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Alpenland
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Page 2 of 10
Date: 12.08.1922
Physical description: 10
Aaucn, 11. August. Aufnahme der eigenen Funkettstation. Dem „Neuyork Herald" zufolge einigten sich Lloyd George und P o i n c a r e bereits dahin, daß die Konfc- venzarbeiten der Reparationskommission übertragen und die ser die Gewährung eines Moratoriums freistetten solle, das vielleicht durch eine abgeändsrte Form der von Poincare vor- gefchlagenen produktiven Pfänder garantiert werden rönne. Dem Vernehmen nach hat die Reparationökommission sich be reits zugunsten eines Moratoriums

ansgesprochen. Lloyd Keorges ReUunsspian. Paris, 11. August. sKorrbüro. Wie „Oeuvre" erfährt, will Lloyd George, falls eine Einigung nickst erzielt würde, die Frage der interalliierten Schulden neu aufrollen und den bedingungsweifen Verzicht Englands auf ferne Forde rungen anoieten. „Oeuvre" meint, ein derartiger Vorschlag würde das aussichtsreichste Feld für eine Verständigung er öffnen. Paris. 10. August. sKorrbüro.) Der „Temps" glaubt zu Dissen, daß der Ministerrat die Regierung beglückwünscht

sein. Es ist wahrscheinlich, )>aß sich Poincare der britischen Mormel anschließen werde. Die Bemühungen zur Herbeiführung einer versöhnlichen Lösung werden sich wahrscheinlich dahin richten, daß Lloyd George der unverzüglichen und gleichzeitigen Inkraftsetzung der ersten vier Maßnahmen, wie sie von Poincare verlangt worden find, zustimme, nämlich der Erhöhung derAnsfuhr- abgabe, Beschlagnahme der Zölle, Kontrolle der staatlichen Gruben und der staatlichen Wälder. Es besteht die Hoffnung, daß ans dieser Grundlage

und Versöhnlichkeit warm die treibenden Kräfte zur Entspannung. Ein Mrotest der Rheinlönder. Köln, 10. August. (Wolfs.) Die Vertreter der sozialdemo kratischen Parteien und der freien Gewerkschaften haben honte, wie die „Rheinisch Zeitung" meldet, der englischen Besatzungsbehörde ein Schreiben mit der dringenden Bitte übergeben, es an Lloyd George weiterzuleiten. In dem Schreiben heißt es u. a.: Mit großem Bedauern und mit großer Besorgnis haben die sozialdemokratischen Parteien und die frei organisierte

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Bozner Nachrichten
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Page 1 of 12
Date: 12.08.1922
Physical description: 12
Die deutschamerikanische „Freie Presse' in Cmeinnati bringt folgende famose Persiflage: . „Nach der verunglückten Bankierskonferenz w Paris ist I. Pierpont Morgan nach England abgereist. Morgan ist ein ungekrönter König und gleich seinen gekrönten Kollegen liÄit er es Manchmal, sich den Blicken und Huldigungen einer untertänigen Menge zu entziehen. In dessen ist es der wachsamen Presse gelungen» Wzustellen. daß er eine Unterredung mit Lloyd Teortze hatte. Was bei dieser Gelegenheit ge-. 'prochen würde, wäre nwhl

auf immer Geheim- geblieben, wenn es uns nicht gelungen iväre, vermittelst äußerst sinnreicher Verbindung eines Diktaphons mit unserem Redaktionsradio das Gespräch zu belauschen. Hier ist es: L l>o y 8 George: Ah, mein lieber Mor- Mtter Großbritanniens, willkommen in iondank Ärs^ ^ 6 ün: Exzellenz, es ist mir eine große ^ George: Wie war es in Paris, -^PrUfe-VlaLtey' gelesen. «Die Berichte so ungefähr korrekt. - Lloyd George: Ach, Northclifse bitt^ erwähnen Sie den Namen dieses Menschen

nicht. Er Ist ein Undankbarer, ein Verräter, er sollte aufgeknüpft werden. Morgan: Das haben Sie früher vom deut schen Kaiser auch gesagt. I Lloyd George: Wirklich? Das hatte ich ganz vergessen. Aber ich bitte Sie. was sagt' man., nicht alles in der Erregung eines Wahl-! jKampfes? Aber diesmal ist es mir ernst. Doch' ^sprechen wir nicht mehr davon. Jedesmal, wenn ich den Namen Northclifse höre, werde ich ner vös. Morgan: Dys kann ich mir denken! Lloyd George: Nun sagen Sie mal, mein lieber, guter'alter Freund, ist wirklich

schmerzvoll zum Himmel empor, und streckt die Arme in tragischer Geste vor sich hin. Morgan klatscht unter dröhnendem Gelächter Beifalls Als er sich von dem Lachkrampf erholt hatte, sagte er): Ganz famos, die Pose sollen Sie sich paten tieren lassen, damit können Sie noch ein halbes Dutzend Wahlkampagnen gewinnen. . Lloyd George: Nicht wahr, das Hab iH raus. Balfour könnte so etwas niemals fertig bringen. Aber im Ernst, den Deutschen muß ge-. Holsen werden. ' Morgan: Weiß ich, mein Lieber, weiß

iH< damit Sie wieder Waren an Deutschland ver^ kaufen können. Ohne den deutschen Kunden geht eben Ihr ganzes Geschäft zum Deubel. Lloyd George: Ganz recht, ich sehe, mit! verstehen uns. Also was ist da zu machen? . Morgan: Da ist gar nichts zu machen, Poineare will einfach nicht. ^ Lloyd Geor ge: Was? Poinearß, d e iz Lump, der Lügne r, der K riegshetz e r, dieser infame Intrigant, er muß wollen, er muA verstehen Sie mich! Ich werde ihn vor Ltzr gM« zen Welt blamieren. Ich werde ihm aD ben Avq chiven des Auswärtigen ArNtes beweisen

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Bozner Nachrichten
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Page 2 of 12
Date: 12.08.1922
Physical description: 12
und im Rheinland allein 2400 Flugzeuge hat.! Lloyd George: Um Gottes Willen schwei-! gen Sie, schonen Sie mein graues Haupt. Ich weiß alles. Ich weiß, daß dies verräterische Ge sindel eine Armee auf den Beinen hat, gegen die wir machtlos sind. .Aber warum habe ich mich auch mit ihnen eingelassen? Warum ha ben wir nicht Deutschland unterstützt und das! verbrecherische Frankreich vernichtet? Dies Volk verdiente vom Antlitz der Erde hinweggefegt zu werden. Morgan: Während des Krieges sprachen

' Sie anders. LloydGeorge: Nu ja, was sagt man -nicht alles in der Aufregung. Aber nun sagen Sie mal, ist denn mit Amerika nichts zu machen? ' Morgan: Nee, mein Lieber, die Zeilen Md vorüber. Aus Härding können Sie keinen Nickel herausholen. Lloyd George: Ich glaubs Ihnen, ich habe nie Vertrauen zu dem Menschen gehabt. Er ist ein richtiger, knauseriger, engherziger, be schränkter Jankee! Alles für Amerika! Als ob wir gar nicht auf der Welt.wären. Gott, was war der Herr Wilson für ein Mann. Elf Milliar- „Bozner

: Das Geschäft ist nicht zu halten. Glauben Sie mir, ich bin Geschäftsmann; ich würde für die ganze europäische Masse noch nicht einen russischen Papierrubel geben. Lloyd George: Ja, wozu haben wir denn eigentlich Krieg geführt? . . Morgan: Na, für mich hat sich die Be schichte bezahlt. Weshalb Sie Krieg geführt haben, habe ich eigentlich auch nie einsehen können. - LloydGeorge: Auf jeden Fall bin ich Ihnen für Ihre Aufklärung sehr verbunden. Jetzt werde ich überhaupt nicht nach dem Haag gehen

. ^ M o r g a n: Warum denn nicht? v , Lloyd George: Nun, damit ich jemand anders sür den Reinfall verantwortlich machen kann. Morgan: Sie haben doch ein feines Köpfchen sür einen Minister. Leben Sie wohl, Exzellenz LloydGeorge: Aus Wiedersehen, lieber Morgan, es war mir eine große Freude. . Nr. 183 . wozv Frankreich eine Armee von 800.000 Mann nötig hat, sondern vor allem warum und gegen wen Frankreich Tausende von Flugmaschinen und Dut zende von Tauchbooten baut. Es kann ihm nicht unbekannt sein, was bereits zwei

Engländern mehr als einmal Ansichten wie die gehört, daß es Lloyd Georges schwerster Fehler gewesen sei, in Versailles und nachher auf eine völlige Entwaffnung Deutsch- l a n ds zu drängen, in der naiven Erwartung, sie werde die Frankreichs nach sich ziehen, und daß die Zeit nicht allzu fern sein möge, wo Eng land Deuts chland wieder bewaffnen müsse. Daß auch die Regierung an die Gesahr denkt, in die Englands falsche Politik England gebracht hat, zeigt sehr deutlich ihr Beschluß, die britische Luftwehr

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Volksblatt
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Page 5 of 8
Date: 12.08.1922
Physical description: 8
es unumwunden, der Entente auch den A.^handschuh hinzuwerfen, wenn sie dem mrnando Poincares nicht folgen will. Mit diesen zwei Eisen im Feuer glaubt Poincare ein besonders feines Spiel zu führen. Die er sten Sitzungen waren ein großes Rededuell Poincares und Lloyd Georges. Es soll dabei nicht immer sanft zugegangen sein. Die beiden Ministerpäsidenten vertreten zwei entgegenge setzte Weltanschauungen. Der Franzose hätte nichts dagegen, den Schuldner umzubringen, um dadurch die nächstliegende Forderung

durch zusetzen. Ihn kümmert nicht, was später ge schieht, der Engländer denkt auch an die Zu kunft. Der Praktiker fragt sich, ob Poincare den wilden Mann aus innerer Ueberzeugung spielt, oder um dadurch wenigstens von der Konferenz einen Teil seiner Forderungen bewilligt zu er halten. Für diese zweite Auffassung spricht, daß Poincare in seiner großangelegten Darstellung der Zustände Deutschlands offenkundige Ueber- treibungen und Unrichtigkeiten beging und es Lloyd George leicht machte, ihn zu widerlegen

auf ein vernünftiges Maß gebracht wer den müssen und Deutschland ein genügendes Moratorium zum Atemholen erhalten mutz. Man weiß, daß der Zusammenbruch Deutsch lands auch den wirtschaftlichen Nieder gang Italiens und aller anderen euro päischen Länder zur Folge haben würde. Man? ist hier aber auch überzeugt, zumal in kirch lichen Kreisen, aus Grund zuverlässiger Infov- mationen, daß Amerika n i e seine Forderungew an die Alliierten erlassen werde und daß Lloyd Georges Glauben an Amerika in das Reich der Träume

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