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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Page 12 of 16
Date: 06.11.1997
Physical description: 16
Do 6.11.1997 Nr. 218 Tag eszeitung K t U R Muß Müller gehen ? Nach seiner Beiverbung in Südtirol ist Herbert Müller jetzt erst richtig in die Bredouille gekommen: Sein Chef der nichts von seinem Finanzgebaren in Herford und seiner Bewerbung in Bozen umßte, hat Müller ein Ultimatum gestellt. Bis heute vormittag soll Müller sich entscheiden: Villingen-Schwenningen oder Bozen. Einem Redakteur des „Südkuriers “ sagte Müller am jjfi Montag, er sei bei der Auswahl „protegiert“ ivorden. Von Makros

Kkkmskic Herben Müller, der designierte Künstlerische Leiter der Verei nigten Bühnen Bozen, sorgt seit Montag gleich in drei Städten für Wirbel. Im westfälischen Her ford, im südbadischen Villingen- Schwenningen und in Bozen. In Herford macht man ihn für ein Haushaltsdefizit in Höhe von (>80.000 Mark verantwortlich. Dieses Defizit ist erst nach Mül lers Wechsel nach Villingen- Schwenningen bemerkt worden. Jetzt erwägen die Stadtväter so gar rechtliche Schritte gegen den 49jährigen, wenn dies möglich

sein sollte. Müller jedoch behaup tet die Rechnung des Rechnungs- prüfungsausschsses würden nicht stimmen, seiner Nachfolge rin als Chef des Herforder Stadt theaters, Mechthild Hohl-Frie drich wirft er vor, sie würde ge gen ihn intrigieren. Auf die Frage an Hobl-Friedrich was an Müllers Vorwürfen gegen sie dran sei, sagt sie nur: „Nichts! Überhaupt nichts!" Zu dem Finanzbericht der Stadt Herford will sie nichts sagen: „Dazu kann und darf ich Ihnen im Augenblick nichts sa- g e n . Waltraud Staudacher: Sie steht

zu ihrem neuen Künstle rischen Leiter Also für mich der Maulkorb. Al leroberste Chefsache. Wenn überhaupt, dann wird sich nur der Herr Bürgermeister, der in Personalunion der Kulturdezer nent ist, dazu äußern. Von mir: Gar nichts.“ Doch Herfords Bür germeister Gerhard Klippstein war gestern nicht zu erreichen. In Villingen-Schwenningen är gert man sich über den Kultu ramtschef Müller. Sein direkter Vorgesetzter, der Oberbürger meister Manfred Matusza sagte Dienstag abend gegenüber der „Südwest Presse

“: „Ich bin ge schockt, menschlich tief ent täuscht.“ Matusza wußte nichts davon, daß sein Kulturchef sich nach nur neun Monaten bereits wieder nach einem neuen Job umschaut. Die „Südwest Presse“ schreibt weiter: „Matusza schließt nicht einmal aus, daß - wenn dies stimme - Müller vor zeitig beurlaubt wird. Man habe Müller auch vor dem Hin tergrund der 1000-Jahr-Feier verpflichtet. ... Matusza: »•Der Mann läßt uns i BOZEN Filmclub DAS WISSEN VOM HEILEN Dokumentarfilm 18.00 IL SAPORE DELLA CILIEGIA Spielfilm

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Page 16 of 24
Date: 21.11.2006
Physical description: 24
16 EISACKTAL - WIPPTAL Dienstag, 21.11.2006 Nr. 230 > Redaktion Eisacktal - Wipptal: Erna Egger - erna@tageszeitung.it ■■i OIE NEUE SÜDTIROLER • M Tag eszeitung „Scheiß Deutscher“ Ein wütender Gast, ein heißes Wortgefecht und ein bis auf die Haut nasser Wirt sind das Ergebnis einer Auseinandersetzung in der Nacht auf Allerheiligen. Jetzt hat Jens Müller, der in Villanders gastierte, einen Protestbrief an die Gemeinde und an den Tourismusverein geschrieben. Villanders, Jens Müller: „Die Worte

haben mich sehr verletzt" von Erna Egger J ens Müller aus Kochl am See, Fachanwalt für Arbeitsrecht, ist seit 25 Jahren Gast in der Gemeinde Villanders, in den letz ten zehn Jahren gastierte er im Untertheimer- Hof. Seine Urlaubsfreuden wurden bei seinem letzten Aufenthalt Ende Oktober durch ein unschönes Er lebnis getrübt. Ein Erlebnis, das ihn, seine Frau und seine beiden Kleinkinder zu Allerheiligen zu ei ner abrupten Abreise bewog und ihn jetzt veranlasste, einen Pro testbrief an die Gemeindeverw'al- tung

“, belichtet Müller. Gegen 2.00 Uhr früh platzte Jens Müller der Kragen. Er trat auf den Balkon hinaus. „Ich machte einen älteren Herrn aus, bei dem sich durch Nachfragen heraus stellte, dass er der Inhaber des Pubs war“, erzählt Müller. „Ich fragte nach, ob er die Versamm lung auf der Straße nicht auflösen könne. Der Pub-Besitzer reagier te laut Müller unwirsch: „Ihr Scheiß Deutschen, fahrt doch nach Hause, wonn's euch hier zu laut ist!“, so die Reaktion. „Diese Wor te haben mich sehr verletzt“, sagt

dazu Müller. Die Diskussion artete aus: Müller erblickte einen Blumenbewüsse- rungsschlauch und drohte dem Pub-Besitzer, ihn anzuspritzen. Der Pub-Besitzer geriet in Rage. „Mit schlimmsten Worten hat er auf mich eingeschimpft“, erzählt Müller. Dieser machte seine Dro hung w’ahr. „Ich gab Wasser marsch, und er hat eine Dusche ab bekommen.“ Der plitsch-nasse Mann beauftragte einen Angestell ten, auf den Balkon zu klettern. „Die Androhung war, dass ich eine auf die Nase bekommen“, so Mül ler. Eine Drohung

, die dann aber doch nicht umgesetzt wurde. Erich Gasser, der Pub-Besitzer, bestreitet, Jens Müller einen „Scheiß Deutschen“ geheißen zu haben. „Ich habe ihn alles Mögli che genannt. Aber nicht Scheiß Deutscher. Ich bin ja auch Wirt und weiß, dass wir auf die deut schen Touristen angewiesen sind“, so Gasser. Wie er betont, sei ent gegen den Aussagen von Jens Müller der Abend anders abgelau fen. „So, wie es Müller schildert, ist der Abend nicht abgelaufen“, betont Gasser. „Der Gast auf dem Balkon hat mich gefragt

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 10.01.1941
Physical description: 4
SCHACH Verlagsrecht bei Lndwlg Wollbrandt, Berlin. EIN TATSACHENBERICHT WAA RAUB DES CHININS. VON ANTON OELDNER die Antwort der Regierung eingetroffen sei, Dr. Müllers Ab reise dadurch zu Hintertreiben, daß man ihn daran hinderte, Wieder Einsamkeit und Gefahr Und wieder kämpfte Dr. Müller mit der eisigen Einsamkeit “ ‘ " v ‘"" "*■ zestrengt ten vor- und kalte Nachtlager. Und immer war um ihn das Mißtrauen und die Feindschaft der braunen Indianer. Aber bei den Weißen, die er traf

, hatten auch seine neuen Empfehlungen Wert. Nur einmal versagte wieder die Wirkungskraft der Empfehlungs schreiben. Das war aber nicht bei Peruanern; das war, als er hoch im Gebirge sich an ein Haus verirrte, vor dem boli vianische Soldaten herumlungerten. Er hatte sich über die Grenze verirrt. Bolivien stand mit Peru nicht gut, und man war geneigt, in Dr. Müller einen ganz gefährlichen Spion zu sehen, denn, was um alles in der Welt, hatte ein harmloser unter in die nächste bolivianische Stadt expediert

werde, um sich da vor dem Militärgericht zu verantworten. Dr. Müller nahm dieses Urteil resigniert zur Kenntnis und fragte, als der Redefluß des Offiziers geendet hatte, ob er nun seine Mahlzeit einnehmen dürfe. Selbstverständlich dürfe er das, gestattete gnädig der Offizier. Als Dr. Müller neben seinen Speisen aus den unergründ- sichen Tiefen seines Gesprächs auch noch eine Weinflasche her- ausholte, bekam der Offizier runde und begehrliche Augen. „Wollen Sie nicht mit mir ein Glas trinken auf das Wohl Ihres Präsidenten Belzu

?" lockte Dr. Müller. Der Offizier zierte sich nicht lange. Und bald war die Flasche leer. Am nächsten Morgen brach man zu dem Abtransport in die nächste Stadt, in der Dr. Müller abgeurteilt werden sollte, auf. Man war noch garnicht weit von der Hütte entfernt, da wollte der Offizier wissen, ob Dr. Müller noch mehr solcher Getränke mit sich führe. „Selbstverständlich", sagte Dr. Müller, denn er wußte, wor auf der Offizier hinauswollte, „wir werden, wenn Sie erlau ben, eine Flasche auf das Wohl

Ihres verehrungswürdigen Präsidenten leeren." Der Offizier war begeistert. Er triefte vor Wohlwollen. Aber sein Wohlwollen wuchs zur unbegrenzten Hochachtung, als Dr. Müller ihn bat, doch wegen der Unsicherheit der Verhält nisse einige Unzen Waschgold in Verwahrung zu nehmen. Er sei der ehrlichste und zuverlässigste Mensch der Welt, versicherte der Offizier pathetisch, bei ihm sei das Gold am besten auf gehoben. Dr. Müller vertraute ihm das Gold zur Aufbewah rung an. Und einige Zeit später war der Offizier spurlos ver

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Der Standpunkt
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Page 12 of 12
Date: 14.06.1957
Physical description: 12
.. Seite 12 DER STANDPUNKT '.-. 14 . Juni 1057 das Ta&eltiec Diese Geschichte ereignete sich, als mei ne Nachbarin, Frau Müller, genauer ge sagt, Frau Elisabeth Müller, geborene Bohn, verwitwete Giesecke, verwitwete Raupach, verwitwete Knappitsch, als also die Frau des Kolonialwarenhändlers Mül ler, der neben mir eine Zweizimmerwoh nung bewohnt, ein Kreuzworträtsel auf löste., ... - Frauen, so sagt man, sollen ja beim Kreuzworlrätsetlösen so manches aufzulö sen geben, und ein sogenannter

Akt und zweitens sagt schon Schiller: Ehret die Frauen. s:e Hechten und weben Himmlische Rosen ins irdische L. ben Ich selbst setze da hinzu-. Ehret die Männer -- sie müssen numnlen Die Rechnung für die Rosen bezahlen ... und Sie werden mir beipflichten, wenn ich sage, dass sich die Bezahlung dieser Rech nung meistens mehr als bezahlt macht. Im Fall der Frau Elisabeth Müller mag nun dieser Nachsatz nicht ganz zutreffen, aber schliesslich kann Frau Müller ebenso wenig als Beispiel für das gesamte

Seite die Bilder von der Wand. Das hat auch sein Gutes. Wir ersparen uns so einen eigenen Wand kalender. Gestern abend machte Müller die Ab rechnung für das Finanzamt. Man merkte das. Wenn er stöhnt, dann wackelt bei uns die Deckenbeleuchtung. Seine Frau löste ein Kreuzworträtsel auf. Das ist billiger als Steuerzahlen. « Du, Kasimir! » sagte Frau Müller plötz lich, « Weisst du den Namen eines Fabel tiers? » «Steuerabzugsposten», sagte Müller zer streut. « Zu lang! » entgegnete seine Gattin

. « So viele Kästchen hat das Rätsel gar nicht. Ich'brauche ein Fabeltier mit sieben oder acht Buchstaben. Warte einmal...» ' «Ich lueiss schoni» rief Müller ungedul dig. « Ein berühmtes Kreuzwprträtselworil Das ist ein Einhorn!» ’ «Geh, red’ keinen Blödsinn’'daher!. Ein horn, das ist doch die berühmte deutsche Fliegerin !» - . .. . •. . «Was du alles durcheinanderbringst! Die Fliegerin heisst doch Einstein!» « Das ist doch wieder ganz wer anderer! Einstein ; das ist doch der Mann aus der Fledermaus

! Der Mann von der Rosalin de! » « Unsinn! ln der Fledermaus kommt ja gar keine Rosalinde vor! Die heisst Rosa munde. Das weiss ja jedes Kind! Hast du noch nie etwas von der Rosamunden-Ou- vertüre gehört? » ' «Natürlich. Nur heisst die Frau, für die der Wolfgang Amadeus Beethoven das be rühmte Ballett komponiert hat, nicht Ro samunde, sondern Rosa Montez !» . « Lola Montez! » rief Herr Müller trium phierend. «Ich habe den Film gesehen.» « Nein, mein Lieber! » sagte Frau Müller nervös

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 10.09.1941
Physical description: 4
? Sehnsüchtig? Ich weiß es nicht. Plätschernd verschwindet mein Stock in den Fluten. Wir wissen jetzt nur, daß wir heimwärts wollen. — Ende — Oie Entwöhnungskur Humoreske von Eduard Franz Herr Müller rauchte wie ein Schlot. So oft man ihn in fei nem Heim aufsuchte, konnte man ihn hinter einer undurch sichtigen Tabakwolke finden. Und ebenso oft hörte man von Frau Müller die eidesstattliche Versicherung, daß die Vorhänge in der Wohnung von dem verflixten Rauchen schon ganz grau und ihr Gesicht von dem vielen

Aerger schon ganz grün ge worden sei. Doch das hinderte Herrn Müller nicht, weiter seine geliebte Pfeife zu schmauchen und jedem mit Ueberzeugung zu erklären: „Rauchen ist mir ein Lebensbedürfnis!" Als diese Angelegenheit ihren gefährlichsten Punkt erreicht hatte und Frau Müller zwischen den beiden Möglichkeiten schwankte, sich entweder scheiden zu lassen oder ihre Volksgas maske anzulegen, erschien in den Zeitungen folgende Anzeige: Raucher! Achtung! Wollt ihr weiter euer schwer ver- dientes Geld

für Zigaretten, Zigarren und Tabak zum Fenster hinauswerfen und dadurch eure Gesundheit langsam zu Grabe tragen? Durch eine neue Erfindung, „Antikotin" genannt, ist es jetzt jedermann möglich, sich das Rauchen innerhalb 14 Tagen abzugewöhnen. Er hältlich in jeder Drogenhandlung. Als Frau Müller diese Anzeige gelesen hatte, stand es bei. ihr felsenfest, daß sie dieses. Mittel kaufen würde. „Antikotin" — der Name allein war schon Musik in den Ohren der rauch geplagten Frau. (Nachdruck verboten) 11 Irau DiMen

hatte. Als er durch die Halle ging, hatte als hier plötzlich Herrn Haslum vor sehr munteren und — im "kratzten Ä * ' mter eine! i yiutjmy jjeu.ui Omnium 4iuc sich zu sehen: ein interen und — im Gegensatz zu ihm selber — sehr ca in Haslum, der keineswegs schuldbewußt als « SchrMdler dastand, so mm mit einem sonnig Eine Viertelstunde später stand Frau Müller in einer Drogenhandlung. „Ich möchte Antikotin!" sagte sie zu dem jungen Verkäufer. „Für Sie selbst?" fragte der Stift und grinste. „Nein", erwiderte Frau Müller

, ob dieser Zumutung env pört. „Für meinen Mann; er ist Pfeifenraucher." Der Verkäufer brachte das Gewünschte. Das Entwöhnungs mittel war in Stanniol verpackt und kostete zwei Mark. „Anti kotin ist äußerlich von Tabak nicht zu unterscheiden", erklärte der Verkäufer. „Geben Sie Ihrem Mann ein kleines bißchen davon in die Tabakdose. Am ersten Tag nur ganz wenig, später können Sie die Dosis beliebig vergrößern." Frau Müller bezahlte und ging. Daheim öffnete sie dis Tabakdose ihres Mannes und gab zwei Messerspitzen

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Page 10 of 20
Date: 19.07.2001
Physical description: 20
", so ereffneto die Gemalilin von Carlo Azeglio Citunpi das Telefonge spräch mit Luis Durnwalder. Der Landeshauptmann war, wie er s|)ä- U;r gestand, „gerührt". Anderthalb Stunden sjiäter ging im P,il:üs Wid- mann ein weiterej- Anruf aus dem Quirinalspalast ein: Präsident Ciampi [tersdnlich erkundigte sich beim Landeshauptmann über die Folgen des Erdlxtbens und üIkt den Hergang des Reitunfalles von Hei ke Müller. Zu dem Zeit]tunkt war noch unklar, wie schwer sich die Leltensgefsihr- tin dos Landeshauptmanns

!>ei dem Reitunfall in Wesen verletzt hatte. Regounen hat die wohl dramatisch ste Phase in der Beziehung zwi schen Heike Müller und Luis Durn walder vorgestern Nachmittag, als den Landeshauptmann ein Anruf aus dem Krankenhaus in Bozen er reicht e. Luis Durnwalder war in Sa- lurn. als ihn eine Krankenhausse- Icretärin tun Handy erreichte und fragte, ob sie ihn denn mit Primär Manfred Brandstätte!- verbinden •dürfe. Es gehe um etwas, das er un- Itedingt wissen müsse. Mit viel Feingefühl üborbrachu* Primär

hat te sich am gestrigen Vormittag telefonisch bei Landeshaupt mann Luis Durnwalder gemel det, um sich persönlich ein Bild von der Lage zu verschaffen. Die bei einem Reitunfall schwer verletzte Lebensgefährtin von Landeshauptmann Luis Durnwalder, Heike Müller, ist medizinisch überm Berg. Sie ist gestern aus dem künstlichen Tiefschlaf geweckt worden und bereits ansprechbar. Die Tageszeitung bringt exklusiv das Protokoll der wohl dramatischsten Augenblicke in der Beziehung zwischen Luis Durnwalder und Heike Müller

. Ärzte den Landeshauptmann über den klinischen Zustand von Heike Müller. Und sie wiederholten: Es sehe mehl gut aus. Sie fragten ihn. ob er seine Lebensgefährtin denn sehen wolle. Durnwalder gestern im Gespräch mit der Tageszeitung: „Ich habe gesagt, dass ich sie lieber Unfallopfer Heike Müllen „Wer ist denn der da?“ nicht sehen möchte. Denn sie hing an Schläuchen, war intubiert. Ich hatte, ehrlich gesagt, Angst, dass mir dieses Bild dann die ganze Nacht vor den Augen schweben würde.“ Luis Durnwalder

Wechselberger war Augenzeuge des Reiiunfalles von Heike Müller. Laut dem Sterzinger Reitlehrer hat der Unfall mit dem Erdbeben nichts zu tun. Im Interview schildert er den Ablauf des schweren Reitunfalles. Tageszeitung: Herr Wechsel berger, wie ist es zu dem Rcit- unfall gekommen? Karl Wechselberger: Wir sind in einer’Gruppe zu viert oder- fünft auf dem Platz des Reitclubs ganz normal geritten. Das Pferd von Heike Müller ist dann plötzlich ausgerutscht und seitlich hingefallen. Aufgescheut wegen des Erd

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Page 12 of 16
Date: 05.11.1997
Physical description: 16
12 K u L T u R Der neue Künstlerische Leiter der VBB: Defizit hinterlassen Bei seinem alten Arbeitgeber, der Stadt Herford , laufen Untersuchungen gegen den ehemaligen Theaterleiter. Herbert Müller soll für ein Haushaltsdefizit in Höhe von 680.000 Mark verantwortlich sein. Im September 1998 soll er seinen Job am neuen Zanuso-Theater antreten. Von Mahki's Kkkmsku Eigentlich müßte Herbert Müller in Sektlaune sein. Seit Sonntag ist er der designierte Künstlerische Leiter der Vereinigten Bühnen

Bozen. Im September nächsten Jahres soll er sein Amt antreten. Doch für Müller ist das nicht der einzige Grund, sich zu freuen: Am Wochenende wird in Villingen- Schwenningen, wo er Leiter des Kulturamtes ist, sein „Theater am Ring" wiedereröffnet, nachdem es für 15 Millionen Mark umge baut wurde. Bereits am Montag gab es die ei-ste Aufführung. „Anatevka“ stand auf dem Pro gramm. Doch ganz ungetrübt wird seine Freude nicht sein, ln Herford, wo er von 1990 bis Januar 1997 Chef des Theaters war, laufen

Untersuchungen ge gen den 49jährigen. Herbert Müller soll für ein Defizit im Haushalt der Stadt Herford ver antwortlich sein, das sich auf 680.000 Mark beläuft. Für eine Kleinstadt wie Herford - 65.000 Einwohner - nicht gerade wenig. Die Regionalzeitung in Herford, das „Westfalenblatt", brachte am 10. Oktober einen Artikel mit der Überschrift: „Stadt will »Herrn Müller« verklagen“. Herfords Bürgermeister, Ger hard Klippstein, warf dem ehema ligen Theaterdirektor und jetzi gen Leiter des Kulturamtes in Vil

lingen-Schwenningen vor, daß er „für das aktuelle Loch in der Theaterkasse in Höhe von 680.000 Mark mitverantwortlich“ sei. Laut Presseberichten soll Müller, als er seinen Job in Herford an trat, bereits ein Defizit in der Theaterkasse von 150.000 Mark von seinem Vorgänger Heinz Schön übernommen haben. Die ses Defizit vergrößerte sich bis 1996 auf 200.000 Mark. Durch ei nen Ratsbeschluß wurde das De fizit jedoch außerplanmäßig aus geglichen. Das jetzige Defizit wurde erst nach Müllers Wechsel

um 14.000 Mark. Ne ben diesen zusätzlichen Kosten von 426.000 Mark sind aber auch die Einnahmen weit geringer. Al lein bei den Zuschüssen fehlen 172.000 Mark, 50.000 Mark feh len bei den Einnahmen aus den Kartenverkäufen. Müller muß das Finanzdebakel schon 1996 gesehen haben. Laut dem Finanzbereichsleiter der Stadt Herford, Ernst W. Meihö- fer, soll der Theaterchef bereits im November 1996 versucht ha ben, 140.000 Mark im Vorgriff auf das neue Haushaltsjahr zu akti vieren. Dies wurde jedoch ge stoppt

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Monats-Tandem
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Page 13 of 32
Date: 01.12.1983
Physical description: 32
muß, dem ande ren nützen diese Gesellschaften, um dadurch besser (und auf legalem Wege) Steuern hinterziehen zu können. Vor allem aber dienen sie dazu, Finanzie rungen zu erhalten, einen Schulden berg anzuhäufen. Ein praktisches Bei spiel mag dies verdeutlichen: Herr Müller errichtet einen Industriebetrieb „Müller A.G.”, der Ziegel produziert. Dazu braucht er einen Kredit, den er bei der Bank beantragt und der ihm aufgrund des reellen Wertes des Be triebes gewährt wird. Dem Herrn Mül ler genügen

diese Kredite jedoch nicht; er wendet sieh an einen Finanzmagicr. Dieser empfiehlt die Gründung einer Finanzierungsgesellschaft, der z.B. 70% des Aktienpaketes der Gesellschaft übertragen wird. Die aufgewerteten Aktien ermöglichen es, von der Bank einen weiteren Kredit zu erhalten. Will Herr Müller weiteres Geld, um größen wahnsinnige Projekte zu realisieren, wird ihm der Finanzmagier die Grün dung einer zweiten Finanzierungsge- sellschaft empfehlen, der die Aktien mehrheit der ersten Finanzierungsgcsll

- schaft übergeben wird. Diese zweite Gesellschaft wird wiederum auf den Wert des Aktienpaketes, das sie be sitzt, einen neuen Bankkredit erhalten (Aktien, die letztendlich immer nur den einen Betrieb, die Müller AG, be treffen). Auf diese Weise kann Herr Müller Bankschulden eingehen, die den Wert des Betriebes weit übersteigen. Ähnlich ist es auch im Falle der Wiercr Gesell schaft, bei der die Schulden der Finan- zicrungsgcsellschaften (Finedii, Final pina, Gruppo industriale) viel höher

sind als der Wert der verschiedenen Produktionsbetriebe. Herr Müller verwendet das ent lehnte Geld nun nicht dazu, seinen In dustriebetrieb besser auszustatten, son dern zur Ausweitungen seiner Beteili gungen, zum Ankauf neuer Betriebe. Und das Spiel wiederholt sich immer fort, bis es zum großen Krach kommt. TANDEM: Welche Rolle spielt bei sol chen Operationen eigentlich die Figur des Finanzmagiers; warum wendet sich, um das Beispiel weiterzuvcrfol- gen, der Herr Müller an Wirtschaftsbe rater wie z.B. Dario

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Volksbote
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Page 8 of 20
Date: 06.04.1989
Physical description: 20
IS “ » Seite -IO Donnerstag, 6. April 1989 Der Schandfleck © AGRIPINA VERLAG • KÖLN LUDWIG ANZENGRUBER 30 „Guten Abend“, sagte der Müller, „dient die Reindorfer Leni wohl noch da bei euch?“ „Ei wohl, dieselbe dient da.“ „Ist sie fein anstellig und brav?“ „Mer könnt’ nit anders sagen, als daß sie das sein tat’,“ leitete die Alte ein, denn wenn ein Fremder jeman dem nachfragte, schien es ihr gebo ten, zu loben, das erweckte ja auch für das übrige Gesind’ ein günstig Vorur teil; sie stand

im Begriff recht gesprä chig zu werden, aber der Müller un terbrach sie: „Wo find’ ich die Leni?“ „Im Garten“, sagte sie kurz. Der Müller stieß das Zauntürchen auf und betrat den Kiesweg. Er fand die Gesuchte mit Burgerl in der Laube sitzen. Er hatte die Dirne bisher ge mieden, sie höchstens — wo einer Begegnung nicht auszuweichen war — mit flüchtigen Blicken gemustert, als er sie nun jetzt mit einem Male vor sich sah, schmuck, von den welligen Scheiteln bis zur Sohle der kleinen Schuhe, da wandelte

ihn etwas wie Stolz an, sein Auftrag gefiel ihm je mehr, und er fühlte sich auch den Mann, ihn auszuführen. „Grüß’ Gott“, sagte er hinzutre tend. „Grüß’ Gott,“ erwiderte Leni. Als sie auf blickte und den Müller erkann te, da wich die Farbe aus ihrem Ge sichte, und sie sah ihn mit großen Augen befremdet an. „Dein Vater?“ fragte neugierig Bur gerl, welche wohl die Erregung der Freundin merkte, aber falsch deu tete. Der Müller tat rasch einen vielsa genden Blick nach Magdalena, es hät te ihm Freude gemacht

, sie verlegen zu sehen, aber auf ihr „Wein“, das so hart und schroff abweisend klang, wie er dem Mädchen nicht zugetraut hät te, senkte er wieder die Augen und sagte: „Ich bin nur ein Bekannter aus dem Orte, wo sie her ist.“ Und da er die Frage von dem Gesichte des Mäd chens ablas, fuhr er gegen dasselbe fort: „Was ich dir will? Ich hätte was Wichtiges mit dir zu reden, tu mir den Gefallen und komme mit mir.“ „Ich weiß nicht...“ „Aber ich weiß und mir liegt dar an“, erklärte bestimmt der Müller. Da sah

, die sie ziemlich leer fanden, grüßte der Freund des Müllers vertraulich und maß Magda- lene, die dem keck aufdringlichen Blicke verwundert mit zusammenge zogenen Brauen standhielt. Sie setz ten sich in einen Winkel, abseits von den wenigen Anwesenden. Der Mül ler ließ Wein bringen. „Ich trinke keinen Tropfen“, sagte Magdalena, dann nach einer Weile, als der Müller noch immer wortlos neben saß, fragte sie: „Was ist’s, das du mir zu sagen hast?“ Er seufzte schwer auf. „Du kannst dir denken, wie gar traurig

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 6
Date: 21.01.1954
Physical description: 6
Sekretär der steirischen Ar beiterkammer. Als eifriger Anhänger des Das war „Herr Müller" Aus der Anklage erfährt man, welches persönliche Regiment Dr. Krauland im Ver mögenssicherungsministerium einführte und wie er es in den Dienst der OeVP stellte. Sein wichtigster Vertrauensmann war Re gierungsrat Müller. Dieser war ursprünglich Gemeindebeamter und in der christlichen Gewerkschaftsbewegung tätig. Nach der Zerschlagung der Freien Gewerkschaften im Februar 1934 wurde er Vorsitzender der Lan

desorganisation Steiermark der von den Austrofaschisten errichteten „Einheitsge werkschaft", Direktor der Krankenkasse des Gastgewerbes und Präsident der Steirischen Arbeiterkammer. Er machte Dr. Krauland, seinen Du-Freund, zum Ersten Sekretär der Steirischen Arbeiterkammer. Dr. Hintze wurde Zweiter Sekretär. Als Dr. Krauland Minister wurde, holte er seinen Gönner Müller in sein Ministerium, um seine „Dankesschuld“ an ihn abzustatten. Dr. Krauland machte seinen ehemaligen Vor gesetzten Müller zum Leiter

des Personal referats II des Ministeriums, das war jene Stelle, die über die Bestellung und Abberu fung öffentlicher Verwalter zu entscheiden hatte. Nach Krauland war er der Allmäch tige in diesem Ministerium. Darüber sagt die Anklage wörtlich: Ihm (Müller) standen nicht nur Einsichts bemerkungen und Stellungnahmen in den Angelegenheiten der Bestellungen und Ab berufungen von öffentlichen Verwaltern und Aufsichtspersonen, bei Verpachtungen von öffentlich verwalteten Vermögen und bei der Bestellung

Müller mit parteipoli tischen Sonderaufgaben betraut. Durch einen eigenen Erlaß wurden alle Abteilungen des Ministeriums sogar beauftragt, von ihren Berichten an den Minister einen — eigenen Durchschlag für Herrn Müller zu machen. Und auch das sagt die Anklage: Hervorzu- heben ist auch, daß später, nach der Liqui dierung des Politischen Referates, dessen Akten als Parteiakten dpr Bundesparteilei tung der OeVP übermittelt wurden. (Das wurde im Robetschekprozeß sogar vom Wie ner Landesobmann der OeVP

, Nationalrat Fritz Polcar, zugegeben. Von der Bundes parteileitung kamen die Akten in die Lan desparteileitung Wien, sagte Herr Polcar, im Oktober 1950 seien sie in das nichtrussisch besetzte Gebiet gebracht worden und es sei möglich, daß sie dabei — verschwunden sind! Ein glückliches Verschwinden für die OeVP. Red.) Das war also Herr Müller. Vor dem Wiener Straflandesgericht begann Mittwoch ein ungewöhnlicher Prozeß. Zum ersten Male steht in Oesterreich einer der höchsten Staatsfunktionäre wegen Verbre

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Volksbote
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Page 8 of 16
Date: 21.12.1972
Physical description: 16
hier einschichtig ein Müller. So erzählte es mir noch meine eigene Großmutter. Dieser Müller hatte hier, als Krieg im Welschland war, Zuflucht genommen. Doch bei seiner Flucht in die Ruhe des Unterlandes hatte er auf der Landstraße Frau und Kind aus den Augen verloren. Doch das kommt bei Kriegszeiten schon vor. Als Folge dieses Krieges, die Äcker konnten nicht recht bestellt werden, kam eine große Hungersnot über Unter- kämten. Der Müller, geizig und harther zig, benützte dies und bereicherte sich an dem Hunger

seiner Mitmenschen unehrenhaft. Die armen Bergbauem, die das Korn ihres kargen Bodens zur Mühle brachten, mußten nicht nur viel zahlen, sondern bekamen überdies auch stets weniger Mehl zurück, als ihnen zustand. Klopften hungrige Menschen beim Müller im tiefen Kömmelgraben an, dann jagte sie dieser mit Schimpfworten davon. Seine Flüche gellten dann schau rig'durch die Nacht. Doch da, in einer tief verschneiten Weihnachtsnacht hörte der Müller iin ständiges Klopfen an seiner Haustür. Der Müller, ob dieser Störung

erbost, riß den Fensterflügel auf und schrie in die Winternacht hin aus: .Schert euch zum Teufel, ihr hung riges Gesindel! Ich arbeite nicht für euch, sondern für mich und meinen Geldsack!’ Und bums, hatte er den Fensterflügel wieder zu. Ehe der Müller zu Bett ging, hörte er noch eine wimmernde Frauen- cHäuftet Seufzet: Es hat zu allen Zeiten Menschen ge geben, die unter der Last ihres Allein seins litten und nur schwer mit dem Gefühl der Leere und des Nicht gebrauchtwerdens fertig wurden. Früher

gemacht. Dazu kom men die Auflösungserscheinungen im Bereich der Familie, durch die wieder natürliche Bindungen gelockert und manchmal zerstört werden. stimme, die herzerweichend flehte: „Ach, guter Mann, verzeiht die Stö rung in ijer Heiligen Nacht. Aber ich habe ein Kind mit, dem hungert. Gebt zumindest dem Kind ein Stück Brot oder eine Schale Milch. Das Kind ver hungert mir sonst in den Armen!’ Der Müller tat, als ob er nichts gehört hätte, und legte sich wieder ins Bett. Als' er jedoch

bei Morgengrauen vor die Tür trat, wurde er fahlblaß im Ge sicht und seine Knie fingen zu schlot tern an. Die nächtlichen Besucher in der Weihnachtsnacht, denen er ein Stück Brot, eine Schale Milch, ein Ob dach verwehrt hatte, waren niemand anderer als seine Frau und sein eigenes Kind. Beide lagen nun tot im frischen Schnee. In aller Eile vergrub nun der Müller die beiden Leichname im Walde. Am Nachmittag des' ersten Weih nachtstages kam ein fremder Mann zur Mühle. Er hinkte auf einem Fuß und trug einen Sack

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 6
Date: 26.01.1954
Physical description: 6
oder eines Massenmordes an Land gezogen. Da stellte sich heraus, daß es Schaufensterpuppen wa ren. „Briefträger Müller" Ein gnter Film mit einem bescheidenen Titel Nun ist „Briefträger Müller“ auch in Inns bruck (Laurin) zu sehen, der Film, der über all, wo er über die Leinwand ging, mit Bei fall aufgenommen wurde. In Wien hatte man hinsichtlich dieses Streifens eine gute und nachahmenswerte Idee: Man lud zur Pre miere alle die Briefträger der Stadt ein, die Briefträger Titus Müller, der Mann aus dem Volke — wer

könnte Ihn besser verkörpern als Heinz RUhmann im Berolina-Farbfilm „Briefträger Müller*? 1 Photo: Union Müller heißen; es waren über ein Dutzend Männer in der blauen Uniform, die dieser freundlichen Aufforderung Folge leisten konnten. In einer Sondervorstellung trafen sich überdies alle Briefträger Wiens, um sich dermann passieren kann, auch wenn er kein Briefträger ist und nicht Müller heißt; denn „Briefträger Müller“ ist nicht nur ein Film titel. Er ist vielmehr ein Symbol für den Mann aus dem Volk

, für den ehrlichen, fleißi gen, strebsamen Menschen, der das Herz auf dem rechten Fleck und alle fünf Sinne bei sammen hat. An jeden tritt wie an Titus Müller die Versuchung heran, gleichgültig m welcher Gestalt. Jeder muß wie Titus Müller mit Glück und Leid fertig werden Und in jedem Menschen wird, wenn er wie Titus Müller ist, das Gute über das Böse siegen. Der schlichte Titel des Jubiläumsfilms ist nicht von ungefähr. Im Strudel der reißeri schen Ankündigungen und schreienden Su perlative

soll er durch Einfachheit wirken. Er verspricht nichts, was er nicht halten kann. Es konnte keine andere Wahl geben: nur Heinz Rühmann durfte die Titelrolle spielen. Er, der in so vielen und erfolgreichen Fil men dem „kleinen Mann“, dem liebenswürdi gen Schwerennöter ein unzerstörbares Denk mal gesetzt hat, wird als Titus Müller einen neuen Abschnitt seines künstlerischen Schaf fens beginnen. Zugleich ist „Briefträger Mül ler“ Rühmanns erster Farbfilm. Leider auch der letzte Film des bekannten Hollywood- Regisseurs

John Reinhardt, der nach Be endigung der Dreharbeiten in Berlin einem Herzschlag erlag. Hell Finkenzeller, Susane von Almassy, Harald Paulsen, Oskar Sima, Elsa Reval Im Auf und Ab seines Briefträgerdaseins gerät Titus Müller gelegentlich in die verfänglichsten Situationen .... Eine Szene mit Heinz Rühmann und Susanne v. Almassy aus dem Berolina-Farbfilm „Briefträger Müller“. eine humorvolle Geschichte aus ihrem Be rufsleben anzusehen. „Briefträger Müller“ ist etr. echtes Volks- stilck

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Page 15 of 16
Date: 03.05.2005
Physical description: 16
REDAKTION KULTUR Heinrich Schwazer e-mail: schwazer@tageszeitung.it Tag eszeitung Di 3-5.2005 Nr. 89 Kult u r 15 Vom Charme alter Bahnhöfe Geschichtsspuren, Erinnerungen und zahlreiche Fundstücke: Ein Bahnjoumal über die alte Vinschger Bahn zur Geburt der neuen. Die Künstlerin Carmen Müller begab sich auf eine private Recherche. I n der Zeit, als die Vinschger Bahn still lag, ist Carmen Müller die 60 km lange Bahnstrecke mehrmals zu Fuß abgegangen. Zuerst, um für ihr poetisches Fotobuch „Meran

- Mals Vinschgau“ Material zu sammeln. Es erschien im Folio Verlag zu einer Zeit, als die Ar beiten zur Wiederinbetriebnah me begannen, und fand so viele Liebhaber, dass es in kurzer Zeit vergriffen war. Seit kurzem ist die Künstlerin aus Goldrain wie der unterwegs, um Personen aus findig zu machen, die aus ver schiedenen Gründen mit der Bahn in Verbindung standen. Denn zur Jungfernfahrt der neu en Vinschger Bahn wird Carmen Müller ein Bahnjournal heraus bringen, das Erinnerungen sam melt

, vor allem Fotos und Erzäh lungen von Menschen, die von oder mit der alten Bahn lebten. Wenn am 5. Mai die Vinschger Bahn ihre Fahrt wieder aufnimmt, wird Carmen Müller zwei ganz private Recherchearbeiten aus der Hand geben können: das Bahnjournal, das rechtzeitig fertig geworden ist, und das Fotobuch, das der Folio Verlag neu auf legte. Beide Publikationen sind aus einem Guss, zeugen von der akri bischen und liebevollen Arbeit Carmen Müllers, um die Spuren der alten Vinschger Bahn vor dem Vergessen zu retten

gebäudetypen; eine Aufnahme des Unfalls der Littorina in Tartsch von 1939 und andere Fotos aus privaten Archiven, die zum ersten Mal veröffentlicht werden; eine Fotoserie von Car men Müller über den Charme der Gärten entlang der Bahnlinien; Gedichte und Gedanken in Poe sie; ein Interview mit dem Pro jektleiter Helmuth Moroder und Texte von „Bahnpionieren“ wie Florin Florineth, die sich einge setzt haben, dass die Vinschger Bahn wieder fahrt. Das Assessorat für Mobilität hat die Idee von Carmen Müller

unterstützt, auf 40.000 Stück beläuft sich die Auflage der Ein zelnummer, die gratis im ganzen Land in Bahnhöfen und anderen öffentlichen Räumen aufliegt. Den Fotoband von Carmen Müller, „Meran-Mals Vinschgau“ (eine ganz eigenartige, schöne Bild-Mensch-Landschaft-Archi- tektur-Arbeit, so der Standard), vertreibt der Folio Verlag in allen Buchhandlungen. Es ist eine ima ginäre Reise von Meran nach Mals, die unzählige Details aus dem 13 Jahre währenden Dorn röschenschlaf der Bahn vor dem Auge

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Page 13 of 16
Date: 06.12.1996
Physical description: 16
Der Mann - der Eroberer Heute abend hat das Freie Theater Bozen mit Heiner Müllers Medea-Version Verkommenes Ufer“ Premiere. Von Nina Schröder V or 13 Jahren, im Frühjahr 1983, wurde Heiner Mül lers moderne Version des alten Medea-Mythos in Bochum uraufgeführt. Müller, der vor einem Jahr an Kehlkopfkrebs starb und zu den größten Nachkriegsdramati kern zählt, schrieb kein Stück über eine ausgeklinkte Frau, die in einem wütenden Blutrausch die Geliebte ihres untreuen Gat ten und die gemeinsamen

Ufer. Medeamaterial. Landschaft mit Argonauten“ geht es um das Drama „Mann- Frau“ schlechthin, um Leben und Tod. Und natürlich auch um Ge schichte wie in allen Stücken Hei ner Müllers, dessen Weitsicht in DASKURZ INTERVIEW Reinhard Auer, Regisseur des Freien Theaters Bozen, über Heiner Müller, den Homo sapiens und die Blutspur der Männer. Taoesi'Kofil: Herr Auer, warum schon wieder Hei ner Müller? Auer: Ganz einfach: Er schrieb die besten Texte der Gegen wartsdramatik. Ihre größte Qualität

ist, daß sie der Persön lichkeit des Schauspielers Raum geben, die Rolle mit den eigenen Erfahrungen zu füllen, anstatt programmierte Emo tionen hochstemmen zu müs sen. Müller hat Wurzeln hinun ter ins Unbewußte. Wie sieht die Rolle der Frau aus in dieser modernen Be arbeitung der Geschichte ei ner Kindsmörderin? Die Frauen sind geschichtlich gesehen glücklose Engel. Man kann die Tragödie der Frauen nicht ohne die Tragikomödie der Männer erzählen. Das macht Müller. Konkret: Worum geht es? Ich stütze mich auf Müllers

“? Wenn Sie so wollen... Das wäre der Jason-Rambo. Dann gibt es noch den Techno-Herakles und Hamlet the brain. Welche Zerlegung geschieht den Frauen? Sie werden nicht zerlegt, die Frau ist ein Prinzip, das auf weiblichen Werten basiert wie Solidarität, Mütterlichkeit. Bei Heiner Müller spielt die Bloßstellung des Man nes als Eroberer, als Koloni- alisierer eine große Rolle. Das ist das Ursprungsmodell der Unterwerfung der Erde, das beim (Sammler und) Jäger seinen Anfang nimmt Kaum hat sich der Homo sapiens ein kleines Ruckerl

hier? Es ist erst meine zweite freie Produktion überhaupt, und ich wäre nicht hergekommen, wenn mich nicht der Regisseur Reinhard Auer und das Experi ment an sich interessiert hät ten. In Schauspielerkreisen wird über Heiner Müller immer diese Wolke der Intellektualität gestülpt. Ich muß inzwischen sagen: Das trifft Müller über haupt nicht. Wieso? Weil seine Sätze in aller Kürze dermaßen viel beinhalten und weil es bei ihm auf den Schau spieler in seiner Erfahrungs welt ankommt, nicht darauf, verlogene

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Volksbote
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Page 31 of 48
Date: 04.06.1995
Physical description: 48
Seit. Jahren im Sudtiroler Schwimmsport die Nummer eins Der SC Meran Ist Wasserhochburg MERAN (ph). Der SC Meran ist im heimischen Schwimmsport der Verein mit der größten Tra dition. In den letzten lahren er lebte der Club einen starken Auf schwung - dank des Leipzigers Volker Müller, der als hauptamt licher Trainer fungiert. Der 44jährige Ostdeutsche er klärt: „Ich war in meiner aktiven Zeit moderner Fünfkämpfer, dann studierte ich Schwimmen. Nach der Wende durfte ich 1990 zum ersten Mal

mit einer Mannschaft an einem internationalen Meeting in Bad Reichenhall teilnehmen.“ SüdÜTOter Volker Müller, seit fünf Jahren Schwimmtrainer beim SCM Dort ging auch eine Vertretung des SC Meran an den Start. Müller: „Es entwickelte sich ein Gespräch zwischen Ing. Siegfried Unterber ger, der damals Sektionsleiter des SCM war, und mir. Er bot für Kristin Otto und Silke Hörner ein Trainingslager in Schnals an.“ Müller erinnert sich: „Das kam auch zustande. Im Gegenzug, so wurde vereinbart, sollte ein ost deutscher

Trainer für acht Wochen in Meran arbeiten. So kam ich über Umwege nach Meran und bin heu te immer noch da!“ „Training allein zählt!" Paul Unterberger, Thomas La durner und Verena Schweigl sind die derzeitigen Aushängeschilder des SCM. .Sie alle wurden von Volker Müller geformt. Die 14jäh- rige Verena Schweigl hatte vor einem Monat ihren großen Auf tritt. Mit 27,9 Sekunden über 50 Meter Freistil schwamm sie Re gionalrekord. „Das Mädchen aus St. Martin in Passeier‘bringt eine große Naturkraft

mit und ist früh entwickelt“, sagt Volker Müller. „Verena ist sehr willensstark, sie bevorzugt die 50- und 100-Meter- Distanzen. In Zukunft entscheidet ausschließlich das Training über Erfolg oder Mißerfolg.“ ' "V ' . Thomas Ladurner ist zur Zeit der beste Schwimmer Südtirols. Der 16jährige wurde im Club von Unterberger, Perkmann und Tschurtschenthaler mitgerissen. „Er ist sehr fleißig, ein richtiges Arbeitstier“, urteilt der Leipziger über ihn. „Thomas ist auf allen Lagen zu Hause und mit einer guten

Grundtechnik ausgestattet.“ Wie bei Verena Schweigl und all. den anderen Topschwimmem Süd tirols zählt nur das Training. 40 bis 50 km pro Woche sind das Min destmaß. Für Freizeitsportler er schreckende Distanzen. Sobald die Technik paßt, der Körper ausge-. wachsen ist, zählt im Schwimmen nur noch harte Arbeit. „Schulische Belastung" Volker Müller weiß genau, wo in Südtirol der Hebel anzusetzen ist: „Die schulische Belastung ist für Leistungssportler hier sehr groß. Ich habe schon öfters mit Direk toren

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Der Pfeil
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Page 7 of 8
Date: 01.12.1981
Physical description: 8
— - — Franzelin Rosa — — — — Gebert-Deeg Waltraud + — — — Kaserer Robert — +■ — — Ladumer-Partanes Josef + -h + 4- Magnago Dr. Silvius — - — — Mayr Sepp — f — - Messner Dr: Siegfried T - + 4- Müller Dr. Erich — f 4- 4- Oberhäuser Karl + t — Peterlini Oskar — - - Rubner Dr. Hans — ■h _ - Spogler Or. Franz — — - - Valentin Dr. Hugo + 4- 4- Zeiger Dr. Anton — -h + 4- Zingerie Dr. Luis -1- f 4- 4- 8 10 9 7 LANDTAGSSITZUNG vom 7.10.81 Anwesenheitsliste der SVP Abgeordneten ZEITEN NAME 9.45 10.45 11.45 12.45

Achmüller Dr. Erich + + + - Benedikter Dr. Alfons - - - — Bertolini Maria + + 4- 4- Buratti Erich - + 4- 4- Dubis Dr. Klaus — 4- _ + Dumwalder Dr. Luis + + — — Franzelin Rosa - 4- 4- 4- Gebert-Deeg Waltraud — - — — Kaserer Robert — + + 4- Ladumer-Partanes Josef + 4- + + Magnago Dr. Silvius — — — — Mayr Sepp + — — 4- Messner Dr. Siegfried — + 4- + Müller Dr. Erich — + + 4- Oberhäuser Karl — — — — Peterlini Oskar — — 4- + Rubner Dr. Hans — — 4- — Spogler Dr. Franz — + + + Valentin Dr. Hugo

Dr. Siegfried - 4- 4* 4- Müller Dr. Erich - 4- + — Oberhäuser Karl - - — — Peterlini Oskar - - — — Rubner Dr. Hans 4- 4- — 4- Spogler Dr. Franz — - — — Valentin Dr. Hugo - 4- 4- 4- Zeiger Dr. Anton + - 4- 4- Zingerie Dr. Luis - + 4- 4- 7 13 11 10 LANDTAGSSITZUNG vom 20.10.81 Anwesenheitsliste der SVP Abgeordneten ZEITEN NAME 9.40 10.40 11.40 12.40 Achmüller Dr. Erich - + 4- + Benedikter Dr. Alfons - 4- 4- + Bertolini Maria + 4- 4- 4- Buratti Erich - + + 4- Dubis Dr. Klaus - + - - Dumwalder Dr. Luis

- 4- - - Franzelin Rosa + + 4- + Gebert-Oeeg Waltraud - - 4- — Kaserer Robert — 4- 4- — Ladumer-Partanes Josef 4- + - 4- Magnago Dr. Silvius - - - — Mayr Sepp — 4- 4- — Messner Dr. Siegfried -h 4- 4- — Müller Dr. Erich — — — — Oberhäuser Karl — 4- — — Peterlini Oskar 4- 4- 4- 4- Rubner Dr. Hans — 4- — — Spogler Or. Franz 4- 4* — — Valentin Dr. Hugo 4- 4- 4- Zeiger Dr. Anton - — — — Zingerie Dr. Luis + 4- + + LANDTAGSSITZUNG vom 6.10.1981 Anwesenheitsliste der SVP Abgeordneten ZEITEN NAME 9.45 10.45 11.45 12.45

Achmüller Dr. Erich + - 4- - Benedikter Dr. Alfons - - - - Bertolini Maria 4- 4- 4- Buratti Erich 4- 4* f 4- Dubis Dr. Klaus - - - - Dumwalder Dr. Luis - - - - Franzelin Rosa 4- 4- 4- 4- Gebert-Deeg Waltraud - 4- - 4- Kaserer Robert 4- + 4- - Ladurner-Partanes Josef 4- - - - Magnago Dr. Silvius - - 4* - Mayr Sepp - - +• _ Messner Dr. Siegfried 4- - f 4- Müller Dr. Erich + 4- 4“ 4- Oberhäuser Karl - - - 4- Peterlini Oskar 4- - 4" - Rubner Dr. Hans - - - - Spögler Dr. Franz - - - - Valentin Dr. Hugo

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Page 15 of 16
Date: 24.10.2001
Physical description: 16
fl Tag eszeitung K U L T U R Mi 24,10.2001 Nr. 2t8 15 Angehaltene Augenblicke Zu schön, um saniert zu werden: Carmen Müller rettet in einem liebenswerten Buch Ansichten vom Dornröschenschlaf der Vinschgerbahn. Von Heinrich Schwazer M anchmal produzieren Bilder ein Gefühl, das in der Lebenswelt gar nicht mehr existiert. Man meint, es müsste feiner Holzstaub aus den Tragesäulen der Veranda rieseln, als könnte man den Rost an den Haltesignale mit dem Finger abreiben, die Zaumvinde mit Händen

greifen und als wäre das Personal nur eben kurz auf einen Macehiato in den Dopola- voro gegangen. Angesichts der sichtbaren Schönheit, Melancho lie und Verlassenheit der Orte, die Carmen Müller auf ihrer Spurensuche entlang der stillge legten Vinschgerbahn vor dem Betrachter aufgespürt hat, über kommt selbst hartgesottene Gemüter so etwas wie Nostalgie. Wie ein antiquarisches Lego- land, eine in sich abgeschlossene Fantasie-Welt kommen einenn die Bahnwärterhäuschen im Schönbrunnergelb, die putzigen

inacht sie erst dieses Buch. Müller hat die ewigen Su jets Bahnhof und Eisenbahn strecke detailversessen wie eine penible Archivarin doku mentiert. Jede Haltestelle ist fotografisch festgehalten, dazu kommen winzige Details wie Fahrkarten, Weichen, Arbeits pologien. F)s könnten "Bezie hungsprotokolle'' von Müller zu diesen tiO Kilometer Bahn strecke sein - Protokolle, die der Betrachter leicht nachvoll ziehen kann. Mit Walter Benja min könnte man vom Paradoxon der Passage sprechen, von ei nem Leben

und Tun, das nach Spuren sucht und seine eigenen an den Dingen hinterlassen will, (Iber die bloße Dokumentation hinaus ist Müller Arbeit denn auch eine Archäologie der Far benpracht an der Vinschgerbahn. Ihre Fotografien sinil ohne Male rei nicht denkbar. Jede Schärfe, pläne, die Signalgeräte und alte Fotos. Selten ist Landschaft zu sehen, Müller bleibt streng beim Sujet, sucht auch nicht die Kontraste zur Gegenwart. Aber sie nimmt es nicht bloß stau nend oder verklärt hin, sie prä zisiert, sucht

aus, steigert. Das Ganze folgt einem ästhetischen Dokumentarismus, der die Iko nografie der Bahnhöfe als sorg sam komponierte Sinfonie zum Klingen bringt. Sie verhilft den Einzelbauten und Details eben so zu ihrem Recht, wie den Ty- jedes Detail lügt sich als farbliche Brechung in das Gesamtbild ein. Wenn sich diese zum Mythos ge wordene Bahn überhaupt mit Erinnerungen besetzen läßt, dann hat Müller mit ihrer malen den Fotografie dafür ein über zeugendes Pendant gefunden. Die Möglichkeiten der Kunst

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Page 15 of 16
Date: 29.12.2005
Physical description: 16
sein? - Ein Rätsel, das wohl nie gelöst werden kann. Eine große Definition von Lyrik besagt dass lyrische Ttexte belang los sein können, also keinen unmit telbaren Zweck verfolgen müssen. So gesehen ist Jichtschur“ große Lyrik. Elfriede Kehrer: lichtschuc Ge dichte. Zeichnungen von Franz Kehren Innsbruck: Skarabaeus 2005.87 Seiten. EUR 13,90. FREIES THEATER BOZEN Ein Fetzen Müller Heiner Müller: Auch Müller will weniger gelobt, dafür mehr gespielt werden Z ehn Jahre ist es her, dass Heiner Müller

von uns gegangen ist, zehn Jahre, die wie im Flug vergingen und doch so lang waren. Das neue Jahrhundert hat, wie es scheint, Heiner Müller vergessen, er wird kaum noch gespielt. War er damals fast ein deutsches Kult objekt, hat sich der Theater- „Jahrmarkt der Eitelkeit“ heu te neuen Göttern zugewandt, stehen neue Idole im Zentrum der Eventkultur. Das Freie Theater Bozen, an ihn erinnernd, will Heiner Müller ehren. Im Lexikon steht: bedeu tendster deutscher Dramatiker nach Brecht. Aber auch Müller

will weniger gelobt, dafür mehr gespielt werden. Wir haben ihn gespielt, zwischen 1994 und 2000 (vielleicht zuwenig) und auch daran wollen wir (uns) erinnern. Denn unsere „Müller“ wie „Bild beschreibung“, „Quartett“, „Ver kommenes Ufer“, „Erinnerung“ gehören zu unseren glücklichs ten Aufführungen. Wir verdan ken ihm Texte, die . zu den großartigsten gehören, die die deutsche Sprache in der zweiten Hälfte des 20.Jahrhunderts her vorgebracht hat, die „Vorwand“ und „Basis“ für großes Theater

sind. Aber wir wollen auch nicht vergessen, dass Heiner Müller ein begnadeter Lyriker, ein be deutender Übersetzer und Es sayist war. Und noch mehr, näm lich ein amüsanter, scharf-den kender und -züngiger Ge sprächspartner. Interviews mit ihm waren Lieblingsobjekte der Journalisten und Medien. Er soll so an die 260 davon geben, alle geistreich, süffisant, gedanken schwer. Auch sie geben Zeugnis- von der Formulierungskunst Müllers. Was bleibt: Texte, die von einem starken, aufrechten, geschicht lich, gesellschaftlich und politi schem

Bewußtsein künden, Tex te, an denen sicfr-Regisseure und Schauspieler (er)freuen, wär men/frieren, reiben/verwunden können, Texte, die wie Blitze zün den, wie Sterne funkeln und/oder wie.n sickerndes;.! Wasser ins., Hirn/Herz dringen und dort Ver änderung auslösen. j Die'Gedenkverstanstaltüng des FVeien Theater Bozen „Ein Fet zen Müller, im Paradies der Bak terien“ mit Gabi Geist, Gabriele Langes, Christa Pilimann, Rich ard Aigner, Klaus-Peter Bülz, Alexander Flache und Marco Paniz (Textzusammenstellung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 8 of 12
Date: 30.08.1952
Physical description: 12
IINI SKITI ZUR UNTKRHALTUNG Telephon-Ballade „Ist Herr Redakteur Müller zu sprechen?“ fragte ich die Sekretä rin im Vorzimmer. Und ich erwarte, daß sie mir das antwortet, was man in solchen Fällen sagt: Ja oder nein oder ein wenig Geduld. Aber das hübsche und etwas ab gekämpfte Fräulein verdreht statt dessen die Augen zur Decke und stößt mit einem tiefen Seufzer aus: „Er telephoniert!“ „Danke“, sage ich, indem ich mich zufrieden setze, „das kann doch nicht so lange dauern.“ Sie wirft

einen Blick auf mich, einen ganz merkwürdigen Blick. Und ich lese in diesem Blick folgen den Gedankengang der Redaktions sekretärin: „Ahnungsloser Engel! Was weißt du davon, wenn der Re dakteur Müller telephoniert!“ Ich erschrecke jetzt vor diesem Blick und diesen Gedanken des sonst so netten Fräuleins. Und ich warte. Zehn Minuten, zwanzig Minuten, eine halbe Stunde. Die Sekretärin blickt von ‘Zeit zu Zeit auf den Telephon- äpparat vor ihr, dessen Leitung zu Herrn Redakteur Müller ständig be setzt

auf. Die Sekretärin ?töpselt um und ruft mir zu: „Gehen Sie jetzt hinein! Rasch, rasch! Bevor der nächste Anruf kommt.“ Ich war scelenruhig in die Re daktion gekommen, fühlte aber be reits, wie mich die Telephonangst gepackt hat. Deshalb stürze ich jetzt in das Zimmer des Redakteurs. Und sage: „Grüß . . .“ Aber zum „Gott“ komme ich schon nicht mehr. Denn das Telephon surrt. Redakteur Müller schickt mir einen bedauernd-ent.schuldigenden Blick zu und hebt gleichzeitig ab. Dann spricht er. Fünf Minuten, zehn Minuten

Wollstoff. 23. Farbe. 25 Singvogel. 26. Zeichen für Neon. 28. Abkürzung für die Vereinten Nationen. Auflösung des letzten Rätsels Waagrecht: 1. Phase. 5. Saal. 9. Hai. 10. Irma. 11. Staunen 14. Mn. 15. Tu. 16. Belgien. 18. Ebbe. 20 Leo. 21. Leer. 22. Inder. — Senkrecht: 1. Von Wilhelm Lichtenberg Rrrrrrr . . . Das Telephon. Re dakteur Müller ist jetzt nicht mehr verzweifelt. Er hebt mit dem Fa talismus eines Menschen ab, der weiß, daß er den dunklen Telephon mächten schutzlos preisgegeben ist. Er hört

zu, unterbricht gelegentlich, hört wieder zu und scheint mich inzwischen völlig vergessen zu ha ben. Ich zähle einstweilen die Bücher rücken der Redaktionsbibliothek Sobald ich bei 108 angelangt bin, redet mich eine geheimnisvolle Stimme urplötzlich an: „Also, wo mit kann ich dienen?“ Ich erschrecke furchtbar, denn es war die Stimme des Redakteurs Müller, der mit seinem Telephon gespräch zu Ende war, ohne daß ich es merkte. Ich hatte sein Telephon gespräch auf mindestens 164 Bü- ;herrücken - Länge geschätzt

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 09.01.1941
Physical description: 4
5 C-H ACH * Verlagsrecht bei Lndwig Wollbrandt, Berlin. EIN TATSACHENBERICHT VOM RAUB DES CHININS. VON ANTON OCLONER Nach Wochen erreichte Dr. Müller die Gebiete, in denen die Chinabäume gedeihen. Er merkte es an dem Klima, das sie zum Leben brauchen: Eine nebelkalte Feuchtigkeit. Hier oben wurde es so feucht, daß alles Metall schnell rostete. Seine sorgsam behüteten Scheren und Messer setzten Rost an, wurden unansehnlich und verloren als Tauschobjekt an Wert. Sogar auf dem Metallgeld bildete

sich eine dicke Rostschicht. Auf seiner Wanderung, weiter unten, hatte Dr. Müller, schon viele Chinabäume gefunden. Aber er war gewissenhaft und gründlich. Es lag ihm nicht daran, eine ^beliebige Sorte aus zuführen, sondern er wollte die hochwertigste finden und aus deren Samen die künftigen Kulturen auf Batavia entstehen lassen. Denn nur um der hochwertigen Rindenart willen lohnte ihm der ganze Aufwand an Gefahr, Anstrengung und Krank heit. Und endlich, als er ausgepumpt und am Rande der Er schöpfung stand

. Dr. Müller umfaßte alles mit einem Blick und sagte leise und erschüttert: „Nun hast du es geschafft, Haßkarl!" Einige Tage später ging von Uchubamba eine Fracht Woll- ballen an den Gärtner Weber in Lima ab. In den Wollballen waren zwischen Moos neunundfünfzig Cinchonen und ein Käst chen mit Samen sowie etwas Erde verpackt. Warum so gründlich? Nach dem ersten Jubel des Erfolges überkamen Dr. Müller bange Zweifel. Das Unternehmen war ja noch lange nicht ge glückt. Wußte er, ob die Fracht unentdeckt in Lima

ankam, und ob es Weber glückte, die Pflanzen über die Grenze zu schaffen? Und wenn sie wirklich hinauskamen, wußte er, daß sie Holland oder Batavia auch erreichen würden. Vielleicht waren die Pflanzen bis dahin längst tot und der Samen nicht mehr keim fähig. Nein, Dr. Müller war zu sehr Haßkarl — und Haßkarl zu sehr ein gründlicher und gewissenhafter Mensch und zu wenig Abenteurer, um sich auf einen glücklichen Zufall zu verlassen. Erst wollte er absolut sichere Bürgschaft haben, daß alles wirk lich

anzusiedeln. Aber alle Versuche waren elendig miß glückt. Und das nur, weil man die Lebensgewohnheiten des Chinabaumes zu wenig erforscht hatte. Dr. Müller wollte einen solchen Mißerfolg nicht riskieren. Er studierte gewissenhaft und geduldig alles, was ihm an den Cinchonen und für ihr Leben wichtig erschien: Biologie. Klima und sogar die Erde. Er saß in der Einsamkeit und forschte und wußte nicht, daß man bereits über ihn tuschelte und ihn verdächtigte. Er bedachte nicht, daß man unten Weber erwischt

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Page 16 of 16
Date: 06.12.2001
Physical description: 16
Do 6,12.2001 Nr. 249 16 Ta geszeitung S C H I- U S S : L I C H 0 c a N O S3 3 o Lebensgefährlicher Reifenwechsel I hr eigenes Schicksal ist ihr so ziemlich wurscht. „Aber wenn dem Luis etwas pas siert wäre“, so sagt Heike Mül ler. „dann hätte ich auswandern müssen.“ In der Tat haben der Landeshauptmann und dessen Lebensgefährtin in den vergan genen Tagen ihr Leben riskiert. Begonnen hat die ungute Ge schichte mit einem Reifenwech sel: Heike Müller hatte an ihrem Mercedes-Jeep des Typs GDI

ML 270 die Winterreifen montie ren lassen. In der beauftragten Bozner Autowerkstätte muss aber einiges schief gelaufen sein. Denn als Heike Müller sich am frühen Montag Morgen ans Steuer setzte, um ihren geliebten Waidmann und Lebensgefährten zur Jagd ins Schnalstal zu brin gen, bemerkte sie recht bald ein verdächtiges Rattern und Knat tern. „Es hat teilweise geknat tert, als ob uns ein Hubschrau ber entgegengekommen wäre“, so die Oberärztin. Heike Müller und Luis Durnwalder vermute ten zunächst

, dass die neuen Winterreifen möglicherweise nicht richtig ausgewuchtet wor den sein könnten. Am darauffol genden Tag jagte Heike Müller <£ 4 Elüafia LH Luis Durnwalder und Partnerin Heike Müller: „Hätte auswandern müssen“ ihren flotten Mercedes-Jeep mit - (Straßenpolizei bitte weg hören!) - 170 Sachen über die Autobahn. Und siehe da: Keine Geräusche. Das Rattern war weg. Als sie aber vom Gaspedal ging, war das Rattern und Knat tern wieder da. Weil ihr mulmig wurde, rief sie - das am Dienstag Morgen

- den Chauffeur ihres Lebensgefährten an. Der eilte geschwind zum Rentscherhof, wo Heike Müller ihren Wagen abgestellt hatte. Und der stellte mit blankem Entsetzen fest, dass das linke Vorderrad anstatt mit fünf nur mit einer einzigen Schraube befestigt w'ar. Heike Müller wurde kreidebleich, ging in die Bar und trank zwei Bier, um den Schock zu überwinden. „Mir wurde erst allmählich klar, w'as wir riskiert hatten“, so die Partnerin des Landeshauptman nes. Mehr als 80 Kilometer hatte Heike Müller

mit dem nur mit ei ner einzigen Schraube befestig ten linken Vorderreifen herun tergespult. Als sie den Werkstät tenbetreiber mit dem Vorfall konfrontierte, wusch dieser sich die Hände in Unschuld: „Das ist nicht möglich, die Schrauben muss jemand gelockert haben.“ Den Schaden an ihrem Auto (der Reifen war schlussendlich ge platzt, und die Bremsscheiben mussten gewechselt werden) ließ Heike Müller dann in einer Mercedes-Vertragsw’erkstätte beheben. Heike Müllers Fazit: „All jene, die sich jetzt an ihren Autos

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