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Innsbrucker Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 27.09.1935
Physical description: 6
Patriarchenkopf. Er hatte den Weltkrieg mit all seinen Folgen glücklich Arstanden. er hatte sein liebes München in allen Wichen Farben schon schimmern sehen, er blieb in guter Laune und unentwegt der alte Optimist. An jedem Vormittag ging er zum Karl in der Send- lingeytraße in die Buchhandlung. In den weiten Räumen des alten Hauses waren auch die Lager räume und die Auslieferung des Verlages. Ihnen stand der alte Müller vor, ein Stelzfuß — aber keine Wge einer Kriegsverwundung, sondern „eine rein private

Errungenschaft", wie er zu sagen pflegte —, schon über dreißig Jahre durch die Räume stelzte und der den ganzen Aufstieg der Firma mitgemacht hatte. Müller war der besondere Vertrauensmann des Kommerzienrates, den er über alle Vorkommnisse der Aerlagsabteilung aus dem Laufenden hielt. »Was Neues, Müller?" Das mar die tägliche Frage des Kommerzienrates, erwartete sich aus der Antwort eine eingehende Stellung der Gesamtlage. ^.Sle sind nicht die oberste Heeresleitung, mein lie- F Müller. Die kann wochenlang

an einem Morgen in den ff , Ö en des Oktobers. Der Kommerzienrat ging ^Z.alle Räume. N? Auslieferung der .Praktischen Hausfrau' nor- 'Ar haben zum erstenmal über 43.000 gedruckt." .Ms Cie nicht sagen? 43.000? Sehr aut? Sehr gut! ^ sonst noch was?" „Der junge Herr scheint ja auch fürs Theater zu sein." Der Alte stutzte. „Was heißt das?" „Es scheint, als ob er den Theaterverlag ausbauen will." „Scheint, scheint — was wissen Sie?" Da holte der Müller die „Münchener Zeitung" und tippte mit dem Finger

auf die „Stenotypistin" und den „Bühnenvertrieb". „Das sind wir!" Der Alte las und pfiff durch die Zähne. „Der Theo?" „Jawohl, Herr Kommerzienrat!" „So ein Teufelskerl!" Der Müller wußte, daß sich der Alte jetzt gewaltig ärgerte. Theoretisch mochte er fürs Theater sein, prak tisch und als Geschäftsmann wollte er es sich vom Halse halten. Und der Müller hielt das Theaterge schäft auch für überflüssig. Erstens war der Verlag ohne Theater groß geworden, zweitens verstand er, der Müller, nichts davon und drittens mußte

man der Jugend die Zügel nicht allzu locker lasten. Die Jugend, das war der Herr Theo in Nymphen burg, der seinen sünfunddreißigsten Geburtstag bereits gefeiert hatte. Daß der Müller auch einmal jung und unterneh mungslustig gewesen war, daß er seinen Stelzfuß einer umgefallenen Leiter verdankte, die er nicht am Tage zu harter Arbeit, sondern an einem warmen Sommerabend emporgeklettert war — das hatte er leider vergessen. „Wann war die Annonce in der Zeitung?" Der Müller sah nach. „Die Nummer

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Tiroler Wastl
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Page 7 of 12
Date: 11.05.1913
Physical description: 12
verstanden, jedenfalls aber den ganzen Artikel per sönlich zugespitzt. Dr. Aigner stellte fest, daß er Pfarrer Jutf sofort nach Erscheinen des "Artikels schriftlich um Auf klärung ersuchte, daß aber der Pfarrer ihm darauf keine Antwort gab. Als erster Zeuge wird der 28jährige, verheiratete Schlosser und Handlanger Lorenz Müller vernom men. Der Vorsitzende erhebt eingehend das Vorle ben des Zeugen, der sich an Krankheiten in jungen Jahren nicht erinnert, in den letzten Jahren

schicken. Woher hatten Sie damals das Geld? Zeuge: Von meinen Kameraden. Der Vorsitzende weist den Zeugen ans das Rn- wahrscheinliche seiner Erzählung über diese Reise nach München hin. Erst auf eindringliches Zureden versteht sich der Zeuge zu der Erklärung: Ich kann nicht beschwören, daß ich in München gewesen bin. (Bewegung im Auditorium.) Der Vorsitzende unterbricht vorerst die Verneh mung des Zeugen, um ihm Gelegenheit zu geben, sich zu sammeln. Kaplan Herz er aus Rimpach bekundet: Müller

hat mir nach einem Vortrag im Januar erzählt, er sei nach München zu Dr. Aigner gefahren, um sich untersuchen zu lassen, Dr. Aigner habe ihn aber fortgeschickt mit den Worten: „Gehen Sie, gehen Sie! Ich bin falsch unterrichtet worden." Aigner habe ihm auch noch zehn Mark geschenkt. Dekan Johann Georg Marquard von Isny hat der Versammlung vom 16. Februar in Isny bei gewohnt. Er erinnert sich nicht mehr an die Worte des Pfarrers Fink. Auch in Gegenwart dieses Zeugen hat Müller von seinem vergeblichen Besuch bei Dr. Aigner

erzählt. Neuerdings vorgerufen und vom Vorsitzenden ein dringlich ermahnt, doch der Wahrheit die Ehre 311 geben, erklärt der Zeuge Müller: Ich glaube nicht, daß ich in München gewesen bin! (Große Bewegung unter den Zuhörern.) Der Vorsitzende dringt weiter in den Zeugen der schließlich z n g i b t, tatsäch lich nicht in München gewesen 3 u sein. Der Vorsitzende hat vorher schm folgendes Leu mundszeugnis des Stadtschultheißenamtes Wein garten bekannt gegeben: „Müller war früher in sittlicher Beziehung

nicht gut beleumundet: seit längerer Zeit ist aber nichts Nachteiliges mehr bekannt geworden und seit einigen Jahren ist Müller wie nmgewandelt, arbeitsam, flei- ! ßig, sparsam und solid, religiös, fromm, was er alles früher nicht war. Müller ist mir seit Jahren wohl bekannt und ich habe derzeit keinen Anlaß, seine Glaubwürdigkeit in Zweifel zu ziehen." Aus einem Brief Müllers vom 22. Februar an Pfarrer Fink stellt der Vorsitzende fest, daß Müller dem Pfarrer schrieb, er der Pfarrer

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Tiroler Wastl
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Page 6 of 12
Date: 11.05.1913
Physical description: 12
die Ar beitsmethode dieser Herren, besonders der Herren Dr. Aigner (München), der überall Vorträge hielt und auch den Redner des heutigen Abends in allen Zeitungen angriff, bis derselbe selbst nach München fuhr und sich ihm zur Untersu chung stellte. Aber o weh! Der Herr Professor hatte keine Zeit dazu. Auf energisches Verlangen und die Erklärung, daß er so weit herkomme und untersucht werden müsse, hatte der Herr Mo nistenprofessor keine Zeit, ja noch mehr, hierauf stellte sich Herr Müller dem Führer seines Pil

gerzuges und auch dieser verlangte telephonisch von Dr. Aigner die Untersuchung des Geheilten. Jetzt hatte der Herr Professor noch den traurigen Mut zu sagen, bei ihm sei der Müller gar nicht gewesen. O armer Professor! O erbärmlicher Mo nismus! Auch du mußt dich beugen der über zeugenden Gewalt göttlicher Wunderkraft." Zu der Verhandlung sind als Zeuge geladen der durch das angebliche Wunder geheilte Herr Müller, als Sachverständiger der Arzt, der Mül ler behandelte, sowie der Münchener Gerichtsarzt

von hier, als Zeugen den angeblich in Lourdes geheilten Schlosser Lorenz Müller, Kaplan Hetzer von Rimpach und Dekan Marquard von Isny. Zu Beginn der Verhandlung erhebt R.-A. Dr. Gut neuerdings den schon im Vorverfahren gel tend gemachten Einwand der Unzuständigkeit des Münchener Gerichtes. Dr. Rosenthal übergibt drei Briefe als Beleg dafür, daß die Nummer der Zei tung mit dem inkriminierten Artikel auch hier Ver breitung fand. Die Verbescheidung dieses Einwan- wandes wird zurückgestellt. R.-A. Dr. Gut erklärt

dann namens des Pfar rers Fink, dieser habe den Zeugen Müller erst in der Versammlung kennen gelernt. In einem Privat gespräch habe Müller dem Pfarrer erzählt,"ein Herr in Ravensburg habe ihm 20 Mark gegeben, um nach München zu fahren und sich von Dr. Aigner unter suchen zu lassen, er sei dann auch hierhergefahren und habe in der Nähe des Bahnhofs einen Dienst mann nach Dr. Aigners Wohnung gefragt, der habe ihm gesagt, Dr. Aigner werde ihn nicht untersuchen, er sei aber behauptete Müller trotzdem

hin gegangen und habe Dr. Aigner gebeten, ihn zu untersuchen. Dr. Aigner habe ihm aber erklärt, das falle ihm gar nicht ein. Die gleiche Erzählung habe Müller auch dem Zeugen Herzer gegenüber gemacht. Pfarrer Fink habe nach dem Vortrag Müllers der Versammlung dieses angebliche Erlebnis Müllers mitgeteilt. Die Darstellung im inkriminierten Ar tikel gebe aber die Ausführungen des Pfarrers nicht richtig wieder, das müsse er ausdrücklich auch im Namen des Redakteurs Frick erklären, der Artikel sei

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 10.10.1934
Physical description: 8
Ein Vorarlberger Erfinder — und feine letzte Tat Dieser Tage werden es neunzig Jahre, daß in Wien ein weit über die Grenzen Oesterreichs hinaus bekannter und geschätzter Vorarlberger, der Erfinder Leo Müller, nach Zerstörung seines Hauptwerkes starb. Der Name Müller ist mit der Geschichte der Buchdruckerkunst innig verbunden. Leo Müller wurde als Kind armer Eltern im Jahre 1799 in der Walser Gemeinde Mittelberg ge boren. Der äußerst begabte Bub wollte unbedingt studie ren. Die Eltern verarmten

zu werden. In der schönen Main- und Weinstadt gab er sich nicht dem lustigen Leben und Treiben, sondern ernstem Streben hin: Ver besserung der arg fühlbaren Mängel der damaligen Buch druck-Schnellpressen. In kurzer Zeit hatte sich Müller zum Leiter der großen Schreinerabteilung emporgearbeitet — und in dieser Eigenschaft erfand und konstruierte er nun 'eine verbesierte Schnellpresse. Der Vorarlberger Erfinder kommt nach Tirol Der junge Techniker fühlte in sich den Drang zu wei teren Erfindungen — aber die Firma König

u. Bauer stand ihm zu wenig bei. Sah sie in Müller einen zukünf tigen Konkurrenten? Der Vorarlberger hatte durch sein ernstes Streben und durch seine Erfindung Freunde in der Heimat gefunden. Diese Walser Freunde borgten ihm so gar Geld — und zwar Summen, die für die damalige Zeit ganz beträchtlich waren. Leo Müller war dieses Ver trauens wert. Er wanderte aus Bayern aus und siedelte sich in Tirol an. Und zwar in I e n b a ch, wo er eine eigene Fabrik errichtete. Vor etwa hundert Jahren (1833- 1834

) errang der Erfinder sein erstes österreichisches Patent — und gleich danach erhielt er die erste Buchdruckmaschi nenbestellung. Besteller war eine Buchdruckerei in Inns bruck. Jenbach war damals für Leo Müller und seine Ma- schinenindustrie nicht der richtige Boden. Er trat deshalb in Wien bei einer Konkurrenzfirma (Helbig) ein und wurde dort nicht nur technischer Leiter, sondern auch Gesellschafter. Ungeheurer Erfolg der Erfindung Müllers Als technischer Leiter der Firma Helbig, die aufsehen

erregende Maschinen nach dem „Helbig-System" schuf, ver besserte Leo Müller seine Würzburger Erfindung, die neue Müller-Schnellpresse. Der ehemalige Lokomotibfabrikant Georg Sigl, ein berühmter Maschinenfachmann, schrieb in einem technischer Werk: „Es ist unleugbar, daß diese Er findung eine ungeheure Einwirkung auf den ganzen Fort schritt des Jahrhunderts genommen hat. Viele Tausende solcher Maschinen arbeiten heute und ich selbst lieferte, nach diesem System gebaut, nahezu zweitausend in alle Länder

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 22.12.1938
Physical description: 6
des Friedens begangen. Im Zentrum der Stadt Memel strahlt eine .nächtige Tanne, unter ihren Zweigen findet sich allabendlich eine jugendliche Sing- (Nachdruck verboten.) 45 Der Zauberer von Wien Roman von Leni Wüst. Der ist heute mundfaul, stellte Müller fest und winkte den Pikkolo heran. Der kleine Franz!'mit dem braunen Lockenkopf eilte mit zwei Sprüngen zum Tisch. Er verehrte den Herrn von Rai mund, seine heimliche Liebe war das Theater. Wenn der Herr von Raimund nicht hier zu Hause wäre, er hielt

es schon längst nicht mehr unter der strengen Fuchtel des Herrn Wagner aus und würde auf und davon gehen zum Theater. Vorerst war tete er aber immer noch aus eine gute Stunde, um sich Rai mund zu entdecken. „Das Brettl, Franzl." Franz! flog richtig, um eines der drei Schachbretter zu er obern. Inzwischen kam der gestrenge Herr Wagner selbst hinter dem Büfett hervor und plauderte mit den Herren. Müller er kundigte sich eingehend, was das zweite Kaffeehaus im Prater mache. „Es gibt a bildsauberes Cafe

, der Kuppelwiefer will mir's Schild malen." „So, so, der Kuppelwiefer..." Müller nahm mit gebühren der Achtung davon Kenntnis. „Ja, wissen's, Herr von Müller, man muß halt immer mit der Zeit gehen. Nachdem der Corti solche Geschäfte auf der Löwenbastei macht, Hab' i mir denkt, ma muß a Gartencafe aufmachen und i Hab' mich um die Konzession im Prater be müht. Die Leut' sitzen halt gern im Freien, meinen's net a, Herr von Raimund?" Dieser nickte nur und stellte die Figuren auf. „Allweil mit der Zeit gehen, dös

jetzt zu spielen. Müller zog an. Raimund grübelte über den nächsten Zug. Müller bedrohte die Dame. Raimund büßte einen Turm ein. Es ging eine Weile so, bis schließlich Raimund schachmatt war. „Du bist ja net mit deinen Gedanken beim Spiel", tadelte Müller. „Doch, doch, aber es genau so wie im Leben, eines Tags wird man schachmatt gesetzt." „I wo, wenn man mit der Zeit geht, erhält man sich jung", wiederholte Müller Wagners goldene Weisheit. „Wenn man mit der Zeit geht... Du, Wenzel, erinnerst

du dich noch im vorigen Jahr an den.Lupazivagabundeus'?" „Die Posse vom Nestroy? I find' die Lieder fad. Das Kome tenlied kann mit meinem Schusterlied net mit, übrigens natür lich mit deinem Text a net." „I schreib' keine Texte, um mit dem Herrn von Nestroy zu wetteifern." „Freili, aber wie kommst du überhaupt auf das Stück?" „Es fällt mir halt so ein. I glaub', derartige g'spaßige Sachen sehen die Leute lieber als Zaubermärchen." „Lächerlich!" Müller schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. „Frag' doch mal

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Unterinntaler Bote
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Page 17 of 18
Date: 17.06.1911
Physical description: 18
uns bei!" rief er entsetzt: bereits wälzte sich eine schlammige, von grellen Blitzen Mheimlich beleuchtete Wassermasse über den Hof. Sofort weckte er die beiden andern Knechte, die gleich ihm ihre Lagerstätte neben dem Pferdestall hatten; dann stürzte er auf den Hof zum Wohnhaus hin, um den Müller zu wecken. Da sah er, baß man dort schon munter war; ein Fenster öffnete sich und der Müller schrie dem Metrich zu, was eigentlich los sei. „Ich weiß es selbst nicht, kommt das Wasser von dem Regen

. Die beiden Knechte halfen ihm, und nun erschien auch dev Müller. Dem Dorfe zu stieg das Terrain; da es auf einer An höhe lag. Dorthin trieben sie die Tiere, und je höher sie kamen, desto besser gings. Auch hier ergoß sich ein wolkenbruchartiger Regen, aber das Wasser blieb nicht stehen wie unten im Tal, sondern floß abwärts. Nicht lange dauerte es, bis die Männer die Tiere in einigen Stallen der Dorfbewohner geborgen hatten, und nun ging es schnell wieder hinab, um zu retten, was noch zu retten

war. Frucht- und Futtervorräte wußten fortgeschafft werden, alles drängte, und überall war's der Metrich, der mit Sicherheit die nötigen Anordnungen traf. Im Hanse lag die Müllerin mit ihren Kindern und den beiden Mägden ans den Knien und betete, daß Gott sie beschützen möge. Der Müller hatte gesagt, es wäre für sie draußen nichts zu tun, und nun warteten sie in Angst und Kummer auf das Ende des Gewitters. Das ums Haus flutende Wasser erschütterte dessen Mauern, und die Erschütterungen wurden

der Müller und sah mit ganz eigenartigen Empfindungen dem Burschen zu. Als sie alle im Wagen geborgen waren, stieg Dietrich durchs Fenster ins Haus. „Was ist hier oben noch zu bergen, Müller? hier steht noch ein Schrank, ist etwas Wertvolles darin? Ja? dann schickt den Gerhard herauf, wir wollen ihn mit auf den Wagen nehmen." Dann warf er noch einige Federbetten in den Wagen. „Davon können wir für die Kinder ein Lager bereiten," meinte, er, als die Müllerin ihm einen fragenden Blick zuwarf. Mittlerweile

begann es zu dämmern; einzelne graue Streifen zeigten sich am Horizont. Auch die Gewalt des Gewitters hatte nachgelassen; nur der Regen hielt noch an, aber auch dieser ließ langsam nach. Die beiden Knechte brachten jetzt die Pferde und spannten sie in den Wagen. „Wohin fährst du uns, Vater," fragte die Müllerin. . Der Müller sah sie mit einem eigentümlichen Blick an. Vorläufig quartieren wir uns bei Dietrichs Mutter ein, und wenn das Haus hier so stehen bleibt, wollen wir es schon schnell instand

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Tiroler Wastl
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Page 1 of 16
Date: 06.12.1919
Physical description: 16
" von Auton Wildgans. Von Otto König. — Vortrag Strunz. — Reue Bücher. — Karl Kraus: „Weltgericht". Von N. S. — Wtrtschaftswiderhall: Das Ende der Geldstüsfigteit? Von VaUdus. — Die Vermögensabgabe. — Inserate. Der Apostel. Unlängst brachte ein hiesiges Blatt eine Notiz unter bern Titel: „Sportförderung ist notwendig!", welche die Ansicht des bayerischen Justizministers Müller über Leibesübungen wiedergibt, lieber diese Aeußerungen der unverantwortlicheil Dankungsart eines Verantwortlichen darf

war. Sportsörderung ist notwendig! Kürzlich wurde in München über eine von Turnlehrer Hacker ausgearbeitete Denkschrift über die körperliche Ertüchtigung unseres Voltes beraten, dick nach er ledigter Durchsprache den Behörden unterbreitet. werden soll. Dabei führte der bayrische I u st i z m i n i st e r Müller in der Dealte unter anderem aus: „Ich gebe zu, daß wenig Verständ nis für die Fragen der Leibesübungen bei den Amtsstellen und Leider auch bei den Volksvertretungen vorhanden ist. Wenn jetzt das Volk

die Notwendigkeit der Volksertüchtiguny nicht ein sseht. dann ist ihm nicht -mehr zu helfen. Ein lapidarer Satz, der letzte. Mit diefcnr „jetzt" sagt Justizminister Müller indirekt, daß das Volk früher diese Einsicht nicht batte. Es waren auch uur die „maßgeben den Stellen", die ihm Spiel und Sport, gesunde Woh nungen und lichte Arbeitsräume mit Gewalt aufzwingen urußten. Bisher fyot „man" dem Volke geholfen, aber null kann man ihm nicht mehr lveiter helfen. Das Wei terhelfen wurde ja im Kniege für einen großen

Teil des Volkes bestens besorgt. Nun ist es auf sich selbst ange wiesen, aber Minister Müller glaubt wohl nicht, daß es ohne Anweisungen von oben die Notwendigkeit seiner Erleuchtung einsehen werde. „Anders, Begreif ich wohl, als sonst in Monschenköpscn, Malt sich in diesem Kopf die Weit." (Schiller, Don Carlos.) Vielleicht irrt er sich doch. „Wir waren bisher stolz auf Jahn, das Iahnfche Turnen. Wir haben uns eingebildet, daß wir ganz allein auf der Welt etwas für die. körperliche Ausbildung tum

fürs Volk, damit es nach jahrzehntelanger — vielleicht daucrts dies mal sogar etwas länger — Ausbildung wieder rufen kann: „Ave Caesar, morituri te sälutanit!" Wie doch Herr Müller das „hinausgebracht" l>at, was die Franzo sen „herausbrachte"! Hoffentlich schreitet die Technik unterdessen nicht so weit vor, daß man robuste Menschen nicht mehr brauchen kann, die feinen Kriegsmaschinen zu betätigen, weil nur feinnervige dazu tauglich sind! „Wir können auch von einer Reihe anderer Staaten lernen

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 9 of 16
Date: 24.07.1914
Physical description: 16
auf Se. Heiligkeit Papst Pius X., Schulinspektor Knittel auf den hochwürdigsten Fürstbischof Franziskus und Bürgermeister Müller auf Se. Majestät, den Kaiser Franz Josef I. Theologe Knittel hielt eine empfehlende Rede für den Verein „Ernberg" und Hochwürden Herr Pfarrer Wechner in Vils besorgte in mehreren Vor trägen den humoristischen Teil. Nicht unerwähnt darf bleiben, daß die Musi' und die Veteranen von Lech- Aschau zur Erhöhung der Feierlichkeit wesentlich bei trugen. Zahlreich

. Die Versteigerung beginnt um 21/2 Uhr nachmittags. Der Ausrufspreis beträgt 273 Kronen. Jeder Mitsteigerer hat ein Vadium im Betrage von 30 Kronen zu erlegen. Die Pachtbedingnisse können bei der Gemeindevorstehung in Sautens und bei der k. k. Bezirkshauptmannschaft Imst eingesehen werden. Schattwald. (Schieß-Stand.) Ehren scheibe des Johann Georg Müller: l. Best: Wolfgang Tannheimer, 2. Ambros Müller, 3. I. G. Müller, 4. Anton Zobl, 5. Peter Tann heimer, 6. Josef Wieser, 7. Isidor Tannheimer

, Oberschützenmeister, 8. Xaver Müller. Ehren scheibe des Vorstehers Bened. Zobl: 1. Josef Zobl, Halde, 2. Kleinhaus, kgl. Jäger, 3. Bened. Zobl, Vorsteher, 4. Joses Wieser, 5. Remigius Zobl, Oberingenieur, 6. Andreas Schneider, 7. Fridolin Tannheimer, 8. Johann Hörbst. Haupt: 1. Joh. Wötzer, Sattler, 2. Remigius Zobl, Oberingenieur, 3. Ambros Müller, 4. Anton Scheiber, Jungschütze, 5. I. G. Müller (Freibüchse), 6. I. G. Müller, 7. Jsid. Tannheimer, Oberschützenmeister, 8. Jakob Frick, 9. Johann Hörbst, 10. Ben

. Zobl. Glück: 1. Wolfg. Tannheimer, 2. Franz Zoller, 3. Georg Müller, 4. Ben. Zobl, Vorsteher, 5. Siegfried Zobl, 6. Joh. Wötzer, Sattler, 7. Ambros Müller, 8. Ambros Zobl, 9. Kleinhaus, 10. Jos. Müller. Jagdpachtversteigerung. Wie uns aus Prutz unterm 15. d. Mts. berichtet wird, fand dortselbst an diesem Tage die Jagdpachtversteigerung der der Gemeinde Prutz gehörenden Verpeilalpe auf 5 Jahre statt. Ersteigert wurde selbe von einem Herrn Rosental, Antiquar aus München, um K 301.— pro Jahr

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 6
Date: 22.06.1954
Physical description: 6
auch die Hörstörung nicht behoben werden, so ist die Kranke doch wieder geh fähig und nicht mehr vom Hirndruck bedroht. Tödlicher Slileilslich in höchster Notwehr Eine interessante Entscheidung fällte in einer Strafanzeige, in der ein Toter und ein Schwerverletzter aufscheinen, der Oberste Gerichtshof. Dem Zwischenfall ging eine Schlägerei voraus, die sich am Abend des 1. Juli 1953 am Rande von Linz ereignete. Da mals hatte nach dem Besuch mehrerer Gast häuser der 54jährige Werkzeugschlosser Ru dolf Müller

au s Linz auf offener Straße eine Angela Huber angesprochen. Hierüber geriet diese Frau, welche später vor Gericht einen hysterischen Eindruck erweckte, übertrieben in Aengste. Von Müller wegeilend, machte sie kurz darauf zwei jungen, stark alkoholisier ten Burschen von diesem Zwischenfall Mit teilung. Bei diesen Burschen handelte es sich um die als Raufer bekannten Emil Schwarz und Josef Dopita, die in der Mitteilung einen willkom menen Anlaß dafür erblickten, ihrer Rauflust zu frönen. Sie stellten

Müller zur Rede und mißhandelten ihn derart, daß er zu Boden stürzte. Als er sich aufzuraffen vermochte, hießen ihn die beiden Burschen sich auf sei nem Rade schleunigst zu entfernen. Durch die erlittenen Mißhandlungen war Müller jedoch nicht fähig, sein Rad zu besteigen. Er suchte wohl zu Fuß aus dem Gefahrenbereich zu kommen, wurde aber in einem Hohlweg von seinen Widersachern eingeholt, die Anstalten machten, ih n erneut zu mißhandeln. Da ihm die Burschen an Körperkräften überlegen waren, zog

Müller verängstigt ein Stilett und stach auf die Angreifer ein. Dabei erlitt Schwarz einen Bauchstich, an dem er verblutete, während Dopita eine schwere Brustverletzung davontrug. Wegen dieses Vorfalles hatte sich Müller im November vorigen Jahres vor einem Schöf fensenat zu verantworten. Zunächst hatte ihm eine Anklage wegen Verbrechens des Tot schlages gedroht, doch war diese im Zuge des Vorverfahrens auf das Vergehen gegen die Oesterreich exportiert namhafte Mengen

, eingeschränkt worden. Obwohl Müller damals zugebilligt wurde, daß er sich in einer Zwangslage befand, erblickte der Senat eine Notwehrüberschreitung darin, daß er die Stiche mit großer Heftigkeit ge führt habe. Das Verfahren endete mit einer Verurteilung Müllers zu acht Monaten stren gen Arrests Dieses Urteil war von einem Linzer Anwalt als Verteidiger Müllers beim Obersten Ge richtshof angefochten worden. Hierüber kam es nun in Wien zu einer für Müller günstigen Entscheidung. Der Oberste Gerichtshof hob

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 3 of 20
Date: 02.11.1933
Physical description: 20
und sich dann im schönsten Haus kleide zu zeigen. Inzwischen hatte der Müller seinen Platz im Auto verlassen und stand nun unter der HauLtüre. Den Motor hatte er nicht abgestellt, denn er wollte sogleich wieder fortfahren. Strahlend im ganzen Gesicht trat Frau Rapp dem großen Manne entgegen, glättete sich die Schürze, stammelte ein Grüß Gott und als Herr Flachs- lander nicht zu reden begann, sondern sich erst eine Zigarre ansteckte, begann ihr Puls rascher zu fliegen und eine heil lose Angst schnürte ihr Herz zusammen

. Was wird er wohl sagen? Endlich begann der Müller: „Gestern ist mir die Haushälterin davon gelaufen. Ich habe es mir nun so überlegt: Agnes soll vorerst die Wirt schaft übernehmen, meinen Haushalt führen und dann können wir einander kennen lernen und, wenn es gut ausfällt, Hochzeit feiern." „Ich habe nichts dagegen. Reden wir mit Agnes", gab die Bäuerin zur Antwort, innerlich froh, daß Agnes überhaupt in die Mühle kommen würde. Denn, so dachte sie, wenn sie nur einmal dort ist, dann ist der evste wich tigste

Schritt getan. Sie rief Agnes. Langsam, beinah scheu stieg diese die Stufen herab, schritt mit zagen Tritten oas Vorhaus entlang, mit neugierigem Blick nach dem Müller starrend. „Guten Morgen, Agnes!" rief dieser wie in froher Laune. Vom Herzen des Mädchens löste sich eine ganze Eisscholle. „Guten Morgen, Herr Flachslander!" „Was lange währt, wird endlrch gut" begann der Müller wieder. „Bist mir gewiß böse, daß ich mich so lange nicht sehen lieh?" . . ^ „ „Ich dachte, Ihr wollt oben von mrr

der Schulzeit her. Wie alt bist du?" fragte die Bäuerin. „Siebenundzwanzig Jahre. Und Agnes ist zwanzig. Sie ist in die Schule gekommen, wie ich sie verlassen Hab." „Und dann habt ihr ja in der gleichen Gemeinde ge lebt, habt in derselben Kirche gebetet." „Das haben wir mehr oder minder", scherzte leicht sinnig der Müller. „Geh doch in die Stube, trink ein Gläschen!" Die Bäuerin suchte den Müller in die Stube zu nötigen. „Ist nicht der Mühe wert. Ich muß gleich wieder fort in die Stadt. Der Wengerl Toni

gehen", er munterte der Müller. Konrad Rapp erschien unter der Tür. „Der Müller heut schon bei mir? Heut Morgen? Zum erstenmal in deinem Leben, oder nicht?" „DaS erstemal, das stimmt." „Wenn du nur kein Geld von mir willst! Sonst kannst du alles haben." „Geld könnte ich freilich auch brauchen. Für heute aber will ich nur deine Agnes." „Soll sie mitsahi Finger nach dem Autr Der Bauer wies mit dem „Wie man es nimmt", lachte der Müller. „Agnes kann auch heute mit in die Stadt fahren

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 25.10.1919
Physical description: 4
über drei Zäune hinweg in Hof des Karolinenplatzes Nr. 5, in dem Glauben, daß ein An- Lljtf dort liegenden Stab versucht werde. Im Hofe lagen Wo me ^ rcre Tote Grabasch sah. Wie Müller einen Mann aus ^ Keller herauszo'g und aus der Pistole einen Schuft auf den Mommenen abgab Hierauf drängten die im Hofe befindlichen J.® den Keller, auch Grabasch aing mit. Ter Angeklagte be- iri? Müller habe mit dem Seitengewehr um sich gestoften: versuch den Müller zurückzuhalten, sei er an der Hand der- tootbcn

. Der Angeklagte weist e.ine davon herrührende ^ dar. Grabasch bekundet weiter. Müller habe einen der Ver hafteten, der bereits verwundet war, drei Schläge mit dem Seiten gewehr über den Kopf und über die Linke Kopfseite gegeben, so daft das Gehirn heraustrat und der Mann röchelnd zusammenstürzte. Um seine Leiden abzukürzen, habe er — Grabasch — dem Schwer verletzten den Gnadenschuft gegeben. Dann sei es an die Visitation 2er Leichen gegangen: Müller sei dabei gewesen, ob er den Toten aber etwas abnahm. weift

der Anaeklagte nicht; den Makowski habe er nicht gesehen Auf Befragen bestärigt der Angeklagte die Aeufte- rung Müllers: „Mem Seitengewehr ist krumm, es zieht nicht mehr." Aus dev weiteren Bekundungen des Grabasch geht hervor, daft Oberst Kundr in den Keller kam, dort die Leute antreten lieft und ihnen über ihre Tat Vorhalt machte. Den Müller habe der Oberst gefragt, ob er betrunken sei. Grabasch hatte den Eindruck. Müller sei betrunken gewesen, weil er hin und her wankte und von zwei Leuten gehalten wurde

. — Vorsitzender: Ich glaube, er wird wohl deshalb gehalten worden sein, daft er nicht noch mÄhr Unheil Anrichtete. Dem Obersten Kundt gegenüber haben alle im Keller Befindlichen geschwiegen, so daft der Eindruck entstand, als ob alle an der Tat beteiligt seien Grabasch erklärte noch, es seien im Keller Rufe gefallen: „Lasst sie doch gehen, die sind unschuldig!", so daft Grabasch fest annahm, daft die Getöteten keine Spartakisten seien. * Der Angeklagte Kreiner hat am Tage der Tat gleich Müller einen halben

Kessel Wein von der Kompagnie erhalten. Mit Mül ler und zwei anderen ging er aus dem Wittelsbacher Palais weg. ohne bei Müller Trunkenheit wahrzunehmen. Unterwegs begegneten sie dem Transport der Gesellenoereinsmitglieder. Sie schlossen sich wie viele andere dem Zuge an. Dcüller, so bekundete der Ange klagte. habe schon unterwegs auf die Leute eingeschlagen. auch ein grosser Vizefeldwebel; ob dies Makowski war, vermag Kreiner mit Bestimmtheit nicht zu sagen. sIedenfalls habe derselbe Vizefeld- webel

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 6 of 10
Date: 28.07.1900
Physical description: 10
der Want- und Klauenseuche in mehreren Bezirken Tirols hat die Landesregierung in ' Troppau die Einfuhr von Klauenthieren aus den • Bezirken Bregenz. Imst, Landeck und Schwaz nach Schlesien verboten. ; Lokales und Provinziales. Imst, (vr. Isidor Müller ch.) Im Kranken- j Haus zu Innsbruck ist am 21. d. M. nach längerem ! Leiden der auch hier in Imst allgemein bekannte > ehemalige Notar Dr. Isidor Müller im Alter von i 68 Jahren gestorben. Er hatte ein bewegtes Leben ! hinter sich. Zu Brüggen

; tiro lischen Familie fehlen sollten.; Ein ideales Denken und — speziell in der ; schlichten Erzählung „s' Christili" — ein inniges i Empfinden für Menschenfreude und Schmerz und für die Erhabenheit unserer Alpennatur, tritt aus diesen Arbeiten hervor. Sein bedeutendstes Werk ist „Alkesta", eine Dichtung, deren Handlung der Zeit der ersten Christen entnommen ist. Müller war mit seinem Juristenberuf nicht recht zufrieden, ? das machte ihn als noch jungen Menschen verbissen, ! machte

ihn zum Kritikaster und Nörgler. Das em- ; pfindet jeder, der die aus beißendem Spott zusammen- ; gefügte Satyre „Das Doktordiplom" liest, und jeder ; hat es empfunden, der mit Müller in dessen späteren ; Lebensjahren in persönlichen Verkehr trat. Zu seinem ! Sarkasmus gesellte sich später eine fast klassische ' Grobheit. Nach Absolvirung der Rechtsstudien ; wandte sich Müller dem Notariat zu. Dieses letztere ! wurde damals in Tirol als überflüssige Einrichtung ! angesehen, es war sogar verhaßt. Das mußte

Dr. ! Müller empfinden, als er in Silz Notar wurde. ! Er dürfte in dieser Stellung allerdings nicht den > richtigen Ernst und die unbedingt erforderliche Ge- ; wiffenhaftigkeit an den Tag gelegt haben, Thatsache ; aber ist, daß ihm auch ungerechterweise viele Schwierig- , feiten bereitet worden sind. Besonders einige Oetz- > thaler, Gegner des Notariats, haben Dr. Müller ! unablässig bekämpft, und er behauptete auch bis kurz i vor seinem Tod, daß diese ihm seine Existenz, seine * Ehe, sein Lebensglück

durch ; die Unterstützung seiner Verwandten fort. Erst , später warf er sich wieder auf die literarische Arbeit, « verfaßte mehrere Broschüren und veröffentlichte in i den Zeitungen Feuilleton - Artikel, die originell z aber doch nur ein schwacher Abglanz dessen waren, was er früher geschaffen. In Imst hielt sich > Dr. Müller, der „Doktor Doris", vielfach bei seiner Schwester, der alten „Haidwirthin" auf und operirte j hier als Photograph und Theaterdirektor. Es war ! nach und nach wieder Ruhe in ihm eingekehrt

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 5 of 16
Date: 10.12.1936
Physical description: 16
stieß die Loko motive dichte Tabakswolken aus. Die Beamten wollten die Lokomotive stürmen. Sie wurden aber vom Zugsführer und vom Heizer mit Wasserstrahlen zurückgetrieben. So gelang es den beiden, etwa 6 bis 7 Kilogramm belgischen Tabaks zu verbrennen. Vm Oelkessel der Lokomotive fand man später noch 500 Flaschen alkoholischer Getränke, die gleich falls eingeschmuggelt werden sollten. Jer »MeM Bon Soseph Friedrich PerkoNig. Schau dir nur einmal den Müller bei NauderS an, wie durstig er immer

sein, wenn er mit dem Esel aus NauderS kommt. Den bindet er draußen am Schranken vor dem Wirtshaus an. Es ist ihm nicht bang um das Tier, es hat sein Futter, seine Nuhe und den Erdboden, in den es mit dem rechten Dovderhuf seine Schrift scharren kann. Wird schon wissen, der Esel, was er damit meint, jeder soll sich um seine eigene Sach kümmern, deshalb kümmert sich der Müller um seinen Wein. An so einem Markttag gehen zwei Kapuziner an dem Gasthaus vorbei. Haben einen weiten Weg unter den Vandalen

, und es ist noch ein gutes Stück nach Münster hinein. Der Jüngere mit dem lustigen Augen und den roten Wangen sieht den hinkenden Bruder, der steht das geduldige Eselein, das von seinem Herrn wohl nicht so bald erlöst sein wird. „Seht Euch auf den Esel, Vater/ rät der jüngere Kapuziner, „so könnt Ihr heute noch leicht nach Münster kommen/' „Was fällt Euch ein, domine?" sagt der baufällige Bruder, „der Esel ist fremdes Gut." „Vch bringe eS mit dem Müller schon ins Reine/ verspricht der andere. Also setzt sich der alte

«ruber auf hl Titx und reitet tu» Kloster in Münster. Der Spaßvogel ln der braunen Kutte aber tut sich deS Esels Geschirr um. Es dauert noch eine Weile, da kommt der Müller durch den Hausflur ge poltert. Er ist voll von dem Wein und glaubt, der Rausch gaukle ihm ein merkwürdiges Bild vor. Wie er sich aber auch die Augen reibt, aus dem Kapuziner mit dem Spitz bärtchen will nicht sein Esel werden. Da gibt es ihm einen Stich im Herzen, was s-ll er mit einem Kapuziner an fangen

. Der wird ihm nicht das Mehl nach NauderS und das Korn in die Mühle ziehen. ES hat noch keiner fein Lebtag ein solches Gespann gesehen. Nein, mit dem Zug tier wird ihm nicht geholfen sein. „Wo ist der Esel?" lallt er. Da tut der lustige Kapuziner den Mund an sein Ohr: ,/Mein auter Müller, die Geschichte mit dem Esel steht schief. Der Esel bin ich. Ich bin ein arger Saufbruder gewesen wie du, und da bin ich denn zur Strafe in einen Esel verwandelt worden. Und zur Buße habe ich deinen Karren gezogen und deine Säcke

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 8 of 14
Date: 31.12.1938
Physical description: 14
, Elwangen. W. Rößl Kp.-Leutnant Mutuk C., Berlin. Holzner v. Meißner Wilhelmine, Stuttgart. Kitzbühelerhof Mann Günter. Cottbus. Reisch Müller Lore, München. Reisch Muth Rudolf, Leipzig. Barbara Meyer-Aböberg Felix, München. Tiefenbrunner Müller Emil, Brdmen. Franziskus Moir Timothy, Okford. Petzow Manseer Richard, Linz. Kaps Moese Horst, Potsdam. Polizeiskischule Münzinger Karl und Frau, Dresden. Seehof Dr. Mayr Stephan und Frau, Wien. Eckingerhof Müller Robert, Ingolstadt. Posthof Meier Alfred

, Würzburg. Kitzbühelerhof Meßner Max und Frau, Hamburg. Kaps Dr. Mangel Ludwig und Frau, Krailling. Meßner Melchior Marie uttfr Tochter, Butzbach. Grandhotel Mantry Paul und Kind, Dresden. Jul. Thoma Müller Albrecht, Landau. Patscheider Münch Alfred, München. Patscheider Meier Klaus und Dieter, Berlin. Vötter Moser Hans, Wien. Neubacher Dipl.-Jng. Mann Rudolf, Berlin. Kirchbichlhof Müller Erna, Senftenberg. Jak. Huber Mitsching Rose, Berlin. Kaps Arch. Molitor Wolfgang, München. Welwart Dr. Moser Fritz

, München. Neuwirt D.-Jng. Mann Eberhard, Trebnitz. Seehof May Karlheinz, Berlin. Bichlalm Major Hefele Hans, Rügen. Kaiser Mittelberger Max, München. Bichlalm Matthews Erich, Berlin. Bichlalm Mülheim Hans und Grete, Oberhausen. Harisch Mecinska Grell, Wien. Grandhotel Mulder Berthe, Schweiz. Grandhotel Mattier Ernst und Frau, Schweiz. Grandhotel Meyer Brigitte, Leipzig. Blumau Miller Josef und H, Augsburg. Pallhuber Müller Priska, Wien. Montana Meyer Eugen, Obertürkheim. Tschadesch Muhr Gertrud

und Tochter, Berlin. Rainer Morley Michael und Frau, England. Reisch Dr. v. Meißner Franz und Frau, Stockholm. Kitzb.-Hof Müller Hermann, Partenkirchen. Ziepl PENSION WfliLIÄ HOLZL Zimmer mit allem Komfort, nächst Grand hotel, schönste Lage. Tel. 87. 5 Min. vom Zentrum. Garage. Mäßige Preise Mulder Maurice und Frederice, Schweiz. Ziepl Ing. Majer Hans mit Fam., Wien. Freiblick Müller Ursula mit Kindern, Potsdam. Beranek Mücke Anna A. und Sohn, Wien. Fischer Meißner Carl mit Fam., Berlin. Daurer Maas

Werner, Nürnberg. Unterhausberg Muffler Albert und Frau, Leipzig. Kitzbühelerhof Merkel Ilse, München. Hölzl Maltheus Erna, Leipzig. Grandhotel Müller Walter und Frau, Erfurt. Kaiser Mayne Charlotte, München. Oberaigen Müller Emil, Berlin. Alpenhaus o. Moldovanyi Attila, Wien. Hölzl Müller Erwin, Augsburg. Alpenhaus Malch Emil, Zürs. W. Rößl Möller Walter, Berlin. Bavaria Mervyn John O'Neill u. Frau, San Franz. W. Rößl Major Schulz Viktor, Berlin. Grandhvtel Ministerialsekretär Dr. von Knapitsch

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 4 of 16
Date: 02.11.1902
Physical description: 16
den Assistenzarzt Guddens, den zur Zeit in privatärztlicher Praxis in München wirkenden Psichiator Dr. Franz Karl Müller, begleiteten, als dieser auf die Suche nach König Ludwig und Dr. von Gudden ging. Dr. Müller hat den grauenvollen Vorgang in einer kleinen, heute wohl kaum mehr auffindbaren Schrift: „Die letzten Tage König Ludwigs II." sehr anschaulich geschildert und erzählt, wie erst der durchnäßte Hut des Königs mit einer Diamant garaffe, dann seine beiden Röcke gefunden wurden, bis man im seichten Wasser

die Leiche des Königs in Hemdsärmeln, wenige Schritte davon die seines Leibarztes entdeckte. Huber half dann auch bei den Wiederbelebungsversuchen, die Dr. Müller an den starren Körpern vornahm, bis er wahrnahm, daß alle ärztliche Kunst hier nichts vermochte. (Wasserkatastrophe.) Infolge heftiger Regeugüsse sind am 27. v. M. in Catania die Flüsse ausgetreten. Der Verkehr auf der Eisenbahnstrecke Catania-Syrakus ist teilweise unterbrochen. Die Gewässer erreichten eine Höhe von 8 Metern und überschwemmten

Ende März oder Anfangs April nächsten Jahres tagen. Alle Staaten mit Ausnahme-Englands haben ihre Teilname zugesagt. (Ein Dokumentensälscher.) Vor dem Prager Erkenntnisgerichte begann am 27. v. M. der Prozeß gegen den Dokumentensälscher Alois Müller Edlen von Mildner- Mildenburg. Er ist wegen dreiundzwanzig Fälle mit mehr als hundert Fälschungen angeklagt, öffentliche Urkunden ge fälscht und damit widerrechtlich anderen Personen Adelsdiplome erwirkt zu haben. Unter diesen Geadelten befindet

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Alpenland
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Page 6 of 12
Date: 02.03.1922
Physical description: 12
suchte, die seine Erscheinung, wie leibhaft und lebend, ins Gedächtnis zu rufen vermöchten. Da hatte denn die Müllerin eines Abends mit dem Müller jein längeres Gespräch. „Wirst sehen", sagte er am Schlüße, „es wird noch so, wie du denkst, du stellst es >dir nur anders vor." .Und sie entgeanete: „Es tät mich halt doch trösten und freuen, es war doch jetwas chm Gleiches." Da sprach der Müller nichts mehr, und anr nächsten Mor gen früh machte er sich aus. Von dem jungen Reindorfer hatte er sich sagen

lasten, wo fand bei wem besten Schwester bedienftet sei. Er bestieg sein Wägelchen und ließ das Pferd bedächtig jeinhertraben; einige Male griff er nach dem Zügel und ftchr im Schritt, er hatte es nicht eilig, an Ort und Stelle zu kommen. In der Kreisstadt stellte er fein Fuhrwerk bei einem be freundeten Wirte ein. Beide kannten sich von ihren wildesten Burschenjahren her !und hatten später ms Soldaten in einem Regiment« gedient. Als der Müller mit dem ehemaligen Kameraden, der um «all

, wo er wieder mit Weib und Kind ^ in seinem Heim säße. Bei der Erinnerung. an die verstorbene Reindorfemn schmunzelte der Wirt. „Haft niir's ja erzählt, wie d'damal vom Urlaub wieder ^ emgerückt bist." Der Müller nickte und sprach eifrig weiter. „Die Dirn wollt ihr zu euch nehmenfragte der Wirt erstaunt. „Hör mal, Kerl, du mußt ein Kapitalweib haben, wie du i eigentlich gar nit verdienst! Ein Kapitalweib, aus das wir wohl eins trinken können. Stoß an!" „Dadrum", sagte der Müller, indem er mit dem Rock- ; ärmel

über den Mund wischte, „bin ich jetzt auf dem Weg! nach Föhrndorf, daß ich das Mädl hermhöl, wenn sie zu- j greift." „Das wird s' wohl mtt beiden Händen", lachte der Wirt, ! „dumm wird sie nit sein." „Ich hofsts". brummte der Müller. ..?lber jetzt laß ein-; spannen." „Hast ja noch Zeit." „Keine mehr." „Uebergnug. sag ich dir: du mußt dir nur kein andern Weg wissen als den nebenher der Eisenbahn." „Weiß mer auch kein andern." „Wer ich. Zwei Stunden, rechn ich gring. erspart uns der. Nimm mich mit, ich lenk

dir dein Zeugl. Es verinteresiieri mich eh kein klein wenig, die Dirn z' sehn. Nimmst mich: mit — abgmacht!" Der Müller kraute sich hinter dem Ohre. Es war ihm verdrießlich, daß er so viel geplaudert hatte. ^ und mit einem Male erschien ihm die Vergangenheit gar ab- ^ träglich für sein Ansehen und die Zukunft sehr ungewiß. \ Mürrisch reichte et die Hand hin. „Komm halt mit. Aber das. was dst heut erfahren tv't ] und etwa noch erfährst, das bleibt unter uns. grad so wie, alls früher Gewesene." „Das versteht

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 13 of 16
Date: 27.01.1938
Physical description: 16
, Mühlau; Thaler Fritz; Kogler Sebastian, Imst; Noggler Johann, Hochw., Thaur; Stolz Robert, Hötting; Knoflach Franz; Schumacher Franz, Jungsch.; Schumacher Anton; Gruber Martin, Amras; Müller Josef; Neugebauer Dr. Kurt; Hämmerle Vinzenz; Ragg Albert, Scharnitz; Pallhuber Anton, Meer; Pixner Ignaz, Neustift; Baumann Johann; Cincelli Emil; Slatkavsky Franz, Enns; Huber Anton, Fritzens; Sagstetter Karl; Hauser Hans; Sailer Josef; Einer Franz, Thaur; Unterschweiger Peter; Jung- mann Johann, Hinterthiersee

; Seidner Franz, Ellbogen; Felder Josef, Absam; Mauracher Hans, Fügen; Heigenhaufer Roman, Reith i. 28.; Luchner Tillmann, Jungsch.; Obojes Sepp; Langer Wenzel; Huemer Franz, Enns; Rapp Johann, Matrei; Prem Raim., Schwaz; Krapf Anton, Jungsch.; Hupfauf Josef, Fulpmes; Gromes Johann, Thiersee; Bernardi Franz; Schumacher Karl, Hochw.; Knoflach Fritz, Jungsch.; Liebhard Benedikt, Mühlau; Dachmayr Alois: Hummel Ludwig, Schwaz; Leitner Heinrich; Faller Ludwig, Kufstein; Brunner Josef, Thaur; Müller Eugen

; Fischer Georg, Wörgl; Esterhammer Ludwig, Ienbach; Mair Anton, Götzens; Rorai Franz; Pfurtscheller Daniel, Neustift; Mauracher Rudolf, Ienbach; Gaungg Eduard, Mühlau; Dürn- berger Andrä, Kufstein; Anker Josef, Hall; Former Josef; Mair Josef, Rattenberg; Schüler Dr. Anton; Marianne Aichner Dr., Schwaz; Hofreiter Ernst, Schwaz; Bischofer Josef jun., Rankweil; Müller Franz; Pilz Gottfried, Salzburg; Karl Josef, München; Döbel Paul, Mühlau; Plattner Otto, Landeck; Reheis Alois, Stanz; Müller Midi

., Stumm; Hofer Heinr.; Köchler Franz, Terfens; Holzer Jos.; Langer Wenzel; Pallhuber Hubert, Jungsch., Weer; Schnaitter Äosef, Zirl; Schu macher, Franz, Jungsch.; Flür Hans; Göbel Paul, Mühlau; Müller Äosef; Hummel Ludwig jun., Jungsch., Schwaz; Gurschler Sebastian, Mühlau; Platzer Karl, Zell a. Z.; Thöni Alois; Rangger Anton, Völs; Wurzer Andrä, Fulpmes; Leitner Heinr.; Mair Anton, Götzens; Hauser Hans; Zernig Jakob, Aldrans; ''Rorai Franz; Pfurtscheller Daniel, Neustift; Former Josef; Faller Ludw

); Müller Eugen; Unter- schweizer Peter; Biedermann Ing. Hubert; Kogler Sebastian, Imst; Hofreiter Ernst, Schwaz; Pallhuber Anton, Weer; Unter schweiger Hans; Müller Josef; Moser Josef, Längenfeld; Zaß Josef, Hopfgarten; Gurschler Sebastian; Gräßle Hermann Jg.; Mörl Dr. v. Anton; Baumann Johann; Rauch Otto, Jungsch.; Müller Franz; Müller Karl; Minatti Jakob, Mühlau; Kugler Josef; Knoflach Wilhelm, Sautens; Pallhuber Hubert, Jungsch., Weer; Fila Anton; Ruetz Josef, Oberperfuß; Bachlechner Dr. Peter

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 6
Date: 02.08.1950
Physical description: 6
, blau mit gelben Tupfen“ Myra Gruhenberg Es ist nicht dasselbe, ob man kein Glück hat oder ob man Pech hat. Menschen, die kein Glück haben, geraten nicht einmal in die Nähe des Glücks, die werden nicht von Chancen genarrt. Den anderen hingegen, die Pech haben, fliegt unversehens etwas zu, das ein Haupttreffer zu sein scheint und sich erst bei näherer Betrachtung als Niete entpuppt. Das Beispiel eines Pechvogels ist Karl Müller. Ihm passierte die Geschichte mit der reichen Witwe. Sie war hochbetagt

, aber In Anbetracht ihres enormen Vermögens be warben sich zahlreiche Männer um ihre Hand. Und wen wählte sie —? Den armen Karl Müller, der zu ihr nur gekommen war, um eine kleine Unterstützung zu erbitten. Er konnte das unverhoffte Glück kaum fas sen. Noch während der Trauung erwartete er, daß er jetzt aus dem wundervollen Traum erwachen würde — aber es war unbestreit bare Wirklichkeit. Und Wirklichkeit war auch der Brief, der am nächsten Tag mit der Mitteilung eintraf, daß die reiche Witwe beim Zusammenbruch

war sie mit Vergiftungsmerkmalen ins Spital gebracht worden. Die Haare waren ihr in auffallender Weise ausgegangen, so daß die Aerzte auf eine Thallium-Vergiftung schlossen, die für solche Erscheinungen typisch ist. (Thallium wird zur Ratten- und Mäuservertilgung verwendet). Schon damals hatte eine Röntgen-Magenaufnahme einen langen, schmalen Schatten im Herzbild er kennen lassen. Der Direktor der chirurgischen Sein nächster Weg führte ihn zu einem Kaufmann. Zu seinem Erstaunen fand Karl Müller im Wartezimmer etwa dreißig Män

ner versammelt, die einer nach dem anderen vorgelassen wurden. Es war nämlich gerade der Posten eines Kuriers frei geworden. Eine lohnende und nicht sehr mühsame Be schäftigung, die darin bestand, gewisse ver trauliche Briefe zwischen der Filiale und der Zentrale hin und her zu bringen. Und wer bekam den Posten —? Karl Müller —! Denn als er eintrat, um sein Ansuchen wegen einer kleinen Unter stützung vorzubringen, fragte der Kaufmann: „Wie heißen Sie —?“ „Karl Müller.“ „Also, Sie sind der Müller

“, entgegnete der Kaufmann, dessen Zeit gemessen war und der keine überflüssige Unterhaltung liebte. „Sie sind engagiert —!“ Der Kaufmann wid mete übrigens dieser Angelegenheit noch ein kurzes Telephongespräch mit seinem Freund, dem Generaldirektor. „Ich habe Deinen Wunsch erfüllt“, sagte er „und den Müller als Kurier aufge nommen.“ Es stellte sich erst viel später heraus, daß der vom Generaldirektor Empfohlene, ein ganz anderer Müller war. Unser Karl Müller war also jetzt Kurier und fuhr tagaus, tagein

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Neueste Zeitung
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Page 9 of 12
Date: 06.10.1933
Physical description: 12
&ekN$eßmt(h Das entführte Heimatwehrauto. Innsbruck, 5. Oktober. -rn der Nacht vom 29. zum 30. Mai l. I. verschwand ein der üeimatwehr gehöriges Personenauto aus der Werkstätte in der «ckindler-Garage, wo es zu Reparaturzwecken eingestellt Mroen war. Der Verdacht lenkte sich auf einige Nationalsozialisten, JL ab und zu in der Garage zu tun hatten, insbesondere auf den arbeitslosen Chauffeur Hermann Müller, der in der früheren Portierloge des Betriebes sein Schlasguartier hatte. Müller

hatte mit seinem Schwager Ernst Peterzelka zu- , ,Emen die betreffende Nacht in der Portierloge verbracht. Bei seiner -riten Einvernahme gab Müller an, es seien zwei SA.-Leute zu gekommen mit dem Ersuchen, ihnen das Heimatwehrauto für fine Fahrt in der Nacht zu verschaffen. Am Abend sei er mit seinem Schwager Peterzelka bei einem Appell der SA. im „Bierwastl" ge- gU dort habe er einen Zettel zugesteckt bekommen des Inhaltes, f alle sich nach Hause begeben und dort während der Nacht Bereit st halten. Außerdem

die Karmelitergasse hinunter- aefahren. Müller habe sich gedacht, das Auto werde dazu verwendet, um eine SA.-Gruppe ins Oberinntal zu führen, wo es im Laufe des vorhergehenden Tages zu Zusammenstößen zwischen Heimatwehr leuten und Nationalsozialisten gekommen war. Müller wurde mit seinem Schwager Peterzelka verhaftet. Vor dem Untersuchungsrichter änderte er seine Aussage und versuchte den Sachverhalt so hinzustellen, als habe Peterzelka von der ganzen An gelegenheit überhaupt nichts gewußt

und er selbst mit den SA.-Leuten nicht gesprochen und daher von ihrer Absicht, das Auto zu entführen, auch nicht unterrichtet gewesen sei. Bei der heutigen Schöffensenatsverhandlung (Vorsitzender M. Dr. H o h e n l e i t n e r, Staatsanwalt Dr. G r ü n n e w a l d) änderten sowohl Müller als auch Peterzelka übereinstimmend ihre Verantwortung dahin, daß Müller wohl mit den beiden S.-A.-Leuten gesprochen habe, die ihm versicherten, sie würden das Auto nur zu einer Schwarzfahrt benötigen und brächten es zuverlässig um 7 Uhr früh

, daß es sich nur um eine Schwarzfahrt handle und fühlten sich daher keiner Schuld bewußt. Wenn Müller gewußt hätte, daß das Auto ver schleppt werden sollte, dann hätte er keinesfalls seine Hand zur Unterstützung des Diebstahls geliehen. Das Auto fuhr in der Nacht, ohne anzuhalten, am öster reichischen Grenzposten in Scharnitz vorbei und befindet sich derzeit noch aus deutschem Boden. Einige Zeit nach dem Dieb- slchl hätte sich, wie in der Verhandlung zur Sprache kam, der Malige Standartenführer der N. S. D. A. P. Hans Glück jereit

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 8
Date: 16.05.1934
Physical description: 8
war die ehemalige Amtsgerichtsrats gattin Anna Else Müller, die im Jahre 1925 geheiratet hatte. Der Ehe entsprossen zwei Kinder. Im März 1929 kam Dok tor Müller als Amtsgerichtsrat nach Lindau, während wel cher Zeit er ein Verhältnis mit einer geschiedenen Frau unterhielt. Dr. Müller lebte schließlich wieder bei seiner Familie, doch kam kein harmonisches Verhältnis mehr zu stande, so daß im Sommer 1930 die Ehe wegen Ehebruchs des Mannes geschieden wurde. Müller wurde bald nach München versetzt. Im Juli 1933

ertrank der jüngere Sohn Siegfried beim Baden. Ueber diesen Unglückssall hatte sich neben Frau Müller eine bei ihr lebende Tante so erregt, daß sie sich mit Gas vergiftete. In diese aufgeregte Zeit kam ein Brief Mül lers, der verlangte, ihm am 13. August das Kind Roland zu bringen. Frau Müller kam der Aufforderung nicht nach, weil sie fürchtete, ihr früherer Mann, werde "ihr das Kind nicht mehr zurückgeben. Am Vorabend'des 13. August hatte Frau Müller fürchterliche Pläne gefaßt

: sie wollte sich mit dem Kinde töten oder falls sie Miller begegne, alle drei er schießen. Müller erschien in der Wohnung seiner früheren Frau, wobei sich gleich ein heftiger Streit entwickelte, der zur Rauferei ausartete, nachdem es Müller gelungen war, der Frau den Revolver zu entwinden, mit dem sie bereits zweimal aus ihn geschossen hatte, ohne ihn zu treffen. In der Küche erwischt die Frau ein Küchenmesser, mit dem sie blind lings auf ihren Mann einstach, so daß sein ganzes Gesicht zerstochen war. Die Angeklagte

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Alpenländer-Bote
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Page 7 of 16
Date: 25.08.1929
Physical description: 16
: Ich weiß, woran ich bin. Handle, wie du es für gut findest. Endlich sprach der Müller: „Ich möchte Ihnen ent schieden abraten, die armen Leute zu alarmieren und ihnen die große Erbschaft in den Kops zu setzen. Wenn der alter Melcher, wie Sie annehmen, das Geld ver steckt oder vergraben hat, wer bürgt dafür, daß man es trotz allem Suchen findet?" „Herr Müller", sagte Moses, ohne die Einwendung des andern zu beachten, „haben Sie sich nie gefragt, was ist geworden aus dem Geld? Sie haben gewußt

um die Sache. Als der alte Herr ist gestorben, haben Sie nicht geforscht, gesucht? Hat er nicht davon ge sprochen vor seinem Ende? Haben Sie nichts gesagt zu der Schwiegertochter, als Sie sind der Pfleger von den Kindern?" — Der Müller sprang auf. „Was geht Sie das alles an? Was mischen Sie sich in fremde Angelegenheiten? Bin ich verpflichtet, Ihnen Rede und Antwort zu stehen?" rief er heftig. Er hoffte, den alten Mann ein- zuschüchtern und zu verblüffen. Moses aber erhob sich langsam und sagte

in gelassenem Tone: „Ich Hab ge dacht, der Herr Müller wird mir geben Auskunft. Ich Hab mich getäuscht. Jetzt werd ich gehen zu dem Herrn Lehrer; der ist ein feiner Kopf, ein gescheiter Kopf; wird er forschen und wird alles an den Tag bringen. Fünfzigtausend Gulden verloren, verborgen, vergraben — und der alte Moses soll sich dafür nicht interessie ren? Adieu, gnädiger Herr, empfehl mich Ihnen! Sie haben ein wunderschönes Anwesen, ein prächtiges Anwesen." Er verbeugte sich und machte Miene zu gehen

. Der Müller aber blieb stehen, zog seine Brief tasche heraus und legte zwei schöne blaue Hunderter auf den Tisch. „Herr Moses Edelstein, haben Sie mir nicht gesagt, daß Sie um Ihr Vermögen gekommen sind? Das ist in Ihrem Alter doppelt hart. Wollen Sie nicht etwas von mir annehmen, daß Sie sich einige Erleichterung ver schaffen können? — Was den jungen Brenner angeht, so wäre es mir lieb, wenn Sie sich nicht in die Sache mischten. Ich werde mit ihm darüber reden, sobald der geeignete Zeitpunkt gekommen

ist. Wichtige Gründe — der besondere Wunsch seines Großvaters — haben mich bis jetzt davon abgehalten." Moses steckte die Scheine schmunzelnd ein und ver beugte sich dankend. „Der Herr Müller ist ein nobler Herr, ein gnädiger Herr. Kann der Herr Müller besser behilflich sein dem jungen Herrn Lehrer, will ich die Sache ruhen lassen." Der Müller begleitete den unliebsamen Besucher über den Hof und sah ihm lange nach, bis eine Biegung des Weges ihn seinen Blicken entzog; dann trat er an die Brüstung

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