Gedrängte Geschichte des östreichischen Kaiserstaates bis auf die neueste Zeit
besitzen. Die Huld des Kaisers vergalt Ernst in der Schlacht an der Un strut wider die Sachsen; er entschied den Sieg und besiegelte ihn mit seinem Tod (1075, 8 . Juli'.). Von Leopold dem Schonen ist nichts verzeichnet was tut gedrängten Ueöerblick jener Seiten Erwähnung verdient. Leopold der Heilige folgte ihm. Bei dem Streit zwischen Kaiser Heinrich IV. und seinem gleichnamigen Sohne, hielt es Leopold mit dein Kaiser, aber am Flüßchen Regen, am Abend vor der Schlacht, beider Sohn dem Herzog
seine Schwester, die wunderschöne Agnes, Witwe Friedrichs von Hohenstaufen zur Gemalin an. Da verließ der Herzog den Kaiser, der vergebens vor ihm in die Knie sank (1105). Diesen einen schwachen Augenblick sühnte Leopold durch die Reue eines ganzen Lebens, . und durch eine musterhafte Regierung. Er verließ Molk, baute ein Schloß unfern Wien auf einem Berge, der von ihm der Leopoldsberg heißt, grün dete — wer kennt die Legende von Klosterneuburg nicht? — oder berei cherte Klöster, begünstigte Stiftungen
, die von Anderen ausgingen ; er schirmte die Unterdrückten, nahm sich ungerecht bedrängter Fürsten an, führte keinen Angriffskrieg, und beglückte sein Land. Als nach Kaiser Hein rich V. Tod (1125), die zu Mainz versammelten Fürsten durch eine Vorwahl drei Fürsten, und unter diesen Herzog Leopold nannten, aus denen der Kaiser gewählt werden sollte, trat Leopold freiwillig zurück, und bat, ihn nicht zu wählen. Er starb nach 41jährkger Regierung, allgemein betrauert (1136, 15. Sept.). Von 19 Kindern, die ihm AgneS gebar
, überlebten ihn sechs Sohne und fünf Töchter. Drei derselben muffen beson ders erwähnt werden; Otto, spater Bischof von Freysingm, der Ge schichtschreiber seiner Zeit, Leopold und Heinrich, die beide nacheinander dem Vater in der. Regierung folgten. Leopold der Freigebige ist merkwürdig durch den Zuwachs von Macht, den unter ihm die Babenberger erhielten. Im Streit zwischen Kaiser Konrad von Hohenstaufen, und Heinrich dem Stolzen, Herzog von Sachsen und Baiern, unterlag der Letztere, er wurde geächtet
, und fein Gut Andern verliehen; Sachsen erhielt Albrecht der Bar, Barem Leopold der Freigebige (1141). Unter seinem Nachfolger Heinrich , — von seinem Sprichworte, Jafomirgott benannt — hatte dieß beinahe zu einem weit aussehenden Krieg geführt. Heinrich des Stolzen Sohn, Heinrich der Löwe genannt, hatte vom Kaiser Sachsen zurück erhalten, dabei aber auf Baiern förmlich Verzicht geleistet. Kaiser Friedrich Barbarossa aber wollte dem 1 *