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Schlern
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Page 145 of 188
Date: 01.07.2012
Physical description: 188
um einiges artifizieller wirken als das Bildnis des Francesco Oradini, so liegt dies wohl nicht nur an der Verschiedenheit des Porträttypus, sondern auch an der Unterschiedlichkeit der Maler. 37 Zu der Vermutung, dass es sich bei dem Bildnis des Trentiner Architekten und Bildhauers um ein Werk Leitenstorffers handelt, passt die Nachricht des Anton von Klein, der Maler aus Reutte habe für eine Kirche in Rovereto ein Altarblatt gemalt und sei auch für eine Kirche am Nonsberg tätig gewesen. Es liegt nahe, dass

es sich bei diesen Arbeiten, zu denen es freilich keine weiteren Belege gibt, um Werke aus Leitenstorffers Innsbrucker Zeit gehandelt hat. 38 Den Nonsberger Auftrag könnte der Maler von Johann Franz von Spaur erhalten haben, der einem alten Nonsberger Adelsgeschlecht entstammte. Martin Knoller F ür Martin Knoller aus Steinach am Brenner (1725-1804) war die künstlerische Ausbildung nach seiner jahrelangen Schülerschaft bei Paul Troger in den 1740er Jahren und seinem Studium an der Wiener Akademie von 1751 bis 1753 längst

noch nicht abgeschlossen. Während zweier mehrjähriger Rom-Aufenthalte in den Jahren zwischen 1755 und 1765 kam der Maler im Kreis von Anton Raphael Mengs und Johann Joachim Winckelmann mit dem Kunstideal des Klassizismus in Berührung, das vor allem sein Schaffen als Olmaler nachhaltig prägte. Ab dem Jahr 1765 war Knoller in Mailand ansässig, wobei er in den Sommermonaten regelmäßig große Freskoaufträge in Tirol und Süddeutschland ausführte. In der im Jahr 2004 erschienenen Knoller-Monographie von Edgar Baumgartl

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Schlern
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Page 141 of 188
Date: 01.07.2012
Physical description: 188
- in seine Neufassung des Maximiliansmartyriums übernommen hat. Zu Seiten des ausgestreckten rechten Beins des Henkers sind zwei grau in grau gemalte Männer zu erkennen, die sich von hinten dem erhöht gelegenen Standort des Martyriums zu nähern scheinen: Der behelmte Reiter weist den bärtigen Götzenpriester mit der ausgestreckten linken Hand auf das Geschehen im Vordergrund hin. 13 Joseph Ignaz Mildorfer P aul Troger war das prägende Vorbild einer ganzen Generation junger Maler, die sich zwischen ca. 1735

des großen Malereiwettbewerbs der k. k. Hofakademie der Maler-, Bildhauer- und Baukunst reüssierte. Mildorfer blieb wie Troger Zeit seines Lebens in Wien, wo er zum savoyisch-liechtensteinischen Hofmaler und zum Akademieprofessor aufstieg und von Kaiserhaus und Hochadel mit zahlreichen bedeutenden Aufträgen bedacht wurde. Aufbauend auf dem Vorbild Trogers sowie der in Wien greifbaren Werke venezianischer Künstler, entwickelte der Innsbrucker Maler einen hoch individuellen und stark expressiven

, das auf der linken Schulter aufliegende, zurückgeworfene Haupt sowie die Arme teilweise von Schattendunkel verhüllt sind. Hans Semper schrieb das seiner Meinung nach ,,ausgezeichnet[e] Bild“ dem Innsbrucker Maler Philipp Haller zu, und auch Josef Ringler nahm es in seine Liste der Werke Hallers auf. 17 Nicolö Rasmo hingegen sah in dem „wunderschönen Bild“ eines der „Hauptwerke“ Martin Knollers, wobei ihm der Vergleich mit einem von Maria Rumer als Werk Knollers publizierten, im Besitz des Erzbistums München

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Page 161 of 188
Date: 01.07.2012
Physical description: 188
im Barockzeitalter, in: Wolfgang Baer / Pankraz Fried (Hg.), Schwaben-Tirol, Historische Beziehungen zwischen Schwaben und Tirol von der Römerzeit bis zur Gegenwart, Beiträge, Rosenheim 1989, S. 335-358. Zu Holzer zuletzt: Der Schiern, 83. Jg., 2009, Heft 11 (Themenheft zum 200. Geburtstag Johann Evangelist Holzers); Ema- nuel Braun u. a. (Hg.), Johann Evangelist Holzer, Maler des Lichts, Ausst. Kat., Augsburg-Eichstätt innsbruck 2010. 4 Vgl. Leo Andergassen (Hg.), Paul Troger & Brixen, Ausst. Kat., Brixen 1998

. Mitteilung der Besitzerfamilie. 7 Zu Troger grundlegend: Wanda Aschenbrenner / Gregor Schweighofer, Paul Troger, Leben und Werk, Salzburg 1965, hier S. 160. Für einen rezenten Überblick über Paul Trogers Schaffen vgl. Andreas Gamerith, „... dessen kunstreiche Handt so wohl in Teutsch- als Welschlandt auch Hun- garn sich vielfoltig berumbt gemacht", Der Maler Paul Troger (1698-1762) und die Verbreitung von künstlerischen Ideen, in: Polleroß, Reiselust & Kunstgenuss (zit. Anm. 2), S. 125-140, hier S. 125

f. - Auch Johann Kronbichler, der die Abbildung des „Bischofsmartyriums" in der Begleit publikation zur Münchner Ausstellung von 2004/2005 kannte, nicht aber seinen Aufbewahrungs ort, sieht in dem Bild ein Werk Paul Trogers und hat es als solches in seine im Druck befindliche Monographie über den Welsberger Maler aufgenommen. Frdl. Hinweis von Direktor Dr. Johann Kronbichler, Diözesanmuseum Hofburg Brixen. 8 Vgl. Manfred Koller, Zur Maltechnik von Paul Trogers Leinwandbildern, in: Barockberichte, Heft

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Schlern
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Page 162 of 188
Date: 01.07.2012
Physical description: 188
des Diözesanmuseums Hofburg Brixen (Veröffentlichungen der Hofburg Brixen, Bd. 2), Brixen 2004, S. 245-266 (mit teilweise farbigen Abb.), Zitat S. 265. Vgl. auch Leube-Payer, Joseph Ignaz Mildorfer (zit. Anm. 2), S. 181-204 (mit Farbabb.). 24 Semper, Kunsthistorische Reiseerinnerungen (zit. Anm. 17), S. 380. 25 Vgl. Leube-Payer, Joseph Ignaz Mildorfer (zit. Anm. 2), S. 41. 26 Klein spricht von „Gabriel Conca" als von Leitenstorffers römischem Lehrer, meint aber wohl den Maler und zweifachen Präsidenten

der Accademia di San Luca, Sebastiano Conca. Anton von Klein, Nachricht von dem Leben und den Werken des Franz Anton von Leydensdorf, Professors der Mannheimer Zeichnungsakademie und Kurfürstlichen Historienmalers nebst den von ihm selbst verfertigten Kupferblättern, Mannheim 1800. Wiederabgedruckt in: Verena von Grabmayr, Franz Anton Leitenstorffer, Ein Tiroler Maler des achtzehnten Jahrhunderts in der Kurpfalz (Schlern- Schriften, Bd. 254), Innsbruck-München 1970, S. 125-128, hier S. 125

sieht es als Gewissheit an, dass Spaur dem Maler aus Reutte seine Studienaufenthalte bei Troger in Wien sowie in Italien finanziert hat, allerdings ohne dafür Quellenbelege anführen zu können. Grabmayr, Franz Anton Leitenstorffer (zit. Anm. 26), S. 17. 29 Vgl. den Beitrag des Verfassers zu den Deckenfresken im Palazzo Firmian in Mezzocorona in die sem Heft. 30 Öl auf Leinwand, je 121 x 90 cm. Der Auktionskatalog enthält zwar einen Hinweis auf die stilistische Verwandtschaft zwischen den Bildnissen

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Page 19 of 188
Date: 01.07.2012
Physical description: 188
haben könnte. 46 Trogers Ausbildung als Freskant bei Alberti dürfte sich folglich auf eine grundlegende Einweisung in die Technik sowie auf das eingehende Studium der bereits mehrere Jahrzehnte zuvor entstandenen Werke seines Lehrers beschränkt haben. Der Welsberger Maler dürfte nicht nur Albertis in Cavalese vorhandene Deckenbilder gekannt haben. Kraft seines Amtes als Erbmarschall des Trienter Fürstbischofs wird ihm Franz Alphons Georg von Firmian wohl auch Zugang zum Trienter Castello del

mangelnde Erfahrung im Bereich der monumentalen Freskomalerei sind wohl nicht nur gewisse qualitative Schwächen in den Deckenbildern in Mezzocorona zurückzuführen, sondern auch die Tatsache, dass sich der Maler bei deren Ausführung sehr wesentlich auf druckgraphische Vorlagen gestützt hat. Bruno Passamani hat auf die Ähnlichkeit zwischen der gemalten Architektur in der Darstellung der drei Parzen und der berühmten Illustration einer Scheinkuppel in Andrea Pozzos Perspektivtraktat hingewiesen. Passamanis

seitenverkehrt wiedergibt (Abb. 2). 49 Gegenüber Carracci hat Troger sämtliche Attribute, welche die Figur als Pluto kennzeichnen, weggelassen. Teile des Körpers des Gottes - vor allem auch sein von dem Bologneser Maler so prominent ins Bild gesetztes Geschlecht - werden auf dem Fresko von Wolken verhüllt. In der muskulösen männlichen Aktfigur oberhalb der knienden Iphigenie scheint Troger nicht nur allgemein ein antikes Körperideal rezipiert zu haben. Vielmehr wirkt die Figur, die durch das Attribut

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Page 24 of 188
Date: 01.07.2012
Physical description: 188
Trogers ist der Befund von besonderem Interesse, dass die Rezeption von Kupferstichen nicht auf die punktuelle Übernahme einzelner Figurenmotive beschränkt blieb. Auch im Fall derjenigen Figuren, bei denen es sich um keine „wortwörtlichen“ Zitate handelt, erinnern die Auffassung des menschlichen Körpers und die Wiedergabe der Gewänder nicht so sehr an den Stil von Trogers Lehrer Giuseppe Alberti, als vielmehr an die von dem jungen Maler herangezogenen Graphiken. Die meisten männlichen Figuren zeigen

jenes pralle, muskulöse Körperideal, das der Maler in den Reproduktionen antiker Skulpturen ebenso vorfand wie in den letztlich an diesen inspirierten Bilderfindungen der italienischen und niederländischen Künstler der Spätrenaissance. Bei der Wiedergabe weiblicher Aktfiguren scheint sich Troger vor allem an den Frauendarstellungen des Hendrik Goltzius mit ihrer manierierten Mimik und Gestik und ihren prallen Brüsten inspiriert zu haben. Auch in der knittrigen Faltengebung ist eine besondere Nähe zum Stil

des niederländischen Künstlers zu konstatieren. Passamani ist in der Tendenz sicher richtig gelegen, wenn er in seiner zweiten Publikation zu den Fresken in Mezzocorona deren Datierung von um 1727/28 auf „um 1720 oder kurz zuvor“ vorverlegt hat - also von der Zeit nach Trogers endgültiger Rückkehr aus Italien auf einen Zeitpunkt während bzw. nach seinem Venedigaufenthalt, aber noch vor der Weiterreise nach Rom. Meines Erachtens ist es sogar noch viel wahrscheinlicher, dass der Maler im Palazzo Firmian tätig

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Page 143 of 188
Date: 01.07.2012
Physical description: 188
Leitenstorffer insofern in die Fußstapfen Trogers, als er wie dieser rund 20 Jahre zuvor einen ausgiebigen Studienaufenthalt in Italien absolvierte. Nach Klein verbrachte der Maler aus Reutte „zwei Jahre bei Piazzetta in Venedig und ein Jahr zu Bologna“, um schließlich fünf Jahre in Rom „unter der Leitung des [Sebastiano] Conca“ zu studieren. 26 Nach seiner Rückkehr aus Italien im Jahr 1744 wirkte er mehrere Jahre in Innsbruck, bevor er um 1749/50 in die kurpfälzische Residenzstadt Mannheim übersiedelte

, wo er zum Hofmaler und Akademieprofessor aufstieg. Verena von Grabmayr verzeichnet in ihrer 1970 erschienenen Monographie über Leitenstorffer nur drei erhaltene Ölgemälde, die in dessen Innsbrucker Jahre datiert werden können. Sie alle dürften im Auftrag des Tiroler Regierungspräsidenten Johann Franz von Spaur entstanden sein, der dem jungen Künstler in Innsbruck Quartier gewährte. Mit dem Bildnispaar des Johann Franz von Spaur und seiner Gattin Therese Maximiliane geborene von Trapp schuf der Maler aus Reutte

und danach als Auftraggeber des Malers tätig gewesen. 29 Ebenfalls in Leitenstorffers Innsbrucker Zeit zwischen 1744 und 1749/50 ist das Bildnispaar zweier männlicher Angehöriger der Trienter Adelsfamilie Ciurletti di Belfonte zu datieren, das im Jahr 1999 mit der überzeugenden Zuschreibung an den Maler aus Reutte im Wiener Dorotheum auktioniert wurde (Abb. 3, 4). 30 In mehrzeiligen Inschriften sind die Namen und Ämter der Dargestellten angegeben. Zumindest die jeweils letzten zwei Zeilen, in denen deren

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Page 23 of 188
Date: 01.07.2012
Physical description: 188
an den Ecken eines imaginären Grundriss-Dreiecks sowie die Detailgestaltung der im Vordergrund wiedergegebenen Lachesis und Atropos. Während der Maler die als halb sitzende und halb kniende Rückenfigur dargestellte Lachesis, die das Lebenslos festlegt, weitgehend unverändert von Matham/Goltzius übernahm, hat er bei der Eigur der Atropos, die den Lebensfaden durchtrennt, eine Reihe von Veränderungen vorgenommen. Ihr rechter Arm ist ausgestreckt und nicht abgewinkelt, sodass der Betrachter

, hat der Maler einem von Goltzius selbst gestochenen Blatt mit den Personifikationen von „Fama“ und „Historia“ aus dem Jahr 1586 entlehnt (Abb. 6, 7). Dieses bildet den allegorischen Auftakt zu einer zehnteiligen Stichserie mit ganzfigurigen Bildnissen römischer Helden. 52 Bei der Figur der „Fama“ handelt es sich um die getreuste der in den Fresken in Mezzocorona nachweisbaren Kopien nach druckgraphischen Vorlagen. Selbst das Motiv der menschlichen Augen und Ohren, mit denen die Flügel der „Fama“ übersät

hat der Maler leichte Veränderungen vorgenommen. Den Vogelflügel hat er gegen einen Schmetterlingsflügel, den an Amor gemahnenden Bogen gegen ein Blumenkörbchen ausgetauscht. Die Hauptfigur exakt des selben Blattes lag der wohl ebenfalls von Troger ausgeführten Darstellung des Neptun im ehemaligen großen Saal im Westtrakt des Palazzo Firmian zugrunde (siehe unten, Kap. 3). 54 Die unmittelbare Abhängigkeit einer Reihe von Figuren von druckgraphischen Vorlagen verbindet die Fresken in Mezzocorona

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Page 138 of 188
Date: 01.07.2012
Physical description: 188
Heft« Paul Troger, seine Schüler, seine Zeit Neufunde und Neuzuschreibungen zur Tiroler Barockmalerei Von Hanns-Paul Ties Z u keiner Zeit davor haben derart zahlreiche in Tirol geborene Künstler eine überregionale Bedeutung erlangt wie im 18. Jahrhundert. Wenn der Brunecker Maler und Bildschnitzer Michael Pacher zwischen 1471 und 1481 einen Flügelaltar für St. Wolfgang am Wolfgangsee schuf und sich im Jahr 1496 für die Fertigstellung eines weiteren nach Salzburg begab, so handelt es sich dabei

stammten derart zahlreiche Protagonisten der Kunst des Spätbarock in Wien und Niederösterreich wie aus Tirol. Unter den Malern ist Paul Troger aus Welsberg im oberen Pustertal, dessen 250. Todestag den Anlass für das Erscheinen dieser „Schlern“-Nummer bildet, der bekannteste und wohl auch bedeutendste, aber längst nicht der einzige. 2 Auch an der Kunstblüte des spätbarocken Augsburg hatten Tiroler Maler einen gewichtigen Anteil. Johann Evangelist Holzer aus Burgeis im oberen Vinschgau

, die prestigeträchtige Aufträge zu vergeben hatten, ganz gezielt an Tiroler Künstler wandten, die außerhalb ihres Herkunftslandes zu Erfolg und Ruhm gelangt waren. Den wohl bekanntesten Fall stellt die Ausstattung des neu errichteten Brixner Domes in den Jahren um 1750 dar, für die mit Troger als Schöpfer der Deckenfresken und mit Michael Angelo Unterberger als Autor des Hochaltarblattes zwei in Wien arrivierte Maler Tiroler Herkunft herangezogen wurden. 4 Im Folgenden soll eine Reihe von Ölgemälden von Tiroler

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Page 32 of 188
Date: 01.07.2012
Physical description: 188
druckgraphischer Vorlagen per se ein Charakteristikum, das besser in das künstlerische Profil des jungen Paul Troger passt als in dasjenige des Giuseppe Alberti, so liefert der Befund, dass ein und derselbe Kupferstich sowohl für die beiden nördlichen als auch für das südwestliche Rundfeld als Vorlage herangezogen wurde, ein zusätzliches Indiz dafür, dass alle drei Medaillons vom selben Maler, nämlich Troger, bemalt wurden. Bei besagter Vorlage handelt es sich um einen dem Thema der vier Elemente gewidmeten

des Palazzo Firmian zu einem vergleichsweise freien Umgang mit der druckgraphischen Vorlage. Wenn der Maler im Vergleich zum Kupferstich die Attribute der Figuren teilweise verändert hat, so mag dies durchaus auch damit Zusammenhängen, dass ihm der Inhalt des Blattes nicht bis ins letzte Detail zugänglich war. Das Attribut des Füllhorns, aus dem eine Frucht und Zweige hervorragen, sowie das irdische Ambiente aus Bäumen, einem Steinblock und grünen Halmen weisen den als muskulöse Rückenfigur

wiedergegebenen Mann im nordöstlichen Rundfeld als Personifikation der Erde aus (Abb. 13). Die Idee, das an und für sich weiblich konnotierte Element Erde als von hinten gesehene muskulöse männliche Aktfigur darzustellen, hat Troger von Matham/Goltzius übernommen. Die Frucht, die der Mann auf der Vorlage in seiner Linken hält, kehrt in dem Füllhorn des Freskos wieder. Die Maispflanze in seiner Rechten mag den Maler zum Motiv der grünen Halme

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