Di« Doppelmaß war schon leer. Der Müller ließ noch eine bringen und füllte sich zuerst selbst tüchtig ins Glas. Dann besprach er das Nähere und als es schon dämmerig war, ging er heim. Vor der Mühle wartete der Knabe auf ihn. Er machte Schneeballen und warf die Eiszapfen vom „Hast du nicht zu kalt, Edgar?" sagte der Müller. „Es ist gar nicht kalt heut'. Wenns kalt ist, schneits nicht, hat die Paula g'sagt. Aber etwas fragen bab' ich dich wollen. Der Bacher Hansl hat g sagt, der Unbekannte
droben im Wald sei ein Gespenst und ich Hab' g'sagt, ein Gespenst tut dem Menschen nichts, ein Gespenst tut nur den Kindern etwas. Es muß . ein böser, böser Mensch sein. Böse Menschen tun den grv ßen Leuten weh und den Kindern mchts. Gelt, Vater roA* rtofvrthf?" yao g >agl, eiu u«. ww .. Gespenst tut nur den Kindern etwas. Es t böser, böser Mensch sein. Böse Menschen tun ßen Leuten weh und dm Kindern nichts. Ge! ich Hab' recht gehabt?" „Ja, ja, Edgar, du hast schon recht gehabt," ging der Müller
?" „Ja, aber gewiß. Morgen mußt du's mir gewiß sagen. Und wenn du ihn selber fragen müßtest. Das versprichst du mir." „Ja, ja, Edgar," lachte der Müller und er hob so- gar den Knaben auf und gab chm einen Kuß. Das war noch nie geschehen. Jubelnd hüpfte der Knabe ins Haus. Der Müller ging hinauf in die Kammer, lud den Revolver und die Büchse an der Wand. „So," brummte er dann be- friedigt. „Das wäre geschehen. Nun wird bald Friede sein." , Dunkel scch die Nacht zum Fenster herein wie ein Mörderauge. Die Flocken
wirbelten vorüber. Manch mal klebte sich eine ans Glas, groß und breit. Dann war es wieder eine bleiche, weiße Leichenhand, die am Fenster hing. Kalt und feucht war der folgende Tag. Die Nebel wallten über das Dorf hin. Vom Bache stieg es wie Much. Es hatte gestern abends eine Spanne beschneit. „Um so besser," sagte der Müller. „Nun spurt man jeden Tritt." Er steckte den Revolver ein und hing die Doppelflinte um. So verließ er die Mühle. Nun ganz wenige warteten droben beim „Hirschen" auf ihn. „Macht
nichts," rief ihnen der Müller zu. „Wir machen es allein. Je weniger Hasen, um so we niger Jäger. „Ha, ha, ha," lachte er laut, wie einer lacht, der'sich die Angst von der Seele lachen möchte. Die gekommen waren, hatten ernste, verschlossene Gesichter. Auch ihnen schien nicht recht wohl zu sein. Aber sie hatten sich nicht bloßstellen wollen imb so tapfer wie der swlze Müller wollten sie auch sein. „In Gottes Namen, gehen wir," sagte der Müller. „In Gottes Namen," tönte, es dumpf zurück und sie verließen