In einer Urkunde von 1606 gelegentlich einer ewigen Meß stiftung zu St. Valentin auf der Haide werden als Stifter folgende Maiersleute genannt: Kaspar Mair, Claus Vöder- fpiel, Peter Stöcker, Michael und Kaspar Fischer, Thöni, Hans Stöcker, Kaspar vom Trog, Peter Bischer, Margret Haugstocker, Georg Untermweg und daneben nur drei ladi- nische Namen Rudolph von Spinatscha, Margret von Ca- schana und Tornas ab Sersa. Das angeblich auf der Heide da mals herrschende Ladinertum schrumpft
also sehr bedenklich zusammen. Was nun Mals betrifft, 1160 nach Urkunden Malles (Damäl — d’a Mal), dann Malls und zuletzt Mals, so muß es nach den vorhandenen Quellen schon im Mittelalter eine vor herrschend deutsche Bevölkerung gehabt haben. Bis zum Jahre 1827 gehörte dieser Ort zum Bistum Chur. Im drei zehnten Jahrhundert erscheinen allerdings in Urkunden ladi- nische Namen, wie Minigo (Dominicus) de Glurnes und Jo- seppus Jacobus Petrus Bellavita de Malles (Codex dipl. 423), welche vermuten lassen, daß damals
um Glurns und Mals noch Ladinisch gesprochen wurde. Aber schon der erste Pfarrer um 1186 heißt nach einer Urkunde Gebhard, um 1300 erscheint ein Johann Gentz, auch Genitz, um 1428 Heinrich Herler- wingen, und 1440 Friedrich Leinslacher, um 1479 Heinrich Lamparter als Pfarrer von Mals. Das sind doch lauter deutsche Seelsorger. Im Jahre 1486 erhielten Kaspar Schuster, Kuenrad Schmied, Notar Johannes Burkhart, Oswald Schmied und Peter Hövögli aus Mals den Trafoier Wald, genannt, im Alsey von der Gemeinde
Stilfs als Lehen. Also wieder lauter Deutsche. Die Urkunden sind aber um diese Zeit alle noch lateinisch und erst im Jahre 1624 erscheint die erste deutsche Urkunde (Dietl, Chronik von Mals). In einer Ur kunde von 1509 erscheinen Hans Vogt, Pfarrvikar, und Mattheus Weber, Gesellpriester zu Mals, Hans Waibel, Schulmeister an der deutschen Schule zu Mals, Hans Nöder, Hans Seger, Hans Schuster und Hans Emperger, Schul- meister, alle in Mals (P. Ladurner, Einige urkundliche Nach richten
über das ehemalige Hospital zu St. Valentin auf der Haide. Tirol. Archiv, III, S. 147). Im achtzehnten Jahrhundert erscheinen nur Namen wie Neurauter, Grissemann, Goldrainer, Zertzer, Platner, Nutzin- ger, Hochenleithner, Thurner, Veith. Das sieht doch wahrlich nicht aus, als ob Mals zur Gegenreformationszeit noch ladi nisch gewesen sein könnte. Die Geschichte dieses Ortes verliert sich im rätischen Nebel. Römer und Ostgoten hatten hier ihre Standlager, ungezählte deutsche Heere zogen diese Straße. Karl
