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Tiroler Land-Zeitung
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Page 15 of 16
Date: 12.03.1910
Physical description: 16
, ist der Vorschlag der Ueberlegung wert. -— Aber meine Margelies hat sich so sehr auf den Auszug gefreut! Hm, hm! — Nu, ich will mit ihr reden. Jetzt aber muß ich heim. — Adjes für diesmal!" 20 . Lorenz und Margelies waren glücklich, sie selbst gestanden sich dies mit dankbarer Freude; lag je noch ein Schatten aus ihrem Leben, so war es ein gewisses Bangen vor der ungewissen Zukunft. Vor lauter Arbeit waren sie noch nicht dazu gekom men, einen bestimmten Plan ins Auge zu fassen. Lorenz hatte allerdings daran

gedacht, ob es nicht das beste sein würde, wenn er sich gleich in einer- größeren Stadt niederließ? Die feineren Arbeiten waren von jeher seine Lust, was ihm noch am Können fehlte, mußte eben nachgeholt werden, — gewiß, dort war er am rechten Platz. Vor allen Dingen kamen aber dort seinen Kindern die Schulen zugute, sie konnten was Tüchtiges lernen; auch die Mädchen vermochten wohl einmal auf eigenen Füßen zu stehen, fanden sie keinen Freier. — Lorenz war eigentlich schon fest ent schlossen, fürchtete

aber, Margelies würde dagegen sein, würde, selbst wenn sie in seinen Plan willige, sich nicht an das Stadtleben gewöhnen können und dort nicht glücklich sein. So quälte sich Lorenz und ver- Der galante Schwarzwälder. schob die Unterredung mit seiner Frau von einem Tag aus den anderen; — 's pressiert ja nicht, tröstete er sich. Mit Margelies war eine große Veränderung vorgegangen. Ihrer Rechtschaffenheit hatte früher doch viel äußerliches Wesen auge hangen, oft hatte sie den Schein höher gehalten

geschah, bemäkelt und gelästert wurde, dennoch durch seine Folgen für sich zeugend, — da ward sie zuerst traurig, bald aber kam eine desto größere Freudig keit über sie. Jetzt erst erkannte und verstand sie ihren Lorenz völlig. Nicht mehr an Aeußerlichkeiten hing ihr Herz, jetzt suchte sie ihr Glück ganz wo anders; freilich, je freier und unabhängiger der Welt gegenüber sie sich fühlte, desto ernster und strenger ward sie gegen sich selbst. Schon lange bemerkte sie, wie es in Lorenz arbeitete

: mit dem zarten Gefühl des liebenden Weibes ahnte sie, was ihn bewegte, warum er nicht mit der Farbe herausging. Eines Abends, da er wieder sinnend ins Licht starrte, legte sie ihr Strick zeug in den Schoß, strich ihm sanft die Haare aus der Stirn und sagte: „Lorenz, warum quälst du dich allein mit deinen Gedanken? Warum sagst du nicht, was du vorhast?" „Margelies, — was soll das heißen?" „Ach, Lorenz", lächelte sie und ergriff seine Hand, „meinst ich merke nicht, was dich drückt? — Gesteh's nur, du sorgst

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Sterne und Blumen
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Page 4 of 8
Date: 13.12.1914
Physical description: 8
396 - Zweigen und dann einen dumpfen Fall in das Wasser. Als Lorenz an den Graben kam, war das Wasser noch in Be wegung, aber er sah niemand. Im Ungewissen darüber, ob er es mit einen: Menschen Ottpreutzjsche Flüchtlinge, die im freien wohnen müllen. oder Tier zu tun gehabt, kehrte er zu Hirkan zurück, der da mit beschäftigt war, seinen kostbaren Apparat einzupacken. „Begeben wir uns wieder nach Nürnberg", sagte der Erfinder. „Ich sehne mich dahin zurück, um etwas zu ver- besser-n." „Lassen

Sie mich noch ein wenig fliegen," sagte Lorenz, „ich möchte mich gerne über die Bäume erheben, um mich zu vergewissern, ob ich bis nach Drachenberg sehen kann." „Was geht Sie denn Drachenberg an? Wir dürfen uns nicht der Gefahr aussetzen, ge sehen zu werden. Mein Geheimnis muß ge wahrt bleiben. Ich will nach Wien reisen, will Sie meine Flügel vor den Augen des Kaisers versuchen lassen. Er allein wird meine Er findung zu belohnen wissen." „Aber," erwiderte Lo renz, „wer sagt Ihnen denn, daß ich niich dazu hergebe

, vor des Kai sers Augen den Hans wursten zu machen? Da zu stamme ich doch aus zu gutem Hause." Hirkan zitterte. „Was!" rief er, „Sie schlagen mir dies aus? Ach, Herr Lorenz, das wäre doch sehr hart herzig. Bedenken Sie doch, daß ich auf Sie gerechnet habe. Wo würde ich wie in Ihrer Person Mut, Geschicklichkeit und Intelligenz vereinigt finden? Was für eim schöner Anblick wäre es für den kaiserlichen Hof, Sie in den Lüften schweben zu sehen wie vorhin. Ach, Herr Lorenz, verweigern Sie mir es nicht! Kommen

, meine Glieder be ginnen wieder steif zu wer den wie zuerst auch. O Lorenz, lassen Sie. mich nicht im Stiche. Ich werde Sie reich, berühmt machen. Bedenken Sie doch. Sie träumen da von, in den Krieg zu ziehen. Erwägen Sie, welche Dienste bei Belagerungen und in Schlachten ein geflügelter Soldat.. leisten könnte!" Lorenz fühlte sich ins Wanken geraten. Dieses wun derbare Abenteuer, die Ver sprechungen schnellen Reich tums verlockten ihn. „Ich werde mich vielleicht dazu entschließen," sagte er, „aber lassen

Sie mich Ihre Flügel noch.einmal probieren." Er versuchte sie neuerdings, überzeugte sich von der Vor züglichkeit der Erfindung Hirkays und stellte zu seiner Ein willigung nur eine Bedingung: in der folgenden Nacht eine Die Zitadelle in Kairo. Luftreise nach dem Schlosse Drachenberg machen zu dürfen. Das gefiel Hirkan, er weihte Lorenz in alle Einzelheiten des Mechanismus ein, versicherte sich, daß sein Flugschüler den Apparat beherrschte, und in Nürnbergs angekommen, erwar teten der Erfinder und sein Gehilfe

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Lienzer Nachrichten
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Page 12 of 16
Date: 15.12.1914
Physical description: 16
zu billig e seit den vorleh zent. Das Pa Zweigen und dann einen dumpfen Fall in das Wasser. Als Lorenz an den Graben kam, war das Wasser noch in Be wegung, aber er sah niemand. Im Ungewissen darüber, ob er es mit einem Menschen «& 3 £ * ! -t Oltpreutzilche flüchtlinge, die im freier, wohnen müssen. oder Tier zu tun gehabt, kehrte er zu Hirkan zurück, der da mit beschäftigt war, seinen kostbaren Apparat einzupacken. „Begeben wir uns wieder nach Nürnberg", sagte der Erfinder. „Ich sehne mich dahin zurück

, um etwas zu ver bessern." „Lassen Sie mich noch ein wenig fliegen," sagte Lorenz, „ich mochte mich gerne über die Bäume erheben, um mich zu vergewissern, ob ich bis nach Drachenberg sehen kann." „Was geht Sie denn Drachenberg an? Wir dürfen uns nicht der Gefahr aussetzen, ge sehen zu werden. Mein Geheimnis muß ge wahrt bleiben. Ich will nach Wien reisen, will Sie meine Flügel vor den Augen des Kaisers versuchen lassen. Er allein wird meine Er findung zu belohnen wissen." „Aber," erwiderte Lo renz, „wer sagt

Ihnen denn, daß ich mich dazu hergebe, vor des Kai sers Augen den Hans wursten zu machen? Da zu stamme ich doch aus zu gutem Hause." Hirkan zitterte. „Was!" rief er, „Sie schlagen mir dies aus? Ach, Herr Lorenz, das wäre doch sehr hart herzig. Bedenken Sie doch, daß ich aus Sie gerechnet habe. Wo würde ich wie in Ihrer Person Mut, Geschicklichkeit und Intelligenz vereinigt finden? Was für ein schöner Anblick wäre es für den kaiserlichen Hof, Sie in den Lüften schweben mir es nicht! Kommen mit mir nach Wien. Ich werde Ihnen geben

den wie zuerst auch. O Lorenz, lassen Sie mich nicht im Stiche. Ich werde Sie reich, berühmt machen. Bedenken Sie doch. Sie träumen da von, in den Krieg zu ziehen. Erwägen Sie, welche Dienste bei Belagerungen und in Schlachten ein geflügelter Soldat leisten könnte!" Lorenz fühlte sich ins Wanken geraten. Dieses wun derbare Abenteuer, die Ver sprechungen schnellen Reich tums verlockten ihn. „Ich werde nach vielleicht dazu entschließen," sagte er, „aber lassen Sie niich Ihre Flügel noch einmal probieren

." Er versuchte sie neuerdings, überzeugte sich von der Vor züglichkeit der Erfindung Hirkans und stellte zu seiner Ein willigung nur eine Bedingung: in der folgenden Nacht eine Die Zitadelle ln Kairo. zu sehen wie vorhin. Ach, Herr Lorenz, verweigern Sie Luftreise nach dem Schlosse Trachcnberg machen zu diirfen. Das gefiel Hirkan, er weihte Lorenz in alle Einzelheiten des Mechanismus ein, versicherte sich, daß sein Flugschüler- den Apparat beherrschte, und in Nürnberg angekommen, erwar teten der Erfinder

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Außferner Zeitung
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Page 12 of 30
Date: 23.12.1914
Physical description: 30
396 -» Zweigen und dann einen dumpfen Fall in das Wasser. Als Lorenz an den Graben kam, war das Wasser noch in Be wegung, aber er sah niemand. Im Ungewissen darüber, ob er es mit einem Menschen Oltpreutzilche flüchtlinge, die im freien wohnen müllen. ober Tier zu tun gehabt, kehrte er zu Hirkan zurück, der da mit beschäftigt war, seinen kostbaren Apparat einzupacken. „Begeben wir uns wieder nach Nürnberg", sagte der Erfinder. „Ich sehne mich dahin zurück, um etwas zu ver bessern." „Lassen

Sie mich noch ein wenig fliegen," sagte Lorenz, „ich möchte mich gerne über die Bäume erheben, um mich zu vergewissern, ob ich bis nach Drachenberg sehen kann." „Was geht Sie denn Drachenberg an? Wir dürfen uns nicht der Gefahr aussetzen, ge sehen zu werden. Mein Geheimnis muß ge wahrt bleiben. Ich will nach Wien reisen, will Sie meine Flügel vor den Augen des Kaisers versuchen lassen. Er allein wird meine Er findung zu belohnen wissen." „Aber," erwiderte Lo renz, „wer sagt Ihnen denn, daß ich mich dazu hergebe

, vor des Kai sers Augen den Hans wursten zu machen? Da zu stamme ich doch aus zu gutem Hause." Hirkan zitterte. „Was!" rief er, „Sie schlagen mir dies aus? Ach, Herr Lorenz, das wäre doch sehr hart herzig. Bedenken Me doch, daß ich auf Sie gerechnet habe. Wo würde ich wie in Ihrer Person Mut, Geschicklichkeit und Intelligenz vereinigt finden?' Was für ein schöner Anblick wäre es für den kaiserlichen Hof, Sie in den Lüften schweben zu sehen wie vorhin. Ach, Herr Lorenz, verweigern Sie mir es nicht! Kommen

, meine Glieder be ginnen wieder steif zu wer den wie zuerst auch. O Lorenz, lassen Sie mich nicht in: Stiche. Ich werde Sie reich, berühmt machen. Bedenken Sie doch, Sie träumen da von, in den Krieg zu ziehen. Erwägen Sie, welche Dienste bei Belagerungen und in Schlachten ein geflügelter Soldat leisten könnte!" Lorenz fühlte sich ins Wanken geraten. Dieses wun derbare Abenteuer, die Ver sprechungen schnellen Reich tums verlockten ihn. „Ich werde mich vielleicht dazu entschließen," sagte er, „aber lassen

Sie mich Ihre Flügel noch einmal probieren." Er versuchte sie neuerdings, überzeugte sich von der Vor züglichkeit der Erfindung Hirkans und stellte zu seiner Ein willigung nur eine Bedingung: in der folgenden Nacht eine Die Zitadelle in Kairo. Luftreise nach dem Schlosse Drachenberg machen zu dürfen. Das gefiel Hirkan, er weihte Lorenz in alle Einzelheiten be*> Mechanismus ein, versicherte sich, daß sein Flugschüler den Apparat beherrschte, und in Nürnberg angekommen, erwar teten der Erfinder und sein Gehilfe

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 11.07.1946
Physical description: 8
die Schützen stellten sich recht zahlreich ein. Abends leuchteten von den Höhen seit acht Jahren wie der die Herz-Jesu-Feuer ins Land. — Mit dem Frühheu wurde angefangen. Leider hatten wir auch unter der Trockenheit ziemlich zu leiden, so daß bei manchen die Aussichten nicht gar so gün stig sind. An unsere Mitarbeiter! Aus Platzmangel konnten verschiedene Orts- nachrichten in diese Nummer nicht hineinkom men. — Nix für ungueU Sin Leben für die Heimat Dekan Johann Lorenz 1° Am 7. Mai l. I. verschied in Silz

der bekannte und um seine Heimat vielverdiente Dekan Johann Lorenz. Es möchte hiemit noch ein Priester über seinen Kollegen und ehemaligen Vorgesetzten zu Worte kommen. Dekan Lorenz stammte aus einer tiefchristlichen Bauernfamilie in Strengen am Arlberg. Sinn und Freude an der Heimat und am bäuerlichen Wesen hatte er in die Wiege mitbekommen. Die Lust zu fabulieren erbte er vom Mütterchen, das ihm viele Sagen und Märchen erzählte. Die „plastische Denk weise" des Verewigten ist väterliches Erbgut. Lorenz

studierte das Gymnasium am Vinzentinum in Brixen. Er und sein Bruder, der jung starb, wa ren flotte talentierte Studenten. Im vierten Kurse erkrankte er an Typhus und an Lungenentzündung mit Exsudat und wurde zur Erholung heimgeschickt. Er galt als aufgegeben. Siehe da, am Beginn des neuen Schuljahres stellte er sich dem Direktor Doktor Alois Spielmann gesund vor. Dieser lächelte freu- digst und sagte: „Wenn mir was fehlt, geh' ich nach Strengen." Nach der Matura wollte Dekan Lorenz Missionär

werden, mußte jedoch dieses Vorhaben aus Gesund heitsrücksichten aufgsben. So wurde er Priester und kam als Kooperator nach Hippach im Zillertal. Dort ging er daran, Sagen zu sammeln, „die wohl riechenden Braunellen der Volksseele", um eine treffliche Ausdrucksweise des Sammlers zu gebrau chen. Es ergab eine schöne, reichhaltige Sammlung, die zum großen Teile seinerzeit in der „österreichi schen Alpenpost" veröffentlicht wurde. Das-Ideal des Verewigten war: eine Pfarre in den heimat lichen Bergen. Lorenz

wurde Pfarrer in Feuchten im Kaunfer Tale. Damit war er in seinem Elemente wie der Fisch im Wasser. Als Student galt Lorenz, obwohl äußerst fähig und talentiert, doch als unpraktisch. In Feuchten entwickelte er sich zum Hochalpinisten, zum Skifahrer, zum Radler und besonders zum Heimatforscher. In Feuchten wurde er mit den hei matlichen Bergen, mit der heimatlichen Scholle und mit dem ganzen bäuerlichen Wesen innig vertraut. Es steht kein Gipfel im wilden Kauner Erat und im Gepatsch, den sein Fuß

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Sterne und Blumen
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Page 2 of 14
Date: 27.12.1914
Physical description: 14
Sie, es ist mir gleich. Ich war draußen im Walde, ich habe alles gehört. In der vergangenen Dienstagnacht habe ich Lorenz von Ihrem Garten aus auffliegen und ihn wieder zurück kommen gesehen. Ich weiß alles. Ich habe einen Schlüssel zu Ihrer Werkstatt. Schämen Sie sich, Hirkan, die Hilfe eines Dieners wie ich verachtet zu haben, um Ihr Ver trauen dem ersten Besten,^ einem grünen . Jungen, zu schenken. Er läßt Sie im Stiche, es geschieht Ihnen recht. Jetzt liegt's an uns beiden. Ich will mit Ihnen Ruhm und Gewinn

des Lagers um. Die scheu gewordenen Pferde gingen durch, die -Soldaten liefen ihnen nach, alle Glocken der Stadt läuteten, überall ertönte Geschrei, und im Lager herrschte stürmische Aufregung. Die Anführer trachteten wieder ein wenig Ordnung in der fassungslosen Menge herzustellen. Lorenz, der eine Gruppe Marketender, Frauen und Kinder bemerkte, die sich unter große Bäume, die der Sturm wie Schilfrohr beugte, ge flüchtet hatten, lief zu ihnen hin und rief ihnen zu, sich zu entfernen, andernfalls

sie zerschmettert zu werden drohten: plötzlich schoß über ihm eine rauschende Masse da hin, fuhr in das Geäste einer Eiche und zappelte wütend, dabei mit erwürgter Stimme schreiend: „Hilfe! Hilfe!" Lorenz stürzte hinzu und erkannte Gnomo, der den Flugapparat angelegt hatte, dessen schlagende Flügel die Aeste brachen, an denen er sich anklammerte. „Unglücklicher," rief er ihm zu, „drück' auf die Sperr feder!" 1 „Ich kann nicht!" rief Gnomo. „Befreien Sie mich, Hilfe! Hilfe!" Die Heftigkeit des Sturmes nahm

zu. Von Mitleid ergriffen, erfaßte Lorenz einen Ast, schwang sich zu dem Armen hinauf und versuchte den Küraß von Gnomo loszu machen: vergeblich. Ein heftiger Windstoß knickte den Gipfel der Eiche. Alle Zweige brechend, fiel er herab; Gnomo ließ los, und seine Flügel, mit ungeschwächter Kraft sich weiter bewegend, trugen ihn wiederum empor. Eine Zeitlang hörte man verzweifelte Schreie, dann nur mehr das Rollen des Donners, und die Schleusen des Himmels taten sich auf. Eine Stunde darauf schimmerte

Sie mit zum Ritter von Ittenbach dort driiben, der hat mit ihm gesprochen." Die Reiter fragten Lorenz, ob dies wahr fei. „Ja," ant wortete er, „ich habe Gnomo, den Diener Hirkans, gesehen. Er war verwundet und flog mit den von seinem Herrn hergestellten Flügeln. Er muß jetzt tot sein, der Un glückliche." „Da hat Gott Gerechtigkeit walten lassen", sagte der Reiter, sich bekreuzend. „Der Elende glaubte zu ent kommen, doch ich schoß nach ihm, und er verschwand in der Richtung gegen das Lager zu. Hirkan wurde

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Der Arbeiter
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Page 6 of 10
Date: 14.08.1935
Physical description: 10
, um erst später zu lichtscheuer Arbeit zum Vorschein zu kommen. Lorenz Ried sprach jede Berechtigung des Besitzes ab. Mit seiner zündenden, flammenden Rednergabe peitschte er die Ruhigsten auf und hatte unzählige An- Nr. 81. Hänger. Sein Wahlspruch war: Was dein ist, ist auch mein. Eine unheimliche Macht sprühte aus seinen Augen. Die Weisheiten, die er predigte, hatte er nicht durch sich selbst erlangt. Er war zu einem gewalttätigen Rus sen in die Lehre gegangen. Mit Entsetzen dachte Gottfried

: „Weiter, Friedl, weiter. Ich will von Lorenz hören! Das weißt du doch! Alles will ich wissen!" Gottfried raffte sich zusammen und begann seine Phantasie spielen zu lassen. Wer immer war es der Frau noch nicht genug. Wieder bettelte sie: „Noch mehr, Friedl, viel mehr! Wie war das, was du da zuletzt sagtest . . .?" „Ein Aufstand war losgebrochen. Ihr versteht nicht viel davon, Frau, aber wir taten mit, wir zwei und noch andere Kameraden. Wir alle waren arbeitslos und verbittert..." „Warum kehrte Lorenz

nicht heim? Kann es ir gendwo schöner sein als hier? Sag selbst!" „Nein, nirgends in der Welt", gab Gottfried wahr heitsgetreu zu, „aber der Lorenz taugt eben nicht zum Stillsitzen, er hat unruhiges Blut. Man schoß auf uns — ich sah Lorenz fallen. . ." „Um Gott", schrie die Bäuerin aus und preßte die Hand auf die Brust. Gottfried beruhigte sie: „Er ist nicht tot. Kameraden sahen später, daß er aussprang und floh. Vielleicht ist er schon im Ausland. Ich floh auch, versteckte mich . . ." Aber darauf hörte

die Bäurin gar nicht. Das war ihr unwichtig. Wichtig allein war Lorenz. „Hatte er denn genug Geld bei sich? Er schrieb nie um einen Pfennig. Er schrieb ja überhaupt nicht." „Geld hatte er immer. Ihm ging es nicht schlecht." „Und er erzählte dir oft von seinem Riedhof?" „Ja, besonders im Anfang unserer Bekanntschaft. Ich kannte alles genau aus seinen Erzählungen." „Hatte er ein Mädchen? Es war damals hier eine beim Zirkus . . ." „Dergleichen Dinge gab es nicht in unserem Leben. Er hatte anderes im Kopfe

als Liebe und Weiber." Die Frau seufzte. „Weißt du, daß Lorenz und Lena ein Paar werden sollten? Das Mädchen war früher viel hübscher als jetzt. Sie verblühte so rasch, als Lo renz mit dem Zirkus floh. Jetzt aber hat sie wieder einen Freier, den größten Bauer des Ortes, den For- ster-Ferri. Sie ist sehr reich, die Lena. Und da passen sie gut zusammen. Du sagtest, du hättest einen Freund in der Großstadt, der dir vielleicht Bescheid über Lorenz geben könnte. Ich will doch wissen, wo er ist. Du kannst

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Lienzer Nachrichten
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Page 10 of 24
Date: 25.12.1914
Physical description: 24
?" wiederholte Hirkan. „Na, was denn sonst für eines, als das Geheimnis Ihrer Flügel." „Ich weiß nicht, was du damit meinst." „Ja, spielen Sie den Schlauen, lügen Sie, es ist mir gleich. Ich war draußen im Walde, ich habe alles gehört. In der vergangenen Dienstagnacht habe ich Lorenz von Ihrem Garten aus auffliegen und ihn wieder zurück kommen gesehen. Ich weiß alles. Ich habe einen Schlüssel zu Ihrer Werkstatt. Schämen Sie sich, Hirkan, die Hilfe eines Dieners wie ich verachtet zu haben, um Ihr Ver trauen

sich ein furcht bares Gewitter über dem Frankenlande. Drei Kirchtürme Nürnbergs wurden vom Blitze getroffen, und der heftige Sturmwind stürzte fast alle Zelte des Lagers um. Die scheu gewordenen Pferde gingen durch, die Soldaten liefen ihnen nach, alle Glocken der Stadt läuteten, überall ertönte Geschrei, und im Lager herrschte stürmische Aufregung. Die Anführer trachteten wieder ein wenig Ordnung in der fassungslosen Menge herzustellen. Lorenz, der eine Gruppe Marketender, Frauen und Kinder bemerkte

, die sich unter große Bäume, die der Sturm wie Schilfrohr beugte, ge- flüchtet hatten, lief zu ihnen hin und rief ihnen zu, sich zu entfernen, andernfalls sie zerschmettert zu werden drohten; plötzlich schoß über ihm eine rauschende Masse da hin, fuhr in das Geäste einer Eiche und zappelte wütend, dabei mit erwürgter Stimme schreiend: „Hilfe! Hilfe!" Lorenz stürzte hinzu "und erkannte Gnomo, der den Flugapparat angelegt hatte, dessen schlagende Flügel die Aeste brachen, an denen er sich anklammerte. „Unglücklicher

," rief er ihm zu, „drück' auf die Sperr feder!" „Ich kann nicht!" rief Gnomo. /.Befreien Sie. mich, Hilfe! Hilfe!" Die Heftigkeit des Sturmes nahm zu. Von Mitleid ergriffen, erfaßte Lorenz einen Ast, schwang sich zu dem Armen hinauf und versuchte den Küraß von Gnomo loszu- machen: vergeblich. Ein heftiger Windstoß knickte dcn Gipfel der Eiche. Alle Zweige brechend, fiel er herab; Gnomo ließ los, und seine Flügel, mit ungeschwächter Kraft sich weiter bewegend, trugen ihn wiederum empor. Eine Zeitlang

wollte, habe er sich in unbegreiflicher Weise von dem Dach des Hauses in die Luft erhoben. „Ja, wir haben ihn gesehen", sagten einige Marketender. „Kommen Sie mit zum Ritter von Ittenbach dort drüben, der hat mit ihm gesprochen." Die Reiter fragten Lorenz, ob dies wahr sei. „Ja," ant wortete er, „ich habe Gnomo, den Diener Hirkans, gesehen. Er war verwundet und flog mit den von seinem Herrn hergestellten Flügeln. Er muß jetzt tot sein, der Un- glückliche." „Da hat Gott Gerechtigkeit walten lassen", sagte der Reiter, sich bekreuzend

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Außferner Zeitung
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Page 24 of 30
Date: 23.12.1914
Physical description: 30
dem Felde den Rücken zu und schaute auf das Dach des Hauses seines Herrn. „Was für ein Geheimnis?" wiederholte Hirkan. „Na, was denn sonst für eines, als das Geheimnis Ihrer Flügel." „Ich weiß nicht, was du damit meinst." „Ja, spielen Sie den Schlauen, lügen Sie, es ist mir gleich. Ich war draußen im Walde, ich habe alles gehört. In der vergangenen Dienstagnacht habe ich Lorenz von Ihrem Garten aus auffliegen und ihn wieder zurück kommen gesehen. Ich weiß alles. Ich habe einen Schlüssel

wieder ein wenig Ordnung in der fassungslosen Menge herzustellen. Lorenz, der eine Gruppe Marketender, Frauen und Kinder bemerkte, die sich unter große Bäume, die der Sturm wie Schilfrohr beugte, ge flüchtet hatten, lief zu ihnen hin und rief ihnen zu, sich zu entfernen, andernfalls sie zerschmettert zu werden drohten: plötzlich schoß über ihm eine rauschende Masse da hin, fuhr in das Geäste einer Eiche und zappelte wütend, dabei mit erwürgter Stimme schreiend: „Hilfe! Hilfe!" Lorenz stürzte hinzu und erkannte

Gnomo, der den Flugapparat angelegt hatte, dessen schlagende Flügel die Aeste brachen, an denen er sich anklammerte. „Unglücklicher," rief er ihm zu, „drück' auf die Sperr- - jeder!" * „Ich kann nicht!" rief Gnomo. „Befreien Sie mich, Hilfe! Hilfe!" Die Heftigkeit des Sturmes nahm zu. Von Mitleid ergriffen, erfaßte Lorenz einen Ast, schwang sich zu dem Armen hinauf und versuchte den Küraß von Gnomo loszu machen: vergeblich. Ein heftiger Windstoß knickte dln Gipfel der Eiche. Alle Zweige brechend

, als eine Reiterwache er schien, die nach Gnomo, dem Diener Hirkans, fragte. Er habe seinen Herrn ermordet, und als man ihn ergreifen wollte, habe er sich in unbegreiflicher Weise von dem Dach des Hauses in die Luft erhoben. „Ja, wir haben ihn gesehen", sagten einige Marketender. „Kommen Sie mit zum Ritter von Ittenbach dort drüben, der hat mit ihm gesprochen." Die Reiter fragten Lorenz, ob dies wahr sei. „Ja," ant wortete er, „ich habe Gnomo, den Diener Hirkans, gesehen. Er war verwundet und flog

Lorenz; „verständigen Sie mich, Haupt mann, sobald Sie diesen Fund gemacht haben. Damit könnte man einen König loskaufen." Vergebens suchten die Polizeiwachen die ganze Um gegend ab. Sie fanden keine Spur von Gnomo, und der Krieg brachte ihnen bald andere Sorgen. Mangels an Erben wurden die Besitztümer des Uhrmachers zu Gunsten der Spitäler verkauft, und die Flügelgeschichte Hirkans wan- derte in das Reich der Sagen. Ein halbes Jahrhundert später fand ein junger Adler jäger namens Erich

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 13 of 20
Date: 19.03.1936
Physical description: 20
. Aus der Wahl Autofahrschule ,Walli‘ Innsbruck, Wilhelm-Greil-Straße Nr. 18 (früherer Bozner-Platz Nr. 9) Telephon Nr. 1553 Kurse auf Personen- und Lastwagen, Motorräder. — Prospekte kostenlos. Bauernbund-Mitglieder Ermäßigung. Der Anfriedhof Noman von Kurt Martin. Copyright by Verlag Neue» Leben, Bayrisch-Gmain. (Nachdruck verboten.) „Wo sah er das Feuer?" „Oben aus dem dichten jungen Gehölz brach es. Nur das Feuer sah er. Keinen Menschen." Frau Veronika eiferte: „Dann ist es doch erwiesen, daß der Lorenz

recht gesagt hat! Hinter ihm hat einer auf den Jäger geschossen und — Der Förster schüttelte ernst den Kopf. „Das ist damit eben noch nicht bewiesen. Der Jäger sagte, als er auf die Sträucher zuschritt, habe er nichts mehr von einem Menschen dort gesehen." „Das ist auch so! Der Lorenz sagte ja, er habe sich nach dem Wald hingeschoben." „Wenn er doch lieber bei dem Bock geblieben wäre! Nun besteht die Möglichkeit, daß Lorenz sich in der Zwi schenzeit zum Wald und zu dem dichten Jungholz schlilb

, ohne daß der Jäger es entdeckte, daß er dort seine Büchse wußte, daß er von dort aus auf den Jäger schoß." Sie riefen erregt durcheinander: „Das ist nicht wahr!" „Er hätte dann doch leicht entfliehen können, brauchte den Jäger nicht zu fürchten!" „Er hat den Jäger ja auch erst bemerkt, als der schon über die Lichtung schritt!" Der Förster seufzte. „Das sagt ihr wohl. Doch glaubt ihr, das Gericht hört auf solche Einwendungen? Ja, wenn der Schuß nicht aus des Lorenz Büchse gefallen wäre! Und nun traf

ihn der Deinler noch, wie er — seine Büchse ln der Hand — ganz verzweifelt dastand. Sie halten ihn fetzt vollends für den Frau Veronika sank ganz in sich zusammen. Ludwig ging mit müden Schritten auf und ab. „Nun wird es hart für Lorenz! Wer soll ihm helfen!" Der Förster berichtete weiter: „Ein Gutes hat der Facker dem Lorenz ja getan. Er hatte ja bis vorhin gar nicht gewußt, wer auf ihn geschossen haben soll. Erft bei der Vernehmung hörte er es, und da schüttelte er den Kopf. Ja, Ludwig, der schüttelte

den Kopf und sagte: /Der Lorenz Lang? Wildern —, ja, da hatte ich ihn schon im Verdacht, aber auf mich schießen —. Ich war ja auch gar nicht fein Feind.' — So sagte er." Monika forschte drängend: „Was sagten die Herren vom Gericht dazu?" „Daß die Tatsachen beweisen, wie es zugegangen sei, daß der Jäger viel zu gut von dem Lorenz denke, daß er ihn nicht richtig erkannt habe." Ludwig Lang brauste auf. „Ja, so antwortete mir auch der Staatsanwalt, als ich meinen Buben rechtfertigen

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Der Bote für Tirol
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Page 7 of 12
Date: 17.09.1904
Physical description: 12
. Unser Lorenz, ein uraltes Möbel, das schon dem Förster die Jugend mit allerlei Kindsmädeldiensten versüßt hatte, ergriff das Ruder und leise knirschend durchschnitt der Kahn das trübe» von breiten Rohrborsten umstandene Wasser. Damals zog sich das Moor, von mehreren Wasserarmen durchschnitten, längs dreier ausgedehnten Jagdreviere meilenweit fort, in jenem Weltwinkel an der W. Heute sind viele sumpfige Strecken urbar gemacht, auf den trocken gemachten Wiesen- flächen prangen Ziergärten, stehen wyhl

. Lausche mit Auge und Ohr, Folge den Lehren der Beiden!' Endlich legten mir, jedes Geräusch verineidend, an. Da der Wind inzwischen merklich stäxker geworden war, gingen wir mit' diesem. Der treue „Caro' des alten Lorenz war in solchen Fällen eine unbezahlbare Kraft. Nichts vermochte ihn aus der Nähe seines Herrn zu bringen, wenn's suchen hieß. Piein Jupiter hätte sich an dem bald auKgedienten Tiere ein Beispiel nehmen können. Ich konnte meinem Racker nie recht trauen. Der heftige ZWnd erschwerte

auch die Jagdgelegenheit, das scheue Wild stand frühzeitig auf und als Jupiter eine Bekassine günstiger aufstöberte, versagte dje Patrone, allein ich konnte das Tier auf gut Jägerglück mit dem zweiten Laufe herunter holen, knapp nach feinem ersten Zick-Zack. Lorenz »nd ich wahrten unsere Jägerehre so gut es, der Witterung wegen, angieng. Leider machte ein plötzliches Unwohlsein mir es unmöglich, der Suche auf dem uubequemen, ja oft gefährlichen Terrain weiter obzuliegen. Auch Lorenz sparte sein Pulver

für einen bessern Tag nnd so machten wir denn Kehrt dem Kahne zu. Als Lorenz bei unserer Laudungsstelle als Erster anlangte, sing der alte Grünrock plötzlich zu poltern an, daß ich meinte, er habe sich den Fnß verstaucht, oder soust sei ihm cin Unglück begegnet. »Fix Laudon! Welch vermaledeite Bande hat uns den Kahn gestohlen! Herr! Herr! Kommen sie! «schaue» Sie! Der Kahu ist sort! jiruzi Türke»!' Dem war auch richtig so. Der Alte schnob wie ein Drache. Ich befand. mich in einer unangenehmen Situation

. Von nner- träglichen Kopfschmerzen gefoltert, sah ich den bequemen Wasserweg abgeschnitten und die Perspek tive vor mir, den anstrengenden Marsch zu Lande durch Snmpf und Moor antreten zn müssen. Als ich über diese unerquicklichen Dinge noch nachdachte, packte mich Lorenz plötzlich am Arm. „sehen Sie dort! Dieses Malefizgesindel, dieses Gelichter von Jnngen hat nns den Kahn gestohlen!' Wirklich erschien jetzt zwischen den Rohrbüscheln um eine Ecke des jenseitigen Ufers herum ein gröberes Bovt

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Brixener Chronik
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Page 2 of 10
Date: 01.05.1894
Physical description: 10
Seite 2. Brixen, Dienstag, zum Jahre 1842, wo ihn Fürstbischof Galura zu seinem Hofcaplan bestimmte. Seit diesem Jahre weilte der Verstorbene in Brixen. Als Hofcaplan hatte Monsignor Lorenz Gelegenheit, die ganze Diöeese Brixen kennen zu lernen, da er im Jahre 1847 den demals vom Fürstbischof. Galura zum Visitator bestimmten Dompropst und Kanzler Thuille auf den Visitations reisen begleitete. Bei seinem guten Gedächtnis kam dem Verstorbenen das auch noch als Canonicus sehr gut zustatteu

gewidmet sein sollten? Es ist wahrlich bewunderungswert, mit welcher Ausdauer und unermüdeter Geduld der Gründer des Katholischen Gesellenvereines Brixen immer wieder dem Verein weiterhalf und seinen Bestand sicherte. Wäre Mons. Lorenz nicht gewesen, der Verein bestände vielleicht nicht mehr. Als Decan und Stadtpfarrer war Mons. Lorenz ein Decennium Obmann der Schutzvorstehung des Vereines, während als Präsides nacheinander die Stadtpsarr-Cooperatoren Miller und Morlang, dann Theologieprofessor

in hoher kirchlicher Stellung war ein kostbares Verdiest seines Lebens. Mons. Lorenz wusste diesem Werke eine edle Seite abzugewinnen. Ihm war es ein Bedürfnis seines Herzens, jungen Leuten ein väterlicher Freund zu sein, wandernden Gesellen, sern von der Heimat, nicht bloß einen freundlichen Gruß, sondern eine Heimstätte zu bieten. Er suchte damit nicht Ehre und Ruhm. Auf was er rechnen konnte, das war die Dankbarkeit von Leuten, die in der Welt hemm wandern und häufig nicht mehr ihre Dankbarkeit

bezeugen können, und das Verdienst, durch ein gutes Wort, durch eine herzliche Ermahnung zur rechten Zeit Gutes gestiftet zu haben im Ver borgenen. Weil Mons. Lorenz Nicht mehr für sich suchte, konnte ihn kein Misserfolg, kein Undank, keine Gehässigkeit und keineVerdrießlichkeit—es gab deren in schwerer Menge — in der Sorge für die Gesellen wankend machen. Wer tiefer in dieseThätig- keit hineinblicken konnte, musste darüber staunen, wie Mons. Lorenz bis in seine letzte Lebenszeit, wo Alter

bei gesteuert hatten. Es dürfte darum wohl kaum die Bitte hier schlecht angebracht sein, dass die Gönner undWohlthäter desVereines auch fernerhin ihr Wohlwollen beweisen mögen! Mons. Lorenz hat die Liebe zu den Gesellen mit in das Grab genommen. Als ihm wenige Tage vor dem Tode im Namen des Vereines gedankt wurde für alles, was er den Hunderten von Gesellen erwiesen, und der Verein seiner ferneren, noch wirksameren Für bitte empfohlen wurde, da prefste ihm die warme Liebe zu dem ehrsamen Handwerke

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Lienzer Zeitung
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Page 22 of 24
Date: 05.06.1897
Physical description: 24
Auch das argloseste Ge«St würde die Veränderung bemerkt haben, die mit Lorenz v. Stnrmhose vorgegangen war. Und dieser Zustand änderte sich bei ihm keineswegs. Hin und wieder spielte er Wohl mit einem oder dem andern Klubisten eine Partie Billard, oder wechselte beim Kommen und Gehen mit dem oder jenem ein paar gleichgültige Worte aber er war ein anderer geworden. — Nach und nach erschien er seltener auf der Bildfläche, und ließ er sich wirklich einmal sehen, so konnte man sicher

sein, daß er sich sofort in das kleine Rauchzimmer zurückzog und dort, die neueste Nummer der Provinzial-Korrespondenz in der Hand, in einem natürlichen Halbschlummer befangen, im bequemen Armstuhl saß. Besuchte man sonst, um jemand zu sprechen, drei — vier verschie dene Lokale an einem Abend, so konnte man sicher sein, in jedem derselben mit Lorenz v. Sturmhose zusammenzutreffen. Nach jener unergründlichen Katastrophe aber war er eine gesellschaftliche Na turseltenheit geworden. Ganz allmählich tauchte nun Geflüster

Nummer zwei an der Oberfläche der Tagesgespräche auf — etwas entschiedener als Ge flüster Nummer eins, aber doch immer noch nicht so recht greifbar. — Diesmal sagte das Gerücht: Lorenz v. Sturmhose sei wirklich verliebt! Aber in wen denn? Die Liste derjenigen Damen, welche nur auf die Ehre Anspruch machen durften, Frau Lorenz v. Sturm hose zu werden, wurden von den bedeutendsten Autoritäten geprüft; dieser oder jener Name wurde einen Moment der näheren Betrach tung unterzogen; dann aber warf

man ihn zu den Toten, ohne ein befriedigendes Resultat erzielt zu haben. Und wiederum erhob sich die zischelnde Stimme des Gerüchts, diesmal aber schon ausdrucksvoller im Ton, sicherer, schärfer, ener gischer: Lorenz v. Sturmhose sei verliebt in eine Schauspielerin! Lorenz v. Sturmhose — er, zu dessen Herstellung in solcher Vollkommenheit ein so kostbares Material an Vorfahren verwendet worden war — Lorenz v. Sturmhose den Netzen einer Bühnen- gauklerin verfallen! Diese Behauptung war so absurd, so unerhört

sten Anlaß zu irgend einer begründeteren Vermutung. Mehrere Wochen später, als Schnabelweit und meine Wenigkeit eines Abends ein kleines Vorstadttheater besuchten, wo die Schau spielerinnen mitunter auch auf dem Drahtseil gingen und ihre Lei stungen am Trapez vollführten, glaubten wir Lorenz v. Sturm hose unter dem bunt zusammengewürfelten Auditorium entdeckt zu haben. Schließlich aber gewannen wir doch die Ueberzeugung, daß uns nur eine bedeutende Aehnlichkeit getäuscht habe. Trotz

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Lienzer Nachrichten
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Page 6 of 8
Date: 01.03.1918
Physical description: 8
pausen die verfügliche Zeit abgelaufen, der Eltern abend wurde nach eineinhalbstündiger Dauer für be endet erklärt. — Der nächste Elternabend ist am 17. März, 1 Uhr nachmittags, im nämlichen Versamm lungslokal des Gasthofes „Sonne" sBauernheimj. Hochw. Herr Religionslehrer Josef Wälder wird dort sprechen über Schule und Elternhaus. Heldentod. Der gewesene Lehrer Lorenz Ober rainer ist als Kadettoberjäqer am südlichen Kriegs- schauplatze am 28. Jänner 1918 durch einen Kopfschuß gefallen. Am gleichen

Tage ist seine Beförderung zum Fähnrich Lei der Kompanie erngetrossen. Von seinem Kompaniekommandanten traf nachstehender Brief bei seinen Eltern in Lienz ein: Im Felde, am 7. Febr. 1919. Sehr geehrter Herr! Unsere Hoffnungen, Ihren schwerverwundeten Sohn Lorenz am Leben zu erhalten, erwiesen sich leider als trügerisch. Am 28. Jänner, am Tage seiner Verwundung^ verschied unser lieber Kamerad an den Folgen seines Kopfschusses. Nach siebreichem Abschluß der schweren Kämpfe auf Monte di Val Bella

, denen zu unserem größten Leid- wesen nunmehr Ihr hoffnungsvoller und braver Sohn Lorenz zum Opfer gefallen ist, beeile ich mich, Ihnen, sehr geehrter Herr, als Freund und Kompaniekom- mandant des Verblichenen, meine besondere Teilnahme hiemit entgegenzubringen. Geachtet und geliebt we gen seines offenen und treuen Wesens, bewundert we- gen seines Opfermutes und wegen seiner Unerschrocken heit, war Lorenz uns allen ein lieber Kamerad. Trotz seiner Jugend Offizieren und Mannschaft ein leuch- tendes

Vorbild. Mir selbst war Lorenz ans Herz ge wachsen und das Schicksal wollte es, daß er in schwe- rem Kampfe für Kaiser und Reich an meiner Seite siel, als Waffenbruder, treu bis in den Tod. Niemals überwältigte mich der tiefe Sinn der Worte „Ich hatte einen Kameraden!" Die Teilnahme von den hohen Kommandanten bis herab zum letzten Jäger ist eine allgemeine und aufrichtige. Möge sie den schwerge prüften Eltern ein kleiner Trost sein in ihrem namen- losen Schmerze. Lorenz liegt am Heldensriedhofe

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Category:
General, Reference works
Year:
(1910)
Innsbrucker Adreßbuch ; 1910
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Page 213 of 442
Place: Innsbruck [u.a.]
Publisher: Tyrolia-Verl.
Physical description: 441 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Innsbruck;f.Adressbuch
Location mark: I Z 3.363/1910
Intern ID: 587521
Löschnig Hubert, Bindermeister. Südbahnstr. 6. Lötz! Ernst, St.-B.-Adjunkt, H., Nageletalgasse 1. Löw Josef, Kaufmann, Kaiser Josefstr. 3. Löw Karl, Privatier, Eoethestr. 17. Löwe Anton, Maurer, Kapuzinergasse 30. ^ Löwe Konrad, Buchhändler, H., Frauhittstr. 4. Loewenherz Josef, Dr., Advokaturs-Kandidat, Andr. Hoferstrahe 10. Löwit Moriz, Dr., k. k. Universitätsprofessor, Fall- merayerstr. 14. (2082/1V) Lochner Vinzenz, k. k. Forst-Jnspektionskommissär, Kaiser Franz Josefstr. 14. Loher Lorenz

, Kirchgasse 18. Lorenz Albert, St.-B.-Jngenieur, Museumstr. 35. Lorenz Alois, Ing., k. k. Post-Baukommissär, Adam- Adamgasse 17. Lorenz Anton, Drechsler und Pfeifenfabrikant, M. Theresienstrahe 6. Lorenz Christian, S.-B.-Adjunkt, Sonnenburgstr. 4. Lorenz Edmund, Kunst- und Musikalienhändler, ■ Pfarrgafse 5. Lorenz Edmund, St.-B.-Adsunkt, Pechestr. 5. Lorenz Franz, k. k. Lds.-Rechn.-Ofsizial Heiliggeiststr. Nr. 15. Lorenz Franz, Pseifenschneider, Seilerg. 5. Lorenz Johann. Pseifenschneider

,- M. Theresienstr. 17. Lorenz Johann, Dr., Probekandidat a. d. Ober realschule, Leopoldstrahe 24. Lorenz Karl, Mag.-Kanzlei-Offizial. Mariahilfstr. 22. Lorenz Minna, Postkommissärswitwe, Andr. Hofer strahe 11. Lorenz Minna, Private. Museumstr. 28. Lorenz Rudolf, Ing., St.-B.-Masch.-Adjunkt. Eöthe- stratze 9. Lorenzi Franz, Bauunternehmer, Jnnstrahe 17. Lorenz: Heinrich, Schleifer. Mariahilfstr. 4. Lorenzi Josef Alois, Hilfsmonteur, Kaiser Josef- fixctfjè 11. Lorenzi Joses, f. I. Amtsdiener, Höttingerg

. 13. Lorenz: Josef, Händler, Neurauthgasse 6. Lorenz: Karl, Verwalter der Gebär-Klmik, Heilig- geiststrahe 1 a. Lorenz: Regine, Bedienerin, Jnnstr. 83. Lorenz: Remigius, Kunstschleifer, Schlosserg. 21. Lorenz: Rudolf, S^B.-Magazinsdiener, Neurautha. Nr. 6. Lorenz: Silvio, Feinschleifer, Sillgasse 13. Lorünser Anton, Badmeister, Templstr. 4. Lorünser AuMst, Tischler, Pradlerstrahe 11. ' Lorünser Walbürg, Büglerin, Pradlerstr. 11. Losert Alois, Kaufmann, Jnnstr. 31. Losova Franziska, Industrie-Lehrerin

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Lienzer Zeitung
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Page 25 of 27
Date: 12.06.1897
Physical description: 27
Erbarmungslos mit sich selbst, hatte er beschlonen, die Thorheiten des verflossenen Monats nicht zu wiederholen und Olynchia Za- driski nie wieder zu sehen. Die Behauptung, dieser moralische Sieg habe ihn nichts gekostet, hieße, eine schwere Sünde aus sich laden. Er kostete Lorenz in der That einen großen inneren Kamps. Ja, es ist sicher ein schöner, erhabener Anblick, wenn ein Mensch seinem Versucher grad entgegen geht, ihn bei der Kehle packt, mit ihm kämpft auf Leben und Tod und ihn endlich

, wie der heilige Anto- nins, mit Füßen tritt; und dieses Schauspiel gewährte Lorenz von Sturmhose den Unsterblichen. An jenem Abend, für den das Wiederauftreten Miß Olhmpia Zadriskis angesetzt war, begab sich Lorenz v. Sturmhose, nachdem er im Klub diniert hatte und sich wieder vollkommen als Mann von Grundsätzen fühlte, in seine Wohnung, warf sich in Schlafrock und Pantoffeln, umbaute sich mit ein paar hohen Bergen von Büchern und versenkte sich, sozusagen bis auf Meerestiefe, in seine Lektüre. In der That

, schien Lorenz v. Sturmhose gar keine Notiz davon zu nehmen. Wer das nicht als einen großartigen Triumph aner kennt, dem fehlt jedes Verständnis für menschliche Schwächen. Man sieht, wie sehr ich bemüht bin, Lorenz v. Sturmhose volle Gerechtig keit widerfahren zu lassen. Leider aber bin ich, um nicht von der historischen Wahrheit abzuweichen, gleichzeitig auch gezwungen, hin zuzufügen, daß, als eben diese Uhr mit Hellem Klang halb zehn Uhr schlug, Herr Lorenz von Sturmhose gleichsam mechanisch

noch bei weitem bedenk licher. Er hatte zwischen dem Frühstück und dem Diner nicht nur hundertmal an Miß Zadriski gedacht, er hatte ihrem Auftreten nicht nur mit der alten Regelmäßigkeit beigewohnt, nein, jetzt fing er auch noch an, gegen seinen Willen des Abends in seinen Muße stunden von ihr zu träumen. Das war zu viel des Bösen! Und überdies war der Traum immer der gleiche, ein entsetzlicher Traum, der wohl dazu ange than war, selbst die Nerven eines Mannes wie Lorenz v. Sturm hose zu erschüttern

. Seine Vision zeigte ihm stets das kleine Vor stadttheater, dessen Parkett von den Mitgliedern unseres Klubs gefüllt war. Wie gewöhnlich folgte Lorenz Miß Olympias Bewe gungen mit gespannter Aufmerksamkeit, als die junge Dame sich plötzlich voll Verzweiflung vom Trapez abschwang, und gleich einem Feuerbrand durch die Luft auf ihn — auf Lorenz v. Sturmhoses Platz zuflog. In diesem Augenblick erwachte der unglückliche Mann stets mit Herzklopfen, und indem kalter Schweiß auf seiner Stirn perlte

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Lienzer Zeitung
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Page 21 of 26
Date: 23.02.1907
Physical description: 26
k tat. Sie mußten sich natürlich trennen. Ein junge Frau will allein ihr Regiment haben. Ja, diese Trennung, nachdem man fast ein ganzes Menschen alter zusammen gehaust. Eine solche Trennnng ist nicht leicht. Lorenz lag sie drückend aus dem Magen. Und wie würden nun erst die alten Schwestern dieselbe ertragen? So ward der alte Herr von Zweifeln hin und her gerissen. Sie kamen, aber sie gingen auch wieder. Und das Weihnachtsfest rückte immer näher. Da trafen eines Tages aus Hamburg zwei

, das seiuesgleiche» erst suchen sollte. Lorenz steckte den Brief zu sich, nahm seine Mütze uud begab sich,zn seinen Schwestern. „Ich möchte euch eine Mitteilung machen,' begann er; etwas geniert klang seine Stimme doch. „Ich habe die Absicht, mich zu verheiraten.' Lange Umschweife liebte Lorenz nicht, er hätte es schonender seine» Schwestern mitteilen können. Pienchen war denn auch wie vom Donner gerührt. Sie starrte mit weitanfgerissenen Angen ihren Bruder an, ungewiß, ob sie an seinem oder an ihrem Verstände

zweifeln solle. Dolli dagegen, die anfing, ein bißchen schwerhörig zu werden, fragte vorsichtshalber noch einmal: „Was willst du. Lorenz?' Lorenz, der nie gern eine Sache zweimal wiede>holte. dem es aber bei dieser Ge egenheit doppelt unangenehm war, schrie un geduldig: „Heiraten!' „Heiraten?' fragte Dolli abermals. Sie mußte merkwürdig taub in diesem Punkte sein, setzte aber gleich darauf beruhigend hinzu: „Bei dir rappelt's wohl. Wen denn um Gottes willen?' „Ein Fräulein Wüterich, Paula Wüterich

.' „Lorenz, Lorenz,' jammerte Pienchen, die allmählich zu der Erkenntnis gekommen, daß sie wenigstens ihre „Fiiuse' noch bei sammen halte, „hast du den Schritt reislich überdacht? So ein Ehestand krempelt einen ganzen alteiugewohnten Hausstand um und um. Wie alt ist denn das Fräulein?' „So in de» Zwanzigern.' „Na, ja,' warf Dollis flinke Znnge ein, „da paßt ihr ja an Alter vortrefflich zusammen. Die Leute werden dich mindestens für ihren Großvater halten.' „Das können die Leute halten

, wie sie wollen!' rief Lorenz, der diese Unterredung so schnell wie möglich beenden wollte. Bei der gereizten Stimmung Dollis war an ein vernünftiges Überein kommen heute nicht zu denken. „Mein Entschluß ist gesaßt, hier ist der Antrag; ich stecke den Brief sofort in den Kasten.' Lorenz mnßte sich gestehe», er hatte sich die Unterredung anders gedacht. Er hatte Träne» erwartet, Bitten und schließlich eine ge schwisterliche Einigung. Doch schien sein Heiratsprojekt auf Dolli ja recht erheiternd zu wirken. Lächerlich

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Bozner Zeitung
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Page 10 of 10
Date: 06.02.1864
Physical description: 10
75 nz heimkam, ohne daß sie von ihm auch nur eine Silbe hörte. Äm Gegentheil wollte man bald dort, bald da über ihn nur BöseS wissen ; es hieß, man habe ihn wegen Spiel, Trunksucht und Excessen ge straft, er sei wohl muthig im Gefecht, aber dann ohne MannSzucht und plündernd angetroffen worden. Alle Welt war, wie eö schon so gebräuchlich ist, rasch mit der Verdammung gegen Lorenz bei der Hand, Hanne allein schüttelte ungläubig mit dem Kopf und hielt fest an ihrem Versprechen. Gar fest und süß

auch das Herz darüber. So saß denn Hanne Abends am Spinnrocken, Ewald war in Geschäften auswärts und die Dirne betrachtete den stählernen Ring, laS wieder und wieder die halb verwischten Zeilen des Lorenz auf dem vergilbten, zer knitterten Papier und die Sonne hatte mit eins den letzten goldigen Schimmer abgezogen von Berg und Thal, bevor sie es merkte. Plötzlich klang ihr Fenster, erschreckt fuhr die Dirne empor und — stieß einen Freudenschrei ans — sie konnte es kaum glauben, sie hielt es für einen Traum

— Lormz stand vor der Hütte und rief ihren Namen. Hinweg über alle Schranken der Erde, hinweg über alle Zweifel und Bedenken trug sie der Flügel des höchsten Entzückens; das Fenster flog auf und beide begrüßten sich wie es eben nur die stürmische Freude vermag. — Dsr Krieg war unverhofft durch einen plötzlichen Friedensschluß beendet worden; die Streiterschaaren zer teilten sich, die Mehrzahl der Leute eilte der Heimat zu — Lorenz war auch unter diesen und die Heim kehrenden wurden von den Ihrigen

so festlich empfan gen, als es eben in der Eile ohne Vorbereitung mög lich war. In die einsamen Torfgräberhntteu war aber noch keine Kunde davon gekommen und somit konnte Hanne die Nähe des Geliebten nicht ahnen. Lorenz dagegen, der gerne entlassen worden war. in dem er mehr Excesse beging, als hundert andere Leute, hatte eS kaum vernommen, daß Vater Ewald mit Torfladungen nach Außen gegangen war, als sein Plan bei ihm feststand. Er verließ eilig und im Stillen die Gaststube, kümmerte sich nicht darum

, aber feines Tuch aus ungebleichtem Garne um den Hals, das sie gesponnen, gearbeitet, genäht und mit seinem ganzen Namen ge merkt hatte. Lose ließ der Junge das Tuch am Halse hängen und dankte ihr mit einem Händedrnck, aber daß eS ihn nach mehr als diesem Andenken gelüstete, sagten seine leuchtenden Blicke, welche er von der Dirne nicht abzuwenden vermochte. Rasch war Lorenz wieder mehr als je willkommen geheißen, vernahm von Hanne'S Lippen die Betheue- rungen ihrer Liebe und Treue und erfuhr

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Books
Category:
General, Reference works
Year:
(1917)
Innsbrucker Adreßbuch ; 1917
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Page 125 of 512
Place: Innsbruck [u.a.]
Publisher: Tyrolia-Verl.
Physical description: 511 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Innsbruck;f.Adressbuch
Location mark: I Z 3.363/1917
Intern ID: 587526
7. Loreck Adolf, St.-B.-Schaffner, H., Untere Feld gasse 3. Loreck Anna, Erpedientin, St. Nikolausgasse 24. Loreck August, Schriftsetzer i. P.,St. Nikolausg. 24- Loreck August jun., Buchbinder, Jahnstr. 1. Loreck Heinrich, Schriftsetzer, St. Nikolaus 15. Loreck Johann, Schriftsetzer. Kirchgasse 18. Loreck Rudolf, Maschinenmeister, St. Nikolausgasse Nr. 24. Lorenz Adelheid, Hauptmannswitwe, Mozartstr. 1. Lorenz Alois, Ing., k. k. Bau-Oberkommissär, Peche- strabe 4. Lorenz Anton, Drechsler

und Pfeifenfabrikant, 1. Theresienstratze 6. Lorenz Christian, S.-B.-Stations-Chef, Schidlach- strabe 5. Lorenz Edmund, Kunst- und Musikalienhändler, Anichstr. 12. Lorenz Edmund, St.-B.-Revident u. Hausbesitzer, Falkstratze 9. Lorenz Franz, k. u. k. Oberleutnant, Bäckerbühel gasse 19. Lorenz Franz, Pfeifenschneider, Goethestr. 17. Lorenz Franz. Maler, Müllerstr. 23. Lorenz Franz, Verwalter der Landes-Gebäranstalt Glasmalereisiratze 4. Lorenz Franziska. Privat, Museumstr. 22. Lorenz Josef,- k. u. k- Hauptmann

, Adolf Pichlerstr. 6. Lorenz Julms, Lithograph, Gabelsbergerstr. 39. Lorenz Karl, Mag.-Kanzlei-Oberoffizial, H., Höt- tingerau 49. Lorenz Karl, Advokatur-Kanzlist, Defreggerstr. 26. Lorenz Wilhelmine, Privat, Museumstr. 28. Lorenz Wilhelmine, Postkommissärswitwe. Andreas ^ Hoferstrabe 39. Lorenzi Aloisia, Finanz-Landes-Kasse-Amtsdieners-, Witwe, Höttingergasse 13. Lorenzi Angelus. Gutsbesitzer, Mariahilf 32. Lorenzi Fortunat, S.-B.-Wächter, Berg Jselweg 2. Lorenzi Heinrich, Kunstschleifer. Seilerg

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Books
Category:
General, Reference works
Year:
[1913]
Innsbrucker Adreßbuch; 1914
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Page 223 of 460
Place: Innsbruck [u.a.]
Publisher: Tyrolia-Verl.
Physical description: Getr. Zählung
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Innsbruck;f.Adressbuch
Location mark: II Z 278/1914
Intern ID: 483097
., Dr.. k. k. Umv.-Prof.» Karlstr. 2! (987 VIII) . 1 Loos Leopold. !. k. Zollassistent, Amthorstr. 3. Loos Maria. Privat. Adamgasse 17 j Loos Peter, Maurer, Reichenauerstr. 12. --.--.j Lopatink Demeter. Privat. Leopoldstr. 5. i Lora Franz, Schmied. Pradlerstr. 38. i Loreck Adolf, St.-B.-Konduàr,Fàerayerstr.M Loreck August, Schriftsetzer t. P.,>St. Nikolausg. 2m Loreä August jun., Buchbinder, Reichenauerstr. 3W Loreck Heinrich, Schriftsetzer. St. Nikolaus 15. Loreck Johann, Schriftsetzer, Kirchgasse 18. - Lorenz

Alois. Ing., k. k. Post-Baukömmissär, PeA straße 4. 4 Lorenz Anton, Drechsler und Pfeifenfabrikant. M Theresienstraße 6. , f Lorenz Edmund, Kunst- und Musikalienhändler Pfarrgasse 5. Lorenz Edmund, St.-B.-Revident u. Hausbesitze» Falkstraße 9. ' i.l Lorenz Frz., 1. u. k. Leutnant i. R-.Goethestr. 11'G Lorenz Franz, Pfeifenschneider. Amthorstr. 41. ^ Lorenz Franz Josef, Maler, Jahnstr. 25. I ^ Lorenz Franz, Landes-Rechn.-Assistent u. prov. Vev walter der Landes-Gebäranstalt, Glasmaler ei str

. 4 Lorenz Fritz, Hilfsbeamtev d. Bez.-Krankenkasse Bäckerbühelgasse 19. M Lorenz Gebhart, Viersührer. Kirschentalg. 4. Lorenz 2oh., Pfeifenschneider, Herzog Friedrichstr. 34 Lorenz Josef, k. u. k. Hauptmann, -Museumstr. » Lorenz Julius, Lithograph,, Gabelsbergsrstr. ZZI Lorenz Karl, Mag.-Kanzlei-Offfzial, Schießanger- gaffe 2. ' . - M Lorenz Rudolf, Ing., St.-B.-Maschinen-KommisM und techn. Betriebsleiter-Stellvertreter d. Karmel delbahn, Göihestraße 9. ^ ' Lorenz Wilhelmine, Privat, Museumstr

. 28. . Lorenz Wilhelmine. Postkommissärswitwe. Andrea» Hoferstraße 39. H Lorenzi Fortunat, S.-B.-Wächter, Egerdachstr. 'W Lorenzi Heinrich, Kunstschleifer, Sesierg. 17. „M Lorenzi Josef, k. k. Amtsdiener. Höttingerg. M Lorenzi Regine, Bedienerin, Karlstraße 6. . -CM Lorenzi Rud., S.-B.-Magaz.-Diener, HöttingerW gaffe 13. . - • Lorenzi Silvio. Feinschleifer, Defreggerstr. 20.-W Lormzoni Amadeus, L.-Rechn.-Assistent, Müller- Lorünser Anton. Badmeister, Leopoldstr. 37, W Lorünfer August, Tifchler, Pradlerstr

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 8 of 8
Date: 18.11.1913
Physical description: 8
- und MuMienhandiuugen: Kaltschmid Franz, Erlerstraße 3. Neurauters (Lorenz) Nachfolger, H. Friedrichstr. 21. 1/5—14 TWeudinder: Trestl Josef, Wörgl, Viehmarktstraße 4 lOflO Chirurgische Zustrumeute und KruuMpflege: Mattes Josef, Maria Theresienftraße 51. 1/11 Ismen Aufputz' und Modeartikel: Modenhaus Fiedler, vorm. Gertler Josef, Burggraben 4.15/11 LuMeuhüte und HuWmukt: Wieser Josef Fritz, Burggraben 19 31s1O AKMMonWiüN: Roseuberg Ferdinand, Maximilianstraße Iroguerien: ^ Tachezy L., Maria Theresienftraße

, Kurmilch rc.: Alpine Molkerei, Fischergaffe 32 u. Helliggeiststraße 3 11)8 Rößler, Mandelsbergerstraße 4 15)11 Osttiroler Molkcrei-Zenttale Lienz 15)11 MusMapellen: Bereins^Orchestcr „Frohsinn", Karl Mäuler, „Zum gold. Schiff", Zeughausgasse 15s11 Streichquintett „Brrgißmeinnicht", F. Eller, Schießanger- gaffe 2, 2. Stock. lOflO 1. Innsbrucker Salouorchcftcr, R. Hofer, Andreas Hoferstr. Sir. 37 31s12 Nujiliustrumeute: Neuranters (Lorenz) Nachfolger, H. Friedrichstraße 21 1)5 —14 Body Otto, Marktgraben

25. 6/12 «Maschinen: Singer und Comp., Landhaus'ilraße 1. 27/12 Hopffcr und Reinhardt, Aliaria Theresienftraße 38. 41)10—14 1/12 Miller Fritz, Landhausstraße 1a. Panorama: Weltpanorama, Pradlerstraße 23 81)10 Kaiserpanorama, Bozen 81)12 Papier-, Schreib, uud Galanteriewaren: . Neurauters (Lorenz) Nachfolger, H. Friebrichstraße 21 1)5—14 Siegwei« Johauua, Pradlerstraße 23. 13/9 Tschoner Ferd., Maria Theresienftraße 34. 2/11 Albin Chiste, Körnerstraße 13 ? 8)10 Schwarz Poldi, Bozen, Laubengasse 6 Photographie

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