Mittelbronze des Kaisers Con- stantius II. (337—361) war; von den rest lichen Münzen ist keine Datierung bekannt. Unweit davon liegt auch eine vorläufig noch rätselhafte Begräbnisstätte. Des wei teren wissen wir, daß die mittelalterliche Handelsstraße durch viele Jahrhunderte auf der Spur der Via Claudia Augusta verlief (siehe dazu weiter unten!), so daß man auch aus dieser auf den Verlauf der älteren schließen kann. Nun lesen wir in einer Ur kunde vom 8. Sept. 1346 (Arch. Gde. Mals, Nr. 3, Orig.-Perg

., jetzt Staatsarchiv Bozen), die vom Notar Johann Stampfer zu Tartsch, unter dem gemeinen Weg, do man nennt Murgun, errichtet wurde und Grenzfestset zungen betraf, daß die gemeine «Straß» bei dem Haus Jörgen von Tartsch vorbeigegan gen ist, was dem oberen Ausgang von Tartsch gegen Mals entspricht. Von dort konnte die Straße immöglich nach Glurns hinabsteigen, sondern mußte geradewegs weiter nach Mals führen, wie die heutige Reichsstraße. Von Tartsch geht überhaupt kein Weg und keine Spur eines Weges ge gen Glurns

, wohl ein sehr steiler Weg nach Laatsch, der aber die Straße Glurns—Mals weitab von Glurns schneidet. So kann über den Anlauf der Via Claudia Augusta vom Mittelvintschgau herauf nach Mals kein Zweifel bestehen. Sie verlief fast genau auf der Trasse der heutigen Reichsstraße, ohne daß es mir zukommt und zur Zeit möglich ist festzustellen, ob sie schon immer über Laas ging oder den Gadria-Kegel weiter oben geschnitten hat. Das Rätsel von Glurns Da uns die Stellung von Glurns zu den alten Verkehrswegen

zurückreichend. Das bedeutet, daß zu jener Zeit zwischen Schluderns und Mals die römische Straße aus dem Warenverkehr ausschied. Wirt schaftliche Gründe dafür zu finden ist eigentlich unmöglich. Der Weg war länger, der Anstieg auf der im Vergleich kurzen Strecke Glurns—Mals viel steiler und be schwerlicher und auch die Verbindung ins Münstertal, also zum Wormser Joch und zum Ofenpaß, war von Mals genau so mög lich wie von Glurns. Die Bedeutung von Mals war an Umfang, Einwohnerzahl und Betriebsamkeit immer

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Schlern
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Page 44 of 67
Date: 01.06.1950
Physical description: 67
diese Karte an andern Orten) über Glurns zu finden. Glurns hat eine Straßenverbin dung nach Mals und einen Weg von Prad über Lichtenberg, aber keinerlei Verbin dung mit Schluderns. Dabei wissen wir aus Glurnser Archivalien von einem Schludern- ser Tor und alten Schludernser Weg um 1464 (Karner, Die Stadt Glums, Brixen 1904). Des weiteren erliegt im Gde.-Archiv Mals (jetzt im Staatsarchiv Bozen) eine Ur kunde von 1485, in der eine «alte Straße» nach Glurna genannt wird. Leider

war es mir nicht möglich, diese Urkunde einzuse hen, so daß ich nicht einmal weiß, ob es sich um eine Straße zwischen Glurns und Mals oder Glurns und Schluderns handelte. Das letztere ist zu vermuten. — Wenn man nun weiß, daß die Anich-Hueber’sche Karte vor Drucklegung dem Gericht Glurns zur Prüfung vor gelegt wurde (war allgemein üblich und ist diesfalls wegen einer Diskus sion über die Gerichtsgrenze Nauders— Glurns, Plawenn betreffend, bekannt), so nimmt es wunder, daß bei dieser Gelegen heit

nicht auf den auffallenden Fehler der mangelnden Straßenverbindung nach Schlu- dems verwiesen wurde. Man wird anneh men müssen, daß eben im 18. Jahrhundert der Verkehrszauber in Glurns längst erlo schen war und Stille herrschte wie heute. Um den Anlaß der Warenführung über Glurns zu suchen, müssen zuerst alle Da ten geprüft werden, die uns über Glurns und Mals bekannt sind, soweit sie hier von Einfluß sein könnten. Glurns wird 1178 zum ersten Male ur kundlich erwähnt als Dorf, 1294 als Markt, 1304 erhält es Stadtrechte

, um 1300 eine Pfarre. Mals wird 1160 zuerst im Ablaßbrief Bi schof Adalgotts genannt, 1297 Pfarre zu Mariae Himmelfahrt, nachdem früher schon die Pfarre zu St. Martin und wahrschein lich schon im 8. Jahrhundert eine Pfarre auf der Benediktskirche bestanden hatte. Kirchlich also war Mals weit voraus und überlegen, dazu kam, daß es der Sitz des bischöflichen Gerichtes von Chur und da her schon dadurch von besonderer Bedeu tung war. Das Stift Chur hatte im Vintsch- gau sehr ausgedehnten Grundbesitz

und mehr Untertanen als die Grafen von Tirol. Diese wiederum übten die landesherrliche Gerichtsbarkeit aus, der die Land-Taidinge dienten. Auch deren Platz war ursprünglich Mals, so des publicum placitum von 1211 und jenes von 1277 (siehe Stolz, Politisch historische Landesbeschreibung). Später er scheint dann nur mehr Glurns als landes fürstliche Gerichtsstätte. Schon um 1223 fin det man einen Gerichtsboten (preco) von Glurns und später 1291 und 1315 das Ge richt Glurns mit Amtssitz im Turm zu Glums

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Schlern
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Page 59 of 67
Date: 01.06.1950
Physical description: 67
. Erst die Verlegung des Postamtes nach dem großen Brandunglück in unserm Jahrhundert und die durch die moderne Verkehrsentwicklung bedingte Auf lassung der Posthalterei setzten hinter je nen Gründergedanken den Schlußpunkt. Der Straßenanlauf von Mals herauf war um 1425 noch unverändert auf der Claudia Augusta, denn es besagt der schon erwähnte Maibrief, daß damals die Straße noch unter Spineid durchging. Um 1488 hat Herzog Sigmund die Straße über Finstermünz umgebaut. Damals ent stand unten

an der Brücke die Befestigung Sigmundseck. Ob im Zuge dieser Unter nehmung auch jenseits Nauders und Reschen an der Straße geändert oder gebessert wur de, wissen wir nicht. Es besteht dafür keine Wahrscheinlichkeit. Die Maximilianische Regierung ging nun viel weiter. Die Gründe dazu haben wir schon oben gesucht, sie lagen jedenfalls sowohl auf merkantilem als auf strategi schem Gebiet. Es sollte die Sicherheit des winterlichen Verkehrs von Mals nach Re schen erhöht werden, was zum fast selbst verständlichen

Entschluß führen mußte, die Straße wieder dorthin zu verlegen, wo einst der Venostenweg gegangen war, auf das rechte Etschufer zwischen Burgeis und St. Valentin. Dies muß vor 1524 geschehen sein, denn Jörg Kelderer (s. o.) berichtet in jenem Jahr, daß die Straße «vormalen» von Mals hinaufgegangen und man vor «Gwethaufen» (wohl Murschutt) nit hinkommen mögen und sein die Güter lang liegen blieben! Dort, wo den alte Venostenweg auf die Römerstraße stößt, bei der Abzweigung der «Gaß» nach Muntaplayr

, also kurz vor den Fischerhäusern, zweigte nun die neue Straße ab und führte wieder zur uralten Brücke un term Haidersee, überschritt die Etsch und ging dann den Berghang entlang nach und durch Burgeis, um auf der unteren Burgei ser Brücke neuerlich die Etsch zu überset zen und so in ziemlich gerader Linie auf dem schon vorhandenen «Weinweg» Bur geis-Mals bei den 14 Nothelfern ihr Ziel zu erreichen. Die Brücke unterm Haidersee wurde da mit zur Absetzbrücke, da den Steigungsver hältnissen entsprechend

von unten herauf bis zu diesem Punkt Vorspann geleistet wer den mußte. Dieser Vorspann gab Anlaß zu manchem späteren Streit, da Schluderns, Tartsch, Mals und Burgeis sich diesen Ver dienst sichern wollten. Hier wiederholte sich das, was einst am Vöderspiel geschah. Ein findiger Wirt — wohl aus Kortsch — er baute hier an der Brücke einen Einkehr gasthof, bis heute «zum Kortscher» genannt, dessen noch stehende stattliche Brandruine von großem Unternehmungsgeist zeugt. Auch diese Spekulation war richtig

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Schlern
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Page 57 of 67
Date: 01.06.1950
Physical description: 67
ausübte, ist dann der Weg der Wanderer nicht mehr über die untere Brücke am Ende des Haider Sees gegangen, sondern über die obere unter dem Hospiz, die an sich der Verbindung der rechts der Etsch liegenden Höfe mit Muntaplayr und der Straße diente. In einem späteren Statut für den Mair von St. Valentin vom 15. 6. 1489 (Gemeinde archiv Mals) wird dem Mair die Einhaltung dieser oberen Brücke auf er legt, um 1509 heißt sie «die Brücke unter seinem Hause», und wird bestimmt, daß dies Höfe

Hospiz ausgegeben. Der Kirchensteig Neben dem Pilgerweg haben wir noch einen Kirchensteig zu verzeichnen, der noch heute diesen Namen führt. Er verdankt ihn und seine Entstehung der Tatsache, daß durch viele Jahrhunderte in der damals recht großen Pfarre Mals, die bis zur Was serscheide reichte, oberhalb Mals und Burgeis keine Seelsorge bestand. In Mals war das älteste Gotteshaus wahr scheinlich die St. Benediktskirche als Filiale der karolingischen Klostergründung in Münster. Die erste Pfarre

seinem Domkapitel als Einkom mensquelle schenkte, legte er diesem die Verpflichtung auf, dort einen Seelsorger zu unterhalten; doch scheint sie vorerst nicht erfüllt worden zu sein. So kam es, daß am 31. Oktober 1422 zu Fürstenburg Vertreter der Gemeinden Rayen (Rojen), Grün (Graun) und am Rößl (Reschen!) vor dem Bischof Johannes von Chur aussagten, daß den Bewohnern bei Unwetter der Kirch gang nach Mals unmöglich sei und viele von ihnen wegen der weiten Entfernung von der Pfarre ohne die letzten Tröstungen

Kirchensteig an der westlichen Berglehne entlang, während Reschen und Graun bis St. Valentin die Straße benutzen konnten. Der Kirchensteig ging hoch ober Pitz aus Rojen heraus und zu dem auch noch am Berg ober Reschen liegenden Hof Giern herab, weiter über Gorf und Unter-Spinn zum Greinhof ob dem Mittersee, schließlich unter Kaschon durch zur Etschbrücke in St. Valentin. Von da gingen die Kirchfahrer hinaus zum Humblhof und trafen da auf die alte Römer straße, die nun in kürzester Linie nach Mals führte

Jahren des vergangenen Jahrhunderts — allerdings nur im lokalen Bereich — Staub aufgewirbelt. Es kam daher, daß dieser kür zeste Weg nach Mals als altes Benutzungs recht der Erinnerung des Volkes nicht ent schwunden war. Es war die alte Römer- und später mittelalterliche Straße und nach Umlegung dieser unter Kaiser Max eben noch der Kirchensteig! Nach wie vor wurde er von Fußgehern mit Vorliebe benutzt, was aber den Burgeisern, die dort ihre

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Page 45 of 67
Date: 01.06.1950
Physical description: 67
% trotz Rodstation die Glurnser selbst keiner lei Vorspann leisteten, sondern dieser von Schludernsern, Tartschern und Malsern be sorgt wurde, wie dies aus häufigen Streitig keiten über die Vorsetzrechte hervorgeht, an denen Glurns nie beteiligt erscheint (siehe Straßenbereitung Jörg Kelderers von 1524, Ld.-Arch. Innsbruck, Cod. 4373, fol. 8, und Vorsetzvertrag zwischen den Gdn. Mals, Burgeis und Tartsch von 1725, Gde.-Arch. Burgeis). Die Rodordnungen Tirols gehen zumeist in den Anfang

über Finster münz (Stolz, ebenda, S. 643). Wenn wir nun im Vorstehenden die Gründe gesucht und wohl auch gefunden haben, die Glurns zum Warenumschlagplatz im Obervintschgau machten, entsteht wei ter die Frage, wie lange dieser Zustand währte und seit wann der Verkehr wieder in die naturgegebene Bahn Schluderns— Tartsch—Mals einlenkte. Darüber habe ich bisher keine Anhaltspunkte finden können. Jedenfalls geschah es unter dem Einfluß von Ereignissen, die den Handelsverkehr schwer beeinträchtigten

hundert) ist. Zu kriegerischer Bedeutung kam Glurns erst im Engedeiner Krieg von 1499 und dann viel später wieder in den Franzosenkriegen; in beiden Fällen aber ohne irgendeinen Verteidigungserfolg. Zurück zur Via Claudia Augusta Wir haben festgestellt, daß die alte Rö merstraße Mals auf derselben Linie er reichte wie die heutige moderne Verkehrs straße, also unter Pracassan hindurch und knapp an «Malsegg» (heute Dietl) vorbei. Zu jener Zeit waren diese Ansitze natürlich noch nicht vorhanden

, doch allein schon der Name des letzteren deutet auf einen alten Dorfeingang. Daß die Straße weiterhin sich an den Berghang schmiegte, scheint selbst verständlich, da zu einem Abstieg nicht nur kein Anlaß war, sondern auch der bevor stehende steile Anlauf zum Ausgang von Mals, der heute noch besonders beschwer lich empfunden wird, erst recht jeden Höhenverlust verbot. So ging die Römerstraße gewiß auf der heutigen Route durch Mals und die Häu serbauten rechts und links stammen aus der folgenden Zeit

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Page 56 of 67
Date: 01.06.1950
Physical description: 67
einmal dazu gedient fest zustellen, daß die Straße (die Route der Via Claudia Augusta) zu Goswins Zeiten, also im 14. Jahrhundert, schon seit undenklichen Zeiten über die Malser Haide ging. Zugleich aber wird uns ein viel älterer Weg, der da mals schon ins Sagenhafte zurückging, be zeugt, der eben am rechten Etschufer durch Burgeis verlief und mit einer Befestigung gesichert war. Es war das jedenfalls der alte Venostenweg, den dann die Römer durch ihre Straßenbegradigung abseits lie gen ließen

allein waren schon für die alten Bewohner genü gend Anlaß, den Weg von Mals-Malettes hierherzuführen; daß er dabei über Schleis ging, ist durch die Straßensperre auch be wiesen, denn diese sicherte eben den Weg dorthin. Weiter ging es dann zur nächsten Wall burg Muntaplayr und von da ab gegen Graun-St. Anna, so daß von der «Gaß» an gefangen Venostenweg und Römerstraße bis zur Wasserscheide zusammenfallen. Der Pilgerweg und das Hospiz Wie wieder unser Goswin berichtet, hat der um 1140 verstorbene

vom sicheren Tode zu bieten. Der uralte Bau, recht klein und ärmlich anzusehen, steht heute noch in St. Valentin am untern Dorf- weg (s. Abb. 3). Wenn man nun weiß, daß die öffentliche Straße zu jener Zeit, von Mals herauf kom mend, direkt nach Muntaplayr geführt hat und der Ort der Hospizerrichtung weitab davon lag, mag man sich darüber zuerst ver wundern. Und doch ist es leicht erklärt, denn der im Winter Mals verlassende Pilger wird zuerst der nächsten Rast- und Zu fluchtsmöglichkeit in Burgeis

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Page 47 of 67
Date: 01.06.1950
Physical description: 67
, die hier in guter Jahreszeit ihr Projekt ausar beiteten, auf Warnungen der alteingesesse nen Bevölkerung nicht hörten, denn sie wußten schon damals alles besser. Erst Max der letzte Ritter hat diesen Fehler wieder mit seiner Straßenumlegung ausgemerzt (siehe später!). Die Römer schufen hier eben die kürzeste Verbindung vom wich tigen Mals, unter der Fluchtburg von Ma- lettes, zur Wallburg ob Muntaplayr. Ehe wir nun den Spuren der Via Clau dia Augusta von der steinernen Puni-Brücke weg folgen, sei

noch der Chronisten ge dacht, die sich bisher mit diesem Verlauf — allerdings nur in flüchtigem Hinweis — beschäftigt haben. Stampfer (s. o.) erkennt schon die Alt-Straß als die alte Römer straße und P. Thomas Wieser (Chronik von Haid, Org.-Mskr., Pfarrarchiv Haid) tut dasselbe, wobei er sie bis zur Einmündung in den Heuweg richtig verfolgt. P. Jukun- dus Schmied, der jüngste Chronist von Mals (Org.-Mskr., Pfarrarchiv Mals) hat sich mit der Straßenfrage kaum beschäf tigt und sich auf die Wiedergabe der Mei nung

Stampfers beschränkt. 1175 m bachaufwärts von den 14 Nothel fern in Mals, nach Gewinnung eines Höhen unterschiedes von 110 m, was die ansehn liche Steigung um 10 Prozent bedeutet, spannt sich die Römerbrücke über die Puni. Wir stehen auf 1212 m Seehöhe. Die alte Straße quert nun die stellenweise moosig sumpfigen Weidegründe, Spineid genannt, die sie am unteren Rand in fast genau nördlicher Richtung durchmißt. Auf den Originalaufnahmen der letzten österreichi schen Reambulierung von 1909

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Page 42 of 67
Date: 01.06.1950
Physical description: 67
der neugeschaffenen Provinz Rätien II. Die Erforschung des Verlaufes der Römer straße durch das Vintschger Oberland steht im Mittelpunkt dieser Arbeit; es soll ver sucht werden, ihr von Mals bis zur Wasser scheide mit möglichster Genauigkeit zu fol gen. Obwohl seit der Erbauung fast zwei Jahrtausende verstrichen sind und ein gro ßes Stück des alten Straßenverlaufes schon Anfang des 16. Jahrhunderts gänzlich aus dem Verkehr ausschied, ist dieses Unterfan gen teilweise noch durch den eigenen Augenschein erleichtert

, der 1885 die «Chronik von Mals» von Josef Dietl mit eigenen Zusätzen und Erweiterungen her ausgegeben hat (Meran, bei Jandl). Er geht aber von der unterdessen längst als irrig erkannten Meinung aus, daß die alten Mal- ser Türme, der Fröhlichsturm, der nun böse verbaute Droßturm und der im späteren Gasthof «Edelweiß» eingebaute Turm, den ich unterdessen als «Pracassan» (1362 ver kauft Dominicus de Plawen seine Burg behausung Pra Cassan an Franciscus, Sohn des weil. Oswald von Mals, und dessen Gat tin

nach Verlassen des Kastells auf dem erwähnten Wege den Punibach überschritten, an dessen rechtem Ufer sie dann hinauf zur sog. «alten Straße» geführt habe, die sie dann weiterverfolgte. Die «Alt Straß» hat er als Römerstraße richtig er kannt, nicht aber jenes Stück, das von Mals zu dieser führte. Auch die Behauptung, daß die Straße von Glurns heraufgekommen sei, hält einer Prüfung nicht stand. Dort, wo heute Glurns steht, war um die Zeitwende gewiß nur Sumpf und Moos. Der ganze Talboden (alter Seeboden

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