, das herzerfrischende, frohe Lachen pflegen. Wir sollten ein Apostolat des zarten, liebevollen Lächelns üben. Dann ginge vieles besser und leichter im Le ben. Der geheimnisvolle Fremdling Don Hans Sifele Am Sonntag drauf kam die Bäuerin mit dem klei nen Lorenz ins Spital, um die beiden Kranken zu be suchen. Der Knecht saß bereits im Krankenstuhl am Fenster, indessen Mariele in ihrem Bettchen ob der brennenden Schmerzen gar häufig laut aufjammerte. Die Bäuerin brachte dem Kind die ersten Frühkirschen
ein vorbeifahren- des Auto mit vollem Interesse fesselte, starrte Lorenz zum Fenster hinaus und verbarg so das Rot der Ver legenheit. Es war ein Glück, daß der kleine Lorenz am Bett des Mariele das Wort der Mutter aufgeschnappt hatte und vorlaut, wie die Kinder in diesem Alter sind. Einspruch erhob: „Nein, Mutter, Vater ist größer und viel schöner gewesen, als Lorenz. Ich habe ihn auf dem Bild zu Hause gesehen. Mein Vater ist auch nicht so alt und hat Haare wie ich." Die Mutter wollte dem Kinde die Rede
verwehren, aber Lorenz versteckte die Verlegenheit hinter einem lauten Lacher: „Da seht Ihr, Bäuerin, Kinder sehen schärfer oft als wir Alten. Man sagt nicht ohne Grund: Kinder und Narren sagen die Wahrheit. Der Bub wird schon recht haben." „Komm Lorenz, komm her, du weißt es bester!" und er schob dem Buben ein Stück Kuchen zwischen die Zähne, daß er kein Wort mehr fand. Die Bäuerin aber zog in diesem Augenblick, vom inneren Erleben getrieben, vor dem erstaunt lauschen den Knecht zum ersten Male
ein kleines Stück Vor hang von ihrem jetzigen Leben weg, ohne daß sie es vielleicht wollte und merkte. Von dem Knaben Lorenz sprach sie, der seinen Vater nur vom Erzählen und den Bildern kenne, aber wohl gerade deshalb so sehr an ihm hänge. Von klein auf, als er kaum den ersten Ver stand gespürt, bot ihm nichts eine stolzere Freude als eine Erzählung vom Vater, ein Bild von ihm. Wie oft habe sie vor chrer zweiten Ehe an stillen Sonntagen oder an den langen. Winterabenden dem Buben non dem gefallenen
, so wie sie's angetrofsen, dem Kinde erhalte. „Und", schloß sie ihre lange Erzählung, „ich möchte auch Euch bitten, meinen Bauern nicht auszuhetzen, daß er den Hof verkauft und wegzieht. Ich glaube, ich sterbe, wenn ich von der Heimat fort muß, wo ich als Kind gelebt und so glücklich gewesen bin." Fast schien es, als ob die Bäuerin sich ihrer eigenen Schwatzhaf tigkeit schäme, denn plötzlich riß sie die Erzählung ab und schwieg. Lorenz aber sprach ihr tröstend zu: „Wenns so steht, Bäuerin, rede ich nie mehr