wird. Eine Anpassung an die Führerschaft und an den Geldgeber. Wie für die mündlichen Erklärungen, gilt es auch für die Antwortnote: Englands Wille ift das Gebot, Eng lands Antwort wird d i e Antwort sein. Damit empfängt die Rede Lloyd-Georges, die dien englischen Standpunkt umschreibt, natürlich eine erhöhte Bedeutung. Nun waren seine Bemerkun gen recht dunkel und zweideutig. Mau kann aus denselben ebenso die Neigung zum Frieden wie dein festen Willen herauslesen, den Krieg fortzusetzen, bis — nach Lloyd-George
— das „Ziel erreicht ist", in der Wahrheit aber, bis Europa in Schutt und Blut versinkt. Lloyd-George erklärt, daß der, der den Krieg leichtfertig verlängern wollte, eine Blut- : schuld aus sich laden würde, die alle Gewässer des Ozeans nicht abwaschen könnten, aber in demselben Atemzug versichert er, daß ein Friede „ohne Genug tuung" unmöglich ist. Das Wolfsbüro, das uns die Itede Lloyd-Georges übermittelte, setzte allerdings dem Wort Genugtuung in Klammern das Original: „Reparation" bei. Es fragt
ein offiziöses englisches Blatt, die „Westminster Gazette" dieser Lesart folgend entgegen: London, 21 . Dez. Die „Westminster Gazette" schreibt: Der Feind soll die Antwort Lloyd-Georges nicht als kategorische Weigerung, über das Friedensangebot zu verhandeln, betrachten. Lloyd- Georges Rede enthält vielmehr ein Gegenan gebot, und es liegt jetzt an Deutschland, das den Weg der Initiative ergriffen hat, Vorschläge zu machen. Diese Erklärung ist, wie in in einer so hochwichti gen Frage« bei einem offiziösen
Bl>att wohl selbst verständlich, im Einverständnis mit der Regierung geschrieben. Man kann in ihr das Bestreben evblik- ken, den stark niederdrückenden Eindruck, den die Rcke Lloyd-Georges machte, zu verwischen und vor- zubeugen, daß die Anschauung um sich greift: Eng land lehnt Fviedensverhandlungen ab. Hoffentlich wird die Antwort Englands es den Zenträlmächten ermöglichen — und hoffentlich werden diese jede Möglichkeit nützen —, neue Vorschläge zu machen, die uns den Verhandlungen
und damit dem Abschluß des entsetzlichen Krieges näher bringen. BMerstimmen der Neutra en Wer die Fnedenrausstchte«. Nur noch schwache Hoffnungen. Rotterdam, 21. Dez. Der „Nieuwe Courant" schreibt zur Rede Lloyd Georges: Die Entente wird vielleicht ihrer Note, um Deutschland keinen diplo matischen Sieg erringen zu lassen, eine solche Form gsben, daß die Antwort Deutschlands nur eine Wei gerung sein kann,. Solange das aber noch nicht sicher ist, bleibt immer noch ein kleiner Furtbe von Hofs- nung. — „Maasbote