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Unterinntaler Bote
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Page 6 of 8
Date: 22.03.1895
Physical description: 8
ihre Nachforschungen fort. Darauf, daß Mair der letzte war, der mit der Jsser an diesem Abende gesehen wor den ist, wurde bei den gegen andere Persönlichkeiten vor handenen Verdachtsmomenten, kein besonderes Gewicht gelegt. Am 11. Oktober v. I. jedoch, als der Untersuchungsrichter mit dem Gendarmeriewachtmeister Bernstein noch andere Ver dachtsmomente gegen Mair entdeckte, wurde derselbe verhaftet. Am 15. November v. I. endlich Abends schritt Mair, erdrückt durch die gegen ihn vorliegenden Verdachtsmomente

, zum Geständnisse, das dahin geht, daß er mit dem ihm ge hörigen, bei der Leiche der Würtenberger gefundenen Messer beide Mädchen allein und ohne jegliche Anstiftung ermordet habe. Mair gestand, daß er bei den Mädchen zuerst die Stiche in den Hals beigebracht, sowie, daß er zuerst die Jsser und dann die Würtenberger ermordet habe. Ans den An gaben Mair's selbst ergibt sich folgender Thatbestand. Mair ging mit der Jsser durch den Schloßpark bis zu jener Stelle, wo sich der Weg in der Thalschlucht nach Schön ruh

abzweigt, nachdem er sowohl als auch die Jsser, der er dabei behilflich war, das Thor überklettert hatte. Hier nun war es, wo Mair, nach seinem eigenen Geständnisse, die Jsser durch einen Stich in den Hals tödtete und dann in seiner- bestialischen Wuth dieselbe so gräßlich zurichtete, wie sie später aufgefunden wurde. Die Leiche hat Mair dann unter den Schultern gepackt und überworfen, so daß sie am oberen Rande des Waldes liegen blieb, worauf er sie mit den Händen ein kleines Stück herabschob

. Vom Bache stieg Mair wieder zur Straße herauf und als er neben der Straßenbiegung über die Brücke ging, sah er ungefähr 30 Schritte hinter sich eine schnell daherkommende Frauensperson; er ging rasch aufwärts gegen das sogen. Peterbrüunl, kehrte unterhalb desselben um. weil ihm der Gedanke kam, er müsse auch dieses Frauen zimmer „ausräumen", weil sie von der Ermordung der Jsser etwas gesehen oder gehört haben könnte. Als nun diese Frauensperson an dem bereits Eingangs erwähnten Strauche Vorbeigehen

wollte, packte er sie mit der linken Hand am Hals und mit der rechten unteu an einem Knöchel und zog sie unter dem Zaune durch über die Böschung hinab. Den Ueberfall vollzog er so rasch und heftig, daß die Frauens person nur einen einzigen Schrei ausstoßen konnte. Rasch habe er das Messer gezogen, wobei ihm die Scheide entfiel und versetzte seinem Opfer schnell nacheinander mehrere Stiche in den Hals. Das Suchen nach seinen verlorenen Sachen habe Mair aufgesteckt und wollte nach Mitternacht dies thun, allein

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 7 of 12
Date: 23.03.1895
Physical description: 12
zur Folge hatten. Die Verhandlung wurde schließlich über Antrag des Staatsanwaltes behufs weiterer Erhebungen vertagt. Pie Arauenmorde bei Ambras. Am 16. d. Vorm, begann die Schwurgerichtsverhandlung wegen der im September 1894 verübten gräßlichen Mord- tbaten. Auf der Anklagebank erscheint Joseph Mair, vulgo Stempfler-Seppele, 44 Jahre alt. verehelicht, Vater von 7 Kindern im Alter von 3 bis 7 Jahren. Maurer im Schlosse Ambras. Mair, ein mittelgroßes, unscheinbares, fast hageres Männchen, steht

unter der furchtbaren Anklage, er habe am 21. September 1894 zwischen 6 und 7 Uhr abends unterhalb Aldrans. und zwar oberhalb des Ambraser Schloßparkes, gegen die 28 Jahre alte, ledige Anna Jffer, Taglöhnerin aus Axams und in der Nähe des sog. Peterbrünnels gegen die 24 Jahre alte, ledige Philomena Würtenberger, Kellnerin beim Jsserwirth in Lans, in der Absicht, dieselben zu tobten, in tückischer Weise aus solche Weise gehandelt, daß daraus unmittelbar der Tod der beiden Frauenzimmer erfolgte. Mair

habe bei dieser Ge legenheit den beiden Ermordeten Gegenstände im Werthe von 379 fl. 23 kr. gestohlen; dabei befand sich ein Sparkassebnch über 352 fl. 20 kr. Mair ist deshalb des Verbrechens des Meuchelmordes und des Diebstahls angeklagt. Die Anklage stützt sich auf den folgenden Thatbestand: Am 22. September v. I., gegen 6 Uhr Morgens sah der Mauth einnehmer Joseph Früh von Aldrans ans der Straße von Aldrans gegen Ambras in der Nähe des Peterbrünnls links unterhalb der Straße eine Frauensperson liegen

und waren das von ihr gehörte Hellten und Schnaufen die Hilferufe und Athemzttge der Würtenberger. In Betreff der Anna Jsser wurde zweifellos festgestellt, daß sie am 21. September v. I. Vormittags nach Amras ging, wo ein Kirchenfest gefeiert wurde. Sie wurde bereits Vormit tags beim Kapellerwirth dortselbst gesehen und ungefähr um 7z2 Uhr Nachmittags kam sie auf jenen südwestlich vom Dorfe gelegenen Rain, wo Josef Mair das Pöllerschießen besorgte. Nach 3 Uhr kam sie in Gesellschaft des Mair zum sogenannten Bierwirth

in Amras, erzählte dort, daß sie nach Aldrans gehe, um einen Platz zu suchen, und entfernte sich, anscheinend etwas angetrunken, ganz allein. Josef Mair blieb noch ungefähr eine halbe Stunde, verließ dann ebenfalls das Bierwirthshaus, kehrte aber bald wieder zurück und ließ sich noch ein viertel Liter Schnaps zum Mitnehmen geben. Aus Zeugen-AuSsagen läßt sich entüehmen, daß die Jffer nach dem Verlassen des Bienvirthes auf der gegen Egerdach führenden Straße auf den Josef Mair lvartete

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 16 of 18
Date: 16.12.1899
Physical description: 18
Zuständigkeits- Gemeinde u © Name des Assentirten -Z g; 'S s H & H c cß s Gries i. Sellr. 245 1878 Baumann Hermann 1 68 1877 Haider Fridolin i 236 Haider Andreas i 308 Baumann Josef l 443 1876 Baumann Franz 1 Grinzens 166 1878 Brecher Johann i Hölting 6 Süß Emerich 1 31 Krug Johann Josef 1 44 Maurer Rudolf 1 51 Heiß Alois 1 68 Nairz Karl ■ 1 77 Hatzl Andreas 1 109 Fröhlich Peter i 143 Heiß Simon 1 148 Tusch Alois 1 155 Mair Anton i 191 Mayr Anton 1 193 Dollinger Rudolf 1 207 Hechenblaickner

Brantner Johann 1 Mutters 108 Schlögl Rudolf 1 139 Markt Franz 1 1 211 Psurtscheller Josef 1 ■ 1 1877 Siller Josef l Rätters 75 1878 Stern Michael 1 144 Pittl Johann l 226 „ Gastl Heinrich i Patsch 26 „ Haller Andreas 1 257 1876 Lindenthaler Johann 1 Sellrain 186 1878 Schrott Albert 1 311 Praxmarer Josef 1 322 Kapferer Josef 1 345 Wegscheider Fr. Seraf. 1 217 1877 Gruder Gottfried |i 143 1876 Jordan Anton 1 177 Haßlwanter Gottfried 1 359 Obermair Alois 1 Völs 11 1878 Flungee Balthasar i 252 Mair Josef

Alois 1 Willen 64 Mair Robert 1 92 Neuner Franz Josef 1 137 Mair Josef l 156 Freiseisen Josef 1 157 Erlacher Max .Martin 1 369 Haller Karl l " 302 1877 Rösch Franz i Zuständigkeits- Gemeinde <5 Jj Name des Assentirien -Z Jä 5 £ 'S K & £ e K & Gerichtsb. Diieders: Ellbögen i 1878 Spörr Josef 1 104 Lener Georg I Ers.-Res. d. H. übersetzt 218 Raith Andreas 1 258 Taxer Johann Paul 1 385 Mair Benedikt Josef 1 Fulpmes 1807,, Schmid Franz Josef 1 194 Atzinger Vinzenz 1 267 Hupfaaf Josef 1 227 1876 Joidan

Gottfried Josef 1 266 1877 Haas Josef 1 „ 194 1876 Kößler Franz 1 Ger.-Bez. Steinach:. Matrei 285 1878 Rocker Alfons 1 161 1877 Rapp Kleinens 1 Mühlbachl 224 1878 Tachser Alois 1 478 1876 Stolz 1 Navis 217 1878 Hilber Johann 1 „ 362 Taxer Johann 1 Ers.-Res d. Ldw. übers. 23 1877 Eppensteiner Josef 1 Obernberg 7 1878 Salchner Johann 1 359 „ Nagele Alois 1 Pfon Z 167 „ Mair Peter 1 393 „ Huber Ludwig 1 77 1876 Jenewein Jakob 1 Schmirn 35 1878 Plattner Andreas 1 379 Mader Johann 1 380 Stand Johann 1 292

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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 8
Date: 18.03.1895
Physical description: 8
^ „Bote für Tirol n» Aus dem Gerichtsfaale. Innsbruck, 16. März. Die Frauen morde iu Ambra«. (Schluss.) Der anfänglich als Zeuge vernommene I. Mair hat damals schon zugegeben, die Jsser vor dem Gärtnerhause getroffen und mit ihr durch den Schlosspark gegangen zu sein und sich unge fähr um V,6 Uhr innerhalb des großen Schloss thores von ihr getrennt zu haben, ohne zu be obachten, welche Richtung sie eingeschlagen habe; er sei seiner vor dem Schlosskeller befindlichen Wohnung zugegangen. Obwohl

somit Mair der letzte war, in dessen Gesellschaft die Jsser gesehen wurde, so wurde diesem Umstände mit Rücksicht auf die gegen andere Persönlichkeiten vorgelegenen Verdachtsmomente kein besonderes Gewicht beige messen. Erst am 11. October v. Js., als der Untersuchungsrichter mit dem Wachtmeister Bern steine? einen neuerlichen Augenschein aufgenommen hatte, wurde letzterer durch den Schlossdiener Friedrich Rhon aufmerksam gemacht, man solle den Schlossmaurer Josef Mair fragen, wo er sein Stichmesser

und seinen braunen Strohhut habe. Dieser Rath wurde befolgt, und da sich Mair über den Besitz dieser Gegenstände nicht hinreichend auszuweisen vermochte, wurde er ver haftet. In seiner Vernehmung behauptete Mair, er sei am 21. September um Vs6 Uhr. nach Hause gekommen und gleich zu Bett gegangen, hinsicht lich des braunen Strohhutes gab er an, dass er denselben wegen seines desecten Zustandes schon seit 2 Monaten nicht mehr getragen habe und dass dieser von seiner Frau verbrannt worden sein dürfte; hinsichtlich

des Messers rechtfertigte er sich dahin, dass er auf dem Griffe desselben das fehlende Metallplättchen durch ein Blech- plättchen ersetzt habe, dass er am obern Metall- beschlage der Messerscheide mit einer Feile I. M. eingekratzt habe und dass dieses Messer vor einiger Zeit von seiner Frau beim Schwämmesuchen im Berge verloren worden sei. Das am Thatort vorgefundene Messer erkannte Mair als dem seini gen ähnlich, aber durchaus nicht identisch. Die umfassenden Erhebungen haben aber er geben, dass

diese Angaben Mairs, die übrigens «it denen seiner Frau manchmal im Widerspruche find, nicht auf Wahrheit beruhen. Diese Erhe bungen stellten fest, dass Mair thatsächlich und zwar noch im September v. Js. einen braunen Strohhut getragen hat, ähnlich demjenigen, der am Thatorte gefunden wurde, ferner, dass er thatsächlich ein solches Messer, wie es bei der Leiche der Würtenberger gefunden worden ist, sammt Scheide, besessen und zwar noch im Sep tember besessen hat; ferner ist festgestellt worden, dass Mair

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 15.03.1894
Physical description: 4
, 15. März. Gestern Vormittags erschien aus der Anklageban! !der Toglöhner Joses Mair von Deutschen bei Atz wang 38 Jahre alt, verehlicht, aber kinderlos, ehe maliger Besitzer deS Tirler- und Merlhofes in SManerlaitach, nun in Deutschen wohnhaft, wel I cher sich wegen deS Verbrechens der Brandlegung zu verantworten hatte. Der Gerichtshof bestand aus dem Herrn Hofrath Ritter von Köpf, als Vorsitzenden, den Herren L.-G.-R v. Trentini und Baron Biegeleben als Richtern, und dem Auskultanten Schöpf

und eS richtete sich der Verdacht ausschließlich gegen den heutigen Augeklagten Joses Mair, ein rohes, nicht gut beleumdetes Individuum, das obschou zu Kreu. weger in einem entfernten Verwandtschaftsverhält nisse stchend. mit demselben doch mehrfache Dlfferen zeu gehabt hatte. Im Herbste 1893 übernahm Mair die Ausführung eines NeurauteS für Kreuzweger um den Betrag von 21 fl. und einem Hektoliter HauSweiu, welche Arbeit Mair am hl. Abende 23 Dezember 1893 beendet, jedoch nach Neujahr über Ansuchen

des Kreuzweger noch fortsetzte, weil der letztere Mehrarbeiten verlangte, die Mair im Tag lohne ausführte. Für diese Mehrarbeiten wollte ihm Kreuzweger nur 3 fi. geben, was dem Mair, der seinen Verdienst auf 6 fl. 50 kr. berechnet hatte, zu wenig schien, welcher Umstand den Anlaß zu Strei tigkeiten bot. Mair war nämlich dem Kreuzweger ungefähr 60 sl. fitz verabreichte Getränke und Le- benSmittel schuld^, weßhalb sich letzterer weigerte. dem Mair den ganzen Lohn für den Neuraut. be- üglich

dessen sie sich auf den Betrag von 25'fl. reinigt hatten, auszubezahlen und ihn mit einer lbschlagSzahlnng von 5 fl. abfertigte. Dieß ging am 19. Jänner Abend» vor sich, und da Mair hie bet auch dem Kreuzweger vorwarf, daß er ihm zu viel aufgeschrieben habe, und schließlich die Aeuße rung fallen ließ „Du wirst schon auch gar machen' wnrde ihm bedeutet, er solle sich im SchlößlwirthS- ause nicht mehr blicken lassen. Am 21. Jänner Sonntag Nachmittag» erschien aber Mair trotzdem wieder im Wirthshause de» Kreuzweger und ver

- angte Brantwein, der ihm jedoch im Hinblicke auf einen Borwurf, man habe ihm zu viel angekreidet, und-auf seinen ohnehin angeheiterten Zustand ver weigert wurde, wa» ihn umsomehr in heftigen Zorn versetzte, weil MairS Hoffnung, durch die Bejah ung seiner Verdienste die nöthigen Mittel zur Be zahlung von andern Schulden zu erhalten, welche Zusage ihm von Kreuzweger angeblich gemacht wor- den war. sich nicht erfüllte. Nun begab sich Mair ins Wirthshaus zu Steg, trank dort Branntwein, offenbar

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 26.09.1895
Physical description: 8
deren Richtigkeit Mair bestätigte, kaufte dieser Viehstllcke unter Leistung eineri kleinen Anzahlung auf Borg und verkaufte sie sofort um einen viel niedrigeren Preis gegen Barzahlung, worauf der- Gewinn meistentheils zwischen beiden getheilt wurde. Durch Ausflüchte und leere Versprechungen wurden später die drängenden Verkäufer hingehalten und so konnten sie ihre verbrecherische Thätigkeit durch längere Zeit fortsetzen. Mair u :d Blasinger besuchten

unter anderen, den am 3V. Zum v. I. in Obennais stattgehabten Markt, wo letzterer von Lorenz TribuS, Metzger in Lana, angeredet wurde, weil dieser gerne eine Kuh angebracht hätte. Blasinger erklärte dem Tribus, daß er einen guten Käufer wisse, daß er sein Geld sicher bekommen würde, und daß für die Solidität des Käufers garantirt werden könne. Blasinger erschien nun mit dem Mair, der die Kuh besichtigte und sich um Verschiedenes erkundigte, wobei demTribus versichert wurde, daß Mair einen Wemacker in Gries besitze

und daß er ihn mit Leichtigkeit zahlen könne, sobald er die Fourage und den Wem'verkauft hätte. Auf das hin wnrde der Handel um 120 st. abgeschlossen und Tribus erhielt eine Anzahlung von 10 fl. Auf dem Grieser Markte am 4. Februar d. I. übergab Mair dem TribuS weitere 20 fl. und versprach den Rest von 90 fl. am 20. März zu bezahlen. Unter Vermittlung Blasinger's verkaufte Mair die von Tribus um 120 fl. gekaufte Kuh noch am gleiche» Tage an Jvfef Tfcharf um nur 76 fl., wovon er 33 fl. unter zweimalen dem Blasinger ausfolgte

. Ende Februar dS. Äs. er schienen Mair und Blasinger in Lana und spiegelten demTribus vor; daß sie vom Aichenbauer in Voran ein- Kuh und zwei Ochsen zu kaufen hätten. Gleichzeitig ersuchten sie ihn, dem Mair zw diesem Zwecke 30 fl. zu leihen und versprachen, ihm am nächsten Tage seine ganze Forderung von 120 st. zu bezahlen. Tribus folgte dem Mair auf Grund dieser Versicherung die 30 fl. aus, aber von seinem Guthaben von 120 fl. hat Tribus bis heute keinen Kreuzer gesehen. Im Laufe deS Frühjahres

hatte Blasinger den Mair mit Geld ausgeholfen, das er im Mai zurückverlangte. Weil aber Mair kein Geld besaß, beschlossen beide, Vieh auf Borg zu kaufen, es sofort zu veräußern und auf diese Weise sich Geld zu verschaffen. In dieser Absicht verfügten sie sich am 7. oder 8. Mai zum Stegerbaumann in Campitello, Karl Seebacher, von dem Blasinger wußte, daß er Ochsen im Stalle habe. Blasinger stellte den Mair als Delug von Gries vor uno fügte bei, daß dieser ein Weingut in Frangart besitze und daß seine Frau

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Tiroler Stimmen
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Page 3 of 6
Date: 16.03.1895
Physical description: 6
am 21. September vorigen Jahres zum Kirch- tage nach Amras gegangen. Sie war Vormittags beim Käpellerwirthe und kam um halb 2 Uhr Nachmittags auf das 'Feld hinaus, wo I. Mair mit Pöllerschießen beschäftigt war. Nach 3 Uhr kam sie mit I. Mair zum Bierwirthe in Amras und erzählte, daß sie nach Aldrans gehe, um einen Dienstplatz zu suchen. Sie ging dann allein fort, anscheinend etwas angeheitert. Mair blieb noch eine halbe Stunde und verließ dann ebenfalls da8 Wirthshaus, kam ater bald wieder zurück und nahm

ein Viertel-Liter Branntwein mit. Nun ist durch meh- rere Zeugen festgestellt, daß Mair die Jsser, die offen bar aas ihn wartete, auf dem Wege gegen Egerdach ein holte und daß dann beide zusammen, zwischen 5 und 6 Uhr Abends, durch die in die ümfriedungsmauer des Schlosses eingebaute Wohnung in den Schloßpark gingen. Von da an 'wurde die Jsser nicht mehr lebend gesehen. I. Mair, anfänglich als Zeuge vernommen, hat ange- geben, er sei mit der Jsser durch den Schloßpark ge gangen bis zum großen Platz beim

Schloßthore, wo er sich, ungefähr um halb 6 Uhr Abends von ihr getrennt habe und in sein in der Nähe des Schtoßkellers befind liches Haus gegangen sei. Wohin die Jsser gegangen, darum habe er stch nicht gekümmert. Darauf, daß Mair der letzte war, der mit der Jsser an diesem Abende ge- ist, wurde bei den gegen andere Persön- Jnnsbruck, am 16. März. Beim hiesigen k. k. Landesgerichte kam heute Josef Mair, wegen der bei Amras im «September v. I. ver übten Frauen morde vor den Geschwornen zur Ver handlung

. Den Vorsitz führte der k. k. Landesgerichtspräfident Baron Czörntg, die Anklage vertritt der k. k Obcr- landeSgerichtsrath Dr. Pegg er. Die Vertheidigung führt! Dr. Pesendorfer. Ats Sachv rständige find die Herren Medtzinä-Doktor Arthur Gftöttner und Fritz Sander anwesend. Gegen Josef Mair, 44 Jahre alt, verehelicht, Maurer im Schlosse AmraS, Vater von 7 Kindern, wo von das älteste 10 Jahre und das Jüngste 3 Jahre alt ist, lautet die Anklage auf Meuchelmord nach 8 134 und 135 St.-G. und Diebstahl

eine weibliche Leiche nur 8 Wachtmeister Bernstein noch andere Verdachtsmomente mehr mit einer Jacke, einem Hemde und Schnü. schuhen ° gegen Mair entdeckte, wurde derselbe.verhaftet, bekleidet. Auch diese Leiche zeigte an der linken Hals»H Am genannten Tage hatte^nämlich der Schloßdreuer tu Willen. Gegen y«9 Uhr erschien nun eine Gerichtskommijfion an der Stelle, die folgendes kon- statilte. Die Leiche lag mit den entblößten Füßen im? in Amras verließ und beim Schloßkeller, wo 'sie flüchtig iAtiSflM

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 7 of 10
Date: 09.06.1894
Physical description: 10
er dann eine Anzahl Parteien in Matrei, Häusern, Volders, Amras. Wilten, Hall, Rum und Hötting. Die Raffinirtheit, mit der Randl bei seinen Betrügereien zu Werke ging, leuchtet am meisten aus seinem letzten Betrüge am 3. Mai zum Schaden der Regenschirmhäudlerin Maria Mair in Innsbruck hervor. Er verlangte in deren Geschäft für den Dollingerwirth in Mühlau einige Regenschirme zur Auswahl. Als Maria Mair ihm bedeutete, daß sie nicht gerne einem Unbekannten die Schirme ausfolge, erwiderte Randl in ganz beleidigtem

Tonet „Was, glauben Sie, ich bin ein Lump? Ich bin Melker beim Dollinger, und Sie sollten mich doch kennen." Die Ehrlichkeits versicherung Randl's war, wie Maria Mair sagt, so überzeugend, daß sie ihm denn auch drei Regenschirme im Gesammtwerthe von 13 fl. 19 kr. anvertraute, worauf Randl sagte, daß am nächsten Tage entweder der Wirth selbst, und sonst er das Geld bringen werde. Maria Mair schickte ihm das Ladenmädchen nach, Randl bemerkte das, ging eiligen Schrittes nach Mühlau in die Restauration

Gstrein, 74 Jahre alt, an Marasmus. — Am 13.: Alois Mair. 1 Jahr alt, an Luftröhrenentzündung. Eheverkündigungen: Abraham Linser, Sparkassebeamter und Gutsbesitzer mit Judith Wörz. — Alois Fürrutter, Spänglermeister mit Maria Seelos. — Josef Ewerz, Fabriksarbeiter mit Aloisia Stigger. Rohseidene Sailkleider 1 9.50 per Stoff zur kompleten Robe und bessere Qualitäten — sowie schwarze, weiße und farbige Seidenstoffe von 45 Kr. bis fl. 11.65 per Meter — glatt, gestreift, karrirt, gemustert, Da maste etc

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 4 of 10
Date: 30.05.1896
Physical description: 10
; 4 Pinzger Georg von St. Margarethen, 7 Dukaten; 5 Kühlechner Johann von Landl, 6 Dukaten; 6. Eberle Josef von Navis 6 Dukaten; 7. Block ^aver von Wörgl, 5 Dukaten; 8. Mair Franz von Dornbirn, 5 Dukaten; 9. Schlemair Johann von Kirchbichl, 5 Dukaten; 10. Hupfach Alois von Hötting, 5 Dukaten. — Am Haupte, Kreisbeste: 1. Weber Alois von Jenbach, 80 Kronen; 2. Berkmann Peter von Riefensberg, 60 Kronen; 3. Thaler Karl von Zirl 50 Kronen; 4. Kastlunger Josef von Meran, 40 Kronen: 5.Bacher, Peter von Mittewald

, 30 Kronen; 6. Büchele Anton Kaiserjäger von Innsbruck, 30 Kronen; 7. Mair am Finkhof Franz von Mühlen (Täufers), 25 Kronen; 8. Ritter v. Mersi Alois von Innsbruck, 25 Kronen (durch Loos); 9. Gasser Johann von Gossensaß, 20 Kronen (durch Loos); 10. Äußerer Alois von Eppan, 20 Kronen (durch Loos). — Am Schlecker: 1. Stein- lechner Georg von Schwaz, 60 Kronen; 2. Gruber Hermann von Mühlau, 50 Kronen; 3. Gilli Alois von Meran, 45 Kronen; 4. Geiger Anton von Natters, 40 Kronen; 5. Danzl Fritz von Innsbruck

, 40 Kronen; 6. Baron Tiller von Innsbruck, 35 Kronen; 7. Hechenleitner Jakob von Schwaz, 35 Kronen; 8. Seeber Johann von Rinn, 30 Kronen; 9. Nagele Karl von Meran, 30 Kronen; 10. Lackner Andrä von Schwaz, 30 Kronen. — Distanz von 200 Schritt. Am Haupte, Tiefschußbeste: 1. Pichlmair Johann von Jenbach, 12 Dukaten; 2. Tsö öll Hans von Schwaz, 10 Dukaten; 3. Ennemoser von Zirl, 7 Dukaten; 4. Mair Franz von Dornbirn, 6 Dukaten; 5. Fulttrer Anton, Pfarrer von Pawigl, 6 Dukaten; 6. Juen Sebastian von See

» 40 Kr.; 5. Kailer Joh. von Schlitters, 30 Kronen; 6. Kaserer Josef von Meran, 25 Kronen; 7. Äußerer Alois von Eppan, 25 Kronen; 8. Feiersinqer Nikolaus von Kirchbichl, 20 Kronen; 9. Mair Pius von Fulpmes. 20 Kronen; 10. Plankensteiner Johann von Dessel- berg (Bruneck), 18 Kronen. — Am Schlecker: 1. Federspiel von Reschen, 60 Kronen; 2. Professor Semper von Innsbruck, 50 Kronen; 3. Lackner Andrä von Schwaz, 45 Kronen; 4. Purtscher Johann von Innsbruck, 40 Kr.; 5. Baron Geldegg von Partschins, 40 Kronen; 6. Mair

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 7 of 10
Date: 10.03.1900
Physical description: 10
gegen Filomena Mair, geb. Kaffer, 40 Jahre alt, aus Lüßen bei Brixeu, zuständig nach Hötting, Ardeitersfrau in Schön.uh bei Amras, eröffnet, gegen die sich die Anklage wegen des Verbrechens der Braudlegung richtete. Die Anklage besagt Folgendes: Am 15. Jänner d. I. brannte in der Mit tagszeit das zweistöckige Bauernhaus in Schönruh bis auf den Grund nieder, wobei zwei Kinder das Leben ein- büßten, ein drittes mit knapper Noth noch gerettet werden konnte. Alle Thatumstände wiesen mit vollster Sicherheit

darauf hin, daß der Brand von ruchloser Hand gelegt sein mußte. Im ersten Stock befand sich zur Zeit des Ausbruches des Feuers nur ein wälscher Arbeiter, Silvio Fachinelli, der sich in seinem Stübchen sein Mittagessen zubereitete. Im zweiten Stock aber weilte Filomena mit ihren Kindern Anton und Marianne Mair und einem Säugling, ein Pflegekind. Sie konnte ehestens die Brandstifterin sein — ein Verdacht, der durch die Höhe der Versicherungssumme auf das Mobiliargut der Angeklagten nach gefestigt

von da dein ausbrechenden Feuer apathisch zu. Erst als die Leute vom Herrenhause die Flammen aus dem Dache schlagen sahen und zur Hilfe herbeieilten, machte die Mair die Leute auf die Kinder im Hause aufmerksam, ohne indessen einen Rettungsversuch selbst zu machen. Die verzweifelte Mutter des bei Mair in Pflege befindlichen Säuglings Rudolf Geiger wurde schon im ersten Stock von den Rauchschwaden zurückge schlagen, der Schlosser Karl Ruckl gelangte bis in den zweiten Stock, sprengte dort zwei Thüren, konnte

aber die Kinder nicht finden. Noch ein drittes Mal versuchten Karl Ruckl, Hans Pfötscher und Fachinelli die Rettung. Pfötscher drang, in ein uaffes Lacken gehüllt, in das vom Qualm verdunkelte Wohn- ziminer der Fainilie Mair. riß die bewußtlos gewordenen Kinder Anton und Marianne ans dem Bette, übergab sie seinen Begleitern und suchte nach dem Säugling. Ohne ihn zn finden, mußte er schließlich, um sich selbst zu retten, weichen. Die kleine Leiche wurde erst nach Löschung des Brandes in furcht barem Zustande

unter den Trüminern des Hauses gefunden. Die vierjährige Marianne gelang es den Bemühungen des herbei geeilten Arztes Dr. Köllner zn retten. Der 2^/zjährige Anton aber erlag der Kohlenoxydgasvergiftung. Ganz abgesehen von der schweren Verantwortung an dem Tode ihrer Kinder, hat Filomena Mair den armen Taglöhnern Anna Taxer, Maria Geiger und Silvio Fachinelli, denen so ziemlich all ihr Hab und Gut milverbrannte, einen empfindlichen Schaden zugefügt, und die Besitzerin des verbrannten Objektes, Wilhelmine Pfötscher

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Tiroler Stimmen
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Page 3 of 4
Date: 10.03.1899
Physical description: 4
substitut Weber die Anklage vertrat und die Herren Dr. Pusch und Dr. Winkler die Vertheidigung über nommen hatten. Als Sachverständige waren die Herrn Professor Dr. Jpsen und Bezirksarzt Dr. Sander anwesend. Vor den Geschworenen erschienen: Johann Mair, 23 Jahre alt, ledig, Taglöhner aus Schwaz, und Alois Schiestl, 21 Jahre alt, ledig, Fabriksarbeiter aus Kramsach, zuletzt beide in Kundl, angeklagt des Todtschlages. Die Thatumstände, auf die sich diese Anklage stützt, sind folgende: Am Sonntag

, den 25. September vorigen Jahres nachmittags, übten meh rere Burschen das sogenannte „Hacklziehen" (Hagglcn). Dabei behauptete Johann Mair der Stärkste und allen anderen gewachsen zu sein. Der Torfstecher Ludwig Reitmayr aus Oberösterreich, der mit semem Bruder Johann und seiner Schwester Maria ebenfalls anwesend war, erbot sich, es mit Mair aufzunehmen, und blieb chatsächlich bei der sofort vorgenommenen Probe Sieger über Mair, den dann auch Johann Reitmayr noch be legte. Dieser Misserfolg erbitterte Mair

, so dass er sagte: „Heute machen wir es so, und ein anderesmal machen wir es so", wobei er zuerst die Geste des Hackelziehens machte und dann die geballte Faust wie zum Schlage erhob. Um 6 Uhr verließ die Gesellschaft mit Ausnahme des Mair die Restauration und wanderte zum Bräuhause Dorthin kam auch Schiestl, setzte sich aber an einen andern Tisch. Mair kam später in's Bräuhaus, hielt sich aber im Hausgange auf. Um 8 Uhr entfernten sich alle und giengen wieder gegen den Bahnhof, nur Mair blieb

im Hausgange zurück. An der Stelle, wo der Weg zum Feichtnerbauern abzweigt, standen, als die Geschwi ster Reitmayr, die auf einander gewartet hatten, vorbei giengen: Johann Mair, Franz Jäger, Johann Klingler und noch andere Burschen. Auf die Frage Mair's, wohin sie giengen, antworteten die Geschwister Reitmayr, dass sie zum Bahnhöfe gehen, und da sagte Klingler, der ohne Kopfbedeckung war, dass er auch mitgehen möchte, wenn er nicht bei einer Rauferei seinen Hut verloren hätte; hiebei erfasste

er den Ludwig Reitmayr am Arm und ersuchte ihn, ihm den Hut suchen zu helfen. Trotz der Gegenvorstellung der Schwester folgte Ludwig Reit- mayr doch dem Klmgler, versprach aber bald nachzukom men. Mair, Jäger, Klingler und Ludwig Reitmayr schlu gen nun den Weg zum Feichtnerhause ein, während die übrigen dem Bahnhöfe zugiengen. Diese waren aber noch nicht weit gekommen, als ein Bursche fast athemlos nach gelaufen kam und meldete, dass Ludwig Reitmayc beim Zaun, der den Seitenweg zum Feichtnerhause begränzt

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