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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 11.03.1929
Physical description: 8
, so ist es eine schwere Sünde, von der der Priester in der Beichte nur dann freisprechen könne, wenn die Ausführun gen durch Widerruf wieder gutgemacht würden. 'Der Lloyd. Was ist eigentlich der Lloyd? Gestehen Sie es nur ruhig ein, daß Sie es nicht genau wißen, daß Sie nur eine ungefähre Vorstellung von Schiffsversicherung und Wetten haben, und daß Sie Ihren Konversationslexikon zur Hand nehmen müssen, um festzustellen, daß auch da nichts Ge nügendes steht, um diese Lücke Ihrer Bildung, die Sie übrigens

mit der weitaus größten Mehrzahl Ihrer Mit bürger teilen, zu schließen. Da steht nämlich nur: „Ge sellschaft zur Klassifizierung der Schiffe für Seeversicherung und Seetransport, benannt nach Edward Lloyd, Ende des 17. Jahrhunderts Besitzer eines Kaffeehauses in London, wo der Verkehr in Schiffahrtsangelegenheiten seinen Sitz hatte. Die Londoner Gesellschaft entwickelte sich später als eine Versicherungsgesellschaft." So sagt'das Konver sationslexikon, und Sie müsien gestehen, daß Sie nun genau so schlau

und in seinen Kunstschätzen geschwelgt haben, keinen Begriff machen. Es ist gut, daß der Schleier dieses grausigen Geheimniffes einmal gelüftet wird. E. R. Es war in der Tat zuerst ein Herr Lloyd, sowie zuerst ein Herr Litsaß war, von dem die Welt heute auch nichts mehr weiß, obwohl sie in Berlin fast täglich an seinen Litfaßsäulen vorübergeht. Es war einst ein Herr Lloyd, ein Kaffeehausbesitzer in der Lombard Street in London. Er hatte in der nüchternen Stadt des graubraunen Nebels ein Cafe nach orientalischem Muster

eingerichtet und den Gedanken dazu wahrscheinlich aus seiner orientalischen Heimat mitgebracht. Und dieses Case war das Stammcafe der in England schon mt 17. Jahrhundert außerordentlich wichtigen Männer, die sich mit Schiffsversicherungen und somit auch mit Schiffahrt selbst beschäftigten. Damals ging es auch ohne Büros mit Klubseffeln und Telephon, damals schrieb man auf den blankgescheuerten Holztischen des Herrn Lloyd die Versicherungspolicen aus, zahlte die Versicherungsprämien

zwischen den Kaffeetassen, die Herr Lloyd seinen Gästen vorsetzte. Da es in seinem Cafe stets ein gutes Gebräu gab, da er auf Ruhe hielt, die für den Abschluß der Versicherungsgeschäste dringend notwendig war, so wurde sein Caft schnell die Zentrale der Schiffs versicherung. Alle Fachleute, die überhaupt etwas von Schiffen verstanden und ihren Versicherungswert wußten, kamen ins Cafe zu Herrn Lloyd. Die Seefahrer selber, die ihr Schiff versichern wollten, die Schiffsreeder, die neue Schiffe kaufen wollten

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Page 3 of 12
Date: 09.05.1922
Physical description: 12
, daß die Menwärtige Lage in Mitteleuropa den Handel mit England ß unmöglich mache. Wenn diese Lage noch länger andauere, Müden die wirtschaftlichen Beziehungen Mitteleuropas völlig Zerrüttet.. Lloyd George suche die Wahrheit in Genua Europa Mständlich zu machen. Me Abneigung gegen die Regierungs- Mihode der Bolschewisten, sei kein genügender Grund dafür, Mt mit den Bolschewisten unterhandeln zu wollen. Es sei M Gegenteil ein Grund zrr versuchen, Rußland wieder in Mdnete Bahnen Zurückzuführen. MMM als Stützpunkt

der euMtzes WWchaftspsM. Vudap est/8 Mai. Aufnahme der eigenen Funkenstation. Ler englische Gesandte in Budapest erklärt, aus London ^ lekehrt, daß die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Eng- und Ungarn viel innigere wären, als früher und Lloyd Oorge aus vollen Kräften Ungarn unterstüßen will. Un- S-rms Ausfuhrartikel finden in England starken Absatz. Die englischen Fabrikanten wollen aber in Budapest eine Zen trale errichten, um von hier aus den Balkan zu versorgen. Mit Rücksicht

. In Oesterreich herrscht sonniges, vaMes Wetter. Mittags stieg die Temperatur über 20 Grad, M am Ostrand der Alpen und Wer Wien hielt sich eine Wolkendecke, die sich zeitweise lockerte. Voraussage: Im Allgemeinen Schönwetter, warm, wahrscheinlich auch Auslö- M der lokalen WolkenbWung. kiuleukeu der Nullen? Rauen, 8. Mai Aufnahme der eigenen Fnnkenstatton . deutsche Reichskanzler kann unter den gegenwärtigen Mständen in Genua nicht an eine Abreise nach Berlin Emen. Nach Rücksprache mit Lloyd George am 7. Mai

führte Vermittlerrolle bei den Russen heute weiter und be gab sich von Tschitscherin zu Lloyd George. Mrs Ergebnis dieser Besprechungen wird wahrscheinlich eine Wendung in der russischen Frage i gen. Im Falle, daß die Russen nach geben, rechnet mar auch auf ein Entgegenkommen durch Frankreich und Belgien. Gegenteiligenfalls würden schon die nächsten 24 Stunden eine Entscheidung dahingehend bringen, daß entweder die Konferenz ohne die Franzosen weitergeht oder durch deren Abreise gesprengt

wird. '""nua, 8. Mai. (Korrbrüo.) Heute früh fuhren Tfchitsche. un und Litwrnow, kaum daß sie von St. Margheriia in Genua angekommen waren, in das Hotel Eden, dem Stand- Martier der deutschen Delegation und hatten dort mit den deutschen Delegierten eine Besprechung. Es ist erinnerlich, daß auch nach dem letzten Besuche der Deutschen bei Lloyd George eine Besprechung zwischen den Deutschen und den Mpsen folgte. Es wird durch diese Wiederholung die An nahme bestärkt, daß die Deutschen eine Vermittlerrolle

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 12
Date: 13.08.1921
Physical description: 12
i ; Ler Streit m LLerfchlesien. | • r , Lloyd George gibt nicht nach. - Berlin, 12. Aug. Die Tel. Union meldet laus Paris: Die Sachverständigenkommission hat vormittags ihre nach neuen Richtlinien cms- aearbeiteten Beliebte der Konferenz übergeben. Briand und Lloyd George haben bereits vor mittags über die Berichte konferiert, konnten sich jedoch nicht einigen. Die Besprechungen, an de alen auch Lord Curzon teilgenommen hatte, ha ben um 1410 Uhr begonnen und dauerten bis \Y 4 12 Uhr

. Nach Schluß der Besprechung ver- - lautete, daß die Besprechungen nicht nur keine ^ Annäherung herbeigeführt, sondern sogar ge zeigt haben, wie entgegengesetzt die Auffassungen seien. Beide Parteien seien bei ihrem Stand punkt geblieben. Die Unnachgiebigkeit Lloyd , Georges habe große Enttäuschung hervorge- ! rufen. ' Die Regierungschefs sollen es besser machen, j Paris, 11. Aug. Wie die Ag. Havas von s maßgebender Quelle erfährt, wurde die Nach- ' mittagssitzung des Obersten Rates vertagt, da- | mit bte

Regierungschefs direkt die Prüfung des Entwurfes für die schlesische Grenzführung fort- - setzen können. : Die französischen Minister billigen Briands Haltung. j Aus Paris wird unterm 12. ds. gemeldet: »Heute um 9 Uhr vormittags fand unter Beisitz sdes Präsidenten Millerano ein Ministerrat j ftait, der einmütig die Haltung Briands im !Obersten Rat, insbcsonders hinsichtlich der ober sschlesischen Frage, billigte. Nach dem Minister- »rat begaben sich Milleraud und Loucheur ins .-Hotel Grillon. ' Lloyd George

will Paris verlaffea. Paris, 12. Aug. Wie die Blätter melden, b gestern in Rambouillet beim Präsidenten llerand eine Sonderbesprechung zwischen 'ßlojjb George und Briand statt. Millerand be- steiligte sich persönlich nicht an dem Gespräch und .beschränkte sich lediglich auf die Erklärung, daß er den Standpunkt BriandS vollkommen teile, klm 4 Uhr nachmittags kehrten Lloyd George stnd Briand nach Paris zurück. Briand emp fing nach der Rückkehr Loucheur, der ihm die -äußersten Zugeständnisse

der französischen Sach- ^Verständigen mitteilte. Kurz vor 5 Uhr wurden sdie Besprechungen im Hotel Grillon wieder auf- z genommen. Inzwischen hatte Lloyd George den (italienischen Ministerpräsidenten Bonomi und fden Minister d«S Aeußern Della Torretta emp- ffangen. In der Besprechung erklärte Lloyo 'George, er habe weitgehende Vorschläge zu ma nchen. die darin beständen, daß den bereits ein- lgeräumten Zugeständnissen Grenzberichtigungen > . ' “ ' ' ~ ~ Mutterschaftszwang. Sn ton «I N." vom S. d. schreibt

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Page 1 of 10
Date: 13.08.1921
Physical description: 10
gemeinsame Abreise des Generals ! Serond und des polnischen Insurgentensührers Korsanty - Angewiesen. Paris, 12. August. (Wolff.) „Oeuvre"' schreibt: Obwohl Lloyd George Lord Curzön und die führenden Sachverstän digen in Paris zurückgelassen hat, die beauftragt seien, das oberschlesische Problem zu lösen, wenn es noch möglich sei, könne seine Abreise nicht verfehlen, wie ein Bruch der alli ierten Verhandlungen, ja vielleicht wie ein Bruch der En tente gedeutet zu werden. Das Blatt sagt, das gestrige

Mittagessen im Rambouillet sei sehr steif verlaufen. Berlinern Spaziergang habe Briand Lloyd George sein Bedauern über die Lage, ausgesprochen. Lloyd George habe gesagt: Ich bin zu einem Abkommen be reit, aber Briand weigerte sich. Darauf habe Briand er widert, er gehe in dem Wunsche nach einem Entgegenkommen so weit, wie es die öffentliche Meinung des Landes und die Sorge um desien Sicherheit gestatten. Bei der Rückkehr von Rambouillet habe jedermann unter dem Eindruck gestanden, daß der französisch

-englische Konflikt Mvermeidlich sei. Ein Mitglied der französischen Delegation habe einem Redakteur des „Oeuvre" erklärt, er erblicke keinen Hoffnungsschimmer. Heute vormittags nach dem Ministerrat wird sich Briand nach dem Hotel Grillon begeben, um das letzte Wort von Lloyd George zu hören. Von dieser Zusammenkunft wird die letzte Hoffnung auf eine Einigung abhängen, aber man Müsse gestehen, daß sie sehr schwach sei. TU. Paris. 12. August. Eigendraht. Neber den Verlauf der Besprechungen des gestrigen

Tages schreibt „Oeuvre"' : Bei der Unterhaltung in Grillon sagte Lloyd George zu dem von den Franzosen ausgmrbeiteten Machten: Das äußerste Zugeständnis, das er zu machen bereit sei, wäre die Annahme des Vorschlages des Obersten Percival. Der Meinungsaustausch, der sich darüber ent spann, dauerte über zwei Stunden und verlief ohne irgend Ptn Ergebnis. Zustimmung des französischen Ministerrates zur Haltung Briands. Paris, 12. August. (Korvbüro.) Heute um 9 Uhr vor mittags fand unter Beisitz

nungsaustausches Mischen den Oberhäuptern Frankreichs und Polens vor einigen Monaten. Frankreich gewisse w-rt- schafliche und sogar territoriale Verpflichtungen gegenüber Polen einging. „Daily Expreß" fordert in einem Leitartikel unter der Ueberschri'st „Geheimabkommen mit Polen" d.e .Lage sehr ernst, weil Frankreich mit Polen eine Art Geheim vertrag geschloffen habe. Lloyd George habe sich geweigert, wegen der Ungerechtigkeit eines solchen Abkommens gegen über Deutschland an dessen Erfüllung teilznnehmen

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Page 9 of 12
Date: 27.04.1922
Physical description: 12
bekannt lverdende Vorschlag Lloyd Georges, über die Frage der Reparationen und eventueller Sanktionen in Genua zu verhandeln. Lloyd George teilte diesen Vorschlag Barthou schon in der Vorrrnttagsberatung mit, die beide Regwrungschefs in der Billa. Alberti ver eiste. , Vorher hatte Lloyd George das Gespräch aus das llnbe- hagen gelenkt, das durch die mißverständliche Auslegung hervorgerufen wurde, die seine Rede in der Sonntagssitzung der neun Verbündeten Mächte gestruden hatte, dann aber durch gewisse

Stellen der Rede Poincares, die Beunruhi- gung verursachten. Lloyd George zeigte sich insbesondere be sorgt wegen der Haltung, die einzunehmen sei, falls Deutsch land seinen Berpstichtungen bis Ende Mai nicht Nachkomme. Ter englische Ministerpräsident äußerte seinen lebhaften Wunsch, daß die Alliierten gemeinsame Beschlüsse fassen. Da alle alliierten Regierungen gegenwärtig in Genua ver treten seien, halte er es für das beste, sich sogleich über einen so wichtigen Gegenstand gemeinsam zu verständigen

, Lloyd George fügte hinzu, er wäre glücklich, wenn Poineare per sönlich an dieser Beratung teilnchmen würde, i Barthou versprach, den Vorschlag in Paris zu rmter- j breiten. Nach der Absicht Lloyd Georges soll nicht der Oberste Rat »ach Paris verlegt werden, sondern die Beratungen der neun alliierten Mächte, die sich bisher aus den deutsch-russischen Vertrag und die russische Frage selbst erstreckten, wären nun mehr aus die Reparationen und eventuelle Sanktionen aus zudehnen. Das Comnruniqua

ist aber der, daß. wenn die Hauptinteresienten und die Regierungschefs in Genua wei len, die Versammlung auch in kurzer Zeit in Genua stattfin- den könne. Eine SedeMmm Rede LiM Georges. Genua, 26. April. (Korrbüro.) An dem von englischen und amerikanischen Journalisten veranstalteten Festabend hielt Premierminister Lloyd George gestern um halb 12 Uhr nachts eine große politische Rede, wobei er erklärte, daß die Konferenz das größte Ereignis für die Neugestaltung der Zukunft sei. Lloyd George schilderte dann die Gefahr, die dadurch

. Wenn das verhungernde Rußland durch deutsche Organi sation gegen den Westen Europas aufftehe, was werde dann die Lösung sein? Mn MMeMne Lloyd GeoMZ. Genua, 26. April. (Korrbüro.) Don offizieller englischer Seite wird erllärt, daß das Gerücht, als ob Lloyd Georgs Ende dieser Woche nach London zurückkehren werde, völlig unbegründet sei. Lloyd George gedenke so lange in Genua zu bleiben, bis der Frietzenspakt vollendet sei. ber Mesensyatt. Das Projekt Dr. Wenesch und seine Unterlagen. Genna, 26. Apvil. tzKorrbrüo

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Page 4 of 14
Date: 10.05.1922
Physical description: 14
4. Seite, Folge 211. Morgenblatt. Letzte Drahtnachrichten. Eintenkev der Rüsten? Rauen, 8. Mai Aufnahme der eignen Funkenstation Der deutsche Reichskanzler kann unter den gegenwärtigen elmständen in Genua nicht an eine Abreise nach Berlin denken. Nach Rücksprache mit Lloyd George am 7. Mai führte er seine Vermittlerrolle bei den Russen heute weiter nnd be- ;ab sich von Tschitscherin zu Lloyd George. Das Ergebnis dieser Besprechungen wird wahrscheinlich eine Wendung in der russischen Frage

Delegation und hatten dort mit den deutschen Delegierten eine Besprechung. Es ist erinnerlich, daß auch nach dem letzten Besuche der Deutschen bei Lloyd George eine Besprechung zwischen den Deutschen und den Russen folgte. Es wird durch diese Wiederholung die An nahme bestärkt, daß die Deutschen eine Vermittlerrolle zwi. scheu den Engländern und den Rüsten übernommen haben. — „Mestaggero" bemerkt hiezu, die häufigen Besprechungen, die in diesen Tagen zwischen den Russen und den Deutschen stattfinden

.) Wie der Chefredakteur der „Times", Steed, aus Genua berichtet, äußerte sich Lloyd George Zuverlässigen Informationen zufolge in seiner Unter redung mit Barthon in scharfer Weise. Lloyd Georges Sprache habe mit ben extremsten Aeußerungen der Anhän ger seiner Politik übereingestimmt und sei darauf hinaus- gelausen, daß die Entente zwischen Großbritannien und Frankreich zu Ende sei. Großbritannien betrachte sich von heute abend an als frei, andere Freundschaften zu suchen und zu pflegen. Lloyd George habe gesagt

Frankreich allein mit Belgien gehen und sehen, welche Vorteile ihm dies bringen werde. Lloyd George habe weiter erklärt, er wisse, daß das, was geschehen sei, nicht Barthous Fehler sei, denn dieser habe sein letztes getan, um versöhnlich zu sein. Die britische öffentliche Mei. 'nung sei Frankreich feindlich gesinnt und seine (Lloyd Geor ge.-) Ratgeber, besonders der Lordkanzler Birkenhead, hät ten ihm darum geraten, mit Frankreich zu brechen. Briese aus allen Teilen Englands hätten ihm denselben Rat

ge- gebenl Tatsächlich sei er (Lloyd George) fast der einzige Freund, den Frankreich in England besitze, jetzt müste er sich jedoch in anderer Richtung umsehen. Wie Steed weiter berichtet, scheine Barthou durch die Helligkeit Lloyd Georges überwältigt zu sein. Es scheine aber auch, daß die Szene mit Barthon nicht die einzige ge nasen sei. in die Lloyd George in der letzten Zeit verwickelt gewesen ist. Lord Curzon soll eine äußerst scharfe Note an das italienische auswärtige Amt in der Frage des türkisch

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Page 1 of 10
Date: 23.01.1922
Physical description: 10
M«s«rmstp»sta 2 t Monsugbtatk^ LvschsLut-oM Momen-und QbsndbtaÄ' QusgaGr 9 Mp frü6 Sn-nfnreAtr 160-163 Seenamt » . Jahrgang Innsbruck, Nontag, am LZ. Männer 10LS §olge ZS Lloyd George mshut zam Friede«. Europa vor dem Bankerott. — Jeder Verzug gefährlich. TH. London. 20. Jänner. E « gendraht. In der Guidhall hat Lloyd George vor einer Vieltausend- köpsigen Zuhörerschaft seine angekündigte große Rede ge halten. Ueber die Gerüchte.betreffend dkxuwcrhlen zum Parlament sagte er: Das Parlament könne

verständigen befassen. Tatsächlich sei man auch in Cannes zu einer Einigung gelangt, die für Deutschland annehmbar wäre (?>. Lloyd George schloß: Wir haben uns vorläufig ge- einigt und erhoffen, daß dies auch später geschehen werde, wenn keine Torheit dazu kommt. Es ist aber ein.? Frage, die rrwogeu und auf eine feste Grundlage gestellt werden mutz, damit England weiß, woran es ist. Jeder Verzug wäre ge fährlich. Zum Schlüße erklärt Lloyd George, daß die na tionale Einigkeit Großbritanniens

die notwendigste Vor bedingung sei. , Frankreich ist mit der Rede unzufrieden. Paris, 22. Iäner.f Wolfs.) ..Echo de Paris" sagt, das Programm der Außenpolitik, das Lloyd George entwickelt habe, stelle sich der französischen These, die jede französische Regierung zu unterstützen grzwnnge« sei. klar entgegen. Das Blatt hofft, daß die französische Reg re r u n g s i ch n i ch t ein sch ü ch t e r n l a ss e n werde. „Figaro" schreibt, wenn Lloyd George gesagt habe. Deutschland könne zahlen, so dürfe daraus

nicht geschlossen werden, daß der französische und der englische Standpunkt sich schon einander zu nähern begonnen hätten. Lloyd George übertreibe auch, wenn er sage. Frankreichs verwüstete Gebiete würden wieder hergestellt werden, wenn eine auf neue Methoden aufgebaute Konferenz abgehalten würde. Lloyd George sei ein schönes Beispiel da- *’ür, wie man im Irrtum beharren könne. Paris, 22. Jänner. (Havas.) Der „Temps" schreibt in Besprechung der Rede des Premierministers Lloyd George. Frankreich verabscheue

wie er den Krieg und glaube, daß die europäischen Nationen nur gemeinsam gedeckten können. Frankreich werde mit allen seinen Kräften zur Verwirklichung des Ideals Lloyd Georges beitragen; allein, um den Frie den Europas zu festigen, sei es vor allem notwendig, die Entente zwischen den Alliierten nicht zu brechen. Anspielend auf die Aeußerung Lloyd Georges, mit der er für die'Rückkehr zu den in Cannes in Aussicht genommenen Grundlagen eintritt. erklärt der .Temps". daß diese Grund lagen absolut nicht. Regel

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 28.04.1922
Physical description: 8
müssen auf der Konferenz von Genna beseitigt werden. Da seien vor allem zwei große N a t i o- n e n, Deutschland und Rußland. Um es gerade herauszusagen: Es sei unmöglich, durch welche Maßnahmen immer, zwei große Völker, die zwei Drittel von Europa darstellen, dauernd uiederzuhalteu. Wer dies glaube, müsse blind sein; es sei unmöglich, es sei unsinnig, es sei ver rückt. Das deutsch-russische Abk 0 M- men Hobe bei manchem Erstaunen hervor gerufen. Lloyd George aber habe schon vor lan ger, langer

Zeit davor gewarnt und gesagt, daß es so kommen werde und kommen müsse. Ein hungerndes Rußland und ein ver» ärgertes Deutschland müßten sich zusaMmenfin- den. Augenblicklich seien die Alliierten die Herr schenden und die Triumphierenden. Aber wenn der Sieg in Unterdrückung ausarte, wenn Ungerechtigkeit den Sieg beflecke, dann müßte die Vergütung auf dem Fuße folgen. Wir müssen gerecht, wir müffen vornehm, wir müssen ritterlich sein. Darum wünsche Lloyd George, daß Genua ein Erfolg zuteil

werde. Er sei bämruhigt durch die Sturmzeichen am Hori zont. Er könne in der Zukunft lesen. Darum wünsche er, daß die» Konferenz von Genua den Friedenspakt bringe. Ohne den Friedens pakt würde in Genua überhaupt nichts geleistet worden sein. Die Konferenz könne vielleicht den Warenaustausch beleben, Wechselkurse bessern, aber niemals würde das vollendet werden, was die Welt vor allem braucht und mehr braucht als alles andere, nämlich Frieden. Lloyd George sprach nun sein Bedauern dar

über aus, daß die Vereinigten Staaten nicht auf der Konferenz vertreten seien. Die Stimme Amerikas hätte sich über den Streit der Völker in Europa erhoben. Rathenau über die Rede Lloyd Georges. Genua, 27. April. Heute nachmittags gab der deutsche Minister des Aeußern Dr. Rathenau den Pressevertretern gegenüber eine Erklärung ab, welche sich besonders auch auf die gestrige Rede Lloyd Georges bezog. Rathenau erklärte, daß die eventuelle Einberufung einer Vollsitzung der Genueser Konferenz am Montag einen Ab schnitt

der Konferenz bilden werde. Nun aber habe ein neuer Teil der Konferenz begonnen. Ich schließe das, erklärte Rathenau, ans der mir mitgeteilten Rede, die Lloyd George gestern im Kreise amerikanischer und englischer Journali sten gehalten hat. Ich beneide jene, die dabei an wesend waren; denn diese war von den vielen der glänzenden Reden Lloyd Georges eine der glänzendstem Insbesondere bewegt mich die große Eindringlichkeit, mit der Lloyd George sich über die gegenwärtige Zeit hinwegsetzt und in die Zu kunft

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 02.05.1922
Physical description: 8
und der französischen Delegation in Genua wird immer schärfer. Die Franzosen wühlen fürs erste fort gesetzt gegen den deutsch-russischen Vertrag, wäh rend sich Lloyd George mit diesem abgefunden hat. Zum zweiten gehen die Auffassungen zwi- . schen den beiden Staaten über bif Behandlung Rußlands weit auseinander. Die Engländer ha ben in dem Memorandum, das den Russen über reicht werden soll, keine Forderungen erhoben, die den Wiederaufbau RuAands verhindern oder der Sowjetregierung eine schwere Demütigung zufügen

der französischen Delegation, Barthou, hat, als er sah, daß die Franzosen für ihre wahn sinnigen Forderungen weder den Beifall der Verbündeten noch jener Neutralen finden, die den Verhandlungen beigezogen waren, erklärt, er müsse nach Paris, neue Instruktionen holen. Lloyd George erblickte mit Recht darin einen Versuch, die Konferenz zu sprengen. Wie italie nische Zeitungen erzählen, habe Lloyd George die Ankündigung Barthous, sich nach Paris zu begeben, mit folgenden ernsten Worten ausge nommen: Ich nehme Akt

wird. Die Haltung Lloyd Georges hat bewirkt, daß Barthou seine Abreise nach Paris verschob. Das Memorandum an Rußland ist noch nicht überreicht worden; die große und die kleine En tente verhandelt noch immer. Aber es ist wenig! wahrscheinlich, daß sie zu einer Einigung kom- men wird. Wie es verlautet, soll.Belgien voll ständig auf Seiten der Franzosen stehen. Die Kleine Entente wolle nach Blättermeldun gen eine Verständigung zwischen England und! Frankreich herbeiführen und orientiere sich ent schieden

in friedlichem Sinne, denn Polen und die Tschechoslowakei brauchen den Frieden mit; Rußland schon zufolge ihrer geographischen Lage. Japan stehe noch abseits, aber man könne sagen,! daß es sich noch nicht für die englische These ent schieden habe. In der Beratung, ivelche die Vertreter der Dntentestaaten gestern über das Memorandum abgehalten haben, ist es übrigens zu einer neuen lebhaften Auseinandersetzung zwischen Lloyd George und Barthou gekommen. Eine Einigung? Nach einer Meldung, die heute einlangte

, die aus französischer Quelle stammt, zutreffend ist, wird man erst er fahren. Barthon fährt nun nach Paris. Genua. 2. Mai. Barthou verläßt heute unt 10 Uhr 55 Minuten vormittags Genua, um in Paris über die bisherigen Ergebnisse der Kon ferenz im Ministerrate persönlich Bericht zu er statten. Er gedenkt. Samstag früh wieder nach Genua zurückzukehren. Vor seiner Abreise wird Barthou noch eine Unterredung mit Lloyd Ge orge haben. Das Memorandum soll den Russen heute über reicht werden. Genua, 1. Mai. Das Memorandum

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Page 1 of 4
Date: 16.02.1918
Physical description: 4
Ministerpräsident Lloyd George -missioniert. bestätigt sich diese Meldung, so ist der Rücktritt offen kundig eine Folge der kriegshetzerischen Rede, die Lloyd Teorge kürzlich im Unterhause hielt und die Erkenntnis Lloyd Georges, daß die Kluft zwischen seinen weitgespann- len Kriegszielen und den Friedenswünschen der englischen Arbeiterpartei — welche stets steigenden Einfluß gewinnt -von Tag zu Tag größer wurde. D. R.) llach anderen Meldungen erst die Stel lung der Vertrauensfrage in Sicht. Lettin, 15. Feber

. „Daily News" meldet, Lloyd George hübe in einer vertraulichen Besprechung mit den liberalen ßhrern des politischen Parlaments seine Absicht geäußert, dri der kommenden Beratung über die neuen Kriegskredite ft das Kabinett im Unterhause die Bertrauensftage zu Wen. Lloyd George erkrankt. W. London, 15. Feber. (Reuter.) Lloyd George let- di an einer leichten Erkältung. Er ist an das Haus ge- Wt, jedoch imstande, die Geschäfte weiter zu führen. lie Adresse auf die englische Thronrede angenommen

. W. London, 15. Feder. (Reuter.) Das Unterhaus hat lie Adresse auf die Thronrede angenommen. Deutschland und England. Ae Unterredung mit dem Prinzen Max von Baden. Ae uns aus Karlsruhe gemeldet wird, hat Prinz von Baden dem Direktor des Wolff-Bureaus ^Mantler eine Unterredung gewährt, in der er sich ^ folgt äußerte: ilus England schallen in der letzten Zeit immer wieder Di ganz verschiedene Stimmen nach Deutschland her- Auf der einen Seite hören wir die Rede Lloyd Georges an die Gewerkschaften

dem entsprechend deuten. Zu diesem Schlüsse steht aber ihr hauptsächlicher Inhalt in auffallendem Widerspruch, und dieser Widerspruch ist durch die Erklärungen anderer Mitglieder der englischen Regierung seitdem noch unter strichen worden. Herr Lloyd George spricht von der „Re- consideration" des angeblich von Deutschland an Frank reich begangenen Unrechts. Gleichzeitig teilt er mit einer Verbeugung gegen Herrn Thomas mit, daß sich diese Re- consideration auf die Wiedergutmachung dei7 törichten Bös artigkeit

der Alliierten sprechen können. Was die deutschen Kolonien anbetrifft, so will sie Herr Lloyd George zur Verfügung der Konferenz hal ten. Nunmehr teilt Herr S m u t s uns mit, daß die eng lische Regierung den dringenden Wunsch hegt, die Konfe renz solle verfügen, daß England diese Kolonien behalte. Herr Lloyd George möchle durch Schaffung einer inter nationalen Organisation die Wahrscheinlichkeit eines Krie ges vermindern. Hierzu bemerkt Herr C a r f o n, dessen Austritt aus der englischen Regierung kaum

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Page 3 of 4
Date: 08.03.1927
Physical description: 4
Klischee anwenden — eine Bombe ge worfen. Und die Bombe ist geplatzt und hat Verwirrung in die Reihen der Politiker getragen Schon vor einigen Tagen erschien ein Brief Lord Roseberys in der „Times", tu dem um Beantwortung der Frage ersucht wurde: „W o - her stammt die „Kriegslasse" Lloyd Geor ges ?" Diese indiskrete Frage brachte von Lloyd George nur die nicht ganz gerade Antwort: „Wenn Lord Rosebery sich gefälligst erinnern will, aus welchen Mitteln er selbst die liberalen Kandidaten

UntersuchungsLommission zu ernennen." Nun weiß alle Welt, wie es sich mit der Kriegskasse Lloyd Georges verhält. Auch Lord Ftosebery weiß es, und hinter seiner Frage steckt nickst die reine Wtßbegierde des Wahrheitssuchers, sondern ein bissel Arglist. Lord Rose bery kommt es gar nicht darauf au, eine ehrliche Antwort zu bekommen, smrdern er will Lloyd George in Verlegen heit bringen. Wenn nämlich Lloyd George offen und ehr lich antworten will, so mutz er sagen: meine Kriegskasse stammt aus dem Erlös verkaufter Ehren und Titel

. Man geht wohl nicht fehl in der Annahme, daß hinter Lord Rosebery die besonderen „Freunde" Lloyd Georges in der liberalen Partei stehen, die sich wiederholt vergeb lich bemtiht haben, dem verhaßten Führer eins auszu- wischen. Dem alten Rosebery der seit einem Vierteljahr- Hundert der Politik fernsteht, ist kaum zuzutrauen, daß er auf einmal einen öffentlichen Skandal anß einer Praktik entfesseln will, die schon seit MenschengedenLen in Schwung ist. Lord Rosebery hat, mit Ausnahme der kleinen Clique

, von der er sich anscheinend leiten läßt, niemand einen Dienst erwiesen. Wenn es möglich wäre, Lloyd George im Zusammenhang mit seiner Krtegskasie etwas am Zeuge zu flicken, so wäre das längst geschehen. Wenn die Konser vativen und die Labour Party das rwch rricht besorgt haben, so wissen sie genau, warum. Wer im Glashause sitzt, hütet sich, mit Steinen zu werfen. Daß der Verkauf von Wür den und Titeln keine untadelige Sache ist, darüber sind sich alle einig. Aber, wie Baldwin vor einigen Monaten mit schöner Toleranz

vermutet hatten, lediglich eine Belohnung schöner Geistesgaben und hoher Verdienste um den Staat darstellte. Diese Aristokraten würden die L e i d- t ragen den sein, nicht Lloyd George oder seine Vor gänger und Nachfolger in der Ministerpräsidentschaft. Lloyd Georges Kriegskasse wird aus VA Millionen Pfund Sterling geschätzt. Die von keiner anderen Parteikasse auch nur armäherrw erreichte Höhe dieser Summe erklärt sich erstens daraus, daß Lloyd George PremierMinister

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Page 11 of 14
Date: 25.04.1922
Physical description: 14
«Abendblatt- Qmsgabs-5Uhv afM. Mu-mmtk-sstsLr E^Et-aSÄMoraen-rrnd QbsndblE ^ernfsrecher 160-162 ffernamt S z. Jahrgang Innsbruck, dienstag, am 25 . flptü 1922 Folge 188 Bor schwerwiegenden Entscheidungen. Sie Frledensprojelte Lloyd Georges md die Sesenarbeit Frankreichs. - FraazSfiiches WaAe«- geraffel. — Sie EMSrimgen Mtzilmds iw EMrten-Komitee. — Lenin ans dem Wege nach Genua. Genua, 24. April. (Korrbüro.) Im Mittelpunkt des Inter esses der Konferenz von Genua steht jetzt das Projekt Lloyd

Georges, einen wechselseitigen Vertrag aller bei der Konferenz von Genua vertretenen Staaten durchzusetzen, der sie verpflichten soll, während der nächsten zehn Jahre jeden bewaffneten Angriff gegeneinander zu unterlassen. Lloyd George soll sich geäußert haben, daß er Genua nicht verlassen werde, ehe er dieses Projekt verwirklicht habe, von dem die Zukunft Europas abhänge. Heute gab B a r t h o u zu Ehren Lloyd Georges ein De jeuner, um mit ihm eine Aussprache herbeizuführen, die nach der Spannung

der letzten Tage notwendig schien. An dem Frühstück nahmen von englischer Seite noch der Lord- Kanzler Birkenhead und Evans teil. Das Projekt der zehnjährigen Waffenruhe und der gegenseitigen Friedens garantien in Europa wurde einer eingehenden Besprechung unterzogen. Lloyd George sagte Barthou zu, ihm den ge samten Entwurf in den nächsten 48 Stunden mitzuteilen, noch bevor er offiziell der Konferenz vorgelegt werden werde. Lloyd George betonte weiters Barthou gegenüber seinen Wunsch

, zu einem abschließenden Vertrag mit Rußland zu gelangen. Es wurde verabredet, in der Frage der russischen Vorkriegsschulden und der Kriegsschulden eine gemeinsame Lösung zu suchen. Schließlich richtete Lloyd George an Dar chau die Frage, wie sich Frankreich zu der russischen Forde rung nach einem Wiederaufbaukredit stelle. Barthou ver- tzprmh, binen 48 Stunden die französische Antwort Lloyd George mitzuteilen. Es dürften also in den nächsten Tagen wichtige Entschei- darigen bevorstehen. Genua, 24. April. (Korrbüro

.) Heute abends führte Lord Birkenhead die Gedanken, denen Lloyd George bei fei ner Unterredung mit Barthon Ausdruck verliehen hatte, in Knem großen Dortrag vor einem englischen Auditorium des näheren aus. Er sagte, die Konferenz sei tim Notwen digkeit für das moralische Weiterleben der Völker in Europa. <h erklärte, jedermann habe die Pflicht, die Konferenz und deren hohe Ziele zu unterstützen. Wer sich gegen die Kon ferenz stelle, versündige sich an der ganzen Menschheit. Ferner erklärte Redner

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Neueste Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 14.05.1922
Physical description: 6
Ak lllüMWe MmMWzjlig FMkllitz. Eine FRge der Nachgiebigkeit Lloyd Georges. — Die Aussichten eines englisch französischen Krieges. Wir haben kürzlich aus dem jüngst erschienenen Werke des deutschen Industriellen Arnold Rech borg: „Was kostet der Friedensvertrag die Entente?" die wirtschaft lichen Nachteile angeführt, die den Siegermächten aus dem Vertrage erwachsen sind. An anderer Stelle erör tert Rechberg die diplomatische Niederlage, die L l o y d George bei dem Abschluß des Fkiedens

- nertrages von Versailles gegenüber Frankreich erlitten hat und die die gegenwärtige militärische Vor machtstellung Frankreichs und damit die schwierige Lage des englischen Premiers auf der K o n- ferenz von Genua gegenüber dem französischen Alliierten herbcigesührt hat. Wir entnehmen seinem Werke nachstehende Ausführungen: „Als ö-ie deutsche Reichsleitung gezwungen war, um Waff e n stillstand zu bitten, mag de;: errglische Pre mier,mtnrster Lloyd George geglaubt Hadem daß der Operationsplan König

vor dem Willen Englands urro feines leiterrden Staatsmannes bongen sollte. Der leitende Minister Englands tu diesem Augenblick der englischen Geschichte, Lloyd George, roar aber kein Staatsmann, sondern einer jener Redner, die von der Strömung der gerade gegebenen öffentlichen Meinung getragen werden. Die' öffentliche Meinung Englands hatte im Kriege gegen das deutsche Heer anst gepeitscht werden müssen. Also glaubte Lloyd George, diese öffentliche Meinung durch ' Z e r t r tt m m e r n n g des deutschen

Heeres befriedigen zu sollen. Dadurch, und durch die rasche Demobilisierung und durch den gründlichen Abbau der englischen Armee (auch eine Forderung der englischen öffentlichen Meinung) machte Lloyd George Frankreich zn der alleinigen großen Militärmacht des eurv- pärfcherr Kontinents. Er befestigte damit endgültig das militärische Gleichgewicht in Europa, flrr dessen Herbeiführung und Erha-ltimg die großen Staats männer der englischen Geschichte mit so viel SovgsaU gearbeitet

haben. Das war um so bedenklicher, als durch den Weltkrieg aikch die österreichische A r m e e zerschlagen worden war. Die Machtstellung Frankreichs wurde infolgedessen tatsächlich größer, wie sie es mrter Napoleon i. gewesen ist, denn dem ersten Franzoserrkaiser hielten, als er auf der Höhe seiner Macht stand, noch im mer große Armeen, die russische, die österreichische und die englische, ein Gegengewicht. Lloyd George hat es so gar unbegreiflicherweise zugelassen, daß Frankreich seine überwiegende Militärmacht durch nahe

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Page 1 of 6
Date: 28.12.1929
Physical description: 6
zu Deutschland. Lloyd Georges Vorstoß. A. B. London, Ende Dezember. Der gefährlich knappe Sieg der Regierung über die Opposition bei der Abstimmung über den konservativen Antrag auf Ablehnung des Kohlengesetzes hat eine Lage geschaffen, die bestimmt zu sein scheint, weitgehenden Ein fluß ans die politische Entwicklung in England während der nächsten Zeit auszuüben. Macöonald bewegt sich am Rande eines Abgrundes, darüber besteht kein Zweifel mehr. Acht Stimmen Mehrheit für die Regie rung! Nur fünf Stimmen

mehr für die Opposition und gegen die Regierung, und Labour wäre ab gestürzt! Die Regierung hat das Gesetz zwar durch die zweite Lesung bugsiert. Es ist anzunehmen, daß sie es auch glück lich durch die dritte Lesung bringen wird, denn sie wird, durch die Erfahrung vom Donnerstag gewitzigt, nicht ver fehlen, den Liberalen Zugeständnisse zu machen und das Gesetz den Forderungen Lloyd Georges bis zu einem gewissen Grade näher zu bringen. Aber es ist weniger das Schicksal des Kohlengesetzes

, das der Re gierung Sorge bereiten muß, als die Erkenntnis, die sie aus der überaus scharfen und völlig unerwarteten Kritik Lloyd Georges gewonnen haben mutz, daß der liberale Führer auf die Aufrechterhaltung einer liberal-soziali stischen parlamentarischen Arbeitsgemeinschaft keinen Wert mehr legt. Lloyd George hat der Labourpartei o s s e n den F e h d e- handschuh hin geworfen. Die Möglichkeit baldiger N e n w a h l e n wirkt anscheinend nicht länger als Bremse auf den Tatendrang des hitzigen Walisers

, der sich von seinem sprichwörtlichem Temperament Hinreißen ließ, feine Person wieder einmal, allen parLeitakttfchen Erwä gungen zum Trotz, in den Mittelpunkt der Situation zu stellen. Denn daß Lloyd Georges Rede gegen das Kohlen- gesetz an sich eine rhetorische Glanzleistung war, daß er selbst der geschickteste Debatter ist, den England besitzt, das wird ans allen Seiten anerkannt. Aber die Labourleute halten sich für berechtigt, ihm zu verübeln, daß er das Gesetz in Fransen riß, obwohl er genau wisse, daß die Regierung nach Lage

der Umstände ein besseres Gesetz nicht machen konnte, weil sie eben eine Minder heitsregierung ist und zu viel Rücksichten nach allen Seiten nehmen muß. Die Tatsache, daß Lloyd George so vorging, wie er es tat, hat nicht nur in Labourkretsen, sondern so ziemlich überall stark überrascht,- denn ob seine Partei aus Neu wahlen mit fliegenden Fahnen hervorgeheu würde, das ist doch sehr zweifelhaft. Man könnte Gründe für das Gegenteil anführen. Aber der impulsive liberale Führer war von jeher unberechenbar

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 4
Date: 10.08.1918
Physical description: 4
gelangen lassen dürfen, ehe Deutschland durch eine Niederlage im Felde zu Boden geschlagen ist? Der englische Premierminister für die Fortsetzung des Krieges. London, 7. August. (Reuter.) Lloyd George gab im Unterhause einen Ueberblick über die Kriegslage und erklärte: Vor vier Jahren entschloß sich das britische Reich, das ganze Gewicht seiner Macht in diesem größten Kriege der Welt einzusetzen, nicht weil britisches Gebiet.angegriffen. oder bedroht war, sondern wegen einer Verletzung

des Völkerrechtes. Lloyd George betonte sodann die Bedeutung der Lei stungen der Flotte: Wenn die Alliierten zur See geschla gen würden, wäre der Krieg zu Ende; ehe sie nicht geschla gen sind, kann Deutschland niemals triumphieren. Seit vier Jahren wird jede Handelsflotte fortwährend von der englischen kontrolliert; sie hat Deutschland mit undurch dringlichen Schranken umgeben. Außer für Geleitzüge wurde sie für das Minenlegen und Minensuchen verwen det und machte sich auf die Jagd aus U-Boote

. Sie hat wenigstens 150 U-Boote zerstört, davon mehr als die Hälfte im letzten Jahre. Während der beiden letzten Jahre haben die Deutschen zwei verschiedene Versuche gemacht, eine Entscheidung zu erzwingen: einen zur See und einen zu Land. Sie versuchten eine Offensive auf dem Lande, weil die Offensive zur See mißglückt war. Lloyd George sprach sodann über die Anzahl der Trup pen, die England, die Dominions und Indien ausgebracht hatten. Ueber die gegenwärtige militärische Lage seit dem 21. Mürz erklärte Lloyd

aber nicht zögern, ihm mit allem, was in unserer Macht steht, um ihm zu seiner Freiheit zu verhelfen, beizusprin- gen. Der einzige Wunsch der Tschechoslowaken war, Ruß land zu verlassen, um an der Westfront für die Alliierten zu kämpfen; unser einziger Wunsch war, ihnen zu helfen. Ueber die Friedensfrage äußerte sich Lloyd George fol gendermaßen: Ich glaube an den Völkerbund, aber sein Er folg hängt ab von den Verhältnissen, unter denen er zu standekommt. Er muß die Macht haben, die Entscheidung

der Gerechtigkeit zu erzwingen. Wenn wir dem Feinde gezeigt haben, daß eine solche Macht existiert, wird der ! Friede kommen und nicht eher. Lloyd George findet Widerspruch. Amsterdam, 8. August. (Reuter.) „Allgem.Hande.Is- blad" erfährt zur Rede Lloyd Georges in der gestrigen Unterhaussitzung folgendes: Lord George erklärte: Wir können keinen Frieden schließen, solange diejenigen, die Rußland und Rumänien diese Bedingungen anferlegt haben, die Leitung der Ge schäfte im Lande des Hauptfeindes haben. Es ist not

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 23.12.1916
Physical description: 8
wird. Eine Anpassung an die Führerschaft und an den Geldgeber. Wie für die mündlichen Erklärungen, gilt es auch für die Antwortnote: Englands Wille ift das Gebot, Eng lands Antwort wird d i e Antwort sein. Damit empfängt die Rede Lloyd-Georges, die dien englischen Standpunkt umschreibt, natürlich eine erhöhte Bedeutung. Nun waren seine Bemerkun gen recht dunkel und zweideutig. Mau kann aus denselben ebenso die Neigung zum Frieden wie dein festen Willen herauslesen, den Krieg fortzusetzen, bis — nach Lloyd-George

— das „Ziel erreicht ist", in der Wahrheit aber, bis Europa in Schutt und Blut versinkt. Lloyd-George erklärt, daß der, der den Krieg leichtfertig verlängern wollte, eine Blut- : schuld aus sich laden würde, die alle Gewässer des Ozeans nicht abwaschen könnten, aber in demselben Atemzug versichert er, daß ein Friede „ohne Genug tuung" unmöglich ist. Das Wolfsbüro, das uns die Itede Lloyd-Georges übermittelte, setzte allerdings dem Wort Genugtuung in Klammern das Original: „Reparation" bei. Es fragt

ein offiziöses englisches Blatt, die „Westminster Gazette" dieser Lesart folgend entgegen: London, 21 . Dez. Die „Westminster Gazette" schreibt: Der Feind soll die Antwort Lloyd-Georges nicht als kategorische Weigerung, über das Friedensangebot zu verhandeln, betrachten. Lloyd- Georges Rede enthält vielmehr ein Gegenan gebot, und es liegt jetzt an Deutschland, das den Weg der Initiative ergriffen hat, Vorschläge zu machen. Diese Erklärung ist, wie in in einer so hochwichti gen Frage« bei einem offiziösen

Bl>att wohl selbst verständlich, im Einverständnis mit der Regierung geschrieben. Man kann in ihr das Bestreben evblik- ken, den stark niederdrückenden Eindruck, den die Rcke Lloyd-Georges machte, zu verwischen und vor- zubeugen, daß die Anschauung um sich greift: Eng land lehnt Fviedensverhandlungen ab. Hoffentlich wird die Antwort Englands es den Zenträlmächten ermöglichen — und hoffentlich werden diese jede Möglichkeit nützen —, neue Vorschläge zu machen, die uns den Verhandlungen

und damit dem Abschluß des entsetzlichen Krieges näher bringen. BMerstimmen der Neutra en Wer die Fnedenrausstchte«. Nur noch schwache Hoffnungen. Rotterdam, 21. Dez. Der „Nieuwe Courant" schreibt zur Rede Lloyd Georges: Die Entente wird vielleicht ihrer Note, um Deutschland keinen diplo matischen Sieg erringen zu lassen, eine solche Form gsben, daß die Antwort Deutschlands nur eine Wei gerung sein kann,. Solange das aber noch nicht sicher ist, bleibt immer noch ein kleiner Furtbe von Hofs- nung. — „Maasbote

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 23.01.1922
Physical description: 8
Schulz, Tillessen und v. Killinger angehört. Es ^ sei ein Verfahren wegen Geheimbündelei und we- ’ gen Vergehen gegen die Verordnung des Reichs- ^ Präsidenten betreffend das Verbot militärischer . Verbünde ein geleitet worden. \ Gegen die Mörder ans dem Lager der Rechts- dolschewisten ist die deutsche Polizei aber schon sehr saumselig. ; * * knglaud, Frankreich s«d die deutschen Ketzaratione». Lloyd George hielt aus der nationalliberalen Konferenz in der Zentral Hall in Westminster eine mif großer

in Zusammenckünften, Konferenzen und Er örterungen erreicht werden. Er sei Optimist und glaube, daß schließlich doch die Vernunft obsiegen werde. Lloyd George hätte die Konferenz von Genua für die bedeutungsvollste und größte in ternationale Besprechung, zu der alle Völker Europas eingeladen seien, um den dauernden .Kriegsgerüchten, die für das internationale Wirtschaftsleben so schlimm feien, wie der Krieg selbst, ein Ende zu machen, da auf diesen zerrüt teten Grundlagen kein Wirtschaftsleben anfge- baut

werden könne. Die tausend wirtschaftlichen, diplomatischen und finanziellen Sachverständi gen der Konferenz von Genna, erklärte Premier minister Lloyd Georgs ironisch, seien noch immer billiger als die militärischen Sachverständigen. lieber die Reparationssrage sprechend, erklärte Lloyd Georgs, er gehöre nicht zu denjenigen, die der Ansicht feien, daß Deutsch land die Bezahlung der Wiedergutmachungs- fnmme erlassen werden soll. Deutschland habe den Schaden mutwillig angerichtet. Frankreich quäle

. Tat sächlich seien die Sachverständigen, bevor die Konferenz von Cannes auseinanderging, zu einer Vereinbarung gelangt, die seiner Ansicht nach befriedigend sei und die seines Erachtens nach für Deutschland annehmbar wäre. Lloyd George sagte, wir haben uns vorläufig darüber geeinigt und ich hoffe, daß es auch später geschehen wird, wenn keine Torheit dazu kommt. Die Frage muß erwogen und auf feste Grundlagen gestellt werden, damit England genau wisse, woran es ist. Ein Verzug ist gefährlich

und je eher diese Frage geregelt wird, umso besser. Frankreichs Widerspruch. In Besprechun!g dieser Rede sagt das franzö sische Blatt „Echo de Paris", das Programm der Außenpolitik, das Lloyd George entwickelt habe, stelle sich der französischen These, die jede franzö sische Regierung zu unterstützen gezwungen ist, klar entgegen. Das Blatt hofft, daß die franzö sische Regierung sich nicht einschüchtern lassen werde. — „Figaro" schreibt, wenn Lloyd George gesagt habe, Deutschland könne zahlen, so dürfe

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Page 7 of 10
Date: 01.08.1921
Physical description: 10
wichtige hunane Ausgabe, indem sie die dort lebende Bevölkerung 'on einer halben Million Menschen vor dem weißen Terror lWahrt. Nach Abzug der Armee wäre die Bevölkerung der Mutigen Rache der Hort h Y-Truppen ausgeliefert. Durch nie Räumung würde Iugoslavien alle Garantien für Zie Ein- Ätung des »Friedensvertrages und den Anteil an der Kohlen - Produktion Fünskirchens aus der Hand geben. Solange iese wirtschaftlichen und politischen Beweggründe bestehen, ihn von Greukorrekturen keine Rede fein. Lloyd

krorge gegr« RorlAWe. Z. London. 1. August. Eigenbericht. Im Unterhause hat gestern Lloyd George eine sensationelle Erklärung abgegeben. Während seines Aufenthaltes in Ame- l'ia habe Lloyd Northcliffe einem Vertreter der „New Port i-mes" ein Interview gewährt, das auch in der „Daily :M" zum Abdruck gelangte. Danach hat Northcliffe gesagt, ich König Georg, ehe er zur Eröffnung des Ulsterparlaments ich Irland reiste, Lloyd George den Auftrag gegeben hätte, ch Irland zu einer Uebereinstimmung zu kommen

, denn er wünsche nicht, daß sein Volk auf diese Weise noch länger er-- tiorbet würde. Das Interview enthält noch mehrere wei- l!re Aeußerungen des Königs, die Lloyd George zu dem p ßerordentlichen Schritt veranlaßten, persönlich zu strote- iiieren. Dies geschah in einem Brief, der von ihm im Parla- verlesen wurde. Lord Northmiffe habe dann, sobald ich dies bekannt Hürde, dem Sekretär des Königs telegra fisch mitgeteilt, er habe dem König die erwähnten Worte iite in den Mund gelegt und habe ein derartiges

Interview durchaus nicht gewährt. Inzwischen hat der britische Botschafter in Washington das festen, das zu Ehren Lord Northcliffes gegeben werden sollte, abgesagt und auch die Einladung an Lord North- tliffe, während seines Aufenthaltes in Washington Gast der Botschaft zu sein, zurückgezogen. Wie die „Times" aus Washington meldet, empfing Präsi dent Harding Northclisfe in einstündiger Audienz, trotzdem h englische Botschafter seine Vorstellung verweigerte. Lloyd George md Strelemann. Bereits

im heutigen Morgenblatt berichteten wir über die Intrigen gegen Lloyd George. Im Nachstehenden geben wir üun die Erklärung Lloyd Georges über das angebliche Jnter- biertj. London, 31. Juli. (W ols f.) „West min st er Ga zette" weist auf das Dementi hin, wonach die Meldung, treffend eine Konferenz zwischen Lloyd George und §tresem an n unrichtig sei. Das Blatt veröffentlicht eine Mitteilung seines Berliner Korrespondenten, worin der an gebliche Wortlaut zweier Anstagen Stresemanns an die britische

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Page 1 of 6
Date: 05.03.1922
Physical description: 6
schweren Schaden znzufügen geeignet sind. Die Politische Krise in England. TU. London, 4. März. Die englische Krise hat eine wei tere Verschärfung erfahren. Es wird befürchtet, daß Lloyd George seine Drohung, am nächsten Mittwoch zurückzutreten, wahr machen wird. Schon heißt es, daß als Außenminister Lord Cecil R o b e r t in Frage komme. Ein Pariser Blatt spricht die Befürchtung aus, daß bei einem Rücktritt Lloyd Georges öte Linke den Vorteil ha ben würde. Der Vertrag zwischen England und Frank reich

würde dann wohl durch die Opposition der A r ü «i- t e r zunichte gemacht. Vor der Demission Lloyd Georges. KB. Londou, 3. März. Premierminister Lloyd Ge orgehat seit seinem Brief an Chamberlain mündlich wis sen lassen, daß ihm eine Antwort spätestens am 8. ds. Mts. gegeben werden müsie. Man ist jetzt der Ansicht, daß, wenn die Krise bis zu diesem Datum keine Lösung erhalten hat, die ihm Genugtuung gäbe, Lloyd George dann beim König seine Demission einreichen werde. Man glaubt zu wissen, daß alle liberalen

Kollegen Lloyd George ihre Unterstützung für jede Eventualität zugesichert haben. Man lege dies als gleichbedeutend damit aus, daß sie sich wei gern würden, irgendeinem Kabinett anzugehören, das auf die gegenwärtige Regiermvg folgen würde. Lloyd George soll bleibe«. KB. London, 3. März. In seiner Rede in Oxford sagte Chamberlain, Lloyd George habe ihn gefragt, ob er seinen (Lloyd Georges) Rücktritt für er forderlich halte. Er habe darauf die Ansicht der einzelnen KabinettsMitglieder etngeholt und Lloyd

George erklärt, nach der einstimmigen Ansicht seiner Kollegen erfordere es das nationale Interesse, daß Lloyd George wei ter an der Spitze der Regierung bleibe. Die Lage in Portugal. . KB. Lissabon, 3. März. Das Parlament ist wieder er öffnet worden. Die Teuerung schreitet täglich fort. Die Truppen, die die Stadt entschließen, werden zur Sicher heit in Lissabon bleiben. , Demission des polnischeu Kabinetts. KB. Warschau, 3. März. Das Kabinett hat demrfsio- niert. In einem an den Staatschefs

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Page 4 of 14
Date: 05.04.1922
Physical description: 14
Funkenstation. Die Lage in Irland hat sich durch neuerliche, blutige Zu sammenstöße und Meutereien eines Teiles der südirischen Är- tnee abermals verschärft. Die englische Presst bemängelt Lloyd Georges Rede. Raven, 4. April. Aufnahme der eigenen Funkenstation. Während in Paris nach vorläufigen Feststellungen die Rede Lloyd Georges mit Zufriedenheit ausgenommen wurde, wird in der Londoner Presse die Zaghaftigkeit sei nes genuesischen Programms bemängelt. „Westminster Ga lette" meint weiter, Europa könne

ohne Verletzung der be stehenden Friedensverträge nicht wieder auf die Beine kom- wen. „Daily Telegraph" schreibt, Lloyd George habe den Ein druck eines Mannes gemacht, dessen politisches Leben in Ge fahr ist. ..Daily Herald" bemerkt, Lloyd Georges Hände seien ge bunden. Aus Befehl Poincares und der englischen Konser- bativen habe er aus dem Programm von Genua beide we sentlichen Punkte, nämlich die Revision der deutschen Repa rationen und die Anerkennung der Sowjetregierung heraus gehoben. Auch die deutsch

- Presse lehnt Lloyd Georges Rede ab. Nauen. 4. April. Aufnahme der eigenen Funkenstaüon. Zur Rede Lloyd Georges weisen die Blätter aller Rich tungen von der „Deutschen Tageszeitung" bis zur „Roten Fahne" darauf hin, daß Lloyd Georges den Rückzug, vor Lloyd Georges antrat, jedenfalls Beruhigungsworte für Frankreich suchte und fand. Die „Bofsische Zeitung" schreibt, er wollte offenbar mög lichst wenig Anstoß erregen und sich die Zustimmung aller Seiten erringen. Der „Vorwärts" hat das Empfinden

, daß Lloyd Georges unsichtbare Ketten mit dem französischen Militarismus mit sich herumtrage und daß die Last dieser Ketten seine Aktivi tät auf das empfindlichste stört. Das „Berliner Tagblatt" führt aus, daß gebundene Hände keine führenden Hände sind. Die Rede ist überhaupt kein Programm. Die einzige Haffnung sei, daß Genua, so wie ?s verlaufen möge, das Herankommen mit einer besseren Zeit tnit einem stärkeren Geschlecht Regierender und stärkerem Willen Regierter beschleunigen könne. Der „Lokalanzeiger

" läßt sich die Rede dahin kennzeichnen, daß aus richtigen Erkenntnisien Schlußfolgerungen entweder nicht oder falsch gezoaen werden. Allein die Behauptung, daß die Reparationen eine wirtschaftliche Desorganisation nicht verursachten, werden widerlegt durch den Umstand, daß der Dollar heute nach Lloyd Georges Rede plötzlich nv/; 832 hocksprang. Oesterreich in Genua. A. Wien, 4. April. Ei ge ».dratzt. Bundeskanzler Schober wird am Freitag in Begleitung des Handelsministers Dr. Grünberger und des Sek

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Page 2 of 10
Date: 06.03.1922
Physical description: 10
werden. Demission der polnische» Re»iers»s. Warschau, 5. März. (Poln. Tel.-Ag.) Tie Demission des Ka binetts ist vom Staatsches angenommen worden. Tnglasd »ar schweren inneren Entscheidmgen. T Ul London, 5. März. Eigendraht. Churchill hielt am Samstag nachmittags eiste politi- ! sche Rede, worin er es als sicher erklärte, daß in allernächster , Zeit in England eine schwere politische Schlacht geschlagen werde. Die Koalition wird unter der Führerschaft Lloyd Georges mit einer neuen Organisation in guter Kamerad

schaft und in strarmner Disziplin in Aktion treten. TU- London, 5. März. Eigen draht. Beim Verlaßen Londons am Wochenende äußerte Lloyd George einem seiner Freunde gegenüber, er iverdc vielleicht nicht zurückkehren. Vor seiner Abreise habe Lloyd George die bedeutendsten konservativen Führer empfangen und mit ihnen die Lage besprochen. TU. Paris, 5. März. Eigen draht. In hiesigen unterrichteten Kreisen verstärkt sich die Ansicht I daß der Bruch Lloyd Georges mit den Unionisten unheilbar

ist und daß -der Premier» zurücktreten werde. Zugleich wird behauptet, daß Balfour bereits mit seinen Freunden über die Bildung einer konservativen Regierung verhandelte. London, 4. März. (Korrdüro.) In seiner Rede in O x s o r d sagte Chamberlein, LloydGeorg e habe ihn gefragt ob er seinen (Lloyd Georges) Rücktritt für erforderlich halte. Er habe darauf die Ansicht der einzelnen Kabinettsmiiglieder eingeholt und Lloyd George erklärt, nach der einstimmigen Ansicht seiner Kollegen erfordere es das nationale Interesse

, daß Lloyd George weiter an der Spitze der Regierung bleibe. Französische Sorge um Lloyd George. Paris, 5. März. (Kovribürv.) In einem Artikel über die po litische Krise Englands erklärt Philippe M i l l e t im »Petit Parisien", zur Beurteilung der Lage vom französische:: Stand punkte aus sei auslschlaggebenid, daß eine Demission Lloyd Georges die ganze Politik der französisch-englischen An näherung in Frage stellen würde. Lwyd George scheine der einzige englische Politiker zu sein, der genügend

Autorität besitze, um England zur Annahme eines langfristigen Ver trages mit Frankreich zu bestimmen. Ein konservatives Ka binett, das Lloyd George folge, dürfte kaum die Verantwort lichkeit übernehmen, einen Vertrag von zwuazig- bis dreißig jähriger Dauer zu unterzeichnen, der England verpflichten könnte, mit allen seinen Streitkräften an einem Kriege teck zunehmen. Der Vertrag müßte daher Äs nach den Nsuwah- len ruhen. Diese aber würden der Ntehrheit der Linkspartewn die Negiernngsgewalt übertva-gen

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