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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 06.09.1923
Physical description: 8
- bereich benötik " ' l, Fwgblätter an daS Be- zirksfekretariat nach Kufftein ehestens . bekanntzugeben, damit die Zusendung und Verteilung regelrecht betrieben werden kann. — Infolge Kür« der Zeit sind die Referen- ten zu de« am 8. und 9. ds. Mts. stattfindenden Wähler- dersämmüwgen direkt vom Folgen des Versailler »Friedens". Lloyd George führt feit längerer Zeit in crmeri konischen und englischen Zeitungen einen leb! haften Kamps gegen die französische Gewaltpoliti! und gegen die englische Regierung

sind so ziemlich das Heftigste, was ein Politiker gegen die eigene Regierung und geger. den Ministerpräsidenten eines verbündeten Staates schreiben kann; und Frankreich ist formell noch der Verbündete Englands. Lloyd George sagt, barst der Nachgiebigkeit der englischen Regierung habt sich das Kraftgesühl Pomcarös bis zur Unerträg. lichkeit gesteigert. »Drei- oder viermal," berichte! Lloyd George, »habe ich mit Herrn Poincars ge* sprachen, niemals hörte ich chn in einem solch am maßenden Tone reden

, den er jetzt anschlägt. Bis zur Unverschämtheit hat sich die Tonar! der Reden Poincarss in der Gegenwart gesteigert." Daß sich Frankreich, das heißt sein Ministerprä sident, solche Anmaßungen herauszunehmen wagt, führt Lloyd George ausschließlich auf die Nach giebigkeit der englischen Regierung zurück, die das eine- um das anderemal kapituliert, und auf diese Weise Poincar« gestattet, mit „ unwandelbare!. Hartnäckigkeit" auf seinen Forderungen zu behar- ren. Auch über die Stichelreden, die Poinearö jeden Sonntag

seinem englischen Verbündeten spendiert, ist Lloyd George aufgeregt. Und man muß zu geben, mit Recht. Poincare gebraucht, wenn er mit der Macht redet, die 1914 Frankreich gerettet hat und die für den Sieg der Verbündeten, der aber nur ein Sieg Frankreichs ist, eine Million sei ner besten Bürger opferte, denselben Ton des Hoch» muts und der anmaßenden Ueberheblichkeit, der gegen Deutschland angeschlagen wird. Lloyd Ge orge findet dies als unerträglich. Aber seine Klage über Frankreichs Uebermut ist eine Anklage

gegen sich selbst. Denn daß die Opfer des Krieges, die Eng land gebracht hat, ausschließlich die französische Vorherrschaft in Europa begründeten, ist zum guten Teil die Schuld Lloyd Georges. Durch Jahrhunderte war die britische Politik daraus eingestellt, das europäische Gleichgewicht zu erhalten, und mtt vollem Erfolg. Lloyd Gwvge aber war es, der in Versailles diesen Gewinn einer jahrhundertealten englischen Politik den trunkene» Siegern preisgab. Lloyd George hat dem Vertrag zugestimmt, ja, au feinem Zustandekommen

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Page 3 of 12
Date: 09.05.1922
Physical description: 12
, daß die Menwärtige Lage in Mitteleuropa den Handel mit England ß unmöglich mache. Wenn diese Lage noch länger andauere, Müden die wirtschaftlichen Beziehungen Mitteleuropas völlig Zerrüttet.. Lloyd George suche die Wahrheit in Genua Europa Mständlich zu machen. Me Abneigung gegen die Regierungs- Mihode der Bolschewisten, sei kein genügender Grund dafür, Mt mit den Bolschewisten unterhandeln zu wollen. Es sei M Gegenteil ein Grund zrr versuchen, Rußland wieder in Mdnete Bahnen Zurückzuführen. MMM als Stützpunkt

der euMtzes WWchaftspsM. Vudap est/8 Mai. Aufnahme der eigenen Funkenstation. Ler englische Gesandte in Budapest erklärt, aus London ^ lekehrt, daß die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Eng- und Ungarn viel innigere wären, als früher und Lloyd Oorge aus vollen Kräften Ungarn unterstüßen will. Un- S-rms Ausfuhrartikel finden in England starken Absatz. Die englischen Fabrikanten wollen aber in Budapest eine Zen trale errichten, um von hier aus den Balkan zu versorgen. Mit Rücksicht

. In Oesterreich herrscht sonniges, vaMes Wetter. Mittags stieg die Temperatur über 20 Grad, M am Ostrand der Alpen und Wer Wien hielt sich eine Wolkendecke, die sich zeitweise lockerte. Voraussage: Im Allgemeinen Schönwetter, warm, wahrscheinlich auch Auslö- M der lokalen WolkenbWung. kiuleukeu der Nullen? Rauen, 8. Mai Aufnahme der eigenen Fnnkenstatton . deutsche Reichskanzler kann unter den gegenwärtigen Mständen in Genua nicht an eine Abreise nach Berlin Emen. Nach Rücksprache mit Lloyd George am 7. Mai

führte Vermittlerrolle bei den Russen heute weiter und be gab sich von Tschitscherin zu Lloyd George. Mrs Ergebnis dieser Besprechungen wird wahrscheinlich eine Wendung in der russischen Frage i gen. Im Falle, daß die Russen nach geben, rechnet mar auch auf ein Entgegenkommen durch Frankreich und Belgien. Gegenteiligenfalls würden schon die nächsten 24 Stunden eine Entscheidung dahingehend bringen, daß entweder die Konferenz ohne die Franzosen weitergeht oder durch deren Abreise gesprengt

wird. '""nua, 8. Mai. (Korrbrüo.) Heute früh fuhren Tfchitsche. un und Litwrnow, kaum daß sie von St. Margheriia in Genua angekommen waren, in das Hotel Eden, dem Stand- Martier der deutschen Delegation und hatten dort mit den deutschen Delegierten eine Besprechung. Es ist erinnerlich, daß auch nach dem letzten Besuche der Deutschen bei Lloyd George eine Besprechung zwischen den Deutschen und den Mpsen folgte. Es wird durch diese Wiederholung die An nahme bestärkt, daß die Deutschen eine Vermittlerrolle

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 17.07.1935
Physical description: 8
steht augenblicklich der Krisenbekämpfungsplan Lloyd Georges. Die Ideen dieses Planes sind so inter essant und geben einen solchen Einblick in die reale Denk weise einflußreicher Persönlichkeiten großer Staaten, daß wir der Ausfasiung sind, durch die Wiedergabe derselben bei jedem Arbeiter Interesse für seine vitalsten Bedürfnisse wachzurufen. Es wurde ein ungeheurer Schritt vorwärts getan. Aus den müßigen Erörterungen über Handelsschwierigkei- 'ten, die interessanterweise fortwährend vergrößert

: diese Millionen sinnvoll im Interesse der Gesamtheit zu beschäftigen. Große Staaten mit großen Wirtschaftsgebieten er- örtern diese Pläne. Verhältnismäßig kleine Staaten schrei ten dazu, diese Pläne zu verwirklichen. Aus die Dauer wird kein Staat an der Tatsache vorübergehen können, daß eine Besserung der Weltwirtschaftslage in der Steigerung des Konsums der großen Masse liegt, was zur Voraus setzung die Schaffung der Konsumkraft der Masse hat. Nachstehend laßen wir den wesentlichen Inhalt des Planes Lloyd

Georges folgen: Der Inhalt des Planes London, 16. Juli. (-) Heute früh wurde in der eng lischen Presse das New-Deal-Programm Lloyds Georges veröffentlicht. Das ursprüngliche New Deal, das dem Ka binett Vorgelegen war und von einem eigenen Unteraus schuß in mehreren Sitzungen geprüft wurde, an denen Lloyd George teilnahm, ist über hundert Seiten stark. Es wurde, wie Lloyd George erklärt, unter Teilnahme hervor ragender Wirtschaftsführer aus allen Lagern ausgearbei- tel. deren Namen jedoch vorläufig

noch geheimgehalten werden. Man erfährt, daß unter anderen Sir Walter Lahton, Sir Josua Stamp und Sir Walter Blackett, ein Londoner Bankier, Beiträge geleistet und ihre Ansicht über die Tragfähigkeit des Programms Lloyd Georges auch dem Kabinett gegenüber persönlich bestätigt haben. Lloyd George geht in sAnem Memorandum von der These aus, daß di« Brachperiode der Weltwirtschaft durch eine Ankurbelung zur Schaffung von wirklichen Werten aus genützt werden solle, die nicht Konsumgüter darstellen, hingegen

wird die „Basis der Lösung" analysiert, und zwar unter folgen den Gesichtspunkten? Städtischer Wohnbau, landwirtschaft liche Entwicklung, Elektrizitätswesen und Verkehr, indu strieller Aufbau, Zurückführung der überflüssigen Arbeits kräfte aufs Land. Lloyd George meint, daß durch die von ihm vorgeschlagene Ankurbelung nicht nur provisorische Arbeit für die Arbeitslosen der Krifenzeit gefunden, an dern auch für den ständigen Bevölkerungsüberschuß Vor sorge getroffen werden kann. Falls dies alles nicht genügen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 08.12.1916
Physical description: 8
. Der König hat das Rücktritts gesuch Asquiths angenommen. Bonar Law lehnt die Uebernahme der Kabinetts bildung ab. London, 6. Dez. (Reuter.) Bonar Law lehnte die Kabinettsbildung ab. Der König kaef Lloyd- George. Lloyd-George mit der Kabinettsbildung betraut. L o n d o n, 6. Dez. „Westminster Gazette" zu folge lehnte Bonar Law die Einladung des Königs zur Kabinettsbildung ab. Auf den Rat Bonar Laws ersuchte der König Lloyd-George die Kabi nettsbildung zu übernehmen. Dieser habe ange nommen

und werde versuchen, ein nationales Mi nisterium zu bilden. Mit Lloyd-George gelangt ein Mann ans Ruder, der einem Frieden durch VermitÄuing völlig ableh nend gegenübersteht und den Krieg As zur äußer sten Konsequenz fortführen will. Schon als sich Lloyd-George mit seinem ganzen Temperament für die Einführung der Wehrpflicht einsetzte, die für England eine ungeheure Umwälzung bedeutet, trat der Zug der Unversohnlichkeit an dem Manne, der früher mit seinen sozialistelnden Redensarten große Shlnpachien errang

, mit außerordentlicher Stärke hervor. Seither hat sich Lloyd-George zum absoluten Kriegspolitiker entwickelt, der nur einen Frieden als für England möglich bezeichnet: den des vollen Sieges. Asguith zeigte in der letzten- Zeit Neigun gen zu einer Verständigung. Vielleicht ist dieser Mann zu der Erkenntnis gelangt, daß die Fortset zung des Krieges für ganz Europa die Niederlage bedeutet und daß alle Staaten an einem baldigen Frieden mehr gewinnen als selbst an einem Sieg, der auf die eigene Erschöpfung

und den wirtschaft lichen Bankerott unseres Weltteiles aufgebaut ist. Lloyd-George hat Asquith gestürzt; wenn auch die 'Informationen,, die uns zugänglich sind, auf Voll ständigkeit keinen Anspruch erheben können, dar über kann kein Zweifel sein, daß Asguith beseitigt wurde, weil Lloyd-George feine zur Verständigung neigende Gesinnung rundweg ablehnt und den Krieg fortführen will. Lloyd-George plant die ^Ein führung eines Hilfsdienstgesetzcs nach deutschem Muster, die Ausschöpfung der Natron für Ae Wehr macht

. Während er also Reden hält Wer die Zer schmetterung des preußischen Militarismus, wird England selbst in ein militärisches Preußen ver wandelt. Der Streich Lloyd-Georges gegen Asguith konnte natürlich nur gelingen, da das Land, zu mindestens die Mehrheit im Unterhaus, die Friedensnergungen Asquiths nicht teilt. Dies ist die schlimmste Gewiß heit, die wir aus dem Ministerwechsel in England gewinnen; sie zerstört in uns die Hoffnung auf eine nahe Verständigung, die durch verschiedene Tat sachen in der jüngsten Zeit

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Page 7 of 10
Date: 27.03.1922
Physical description: 10
bekämpfen. Solche Angriffe, die gegen das Empfinden eines ganzen Volkes gerichtet stnd, wurden bei anderen Nationen mit grötzkdr Empörung zur festen und entschlossenen Tat führen. ! Aus diesem Anlasse, bitte ich alle Turner und Turnerin- ! nen zu der am Montag, den 27. März stattfindenden Ver- sammlung des Herausgebers des „Alpenland vollzählig zu erscheinen. Erscheinen ist Ehrenpflicht! Professor L. Herbert, Obmann des deutschen Turngau Tirol. Bor %mm. Der Ein-mS sou Lloyd Georges ZriLÄeusN'an, der Ant

- Wort CleMenceKus nach drei Fahre« «eMeßMM. London, 25. März. (Wolff.) Nunmehr ist als offizielles Dokument eine Denkschrift Lloyd Georges veröffentlicht worden, die dieser am 21. Marz 1919 der Friedenskonferenz vorgelegt hatte. Die Denkschrift ist überschrieben „Einige Erwägungen für den Friedensvertrag vor der endgültigen Redaktion der Friedensbedingungen". Es heißt darin u. a., der Friedensvertrag dürfe nicht wie der von Frankfurt einen neuen Krieg m sich tragen, sondern er müffe einen dauernden

veröffentlichte Denkschrift Lloyd Georges vom 26. März 1919 -beantwortet hat. der der eng' lksche Premierminister seinen Standpunkt bezüglich der all gemeinen Orientierung für den Frieden klargelegt hatte. Clemenceau erklärt in dieser Note, er sei mit Lloyd George darin vollkommen einverstanden. daß inan einen dauerhaf ten, also einen gerechten Frieden schaffen solle. Er glaube jedoch, daß man Deutschland eher auf kommerziellem Ge- . müsse, als durch territoriale Zugeständnisse. Wenn Lloyd George befürchte

, die uns national Gesinnten als machtvolle Kundgebung vor aller Welt unantastbar ist und bleiben muß. Wir wollen uns selbst ein un beeinflußtes Urteil über die Angelegenhe,t bilden! , unannehmbare^ Grenzen Erlege. Die französische Politik werde von allen diesen jungen Völkern unterstützt werden. Clemenkeau schließt: .Die 'Anregungen Lloyd Georges wür- ^ den dazu führen, daß «xsn Seevölkern, die einen bewwueten Einfall nicht kennen gelernt Hütten, eine gewisse Anzahl von Garantien endgültig und zur Gänze gegeben

würde, wah- - renb den Festlandvölkern, die am meisten unter dem Kriege j gelitten hätten, mir Teillös,rügen und Losungen auf Zeit vor- ! 'behalten werden. ! London, 25. Atärz. (Wolfs.) „Daily Ehronicle" bezeichnet das veröffentlichte 'Memorandum Lloyd Georg e's als i eine ideale Einleitung für die Politik der Konferenz von 1 Genua Das Memorandum beweist, daß Lloyd George für einen von aller Rachsucht freien Frieden der Gerechtigkeit ! ciuaetretcn fei. Das Blatt hebt die Stelle hervor. wo ' Lloyd George

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 11.10.1916
Physical description: 8
. Durch die Post für Oesterrrich.Ungarnr monatlich K2.30, viertel jährlich K 6.90. halb, chrlich K 13.80. » land 2.5a Für die Schwei- monatlich K 3.—. Etuzelu-Nummer 10 h uziusa» Erscheint täglich abends mit Ausnahme der So««» und Feiertage mit dem Datum des darauffolgenden Lage- »> - - ..... > Nr. 233 Mittwoch. 11. Oktober 191« Nr. 233 Allzu scharf macht schartig! Die Rede Lloyd-Georges, die jedenfalls einen sehr ernsten Hintergrund hatte, hat zunächst die Englän der selbst stutzig gemacht, die sich Wohl

keiner Täu schung Hingaben, daß ein'Kampf bis zur Vernich tung Wohl auch nicht ohne bleibende Folgen für Eng land sein könnte. Der „Manchester Guardian" verurteilt in einem Leitartikel Lloyd-Georges Kundgebung an die Ver einigten Staaten. Das Herannahen des Friedens, sagt das Blatt, müsse eines Tages doch durch die Neutralen, und zwar besonders durch Amerika kom men. „Wir verstehen deshalb nicht, weshalb Lloyd- George es für notwendig gehalten hat, jede Einmi schung znrückznweisen. Von irgendwelcher

Einmi schung außer von Anregungen oder Ratschlägen kann nicht die Rede sein und wir wissen nicht, weshalb wir nicht zur geeigneten Zeit die Ratschläge der Staatsmänner in Washington anhören oder freund schaftlich berücksichtigen sollten. Wir wissen nicht, weshalb man den Vorschlag abblitzen läßt, ehe er noch gemacht ist." Das Blatt glaubt nicht, daß die Zeit für eine neu trale Vermittlung schon gekommen ist, aber es weist darauf hin, daß Lloyd-George Kriegssekretär

ist und daß nur der Premierminister oder der Staatssekre tär des Auswärtigen befugt ist, im Namen der Na tion zu sprechen, falls England tatsächlich aus ge wichtigen Gründen es ablehnen sollte, seine politi schen Ziele mit den Vereinigten Staaten zu erör tern. Mag die ganze Regierung in England auch hinter Lloyd-Georges Vernichtungsrede stehen, die nur auf der Hoffnung aufgebaut sein kann, daß England sein Letztes opfern will und daß es gelingen wird, noch weitere Neutrale für die Verbandsmächte in den Krieg zu pressen

durch Frauen zu ersetzen. Diese Maßregeln werden die Reaktion gegen die Regierungspolitik verschärfen und schließlich zu einer allgemeinen Ablehnung derselben führen, während sich bisher gerade die englische Regierung auf die un bedingte Gefolgschaft der Arbeiter verlassen konnte. In den neutralen Staaten hat die Rede Lloyd- Georges bereits zu Abwehrmaßregeln der Neutralen geführt. Abgesehen davon, daß dieselbe in allen neu tralen Ländern einen abstoßenden Eindruck hervor gerufen

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Page 9 of 12
Date: 27.04.1922
Physical description: 12
bekannt lverdende Vorschlag Lloyd Georges, über die Frage der Reparationen und eventueller Sanktionen in Genua zu verhandeln. Lloyd George teilte diesen Vorschlag Barthou schon in der Vorrrnttagsberatung mit, die beide Regwrungschefs in der Billa. Alberti ver eiste. , Vorher hatte Lloyd George das Gespräch aus das llnbe- hagen gelenkt, das durch die mißverständliche Auslegung hervorgerufen wurde, die seine Rede in der Sonntagssitzung der neun Verbündeten Mächte gestruden hatte, dann aber durch gewisse

Stellen der Rede Poincares, die Beunruhi- gung verursachten. Lloyd George zeigte sich insbesondere be sorgt wegen der Haltung, die einzunehmen sei, falls Deutsch land seinen Berpstichtungen bis Ende Mai nicht Nachkomme. Ter englische Ministerpräsident äußerte seinen lebhaften Wunsch, daß die Alliierten gemeinsame Beschlüsse fassen. Da alle alliierten Regierungen gegenwärtig in Genua ver treten seien, halte er es für das beste, sich sogleich über einen so wichtigen Gegenstand gemeinsam zu verständigen

, Lloyd George fügte hinzu, er wäre glücklich, wenn Poineare per sönlich an dieser Beratung teilnchmen würde, i Barthou versprach, den Vorschlag in Paris zu rmter- j breiten. Nach der Absicht Lloyd Georges soll nicht der Oberste Rat »ach Paris verlegt werden, sondern die Beratungen der neun alliierten Mächte, die sich bisher aus den deutsch-russischen Vertrag und die russische Frage selbst erstreckten, wären nun mehr aus die Reparationen und eventuelle Sanktionen aus zudehnen. Das Comnruniqua

ist aber der, daß. wenn die Hauptinteresienten und die Regierungschefs in Genua wei len, die Versammlung auch in kurzer Zeit in Genua stattfin- den könne. Eine SedeMmm Rede LiM Georges. Genua, 26. April. (Korrbüro.) An dem von englischen und amerikanischen Journalisten veranstalteten Festabend hielt Premierminister Lloyd George gestern um halb 12 Uhr nachts eine große politische Rede, wobei er erklärte, daß die Konferenz das größte Ereignis für die Neugestaltung der Zukunft sei. Lloyd George schilderte dann die Gefahr, die dadurch

. Wenn das verhungernde Rußland durch deutsche Organi sation gegen den Westen Europas aufftehe, was werde dann die Lösung sein? Mn MMeMne Lloyd GeoMZ. Genua, 26. April. (Korrbüro.) Don offizieller englischer Seite wird erllärt, daß das Gerücht, als ob Lloyd Georgs Ende dieser Woche nach London zurückkehren werde, völlig unbegründet sei. Lloyd George gedenke so lange in Genua zu bleiben, bis der Frietzenspakt vollendet sei. ber Mesensyatt. Das Projekt Dr. Wenesch und seine Unterlagen. Genna, 26. Apvil. tzKorrbrüo

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Alpenland
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Page 4 of 14
Date: 10.05.1922
Physical description: 14
4. Seite, Folge 211. Morgenblatt. Letzte Drahtnachrichten. Eintenkev der Rüsten? Rauen, 8. Mai Aufnahme der eignen Funkenstation Der deutsche Reichskanzler kann unter den gegenwärtigen elmständen in Genua nicht an eine Abreise nach Berlin denken. Nach Rücksprache mit Lloyd George am 7. Mai führte er seine Vermittlerrolle bei den Russen heute weiter nnd be- ;ab sich von Tschitscherin zu Lloyd George. Das Ergebnis dieser Besprechungen wird wahrscheinlich eine Wendung in der russischen Frage

Delegation und hatten dort mit den deutschen Delegierten eine Besprechung. Es ist erinnerlich, daß auch nach dem letzten Besuche der Deutschen bei Lloyd George eine Besprechung zwischen den Deutschen und den Russen folgte. Es wird durch diese Wiederholung die An nahme bestärkt, daß die Deutschen eine Vermittlerrolle zwi. scheu den Engländern und den Rüsten übernommen haben. — „Mestaggero" bemerkt hiezu, die häufigen Besprechungen, die in diesen Tagen zwischen den Russen und den Deutschen stattfinden

.) Wie der Chefredakteur der „Times", Steed, aus Genua berichtet, äußerte sich Lloyd George Zuverlässigen Informationen zufolge in seiner Unter redung mit Barthon in scharfer Weise. Lloyd Georges Sprache habe mit ben extremsten Aeußerungen der Anhän ger seiner Politik übereingestimmt und sei darauf hinaus- gelausen, daß die Entente zwischen Großbritannien und Frankreich zu Ende sei. Großbritannien betrachte sich von heute abend an als frei, andere Freundschaften zu suchen und zu pflegen. Lloyd George habe gesagt

Frankreich allein mit Belgien gehen und sehen, welche Vorteile ihm dies bringen werde. Lloyd George habe weiter erklärt, er wisse, daß das, was geschehen sei, nicht Barthous Fehler sei, denn dieser habe sein letztes getan, um versöhnlich zu sein. Die britische öffentliche Mei. 'nung sei Frankreich feindlich gesinnt und seine (Lloyd Geor ge.-) Ratgeber, besonders der Lordkanzler Birkenhead, hät ten ihm darum geraten, mit Frankreich zu brechen. Briese aus allen Teilen Englands hätten ihm denselben Rat

ge- gebenl Tatsächlich sei er (Lloyd George) fast der einzige Freund, den Frankreich in England besitze, jetzt müste er sich jedoch in anderer Richtung umsehen. Wie Steed weiter berichtet, scheine Barthou durch die Helligkeit Lloyd Georges überwältigt zu sein. Es scheine aber auch, daß die Szene mit Barthon nicht die einzige ge nasen sei. in die Lloyd George in der letzten Zeit verwickelt gewesen ist. Lord Curzon soll eine äußerst scharfe Note an das italienische auswärtige Amt in der Frage des türkisch

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 28.04.1922
Physical description: 8
des französischen Ministerpräsi denten beinah wohltuend absticht. Lloyd George, der den Franzosen sogar mit der Sprengung der Entente drohte, hat nun allen Abmachungen zum Trotz die Beratungen über die Fragen der Repa rationen und Sanktionen in Genua ausgerollt. Zwar sollen nur die Signatarmächte von Ver sailles — aber mit Einschluß Deutschlands — tcilnehmen, immerhin wird diese wichtigste aller europäischen Fragen nun zur Diskussion gestellt. Man darf auf das Ergebnis dieser Beratungen gespannt sein, falls

Oesterreich in seiner heutigen Form, als eine Miß- bezw. Totgeburt betrachten. Ist diese Ansicht zum Allgemeingut der an der Konferenz von pt)enua teilnehmenden Staaten geworden, dann haben auch wir Oesterreicher einen mora lischen Erfolg zu buchen, denn die Erkenntnis oer Lebensunfähigkeit unseres Staatswesens birgt in sich auch die Verpflichtung, auf diese oder jene Art die Grundlagen zu unserer Eri-, stenzmöglichkeit zu schaffen. Friedermede Astzd Geem». Lloyd George hat in Genua eine große Rede

gehalten, die eine Antwort auf die Hetzrede Poiu- cares ist. Der englische Ministerpräsident spricht sich mit außerordentlicher Festigkeit für die Fort setzung der Konferenz aus, weil eine Verständi gung gefunden werden müsse, wenn Europa nicht zugrunde gehen wolle. Auch gegen den Köhlerglauben Frankreichs, Deutschland und Rußland können dauernd mit Geivalt niederge- halten werden, fand Lloyd George treffende Worte. Seine Rede wird in Genua außerordent lich gewertet. In französischen Chauvinisten

kreisen war bis jetzt noch die Hoffnung vorhan den, daß Frankreich bei einen: Vorgehen gegen Deutschland schließlich doch die Mitwirkung Englands, zumindestens den moralischen Bei stand, finden werde. Diese Hoffnungen hat die Rede Lloyd Georges gründlichst zerstört. Lloyd George beharrt ferners, daß die von Poincare angekündigten Sanktionen und Maßnahmen gegen Deutschland nicht von der Botschafterkonse- renz, die ein gefügiges Werkzeug Frankreichs ist, sondern in Genua von den Regierungen

der verbündeten Mächte beraten werden. Frankreich will sich bis jetzt diesem bestimmten Wunsche nicht fügen, offenbar befürchten die Herren Fran zosen, daß ihnen in der Konferenz der Regie rungen Lloyd George einen gründlichen Dämp fer aufsetzen könnte. Wenn Lloyd (^orge fest bleibt, dann wird den Franzosen nichts übrig bleiben, als sich zu fügen. Gegen den Witten Englands wird der französische Militarismus kaum eine Unternehmung gegen Deutschland und durch die Störung des Friedens ganz Europa herauszu

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 2 of 16
Date: 03.11.1927
Physical description: 16
hat sich um die Inter* essen dieser Kleinbauern schon jahrzehntelang gekümmert, und zwar zu einer Zeit, wo die Sozialdemokraten auch für 'die Kleinbauern nur Hohn und 'Spott und Perfol- gung übtig hatten. Darum lassen wir unseren Bauern bund durch solche Taschenspieler nicht spalten. Was gibt es Neues in der Wett? In England und in ganz 'Europa hat eine Rede großes Aufsehen gemacht, welche iber frühere englische Mi nisterpräsident L loy «dGeor y -e s kürzlich gehalten hat. Lloyd Georges war während des Krieges

an die Spitze der englischen Regierung gestellt worden, und zwar zu einer Zeit, wo es um die Kriegsaussichten Englands un'd seiner Verbündeten nicht am besten bestellt 'war. 'Lloyd Georges hat mit großer Tatkraft dem für die Gegner Deutschlands und Oesterreich-Ungarns sehr ungünstigen Gange des Krieges eine entscheidende Wendung gegeben. Er begeisterte bas englische Volk zur äußersten Kriegsent- lchloffenheit, indem er durch die leidenschaftlichsten Reden die Volksmassen überzeugte

Staaten mit seinen Armeen tat, was ihm gerade gut dünkte, während bei Deutschland und seinen Verbündeten die Einheit des Oberbefehles 'schon längst besteht. Und so setzte er trotz des Widerstandes der hohen englischen Mili tärs es durch, daß «der Oberbefehl über alle verbündeten Armeen einem französischen Marschall übertragen wurde. Die Erfolge dieser Aenderung zeigten sich bald. Rach dem siegreichen Ende des Krieges war Lloyd Georges einer von jenen drei Männern (Wilson, Elemenceau, Lloyd Georges

), in deren Hände durch den Ausgang des Krieges das Schicksal der Welt gelegt worden war. Lloyd Georges ist deswegen ein genauer Kenner jener geheimnisvollen Vorgänge, die sich während der Friedensverhandlungen zu Paris in der Zeit vom Späthetbst 1918 bis zum Sommer 1919 hinter verschlossenen Düren abgespielt häben. Er ist ofoet auch ein Hauptschuldiger an jenen Un gerechtigkeiten und Torheiten, die in den dort beschlos senen Fried ensdi'ktaten aufscheinen. Lloyd Georges ist in letzter Zeit sehr redselig

ge worden. Er ist schon längst nicht mehr englischer Minister präsident und die von ihm geführte liberale Partei hat bei den letzten englischen Wahlen schlecht abgeschnitten und ist heute eine machtlose Oppositionspartei. Wähl nur zum Zwecke, von sich reden zu machen und für seine Partei schon jetzt die künftigen englischen Wahlen vorzub>ereiten, hat Lloyd Georges angefangen, aus der Schule zu schwätzen und wichtige Staatsgeheimnisse preisgegeben. So hat er das Eingeständnis gemacht

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 11.02.1924
Physical description: 8
, und der außerdem als die rechte Hand Kahrs gelte. Wenn die Bayrische Volkspartei mit einem Ehrhardt ihre Politik mache, dann könne freilich in den Staat keine Ordnung kommen. • • Kein französisch-amerikanischer Geheimvertrag. Spencer, der Verfasser des in 'der „Newyork World" veröffentlichten Berichtes über die Unter redung mit Lloyd George, in der dieser von der Existenz eines zwischen Clemenceau und Wilson abgeschlossenen Geheimabkommens über die 15jäh- rige Besetzung des Rhemlandes gesprochen

haben soll, erklärte einem Vertreter des Reuterschen Bu- reaus, der Artikel sei auf Grund ernes Besuches ge schrieben worden, den er Lloyd George gemacht habe. Spender fuhr fort: Lloyd George hat nicht gewußt, daß ich dre Absicht hatte, seine Aeußerun- gen für einen Artikel zu verwerten. Die Tatsachen, die jetzt eine solche politische Sensation hervorgeru- fen haben, wurden mir als interessant für die Le ser des amerikanischen Blattes, dessen Mitarbeiter rch bin, mitgeteilt. Lloyd George

hat mich nicht zur Veröffentlichung dieser Erklärung ermächtigt, und wenn ich indiskret gewesen bin, so nehme ich den Tadel dafür auf mich. Lloyd George hat einem Vertreter des „Daily Chronicle" eine Unterredung gewährt, in der er feststellt, daß er dem Berichterstatter der „Newyork World" kein Interview gegeben habe. Dieser Journalist habe ihn falsch verstanden, als er mit ihm über die Vorgeschichte der Friedenskon ferenz sprach. Lloyd George erklärte, es sei lächer lich, von einem Geheimvertrag zwischen Clernen- ceau

auf seine Unterhal tung mit Lloyd George gesandt. Ich halte, sagt Spencer, jedes Wort meines Artikels aufrecht. Lloyd George will nur versuchen, die Frage zu ver dunkeln. Er hat seine Erklärungen vor mehreren Zeugen abgegeben, namentlich auch gegenüber dem Chefredakteur des „Manchester Guardian". Das kann er nicht leugnen. Er hat von einem Geheim vertrag gesprochen und ist äußerst heftig geworden, als er diese Frage erörterte. Er habe, als er von seiner Londoner Reise nachParis zurückgekehrt war, festgestellt

, daß Clemenceau in einer Hauptfrage Wilson für sich gewonnen hatte. Er tadele nicht Wilson, wohl aber Clemenceau, weil er während seiner, Lloyd Georges, Abwesenheit in dieser Weise vorgegangen sei. London, 8. Febr. (Reuter.) Der französische Botschafter hat die Antwort des Ministerpräsiden ten Poincarö bezüglich des Zwischenfalles Lloyd Georges dem britischen Premierminister übergeben. Man glaubt, daß der Zwischenfall als beigelegt be trachtet werden kann. Rom, 10. Febr. Im „Giornale d'Jtalia" de mentiert

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 16.02.1918
Physical description: 4
Ministerpräsident Lloyd George -missioniert. bestätigt sich diese Meldung, so ist der Rücktritt offen kundig eine Folge der kriegshetzerischen Rede, die Lloyd Teorge kürzlich im Unterhause hielt und die Erkenntnis Lloyd Georges, daß die Kluft zwischen seinen weitgespann- len Kriegszielen und den Friedenswünschen der englischen Arbeiterpartei — welche stets steigenden Einfluß gewinnt -von Tag zu Tag größer wurde. D. R.) llach anderen Meldungen erst die Stel lung der Vertrauensfrage in Sicht. Lettin, 15. Feber

. „Daily News" meldet, Lloyd George hübe in einer vertraulichen Besprechung mit den liberalen ßhrern des politischen Parlaments seine Absicht geäußert, dri der kommenden Beratung über die neuen Kriegskredite ft das Kabinett im Unterhause die Bertrauensftage zu Wen. Lloyd George erkrankt. W. London, 15. Feber. (Reuter.) Lloyd George let- di an einer leichten Erkältung. Er ist an das Haus ge- Wt, jedoch imstande, die Geschäfte weiter zu führen. lie Adresse auf die englische Thronrede angenommen

. W. London, 15. Feder. (Reuter.) Das Unterhaus hat lie Adresse auf die Thronrede angenommen. Deutschland und England. Ae Unterredung mit dem Prinzen Max von Baden. Ae uns aus Karlsruhe gemeldet wird, hat Prinz von Baden dem Direktor des Wolff-Bureaus ^Mantler eine Unterredung gewährt, in der er sich ^ folgt äußerte: ilus England schallen in der letzten Zeit immer wieder Di ganz verschiedene Stimmen nach Deutschland her- Auf der einen Seite hören wir die Rede Lloyd Georges an die Gewerkschaften

dem entsprechend deuten. Zu diesem Schlüsse steht aber ihr hauptsächlicher Inhalt in auffallendem Widerspruch, und dieser Widerspruch ist durch die Erklärungen anderer Mitglieder der englischen Regierung seitdem noch unter strichen worden. Herr Lloyd George spricht von der „Re- consideration" des angeblich von Deutschland an Frank reich begangenen Unrechts. Gleichzeitig teilt er mit einer Verbeugung gegen Herrn Thomas mit, daß sich diese Re- consideration auf die Wiedergutmachung dei7 törichten Bös artigkeit

der Alliierten sprechen können. Was die deutschen Kolonien anbetrifft, so will sie Herr Lloyd George zur Verfügung der Konferenz hal ten. Nunmehr teilt Herr S m u t s uns mit, daß die eng lische Regierung den dringenden Wunsch hegt, die Konfe renz solle verfügen, daß England diese Kolonien behalte. Herr Lloyd George möchle durch Schaffung einer inter nationalen Organisation die Wahrscheinlichkeit eines Krie ges vermindern. Hierzu bemerkt Herr C a r f o n, dessen Austritt aus der englischen Regierung kaum

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Page 3 of 4
Date: 08.03.1927
Physical description: 4
Klischee anwenden — eine Bombe ge worfen. Und die Bombe ist geplatzt und hat Verwirrung in die Reihen der Politiker getragen Schon vor einigen Tagen erschien ein Brief Lord Roseberys in der „Times", tu dem um Beantwortung der Frage ersucht wurde: „W o - her stammt die „Kriegslasse" Lloyd Geor ges ?" Diese indiskrete Frage brachte von Lloyd George nur die nicht ganz gerade Antwort: „Wenn Lord Rosebery sich gefälligst erinnern will, aus welchen Mitteln er selbst die liberalen Kandidaten

UntersuchungsLommission zu ernennen." Nun weiß alle Welt, wie es sich mit der Kriegskasse Lloyd Georges verhält. Auch Lord Ftosebery weiß es, und hinter seiner Frage steckt nickst die reine Wtßbegierde des Wahrheitssuchers, sondern ein bissel Arglist. Lord Rose bery kommt es gar nicht darauf au, eine ehrliche Antwort zu bekommen, smrdern er will Lloyd George in Verlegen heit bringen. Wenn nämlich Lloyd George offen und ehr lich antworten will, so mutz er sagen: meine Kriegskasse stammt aus dem Erlös verkaufter Ehren und Titel

. Man geht wohl nicht fehl in der Annahme, daß hinter Lord Rosebery die besonderen „Freunde" Lloyd Georges in der liberalen Partei stehen, die sich wiederholt vergeb lich bemtiht haben, dem verhaßten Führer eins auszu- wischen. Dem alten Rosebery der seit einem Vierteljahr- Hundert der Politik fernsteht, ist kaum zuzutrauen, daß er auf einmal einen öffentlichen Skandal anß einer Praktik entfesseln will, die schon seit MenschengedenLen in Schwung ist. Lord Rosebery hat, mit Ausnahme der kleinen Clique

, von der er sich anscheinend leiten läßt, niemand einen Dienst erwiesen. Wenn es möglich wäre, Lloyd George im Zusammenhang mit seiner Krtegskasie etwas am Zeuge zu flicken, so wäre das längst geschehen. Wenn die Konser vativen und die Labour Party das rwch rricht besorgt haben, so wissen sie genau, warum. Wer im Glashause sitzt, hütet sich, mit Steinen zu werfen. Daß der Verkauf von Wür den und Titeln keine untadelige Sache ist, darüber sind sich alle einig. Aber, wie Baldwin vor einigen Monaten mit schöner Toleranz

vermutet hatten, lediglich eine Belohnung schöner Geistesgaben und hoher Verdienste um den Staat darstellte. Diese Aristokraten würden die L e i d- t ragen den sein, nicht Lloyd George oder seine Vor gänger und Nachfolger in der Ministerpräsidentschaft. Lloyd Georges Kriegskasse wird aus VA Millionen Pfund Sterling geschätzt. Die von keiner anderen Parteikasse auch nur armäherrw erreichte Höhe dieser Summe erklärt sich erstens daraus, daß Lloyd George PremierMinister

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Page 1 of 6
Date: 28.12.1929
Physical description: 6
zu Deutschland. Lloyd Georges Vorstoß. A. B. London, Ende Dezember. Der gefährlich knappe Sieg der Regierung über die Opposition bei der Abstimmung über den konservativen Antrag auf Ablehnung des Kohlengesetzes hat eine Lage geschaffen, die bestimmt zu sein scheint, weitgehenden Ein fluß ans die politische Entwicklung in England während der nächsten Zeit auszuüben. Macöonald bewegt sich am Rande eines Abgrundes, darüber besteht kein Zweifel mehr. Acht Stimmen Mehrheit für die Regie rung! Nur fünf Stimmen

mehr für die Opposition und gegen die Regierung, und Labour wäre ab gestürzt! Die Regierung hat das Gesetz zwar durch die zweite Lesung bugsiert. Es ist anzunehmen, daß sie es auch glück lich durch die dritte Lesung bringen wird, denn sie wird, durch die Erfahrung vom Donnerstag gewitzigt, nicht ver fehlen, den Liberalen Zugeständnisse zu machen und das Gesetz den Forderungen Lloyd Georges bis zu einem gewissen Grade näher zu bringen. Aber es ist weniger das Schicksal des Kohlengesetzes

, das der Re gierung Sorge bereiten muß, als die Erkenntnis, die sie aus der überaus scharfen und völlig unerwarteten Kritik Lloyd Georges gewonnen haben mutz, daß der liberale Führer auf die Aufrechterhaltung einer liberal-soziali stischen parlamentarischen Arbeitsgemeinschaft keinen Wert mehr legt. Lloyd George hat der Labourpartei o s s e n den F e h d e- handschuh hin geworfen. Die Möglichkeit baldiger N e n w a h l e n wirkt anscheinend nicht länger als Bremse auf den Tatendrang des hitzigen Walisers

, der sich von seinem sprichwörtlichem Temperament Hinreißen ließ, feine Person wieder einmal, allen parLeitakttfchen Erwä gungen zum Trotz, in den Mittelpunkt der Situation zu stellen. Denn daß Lloyd Georges Rede gegen das Kohlen- gesetz an sich eine rhetorische Glanzleistung war, daß er selbst der geschickteste Debatter ist, den England besitzt, das wird ans allen Seiten anerkannt. Aber die Labourleute halten sich für berechtigt, ihm zu verübeln, daß er das Gesetz in Fransen riß, obwohl er genau wisse, daß die Regierung nach Lage

der Umstände ein besseres Gesetz nicht machen konnte, weil sie eben eine Minder heitsregierung ist und zu viel Rücksichten nach allen Seiten nehmen muß. Die Tatsache, daß Lloyd George so vorging, wie er es tat, hat nicht nur in Labourkretsen, sondern so ziemlich überall stark überrascht,- denn ob seine Partei aus Neu wahlen mit fliegenden Fahnen hervorgeheu würde, das ist doch sehr zweifelhaft. Man könnte Gründe für das Gegenteil anführen. Aber der impulsive liberale Führer war von jeher unberechenbar

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 4
Date: 10.08.1918
Physical description: 4
gelangen lassen dürfen, ehe Deutschland durch eine Niederlage im Felde zu Boden geschlagen ist? Der englische Premierminister für die Fortsetzung des Krieges. London, 7. August. (Reuter.) Lloyd George gab im Unterhause einen Ueberblick über die Kriegslage und erklärte: Vor vier Jahren entschloß sich das britische Reich, das ganze Gewicht seiner Macht in diesem größten Kriege der Welt einzusetzen, nicht weil britisches Gebiet.angegriffen. oder bedroht war, sondern wegen einer Verletzung

des Völkerrechtes. Lloyd George betonte sodann die Bedeutung der Lei stungen der Flotte: Wenn die Alliierten zur See geschla gen würden, wäre der Krieg zu Ende; ehe sie nicht geschla gen sind, kann Deutschland niemals triumphieren. Seit vier Jahren wird jede Handelsflotte fortwährend von der englischen kontrolliert; sie hat Deutschland mit undurch dringlichen Schranken umgeben. Außer für Geleitzüge wurde sie für das Minenlegen und Minensuchen verwen det und machte sich auf die Jagd aus U-Boote

. Sie hat wenigstens 150 U-Boote zerstört, davon mehr als die Hälfte im letzten Jahre. Während der beiden letzten Jahre haben die Deutschen zwei verschiedene Versuche gemacht, eine Entscheidung zu erzwingen: einen zur See und einen zu Land. Sie versuchten eine Offensive auf dem Lande, weil die Offensive zur See mißglückt war. Lloyd George sprach sodann über die Anzahl der Trup pen, die England, die Dominions und Indien ausgebracht hatten. Ueber die gegenwärtige militärische Lage seit dem 21. Mürz erklärte Lloyd

aber nicht zögern, ihm mit allem, was in unserer Macht steht, um ihm zu seiner Freiheit zu verhelfen, beizusprin- gen. Der einzige Wunsch der Tschechoslowaken war, Ruß land zu verlassen, um an der Westfront für die Alliierten zu kämpfen; unser einziger Wunsch war, ihnen zu helfen. Ueber die Friedensfrage äußerte sich Lloyd George fol gendermaßen: Ich glaube an den Völkerbund, aber sein Er folg hängt ab von den Verhältnissen, unter denen er zu standekommt. Er muß die Macht haben, die Entscheidung

der Gerechtigkeit zu erzwingen. Wenn wir dem Feinde gezeigt haben, daß eine solche Macht existiert, wird der ! Friede kommen und nicht eher. Lloyd George findet Widerspruch. Amsterdam, 8. August. (Reuter.) „Allgem.Hande.Is- blad" erfährt zur Rede Lloyd Georges in der gestrigen Unterhaussitzung folgendes: Lord George erklärte: Wir können keinen Frieden schließen, solange diejenigen, die Rußland und Rumänien diese Bedingungen anferlegt haben, die Leitung der Ge schäfte im Lande des Hauptfeindes haben. Es ist not

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 10
Date: 14.01.1917
Physical description: 10
ge tötet und zahlreiche Häuser beschädigt. Nor Jsaccea versenkten wir durch Artilleriefeuer einen feind lichen Schlepper. Sie Kriegsziele der Mente. Tie Guildhall'Rede Lloyd Georges. Aus London wird gemeldet: Lloyd-George führte in seiner Rede in Guild Hall, die er am gilei- chen Tage hielt, an welchem die Antwort der Ent ente an Wilson bekannt gegeben worden ist, unter anderem folgendes aus: Ich komme soeben vom Kriegsrat der vier großen alliierten Länder, aüf deren Schaltern Re Lasten dieses großen

Alliierten in Rumänien zurückgedrängt? Nicht weil sie die bes seren Kämpfer waren. Der rumänische Bauer er wies sich als der tüchtigste Kämpfer der Wett, wenn er Aussicht aus den Erfolg hat. Darauf hatte er hier niemals Aussicht. Was Rußland 'betrifft,. hat es zweieinhalb Jahre mit minderwertigem Geschütz, unzureichenden Gewehren und mangelhafter Muni tion gekämpft. Nun wird eine andere Geschichte dar aus werden. Zum Schluffe sagte Lloyd-George: Die beste Sicherheit für den Frieden wird gefunden

sein», wenn die Nationen mit einander einig sind, um den ersten Friede nsbvecher zu st r o f e n. 9 . Diese Rede ist eine Bekräftigung der in der Note an Wilson aufgezählten Forderungen der Entente und kündigt mit einer außerordentlichen Schärfe den Entschluß an, den Krieg bis zur Erreichung der Kriegsziele fortzusetzen. Dabei bleibt Lloyd-George der Methode treu, die Zentralmächte Äs die allein Schuldigen an dem Kriege hinzustellen uud für die Ententestaaten das Richteramt gegen den Friedens brecher

— unter welchem Lloyd-George natürlich Deutschland versteht — zu reklamieren, das sie be fugt, den „Friedensbrecher" zu strafen. Offenbar glaubt der englische Ministerpräsident, daß die Me thode, immer wieder Deutschland Äs den Alleiu- Schuldigen hinzustellen, den Kriegswillen schürt und unter den Völkern die Freudigkeit, den Entente- Kriegszielen neue Blutapfer zu bringen, belebt und erhöht. Die Rechnung wird kaum lange stimmen. Wir erfahren nicht viel über die Stimmung der Be- vüllkerung in den Ententestaaten

, daß Deutschland sozusagen der Alleiu-Schuldige ist am Kriege, für lächerlich finden, denn die Vorgänge vor dem Kriege sind zu lebendig in der Erinnerung aller, und jeder weiß, daß es in Frankreich, Rußland und England ebensogut wie «nderstvo eine mächtige Kriegspartei gegeben hat, die dieses Mutbad mit allen Mitteklu vorbereitet uud darauf hingearbeitet hat. Lloyd Ge orge will — darüber kann heute kein Zweifel mehr fein — den Krieg bis zum Aeußersten fortsetzeu. Er ist heute das Haupt der Kriegspartei

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Page 4 of 10
Date: 20.02.1937
Physical description: 10
geboren. Siehe Feuilleton in' den „I. N." vom 20. d. M. — (Nach einem im Besitze ches Ferdinandeums befindlichen Lichtbild aus den Achtzigcrjahren von I. Gugler, Bozen.) 8V Jahre Norddeutscher Lloyd. ' ' (Zu untenstehendem Bilde.) Am 20. Februar 1857 wurde die Großreederei in Bremen, der Norddeutsche Lloyd, durch Konsul H. H. Meier gegründet. Noch im gleichen Jahr wurde mit drei Dampfern der Englanddienst ausgenommen; 1858 eröffnete der e r st e transatlantische Dampfer der Gesellschaft, die etwa 2500

B.R.T. große „Bremen", die Bremen — Newyork-Linie. Die Reederei nahm nach Ueberwindung der ersten Krisen von Jahr zu Jahr an Ausdehnung ihres Liniennetzes zu. Gleicher maßen wuchs auch der Umfang ihres Schiffsparks. Im Jahre 1876 entsandte der Norddeutsche Lloyd seinen e r st e n Passagierdampfer nach Südamerika; 1881 stellte er den ersten deutschen Schnelldampfer, die „Elbe", auf der Bremen—Newyork-Linie in Dienst; 1886 wurden die Reichs postdampferdienste nach O st a s i e n und Australien

aus genommen. Bis zum Ausbruch des Weltkrieges war die Tonnage des Lloyd von 2892 B. R. T. im Jahre 1857 auf 982.951 B. R. T. im Jahre 1914 angewachsen. Der Nord deutsche Lloyd war die führende Passagierreederei der Welt. Nach Kriegsende sank sein Flottenbestand auf 67.671 B. R. T. herab. Der Wiederaufbau der Reederei führte u. a. 1924 zur Indienststellung des Schnelldampfers „Columbus" (32.565 B. R. T.) und 1929/30 zu der der Schnelldampfer „Bremen" (51.731 B. R. T.) und „Europa" (49.746 B. R. T.) sowie

„Es i st Z e i t!". (Lichtbild Richard Müller, Innsbruck.) Der Schnelldampfer „Europa" des Norddeutschen Lloyd. Wirklich, bei Lisa Merscheidt war noch Licht. „Ist Ihnen doch recht, Erdmuthe, wenn wir zu Lisa gehen?" Lisa Merscheidt öffnete sofort, als sie den wohlbekannten Pfiff vor ihrem Fenster hörte. „Na, ihr seid wohl ganz verdreht?" sagte sie halb lachend, halb ärgerlich. Sie war gerade mitten in einem.Kapitel-ihres medizinischen Lehrbuches und nicht sehr entzückt, jetzt zur Nacht noch herausgeklopft zu werden. „Lisa

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Page 1 of 4
Date: 10.01.1918
Physical description: 4
. Postsparkaffenronto dir. 166.343. Drahtanschrift: Morgenzeitung Innsbruck. Verleger: R. Kiesel, Druck: Wagner'sche k. k. !lniv..Buchdruckerei Innsbruck. Verantwortlicher und Chefredakteur: Hermann «prechtl. Manuskripte, auch mit Rückporto, werden nur ohne Gewähr übernommen. Anzeige» werden zu den festgesetzten Preisen berechnet. Bet mehrmaliger Einschaltung entsprechender Rachlatz. Folge 10 Innsbruck, Donnerstag den 10. Jänner 1918 6 . Jahrg. rlensjiele. Worauf England hinaus will. Innsbruck, 9. Jänner. Was Lloyd

rm Wesentlichen aus: Wenn inan aus der politischen, militärischen und wirt- stbaftlichen Gesamtlage schließen muß, daß England den Weg zu Friedensverhandlungen sucht, so muß man hinzufügen, daß die Behandlung der Grundsätze von Brest-Litowsk, die währent^der zehntägigen Pause zu beobachten war, geeignet ist, England diesen Weg zu er leichtern. Wir nehmen an, daß diese Wirkung für ihren Urheber selbst eine Ueberraschung bildet; aber sie ist einge treten. Zwar hat Lloyd George — wie zu erwarten stand

war- zwischen die an sich a v s s i ch t s r e i ch e n deutsch-russi schen Verhandlungen schiebt sich wie ein Keil das Angebot des englischen Friedens, eines Friedens, der nicht aus den Verhandlungen von Brest-Litowsk herauswachsen, sondern der sie im Geist und in der Sache illusorisch machen soll. Darum hat Lloyd George auch rein äußerlich vermieden, auf die Einladung von Brest-Litowsk einzu- gehen. Er hat einen anderen Weg gewählt, dessen demokratische Form dem demokratischen Geist von Brest-Litowsk ein Paroli bieten soll: den Weg über die englische

Arbeiter schaft. Lloyd George will jetzt die internationale Soziali- stenkonferenz von Stockholm, die er vor Monaten mit allen Mitteln bekämpfte, für seine Zwecke nutzbar machen. An der Wiederbelebung dieses Konferenzgedankens wird seit Wochen von der englischen Sozialdemokratie mit neu erwachtem Eifer gearbe.tet — ob mit oder ohne Zustim mung der Negierung, müssen wir dahingestellt sein lassen. Fast gleichzeitig mit dem Friedensangebot von Brest- Litowsk hatten die englischen Gewerkschaften

beschlossen, von ihrer Regierung die Revision der Kriegszicle zu for dern. Am 28. Dezember wurde dem Premierminister die Denkschrift der Arbeiterschaft überreicht. Lloyd George sing den Ball auf und erklärte bei diesem Empfang, das Friedensangebot der Mittelmächte sei ein e r n st e r Schritt und verdiene eine ernste Beantwortung. Damit hatte Lloyd George den Kontakt zwischen dem Friedensge- dunkcn von Brest-Litowsk und d-er Friedensbewegung der englischen Arbeiter hergestcllt und gleichzeitig die Führung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 23.12.1917
Physical description: 8
in Empfang zu nehmen und mit den Verbün deten darüber zu beraten, sondern aus eine solche Mit teilung geradezu gewartet hat. Lord Cecil bedauert, daß Deutschland nicht in die Auseinandersetzung über den Frieden eingetreten ist; er und ebenso Lloyd Ge orge, der nach ihm sprach, bemühten sich aber, die Möglichkeit einer solchen Auseinandersetzung für die Zukunft offen zu halten. Beide Redner haben mit größter Klarheit jeden Gedanken an eine Eroberung oder Abtrennung deutschen Bodens von sich gewiesen

. Lloyd Marge bestritt auch irrt aller Schärte, daß der Gedanke an die Eroberung' der deuiichen Kolonien England mitöestimmt hätten, in den Krieg zu treten. Mit voller Klarheit haben beide Redner aber Belgien als den Angelpunkt der Friedensfrage bezeichnet; hier bleibe der Standpunkt Englands ein unabänderlicher. Diese Reden im Unterhaus werden wohl die deut sche Regierung bestimmen, die Fäden, die sie im Sep tember bereits zu ihren westlichen Gegnern hinüber gesponnen hat und die aus einem bis heute

eingehend mit der Frage beschäftigen, woran die Auseinandersetzung im September gescheitert ist und von der Negierung eine klare Erklärung über Belgien fordern muffen. M«r Siede Lord Seorges. England will deutsche Kolonien nicht annektieren! London. 19. Dez. Lloyd George hielt gestern im Unfechause, bevor dieses dir WiHnachts« i fe ierten an trat, eine Korsin er sich zunächst mit dem Nahrungsmitfelmangel beschäftigte und die Kaufleute ermahnte, die Verteilung -gewissenhaft vorzunehmen, da die Regierung

sonst die Vertei lung der zum Leben notwendigen Din-ge selbst in' die Hand nehmen müßte. Sodann besprach- Lloyd George die militärische Lage und erklärte: Es wäre zwecklos, zu behaupten-, daß die Erwartungen, die England anfangs 1917 nährte, in Erfüllung gin gen. Die Enttäuschung sei vollständig Rußland zupfchieben. Wenn die russische Armee die Er wartungen erfüllt 'hätte, wäre die Macht Preußens zweifellos gebrochen worden Lloyd George spricht dann von den Erfolgen der Engländer im Osten und sagt

, die Eroberung Bagdads und die Jeru- salenis hätten Ertgland beträchtlich mehr genützt als irgend ein anderes Ereignis im Kriege. Der Kriegsrat der Alliierten sei bisher von außer ordentlichem Erfolg gewesen. Die Lage sei infolge von zwei Ereignissen in den allerletzten Wochen be deutend bedrohlicher. Das eine Ereignis sei die unerrvartete Nieder lage Italiens. Lloyd George betonte die Schnellig keit, mit der die englischen und französischen Trup pen zu Hilfe eilten, und erklärte, diese könnten An spruch

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 12.04.1918
Physical description: 8
eines Son derfriedens mit Oesterreich-Ungarn, sondern selbst verständlich nur um die Herbeiführung eines allge meinen Friedens gehandelt habe. i Was mag wohl die Ursache sein, daß alle diese Sondierungen, die doch auch aus eine Friedens- bereitschast der Gegner Hinweisen, sich zerschlagen haben? FnMche Sozialisten sstr eine» Nemmrft- frieden. Heftige Angrrfte #uf Lloyd George, r Aus der Schweiz wird berichtet: Nach Meldungen aus -London nahm die Jahresversammlung der Unabhängi gen Arbeiterpartei

in Leieester in der Schlußsitzung eine 'Entschließung des Inhalts an, daß nur ein baldiger demo kratischer unaggresiver Berhanvluugsfriede die Völker vor 'gänzlicher gegenseitiger Vernichtung, Nun« und Bankerott bewahren könnte. , Der Vorsitzende der Union der Bergarbeiter, S m i l l i e, bezcichnete bei Einbringung dieser Resolution Lloyd Geor ges neuerliche Aeußerung, daß der letzte Mann des Landes im Kampfe den Ausschlag geben werde, als lächerlich und frivol, beklagte die auf beiden Seiten der Völker

zum Haffe anstachelnde Rinnsteinpreffe und betonte unter Beifall: „Wie ich nicht wünsche, die Deutschen unser Land über rennen zu sehen, so wünsche ich nicht, daß wir Deutschland überrennen." Frau Snowden sagte, die Entschließung unterstüt zend, wenn von dieser Versammlung ein- Motto ausgehen sollte, so ist es dieses: Nieder mit Lloyd George! Das ist für mich keine rhetorische Phrase, und ich hoffe, daß auch Ihr alle ihn stürzen wollt. Solange Männer wie Lloyd George an der Spitze stehen

, ist für unser Land und die ganze Welt keine Hoffnung. Unter Beifall empfahl die Rednerin, die Kandidatur L a n S d 0 w n e S für den Pre mierministerposten zu unterstützen, sofern sich derselbe für einen reinlichen Frieden erklären sollte. | Die Entschließung wurde einstimmig anger?»!mme». ' Sink Rede Lloyd George« im Unterhaus. § Erhöhung des Alters für die Dienstpflicht in England. Aus London wird gemeldet: Llohd George hielt im Unterhaus die er wartete Rede über die Lage an der Westfront

Truppen stellte die Verbindung wieder her. Das Kriegs kabinett hielt es daher für notwendig, den Kom- mandanten der 5. Armee, Togh, vom Felddienste zurückzuberufen, bis die Tatsachen geprüft seien. Lloyd George Zollte dem schnellen Eingreifen der französischen Reserven seine lumme Anerkennung. Die Hauptabsicht des Feindes, die britische und die französische Armee zu.treues, ist bisher mißglückt. Aber wir würden uns in einem verbrecherischen Irrtum befinden, wenn wir die Schwere seiner Ab sicht

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 14.07.1917
Physical description: 8
der Zentralstaaten nicht das tun, was die Mehrheiien der Parteien in den Ententeländern wollen. Die Sonderkonferenz der Zimmerwalder. Stockholm, 12. Juli. (Meldung des Vertr. d. Tel.-Korr.-Büros.) Die Zimmerwalder Friedens konferenz ist für den 3. August nach Stockholm ein berufen worden. Lloyd Georges Friedensziele. Der Londoner I. H. S.-Berichterstatter der „Zür cher Post", der stets eine starke und feste Hinneigung zur Entente in seinen Korrespondenzen bewiesen hat, schreibt seinem Blatte: „Die Erteilung

des Bürgerrechts von Glasgow an den Premierminister gab Mr. Lloyd George er wünschte Gelegenheit, die in letzter Zeit etwas zerfah rene Stimmung des englischen Volkes kräftig anzu feuern und gleichzeitig die britischen Kriegsziele ge nauer kundzutun. Lloyd Georges Worte klingen an ders als bei früheren Reden. Wie er selbst sagt, haben, wie noch nie in der Vergangenheit, gegenwärtig bre leitenden Männer Verantwortung, Besorgnis und Schrecken über sich ergehen zu lassen. Darum verlangt Samstag, 14. Juli 1917

der Premierminister die volle Unterstützung des Vol kes und darum auch mangelt seinen Worten die frühere Heftigkeit. Obschon der Premierminister die Schwierigkeilen, das Ziel zu erreichen, durchaus hervorhebt, ist er den noch völlig von der alten, unerschütterlichen Zuversicht beseelt. Von großer Wichtigkeit ist, daß Lloyd George das erste Mal von einer Friedenskonferenz sprach. Bis jetzt hieß es immer, daß man den Zentralmächten den Frieden diktieren werde, eine Konferenz also nicht not wendig sei. Jetzt faßt

Staatsmann angenommen. Die beste Gewähr für die Zukunft ist, wie Lloyd Ge orge ausrust, die Demokratisierung Deutschlands. Nie mand wünscht Deutschland die Art seiner Regierung vorzuschreiben, jedoch würde Großbritannien die Ver handlungen mit einem demokratisierten Deutschland in ganz anderem Geiste beginnen, als mit einem Deutschland, daß vom preußischen Militarismus ge leitet ist. Lloyd George findet, daß die alliierten Re gierungen klug handeln würden, wenn sie in der Frie- densfrage aus diesen Punkt

ist auch, daß die Alliierten bei dem, was sie nunmehr als ihre Ziele auseinandergesetzt haben und mit Hilfe Ameri kas zu erreichen trachten, fest bleiben werden. Weiteres Schweigen der Zentralmächte wird für diese selbst die Lage immer ungünstiger gestalten, da es ihren Geg nern ermöglicht, das Schweigen nach Belieben auszu legen und den Haß immer neu zu schüren. Mr. Lloyd George spricht nicht mehr von Zerschmettern, Zerstö ren und Unterdrücken. Bei einem Mann mit seiner Vergangenheit muß man seine jüngste Rede als ent

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